Spezial - Prämie ! Das Leben des ärsten Bismarck. Eine Geschichte der Wiedergeburt der dem schen Nation. Von PAUL HEKMAIII. Inhalt. Ombståkiösutcksschiiuhmlfm. l. Jugendzeit. L. lkailnnientaisiiche !«el)rjal)ie. st. J · WIL. « Von Iek Uebmiqlime des Ministerium bis zum Peager Frieden. i. z cis Verfall-Was lsontlitL L. sie »Teiiti«che Musik« ;s. set däiiiiche .nrii·g. Bein Kunst-l gegen cefleeeeiili bis zum sachkun- dee deutsch-französischen Krieges. l. Tcr Bruch niit : eitei«reich. L. sie Feinde ini :Ii’i"iileii. si. :Iinvoleoii’-J »«»lleitti-alitiit« iiiid Italien si. sadoiva nnd die Folgen. 5 Ler Jiotbdentjche Bund. Der dmtskssfksuzösiiche Krieg. l. Tie Lwlieiitolletiiiche lkaiididntitix Z Biisninick nnd Frankreich. st. Ntiindiiiig deiJ Feiiticlien Reichesz. Deutschlands eueohiiililie Machtflelliiiig nnd Bieiniiecks Itiedenevolitit. i. Tic skaniötis lche Ilieviiblii. LI. Teiitlchlniide Biindiiist Dleiunm Gestaltung des deutschen stellt-eh l. tmtiilct imd Papst L Miit Rath alte Konflikte II. Die loiiale seit-ge RIIII Im Tcsk Lsilkt Umstan l· l. Jieiie Herren. Friedrich-Einth. « Ins Buch eiitliiilt 7382 niii elegantetn Papier gednickie IJctav Zeiten, ist voll illu stritt, niit ViginaMH lkottmik nach Lembaeh. til-:- Titelblittt versehen nnd erhiilt jeder Aboiiiieitt, der den »An-neiget iiiid Herold« aitf eiit Jahr im Voraus beinhlt, dcis Buch gegen zlltichiahlnng von 25 Nein-J. Ionstiger liieiszs Ost-sä llebek Bisninicf sind schon itntäliliche Viicher nnd leoschiiren geichriebeii, iiiiieiseg Wissens jedoch iit bis jetit noch von leineni Teniichllnietitaiiek ein qtoiieies Werk iiber dielen bedeutenden Staatsiiieinit neiöiieiitlicht worden. Vier bietet lich niiii dein Leier die Gelegenheit, ein Werk ans der sei-dei- eiiieg det« besten deutsch:-ainetiktinijt11en Joitrtialiflen keiuien in lernen, tiiib btaiicht iointt nicht tii iiirchten, ischnieichelbtilte Berichte aus dein Leben Bisniarcks iit leieii, ionbeisn nsiilirheitggenieisi die giolicn Theilen nnd aitch Fehler dieses Staatsnianneg leiinen tii lernen. Unter dein Namen "lT a iil »O e tin n n n verbirgt sich der bekannte Joiiriialift P a ii l Haed i ck e, nnd glauben ivit, dciji dessen Jlanie iiit Neniige eine Garantie in, dasi dieses Wethden besten ein die Seite geitellt tvekben lttitti. W « Ziel-e macht d die ? Arbeit leicht. Dasselbe thut SAITÄ chs SOAR Dieses große Neinigungsmittel kommt den Frauen an Waschtagen sowohl wie an an deren Tagen zu Halse und verwandelt Leid und Lsfl m Lieb und Lust. Ver-sucht überall zu haben. Nur her gestellt von The N. K. Fairbank compuny. (IIII(JA00. —- . 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Dieses Buch ist in einein eleganten illustrikten Papierdeckel gebunden, ent hält 189 Seiten, ist klar und schön ge druckt und wird von uns als Statt-private gegeben an Alle, die den »An-zeiget und Herold« ans ein Jahr im Voraus bezah len — Bezahlt Eure Zeitung, wenn Jhk etwas schuldig seid. Wer seine Schul den bezahlt, verbessert seine Güter-. per Gjiingknhiiuptling. historischer Roman von Carit Etlar. (Fortsetzung.) Die Traaoner starrten ihm schwei gend und erwartungsvoll nach. Zwei von ihnen hatten sich aus den