« ist-M Monat-to nnd Urtheilk Tät-deren Its einer Rede über die Rothwendigdeit der hemeerganiiatioch won - «Nicht durch Reden und Majoritäts deschlüsse werden die großen Fragen der Zeit entschieden-das ist der Irr thum in den Jahren 1848 und 1849 gespean —- sonderu durch Blut nnd " en.« Isttdgetberathtmg im· rxußiichen Abgeordne tenhaus, 27. onuar 1863.] »Das preußische Königthum hat seine Mission noch nicht erfüllt; es ist noch nicht reis dazu, einen rein orna mentalen Schmuck Ihre-s Verfassungs gebiiudes zu bilden, noch nicht reif, als ein todter Maschinentheit dem Mecha Fx nismus des parlamentarischen Regi utents eingefügt zu 4Zum-ens O s Psas einein Gespräch, l. Juni MIC «Das Gefühl des Jndividualistnns und das Bedürfniß des Widerspruches sind bei dem Deutschen in einem unbe greiflichen Grade entwickelt. Man zeige ihm eine offene Thür; ehe er hin durchgeht, wird er sich darauf steifen, sich nebenan in der Mauer ein Loch bohren zu wollen. So wird auch keine Regierung, was immer sie thun möge, in Preußen jemals beliebt wer den. Die große Mehrheit wird stets entgegengesetzter Meinung sein. Da durch allein, daß sie die Regierung ist nnd sich der Einzelperson gegenüber als Autorität hinstellt, ist sie dazu ver urtheilt, von den Gentäßigten bestän dig Widerspruch, von Exaltirten Ber unglimpsung und Angrisfe zu erfahren· . »Ein-. 'Maiesia’t haben heute nicht blos die Schlacht, sondern den Feldzug gewonnen," sagte Moltke, als et am Abend dei- Schlacht von Königgkiitz in der Umgebung des Könige iiber das Blutseld nach Horicz zutitt. »Die Streitfrage ist also entschieden, « be merkte daraus Biömarch Jetzt gilt es, die aue Freundschaft mit Lesterieich wiederzugewinnen " lAede an die Volksver cskm li. k’-." Its-ZU Arbeiten niii Iaselil Ze;1. en mit Deutschland so ,u sagen in e n Sattel; reiten wird es sciion tonnenl « Ende Juni 1862 unternahm Visi march welcher damals Nesandccr in ,Bctis war, eine Reise nacli Landen W Besuch der Weltanesiellunz3. iee hatte et eine Begegnung mit mersion und Dieraeli. Leererer Anker-te über den mit verbliifiender Offenheit sprechenden deutschen Genos sen: ,,Take ente- ok that man! lle meaan wiss-: be Says.« III-'s Greßen Trost gewahrte Meinan fester, frischer Kampfes-much dem Könige in seinem Kummer um den unseligen Konflikt. Einer russischen — in, welche ihn zn jener Zeit über -» I gesundes Aussehen beglückwünschte, " Iste Kisnig Wilhelm aus seinen Mini . sidemen deutend: voilz moa Wul« (.,Da is: mein Arzt !«) Weiser Fratq J.ofeph, lsSH »Wenn wir ihn Giganten nur hät s .« s ; W Ortschskoss z: Mxntensseh nach lssiil »Ich wünsche, daß Bismarck leis , sondern eiF Fixstern werde sJales Fabre, 19. September 1870.f «Ob leich in vorgerückten Lebensjah ren, er chien mir Graf Bismarck in der Inn en Fülle seiner Kraft. Seine hohe Ge lt, sein mächtiger Schädel, seine onsgepriigten Gesichtsziige verliehen gilts ein zugleich gebietendes und hartee ssehen welches indessen durch eine natürliche Einfachheit, beinahe Gut tnåthigleih gemildert ward. Sein Empfang war höflich und ernst, ohne - tat Ifseltation und Steisheit. Ich war erstaunt über die Klarheit seiner n, die Schärfe seines Urtheils, Originalität seines Geistes; ich We in ihm einen weit über alle Vorstellung bedeutenden Staatdmanm set unt mit wirklichen Tingen rechnet, allein ans positive und praktische Dis-regen dringt, und gegen alles gleich — g ist, was nicht zu einein nützlichen . ele führt. Die große Gewalt, die er MU, floßt ihm weder Hochmnth noch Hunnen ein; aber er hält sest nnd M sich nicht die Mühe, die Opfer zu , die er bringt, um sie zu Wie-. Ueberzengt von seinem per Michen Gewichte, setzt er dasselbe ein, um due Wert fortzuführen M In vollenden, welches ihm bisher so wunderbar gelungen ist, und wenn . er, non dies zu thun, weiter oder weni ger weit gehen müßte, als er selbst möchte, so würde er sich dennoch darein ersehen. Er hat mich durch seine For derungen nnd Härten oft verletzt, so ar Wet; aberich habeihn in den gro n sie in den kleinen Dingen stets ehrlich — thich gefunden-« H « O Ist-selber in »Win: über Bismarck.