Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, March 01, 1895, Page 5, Image 5
Ga·12wn-Sämereien -——ist bei-— HE NKE 84 CO. " MNnr guter, frischer, in Nebraska gezogener Samen nnd zwar lose, nicht in Parteien, die nnr einige Körner enthalten. Jeder weiß, daß er bei Einkauf von losem Samen viel mehr erhält, als in Parteien. Ferner halten wir an Hand die besten Zorten erld-Såimereicn,-ÆM wie Alfalfa, Tiiiiothy, Red Top, Weiß nnd Rath-zum Wir ha ben nncz bemüht, nnr die besten Säniereien zn erhalten nnd können alle als frisch garantiren. HSHIKS Fr- co. Spezial - Prämie ! Das Leben des Fürsten Bismarek. Eine Geschichte der Wiedergeburt der deut schen Ratton Von PAUL HSKMAlIlI. Inhalt. ØMIII Vlisskckezcklöttthstt l. Jngendlein TI. Pnilanientauicljc !-i«l,niahlc. :t. 1831—1N62. sitt dee Uedmehsedee Meisterin-te die zinn cis-get Frieden. l. sci- Verzinsung-) bonflttL L. sDie .I«entiche ,ftnge.« :t. Tet« däniiche Mien. VII- ltetsd seen-« celteeeetch bis ztnu Ase-deutl- dee dentlchsteainötlichen let-lenke I. Tu Bkn mit L«elterkeich. 2. su- sxselnde int sltiiltisik :l. zllapoleono ,..Ilt-ntmlilat" nnd Italien. -t. Sadonm nnd die Folgen k-. Fee Jlokddcnlntks Wund Dkks s fischt stieg l. Tie Hohenlollernssche lCandtdntnis :·' Wmnmet nnd Frau eei . ll. Gründung des Deutschen Reichesz. Destichlasks ennpitige Inststelltnts ttttd stets-eck- Iktedeuedalitit. l- ? «- nannin iche Repudlit . ’Tetttlchlaiid"e Etlindnissc Dies-Im Cessltsssdesjestijes Melus. l· minim- nnd Papil. tx, Atem- Nah-ist« altesionllttlr. J. Die lotiale Frage. Its Ie- Tise Isifef Insel-J I. l. Neue Hist-nn- «’x-i-iedt-itl)s:n-n!i. Das Buch enthält MS anl elegantes-n Papier gedenkt-(- Letao Heilm, in voll illn stritt« niit Bis-teilend Poet-att, nach Vetnbcich. nto Titelblatt versehen nnd ritmlt jede Alsdann-h der den ,?ltizeiger nnd Herold« ani ein Jahr im Wotan-I bezahlt, dnss Glich gegen Nachte- lnng von 25 lkentck Sonstigee listig Ott.75. Ueber istnnkckfind schon unliihtiche Michel- lind seltojchiiten geil-blieben, nnscrch Wissens jedoch ist bis jetzt noch von teinein T entlch Amerika-let ein chtustesz Wert til-et diesen bedeutenden Staate-nimm veröffentlicht worden. Hier bietet lich nnn drin Leier dil Gelegenbeit, ein Wert nnd dek Feder eines der denen dentlch amerikanische-c Journaliiten kennen tu lernen, nnd braucht sonnt nicht zn fürchtet-, selnnelchetlmitk esciiclite ans dem Leben Bienmrcktt tn lesen, sondern malzkheimgenniji die- gmilen Thaten nnd auch Fehler dieses Staatsrat-lutes kennen tu lernen Untee dein Namen P a til H e r in n n n verbirgt lich der bekannte Jlmnnnlifl slk a n l Haedicke, nnd glauben wie. dass dessen Name knr Nentige eine Wamnne m, dem dieses Wert den betten an die Seite genellt weiden kann. Das Deutsch Amerifanische Kochbuch. Ein neue-Z Kochbnch, welches be sonders für den Gebrauch der deutsch Ameritaner bearbeitet ift, welches aiit « Arten Kochkiinste enthält, Deutsch nnd Ameritanifch. 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Ich halte mich an dir-J, was mir gesagt wurde, ich habe das Neid ja nicht gezahlt." »Natürlich biu ich unt dabei,« sagte Meter beruhigt. ,,s.-af;t uns gehen.