Spez««1-Pkkimick" I XII-s Das Leben des Fürsten Bismarck. Eine Geschichte der Wiedergeburt der deut schen Nation. Von PAUL HSKMAUIL Inhalt. send-n assissswsschänsnnfew .Jngendieit. 2. Patlamenttiriiche VelIisjiIlIiin Il. sen dee85 Uebmnbiiie des slnisieeliniie ile IItiIi seiner Friede-i. i. Tcis Isirfaiiimgss 6onslikt. 2. Tie .Teutsche Fm e.« B. T er diinii e nkie se- Ist-I sMOeiieeeelch ble IIiIIi tiefe-It des deutin andäfixfchen Krieges. I. Tisi— eftetteich. 2 TieFeindeiin Rücken Il. Jupoleoncs« lieittmlitiii« Iind talien. 4 Saht-Iin nnd die Folgen. Tei ;II’oiddeiitiIlIe Wink-. MW rissssifche Mes« l. Die LwlIenIolletn sche lkattdidnliii«. Z. Visniaiif iiiid eint IF Gründung deg Teiitichen Reiches Ms IIIW euespiiliixe subtilen-us nnd sie-starke Iriedenevolitit.1. sie imuxiin iche Repnblik Tentichland s BiiiidnisIe Dis instit Moltnns des deutschen Fisches l. linniler nnd Papst. L liene Bahnen, alte tsonsliktr. 3. T ie saiiale mage. III Des Tsde stifek Wilhelm s l. l. Jiene Herren. «,7Itiedi«ichsi«ith. Tod Buch enthält 382 ani elegaiiteni Papier gedinckie L cttiv Zeiten, in iInll illii fititl, mit Visintitcke l!oittait, nach l"einbaelI, als Titelblatt vcijelIen nnd IsIlIiilt iibir Abt-nimm der den Anzeigek nnd Detail-' ans ein Jahr iin Voraus beInlIlt tin-J Iiich gegen Nachiahlnng von 25 lietiis. Sottsligek lkreiei M 75. lieber Bis-mach sind schon niiiiihliche Viichei nnd Bioichiireii geiilniimlnii iiiiIeieg Wissens jedoch ist bis IeIIt noch von keinem T eiitich Zinieriltinei ein Ohnein LiIeIk iibei dieIen bedeutenden Smatsniann veröffentlicht woiden Hier bietet lich niiii dem l tiIi die Gelegenheit ein Werk ans der Feder eines dei benen deutsch aiiieiilaniichen HIoiiiniiliiteii kennen In leinen, und braucht iomit nicht In fürchten, ichineichelhnite VII-richte aiig dein Leben Bisniaicls zu lesen sondern wahrheitggeinciii die großen Sinnen nnd auch Lichtei dieses Staatsinannes kennest IiI lernen. Unter dein Icainen lkniil He tin it n n veibirgt sich dei- biiciiinte Koniimliii l a n l Hnedicke, nnd glauben wie, daß dessen chinic Ini Neniige eine Mainiiiie in, dIIIi diiies Werk den beflen tin die Seite gestellt werden kann. - M : II...I..0·O«0«I...II.I..IOOO Ein gevrochener Zücken ist die endliche Folge, wenn man fortfährt, schlechte Seife zu gebrau then s.IIOIIIIOIIOOIIIOIIOOOIIOO SAMÄ clAlls sllÄlI macht den Waschtag so leicht wie andere Tage. Sie verringert die Arbeit und macht die Wäsche schneeweiß, ohne sie zu beschädigen. Tausende von Frauen bestätigen es — sicherlich können sie sich nicht alle darin irren. Überall zu haben. Nur hergestellt von The N. Ic. Fall-dank company, - chlcago. 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Dieses Buch ist in eine-n eleganten illustkirten Papieedeckel gebunden, ent hält 189 Seiten, ist klar nnd schön ge druckt nnd wird von uns als Oratleprämie egeben an Alle, die den »Anzeiger nnd kolb- mis ein Jahr im Voraus bezah .... Eule Eure Zeit-inq, wenn Jhe seid. ee e e l sqsn ist-sei Mit-IV .1 I Der Gjöngenhiiuptling. diesen-Im use-Essi- esku cau. I i (Fortsehung.) Das unglaubltche wurde zur Wirt llichkeit. Der Hiihnerjunge