Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, April 12, 1895, Page 5, Image 5

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Oel-ratsam Lineolm
Sein Leben Imd feine öffentlichen T IcIIfhs
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P. A. Hanaforw
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Wie Alle wissen, wer LIIIcoln Ivar und
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wie auch mit feinen ThaIen bekannt sind-,
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das Leben unsetes Märtyrer T«I«-I·I«sioc-I
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Dieses Buch Ist III eIIIeIII elII;.IIIII-II
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hält 189 SeIIen, Ist klIII nnd schön ge
druckt und wird von IIIIH alg «
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gegeben an Alle, die den ,,«)lII;eIIIeI« IIIId"
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Das äluite Unor- « ! « H- Em- s» « —;-i - «
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DaS Leben des
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’ine Geschichte der Wiedergeburt der deut
schen Nation. Von
PAUL HSKMAIII.
Inhalt.
MIILVUIMCISCIIIICIICÆ I· Jugendzem LI. «t’-uttnnnsxmunchc whuahun LI.
« 1.«sl—«1862.
» Ostsee Ueber-usw des Istniftekinmo M zum Besser Frieden· l. sit !s««»iu«q-Js
· tsonttctk Z. Tit ,:·enty«che .’u·age.« U. Der diinijche stunk
i- ceswi gesen- cecteeeetch tue nun Just-kat- dee deutsch-fes- ösiietnu Krieges-. l. T «
Bruch nnt1 enenent). L. z i- »r«1r)enn.n.t.ten. st. sj anwede ,..Iicntialunt"
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strikt, Inn Bist-laufe- CEomaIL nach Winvoel). nto Titelblatt versehen nnd echnlt jeder
Wonnen-h der den Anteigec nnd i)erotd'« ans ein Jahr im tKontnsz bezahlt, das Buch
essen Nachzahlung von 25 Wink-. Zosnnget tsnsig ils-UT
Ueber annuck nnd ichon nnmljltchc Wucher nnd Enuschiiien txt-schriean unseres
sissens «edoch ift bis jetzt noch von keinem Tentich Amerika-set un grüßen-J Wert nhei
steten be entenden Staatsmann vetvncntltchc worden. Hier bietet net) nun dem Leser die
I.Helegenbeit, un Wert aus der Feder eine-z bei benen deutschsmnecitnnnctnsn Jontnalcnen
aen zu lernen, nnd braucht sonnt nicht m türetgteik schmeichelt-afte- Puichcc ans dem
s nVIsnIa1«ck’·s tu lesen, sondern wahthcttsigenmn die großen Thau-n nnd anch Fehler
»» es Staatsnmnnes kennen zu lernen.
Unter dem Namen P a nt - e r m a n n verbic t sich der bekannte Journalift P a nt
s »sich und glauben wir, da dessen Name we t.«—rnüge eine Garantie txt, dait dieses
D den besten an die Seite gestellt werden kann.
Der Gjiingenhäuptling
sichtlicher Roman In Ein-it Eilet-.
i
l (Fortsetzung.)
I »Ich gebe Tir das Trfppelte," erwi
derte Svcnd.
i »Wollt Ihr das wirklich thun?"
» sagte der Fischer, nnd feine hellblauen
IAugen strahlten vor Freude. »Ich
; nehme das Geld auch in Gottes Namen
l anl Ich sammele Geld, um mich frei
! kaufen zu tönnenl"
»Heute Al.)end," antwortete Ebend;
»denn jetzt bin ich tniide und bedarf der
Ruhe-«
»Bi6 dahin bin ich auch fertig,"
sagte der Bauer-. ,,Las;t nnd jetzt in’s
i Fand hineingehen, dann sollt Ihr ein
ager haben, genau so gut wie das,
ifinf dem die beiden Grasinnenschlie
» en.»
s Am Nachmittage, kurz bevor die
,Dämmerung hereinbrach, kehrte Jb
i zurück. Er war mit dem Liede, das er
lan dem Fuder Heu gesungen hatte,
i noch nicht zu Ende gekommen nnd sang
aus vollem Halse, als er fich der Hütte
näherte. Der Fischer war nach mit den
Vorbereitungen zur Reise beschäftigt.
