Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, March 01, 1895, Page 10, Image 10
« » Rettision aus See. i Jo- gestern ans heute ha« aber sesleckti" »Das will ich meinen. Wir sind wenigst-nd nm vierhundert Meilen vor wärts gekommen. « »Mehr-, entschieden mehr. Rechnen Sie doch: Achtzehn Knoten Fahrt ’rnal vierundzwanzig, das wären also-wie viel sind das doch?" .Vierhundertzweinnddreißig, das ist aber zu reichlich bemessen »Na, wir werden ja sehen-» Passagiere der ersten Kajiite sind’s, die so reden. Sie stehen vor dern Rauch immer, wo alltäglich um die Iliittagds stunde auf einer Karte des atlontischen Ozeans der Schifseort abgesteckt, sowie die in den letzten vierundzwanzig Stun den durchlaufene Entfernung eingeschrie ben wird. Der betreffende Ofsiiien der dies besorgt, muß jeden Augenblick kommen; in dieser Erwartung sammeln sich an dem oberen Treppenende immer mehr Neugierige nnd ein Jeder der selben pruntt mit seiner Schätzunge gabe. »Bierhnndertsechzig Meilen dürften es sein,« meint ein Kaufmann, der zweimal jährlich mit fiinf Riesentoffern voller Damenkonfektion über den Ozean fährt nnd seinen schlimmsten Konkur renten an einem nahen englischen Schnelldatnpfer unterwegs weiß. Sein Kajiitennachbar, ein deutsch-amerika nischer Architekt, sagt dagegen: »Vin hnndertzwanzig, keine Meilestnehr. « Das Ganze endet schließlich in eine Wette um fünf Flaschen Seit aus. Die Namen der Wettenden und ihre Schätzungen müssen notirt werden, so viele drängen sich heran. Die Span nung steigt von Minute zu Minute, und als endlich der dritte Offizier die Entscheidung bringt, reißt man ihm fast den Rock vom Leibe. DI -Wie viel? Wie viel?« »Vierhundertfiinfzig. · Ein allgemeines freudiges .Al)!« begriißt die hohe Meilen;ahl, nur Der jenige, der am schlechtesten scheinte und den Seit bezahlen nmfz, macht ein etwas fanres Gesicht. Die Uebrigen zerstreuen sich in die Salons nnd an Deck, um den Mitreisenden die Neuig keit zu verkünden. Der Tumult-nick tionsrnann blickt höhnisch nach dein englischen Dampfer hiniiber, auf dem sich sein Konkurrent befindet, nnd der sichtlich zurückbleibt Er itberfchliigt in Gedanken den Vertheil, den ihm ein mein-stündiger Vorsprung meglicher Weise bringen kann, und folgt dann dem durch die Schiffsrtiutne llingenden Trsompetensignah das ihn zum »und) M t eine srohuaje easelrunde in ecnenitz prunkvoll ausgestattet-en Raum-e Ein schwerer Teppich deckt den Fußbodenf des Salons, Decke und Rande itrotseuk von Gold, überall schweilende Polsterj von rothem Sammet, kostbare Holz-! schnitzereiem werthvolle Lelgenuildeg Wozu nur dieser iibelstriebene Luxus-»F den vielleicht keiner dcr PaiiagiereE gewöhnt ist? Nun, die oersaiiedenenx Dampferlinieu suchen eben sich gegen-E seitig zu iiberdieten, außelden reizt« eine solche Umgebung zum materiellen Genuß, denn in solch· rrachtigen Rau sere Flasche« lounnen, an der mehr Luxus stärkt endlich das Sicherheits gesühl des Reisendenz lage die Gefahr des Untergangee nahe, man wurde nicht mehrere Illiillioncn in ein solches Schiff stecken, so beruhigt sich der ängstliche Passagier ein Unglück. Seither, das heißt vom englischen zeanal an Date immer stürmisrl1, die Tiscligesellschaft wies große Lüsten auf, doch nun isw ja überstanden und man kann bei den . Mahlzeiten das Versaumte nachholen. M nun gar der verwettete Selt! »Pensi» Der Wohlthiiter soll ; lebet-P- raft ein behäbiger älterer , Den-, sein Glas erhebend Noch bevor es ausgetrunken ist, steht schon der . Steward bereit, es wieder zu füllen, -— denn der