« »Ich deute, es tuinse gut, wenn wir einige Soldaten nutnelnuen," meinte Man1)einter. »Wegeu zweier Mättner7» entgeg nete Nieler achselzuelend »Bei-laßt Euch daran nicht. Der Deine ist zu schlau und listig, vielleicht setzt er nur so ein unschuldiges Gesicht auf. Wir treffen vielleicht mehr als zwei Leute. Jedenfalls iniisfen wir ihnen alle Ausgiinge aus der Kirche versperren; wir wissen ja nicht, wel chen Weg sie nehmen. Mein Plan geht deswegen dahin, daß wir in das Quartier der Soldaten gehen undje vier Mann aus unserer Kompagnie wählen, alles diene, auf die wir uns verlassen können« »Nun ja, die find bald gefunden-« ,.Je zwei von ihnen nehmen eine Laterne mit, die sie unter dem Mantel tragen, damit wir, falls es nöthig sein sollte, in dci dunklen Nacht Licht haben« » A» « - - » »wir-F stumme Yuctcc ver, »Ihr habt einen vollständigen Plan gemacht. —Weiterl" »Wenn ich mich da recht erinnere, ) find da drei Ausgange ans der Kirche« »Wir stellen einen Posten vor jeden I und befehlen, daß ein Zeichen mit der f Laterne gegeben wird, sobald die Thiir jsich von innen öffnet. Ihr, Haupt intanm stritt Euch mit vier Männern ivor die itirche, bereit, demjenigen zu Hilfe zu eilen, der das Zeichen gibt. ! Ich dagegen begebe mich in die Kirche« ; Hat dieser Plan Euren Beifalls-« z »Ja, ich habe nur das daran auszu J setzen, das; Jhr ntir den leichtesten T Theil zuertheilt. Zum Teufel auch, es List doch eine gar zu leichte Art nnd ; Weise, zn meinem Gelde zu lommenl" ; »Wer weiß!" erwiderte Manheimer » lächelnd. »Die Hauptsache ist nur, daß ’ Ihr an Herrn Trolled Wort denkt nnd Hden Leuten gegenitber kein Wort ver liert.« »Zeid ohne Furcht deswegen," sagte » Meter, »wir reden ihnen ein, daß wir »die Papier-e halten wollen, welche die Friedensunterhandlunan betreffen, die hier in dieser Stadt gepflogen werden. Die Soldaten wünschen nichts weniger , als Frieden. lltn diesen tirieg noch ein wenig in die Lange zn ziehen, winden i sie sich gern dem Teufel verschreiben.» » So beriethen die beiden Hauptleute mit einander-, tvahrend sie sich in dass Quartier der Soldaten begaben. Ungefähr untMitternacht wanderte eine Schaar von Männern schweigend nnd vorsichtig durch die lrunnneHanpt ftras3e, welche zu der Eitirche siihrte. Ein rasselnder iilang von Waffen gab zu erkennen, daß sie gerlistet waren. Bei den beiden ersten sah man von Zeit zu Zeit, tvenn ein plohlicher Windstoß ihre Mantel bei Seite blies, einen Lichtschinnneiz der einer jener kleinen Handlaternen entstaintnte, welche man zu jener Zeit des Abends aus den Straßen benutzte. Als sie die Straße hinauskamen, bemerkte Manheimer einige Männer, die siih trotz der vorge riielten Einnde vor ihnen herbewegten, scheinbar, ohne ein bestimmtes Ziel vor Angen, tiud die dann, nachdem sie einige Worte mit einander gewechselt hatten, in der Richtung der liirche ver schwanden. ,.-eht Jhr die da!« sliisterte der Hauptmann dem Alten zu. ,,Fsreilich!« »Ich dachte mir’s wohl, das; mehr wie zwei bei der Arbeit wären!" »«Desto besser," entgegnete Nieler mit zusriedeuent stopfnicketu Tie Soldaten wurden in der von Manheinter bestimmten Ordnung ver theilt und hatten kaum ihre Posten eingenommen, ale der Hauptmann nach dem .