Abhang des Wolle-r- hinaufgeschlichen und den Getodteten heruntergeholt. Bei der Untersuchung der Leiche sand man die Aussage des Dragoners bestätigt. Der todtliche Schuß war durch die Stirn ge gangen und and dem Hintertops wieder herausgekommen Gleich daraus lenkten sich aller Blicke aus die Treppe, oon der eine weibliche Gestalt herabeilte und quer durch den Hof lies. Ter ersinderische Manhei mer hatte Frau Elsebethtz Kleider ange zogen. Alt- er zu den Tragonern herunter tani, sliisterte er ihnen zu: »Schreit Alle, so laut Ihr konnt, damit die Banditen drüben das Ruer des Man nes aus dem Thor nicht verstehen kön nen. Sobald Ihr seht, daß ich zu lau fen beginne, sollen zwei Männer ihre Karabiner in die Luft abseuern. Schreit nur und liirmt, so laut Ihr konnt.« Die Dragoner gehorchten, ohne den Plan deö Hauptniannb zu verstehen, sie schrien wie die Besessenen Oben vom Portal vernahm man Abels tiefe Stimme einige Worte rufen, sie wur den aber völlig iibertäubt. Wahrend des Lärmens verließ der Hauptmann seine Leute und begab sich auf die andere Seite des Thores den Wall hinauf. Tat- Mondlicht warf seinen bleichen Schein aus seine Kleider. Der Lärm der Tra» oner verdoppelte sich, als sie LI-. oll-I:-I-A- LI---- K l—- o - -.. A Ulb Sollt-VI syst isslsuqsblv clsuuulbssp Einer von ihnen feuerte seinen Kara biner ab. Der Hauptmann eilte vor aller Augen schnell über den Wall dahin, er stieß einen ängstlicheni Hilfe ruf aus und geberdete sich, als wenn er zu entfliehen suche, während er sich dem T hor mehr und mehr näherte. Jenseits des Grabens herrschte Todes-stille »Schies;t doch, schießt, in Gottes Namen !" schrie Adel mit immer ängst licher werdender Stimme. Ihm war Manheimerd List ganz klar, ersah die drohende Gefahr immer näher kommen ; aber fein Ruer wurde von den Trago nern iibertäubt, die noch einen Schuß abfeuerten. Manheimer sank in die Knie, beugte sich vornüber nnd drückte seine Pistole ad. Ehe der Pulverrauch sich vertheilt hatte, trarh er zusammen und liest sich den Wall hinabrollen. Aber vom Thor her erklang ein lau ter, schmerzlicher Schrei. Abels Gestalt wurde Allen sichtbar; er erhob die Arme, machte einige kranipfhafte Be wegungen und fiel vom Gesinrs aus den Wall hinab und von dort zu Man heimers Füßen nieder, der, die noch rau chende Pistole in der Hand, an die Mauer gelehnt da stand. Von jenseits dee Grabens schien ein Klageruf den Jubel zu beantworten, den die Tragoner ausstießem als sie ihren Feind bleich und leblos auf der Erde liegen sahen. Manheimer allein theilte die allgemeine Freude nicht; seit er vom Stall herabkam, war sein Antlitz finster und sinnend. Der Fähn rich näherte sich ihm mit einem Strom von Lobreden Der Hauptmann unter brach ihn: »Wie es cheint, wollen sie Ernst machen,« sagte er. »Da einer hinüber gelangte, schrecken vielleicht die Anderen auch nicht vor diesem Wage stiick zurück. Wir müssen sehen,1oie wir fortkommen lonnen.