Neue Prämie. sw Abmham Einkom. Sein Leben nnd feine öffentlichen T nsnstc von I. A. Hemdfokw iibekfevt von J nl in s W ii r 5b n r g e t. Wir Alle wissen, wer Lincoln war nnd was er für feinVaterlanb gethan und wem Ipie auch cnit seinen Thaten bekannt sind, wenn wir auch häufig Benchftücke ans feinem Leben gelesen haben, so giebt cg doch Viele unter uns, die noch nicht in dem Vesihe eines Werkes sind, welches das Leben unseres Märtyrer-Präsiden ten von seiner Geburt big zu feinem Tode beschreibt. Dieses Buch ist in einem eleganten illustritien Papietdeckel gebunden, ent hält 189 Seiten, Ist klar nnd schön ge druckt und wird von uns ais q, Gratisptiimie gegeben an Alle-, dir bm ,,’21nzei;ker und Herold« auf ein Jahr im Voraus bezah len I » Jus-« »mu standakck quuok co 614 stude Kansas Cim. Mo· Exnstssptjst wo L ins-( C . »s» »s. Gegründet von R. S. Pater-Tom DIE-A Bomben u. Rne Why-km stand-« Wein-, Gin, Lümmel tut-hob Rum. sl N sum-auspan sq W «msnfpsjuq n: Bin-M sum-»Hu «1uzm)z - . MI LIomanj anr ckpg Jtpnua qun nunmme much m npkoz Um qun tu »Iin qauvu Ho Inv otz W www most-F mu: jumctqnmdm un muxa tpx kzvq Um kps min «11.)c«pxtmq.ij·) tinyttqnmämun Uzuzi zgq 'u«UJzu-111k, " meoriiitc Kalender für lsk95 m haan in du Lffics des Anzcigcr und Herold, :I05 W. 2. Straße-. OO Der hinkcndc Botr. qciuiilinlichc L(n-f-qnbc, 20 (5cltlø. Münchener Flikgcudc Blätter sialcndck, fes-. lnshs lmnmnsiischc Kalkuer 30 Genau Bonifakius Kalender. 20 Cents. Regensbnrgcr Marien Kalender, 25 Cum-. Einsicdlcr Kalender. 20 Gent-. Puck Kalender, 25 (5ents. Plattdütfcher Volkstnlcndkr, 25 Carl-. j. P. wmooW 305 LI. Ue Sit. cKAIID lSLAID - Nes. H- Spezial - Prämie! -f Das Leben des l Fürsten Bismarek. Eine Geschichte der Wiedergeburt der deut schen Nation. Von PAUL HERR-Luft Jahresb sLIM III klitsäksszcksöuhnuikth l· stugendieik 2. »Imlinnentamche seltimhte st. MS l Iz "-est set lleseettahnte dee Ministerium- hle zut- Vkagee Frieden t. T u- -.«i-»asnnn;«; tconflilL B. sie «senticltr Futtqu st. Tei wnuche Kett-ti. »Ist- llstttvl nennt cefletreich ble nun Instit-tut des deutsch-französime Krieges. t. i » Bruch mit seiten-eini. LI. In- fmnde un Jlittken Jl. Monate-and ,,«lit«nttaliti1t'« nnd Italien 4. anoivn ttnd di-- Folgen. Z set Jlotvdcnttlns Wund. -kkaUlf0-stnnxt·isiiche Krieg. l. sie tjulteniollernsseln Rutirs;1-.ic«.ii. Z Anzan nnd Frankreich-« Ol. Nrttttdnng des Tempeln-n streiche-i Deutschl-sk- eueettäiiste Institut-Its nnd Meiner-te Itledettevolttit 1. T n- nat-Zoll lche Jltepnbltl. L. Teuttitnnnnes Vnnnntnze kennt-re Gestaltung des deutltienstelcher. l- Kaum-! und Papst- 2. nein- ital-nein alte iconfliltr. Js. Lu- mnale Am e. « lO Its TIIC sinkt Wilhkllll«s I. l. Miene Betten. ,"tkicdtitl)51nl). V-. set-J Buch enthält MS nitf elegniitetn Papier gedtnilte ; ein-) Zeiten, ist voll tlln tt, nnt «l«isinakit«g Wortlau, nach Windrich. als Titelblatt vetielpen nnd eiliitlt jeder sonnent, de( den «?litieigts( nnd Herold« auf ein Jahr itn Lkoinng ltentl)lt. das Mich » ien Nachzahlung von 25 Echte sonstiger Nein W.75. Ueber Bistnttick find schon nniiilylnlie Bücher nnd Eltoichnten gkichctebem unseres «:siifens jedoch in dig sent nach von sein«-m Deutsch-Ametilanek ein gtdneieet Werk iibet unten bedeutenden Staatgmann verdinsntlicht worden. Hier bietet nch nnn dem Leier die lege-then, ein Wert ans der