«s " »Die neei ten Menschen schneiden . stimm- in zwei Stücke, in einen met-einen inneren. Mit dem ind sie sehr zufrieden, den sie dagegen mn so mehr Mk sch glaube hingegen, daß -.z « III innere Leistungen weit gro fid als seine äußeren. Denn das » . »mi- ntsst, diese-inm sit innere Æliit aufgebraucht hat, ·" inddreisachsogrosalsm eein diploatotische Irbeit ver Ein syaditischkk Tun-. Im Oktober 1864 nahm Bismarch Im sich auszuruhen, einen kurzen Aufenthalt in dem siidfranzösischen anrt sinnig Sein Geist beschaf tigte sich aber auch hier während der Ausfliige in die wilden Felsthäler und auf die schroffen Höhen der Phrenaen mit den Ideen, die ihn in seinem Imtdleben erfüllten. Selbst imTraume arbeitete feine Phantasie in der glei chen Richtung weiter. So hatte er dort einmal einen Traum von wunderbarer shmbalischer Bedeutung, welchen er später also erzählte: »Mir träumte, ich stieg auf einem steilen Gebirgspfade, an einer Seite ragten schroffe Felswande, an der ande ren gähnte ein tiefer Abgrund. Immer naher traten die Felsen, immer enger wurde der Pfad, je höher ich stieg-— Pliitzlich sah ich den Weg durch eine jähe, uniidersteigliche Felswand ge sperrt. Einen Augenblick stand ich zögernd, was zu thun sei-umlenken wollte und konnte ich nicht. Ich hob meine kleine Reitgerte und that einen Schlag gegen die Wand. Augenblicklich verschwand sie; der Weg war frei.«— Der Traum zeigte dem großen Staatamanne im Sinnbilde die Bahn seiner Politik: Immer schmäler und gefahrvaller wurde der Weg, höher und höher thürmten sich die Hindernisse auf, bis sie ihm den Pfad ganz zu ver sperren drohten. Doch Preußens gutes Schwert war die Zauberruthe, deren Schlag ihm die Laufbahn zu feinem Ziel, Preußeng Größe und Deutsch lands Einheit und Ehre, frei machte. Einfachheit im Teil-n Die Ansprüche, welche Bismaer itn Feldzug von 1870—71 betreffs der Quartiere machte, waren so geringe, das; er sich auch da, wo Besiered zu haben war, mit einem hochst bescheide nen Unterkommen begntigte. Wahrend in Versailles Oberste und Maiore mitunter eine Reihe prächtig eingerich teter Zimmer inne hatten, bestand die Wohnung des Bundeskanslerd im Hause der Frau Ieise während der fiinf Monate seines dortigen Aufent haltes in zwei kleinen Stuben, von welchen die eine Arbeitszimmer und Schlafgemach zugleich war, und einem nicht sehr geräumigen und wenig vor nehmen Empfangesaal im Erdgeschosse. Zuweilen fehlte für die Nacht eine Bettstelle, so daß ihm sein Lager auf der Erde bereitet werden mußte. Friedrichs-ruht Als Bismarck am l. Januar 1872 den Besitz der ihm vorn Kaiser ge schenkten Herrschaft Friedricheruhe, die ihren Namen nach einem früheren Eigenthümer, einem Grafen Friedrich zur Lippe, führt, übernahm, sah es dort recht wüst und ode aus. Weite Sumpf fliichen durchzogen den urwüchsigen Wald. Ein herrschaftliches Wohnhaus war nicht vorhanden. Das gebietende Wort des Kanzlers aber schuf bald Wandel. »Wenn ich das nächste Mal wiederkomme," sagte er zu den Wirth schafts- und Forstbeamten bei seinem ersten Besuch in Friedricheruhe, »dann will ich hier klares Wasser und festen Boden sehen.