«saupteingang ging und mit dem sstnop det- Jsegens dreimal laut und deutlich an die Thiir pochte. Niemand antwortete, aber das schwache Licht, das durch die kleinen, bleigesaßten Scheiben fiel, verschwand plötzlich. Mattheimer klopfte abermals, setzte den Mund an dav Schlüsselloch und rief: ,,Leffnet, im Namen Er. Mase stiit des Königs von Schweden !« Er wollte eben diese Aufforderung wiederholen, nnd schöpfte gerade Athetn u einem neuen Ausruf, als er lang same, schleppende Schritte vernahm, die sich der Thiir zu nähern schienen »Wer klopft so svtit am Abend an die Kirchenthiik:-« fragte eine tiefe, männ liche Stimme. »Oesfnet!« brnllte Matiheimer, »dann sollt Ihr en erfahren.« »Ich habe den Schlüssel zur Haupt thür nicht bei mir," erwiderte der Mann. »Wenn Ihr nach dem Bein hause gehen wollt, so will ich Euch öffnen. « Der Hauptmann brummte einige iWorte vor sich hin Im selben Augen blick legte der Mann drinnen in der Kirche seine Hand aus dies Schulter des alten Pfarrefa, der bleich nnd zitternd neben ihm stand. ; «Geht Ihr nur Eurer Wege, ehr wtirdiger err,« flüsterte er. »Eu» Lauheit iit beendet. von nun an liber ..-J nehme ich die lsuidfnhrung Die Unn hinter dem Altar haben sie-unbewacht gelassen." Der Pfarrer nickte nnd wankte von dannen, sich an den Stuhlreihen hal tend. Als er an das Chor gelangt war, wandte er sich nach dem Manne um, der ihm mit einer Blendlaterne in der Hand folgte. Er breitete seine Arme aus und machte ein Zeichen des Kreu zer über ihn. Dann verschwand er hin ter dem Altar, von tvo and eine Thür in den Pfarrgarten führte, der bis an die Hiirchennianer reichte. Auf diesem Wege war Tange in die Kirche geschlichen nnd hatte das Ge spräch der Anwesenden belauscht. Der Hauptmann war inzwischen an dem Eingang beim Beinhause ange langt nnd hatte die Soldaten, die dort standen, zur Bewachung des Haupt partald fortgeschickt. Der Schlüssel drehte sich im Schlon und die Thiir ging auf. » Tange hatte den Todtengriiber als großen Mann in einem braunen Man tel geschildert. Manheinier erblickte auch eine Erscheinung, aus welche diese Beschreibung paßte. Auf dem Kopfe trug er eine dicke Filzmiitze, die inwen dig mit einem eisernen Kreuz versehen war, um gegen einen etwaigen Schlag zu schützen. »Was wünscht Ihr, Herr?" fragte der Mann in ruhigem, gesaßtem Ton, indem er den Schein seiner Laterne aus das Gesicht des Hauptmanns fallen ließ, während er selber im Schatten stand. Manheinier wandte sich um und befahl dein Soldaten, der ihm gefolgt war, den Eingang zn bewachen. Dann trat er niiher an den Mann heran und fragte: »Bist Du der Todtengriiber hier an der Kirche«-» »Iaioohl, Herr, Todtengräber und Kantvr!« Manheiiner lächelte ungläubig. Eine Bewegung des Mannes hatte ihm den Klang der Waffen unter seinem Man tel vernehmen lassen.« »Tragen denn die Todtengraber hier in der Stadt Waffen?" »Ja, zuweilen zur Nachtzeit, wenn unser Geschäft uns in die Kirche führt.« »Was für ein Geschäft hast Du denn zu so später Stunde hierzu verrichten?