Feder ettteg disk besten deutsch:anterilanttchen Joninaltitcn lex-nett zu lernen, nnd braucht somit nicht in iiicchten, ichtneichelhnftts Berichte ans dem ten Bisntatcke in lesen- sondern ioahthenggenniß die großen Thau-n nnd auch Fehler . .ie·s Staaten-antrat kennen tu lernen. Unter dent Namen P aul He r m a n n verdirYt sich der bekannte Journalist P a n l s. nett icke, ttttd glaubest wie, daß dessen Name zur t» enilge eine Garantie ist, daß dieses List-es den besten tm die Seite gestellt werden kann. - »Ist-. CZJIEMM - « Der Gjiingenhiiuptling. Hist-stinkt eilst-Eil Apis- Cum Eis-k. (Fortsetzung.) Kernbotr war Fttrnckgetretem er lehnte s ich iiber dasVriickengeliinder nnd betrachtete die Beiden; er selber schwieg, wohl wissend, dasz Jnger die beste zyiitsprerhetin war. zb schien bewegt, seine kletntnAttgen glänzten. inger fuhr fort »Und Soffi, die wir Beide so lieb hatten, wiirde in ihrem Grabe wenig Freude haben, wenn sie wüßte, daß Du so handeltest!" «":iitli, liebe Jnger," sagte Jb nnd brach in Thranen aus. »Sie hat ja nicht einmal ein Grab, denn ich legte sie nur draußen in den tiefen Sthnee, und wenn nun die Sonne kommt und der Friihlittg, dann wird ste daliegen, ein Fraß del wilden Thiere!" » Sie soll ein Grab haben," erwiderte Kernbockd ernste Stimme, »das ver spreche irhT ir. « »Ist das wirklich wahr-« »Sie soll einen Leiaienzng haben, wie ihn eine Esrinzcssin sichnithtpräch tiger wiinsthen kann!—llnd noch ein Wort- Die meisten Deiner Feinde, die so grausam gegen das arme Mäd chen handelten, sind langst todt, sie fielen int Streisiug gegen Zoend Gsongecz Witte. Unter denen dort oben. befindet sich nur noch ein einziger. « i »Nein, Hauptmann! Unter denen dort befindet sieh keiner mehr. « ; ,,; Za, Ziegler!« ! »Der ist todt, » etwidette Jb und zeigte iternbock seinen Säbel, dessen I Klinge noch roth gefärbt war. s »Was verlangst Tit dann noch wei-» s ter·.-« fragte Jngetz »Ich sprach nicht mit Dir," ent-; gegnete er in strengem, besehlendemH Ton, dein doch der Ausdruck seiner Züge widerspruch. »Du wolltest ja nicht zu tnir halten. « »Ich habe Mitleid ntit ihnen,» flü sterte Jngeip »ich kann nichts dasür." »Dann l,--«««· ich auch Mitleid mit ihnen," sagte Jb. »Wir wollen sie in Frieden ziehen las sen. « »Theurer, geliebter Jb,« rief Jnger aus, indem sie an seine Brust stürzte. »Das wird der liebe Gott Dir ver gelten." »Bist Du nutt tustiedenkm fragte Jb ntit behenden Lippen »Ich bitt soglntllich so seelenösruh. » »Dann gehe Tit jeixt Zu Deinem Vater, ins-set, und last tnich ein wenig allein, Hinter suche ich Euch beim Schultnetster ans· Zelbst wenn die dort oben ihre Freiheit erlangen, ist es bes ser, wenn Ihr nicht langer hier bleibt.« Jb ltiszte iie aus die Stirn, nickte ihr zu und entfernte sich ntit langen, schnellen Schritten. Jnger und der Vogt schlugen den entgegengesetzten Weg, an dein Moor entlang, ein. diernbock blieb allein zurück. Als Jb ein Stint egee zurückgelegt hatte-, machte er Halt nnd ries: »Ihr habt tnir ein schonee Begriibnisz ver sprochen, Hanptniann.s’ ,»in, und Ihr wis:t, daß ich nteine Versprechnngen zu halten pflege, Wachtnteister,« erwiderte tierndoclc Der Mond wars sein Licht auf Jbs liiclselttdes, strahlenderi Antlitz, während er stir sich selber wiederholte: »Macht nteisterl Jetzt nennen ntich alle Leute lo-« Bald daraus verschwand er in dem