« Und das kaum Glaub liche geschah. Nach wenigen Jahren schon waren die Moraste trocken gelegt und hübsche Inseln gewonnen. Das klare Wasser lieferte der Billbach, von welchem man zahlreiche Wasserliiufe durch den Port leitete. Es wurden An pslanzungen in großem Maßstabe nach außen hin vorgenommen und gegen die herrschende Windrichtung abgeichlos sen, so daß der Spaziergänger ansehnliche Strecken im Parke lustwandeln kann. ohne einem rauhen Lüftchen ausgesetzt zu sein. Außer der deutschen Fichte amen die schönsten ausländischen Nadelhölzer zur Anpflanzung, insbe sondere die kautastsche Edeltanne, die Douglass Fichte, die amerikanische Cypresse und eine japanische Larchenart. Künstliche Wasserfälle wurden zur Belebung der Szenerie geschaffen und dem Schuy der Singviigel eine beson dere Aufmerksamkeit gewidmet. Aus einem Gasthause für Hamburger Aus flügler, das der Fürst künslich erwarb wurde ein Wohnhaus hergestellt; man begnügte sich mit der vorhandenen Bat-irrt und ließ das Gebäude nur er weitern. Es trügt deshalb in seiner jetzigen Gestalt trotz seiner 60 Zimmer die Bezeichnung .Schloß» mit wenig Berechtigung Der Stil desselben ist ein schwierig zu bezeichnender; es ist theils zwei-, theils dreistöckig unt macht einen sehr bescheidenen Eindruck. Wer aber in den geräumigen Bau ein tritt, dessen Bedenken gegen die äusser liche Bescheidenheit dessele werden bald überwunden von der Behaglichkeih mit welcher das Innere anmuthet. D- ist jede Ueberladung in der Aus sichinückung sorglich vermieden, und die einen, nicht gerade hohen Zimmer machen durchweg den Eindruck, daß sie für den t lichen Gebrauch bestimmt sind. Für runkziinrner hat das Wohn ns des Fürsten Bismarck keinen am sit Erd schoß liegen die Weh-nimmer der lirstlichen Familie, das Urbeitszimmer des Fürsten und die Mit-mich während die oberen erke als Fremdenzimmr und siir die Umgebung des Für sten bestimmt sind. Aus allen Fenstern ist ein schöner Ueber-blies über den Park sinnt-, at sie mit-s Wette-tim dise Riesen des herrlichen Mit-indes m die jungen Ortsstatut-gen ein sitt- sss G m Its- W et nirqu , Fräulein SonnenliEihc VIII sur-m I. hebe-Ums Sie war deo Hauses Sonnenstrahl. Sie brachte Licht und Friihlingsdust in die düsteren Korridare und die großen, dunkeln Raume des Schlosse-in Ihr « sröhlicher und einst-jeher Gang und ihr helles stachen erfreute aller Herzen nnd gar die Ahnen an den Wänden des gro ßen Saales schienen milder drein zu schauen· Aber, es waren nicht ihre Ahnen-— Driiben tiber dem See, der stolzen Fayade des Herrenhansed gegenüber-, lag das kleine, roth angestrichene Pa starat mit niedrigen Fenstern nnd griii ner Hausthür. Hier ward unser Son nenstrahl geboren. Sie war und blieb das einzige Kind und auch der einzige, aber große Schon ihrer Eltern; denn das Einkommen des Landpastord war gering und Vermögen nicht vorhanden, aber wo hätte eine Mutter sich arm fühlen können mit diesem Hatsband von kleinen, weißen dicken Ilernichen nnd dem goldigen Köpfchen an ihre Brust geschiniegti Und kam Papa nach Hause von den Be suchen bei den Kranken und Aerinsten, o, wie erquickte ed ihn schon von ferne, der srohlieh indelnde Gruß seiner Klei neni Aber da kam die Trübsal und der . Sonnenstrahl war in dichte Nebel ver ; hüllt nnd viele Thranen flossen. lind law durch den Nebel hier und da aufs I Neue ein Sonnenstrahl hervorblitztc, J denn wer kann Sonnenstrahlen aus die E Lange zurückhalten, noch dazu irrt Früh ; lingP-—Ach, da schien Gottes große I Sonne ttber zwei srische Gräber; in ; denselben ruhten Vater und