Trinkende besitzt eine erkleck NO- Olnzohl Aktien der betreffenden — , etqesellschast Der »He-nomina W t sich seinen Mit-reisenden und Esset Wffsbedeiänsteten längs-, als Be ·« Wer zu etwen gege en, und " W et jetzt mit der Serviette die its seinem Schnurtbarte hängengeblie Z. W Sekttkopsen austupst, sagt er out zu seinem Nachbar-: Sie Dissen, ich renommire nicht, aber ge Wisse-neusten ist es doch mein Ber » Jus wie jetzt so schön vorwärts " Ich habe nämlich gestern-— , gesagt-»dem Kapitän zu « gebet-, daßesmitderseiv Eos-mein nicht so fort ehen s- Wirhattenjaallerdlngss lech M Wetter nnd hohe See von vom, wozu sind denn schließlich die m starken Masspuen do? MO, ede Stunde, die eines . » MMe elänsee unterwegs ist« « s W dient-erte, von den indirek then-—Neblig es HEXEN Sie? Lieber tttNebel au RU- Witwe-ed tmlzet E M HEFT-« m. men läßt man unlrilltiirlich den ges-I wohnten Schuppen »deutscher" weg und; läßt dafür gleich die sogenannte »bes verdient wird. Ter ihn umgebend-e Heute denkt freilich Niemand anf das ist nun einmal nicht anders. Wir müssen ihn springen lassen, wäre er mchaotnyo nnschnldig nnd tiichtig; es würde i ihm eben Niemand mehr anvertrauen wollen. Da hat zum Bei spiel dar zwei oder drei Jahren-ah« da kommt er ja: Sen-us, Kapitiinj Steffensl" - Nach einer kurzen Verbeugung nimmt der Kapiteln seinen Platz am Kopfende der Tafel ein, lehnt dassi Nachserviren ab und greift nach dein,1 was gerade vor ihm steht. Der Mann; sieht nicht aus, wie Einer, der sich von einem Aktionär, der ihm nichtd zu sagen hat, Vorstellungen machen läßt; er weist mit dem Bemerken, das mache ihm den Kon zu warm, den ihm ange botenen Sekt zurück, schenkt sich ein Glas Rothwein ein nnd wendet sich seiner jugendlichen Nachbarin zu. « »Nun essen Sie aber auch tiichtigJ liebes Fräulein, daß Sie wieder izarbe ’ bekommen Die bose Seekrankheit hat» Ihnen fo arg mitgespielt. « aAcht ich war halb todt, » bestätigte-f das junge Mädchen trubselig lächelnd um dann sofort zu fragen, wann dael Schiff wohl in kew York anlotnmenj werde? »Uebermorgen Abend denke ich.l Haben Sie es denn so eilig?·« « Seufzend erwiderte die Gefragte:1 Meinetwegen ist s nicht, aber meine Mutter ist so fchrecklich nervös und verzehrt sich vor Angst, wenn sie auch nur einen Tag länger anf die Nachricht von meiner Ankunft warten muß. » . »Nein Wunder," bemerlte ein in der Nähe sitzender Herr-. »Die amerika nischen Zeitungen bezeichnen unser Schiff wahrscheinlich morgen schon ale überfallig und zählen alle moglichen Unglücke anf, die uns zugestoßen sesni konnten » : . Inzwischen liest ein iportwutyiger; Yankee ans seinem vergriffenenj aschenlmch die Zeitdauer seiner frühe- s ren Seereisen vor. Die gegenwärtiges ist dagegen eine ziemlich langsame, was er in Anwesenheit des Kapitanss besondere zu belonen siir zweckmiißtgl han« Der Schiffs-führen der den Stich! fühlt, thut, als ärgere er sich nicht, ers ärgert sich aber doch, sagt kurz »Wohl zeit !" und verläßt-den Solon Um so sester sitzt am Kopfende derl anderen Tasel der erste Maschinen-s Jngenienr des Schiffes, denn er hart; ed gern, was ihm seine Tischnachbarm s ein Ehepaar and San Francisco,s Schmeichelyasted iiber Leitung nnd rei- l stung der Maschine sagen. Der Tau-z sornier ist mehrfacher Millioniir nnd ee » wird ihm also nichts ausmachen, dems Heizerpersonal ein Faß Bier zu spen- s diren, wozu er sich soeben die Erlaub- i nis; ans-bitten »Es ist ja nur, damit; die Leute sehen, daß man an sie denkt nnd es anerkennt, daß sie nicht hinter dem Englander zurückbleiben