dunkeln Schatten, den die Baume dort bildeten, wo der Wald anfing. Lson den Fenstern and hattett die sclnvcdischenL ssiziere mit Seelenangst gescheit nnd tutn Theil gehtnt, was atts der Wende vor sich gegangen wan «.s:,. napitet Hoch gestiegen tief gefallen Mit dem herannahenden Frühling verbreitete sirh dacz Gerücht von dem Frieden dnrrh ganz Tittteniark. Im Mark schiffte sich start tslustav nach Hctsingborg ein. Dem klkeitlieadmiral Wranget nun-de das Amt tibertrageth die schnsedisthen Truppen and Seeland fortznfiihrenz aber norh ehe der Befehl anegefnhrt werden konnte, brachte Erik Talberg der Vertraute des teilnigs, ihm die Weisung, mit der Einschiffung tu warten und die Mannsrhaft unter irgend einein Vortvande zurückzuhal ten. Wrangel gehorchte, und einige Streiterregimenter nahmen Quartier bei Vordingbarg Utn Gründe für dies Vorgehen war man keineswegs ver legen. sie schtvediirhen Unterhandlun gen machten neue Schwierigkeiten, dadurch entstanden Zireitigteitem und die ltrantnngen erhielten einen An schein von Recht. Inzwischen begann das Leben des Friedens sich nieder auf den Inseln zu entfalten. Tie tsandlente kehrten auf ihre Gitter zart-it, nomgin Sophie, deren Illiatlzt und hochfliegende Plane den ganzen Winter dtcrrh die Pallisas den, toetthe die stopenlkagener Watte umgaben, begrenzt genesen waren, rliftete sieh wieder zin- Jaed sie ver ließ die Hauptstadt inmitten einer Schaar non tsstiitteritterm die in’a Land gerufen hatte nnd die itn spannen ikhein ihrer Gnade vonstatten gediehen. Der Adel war nieder Herr iln Lande Und der Bauer Ellave. Es war gegen Ende Marz, aldSvend eines Narhimttage durch den Wald nach sungshoved ging- JJte Lerchen fan en, der Schnee nsar gefaimolzem ans en Feldern trieb der Landmann fein Pferd vor dem Pflnge her, ge otgt von des-r wthbetntgen Storch, der ie Wür mer one den Formen auffanuneith Dieser Tag war ein Bild des Frag lings mit dessen Poesie, dessen Frische nnd milder, wohlthuender Luft. Auch in Svcnds Innern wohnte der Lenz mit seinen Hoffnungen und glück seligen Ahnungen. Sein Aufenthalt in der Hauptstadt war eine ununter brochene Kette von Auszeichnungen nnd Triuinphen gewesen. Jetzt kehrte er, erfüllt von dem Bedürfnis; nach einer langentbehrten Ruhe, auf den Schau platz seiner Thaten zurück. Die Liebe und Sehnsucht erfüllten sein Jnneres, Und während dies Gefühl alles um ihn her zu versehenem schien, zogen die verschiedenartigsten Bilder an sei ner Seele voriiber. Zwischen ihm, dein schlichten Mann aus dein Volle, nnd Zulie Parsberg, der vornehmen Dame, hatte seit lan gen Jahren ein inniges Berhaltniß bestanden, das nach beider Meinung keine Macht der Welt hätte vernichten können. Eines Tages aber kam das Unglück und zerstorte den holden Traum. Tas; Julie ihn liebte, hatte er oft genug aus ihrem Munde selbst gehört, aber trotz der wiederholten Be stätigung, die ihm von ihrer Liebe ge worden, war es ihm doch bis dahin nicht gelungen, sich von einer gewissen Angst zu befreien, die sich seiner von Zeit zu Zeit in stets ansgeprtigterer orm bennirhiigte. Ihre Worte, sowie die riicisirhtslose Zärtlichkeit, die sie ihm bei jedem Zusammentreffen er wies, waren freilich unzweidcutige Beweise ihrer Gefühle-, dabei jedoch keine nnnveideutigen Beweise gegen seine Furcht. Außer den hohen Schran ken, welche die Zukunft ihm entgegen