« »Ich sehe die Gefangsnummern in die Tafeln siir den morgenden Abend mahltzgotteedienft." « »Für den Abendmahlsgottesdienst l« wiederholte Manheinier, dein dies Wort die Erinnerung an seine früheren Wünsche inI isiediichtnifz zurückrief. »Weißt Tu, wo die Altargeriithsrhaften verwahrt liegen?« »Ja, das tveifz ich." ,,ltannft Du sie niir zeigen?" »Falls Ihr Euch nicht fürchtet, tnir zu folgen!» »Wohin geht der Weg?" »Als- die Schweden lamen, verwahrte der Pfarrer sie in einer Kiste unter dem Altar-, tuo die balfamirten Leichen stehe1t." »Fürchteft Du Tich nicht, dahin zu gehen?« »Ach, gestrenger Herr, mit mir ist es eine ganz andere Sache. AlSTodtew gröber bin ich nun Jahre lang tu der Kirche hier aus- und eingegangen und habe init den Leichen zu thun gehabt. Ich habe beinahe ein Gefühl, als kenn ten sie michs »Und ich bin Soldat und habe, Tglaube ich, zu meinen Lebzeiten mehr Menschen in Leichen verwandelt, als Du in Deinen gesehen hast. Gehe vor auf, Mann, und laß uns die Balsa mitten besuchenl« Der Todtengriiber ging nach dem Altar und öffnete eine heimliche Fall thür itn Fußboden, darauf stieg er in die Oeffnung. Manheiiner zog feinen Degen und folgte ihm ohne Bedenken. Blic- er den Fan auf die Leiter setzte, die in das tsiewolbe hinabführte, wandte er sich unt und winkte dent Soldaten, der in der Thür stehen blieb. »Laufe schnell zuni Hauptmann-« rief er ihtn in gediiutpftem Tone zu, »und bitte ihn, mit seinen vier Leuten hierher zu tonnnenl" Dann stieg er die Leiter hinab. 1::. trapi tel. Bei den Balsamietetn Als der vertrieintlitlse Todtengräber, der kein anderer als Evend lsjjönge war, unten im tsseivolbe angelangt war, schlug er den Deckel von seiner Laterne zuriick und hing sie an einen Marien-seiten Bei dein flackernden Licht saleaniseimer einen geräumigen Keller mit gotlsischeu Epinbogen nnd zwei Thüren zwischen den Zeitenpfeis lern. Hinter diesen Thüren befanden sich Familienbegrabnisse siir die adeli gen Leichen, weiche die stirclte barg. Die eine Thiir war mit Eisenzier rathen durchbrechen, zwischen deren Oeffnungen dass schwache Licht einer Laterne hindurchdrang, die drinnen an der Wand aufgehangt war. In dem vorderen Keller, in welchem Manisei mer-sich befand, standen mehrere große stiften, die mit schwarzem Tuch odet Leder bezogen nnd an allen Kanten mit Messingnägeln beschlagen waren. »Tod nnd Teufel !" rief Manyeimer aud, indem er sich uindlickte, »der Pfarrer weiß ein gutes Versteck siii seine Schätze zu sinden!" »Ja, Herr,« erwiderte Svend, »aber Ihr sollt es erst richtig kennen lernen. Es sieht ein wenig nnordentlich ant hier unten, denn in den ersten Tagen, ais Ente Leute in die Stadt kamen, gingen sie in die Kirche nnd durchsuch ten Alles. Sie brachen die Deckel der Särge ans nnd hoben die Leichen ber aus« utn tu seiten· ob sich etwas Wettb q- . ·- R. ». volles bei ihnen fände-« »Das stimmt ganz sienau," erwiderte Manl)einie1·. »Ich selber war mit dabei, aber mir fanden nichts Sonder liche« Witte- ichdanmls gewußt, welcl be Erbiis e der alte Halnnke aufbewahrte, winde. ich besser aufgeriimnt haben. " , :·-ich, edler Herr! Ter kleine Altar bec1;c« ist doch gerade kein großer Sci;ntz!" »Zum Teufel auch, ich denke nicht an den Becher allein! Kurz und gut, iclj weise, daß