wollen. Mir ist ossengestanden selbst viel daran gelegen, bald nach New York zn korn rnen; ich weiß nicht, was- ich darum gäbe, übermorgen den Chieageer Linn ted Expreß noch zu erreichen,« siigt der Calisornier dinzuz damit ed aber der Maschinen-anenienr weiß oder doti ahnen soll, setzt er den großen Solitiir an seiner Uhrkette in Bewegung, des sen nnvergleichlichen Glanz und Schliss die ganze Reisegesellschaft bewundert. Ein Fürst verleiht Orden und Ehren zeichenx ein calisernischer Millionär lann sich’s leisten, einen Schiffa ingenienr für »außergewalsnliches Ein heizen« mit einem kirschlsrngraszen Diamanten zu überrnlchen. . In - « - . l s « Ali-Aus Uclli cuiliis Hclscii Oic -I·’-cclcil ins :)ianch;itnn:er, nni lzasfce Zu trin len und die Zeit mit Eim- oder Peter spielen todt;i1sclslags.-n, die Damen legen sich aus dem Pronienadedcel in iler bequemen Sessel nnd lassen sich VIII-« Lberdecksztcivard init zliairle nnd Tiichern gegen die zuticlnmnde kenne verwahren Ter laue Nord-wen bei merklich aufgefrischt nnd der Horizont ist auch nicht mehr so klar wie vorber. Das Schiff lonnnt allgeniacls in den Bereich der Iieuiundlandeinebeb Vor dein Navigatianelsiiudchen lehnt der Hauptattionar am lsieländer und betrachtet sich mit einigen Damen die Kehrseite der illiedaille Die Zwischen deckepassagiere, auf die sie berab schauen, sind zum Theil auch vergnügt, die meisten sehen aber nach einer sechs tägigen Gefangenschaft in den unteren Schifft-räumen recht elend aus, man kann ihnen an den bleichen Gesichtern den Wunsch ablesen: waren wir doch erst drüben! Selbst die derben Bauern linder sehen krank aus, als aber der Hauptaktioniir einige bei Tisch einge ackte Früchte und siuchenstiicke zwischen sie wirft, vergessen sie nach glücklicher Kinderart ihr Leid und rauer um die Leckerbissen. Die zuschauenden Damen lächeln gerührt ob der verzensgüte des Spenden-. Ob sie wahfaynem daß die Dampfergesellschaften an den überreich verpflegten Kajtitapassagieren absolut nichts verdienen, sondern ausschließlich von den »Zwischende(·tern« leben? Der Schiffsarzt tritt hinzu nnd eine iiltere Dame erkundigt sich nach dem Befinden der Wöchnerin, die während des vorgestrigen stürmischen Weitere im Zwischendeck nnt einem todten Kinde niederlam. ch habe sie in’s Krankenzimmer schaf en lassen und fe sie am Leben zu erhalten, voraus ge e t, daß wir bald anlantmen,« lautet die Auskunft Datlatscht eine Welle nagenden Schiffibtts nnd im ten Augenblick ins-den« Ue Zwischendew giere von ZEIT-sm- ais-W cis-VI , - k den W i —- · U , lweiensnw sen ? l.«I-.. FetIfzeex »Ich, ed geht ja schon siedet o. I Inzwischen ruht der Kanittln ein wenig, doch er kann nicht schlafen und immer wieder blinselt er noch dem Bamneter on der Wand Die Queck silbersiiule fällt stetig; hoffentlich ge lingte, den Haer zu erreichen, bevor dao sich anzeigende Unwetter last-richt. Ja, das Schnellfuhren hat bei allen damit verbundenen Eef ren viel für sich; je kürzer die ererfahrt, desto eher find Schiff, Mannichaft und Pas sagiere in Sicherheit Er steht auf nnd geht zwischen den Kabinen nach mittfchiffs, um auf der Kommende-drücke nach dem Rechten zu sehen. An der Küche vorübertomtnend, hort er den Lberloch dem Zahlmeister klagen: »Das Fleisch riecht schon; etwas. Jst man über zehn Tage Unter-i wege, dann hat man immer seine liebes Noth, daß die Passagiere nicht die Naer riimpfen." Am Großmast steht der Postbeamte, der längst mit denn Sortiren der Postsaeben fertig ist, undj gähnt and Langeweile, old wollte er ein Fiinflilopquet