Mutter. s s ! In hohen prachtvollen Räumen mit gebahnten Wanden saß die Freisran vom Schloß in grosser Einsamkeit. Ach, swie war es so still und dde geworden, seit der junge Baron das Gynmasiurn in der Stadt besuchen mußte. Er saf: auf der Schulbank des stadiischen Ghin nasiums und die man Iiaranin einsam J in ihrem Solon Zie fiihlte eine Leere : im Herzen nnd im Haufe. J Das war zu der Zeit, als der Pastor und seine Frau in einer Woche das EOpfer des grassirenden Typhus wur den. Die Freifrau war Besitzer-in der E großten Hälfte des ganzen Dorfes und Ebesaß dabei eine lebhaste Auffassung ihres Wahlspruches »in-blessi- obli l« Die Haushalterin wurde hereingeru en .Was wird nun mit dem Kinde H werden, Maus-« T »Ja, wissen Sie das nicht, gniidige Frank .,Sie hat wohl Anverwandte?« »Unser Pastar war vom Lande, ich glaube nur der Sohn eines armen Hauslerd, und seine Frau hat mir ver angene Weihnacht selbst erzählt, dasz Fie gar keine Angehorigen besitze; sie eien alle gestorbena .Laß Karl vorspannen!« Eine Stunde später kam die kleine Hedwig in ihr neues Heini, im schönen Lan dauer, mit schnaubenden Isabellen Die gnädige Frau wollte nicht zei gen, wie lieb sie den kleinen Sonnen strahl hatte und wie er ihr das Herz erwärmte, aber sie kleidete Hedwig wie eine kleine Prinzesfin und nahm sich eine Gesellschaftsdanie, die sie jetzt eigentlich gar nicht brauchte, aber so hatte die Kleine mit derselben auch eine Lehrerin. Und der Edelhof ward immer sonni ger, es war wie wenn man bei Sam meranfang die Doppelsenster heraus nimint und die Finlen schlagen hart nnd frische Winde in den Franzen der Partieren spielen. Und auch die Stimme der Frau Baronin nahm eine weichere Linngfiirbung an, die Diener schaft wagte zu lachen-kurz—es wehte andere Luft. Zu Weihnachten und den Sommer serien latn Baron Gustav stets mit schlechter Censur nach Hause-und end lich im seiden Jahre, als Hedwig lon ’finnirt wurde, machte er sein sehr mäßiges Studentenexanten. Aber war er auch kein Mann der Wissenschaft, so war er umso eiskiger beflissen, Son nenstrahlen einzusangen Und der kleine Sonnenstrahl erzit terte und wollte fliehen aus dem Zau derireis der treuen blauen Augen, aber, achl was kann schließlich der Sonnen strahl dafür, daß erleuchtet und wärmt untitbdiPe lieblichsten Rosen zur Blüthe tte t uoer echwesiern von Hedwig, erran len jener hehren Sonne arn Firma ment, spielten unt weiße hangende Segel, eine weiße Studentenmiine und einen kleinen Sonnenschim, als zwei junge glückliche Menschenkinder an einein herrlichen Junimorgen liber ginernde, kräuselnde Wellen in ihrem egelboot dahinfuhren, leise und sor genfrei nnd kein anderes Ziel var Angen, als in glänzende, glückliche liebe Augen zu blicken. Und alsder Abend kam mit seiner Mit-le, die Finken aus den Zweigen schlummerten nnd die Tagearbeiter nach anse gingen, wandten sie sich ost um im Klang slinker Hufschlijge, die im raschen Pagdgalopp den Takt schlu gen zu den liegenden Pnloschlagen, die nnn das Heim suchten, um in den kur en Sommernachtsstnnden, die über Las eingeheirnsien Sonnenstrahlen tranlich zu bewahren. Aber dann kam ein Tag, wo solch’ liebliche Traume von dem Lager unse er Vedwiq wichen; nachdem Baron Gustav das ne verlassen hatte nnd es ist sie eat eslich leer set-orden- erst da wurde es tin tier, wie ed nieste stand. Der Oktober kam und die Tage mir den rauh and neblig. Die Ahnen an den Wänden sahen streng herab und runzelten die Stirn und wenn Hedwig ini Saal zu schaffen hatte, war ed ihr. alS seien ihre Blicke iirnend aus sie gerichtet: »Wo denkst u hin? ja, ein