der Pfarrer eine griße Jus-inne Neides hier in der Ziirrnc aufbeme hat. Und um die handelt ei- siiir Wir Tnnmßt sie uns schaffen, denn Du bist in damit beauftragt, sie gliirtlich bei Seite zu bringean »;-ia:- rief soc-no ano, »wer in also Verrath niit im Spiel gewesen!" » Darüber nnigst Du später nachden ken. Für den Augenblick nützt- Dir das reugnen nicht, ich weiß Alles, und meine Leute haben die Kirche umstellt. Litonnnst Tn mit Ausfliichtem so werde ich Dich, hol’ mich der Kuckuck, unter dem stronleuchter aufhängen. Hast Du mich verstanden?" »Ja, ganz deutlich,» erwiderte Svend. »Aber so ganz ohne Schuß, wie Jhr anzunehmen scheint, bin ich denn doch auch nicht. Jhr spracht vor hin von Ein-en Leuten, ich habe meine auch hier unten." »Es-en meinst Du damit?« Svend lachette und zeigte auf die offenen Särge, dann entgegnete er: »Ich meine die Todten !" »Willst Du mich zum Narren haben?" rief Manheitner drohend. »Sehet sie Euch nur einmal an," fuhr der Gfonge fort, »es sind gar keine schlechten Burschen !" Der Hauptmann warf einen Blick auf die Särge und fuhr mit einein lauten Schrei zurück. Hinter einem jeden Sarg sah er eine hohe breit schulterige Gestalt sich erheben. Diese vier Männer, die so unvermuthet er schienen, betrachteten den Hauptmann mit heraiwforderndein Lächeln, sie waren alle bewaffnet und schaarten sich uin den Todtengriiber. Dieser fliisterte ihnen einige Worte zu, wor auf sich drei zum Gehen wandten. Der vierte zogerte einige Augenblicke und schien seinen icameraden nur sehr ungern zu folgen. Soend wandte sich nach ihm unt und rief in kurzem, be fehlendein Tone: »Jb, Du thust, wie ich Dir gesagt habe, Du gehst !" Der Mann murnielte einige abgeris sene Worte, trat dann einige Schritte naher an den Hauptmann heran, ballte die Fauste und verdrehte sein Antlitz mit einer sehr bezeichnenden Gebet-de. Dann wandte er sich um, llirrte mit dem Fabel nnd folgte den übrigen. »Du liiszt Deine Leute gehen?" fragte Manheiiner ganz erstaunt. »Ja,« erwiderte Soend ruhig. »Hier ist ihre Anwesenheit nicht so dringend nisthig, wie anderswo« »Wie Du willst, Mann, zeige mir nur, wo dao Geld verwahrt liegt, dann will ich Dir nichts Bose-Z zufiigenz aber herausriicken mußt Du es, und wenn Du der leibhaftige Veelzebub wärest-» Io,.k . , s »Mut- IUTHU U» Ililuj UUPUHUI Kirc gere?» ,,Jn dein Falle werden wir zwei braven Edeltniinner sehen, was schwe discher Stahl Dir anhaben kann." »Für-einer Jhr Euch denn nicht vor einem stumpf hier in dieser Umge bung?« fragte Ebend. »Wo die Tod ten so schnell lebendig werden, können auch die Lebenden vielleicht gar bald in Leichen verwandelt werden« In diesem Augenblick erschien Haupt tnann Nieler mit seinen Leuten an der Oeffnung und begann die Leiter hin abzusteigen. ,«3-iinf Mann!" rief Svend aus. »Ich glaubte nicht, dasz Ihr so viele seiet!