« »Ich sann vorhin darüber nach und erfand eine List, die uns die Schlimm sten vom Halse schaffen kann." »Vorziiglich," meinte der Haupt mann, »laßt hören!" »Wir stellen unsere Leute zu beiden Seiten der Treppe auf, so daß der Schatten sie verbirgt. Wenn dann Jemand quer über den Hof-ginge, k---·ä—L-- LI- m:'-« IUUIULII Ulb XUJUUULII Ilsss prlbtlpbu HUU auf ihn feuern.» »Mit anderen Worten, sie würden ihn todten-« »Ja, vielleicht," fuhr der Fähnrich lachend fort, »aber dac- Fener auo den Büchsen der Feinde würde fiir unsere Leute gleichzeitig ein sicheres Ziel ab geben, auf das sie ihre learabiner zu richten hätten und, wenn wirsie and den Bäumen erst heruntergeschossen haben, werd-In wir, hinter der Brust wehr stehend, mit den Anderen schon fertig werden." »Das mag sein," meinte Manhei mer, ,,iven aber sollen wir zum Opfer unseres Planeo machen? Habt Ihr vielleicht die edle Absicht, der Feinde Schüsse auf Euch richten zu lassen, weih rend Jhr nber den Hof schreitet?« »Ich dachte, der leiche Kaplan ließe sich vielleicht dazu benutzen!« »Nein,« erwiderte der Hauptmann, »der Plan ist eines Krieger-d nicht wür dig. Laßt uns die Deinen anführen so gut ed geht, wir wollen unseren Scherz mit ihnen treiben, um die Zeit zu ver treiben, aber due soll man Hauptmann Mattheimer nicht nachsagen, dnfz er Krieg siihre wie eine Memme und einen Anderen verschob, weil er seine Haut selber nicht wagen wollte. Dies mal weiche ich Svend Gsiinge, bis dahin hat er mir stets das Feld räumen müssen; man kann nicht mit einem Feinde imnpfem der im Hinter-halt sitzt, unt uns umzubringen, denn sie wagen es ja nicht, Stirn gegen Stirn mit uns zu tämpsen." »Aber der Feind läßt uns ja keine Mittel zur Flucht, Lerr Hauptmannl" »Das Mittel, «iihnrlch, habe ich hier-» erwiderte Manbeimer. auf seine Stirn zeigend. ,.i5ocgt mirnur tn den Saal, da sollt Ihr es kennen lernenl" Manheimer befahl seinen Drago nern, das Thor gut zu bewachen, dann schlichen er und der Fähnrich sichan das Schloß hinauf. Als sie in den Saalkamem fanden sie Tange mit einer leeren Weinslasche am Tische sitzen. »Ja, trinke Er nur, Kaplan!» rief Manheimer. »Er trinkt und wir müs sen kämpfen, so ist’s recht! Wenn er aber noch ein wenig Vernunft im Leibe hat, so denke Er einmal nach, ob es nicht einen anderen Ausgang vom Schlosse gibt, als den hier iiber die Zugbrncke. « »Nicht, daß ich wüßte," entgegnete Tange, ohne sich zu besinnen. »Welchen von den Gräben hält Er fiir den seichtestenk«" »Ich glaube derjenige, welcher sich nach Westen zu erstreckt, tvo der Wall ausl)ort, denn man sagt, daß in alten Zeiten mitten durch den Graben ein steingemauerter Gang geführt habe, der später abgebrochen wurde. Eins steht fest, bei klarem Wetter und an sonni gen Tagen kann man die Spur der Steine noch unten aus dem Wasser sehen. Aber wenn der Hauptmann daran denkt, sich fortzuschleichem möchte es doch schwierig sein, bid an diesen Graben hinunter zu kommen, denn die Auegangathiir ist nämlich schon lange vermauert worden. « »Noch Westen zu, sagt Ihr, also muß der Schatten des Schlosses auf die s Seite fallen, denn der Mond steht noch » nicht so hoch. Konnt Ihr mir von-hier oben den Graben zeigen?" »Ja, ein Fenster von Jungfer Karens Kammer geht nach dem Graben l)inauS." »Komm nur, dann wollen wir gehen. Tange erhob sich und folgte Man heinier in eines der anstoßenden Zim mer. Gleich darauf hörte man ein wirres Getose und lautes Schreien vom-Hofe herausdringen; kurz auseinander folgten zwei Schüsse. Der Hauptmann eilte in den Saal uriick. »Da sind soie schon,« ries er; »wir haben keine Zeit mehr zur FLucht Folgt mir, Fähnrich « Bei diesen Worten zog Manheimer seinen langen Stoßdegen und sprang aus den Ausgang zu. Hier wurde er von seinem-Leuten zurückgehalten »LLaev in aller Welt,« rief-ek, »ist denn nur geschehen?