genoß den Vorzug, daß Frau Elsebeth eine halbe Stunde am Fenster sitzen blieb, um sihn auf das ienseitige Ufer hinüber ! kriechen zu sehen. Als sie endlich den dunkeln Punkt gewahrte, den Palles sKörper bildete, während er liber den Wasserspiegel dahinzugleiten schien, verfolgte sie jede Bewegung des Hina i ben mit lebhaftem Interesse. Am selben Abend ungefähr nm die selbe Zeit fast Xb in einer kleinen Hütte, die tief im Walde weitab von der Landstraße lag; die Fenster waren sorgfältig verhängt, damit der Schein der an einer Rette von dem Tectenbal- l ten herabhängenden Lampe von außen nicht bemerkt werden sollte. Ein gross ßes Feuer, das aus dein Herde flackerte, ; erwärmte das Zimmer. s sb saß am Tische, eifrig beschäf-! tigt, seine Pistolen zu putzenz es tvar! dies ein größtes Vergnügen während der tußestunden. Vor ihm ans dem Tische hüpfte ein großer Nabe umher, der mit einem Frorten spielte. DieserI Vogel war des Warlitmeisters t«ieb-’ ling; nach seiner Braut nnd seinem schönen rothen Rock liebte er nichts so. sehr wie diesen Raben. Zb war an diesem Abend in rosigster Laune; er fang ein tkied in entsetzlich falschen Tönen und liichelte dem Raben zu, wenn dieser mit den Flügeln schlug und nach dem blanlen Pistolenlauf schnappte. »Ja, Pius !" rief er aus, als er seine Melodie beendet hatte, »es ist kein Wunder, dasz wir so gut mit einander ausfammem denn wir lieben beide die blanken Waffen so seht-; ich freilich verstehe mich besser daraus, sie zu han tiren, als Tu. Morgen ist Sonntag, was meinst Tu, wenn ich Dir da ein schönes Halt-band ans dem Stint rothen Tuch nahte, das Tir die kleine Jnger neulich geschenkt hat's -Zeh’ Iich nur ruhig aus Deinen Platz in der Ofen-! rele, während ich nahe-; nachher kommt Svend, da haben wir an andere vJTinge zu denken. « Jv hatte das Heug uno sing an, eine Art Gürtel daraus zu nähen. Der Rade spielte ruhig auf dem Tische weiter; schließlich slog er aus the Schulter, legte den teovs an dessen Wange und schaute von diesem Platze aue der Arbeit still Und regungslos mit seinengrauen Augen zu. Plötzlich erholt der Vogel dett leops und wandte sich nach dem Fenster um. Jl) liest die Näharbeit sallen und lauschte. »Dort kommt Jemand gegangen,« slüsterte er, »et« raschelt im Paul-, jetzt steht er am Fenster still. Ja, lieber Plus, wir Beide haben gute Ohren, das ist auch wieder eine Aehnlichkeit zwischen und. « z Jb nahm eine Pistole vott der Wand und ging zur Thiir. Platz blieb auf seiner Schulter sitzen Von draußen her erklangen laute Schritte. Es klopfte an die Thür, Jb öffnete. Eine in einen dicken Jriestnantel gehüllte Gestalt trat ein. Als der Schein der Lampe aus dad Gesicht fiel, erkannte Jb Kulsog »Seid Ihr es, Wollt-« rief er aus. »Was wollt denn Ihr hieri »Ja, darnach kannst Du wohl fra gen," erwiderte sie langsam nnd keu chend. »Du wirst Dich wundern, wenn ich Tit- den Grund meineo stommens mittheile." »Du willst Dich wohl für die gute Behandlung von neulich dedanlen,» täteinte der Aachtmeister in spottischem on. »Ich denke, Du hast keinen Grund, mich zu verhohnen," erwiderte sie mit einer Stimme, deren scharfe, vittere Betonung sie vergebens zu verbergen suchte. »Wad willst Du denn«.