stellte, wurde diese Furcht durch den großen Etandesunterschied hervorgeru fen, der zwischen ihnen herrschte. Zu anderen Zeiten bildete gerade dieser Standeennterschied, der sie der Welt nach trennte, fiir Evend das intjchtigste Band. Or selbst wanderte freilich im Tlniicln, aber er liebte es, zum Licht nnftnirlianrni i »Das -chicksal hat mich zu nichtsi Großent bestimmt, « sagte et zu sich,i »denn es hat mich in einer Hütte das« Licht der Welt erblicken lassen, damit ich ein Werkzeug fiir Andere werde, aber ich selber will etwas Großes aus mir machen. « Darum war ihm der Krieg eine willkommene Gelegenheit, um seine Pläne ine Lsserk zu setzen, und das sicherste Mittel, sie durchzuführen »Wind und Vermögen kann ich nicht erringen,« darhte er bei sich, »aber der liebe Gott hat mir straft und Muth gegeben, und weshalb sollte eo mir nicht gelingen, mir einen guten Namen und Ruhm unter ihren Freunden zu ;erwerben, dann werde ich würdiger in ihren Augen, und sie wird mich inniger lieben." Mit diesem Vorsatz zog Svend aus seiner Heimath nach Zchoonen hinüber uno oereiuigtc sich dort mit den Chan gen, jenen muthigen Leuten, die aus Lust und Neigung tampsten, wie Svend fiir seine Liebe stritt. Tat- (siliiit lronte seine Hoffnungen. Der iconig hatte ihm sein Wohlwollen osfentlirh bezeugt, der alte Christen Skeel hatte ihm sein Haus geöffnet, der Adel verzieh ihm seinen Mangel an Rang nnd die zweifelhafte Stel lung, die er in der Gesellschaft ein nahm, man folgte deut Beispiel, das eine Autorität wie der Reichcsrath gab, und suchte die Gesellschaft des Wangen häuptlitth Nun eilte er zu seiner Geliebten zurück, er triimute sie sich vornehm und strahlend, umgeben von all’ der Pracht uttd dem iippigen Ueberslusz, der in seinen Augen so viel Bedeutung hatte, er tratnnte sich selber alsziirtlich Liebenden zu ihren Fasten. Das ertraumte Bild war zur Wirk lichkeit geworden, nur mit einer Ver wechselung der Personen. Hauptmann : thle hatte Svends Platz eingenommen z und erging sieh mit Zulie Parebcrg in i dem schonen Port ; auc- ihren Mienen und Bewegungen ging hervor, daß sie eine innige Liebe verband. Zoend Gionge stand wie versteinert bei diesem Anblick da, der seine Hofs nungen mit einem Schlage vernichtete. Aber mit sast iibernatnrlither straft annrengung bezwang er den Ausdruck von stununer und Emporung, der über s seine Züge dahinfuhr wie eine Gewit terwolle am Hiunneh steto gewohnt, Alles zu beherrschen, was ihm ent gegentrat, ging er ruhig weiter und grüßte ernsthaft und ehrerbietig, ale er an ihnen voriibei·lam. Julie hatte Zuend liereitö bemerkt. Auch an ihr war eine gewisse Unsicher heit und Verwirrung in erlenncn, aber in solchen Fällen wnsite sie stets die grissztc Fassung zu bewahren. Sie lächelte sreniidliih, wahrend er grüßte, Und ries ihm zu: »Ach- seid Ihr es wirklich, Svend tsijöngeP Willkommen in der Heiinath !