» Als Jb hörte, daß Svend schlies, ließ
ier sieh vor dem Hause nieder und be
igann eine Unterhaltung mit dem
i Fischer-.
f »Ihr zieht wohl mit dem anderen
iHerrnLM fragte dieser, während er an
einem Strehseil siir den Schlitten
I sloeht.
E »Natürlich-« erwiderte Jbz »wir
»Betde sind unzertrennli . Außerdem
i führt uns dasselbe Geftht zur-Ztadt.«
i »Ja, sein Geschäft kenne ich bereits."
; »Wie? Das kennst Du schon?"
»Ja, ich errieth es sofort, als ich
ihn sah.« ·
) »Du haft es errathenr» wiederholte
sb mit unbeschreiblicher Gebet-de.
! »Ich habe vielen vom Adel geholfen,
Ldie nach der Hauptstadt fliichteten, als
l der Schwede inis Land iain.«
s »Nun, dann weißt Du also auch,
»daß wir vom Adel sind?» versetzte Zb
smit wohigefauigem reichem »Ich
will verdammt sein, wenn Du nicht
der klit ste Mann bist, den ich seit
Ilancfer geil getroffen habe; aber das
wußte ich ja von vorherein, ich konnte
es Dir im ersten Augenblick ansehen.
Hast Du nicht bemerkt, dasi ich thh so
aufmerksam betracljteteP In bist auch
Hu etwas Besser-ein bestimmt, alo hier
sso ales Fischer en Verkommen. Wenn
sTu nnd glücklich nnd unversehrt iiber
die Bucht sal)rst, will ich Dir behilflich
sein. Der sednig und der hohe Reichs
rath halt große Stücke auf unt-. Es
kostet mir nur ein Wart, und sie stel
len Dich sofort ala Polizeidiener und
Gerichtdvagt an, wozu Du selber am
nieisten Lust hast« Worte einttienia,
sich werde mir eine Notiz dariiberin
! mein Buch mathean
Der Fischer hatte Jb während dieser
Vetneriungen aufmerksam und sor
schend betrachtet. Zcin Antlitz hatte
allmälig einen Ausdruck des Zweifels
angenommen, den Jb jedoch vollig zu
übersehen schien.
»Wis;t Ihr teaa," sagte der Fischer,
während Jb in seiner Tasche nach dein
erwähnten Buch s nehte,. »ich denke, wir
lassen dad. Gott hat mir einen klaren
Verstand ge« eben, der gerade fiir mein
Handwerk ginreichend ist, und irh
wünsche mir auch keine andere Beschaf
tigung."
»Du willst nicht Polizeidiener wer
denj«
»Nein. vFalls Jhrwiriltchettvass sur
mich thun wollt, wie Ihr sagt, so ver
schafft niir die Erlaubniß, einen oder
wei Baume tin toniglichen Forst zu
fällen; denn mein Boot, dao hier
unten am Strande liegt, vermag mich
nicht mehr iiber die See zu siihren.»
»Einen Baum!" wiederholte Jb,
»das ist ja gar nicht der Rede toerth."
»Einen großeren Wunsch habe ich
nicht, « erwiderte der geniigsarne Fischer.
; »Du sollst ein ganz neues Boot
haben,« erwiderte 8b. »Du sollst
J sogar zwei haben.«
i »Reich.inir Deine Jand daraus.«
» Jb begriff die Ab icht dae Anderen
;nicht, reichte ihm aber die Hand trotz
i dem. Das Gesicht deo Fischer-o drückte
eine tiese Enttauschung aus, indem er
sxige Finger iiber sbs Hand gleiten
l e .