verschlucken. Hollisch zugig ift’d auf der Korn mandobriicke, es tanzen auch schon ver einzelte Schneefloeten in der Luft Einer der wachthobenden Offiziere blickt starr voraus, der andere ans den Kompaß ob der Steuernde auch nicht vom Kurs abweicht. Eingedenk des geometrischen Axiome »zwiichen zwei Punkten ist die gerade Linie die tür zeste,« wird auf modernen Schnell dampfern nach Achtelstrichen, Ia nach Graden gesteuert. Der dies vor einem Vierteljahrhnndert verlangt hatte, wäre für toll erklärt worden. »Gut ausgncten da oben!« ruft der Kapiteln dem im Vormars stehenden Matrofen zu, der zum Zeichen, daß er den Befehl gehort hat, die Hand erhebt und wieder in dad Schneegeflirnmer hinaueschaut. Tag Schiff beginnt, do der Seegang mehr und mehr zunimmt, zu stampfen nnd setzt iieitt eis zum ersten Mal .d1e Nase unter,« wie dei. Seemann jagt. Ti: noch an TedE gebliebenen Zwischendeckcr flüchten vor dem itberftiirzenden Wasser entsetzt nett-»F der Treppe; hinter ihnen wird die Lule geschlossen- »t. a unten aber ist s fürch E terlichs ; Uvet auch den Wintepamgieken wird es nachgetade ungeinüthlich, heim Kartenspiel im Rauchzimmer »in-kit« Einer um den Anderen, die Damen lassen sich vom Steward oder einem seesesten Bekannten in das Damen zimtner führen. Raum die Hälfte dei Passagieke erscheint zum Diver, nnd als bei der Suppe doc- Schiif einmai tüchtig in die See sumpr erheben sich plötzlich drei oder vier der Tisch genossen und eiien schwankenden Schrit- ? ied nnd bleichen Angesichtes hinaus. « Der Hauviaktionär reißt daraufhin einen Witz, den seine ice-festen Nach barn dein-dem bis das Heulen der Dampfpseise sie plötzlich verstummen Its « UccUcl. Auf der ctaimnandobrtiete hart tnani auch die Antwort aus dass Iignal; voini Itenerbord tont s herüber, tro der eng F lische Dann-sey dein Ichall nach Jus urtheilen, immer weiter zuriickblcith « »Funf ilindrehungen weniger,« teless graphirt der älapitan in den Tijiaschinens «" raurn hinunter. Viel thut es nicht aug, denn die Ichisfdschranbe macht nach immer sechzig lltndrehnngen in der Minute, aber der Anprall dest- van einer nenntausendpferdiaen Maschine gegen, die Wellen vorn-arti- getriebenen Tampsch ist doch nicht inelir ganz so heftig. Es erscheint ohnehin unglaub lich, daß die dunnentsisenplatten stand halten, brauchen doch nur ein paar Jiieten auszuspringery um eine Zenta strophe herbei ;us1ihren. Fast näher noch liegt die Gesaer ded; ; Zusatnmenstoßene niit einem entgegen- T : kommenden Schiffe. »Am besten wird« ’ Dich vor Gefahren ein scharfer Augguet ; stets bewahren," mahnt ein guter alteri YSpruclx We nn es nur keinen Jiebels kgiibe nnd tein Iprinwasser, dag der zWind vorn Bug vorn iiber dav ganze -Schiff peitscht, bis uber die nein-: mandobriicke, ja bitt über den fünfzig« Fuß holten Standort des Auaguetc postena hinweg! Das Ieesalz brennt wie Feuer in den Augen und doch tan- « nen sie nicht geschaut werden Es ist dunkel geworden inzwischen; einem Ungeheuer mit feurigen Augen vergleichbar-, rast das Ichiss seinem Ziele zu. Einer internationalen Vor schrift gemäß, führt es an Steuerbord eine grüne, an Backbard eine rothe, in halber Masthiihe die nur für Damp ser vorgeschriebene weiße Tovlaterne. Auch das Gesetz über das Augweichen auf See ist natürlich ein internationa les und man hat die einzelnen Para grapben in Reime gesetzt, so behält sie der Seernann des ser. Der erste Para graph lautet Kommt Grün nnd Rath voraus in Sicht, Mord das Ruder! Zelg’ rothes Licht, Denn Grün an Grün und Noth an Ratt-, Geht