« »Da oben sind noch ein paar Stiick!" »Nein, laßt nicht mehr herunterkom nten," entgegnete Svend, »es wird hier sonst zu eng in der Gruft l« Und ehe Jemand seine Absichter rieth, warf er die Laterne zu Boden, so daß sie ans den Steinfliesen zer schellte. In der Finsterniß, die jetzt entstand, harte Manheimer Svend die Leiter fortnehmen, dann ertönte ein duinpfer stralh, ed war ein Sarg, den er vom Sockel stiirzte, um eine Ver schanzung zwischen sich und der Thiir zur nächsten Wölbung zu bilden. »Eure Laterne her," rief Nieler. Die Soldaten, welche oben warteten, stießen einen Schrei aud, als siesahen, daß die Leiter fortgenommen war und sie so unmöglich zu ihren Kameraden gelangen konnten. Sie befestigten eine Laterne an dar- Ende eines Sabelgurts und liesien sie in die Wölbung hinab. Die Lichtstrahlen brachen sich in den Schildern nnd den Waffen, die an der Wand und iiber den Sargen der Edel leute hingen und warfen einen schwa chen Schein iiber die warhebleichen, eingestlnnmpften Gesichter der Leichen. Der Zugwind der durch die offene Luie fuhr, bewegte die alten zerfetzten Fahnen, die von der Decke herabflat· terten. Zwischen diesen ungemüthlichen Umgebungen Männer, die nur auf ein Zeichen warteten, unt sich iiber den einen zu stiirzen, der hinter dein umge wiilzten Zarge dem Kampf mit furcht loser Ruhe entgegensah, mit einem Antlitz, dessen dunkle Augen gliihten, deiseu Muskeln einen eisenfesien, bestimmten Willen ausdrückten lielser ihnen durch die offeneLnke erbliiite man die erhihtetn leiden schaftlichen tsnssichter der Soldaten, die von ihren Kameraden getrennt waren, und hinter der Thür. die zudem nächsten Gemische führte, und durch dei- « sen Eisenschnörkel das Licht flimmerte, sue-—- .’ - « bewegten sich dunkle Gestalten in rast-» »,7-s«E-;» loser Wirksamkeit, scheinbar ohne Ge-« danken oder Aufmerksamkeit fiir das — zu haben, was um sie her vor sich gin ,,Vorwiirts!" kommandirte Manhe - mer plötzlich. »Eiuen Dukaten fiir den ersten Stoß, der ihn trifft!" Bei diesen Worten schwang ersieh aus den Sarg hinaus. »Dann werdet Ihr nicht der Gewin nende sein,» rief Svend und feuerte eine Pistole auf den Hauptmann ab. Dieser taumelte zurück, die Kugel war an seinem Bruftharnisch abge prallt. .,Viellcicht dacht-« erwiderte er mit höhnischem (sieltichter, indem er zum Stosz mit dem Degen ausholte. »Ach," rief Sveud, »Du trägst eine Brustplatte, dann versuche doch dies einmal !" Er machte einen Angrisf aus den Kopf des Hauptmanns, Manheimer aber zog sich zuriick, und das Schwert streifte nur seine linke Schultern Zwei andere drängten über den Sarg vor und griffen von beiden Seiten an. Svend sing den ersten Hieb mit sei nem Mantel auf, den er mit dem lin ken Arm in die Höhe hob, dann trat er einen Schritt zurück, um dem Schlage des anderen auszuweichen, und jagte sein Schwert dem einen Soldaten durch die Brust. Der Mann stieß einen tiefen Seufzer aus und fiel rücklings zu Boden. Lein Kamerad hatte keine Zeit, den Angriff zu wiederholen, denn im selben Augenblick, als Svend sein Schwert aus dem IKörper des Gefalle nen zag, erhob er es zu einem Hieb, der dem Soldaten eine Wunde am Arm beibrachte. Mit lautem Aufschrei sprang er iiber den Sarg zurück. Hauptmann Nieler hatte sich inzwi schen auf die eine Seite begeben, in der Abs icht, jenseits des Sarges zu ge langen, ohne sich Svend direkt entgegen zustellen. Dieser verstand sein Vor haben. Als der Soldat zuriicksprang, warf der Gjoluge seinen Gegnern