lieblicher Sonnenstrahl bist Du, recht geeignet, hier im Hause Licht, Leben und Freude zu bringen und das darfst Du auch, aber gib Licht, Dich nicht im Ernst an unsere Brustharnische, unsere getreuzten Schwerter und glänzenden Helme fest zu kleben, hüte Dich wohl-! mach’ keinen solchen Verdicht ilnd die Gnadige fing allmälig an, ihrem Gustav das eigene Heim, die eigene Einrichtung zu rüsten ans die Zeit, wo er seinen Haiisstand griinden würde und Hedwig durfte immer mit Hand anlegen; und dad inionsie non Allem war eine Decke iiber den neuen Flügel und auch sie war fertig, bis auf zdie eine Eite: »Siehit Tu, Hedwig, kdie muß warten, bit- tvir das andere «wisfen, dad muß unserem gegeniiber stehen.« bemerkte die Gniidigr. Weit-' es auch wohl nur denkbar ge wesen, dasz Baron Gustav sich hätte verheirathen können mit einer »ohne War-news Ach! jenes andere Wappen, von idem noch kein Mensch wußte, wie es ? aussehen würde? Schon dieser Gedanke Z hatte Hedwigs Herz getroffen. ; Als aber die Frau Baronin sah, wie ; sehr das Lächeln von des Mädchens Lip k pen verschwand und das frohliche Lachen i kaum mehr gehort wurde und außerdem jbemerlte, wie ihre seinen Finger bei xbesiandiger Arbeit siir ihn fast durch s sichtig wurden, iibertam sie eine innere Elinruhe und Sorge um ihren lieben EPslegling i »Mo» Dir-u! ehe-r ans-trit, Du darfst zmir nicht traut werden! Es ist hof sfentiich nichts Gewinne-erz- Mir wird Z oft angft um Dich!" i Und immer mehr ginge bergab und kauch der Tottor wußte keinen Nath; jer tonnte keine eigentliche Krankheit J entdecken. Aber ale sie nicht mehr aus Tsitzen konnte und der gnadigen Frau helfen, durfte sie sich doch nicht oben ; in ihrem Zimmer aufhalten, weil die Frau Baronin immer das Bedürfnis « fühlte, sie um sich zu haben, sie konnte nicht allein sein; deshalb lag Hedwig Hauf der Ehaiselongue im Zimmer der lGnadigen und beobachtete, wie uner ’mi·tdtich sleiskig die miiiterlichen Hände fiir ihren einzigen Sohn sich regten. Einmal, ais sie eingeschlummert war, fühlte sie beim Erwachen ein paar warme Tropfen auf ihre Wange fallen und eine liebevolle Stimme vor fich hinfliisternt Armee Feind, wenn man nur wüßte, was Dir fehlte-« nnd dann setzte sie sich wieder leise auf ihren ; Sessel hin. j Aber ein Ende mußte die Geschichte ;haben. Sie wollte Gustav nie mehr Thier treffen. Alle die Liebe und Fur . sorge, die sie hier in diesem Hause ge nossen, sollte nimmermehr mit Undant geiohnt werden, sollte nie den Frieden stören iu dem Heim, wo man so tren lich fiir sie gesorgt .hatte. Was hatte sie denn auch siir Beweise seinerriebeY Mit keinem Wort hatte Gustav ihr seine Liebe erklan. So mußte sie endlich mit derSprache heraus: «Liebe, gniidige Frau, sehen Sie mich nicht ale schlecht und undankbar an —aber——« «Rllck, Nino, Was yllfl LTUK Was willst Du? Habe ich-— « Und dann brach es loo: unter einem Strom von Thranen, der laum vers ie gen wollte, daß Hedwig nun nicht lan ger dem Hause zur rast fallen wolle; sie mochte lieber eine Stelle, wo man ihrer wirklich bedürfe; da nun die Arbeiten siir die Einrichtung des jun Tgen Herrn, io weit ihre Hilfe ge Hbraucht werden kenne-vollendet seien ; und nun bald seine Verlobung stattfin ;den wurde, so lame ja dadurch andere [ Gesellschaft und dann— Das gab einen Sturm. Verwunde rung, fis-ragen, Vorwürfe und Zorn. [ Man be prach das Thema hin und her, das Resultat war, die Gräfin fand den Plan »absurd.