»Weehalb treibt Ihr Euren Spott
mit einein einfachen, geringen Manne,
der es ehrlich niit Euch meint? Ihr
seid ebenso wenig ein vornehmer Mann
wie ich, dao harte ich gleich an Eurer
Rede und sehe eo nun durch Eure harte
» Hand bestätigt-«
i Zb sah ein, dasz er eine Tunnnheit
begangen hatte, aber er schwieg, statt,
Linie dies in der Regel zu geschehen
Ipflegh eine weite zn begeben, nrn
s damit die erstere zu betniintcltn
s Der Fischer siein fort: »Wenn ich
; Euch nnn init glei« er Münze bezahlen
wollte nnd Euch ncit sgijnnenWorten
ver-lockte, nur Euch hinterdrein an den
Feind zu verrathen, so hinge del-Inm
oon niir ab, denn Jhr seid in meiner
s Gewalt, nicht aber ich in der Euren !"
» Jb trat einen Schritt gut-inf, seine
I Brauen :« ei sich Zusammen, aber der
iFischeres » -ie ihm tu- itntwort, indem
see mit dem Herr-se fix-samtn- nxtd fort
J fuhr: »Seid ohne Ziel-gis das ith nicht
i meine Abstand
i »Hört einmal, Trick-kni« sagte sb,
indem er seine Hexe-) auf die Linnlter
des Fischero legte. »Ist-hatt eo nicht so
genau mit meinen Worten, die waren
nnr so in den Wind geredet; wenn aus
jedem Roagenlorn ein Fisch würde,
könnten wir das Meer bald vor lauter
Hitringen nicht mehr erblicken. Aber
das will ich Dir doch lagen, und Gott
sei mein Zeuge, daß ich ietzt die Wahr
eit rede-geivisfeiinasien verhält ed
Pich doch so, wie ichTir vorhin sagte
gewissermaßen sage ich, denn wir bei
den Fremden sind, so wie Du uns hier
siehst, besser als der beste Edelmann
m ganzen Reiche. Ein ehrlicher, treu
gesinnter Mann, wie Du, muß doch
wohl diejenigen fiir die Besten halten,
die ihr Land veriheidigen und ihr Leben
fiir ihren itoiiig aufs Spiel setzen.
Nicht wahr?»
»Dazu sage ich Ia iiiid Amen!"
erwiderte der Fischer.
i »Nun gut! Sobald der Adel ver
Inahm, daß der Zchivede lam, vergrub
er seine Schale und machte sich nach
allen Seiten hin aus dein Staube,
i aber der da eiiniieii und ich, den er zu
seinem Kameraden machte, wir blieben
zurück und mehrten uns, so gut wir
konnten, wir zerstörten die Pläne des
Feindes, wir verbrannten seine Vor
räthe, wir schlugen uns Tag und Nacht
niit den Sehne-dein so daß Dir aiigst
I und banae weiden wiirde, wenn ich« sur
Alles schildern wollte, was wir durch
gemacht haben Deshalb behaupte ich
auch, dafi wir ebenso gut lind wenn
nicht besser, als der beste Edelinann!"
Die Augen des Fischeris strahlten vor
Freude, während er Jbs Worten
« lauschte.
I »Wenn dar- wahr ist, was Du lagst,
und jetzt glaube iih Dir, so weiß ich
auch, wer Jhr Beide seid. Das Gerücht
von all« den tiiiiiipfen und Unbilden,
die der kyeiiid iii der Jungshoveder
Gegend hat erdulden müssen, ist bis
hierher gedi·iiiiaiii. Gestein Mittag
kam Mogenii Nio« aus Thureby niit
einein s chivediiil i ii Hauptmann hieih er,
um zwei Fliiiiiilinae zu suchen —)i’nn
will ich Tir iieizeiheih was Duiniih
vorhin in iiiiiiier Einfalt wolltest
glauben niaiheii, so wahr ich heute
lSoend Gjiiiiae iind seinen Kameraden
Jb Abelsoii bii iii··bei»a,t habe i»
Sie nennen mich seinen Kamera
den -" rief Dib iii iit sirah lendeiii Antlitz
aus, »das bin iin ja arichl Aber sage
fes nicht so laiii, das; es Jemand hören
ikönnte!"