einen Blick zu und sah, wie Nieler Man heimer mit der linken Hand zuwinkte, während er den ersten Schritt that, der ihn hinter den Sarg brachte. Svend sprang auf ihn zu und machte einen Augriss auf :iiieler, den dieser abwehrte, bei dein nächsten Stoß fühlte· Svend an dem schwachen Widerstand, der seiner dilinge entgegengebracht wurde, daszs er getroffen haben mußte, aber bei dem Haiddunkeh das in dem Gewölbe herrschte, konnte man nichts deutlich sehen; als Sdend sein Schwert zurückzog, streckte Nieler beide Arme gen Himmel aus, schwankte und fiel mit einem durchdringenden Schrei zu Boden. -.-,-—. Osti- llUU UU UlllclUkUclj Ulc LIUVUCIF den kein Wort mehr, man hörte nur das Filirren der Schwerter und tiefe Seufzer, oder laute Schreie, die aus die Schläge folgten, und anzeigten, daß sie getroffen hatten. Noch bevor Nieler fiel, um sich nicht wieder zu erheben, hatte Manhei mer einen erneuten Versuch gemacht, über die Schranke zu dringen. Sobald er ans der anderen Seite festen Fuß faßte, machte er einen rasenden Anzrisf auf Svend. Dieser parirte mit dem Mantel tiber dem linken Arm, und schlug Manheimers Degen in die Höhe, während er den Stoß erwiderte. Aber auch diesmal traf er nicht, denn sein Fuß glitt aus in dem Blutstrom, der aus Nielers Körper sich über den Boden ergossen hatte. Dadurch war er Manheimer so nahe gekommen, daß er keinen Platz hatte, um zu erneutem Stoß gegen ihn auszuholen. Manhei mer zog seinen Dolch, als Sbend auf ihn einfuhr nnd ihm mit dem Feste des Schwertes einen Schlag au den Kopf versetzte. Im selben Augenblicke ertönte ein wahres Jubelgeschrei durch die Luke. Einer der Soldaten hatte die Altar decke durchgerissen, die Streifen zusam mengcbunden und liesz sich nun von seinen Kameraden in das Gewölbe hinabwinden. Der zweite berührte den Boden schon mit den Beinen, bereit, ihm zu folgen, als von dem Seiten gewdlbe her ein durchdringender Pfifs ertönte. Ter Soldat stutzte Bei die sem Ton fuhr ein Lächeln iiber Svends Gesicht. Er trat einen Schritt vor nnd ließ seinen Blick durch das Gewölbe gleiten. Sein vom Kampf erhitztes Gesicht ergliihte noch mehr, als er das Werk sah, welches er hier ausgeführt hatte. Zwei seiner Gegner hatte er lgetödtet, zwei andere kampfunfähig sgemachn Er zog eine Pistole aus sei snem Gürtel, zielte und drückte ab. .Glei zeitig mit dem Knall hörte man »die Llassplitter der zertrümmerten Laterne auf den Fußboden rasseln. Dae Licht im Gewölbe erlosch- nnd Alles war wieder in tiefste Finsterniß gehüllt. »So, meine Freunde," rief er aus. »Jetzt ist unser Werk vollbracht, und Svend Gjöugc ruft Euch ein Lebewohl zul Aus Wie-versehen ! » Die Soldaten hörten, wie eine Thiir geöfsnet und wieder zugeschlagen wurde, dann rasselten schwere eiserne Stan en, die aus der anderen Seite vorgeschoben wurden· Manheimer stieß ein dumpfes Brül len aus, er ahnte, daß sein Plan in diesem Augenblick vernichtet war; nach dem er nun schon zweimal erfahren hatte, welch’ eine gefährliche Sache es war, iiber die Verschanzung zu dringen, wagte er nicht, Svend zu folgen, ehe die Soldaten von oben eine neue Laterne herabgewunden hatten. Als es wieder hell wurde. war Spend, .