« Tann setzte sie ihren Spaziergang init dein Hauptmann fort. Wer Suend tsiidnge wenige Augen-— lilicke zuvor gescheit hatte, als sein triutliiged, männliche-e Untlitz vor Freude und Hoffnung strahlte, der wiirde ihn kaum in der bleichen Gestalt wiedererkannt haben, die mit gerunzel ter Stirn nnd zusntnniengezogenen Brauen langsam und sinnend aus dem Walde schritt. Jnlie hatte leine gute Erziehung genossen. Als jüngster Kind ihrer Eltern war sie sehr verhätsehelt worden, man hatte ihren tinrper auf Kosten ihres Geistes entwickelt. Durch ihre äußere Erscheinung wußte sie Alle u gewinnen, doch besaß sie nicht Geist set-na- um eine einzige von allen ihren s. Erobeisungen auf die Hauer zu fesseln. Das zweellose Dasein, das freilich durch die Sitten der damaligen Zeit ent schuldigt werden konnte-, hatte sie ver anlaßt, sich eine reichere Wclt in ihren Träumen zu schasfen. Svend Menge berntirkliehte diese Träume eine Zeit lang und gab ihnen Nahrung; er war so ganz anders wie alle Männer, die sie bisher kennen gelernt hatte, er überragte sie alle an Kühnheit, Derb heit, an romantischeni Muth und an Schönheit Und deshalb wurde er ihr Held. Der Anfang dieses Romans wurde noch durch den Umstand erleichtert, daß Julie ParebergEvend seit ihrer Kind heit gekannt hatte nnd, so lange sie denken konnte, wußte, welch’ innige Liebe und Bewunderung er siir sie hegte. Hatte die Welt ihre Neigung ge kannt, hätte es nnr Jemand gewagt, darauf anzuspielem oder hätte man ihr gar Soend zum Gemahl vorgeschlagen, ! so würde sie iiber sich selber erröthet sein« Der arme lsijangenhiinptling freilich sah die Sache in einem ande ren Licht, und in diesem Punkte gingen die Ansichten der Liebenden weit aud einander Selbst in den Augenblicken, wo Julie am meisten von Soend einge nommen war, hatte sieh ihre Vertrau liehkeit auf einen Blick, ein Wort, einen Händedruck beschränkt. Sie liebte, wie sich Jb einst ausdrückte, mit dem Kopf, Svend liebte nur mit dem Herzen! » Als sie aus der Hauptstadt zurück kehrte und sich ihm, dem Zaghasten, Zuriickhaltenden wieder näherte, der sich besser gegen einzn Dolchstich zu vertheidigen mußte, alg gegen den Blick zweier schwarzer Augen, und der es nie verstanden hatte, eine Gelegenheit, ge schweige denn Worte zu einer Erklärung zu sindeu, die sie längst in allen sei nen Mienen gelesen hatte, da beschlon sie, ihre Einsamkeit zu verkürzen und ihrem Leben Inhalt und Farbe zu ver leihen, indem sie sich an seiner Liebe und Bewunderung sonnte. Und Svend, der Liliuthige, linder zagte, der, um Julie zu erringen, den Kampf mit der ganzen Welt ausgenom men haben wurde-er wurde verlegen und schiichtern, eine Handbeivegung konnte ihn begliiclen, ein Blick machte ihn errittern Als Svend in das Jägerhaus zurück kehrte, war er schweigsam und in sich gekehrt Der Sturm hatte sich ausge tobt. Während der Windstille, die nun folgte, zwang er seinen Ziigen jenes kalte, au druckslose Gepräge auf, das so wohl geeignet ist, unsere Gedanken nnd Nefiihle zu verbergen. Er hatte die Hoffnung nach nicht aufgegeben. Drei Tage lang wartete er ver gebens auf ein Zeichen von Julie, auf Ieinen Beweis, daß sie ihn noch nicht vergessen hatte. Am vierten Tage be gab er sich nach Jungshoved Er konnte diesen Zustand nicht länger ertragen, er mußte Gewißheit haben-Tod oder »Seligkeit! - Der Lehnsmann sorgen Reedtz hatte Svend stets tnit Achtung und Wohl wollen behandelt. In seinem Hause vergaß man den untergeordneten Stand des Jägers, hier war er mehr der Freund, dessen (ssesellschaft man auf Aussliigen oder Spazier-ritten suchte, als der Diener-, dem man die Theil » nahme gestattete. j Heute schien ihn der Lehnsuiann mit ;noch größerer Aufmerksamkeit zu em pfangen als sonst. Das (Sseriicht von seinen Thateu war langst bis hierher gedrungen, und die grosse Gnade, welche der sinnig