-« »Ach, lieber Lib, Du haft ein groszeö Ungliick angerichtet, ald tuir und zuletzt in Soholin sahen. Die Riemen schnit ten mich derartig in die Beine, dasz ich mich kaum schleppen kann. Ich habe hinterher acht Tage zu Bette gelegen. Aber dabei ist jetzt nichts mehr zu ändern. Jn dieser Welt musz ein sedee siir sich selber sorgen; da ich nun1 aber nicht tnehr umherwandern kann, wie sriiher, wird ed rnir schwer, Nah rung siir mich und Tant zu schaffen, denn der ist gar nicht mehr zu gebrau chen, er hat den ganzenHerbft an Gicht darnieder gelegen. Wir leiden bittere Noth, sb. Drei Tage lang haben wir kein Stück Brod mehr im . ause ge habt, und das ist Deine Schu di Viel leicht auch ein wenig die nteine—was hatte ich mich in Eure Angelegenheit zu mischen; deshalb dachte ich heute identi, ale ich an Deiner Thiir vorüber kam, dasi Du wohl gutmiithig genug sein würdest, uns ein wenig beizu stehen in unserem Elend.« Jb schien iiber diese Erzählung- die itulsög mit silagen und Seufzern be gleitete, sehr geriihrt zu sein. »Ich habe noch ein Brod in meiner i«ade," sagte er, »wollen wir das theilen-« »Ja, hast Du aber nicht auch ein Stückchen Fleisch, Du gute Seele?« »Nicht einen Bissen! Plns stahl mir heute Mittag den letzten Rest." »O un, dann hast Du ja Deinen Raben nochi Nein, sieh doch einer, da M er, das liebe, kleine T ier. Ntm n, ib mir ein Stück n BMH Das it reilteh ein magred Leben Inn-Dr- iihrsh nachdem n erst klits- i Its lich einen so großen Schatz in Händen gehabt hast." »Das mag wahr sein, aber der Schatz gehörte nicht mir, wie Du ja selber weißt-« »Allerdiith gehörte er Tit nicht; aber wenn man Pech anriihrt, pflegt doch gewöhnlich ein wenig an den Fin gern hängen zu bleiben. Belamst Du denn nichte- fiir Deine HeldenthatP" »Wenig genug, wie Jhr seht !" »Aber wag kann es Dir denn nützen daß sie Dich zum Wachtmeifter gemacht haben?" fragte die Alte höhnisch. ,,i«as:t das jetzt nur gut sein, Boll. Da habt Ihr die Hälfte meines Bro des. Zoll ich ed Euch durchschneiden? Nun, warum es;t Ihr denn nicht«-« iiulsog wan einen geringsthiitzigen Blick auf dae trockene Brod. »Essen!« wiederholte sie-, »was denkst Du eigentlich? Glaubst Du, daß ich eine Krume hinunterbringen kann, wenn ich weist, daß der arme Tant daheim liegt und fast vergeht vor Hunger-» Jb glaubte nicht so recht an diese aufopfernde Liebe. »Nun denn, Both-« sagte er, »paett dat- Brod ein und geht in Gottes Namen nach Hause» »Ihr habt sicher wieder etwas vor, Du und Ebend. Gott behiite mich. Wie Ihr Euch abarbeitet«nnd trotz dem habt Ihr nichts dafür, Jhr Vier-ni len." »Da habt Ihr recht, Boll, nehmt jetzt aber Euer Brot« »Ach, Jb, laßt mich doch nur einen Augenblick ruhen, meine Beine zittern vor Miidigleit." Bei diesen Worten nahm sie Plah auf der Bank am Fen ster und lies; ihre Blicke durch das Zimmer schweifen. »Woher kommt Jhr eigentlich zu so später Ztmide?" fragte 8b. »Ich bin unten im Dorf beim Pfar rer gewesen, um mir ein wenig Zeug zusammen zu betteln, aber sie schlugen mir die Thiir vor der Nase zu. Jeder hat genug mit sich selber Zu