Eine Stunde vor Mitternacht ging
der Mond aus, nnd alle Vorbereitungen
waren getroffen. Der Fischer hatte
Feuer gemacht und Bier gewärmt, das
Jb nnd Soend zu ihrem Brode tran
ken. Dann vertauschte der Gjongew
hänptling seine Kleidung mit einem
Lainnipetz und Jb lud seine Pistolen.
»Ihr braucht keine Waffen auf die
ser Seite,« bemerkte der Fischer.
»Wer kann das wissend-« entgegnete
Jb lächelnd. »Wir könnten ja zum
Beispiel eine Uiiive schießen, ich bin
ein großer Freund von Movenjagd."
Als Svend das Zeichen zum Aufbruch
gab, verliessen sie die Hütte und banden
die Thiir an den Pfosten fest, dann
gruben sie den Hirsch and dem Schnee
verbargen ihn unter einem Bündel
Stroh im Schlitten nnd zogen diesen
an dno Ufer hinab. Hier machte der
Fischer plitklich Halt nnd wandte sich
an Svend: ,.Etiociö haben wir doch
vergessen, was uns unentbehrlicher ist,
alt- die Pistolen-«
»Was meinst Du?"
»Meinen Boote-linken ! «
»Den hole ich," erwiderte sb, »Und
wenn es Tir recht ist, Svend, so ziehen
wir unsere Kittel aus und lassen sie
in der Hütte liegen, damit der Fischer
sie dein seaufnnmn siir ihre Eigen
thiinier wieder zurückgeben kann. Geht
Ihr nnr vorauss, ich hole Euch schon
wieder ein !«
Svend zog den Kittel ab nnd schob
mit deo Fischers Hilfe den Schlitten
aufs Ein. Jb kehrte nach der Hütte
zuriictf
Diese lag zwischen zwei Sand
biinlen, welche die Aussicht auf das
offene Meer hemmten. Als Jb am
Fuße de-: Hügels anlangte, war es ihm,
alt- hore er ein Pferd in der Nähe
schnanben; er horchte, als aber Alles
ruhig blieb, setzte er seinen Weg fort.
Plotislich wiederholte sich der Laut, und
er blieb wie angewnrzelt stehen; beim
schwarlnsn Zehetn des Liiiondeö erblickte
er ein zjisfatteltes Pferd vor der Hütte.
Er griff nach seiner Pistole, hatte aber
keine »He-it mehr, sich zu besinnen,
denn eine kräftige Hand legte sich auf
seine Zehnlter und eine barsche
Stimme rief: »Ein Wort, mein
Freund!«
Zbö Antlitz wurde bleich wie der
Schnee. An dieser Stimme nnd dem
rothen, bartigen Gesicht erkannte er
Marthe-inter.
»Ja-ite- die Pistole uur in den Glit
tel und laß und hineingeheu,« sagte
der Hauptmann
Dass Band, mit welchem sie die
Thür an den Pfosten gebunden hatten,
war durchschnitten Ib gehorchte ohne
Widerstand und folgte ihm in die
Hütte
Die unerwartete Nähe des Haupt
manniz in diesem verhangnißdollen
Augenblick hatte ihren Grund in dem
Umstande-, daf; Manheimer am Morgen
in ein Wirthshause gekommen war, wo
die beiden Bauern sich flir das von
Svend erhaltene Geld giitlirh thaten.
Manheimerd Leute nnd Pferde waren
zu ermiidet"von dem langen Ritt, um
weiterziehen zu können, deswegen
wollte er im Wirthshause nur-ruhen,
ehe er seinen Versuch erneute. Inzwi
schen hatten die Bauern sich bezeeht
und ließen vereinzelte Aeuszerungen
über den vorzüglichen Handel fallen,
den sie abgeschlossen hatten. Manhei
mer harte Svende Namen und horchte
entf. Er ließ eine frische Kanne Met
l
bringen und knüpfte eine Unterhaltung
mit den Leuten an.