ericud erwiesen hatte, gab demselben in des rehnsmanns Augen noch eine erlwhte Bedeutung Bestätigt waren diese Neruchte durch iiai Schlie, der gleich nach Oberst Zparres Abzug mit Ritter tioibitz zusammen auf dem Schlosse eintraf. Julie Parsberg erschien nicht, was sie sonst stets zu thun pflegte, wenn Ebend aufs Zchloß kam, und doch wußt-: sie nm seine Nahe; als er iiber die Zugbriutc schritt, hatte er zu den Fenstern aufgebliiit und sie zurücktreten sehen. » evend vernoschiedetc sich vald wie der. Seine letzte Hoffnung war ent schwunden. Die Hand dev Todes hatte »sich ans seine Liebe gelegt. Auf dein Rückweg verbarg er sieh in einem Ge .liiiseh, dae ans der linken Seite am ; Fuße des Echloszlierqee lag. Das Wet ter war ungewohnliih inilde, die Sonne schien, Bnihsinlen nnd Trosseln slöte : ten ini Walde. Der («»·»jiingeni)äuptling wus;te, dnsi ein cliachniittng, wie dieser, Julie in’it Freie zu locken pflegte. Er wartete ans ihr diotnnietn Tcr Lehtwinann nnd Rai Lykke rit ten sofort vorn Zehlosn Der Jäger bnrsche slihrte drei zitsantntengekoppelte Hunde vor ihnen her. Die Zeit ver ging, die Sonne neriihwand allmälig J hinter dein Walde, Eis-end lieachtete es nicht. Sein Blick war niwerwandt auf ein Fenster des Schlosses gerichtet, und wiihrend seine Nxdnnlen sich mit ihr beschäftigte-in die dort wohnte, schwebte ein Bild nach dein anderen an seiner Erinnerung nor-hei, so flüchtig nnd wechselnd, nne die weißlieh grauen Wolken, welche an der sinicnden Sonne voriilternnselr Plolglirh verschont-Este die Wirklichkeit alle diese Tritnnnn giltlie osfnete ein Fenster nnd starrte hinaus-. Esel konnte kaum der Gednnte un ihn sein, der dies trintnphirende Liirheln aus die Lip pen der jungen Hissdaine zauderte, wäh rend ihre dunklen, strahlenden Augen den Mea verkehrten- den der Lednsmavn und nat rhise eingeschlagen hatten. Die untergeheude Sonne warf ihren goldigen Schimmer aus das Schloß und verlieh ihren bleichen Wangen eine wärmere Farbe. Jn dieser sanften Beleuchtung, die jeden Gegenstand ver schdnert und abrundet, erschien sie dein harrenden dengenhiiuptling schöner denn je. Diese ganze Situation gab gleichsam das Bild ihres Lebens wieder und bezeichnete die Stellung, welche das Schiiisal ihnen gegeben: Sie im Sonnenglanz, auf ihn herabschauend, er im Finstern; sie voller Hoffnung und Freude, er betriibt, verzweifelt. Svend siihlte, das; er sie auf ewig ver loren habe. Nach einer Weile verließ Julie das Fenster und ging in den Garten hinab. Svend sprang aus seinem Versteck auf, eine sieberhaste Hast ergriff ihn. Er folgte ihr. Als er im Garten anlangte, saß sie am Abhange des Schloßhiigels auf einer Bank, von der aus man eine weite Aussicht iiber das Moor hatte. Jetzt, nachdem der Schnee fortgethaut war, hatte das Moor mit seinem fahlen Schilf und seinem welken, gelblichen Gras wieder das einförmige, schwer miithige Gepräge angenommen, das ihm eigen zu sein pflegte. Julie ruhte zurückgelehnt auf einer Bank. Beim Klang seiner Schritte blickte sie auf, ohne jedoch ihre nachlafsige Stellung zu verändern Sie wußte, was in Svendd Seele vorging, sie war auf den bevorstehenden tzainps gefaßt. Allmiilizi- iciihrend Svend sich näherte, gelang ee ihm, seine Stim mung zu beherrschen Jhre Augen be gegncten einander, er betrachtete sie aufmerksam, konnte aber weder Zorn noch Liebe in dieser sicheren Haltung, in diesem fremden, liihlen Blick ent decken, der innere Ruhe und völlige isksleichgiltissieit aued1·iiilte. « Ohne life zu besinnen, begann er: »Ich ii.:2.