Alles klar; hat keine Noth Das klingt doch ganz klar und ist selbst dem Laien verständlich. Aber es gibt auch andere Fälle, ans die andere Vorschriften gelten, und znrn Schluß eißtes: »Wenn in besonderm Fallen eine dieser Verordnungenzwendienlich erscheint, hat der See-sann dein jewei lisen Falle entsprechend zn handeln. « D- sint der sent . Ihm-als fiel-it der Karitas »für-s Mhttumtseniaer «nndeiltindai M tienqtntnterwwsädäs Sack«-när zn sen sein zi- teinteiu Its ee niedersi " , besinnt-klärt die M . na- Meine-sich in entsährt ihm ein Sees : Der lische Tamtsser ist ihmfiktwischenvt voller Fahrt vardeigelausem Das kann ihm wieder eine set-link Nase eintragen l Da gibt der Englander Backbordi Ruder, um einein Segelschisse auszu weichen. Man sieht nur die rathe Laterne des letzteren; ed liegt also unter Steuerbardhale am Winde und treibt zwischen die beiden Dampseiu Um dem Engländer nicht zu nahezu kommen, halt der Kapitän Kurs nnd denkt, ich komme vor dem Segler var dei. Letzterer aber fürchtet, man sieht ihn nicht, setzt Vorsegel und stillt plötz lich ab. »Steuerbard-Ruder; hart Steuer bard l« rust der Kapitan und stürfzt zum Maschinentelegraphen. .Stopp. Voll Dampf rückwärts ! « Die Befehle werden prampt befolgt, allein es ist zu spat. Der Bug dee tiefgeladenen Schlers trifft die Steuer bordseite des Tampsers, ein Krachen und Schreien hiiben und driiben—dat Unglück ist geschehen. Daß es den Riesendamvser am schwersten getroffen, ist leine Frage; das viel kleinere Fahrzeug hat ihm im Anprall die ver hältnismäßig schwache Seite einge drückt Es kommt eben nur daraus an, wie der Zusammenstoß erfolgt, haben doch die Admirale Farragut und Zehen hass mit Holzfchifsen schwere Panzet in den Grund gebohrt. Als ab ihn schwindelte, untkrallt det Kapitan das Geländer der Kammandos drücke, doch im nächsten Augenblick ist er wieder ganz Herr seiner selbst und mit fester Stimme ertheilt er seine Beschle. Da sich das Schiff bereite aus die Seite zu neigen beginnt, wer den die Passagiere sosort von der Sach lage verstandigt und die Boote klar ge macht, während ein Ossizier Nothstgi nale gibt. Das Segelschifs hat aber genug mit sich selbst zu thun und der englische Dampser set-i ruhig seinen Weg fort. Vielleicht sieht er die hinter ihm ansieuchtenden Vlauseucr nicht, vielleicht auch halt er das Signalisiren snr eine List seines d!kioalen, ihn zum, Umkehr-en zu verlocken. Alles schon? dagewesen! ! «,..· « » « « - l C sk- ZUJLIUIIIVIUIIUI UUII Uclls Ulllljcllk den Untergang erzeugt in allen Schiffe räutnen eine furchtbare Partit. Halb betleidete Männer-, Frauen und Kinder rennen schreiend durcheinander, die aus ihrer Lute hervortretenden Zwi schendecker stiirtnen dao Proutenadedeck, wo die Doote hangen, und drohen in dem Wahne, die Kajtttepossogiere wür den gerettet, sie selbst aber wolle man ertrinten lassen, mit Gewalt. Die Gattin deo calisornischen Millionäre bietet siir ihre Rettung zwei Hände voll Juwelen aus, darunter auch die llnrtette ihren Mannes mit dem wun derbaren Sollten-—- vergebens. Ein Herr verlangt vorn LbersZteward unter Berufung aus seine Eigenschaft als Hauptoltiontir eine Korttneste, obwohl er schon eine umgeschnallt hat. Das Schiff liegt schon so schief, daß nnr die Backbordboote zu Wasser ge bracht werden sonnen, eines derselben sinkt wegen Ueberstillung, zwei andere tentern. Während ein viertes und stiusteo abstoßt und sortrudert, gellt ein; hundertstinnniger Todesschrei durch die Sturmuachtd Als der englische Damp ser eine Stunde später endlich doch nochi