Eine Stunde später wählte er das
beste unter den im Stall befindlichen
Pferden aus, bestieg es und jagte mit
zwei seiner Leute von dannen, ohne
daß sich die Zuriickbleibenden die
Ursacher erklären vermochten. Noch
ehe er die Stadt erreichte, stiirzte der
seine der Reiter, das Pferd des zweiten
sank in der Nähe der Kirche um. In
Kjiige verschafer er sich ein anderes
Pferd, setzte seine Nachforschungen beim
Kaufmann und dann im schwedischen
Lager fort, bis er endlich am Abend
die Fischerhiitte erreichte, die soeben
von den drei Männern verlassen war.
Als Jb eintrat, ließ er seine Blicke
durch das Zimmer schweifen, um zu
sehen, ob Mattheimer allein war. Das
Feuer aus dem Herd wars einen röth
lichen Schein auf die grauen Lehm
wände Er stand dem Hauptmann
allein gegenüber.
»Wer bist Tu?" fragte Manheimer.
»Ein armer Fischer-, gestrenger
Herri«
»Und die Pistole da?—Ach, ich sehe,
daß TU deren gar zwei hast! Lege sie
von Tir auf den Tisch und laß uns
vernünftig mit einander reden. »
Jb zögerte.
»Ein Wort oder eine schiefe Miene,
und meine Leute stecken ihre Karabiner
durchs Fenster und schießen Dich nie
der.«
Jb legte die Pistolen hin.
» »Hast Du noch mehr Waffen?"
; »Nein! «
» JWozu wolltest Du diese benutzen?"
i »Man wehrt sich, so gut man kann,
. gesirenger Herr. In diesen unsicher-en
Zeiten wimmelt es hier von Straßen
räubern, auch liegt meine Hütte hier so
einsam am Meer «
’ »Ja, ich weiß es sehr wohl, Du
führst die- Flüchtlinge über die Bucht «
? »Ja, das thue ich,« erwiderte Jb
zögernd.
s »Und iiber Nacht solltest »du Svend
» Gjiinge hiniibersiihren!"
. »Svend GjongeP« wiederholte Jb
;stutzend.
»Wind-, Svend donge und seinen
Schatz, eine kleine Summe von fünfzig
tausend Reichsthalern Wie Du siehst,
weiß ich ganz genau Bescheid-«
sbs Lippen zitterten, er atlsmete nur
mit Mühe. »Er ist um die Dämmer
stunde zur Stadt gegangen, und sagte,
daß er um Mitternacht wieder hier sein
wolle."
»Und sein Geld?"
»Das wollte er dann mitbringen,"
erwiderte Jb schnell; jetzt war er mit
- sich im Reinen.
»Wie wolltet Ihr über das Eis ge
langem-«
las einem Schlitten!"
:Wo hastA t n dem-«
»Unten an der" Hee. l«
»Wir begeben uns zusammen dort
hin, zünde erst einen Leuchtspan an. »
sb trat an den Herd, Manheimer
steckte inzwischen seine beiden Pistolen
zu sich. Als Jb den Leuchtspan ange
zündet hatte und in eine Spalte der
Tischplatte gesteckt hatte, sagte der
. auptniann: » Ziehe erst Deinen
8 tantel ab, damit ich sehen kann, ob
Du noch mehr Waffen bei Dir trägst."
Jb gehorchte. Beim Schein des
Lichtes sah Many-jener den grünen
Jäger-anzug, welchen die beiden
Bauern als Ertennungszeichen der
Flüchtlinge angegeben hatten. Er stieß
einen Ruf aus, faßte sich aber gleich
wieder und fing an, Jbs Kleider zu
untersuchen. «
«Du trägst zwei Anziige?"
»Ja, Herr Hauptmann, es ist so
kalt hier draußen.«
»Abscheulich kalt," stimmte Manhei
mer ein; »lniipse doch Deine Jacke
auss
Jb gehorchte. -
»Ich Iehe, oajz Du ote Wahrheit
sprichst,» rief der Hauptmann nach be
«endeter Untersuchung aus. »Du hast
wirklich nicht mehr Lsiifsen?«
,,Weshalb sollte ich den gestrengen
Herrn wohl tiiusrhen?" sagte Jb mit
einsaltigein, trenherzigem Gesicht.