thun in diesen bösen Zeiten. Du hast wohl nicht einen alten Rock siir meinen armen Tant? Er hat nichte, womit er in dieser lalten Winterszeit, die vor der Thiir steht, seine Blofze bedecken könntes Diese Worte waren eine Anspielung aus eine Reihe von Kleidungsstiickem die zum Trocknen aus einer Schnur vor dem Schornstein ansgehiingt waren. »Nun ja, da habt Zhr einen Kittel, den mag Tani um Unserer alten Be kanntschast willen bekommen. Aber jetzt miiszt Ihr machen, das; Ihr fort kornmt, Boll; ich will selber gehen, man erwartet mich." »Du willst wohl einen neuen Schatz holenT-« fragte die Alte niit lauerndem Blick. Jb hatte keine Zeit zumAntworten, denn die Thiir öffnete sich und Palle trat ein. Sein erster Blick fiel aus Jb, dann gewahrte er Kulsiig Er erkannte sie jedoch nicht sogleich, weil sie das Ge sicht vom Licht abwendete, doch geniigte die Anwesenheit eines Fremden, um Palle vorsichtig zu machen. Er behielt die rothe, gestrickte Miitze auf dem Kopf, nickte nnd sagte: »Gott griisz Enth!" »Bist Du es, lieber Balle-« fragte sb. »Woher kommst denn Du?" »Aus Soholni," erwiderte Palle zögernd. »Aus Zol)olm?" wiederholte die Alte, siir welche dies eine Wort Alles unifaszte —- Hoffnungem Enttäuschun gen, Wohlleben, Reichthunr Sie wandte sich nach dem sinaben um. Jn diesem Augenblick standen die drei Personen, vom Schein der Lampe be leuchtet, einander gegenüber; sie alle hatten einen schlauen, listigen, berech nenden Atwdrint, nnd doch lag ein himuielweiter Unterschied in der Art nnd Weise, wie sich diese List kund gab. izb bewahrte die ruhige lieber legenheit, welche die Prüfung und das Selbstvertranen verleihen, Balle war nicht ganz frei von Angst, die noch durch den Gedanken verdoppelt wurde, das; er möglicher Weise schon zu viel gesagt hatte. Ziulsiigs Ziige dagegen waren das getreue Abbild ihres Innern, sie war so verhärtet durch das Laster, das; sie auf dessen Folgen keinen Ge danken mehr verwendete. Nachdem sie Palle einen langen, sorschenden Blick zugeworfen hatte, rief sie plötzlich aus: »Wie geht es Dir denn bei Deiner Herrschaft, mein sauget-« » Sehr gnt,« erwiderte der Knabe, ohne ihre Zärtlichkeit zu erwidern. »Aber Palle, mein siißer Junge, kennst Du denn Deine alte Mutter niclit»»rnehr«?" »Man sagt 1n, dat; Jms ed teid," antwortete er, olme sonderlitlies Ent zücken darüber tin den Tag zu legen. »Man sagt est-« rief sie ans· »Zweifelsl Du etwa daran ".-« ,.F«reilich, wenn der Vater es bezwei felt, daß ich sein Sohn bin, weshalb sollte ich nicht daran zweifeln, daß Ihr meine Mutter seid«.-« »Bei Euch auf dem Schlosse liegt ja wohl schwedistlse EinquartierungW fragte sb. »Man sagt, dass sie schlimm hausen dort oden,« siigte Stutspg hinzu. »Ist dat- wobei-« »Nein, im Gegentlseih sie thun Niemand etwas Zu leide. Uebrigens —wollte ich gern mit Tit reden, Jb," fuhr er fort, indem er mit den Augen blinlte. »So rede nur,« erwiderte Jb, wills rend Heulng sich ihm gegenüber hin stellte. »Ich möchte gern, daß Du mich zum Soldaten m » est und mich mit ans cme Stieg-z nähmest, wie Du es« »Habt Ihr erfahren, vas in dem Briefe steht ?" »Das ist ja der Grund, weswegen ich nicht schlafen konnte! Gleich nach dem Du gegangen warst, schlich ich zum Pfarrer nach Helleshed und ließ mir 4 s s ( den Brief vou ihm vorlesen. Es han- » delt sich um die Herrschaft auf dem Schloß. Sie sind wieder einmal in Noth, und wir sind natürlich diejeni gen, die ihnen helfen miissen.