umkehrt, findet er nichts mehr zu thun, als die halberstarrten Jnsassenk der von der wilden See umhergeworse ! neu Boote aus zunehmen j s. O i Verbreitet dann der Telegraph die Nachricht von einer solchen Siatastropl)e, i wie er dieser Tage die erschiitternde Tranerbotsclxiast vorn Untergang der? »Elbe" durch die Welt trug, dann solqt dem Bedauern der armen Opfer also bald die entrüstete Frage-: »Wie so etwas nur vorkommen kann? Daist gewiß wieder das unsinnige Schnellsahs ren an dein llngliiir schuld." Jst aber diese-I Zchnellsahren nicht eine unabweisbare Forderung unserer Zeit, ja unserer selban Jnteressante Lustwande rungv Statistii. Nach einer von der Polizeibehörde in Hamburg ver-os sentlichten Uebersicht wanderten ini Jahre 1894 iiber den dortigen Hasen zusammen M, 827 Personen ans, von denen :.)l, 507 männlichen und 17,·320 weiblichen Geschlecht-ed waren. lieber 10 Jahre alt waren Uns-is männliche nnd 13,719 weibliche Auen-anderen im Alter von 1 bis 10 Jahren standen 2963 Knaben und 2898 Mädchen und unter 1 Jahr alt waren 696 männliche nnd 70.s- weibliche Aus-wanderten Es wanderten Uns-U männliche und 5987 weibliche Personen aus, während die übrigen GA« « Familien bildeten. Mit 477 Answandererschissen gingen 34, 821 Auen-anderer direkt liber Hamburg, mit-US Auewandererschissen 4006 Auswanderer indirekt. Zur Einwande rung wurden im vorigen Jahre 720 Dampsschisse und 2 Segelschisse in Gebrauch genommen. Es kamen aus dem Königreich Preußen 5850 mann liche und 6015 weibliche, and dem übrigen Deutschland 3050 männliche und 2382 weibliche, ans fremden Staaten 12, 607 männliche und 9923 weibliche Auswanderen Es gingen nach den Bei-. Staaten 17,309 männ liche und 14, 692 weibliche Ineinande rer, nach dem übrigen Amerika dila M Afrita säb, nach ssien 120 nnd Australien nnd Polyneslen 37 sit-wanderten m Jahre 1886 betrug die Zahl der non-anderer acht-M, «1886 88,638,1887 71,007, lsss Lust-si- 1889 14,848, 1890 W, OW, lssl 144,csls,i892 los,820, LIÆI HGB-C Haus- iind candinirtlischaft Gegen das Rosten der Nit gel in Spatiren und Gartenzaiinen, die den Witterungseinfliiisen sehr stark ausgesetzt sind, wird ald sicheres Mittel empfohlen, die Nägel vor dein Ge brauche bis zum Rothgliiheii zu erhiden und dann sofort in kaltes Leintil zu werfen. Gerannene Milch. Geronnene Milch macht man wieder verwendbar, wenn man derselben, fse nach dem Grade, in welchem die ellie gerannen ist, eine oder einige Messerspitzen voll kohlensaures Kalt (das ist gereinigte Pottasihes hinzusetit, damt ordentlich mischt und dann ausiarhen läßt. Schutz der Spiegel infeuch ten Wohnungen. EingiiterSchutz ist das lieberiiehen der Rückseite der Spiegel mit Theerpapier, das fest auf geleimt wird. Wenn die feuchte Luft nur in eine Spalte hineinziehen kann, so bekommt der ganze Spiegel Flecke, die nicht wieder zu entfernen sind. Scharnfteinbrände zu ver hüten. Derartige Brande entstehen durch den Rufs, der sich darin ansam melt. Ein Mittel dagegen ist das häu fige Auskehren Aber man kann die Nußansammlung von vornherein ver hiiten, indem man beim Mauern des Schornsteins dem Mortel etwas Salz zusetzt. Dieses saugt Wasser and der Lust an, macht die Schotnsteinwiinde feucht, und der tiiuß setzt sich darum nicht so leicht an, oder stillt wenigstens baid zu Boden, wo er leicht herausge nommen werden kann. Heißt-a Wasser gegen Ber rentiiiigen und Verftauchuns gen. Man halte den verstauchten Theil 15 oder ZU Minuten lang in Wasser, i welches so warm sein soll, als man css aushalten kann. In geivahnlichen