»Da3u habe ich ja nicht den geringsten
("8.irund.«
»Laszt uns jetzt an das Meer hinab
gehen, aber damit wir uns nicht ver
irren, und auseinander kommen, will
ich diesen Strick um Deinen Hals
schlingen.«
Ter Hauptmann nahm ein Ende
Tau von der Wand und machte eine
Schlinge darauv.
,,Siel)st Du," snhr er lachend fort,
indem er den Strick um Ibs Hals
legte, »es geschieht in aller Freund
schast, nnr damit wir zusammen blei
ben."
»Der gestrenge Herr treibt wohl
einen Scherz mit mir,« erwiderte Jb
und machte einen mißgliickten Versuch,
zu lächeln.
»Jetzt löschen wir das Licht ans Und
binden die Thiir wieder sest wie vorhin,
und dann begeben wir uns an den
Strand hinab. Aber vorerst muß ich
Dir noch ein Wort im Vertrauen sagen :
Gib wohl Acht, daß Dein Fußunters
wege nicht anegleitet, denn ich habe
die Angewohnheit, im Dunkeln mit
gespannter Pistole zu reiten, nnd die
halte ich ganz in der Nähe Deines
Kopfes. Bei der allergeringsten Be
wegung, die Du am Seil machst, drücke
ich ab. Du wirst begreifen, welch’ gro
kzer Kummer es mir sein wurde, wenn
ch Dir eine stugei durch’s Hirn jagen
müßte. Nun vorwiirtöi Dies-mal miiyie
es mit allen Hexenkiinsten zugehen,
wenn wir ans dieser kleinen Strecke,
die noch zurückzulegen ist, von einander
getrennt wiirden.«
Manheimer blies das Licht aus«
Im selben Augenblick trat sb an den
Herd heran, zögerte dort ein wenig
nnd folgte dann dem Hauptmann, der
sich in der Thiir nach ihm umgewandt
hatte
tsicrade als Manheimerseinen Fuß
in den Jteigbiigel setzte, vernahm er
ein schwache-s Stohnen und sah eine
dunkle Gestalt, die sich an die Wand
der Hütte lehnte. Er stutzte, wandte
sich um und griff nach seiner Pistole.
Jb machte einen Schritt vorwärts,
wodurch er in eine Linie mit dem Kopfe
des Pferdes kam. Die Gestalt streckte
ihre Arme nach dem Hauptmann ans
und schrie:
»Wir theilen !"
Manheimcr erkannte diese matte,
schnicrzerfiillte Stimme augenblicklich,
er brach in ein höhnisches Gelächter
aus und rief spottend:
»Tod und Teufel! Da haben wir ja
Siulsdg auch !«
»Wir theilen !" wiederholte die Alte
heftig, ihr leichenblasses Gesicht er
hebend.
» Ja, versteht sich, wir theilen l« ant
wortete Manheimer, indem er seine
Pistole spannte und sie Jb mit einer
Gebet-de vor die Augen hielt, die nicht
mißzuverstehen war ; dann entfernte er
sich von der Hütte. Sein Blick war
s unverwandt auf den Lan der Pistole
i gerichtet.
; Jb schritt neben dem Pferde her, das
F mit dem Kopfe schlug, schnob und einen
Sprung zur Seite machte.
»Was, zum Teufel, fehlt dein ver
dammten Thier nur?" rief Manhei
mer, indem er die Ziigel anhielt und
dem Pferd die Sporen gab.
»Stille, Herri« fliisterte Jb. »Es
scheint wir, als sähe ich dort unten im
Nebel eine Gestalt. Vielleicht ist
Svend schon gekommen !"