« »Ich weiß wohl, daß die Schweden ein arges Leben auf dem Schlosse trei iben » i »"5reilich, mein Junge, aber ich habe nun einen Plan gemacht, um die Herr schaften aus ihrer Verlegenheit zu be freien; es ist ein ganz vorzüglicher Plan, und ich will ihn in Svends Abwesenheit ausführen Wir müssen sehen, daß wir die gnädige Frau, Jung fer Fioren, den kleinen Junker mit sammt dem Schatz sicher aus dem Schloß sortfiihren. Du sollst mir dabei behiiflich sein, Polle. « »Das ist ein vorziiglicher Plan," sagte der Knabe ganz entzückt, sich im « »Haar trauend. »Aber die Schweden ibewachen die Brücke und ziehen sie sjeden Abend, sobald die Dunkelheit !hereinbricht, auf. » ! »Liegt nicht ein Boot in einem der Gräben-» i »Ja, aber das ist an eine Kette ge schlossen « ; »Dann reißt Du entweder die Krampe aus, oder Du zerfeilst die IKette. » ? »Das kann ich mit Leichtigkeit thun aber das Ufer an der anderen Seite ist steil und mit glatten Steinen ge sdämmt.» »Nicht uberall Polle, nicht uberalll JIch war dort und habe es ausspionirt Nach Norden zu liegt eine Wiese und daran stößt das Moor; dorthin rudern wir. » »Aber die Wache an der Ringmauer kann uns in diesen mondhellen Nächten Isehen. « . »Nein, ganz gewiß, das kann sie nicht, Palle denn dort steht gar keine Wache, Du hast sie vorher betrunken gemacht. » s »Ja, dad ist piiichtigl Der Plan gefällt mir!" rief der Knabe, der das IBerfahren nach der Rolle beurtheilte, . Edie er darin spielte. »Ich hole einej Kanne Wein aus dem Schloßkeller,J Jich weiß, wo ein krummer Nagel liegt der zum Schloß paßt, dann trinkt die Wache, bis sie nicht mehr kann und; nichts mehr hört und sieht. » »Ja, und dann ziehen ivir nach» Fiopenhagen," fiigte Ob hinzu, »durch s die großen Wälder, da kenne ich die’ Wege, und wenn Svend zurückkoinmt, ist die ganze Arbeit gethan Du bleibst fortan bei uns, Pallei Ich kenne seinen Wachimeister, dessen Namen ich snicht nennen will, die Leute sagen, daß er ein gutes Herz habe, und der König habe ihn seine Hand küssen las sen, mein Junge! Vielleicht kann dieser Wachtnieister einen tüchtigen Kriegsmann aus Dir machen, und vielleicht kann er Dich so weit bringen iin der Weit, daß Du Schnüre und sblanke Knopf e auf Deinem Wamms ltragsy genau so wie er selber. Was Lineinst Du dazu, Palle?" s Palle fuhr mit der Hand durch sein frothes Haar-, seine Augen standen vol ler Thränen, und seine groben Zii e drückten eine unbeschreibliche Seligkeit aus. »Ach, Wachtiiieisier," sagte er mit zitternden Lippen, »Ihr versprecht ge Iiviß zu viel ! Wenn ich nur die Erlaub nis; bekäme, vor den Soldaten herzu ziehen und das Horn blasen und einen I schonen, langen Säbel an der Seite stragen zu dürfen, da wollte ich niir auf der weiten Welt nichts mehr wünschen. i « »Ich schwore es Dir zu, daß Du das sHorii blas-m sollst, vorausgesetzt natür