« Hedwig weinte und bat handeringend um Vergebung, blieb aber fest auf ihrem Vorsatz stehen. Endlich nach langem Hin- und Her innen wurde es der Baronin star, wie jener tranlhafte Zustand sich bald nach Gustav-d Abreise gezeigt habe, so auch, daß sie fest darauf bestanden, noch vor Weihnachten zu gehen-—- gerade dem Termin, zu welchem er gedachte, nach Hause zurückzukehren-— War das also der Dank für so viel genossene Wohlthaten? Arn Ende habe sie gar das Herz ihres Kindes gestoh len? Wollte sie so Trauer und Unfrie den int Hause anrichten? Schrecklich! und doch tonnte dies nicht ihre Absicht fein; fliehen wollte sie ja und Alles dahinten lassen? Ach, ware sie nur nie in·6 Haue gekommen! Nun theilte die Baronin ihrem Sohn brieslich mit: ,,Hedwig werde nun bald das Hans verlassen, um in Stel lung zu gehen. Ee sei dies ihr eigenster Plan, auf den sie mit aller Festigleit bestande. «——.Hier war der Erfolg bes ser. Sobald die Baronin Gustads Antwort erhalten, hatte sie vollige Klarheit in dieser Angelegenheit Dirett bekannte er nichts, aber zwischen den Zeilen war um so mehr zu lesen von leiden schaftlicher Liebe eines jugendlichen Zeitens. Gut! Da lonnesie nun ane sen, was sie sich eingebrackt habe-, fort müsse sie unter jeder Bedingung Und treulich war die Gnsdige bemüht, bei Freunden und Verwandten ihr gute unreif-mit ii verschaffen Gunstiqe Antworten iesen bald oon ben ver schiedensten Seiten ein. se günstiger aber und annehmbarer solche Antworten lauteten, urn o mißmuthiger triirde die Baronim s e behielt die Bricfe zuriicl und äußerte gegen Hedwig: »Es fiinde sich bis setzt nichts Passendee." Daneben ward sie aber schmerzlich inne, wie ode und leer ed dann später zu Hause sein werde. An den Abschied durfte sie gar nicht denken, wo sie dann ihr liebes Gesicht zum legten Mal sehen werde l-— Warum hatte sie all’ solche Ge fchichten angestellt? Sie hatte ed ja ouch ferner fa gut bei ihr habenldnnen, ebenso ihr Gustav. Was brauchte er sich gerade in Hedwig zu verlieben? Hatte er nicht ebenso gut eine .passende« Wahl treffen konnean Schade, daß der liebe Sonnenstrahl nicht garstig war oder besser noch bucklich! Und dabei wurde der Sonnenstrahl immer bleicher und bleicher und ini sel ben Maß die Baroiiiu mißmuthiger und oerstimniter; gar die Runzeln im Gesicht schienen tiefer zu werden und sich zu vermehren. - So ging das wochenlang, dann wurde sie mit einein Male ruhiger, ihre Stimmung milder und freundlicher-, dabei wich sie kaum von Hedwige Lager· Eines Tages, tiirz vor Weihnachten, wo der Schnee tief iiber Wald und See lag und eo so ganz stille drinnen iin Kabinett, wie draußen in der Natur war, tain die Baronin herein zu Hed wig und setzte sich neben ihrem Lager hin. Erst sah sie sie eine Weile an, als wollte sie in ihrer Seele lesen. »Kind,« sagte sie endlich, »nun bin ich so weit, Dir eine Stelle verschaffen zu können, wenn Du sie annehmen willst?« Peototh bleiche wangen farvten Itch lebhaft und ihre Augen schienen größer zu werden, als sie mit ängstlich hat« rendein Blick die Gnadige ansah und langsam antwortete .Ach- gnadige Frau, Sie haben so viel Miihe mit mir, wie soll ich—" »Sieh, mein liebes liind, es ist gar keine so ausgezeichnete Stelle. Sie wird ihre Schwierigkeiten haben, und doch glaube ich, sie würde Dir lieb sein.« »Bitte, wohin und zu wem, gncii dige Maus-« »Sei nur nicht ängstlich! und ge zwungen sollst Du auch nicht werden; zuerst will ich Tit etwas von der Familie erzählen-« »Ja, ich bitte darunt, kennen gnä dige Frau dieselbe-« »Gewiß, schon von Jugend aus. Sie ist eine ältere Dame, die gewiß auch ihre Fehler hat, aber wenn Tu geduldig und liebevoll sein wirst, wird es schon gehen. Ohr werdet vielleicht, und ich hoffe es, recht gut zusammen passen.