« »Wir sind verloren, Herr," schrie einer der Dragoner bleich und keuchend. ,Zivei Männer schlichen, ohne daß wir dac- Geringste bemerkten, hinter uns her. Der eine war in Hemdeartuelm er stürzte sich mitten zwischen die unseren. Zwei schossen, aber ich glaube nicht, das; sie getroffen haben. Der ganze Wall wiminelt von Fe nden. Hört nur! Jetzt rasseln die Ketten! Sie lassen die Hugbrucke nieder!« »Nun handelt es sich nur um’s Fortkommen," sagte Manheimer. »Kann Er uns ein Seil schaffen, Kap lan, das lang genug ist, unt von die sem Fenster bis an die Mauer zu rei chen, die er mir vorhin zeigte-« »Woher sollte ich wohl ein soxlangeg Seil nehmen, Hern« erwiderte!Tange. »Der Vogt sitzt in seiner Kam-mer auf der anderen Seite des Hoseö, und wir können ja nicht hinaus.« »Holt die Betttiicher von den beiden Betten da drinnen,« befahl der Haupt mann. Die Reiter brachten vier Bett tiicher, die in Streifen geschnitten und aneinander geknotct wurden. Während diese Arbeit vor sich ging, vernahm man vor der Thiir einen stets-wachsen den Larnn Manheiiner trat an’a Fen ster und lauschte. Er hörte Svend Befehle ertheilen und seine Leute auf muntern, er erkannte seine Stimme deutlich. Ost-Its hast anOO sZn nun-Ia Tat-O ,,».-.,. »..- Um .»»..» vom Fenster,« befahl er, -,,nnd versucht, ob Jhr sie niit Euren diarabiniern tref fen könnt » wei der Reiter geharchtenkdein Be feh, aber die oorsichtigen Gjongen hielten sich so hart an die Mauer, daß die Dragoner nicht zielen konnten, dagegen traf ein Zchuß vom Hofe einen der Schweden in den Arm. Der Un gliickliche ließ den tcnrabiner fallen und sprang mit einein schmerzlichen Schrei zuriick. Manheimer ließ das Fenster wieder schließen und gabsden Versuch auf. Der Lärm wuchs von Minute zu Minute, man hortc die Thiir unter-den wuchtigen Schlägen krachen, die dagegen donnerten. Sobald das-Seil fertig und genügend lang war,.nahtn Manheimer ein Licht und winkte sei nen Leuten. Ueber Tanges Antlitz glitt ein hätnischeö Lächeln, als die Reiter den Saal verließen. Manheimer wandte sich in der Thiir um und rief ihm zu: »Ei- ist wohl das Beste, wenn Er mit geht, Tangei Er kann uns, Evenn es nothig sein sollte, behilflich ein« Dieser Befehl schien Tange unange nehin zu sein. Tat- Lächeln erstarb ihm aus den Lippen, er erhob sich und folgte den Schweden. Der Ort, von wo aus Manheimer die Flucht in’g Werk zu setzen gedachte, lag nach der Seite des Schlosses hinaus, wo der Wall fehlte, und wo man den Graben bis dicht an die Mauer gefiihrt hatte; diese war sehr dick und zeigte keinerlei Oeffnun-» gen. Nur das eine lange, schmale Fen ster in starenö Schlafzimmer ging auf den Graben hinaus-, nnd von diesem Fenster aus sollte die Flucht bewertstels lie: werdet-. I Wie ver napttan vermuthet hatte-J warf das