Fallen werden dann die Schmerzen sich allmälig legen. Heißed Wassir, mit telsteines Tucheit ausgelegt, istein aus-i . gezeichnet-s Mittel gegen Jiervensj schmerzen und Seitensiecticn Beii Brandwunden und Veibriihiingen wende man Tücher an, welche gut in tühlemx Stlaiinivaiier gesättigt sind, und haltei die wuiidcii Theile gegen die Bernh-I rung init der tust bedeckt ; wasche un Winter. Wte ge fährlich starker Frost det- feuchten Wäsche aus der Leine werden kann, hat wohl schon manche junge Hausfrau zu ihrem Schmerze erlebt. Ich selbst habe früher mit heißen Tlmänen ein gutees Tischtuch beweint, welches, gefroren! von der Leine abgenommen, in der Mitte zerbrach, so daß es völlig un brauchbar wurde. Diese Gefahr besei- . tigt man leicht und einfach, wenn man« dem lenten Spulwasser eine Hands voll Kochsalz betsügt und dasselbe guts darin löst. Tarnach lann man eeY wagen, selbst bei starkem Frost dies Wäschettn Freien aufzuhängen « E Die Backösen der alten Römer glichen den jetzt gewinnt-H lieben fast vollständig. Ein wohlerhals i tenea Exetxtplur derselben wurde vor wenigen saht-en bei den Ausgtabungen » in Pompejt aufgeweckt Es enthielt mehrere verlolylte Brot-lallte aus denen der Name dei- Backeris zu lesen untz auch zu ersehen umr, welche Art Mel) zu ihrer Herstellung gedtent hatte. Die Laibe in Pontpejt wogen noch. nicht ganz ein tttlogratnm und waren gezähnt, um sie leicht in acht gleiche Stücke brechen zu können. » Cftn geofzaettgee Zukunft-« plan. issine ifiienbaimverbindung zwischen Amerika und Europa herzustellen ist ein Gedanke, der neuerdings wieder ausge taucht ist. Der Anlaß zu der Idee dari; in dein Umstande gesehen werden, daß» die rnisisrhe Regierung den Bau der gro: J ßen Sibirischen Eisenbahn in Angriff» genommen hat nnd derartig magisch be- « treibt, daß der ganze Schiene-umgi, an-: statt, wie ini Voranschlage voranggeseyti ist, im Jahre 1904, iclion im Jahr-J th iertiggestellt werden soll. Die m- s senbahn, welche Sibirien, also die ganzes nördliche Hälfte Asiens durchkieuzt nnd den Ural an seinem südlichen Abhangei überschreitet, sührt vorn Wladiivostock,1 dem russischen Kriegehasen ani Stille-IF Ocean nach dem euiopiiiichen Rusilandi und weiter nach Deutschland Tiesers Umstand hat unsere allezeit findigen Landsleute aus den Gedanken gebracht, mit Hilfe der sibirischen Bahn eine di rekte Verbindung zwischen Amerika und Europa herzustellen. L Zu diesem Zwecke soll eine neue Ei- i senbahn von Chicago nach Alaska gebaut i werden« Es wären alsdann die beiden s Schienenivege New Beil-Alaska und Wladinsostock-Berlin sertiggestellt nnd es· ; hliede nat noch die Strecke zwischen? Alaska und Wladiivoitock. Diese Strecke ! wird durch die Gewässer der Behrings- ! straße ausgestellt, die das Behringgcneer smit dein nördlichen Eismeer verbindet sund an ihrer schmalsten Stelle eines Breite von 50 Meilen hat, Dieser. Punkt soll nun sür den Uebergang der? berechneten Eisenbahn gewählt werden. l Da die Behringdstraße in der langenf Winterzeit mit Eis dedecktist, so maß; von der üblichen Uebersührnng des Ei- - senbahnznges mittels Fähroorrichtnng Abstand genommen werdet-, dagegen soll die Be ein Istraße übers-einst oder, sei sahes nlalstek ist, unter derselben ein Tau-et errichtet werde-. Man Ilrd alsdann nelt direkten Zielet nnd ne Umsteisen die ciseniehnsahet non Hort sey Peter-Ine- odee einer anderen Hauptstadt Europas znrltklegen könne-n ohne den Fährlichkeiten einer Seereife ausgeer zu fein, welche viele Ileifende noch immer fürchten. Es find das