« »Ich werde thun, was in meinen Kraftm steht, um ihr nützlich zu sein Jst denn sonst Niemand wehrt-« »Ja, ein einziges Kind." »linabe oder Mädchens-« »Ein Knabe und dessen solltest Du Dich besondere annehmen und stets suchen, einen guten Einfluß auf ihn zu üben.« »Aber, gnadige Frau, wenn sie schon eine ältere Dame ist, so tann doch ihr Sohn kaum mehr unter weiblicher Lei tung stehen und ich furchte, daß meine Kenntnisse auch seinen Ansprüchen und Bedürfnissen nicht entsprechen wür ben.« «Ja—ich fürchte sast, daß in seiner Erziehung allerlei versäumt ist, dabei soll er auch eigenwillig sein, aber Du bist ja gut und geduldig. Wann woll test Du denn diese neue Stellung liber nehmen«-« Ach, weshalb hatte die gute Baronin blitylichsolche Eile, sie los zu werden! O, wie ihr arme-, kleines Herz sich zusammenkrarnpste dar tiefern Web, wenn sie nur an den bevorstehenden Abschied dachtei »Es-sobald der Doktor mir erlaubt, zu reisen, gniidige Frau.q Die Baronin erhob sich, ibre Lippen bebten und die seinen weißen Finger zitterten. Dann umarmte sie Hedwig, lißte sie mit fast leidenschaftlicher Zärtlichkeit und bat .Kind, sei eduldig und liebevoll gegen die alte rau, sie bedarf es, und brein einzigen Sohn stehe Du wie ein guter Enge zur Seite, liebe ihnl ja iebe ihn mit der ganzen Kraft Deined jugendlichen Herzens! Sieh, da lommt er schon und will selbst um Dich an halten«-« L-k.«t-s W..44«-I- .,k,t -I-«-«.., «IPIUIIIHZ—-Uculch - IIII VJUIIULV der hineingesiürmt lam und Beide in seine Arme fchloß.— Draußen aber im Saal schauten die Ahnen mit bedenklichen Mienen auf die kleine Gruppe im Kabinett. »Ein-minnt ifi sie, die Kceine!«« dachte der Oberst, der im iiebenjah rigen Krieg unterm großen Friedrich gefochten hatte »Aber wie steh« eigentlich mn die Familie?» iliisterte ver Hofmarichalh ein sehr adelosiolzer Hekt, der am üppi en Hofe Friedrich Wilheltno des äweiten auf die Wahrung des äußeren elornmd gehalten hatte »lcb bien, Monsieur-, weml ich nicht irre, stammt iie aus jenem fast ganz erloschenen Geschlecht Sonnenstrahl zinn Paradies',« antwortete ein Jüng ling, der einst Page om Hofe des ersten Prenßenlonigs gewesen war. Mit 103 Jahren vollstän dig rothes Haar, wie es immer war, besitzt noch Gen. M. Scoti von FaribnnlD Minn. gnus- und canowiklhschtlst Oelslecke aus Weißzeug zu entfernen. Oelslecle, welche bei Benuaung der Nithmaschine in Lein wandstiicken entstehen, können entsernt werden, wenn man sie, ehe sie in bic Wäsche gegeben werden, mit einem wollenen Lappen abreibt, der in ein wenig Saliniaigeist getaucht wird. Rancherpapier. Gewöhnlichea Schreibpapier taucht man in eine Sal peterauslissung und läßt es trocknen. Dann besteeicht man dae Papier mit einer Mischung aus Benzoc, etwas Storax und Weingeisl. Diese Art Räuchetpapier glinimt von selbst fort und gibt einen angenehmen Geruch. Motten in Teppichen oder Möbeln zu todten. Ost hilft das Aneilopsen und Bürsten nicht ge zniigend. Dann breitet man aus die zMobel oder den Teppich ein seuchteg HTuch aus und iiberglättet dasselbe mit keinem tüchtig heißen Bolzen. Der ;heiße Dunst, der hierdurch entsteht, sdringt in den Gegenstand ein und todtet Halle Insekten und ihre Brut; gegen ZSchaben und Russen hilst dasHinlegen lsstischer Gutsenschalen ? Beseitigung des Moder-· Jgeschmacks bei Fischen. Beim ; ixochen der Fische werfe man Brodrinde Hin den Kessel nnd lasse dieselbe mit : lachen, wodurch man den dents Fisch oft eigenen Modergeichtnack beseitigt. Den kFischen ans stehenden Geivijssern be znimnit man ihn, wenn nian sie in mit jSalz und Kleie vermischtes Brunnen