Manheimer stutzte und spähte hinab.
sm selben Augenblick stieß das Pferd
ein lautes schmerzliches Wiehern aus,
senkte den Kopf und machte einen ge
waltsamen Sprung in die Luft; noch
ehe Ijianheimer die Herrschaft wieder
erlangt hatte, wiederholte es den
Sprung, bijumte sich und warf sich
dann mit blitzcss chnell er Bewegung auf
den Schnee nieder, wo es den Kopf auf
der Erde hin- und herscheuerte. Man
heimer hatte im Falle den Strick los
gelassen, die Pistole war seiner Hand
entfallen.
»Komm mir zu Hilfe!« schrie er.
.,Scheusal, hast Tu mein Pferd be
herri«
»Ach, gestrenger Herr," erwiderte
sb ruhig und lächelnd, »ich habe bei
nahe gar nichts gethan, ich habe ihm
nur ein Stückchen brennenden Zimder
ins Ohr gesteckt."
Während er dies sagte, trat ein
Mann Zwischen den Hügeln hervor,
naherte sich LUtanheimer bis auf zwei
Schritte und drückte eine Pistole auf
seine Brust ab. Der Hauptmann stieß
einen Schrei aus Und sank in den
Schnee zurück. Das Pferd sprengte mit
gesenktem Haupt und schreiendem
Wicliern von dannen.
Gleich, nachdem Manheimer gefal
len war, erschallten langsame, schlep
pende Schritte zwischen den Hügeln
und Kulsog kam zum Vors ein,
schwankend, blutend, auf einen tock
gestützt
»Wir ti)eilen, wir theilen. » rief sie
mit lieiscrer Stimme aus, noch ehe te
den Ort erreicht hatte.
»Ach nein," erwiderte Jb, »Ihr
bekommt Alles ganz allein!"
Er löste den Strick, der noch unt sei
nen Hals geknüpft war, und schnürte
damit Feulsogs Arme und Beine, trotz
dec- verzweiselten Widerstande8, den
sie leistete, zusammen. Sie stieß einen
durchdringenden Schrei ans. Jb kne
belte sie mit seinem Halstuch nnd
schlang es dann fest um den Kon der
Alten
Soend war Zeuge des letzten Anf
trittes gewesen.
»Jetzt vorwiirtsi« rief er. »Der
Schuß und das tolle Frauenzimmer
lonnen die Schweden leicht aus unsere
Spur siihren.«
Er steckte seine Pistole in den Gürtel
und ging an den Strand hinab. Jb
trat einen Schritt näher an Weinhei
1nerheran, er beugte sich über ihn. Der
Hauptmann athniete nicht mehr.
»Da Jhr Und so herzlich gern sangen
wolltet, was Euch leider nicht gegliickt
ist, so sollt Ihr wenigstens das Ber
gniigen haben, uns sortziehen zu sehen."
Vei diesen Worten richtete er den
’auptmann aus, stiitzte seinen Ober
örper gegen einen Stein, das Gesicht
der See zugewandt, nnd gab ihm den
Säbel in die Hand. Dann setzte er
die gebundene Alte an Manheimerd
Scitc, nahm seine Mütze ab und ver
neigte sich hohnisch vor den Beiden.
»t«ebt wohl, Ihr Liebeni hr
wünscht Uns sicher eine glückt che
Reise!"
Mit langen Schritten eilte er Svend
nach an den Strand Der Fischer hatte
sich bereits aus das Eis begeben.
BL. Kapitel. «
DieAudienz. ««·’·
Von dein Augenblick on, als Svend
seine Reise iiber das Eis antrat, schien
die Gefahr verschwunden zu sein. Die
Versolger hatten seine Spur verloren
und liesien ihn ungehindert ziehen.
:)lllimilii1- als die Nacht we ter vor
schritt, trat-de der Mond heller Und
durchbrach den dichten Nebel, der den
Fischer bis dahin verhindert hatte, den
Weg niit Sicherheit zu bestimmen.
Das rothe Licht der Morgensonne
färbte die Zinnen beo Nikolaithurtnes,
als sie westlich von siopenhafen an’d
Land stiegen Ein ungewöhnl ch reget
o-·