Pläne, deren Ausführung wohl noch in weiter Ferne steht. chleagosi »dann Goldene-s Arn Freitag wurde in Chieago, Jll» eine Zweigftelle oon dem Menschenftennd und Wohlthäter Bifchof Samuel Fal lont gegründete Volks-Instituts für Od dachlofe in denr Haus No. ldd Wash ington Straße eröffnet. Das Lokal führt den merkwürdigen Namen »Dann Saloon«. Geistige Getränke und Ci garetten find auf das Strengfte oerpönt, dagegen giebt es für die Obdachlafen »Rootlteer«, Kassee, Brod und Gedäcke aller Art, sogar Cigarren werden ver theilt. Es war dem Bischof vornehm lich darum zu thun, einen Erfah für das Bier zu schaffen, und da kam »dem Seel iorger« der glückliche Gedanke, Weißdier tu verzapfen. Der Befuch des neuen Lokals war ein außerordentlich zahlrei cher und das Weißbier ging mit rafender Geschwindigkeit ab. Nun ereignete es sich aber, daß die Nachricht von dem Verzapfen von Weiß bier in dem »Dann Saloon«« das Bun dessteueramt erreichte, und einige Be am«e fuchten den Platz auf, um den Bi fchof mitzutheilen, daß Weißbier zu den alkoholifchen Getränken zählt, da es acht Prozent Alkohol enthält, und zum Ver kan desselben eine Lieenz erforderlich ist. Jnfolge diefer Mittheilung mußte der Weißbieroerkauf eingestellt werden. Trotzdem hat sich das neue Lokal alg ein großer Erfolg erwiesen. Für eine fättigende Mahlzeit, bestehend aus Fleisch, Bohnen und Kartoffeln mit But ter und Brod, werden zehn Cents ver langt. Während des Tages wurden gegen 200 Personen befriedigt· Der »He-me Saldo-» hat auch mehrere Zim mer. in welchen sich die stunden ausru hen können. Als Gehülfen in dem Lo kal waret-. L. J. OBriem früher Prä sident der Werks-Union, F. L. Nervman, ein -Hotel-Qbertellner, Neorge Wilion und verschiedene Angestellte der bekannten Wirthlchaften von HannahözHogg und l5hapinekGore thätig, als Koch machte sich George Broer, der Koch des Damp fets »Virgina« non der Goodrich Linie, nützlich anch weitere Beiträge foll eS ermöglicht werden, den Obdnchloien auch« einen llntctlunit für die Nacht zu ver schaffen. »F Heu, Hafer und Stroh zu ver kaufen. - Am Donnerstag den H. März hohe ich etwa 1000 Bushel Hafer, 60 Ton nen Heu und eine Quantität Stroh zu verkaufen, auf 7 Monate Zeit gegen Roten mit guter Sicherheit. Verkauf beginnt lO Uhr Vormittags John Henry Steiiibeck« » Meilen südöstlich oon Grand Island. Partien-s Amtes Salbe. Die beste Salbe in der Welt tiir Schnitte, Quetichungen, Wunden, Ge fchwiire, Solriluß, Ausschlag, gesprun gene Hände, Froftbenlen, Flechten, Hüh ner-engem nnd alle Hautkrankheiten nnd heilt sicher Hämorrhoiden oder braucht nicht bezahlt zu werden. Garantirr Zufriedenheit zu geben oder keine Be zahlung verlangt. Ase-· sie Schachtel, · bei A. W. Vuchheit. xklarktssschkhb Stand Island Weizen. . .per."u .................. I 0.50 Hasen . .. » ................... »M tsoin « geichalt ............ »Im RoggeiL . » ................. I(I—«-l-·3 Weine » .................. »Ah Viichweizm ,, . ................. 0940 Kakioiieln, .................... »Ic Lseu per Lonue ..................... 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Kühe ........................ 1.2«5—;s.95 Stiere ....................... 3.25—-5·0.10 Kälber ....................... 2.00—4.75 weine.....................3.4-3s-4.05 aie ....................... 2.0()—-4.00 Lämmer .............. . ....... 3.50-—4.50 Berliner Humor m Ge richt. Nach der Wirklichkeit aufgenommen in den Berliner Gericht-täten seel- pu sub i so sein-. Bis et nd tmen7 7Vöndr. Jd » « Feindes-sein käuflichhe e « I« I- Umsatz-Ob