Schloß hier einen breiten, dunklen Schatten auf das Wasser. Der gegenüberliegende Wald war in eineni tiefen, grauen Nebel gehüllt. s Wäscht das Licht aus," flüsterte Manheimer, »und verhaltetEuch ruhig, ein unvorsichtiges Wort, ein Schrei kann unsere ganze List vereiteln. Sobald Ihr unten angelangt seid, : sucht eine seichte Stelle im Graben auf, und wenn Jhr die nicht finden konnt, dann schwimmt hinüber. Ich komme « zuletzt-« Während dieser Befehle hatte er das Fenster geöffnet und ausgehoben. Ein Reiter stieg auf das Fensterbrett, ’ man band ihm das Vetttuch um den Leib und ließ ihn hinunter. Der erste Ver such gelang, der zweite ebenfalls, der Hauptmann lächelte, rieb seine Händes und flüsterte dem Fahnrich zu: »Das; geht prachtigl Jch denke, wir schlagen dem guten Svend Gjönge heute Nacht noch ein Schnippchen!" Allmälig waren alle Reiter ohne den geringsten Unfall unten angelangt. Alles ging in tiefster Stille vor sichs Jn einer Entfernung von zehn Schrit- ’ ten würde man nicht das Geringste von dieser Flucht geahnt haben. Als der letzte Mann den festen Boden erreicht hatte, wandte sich Manheimer nach Tange um. Dieser stand schwei gend, mit verschlungencn Armen da und beobachtete von einer Ecke der Kammer aus die Vorgänge um ihn her. ! »Jetzt muß Er mir helfen," sagte der Zauptmann ; -, as will ich gern," erwiderte ; Tange bereitwillig. . »Wenn ich glücklich und wohlbehal ten drüben ankomme, gehe ich morgen zum Prediger in der Stadt und lege ; ein gures Wort fur Ihn ern, daß zwi ; schen Ihm und seiner Braut noch Alles s wieder gut wird. Ist Er dagegen un vorsichtig, so sollen seine Tage gezählt seinl Reiche Er mir erst ein Kissenl" Tange nahm ein Kissen vom Bett, Manheimer warf es zum Fenster hin aus, so daß es am Fuße der Mauer liegen blieb. s »Noch eins," flüsterte er. »Wozu thut Ihr das?" fragte Tange. »Um weicher zu fallen, wenn das Seil zerreißen sollte." Nachdem Manheimer alle im Zim mer besindlichcn Betten aus dem Fen-« ster geworfen hatte, schlich er in den Saal zurück und kam gleich darauf mit einem Bündel wieder, das alle die verschiedenen Gegenstände enthielt, die er sich am Nachmittage als Beute aus ersehen hatte. Dies Bündel hängte er um seinen Hals und stieg dann auf das Fensterbrett, wo er sich das Seil unter den Arm befestigte. »Neich Er mir jetzt einen Becher Wein, wir wollen auf eine glückliche Reise trinken." »Wohl bekoinm’s," sagte Tonge, als der lHauptmann trank. Dann nahm er das »eil und fing an, Manheimer hinunterzulassen. »Ihr vergeßt wohl Euer Versprechen nicht, ein Wort für mich beim Pfarrer l einzulegen?" flüsterte er, indem er an ’ hielt. »Nein, gewiß nicht," gab Manhei mer zurück,« laß Er nur das Seil fah ren!« ? »Ja, ja, das hat keine Eile," er )widerte Tange. »Ich glaube kaum, pdafz es viel nützen wird, Ihr könnt s vielleicht den Pfarrer zwingen, daß er »wir vergibt, aber seine Tochter könnt ! Ihr doch nicht zwingen, mir ihre Liebe « wieder zu schenken-« ,,Freilich kann ich das,« entgegnete Manheimer nicht ohne Furcht, »ich will Ihm das Wort reden, als wenn Er mein leiblicher Bruder wäre. Lasse Er jnur das Seil hinab!" . »Wenn ich es recht bedenke," fuhr I Tange fort, »so habt Ihr Euch doch arg jgegen mich versündigt, Ihr habt mich ! zuerst zum Svielen verleitet. Ihr habt falle die bdsen Leidenschaften in mir erweckt, und wenn ich sie zu bekämpfen suchte, drohtet Jhr mir.