slich, daßD it Dich dazu eignest!» erwi- . derte Jb. « i Eine feieiiiche Pause entstand, nach sdeiii dies kühne Versprechen gegeben IWar Endlich rief der Knabe aus: »Wuchtmeistrr, Jhr habt sicher nicht an » sdie Mutter gedacht i« » »Die habe ich durchaus nicht verges sen! Auf die mnßt Du ein wachsarnes . Auge haben. Ich rathe Dir, daß Du Dich von hrnte Abend an in der Nähe des Thoreo hältst und Acht gibst, daß« sie mit keinem von den Soldaten redet. » Wenn ich Dich siir einen Dumnikopf hielte, Polle, würde ich hinzufügen, daß Du Dich nicht von ihr anstand schasten lassen sollst. Sobald es dun kelt, komme ich mit einigen von unse ren Leuten aus die Nordseite des Schlosses, dem großen Thurm gegen iiber. Schleiche dann zu uns hinüber und gib uns Nachricht, wie es bei Euch aussieht. Munde Deine Zeit, Deine Augen nnd Deine lssedankeni Ein klei ner Ast kann ein Fuder Heu umstiirzen, wenn man ihn nicht bei Zeiten ans dem Wege raumt. Geh jetzt, Palle, ich möchte noch ein wenig schlafen »Lebt wohl, Lisachtmeisterp sagte Palle, indem er Jbo Hand ergriff und sie küßte-. »Verges;t Euer Versprechen Uicht!" »Du kannst Dich auf mein Wort ver lassen, Jungc!—Wai-te ein wenig, nimm meinen Raben mit und beauf trage einen von Deinen Kameraden, ähn gut zu siittern, während ich fort in." Der Rabe nun-de in einen Korb ge setzt, Palle nahm ihn mit und verließ die Hütte. Der Wachtnieister wars einige Holzscheite auf das Feuer-, schüt tete ein Bündel Stroh in den Alkoven und legte sich schlafen. Als der Tag anbrach, begann das e wöhnliche Leben aus dem S lossc. Einige der Retter bei en ihre chts posten an der Zu , die anderen mir im vorigen Sommer, als ich Dir meinen Raben s chenlte, versprachst. ch habe von jeher so große Lust zum s riege gehabt." »Also Du willst wirklich Soldat werden," entgegnete sb, der das Mie nenspiel des Knaben wo l verstanden hatte. »Vielleicht bist u ganz sit dazu zu gebrauchen, vorerst mußt u aber noch ein wenig wachsen, Palle.« »Ich denke, die Hohe macht es nicht. » »Allerdings thut sie es nicht.« Ein Mann steckte den Kon durch die Thür und machte Jb ein Zeichen. Der Wachtmeister ging hinaus. Jetzt ent stand ein Schweigen im Zimmer-. End lich sagte Kulsög: »Ich merke sehr wohl, daß ich Pier störe.» »Das mag ein," antwortete Palle. »Du und der Wachtmeister habt also Geheimnisse mit einander, und Du wagst es nicht, ihm Dein Anliegen vor zubringen, aus Furcht vor Deiner alten Mutter, die Dich stets so herzlich lieb gehabt hat?" »Ihr irrt. Der Wachtmeister und iich haben keine Geheimnifse mit einan der, und selbst, wenn dem so witte, würdet Ihr uns nicht stören. Entset wegen könnte ich meinen Auftrag wohl ausrichten." »Wie so?" »Das will ich Euch zeigen.» Bei diesen Worten öffnete er die Thür so weit, daß man von außen jede Bewegung der Alten sehen konnte, wäh rend die Draußcnstehenden sich völlig im Dunkel befanden. Dann trat. Palle an Jsb heran. »Ich habe einen Brief an Dich oder an Svend,« flüsterte der Knabe, wäh rend er die alte Frau keinen Augenblick aus dem Gesicht verlor. »Von wem P» »Von der gnädigen Frau auf dem Schlosse-« »Es ist gut, mein Junge, aber der