«-:;e, rais- chh nach der Ursache dessen Zu siagen, was sich hier zutragt, des-i ieli 1:-:i«.! lieber Euren Worten krlis.:.be:!, ekr trxeiiier eigenen Furrin und txik zur-is cti :’lugen." »Und i. ex· ex :«e s»«—.:;.,) Eure vFurcht denn, Ztsrrd I ·, «::·;. ·. « »Ja-J im 1:-«-s.!i i.:«.-:ter iticht genug gethan hebe. « Seine zitternd-e itizxmie und sein flehendei Bliei waren in diesem Anqeisilliii lieredtet denn je ziinor.· Adei sie illa-en keine Wirkung auf « anie nim; sie. erwiderte-: .,«L:Tiil«,-i«liih! Izhr thatet viel zu viel, nnd da ich schon liingn gesiihlt habe, das; iil ) Sich giegeniilrer site in tiefere Zilnld Her-»i« l;e, nnd niemals im Ztnx i.-e sei Ii neide, Euch die Opfer zu vergelten die Ihr wir nach wie vor bringt« so ice-titles; i»·) liei mir selber, von nun en Ieineslei Lyser mehr von Euch aiizinief.ii:eii. " »Und ice-halb iasttet Ihr diesen Entschli s; ne nd e ietzt-Z-« fragte Svend mit tiestinniinuz leiser Stimme, ,,jei«:«,t wo ill, mein dein Ziele nähere, nach dem ich so linge gestiebthabe, jetzt, wo ich den iiiihin eilangt habe, auf den Ihr ehedem ein so großes Ge wicht legtetTM »Las;t mich nudiedem Svend!» fuhr sie fmt ,,«L:’—eshalli aei inde jetzt t? fragt Jhtl Lvolhlan es aeschahnicht friihet, weil es mit nicht gelingen wollte, die sen Kampf zwischen Pflicht und Nei gung zu Ende zu führen, nnd weil ich Euch zu sehr achte, unt-» Sie hielt inne und schien nach Wor ten zu suchen. »d)iedet nur," versetzte Svend mit triivem Lächeln, .,oerbergt mir nichttU »Weil ich Euch Zu sehr achte, um Euch Liebe Fu heucheln, wenn ich sie nicht mehr sin· Euch empfinde.» »Zum diw nicht! Man liebt ent weder immer oder nie! Ich fiihle das an mir selber." ,ulieö Stimme war nicht mehr so sicher wie im Anfange. Das Gespräch hatte eine Richtung genommen, die ihi nicht angenehm war, sie fühlte, daß sie entivedei zu viel gesagt oder Gründe angeführt hatte, die ebenso unbefriedi gend fiir Svend sein mußten, wie fiir sie. »Ich wollte, ich hätte Euch niemals ’ gesehen!« erwiderte sie endlich. »Ach n(«in, Julie »P-ni·c-bet-g!" sagte .Svend. ,,:-)iedet diese Sprache nicht; Ihr liebt mich nicht mehr, weil Ihr eitlen Anderen liebt !« Inlies Wangen glühten; das Ge stondnist, welcheo Evend soeben aus sprach, hatte sie sich selber noch nicht einmal gemacht· Zie Ioarf ihm einen stolzen, gebu-:erischen Blick zu Und rief: »Was erkiihnt Ihr Euch da zu sageu?" »Was Ihr Euch erliihntet zu thun!" erwiderte er. »Aber ich bei-stehe Euch nicht, was meint Ihr damit?« fuhr sie in heraus forderndem Ton fort. Dieser Hohn raubte ihm die Fas sung, die er hatt-: bewahren wollen. » »Ihr liebt einen Anderen," wieder holte er mit zitternden Lippen und funkelndem Blick, »datnit will ich sagen, daß Ihr einen Anderen betrügt, gleich wie Ohr mich betrogen habt!" Soendo Heiligkeit gab Julie ihre frühere llcberlenenheit wieder. »Ach nein, Ein-nd (Sljiinge,« erwi derte sie aclnixlznitend »Ich habe nicht Euch betroocm ich betrog nur mich selbst!" Bei diesen Worten erhob sie sich von der Bont, griißte vornehm und kühl nnd lel rte aus’o Schloß zurück. Svend Jlieb einige Augenblicke regungslos stehen« Dann verließ» er den Garten nnd beaeb lieb nach Heule.