« »Weshalb sagt Er das jetzt?« fragte Manyeinier, der«bei diesen Worten erbleichte, denn die Stimme des Kaplans hatte einen drohenden Klang angenommen. »Ihr werdet so schwer, Hauptmann! . Jch glaube kaum, daß ich Euch länger halten kann !" »Schurke!» ries Manheimer, »Er sann also auf Verrathl Aber ich ahnte es, und deshalb ließ ich die Kissen fallen!« »Nein, Ihr ahntet es nicht, Haupt smann Manheirner!" wiederholte ITange, der seine Stimme jetzt so erhoben hatte, das; die Mauern des Schlosses widerhallten. »Ich denke auch keineswegs daran, das Seil loszu lassen, wie Ihr anzunehmen scheint; »in: Gegentheil, ich will Euch hier an den Fensterpfosten sestbinden.« Er lies; die That auf seine Worte )solgen, dann stieß er einen lauten, durchdringenden Ruf ans: »Hierher, » Ihr Gjongenl Kommt auf die linke Seite des Schlosses, da werdet Jhr ein Ziel siir Eure Kugeln finden und sehen, wie ich mein Wort halte!« Die sliehenden Reiter, welche die , andere Seite des Grabens erreicht hat : ten, seuerten zwei Schüsse ab. Tange T hielt sich hinter der Mauer-, während Her sein gellendes Nuer fortsetzte. Dazwischen erklangen die slehenden Bitten Manheimers und seine glän zenden Versprechungen. Der Mond ging iiber dem Schlosse » auf und beschien das kreideweiße Ge ; kicht des Unglücklichen, der die verzwei j eltsten Anstrengungen machte, den stimmt des Seiles m lösen. Gleich darauf sah man mehrere dunkle Gestal ten vorsichtig die lKopfe über den Wall stecken, der mit den beiden Seiten fliigeln der Mauer in einer Linie lief. Manheimer stieß einen Angstfchret aud. Von der Hohe aus, in der er fich. befand, fah er die Büchsenläufe der Gjongen im Mondlicht blitzen-— ie waren auf ihn gerichtet. Vier Schü fe fielen. Der Körper des Hauptmauns kriimmtc sich zusammen, seine Arme fochten in der Luft herum. Man ver nahm einen tiefen, tlagenden Seufzer, und Mauheimer hatte aufgehört zu leben. Seine Leiche hing steif und unbeweglich von der Mauer herab. Aber auf der anderen Seite des Gra bens beschien der Mond zur selben Zeit eine lrummgebeugte, magere Gestalt, die auf einem Stein saß, von wo aus sie Zeuge dieses Auftrittes gewesen war. Jhr runzliches Gesicht zeigte einen widerlichen Ausdruck von Spott und Schadensreude. Als Manheimer seinen letzten Fclageruf ausgestoßen hatte, erhob sie sich und murmelte vor sich hin: »Ich wußte es ja, daß es so kommen mußte, wie ich sagte: Er würde weder auf der Erde noch im Wasser sterben. Damals lachte er über meine Prophe zeiung. Heute Nacht hat er blutige Thronen darüber weinen müssen." Mit diesen Worten verschwand Kul sög im Dunkel des Waldes· 30. Kapitel. Ein Opfer. Acht Tage nach diesem ereignißvollen Abend lag Svend zu Hause an einer Wunde darnieder, die ihni Manheimers Dragoner bei der Erstiirmung des Tho res beigebracht hatten. Ane Marie saß und spann, während Jb das Heft eines langen Stoßdegens putzte. »Nun, Svend,« rief Jb aus, »rede doch ein wenig. Du liegst da und starrst mich