jtvassek legt. Hierauf wäscht man die EFische so lange, bis das dazu verwen bete Wasser rein bleibt. Gliihendc llKohlen in das Fischwasser geworsen, ibenehnien den Fischen ebenfalls den z widrigen Geschmack. A Tllllcc Yclckclh Llc ItsclcilsOs ZSchweinsnieren sind schniacihaster als ELchsennieren- werden recht sauber Laubgewaschem in diinne Scheiben ge -schnitten, diese nochmals gewaschen und ;mil Mehl bestreut. Nun macht man in seinem Tiegel Schmalz heiß, laßt darin sein geschnittene Zwiebetn anziehen, I gibt die Nieren hinein, kostet sie enan Tsiillt mit Fleiichbriihe aus, gibt sein kgewiegte Citronenschale, ein wenig Essig oder Citranensast, Pfeffer und-· Izulettt Salz daran, lasit ed lan ans stachen, damit die Nieren nicht hart werden—und gibt gernstete Kartoffeln j dazu. Einsachee Mittel gegen ;iibie Ltuadiinstungcin «Man zer Hschneide zwei oder drei hinlänglich zgrosze Zwiebeln und stelle sie ans i einem Teller aus den Boden dea Ge ; maches. Sie ziehen in unglaublich tur ·zer Zeit alle iiblen Auedisnstungen in dem Krankenzimmer u. s. w. an sich i und sind jedenfalls den iiblichen Ran cherungen variuziehem welche die ; iiblen tsleriiche nur verdecken, aber nicht ivertreiben Man sollte die Zwiebeln F alle sechs Stunden wechseln. Jzchon die alten Eghpter wandten die Zwiebeln Izu diesem Zweck an, und int Mittel ialter galten sie als ein Hauptmittel kzur Berlnnnng der Anstcclung bei der Pest und anderen Besuchen » Wasserdichte illeider oder Z e u g e herzustellen. Man nimmt zwei Pfund Mann, dao man in . einem Eimer Wasser auslast; in einem Zanderen Eimer löst man zwei Pfund Bleiessig. Beide Fliissigleiten werden Idann gemischt nnd eine Zeitlang in Ruhe gelassen, wobei sich lchweselsaui res Bleiaxhd niederschlägt. Dann wird die Flüssigkeit behutsam abgegassen, so daß der Badensay ganz zurückbleibt. Diese Flüssigleit dient zurn Wasser dichtmachen der betressenden Kleidungdi stiicke oder Zeuge, indem man solche darin einweicht· Man nimmt hieraus den Stass heraus, durchlnetet ihn einige Male und hängt ihn dann um Trost nen, wamagiich in seeier Lust, aus. Gedrückten Sammet aus zurichten. Eine Metaiiplatte aus Blech, Eisenblech oder dergleichen wird aufs der oberen Seite mit gründlich be euchteter Leinwand bezogen. Dann seht man die Platte mit ihrer unteren Seite ans ein mit glühenden Kohlen gestilltes Becken. Der Sammetwird nun rnit der linken Seite aus die seuchte Leinwand gelegt, während man mit einer weichen Kleiderbiirste die rechte Seite des Samntets und nament lich die gedrückten Stellen gleichmäßig nach einer Richtung dürstet. Die nie der-liegenden Faden richten iich durch den leise aussteigenden Wasserdamps aus, und der Sammet sieht nach An wendung dieses Verfahrens wieder gut fane. . Behandlung von Latini-. » Die Pflanzen nehmen mit einer sein ;miis;igen Temperatur verlieb. Sie Elvnnen deshalb ancls in einem Neben s immer, ivv der Frost nicht zu hoch teigt, itberwintert weiden. Viele der selben sind sogar ziemlich hast« Tie gkilßte Gefahr fiir dieselben liegt in zu vielem Begicsxcm in Folge dessen sie selsr leicht am Boden stocken. Wäh rend des Winters sollte die Erde hinli slenll zweimal etwas vesenchtet werden. Im Sommer bedtiksen sie naliirlicli mehr FeuelztigleiL Tag Verse-Heu ge Fchieht am besten im Juni in lcimtis nndige Erde, der man etiuao geiloßciris äle elsteinchen von der Nkrßc ciixus e beitnischt. Die Tot-se solltest durch eine Stlzeibenunteclngc einer-. ten Wasserabzug erhalten, und des. den stark eingedrückt werden. Tin Versetzen sollte indess nur geschehen M die Töpse ganz voll Wurzeln