Mann, der soeben hier war, theilte mir mit, daß Svend für’s Erste nicht hier her käme. Er ist gen Norden gezogen und hat mir inzwischen einen Auftrag gegeben. Wovon handelt Dein Brief?" »Das weiß ich nicht, doch schien es, als wenn die gnädige Frau Eile habe." »Ja, was nützt mir nur der Brief, ich kann keine geschriebene Schrift lesen. Kannst Du es etwa?" »Nein, ich kann nur das lesen, was ich selber geschrieben habe-« »Nun, wir schaffen schon Rath,« meinte Jb. »Geh mit Gott, Pallel Uebrigens will ich Dir doch sagen, daß ich fast glaube, wir können einen Bur schen, wie Dich, schon zu unserem Hand werk verwenden. Du wohnst doch auf dem Schlosse?» »Ja, und ich komme morgen früh wieder-, um mir die Antwort abzuholen. Gott befohlen! Nehmt Euch vor der Alten da drinnen in Acht.« ,,Fiirchte Dich deswegen nicht,» erwi derte Jb lächelnd, »wir Beide kennen uns gründlich !" Der Knabe ging. Der Wachttneister kehrte in die iitte zurück, im selben Augenblick ent ernte sich Kulng von der Thür. Sie war zu weit entfernt gewesen, um das Gespräch belau chen u können, auch wußte sie, daß alle sie beobachtete. Als sie in den Wald ging, biß sie die Zähne in heller Wuth aufeinander, stieß einen Fluch aus und machte eine drohende Bewegung nach der Richtung zu, in welcher der Knabe verschwand. " Kulng war der Stein des Anstoßes auf dem Wege des Wachtmeisters. Ehe Jb eintrat, blieb er einen Augenblick auf der Stelle stehen und blickte zu dem dunklen immel auf. Das schwache Licht des ondes wurde durch die schweren, graublauen Regen wolken verfinstert. Alles war still und regungslos Nur aus der Richtung, in welcher das Schloß lag, vernahm man in kurzen Zwischenraumen einen dump fen Laut, welcher der Aufmerksamkeit eines jeden Anderen, als b, entgan gen wiire. Auf diesen saut waren jedoch alle seine Gedanken gerichtet. »Eine schöne, dunkle Nacht," mur melte er endlich vor sicl hin. »Jetzt schläft die kleine Jnger Kicher schon. — Dort oben schießen sie, Svend ist thätig, Gott weiß, warum er mich nicht mit haben wollte.—-Und dieser Brief-wer kann mir nur sagen, was darin steht?——Nun ja, ein Wachtmeister braucht sich nur auf das Schlagen zu verstehen, man darf nicht verlangen, daß fr auch geschriebene Schrift lesens ann « 88. Kapitel. Mutter und Sohn. Arn nächsten Morgen vor Tages anbrucl war Palle wieder in der Hütte Er trag den Wachtmeiiter im Begriff, sich aus eine Reise vorzubereiten Seine Pistolen lagen auf dem Tisch, ein mächtiges Pulverhorn daneben Jb zerschnitt ein Brod und ver-theilte die Scheiben in seine verschiedenen Ta chen. Bei dieser Arbeit san er mit sal cher, vibrirender Stimme ein be liebtes Lied: »Und komm ich zu dem Flusse hin, So schwimm ich last i über ihn, Und iomm ich an die iele grün, Dann thu’ zu Fuß ich weiter ziehn. « Der Nabe saß aus einer Stange hinter dem erd und verfolgte alle Bewegungen be. »Es ist gut, daß Du da bist, Palle,» sagte sb, indem er die Thiir hinter dem Knaben abschloß, »ich habe Dir allerlei äu sagen, und diesmal, denke ich, wer en wir ungestört sein.» »Jch bin so müde,» sagte Balle und setzte geh Pf dicke- Beet-tu » a , e grins- M kein use geschles ein«