an. Bist Du vielleicht neidisch auf meinen schönen Degen, den ich vom gauptmann Manheimer erbte? Aber u hast doch auch Deinen Antheil an der Beute erhalten. « »Was bekam er denn?» fragte Ane Marie. »Als wir am nächsten Morgen im Schlosse Ordnung geschaffen und das Hausgeriith wieder an den alten Platz estellt hatten, gingen wir in den äsfarrhos und holten Frau Elsebeth und die kleine Jungfer Karen zurück. Da hattest Du das Gesicht der alten Damei sehen sollen, Ane; sie lächelte so freundlich, als ob wir ihre besten Kameraden waren, und eine Lobrede hatte sie uns gehalten, die den ganzen Weg vorn Pfarrhose bis zum Schlosse ;w’ahrte. Jungfer Karen lächelte auch, aber ans eine andere Art. Als wir ihnen rebewohl sagten, wandte sie sich nach Ebend um und gab ihm eine Blume, die sie von der Frau des Pfar Irers erhalten hatte. Das war sein Antheil an der Beute, und der war auch gut.« »Wenn der Doktor sich nnr nicht vom Regen abhalten läßt, bei mir vorzu sehen,« meinte Svend, der dies Ge spräch nicht fortzusetzen wünschte. . »Mein Arm schmerzt mich, und er ver sprach mir, wenn er nach Jungshoved ritte, zu mir zu konnnen." I »Um die iUiittagszeit habe ich ihn den Hügel hinabreiten sehen, » versetzte Ane Marie , »er ist leicht zu erkenn-en an seinem rothen Mantel « »Wa·te es nicht am besten," erwiderte Svend, »wenn wir nach Jungshoved schickten und ihn bitten ließen, zu kom I men? Xb thut mir schon den Gefallen, hinzugehen « s »Zvend, ich gehe für Dich bis an’s Ende der Welt und noch eine Strecke weiter-, aber nach Jungshobed ziehen « mich feine zehn Pferde!" »Dann gehe ich,« sagte Ane Marie. »Ich begreife nicht, was fiir einen Widerwillen Jb hat, auf’s Schloß zu gehen; er schlagt es mir nun schon zum HlUcllcU QUUU UU. C»)Usl KJI UULL Mu annehtulichkeiten gehabt?" »Nicht im Geringsten,« antwortete Ili· »Es regnet uoch,« sagte Ane Marie, vom Fenster zuriicttretend. »Nimm meinen großen Reiter tnantel,» entgegnete sb, »und meinen Filzhut, dann thut der Regen Dir nichts." Ane- hiillte sich in den Mantel nnd setzte den Filzhut auf. Jn dieser Klei dung hätte man sie fiir einen Mann halten können Als sie in der Thür stand, hielt Svend sie zurück. »Wenn Tu Gelegenheit dazu hast, so frage doch einmal, ob auptmann Lykke sich noch aus dem chloß aus hinkt-« Aue wen-f ihm einen vortvurstsvollen Blick zu. »Ach nein, Soend,«ertviderte sie, ,,verlange das nicht von mit !" See-nd schüttelte den Kopf, reichte ihr die Hand und entgegnete: »Du brauchst Dich nicht davor zu scheuen, lieve zllnty ich gehe Dir mein heiliges Wort, das; zwischen ihr und mir Alles aue ist. Und wenn sie mich selbst fuß siillig darum anslehte, würde dat- die Sache nicht iindetu.« Ane schaute ihn zweifelnd an, doch entgegnete sie kein Wort; sie nickte ihm nur zu und ging. Als sie die Thlir Fssnete schlug ihr der Regen in’6 Ge itht. » Ich glaube, der Hauptmann ist fort get«eist,« begann Iv nach einer Weile ,,ich halte ihn während der letzten Tage nicht gesehen, dagegen hält sich Ritter Körbitz noch auf dem Schlosse auf. Beute Morgen sah ich ihn unten im S ald mit dein Teufels-weihe von Kul sö . Als sie mich erblickten, hielt der R tter seine Rede «an. Kalten aber