Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, March 01, 1895, Page 10, Image 10

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    « » Rettision aus See.
i
Jo- gestern ans heute ha« aber
sesleckti"
»Das will ich meinen. Wir sind
wenigst-nd nm vierhundert Meilen vor
wärts gekommen. «
»Mehr-, entschieden mehr. Rechnen
Sie doch: Achtzehn Knoten Fahrt ’rnal
vierundzwanzig, das wären also-wie
viel sind das doch?"
.Vierhundertzweinnddreißig, das ist
aber zu reichlich bemessen
»Na, wir werden ja sehen-»
Passagiere der ersten Kajiite sind’s,
die so reden. Sie stehen vor dern Rauch
immer, wo alltäglich um die Iliittagds
stunde auf einer Karte des atlontischen
Ozeans der Schifseort abgesteckt, sowie
die in den letzten vierundzwanzig Stun
den durchlaufene Entfernung eingeschrie
ben wird. Der betreffende Ofsiiien
der dies besorgt, muß jeden Augenblick
kommen; in dieser Erwartung sammeln
sich an dem oberen Treppenende immer
mehr Neugierige nnd ein Jeder der
selben pruntt mit seiner Schätzunge
gabe.
»Bierhnndertsechzig Meilen dürften
es sein,« meint ein Kaufmann, der
zweimal jährlich mit fiinf Riesentoffern
voller Damenkonfektion über den Ozean
fährt nnd seinen schlimmsten Konkur
renten an einem nahen englischen
Schnelldatnpfer unterwegs weiß. Sein
Kajiitennachbar, ein deutsch-amerika
nischer Architekt, sagt dagegen: »Vin
hnndertzwanzig, keine Meilestnehr. «
Das Ganze endet schließlich in eine
Wette um fünf Flaschen Seit aus.
Die Namen der Wettenden und ihre
Schätzungen müssen notirt werden, so
viele drängen sich heran. Die Span
nung steigt von Minute zu Minute,
und als endlich der dritte Offizier die
Entscheidung bringt, reißt man ihm
fast den Rock vom Leibe.
DI -Wie viel? Wie viel?«
»Vierhundertfiinfzig. ·
Ein allgemeines freudiges .Al)!«
begriißt die hohe Meilen;ahl, nur Der
jenige, der am schlechtesten scheinte und
den Seit bezahlen nmfz, macht ein
etwas fanres Gesicht. Die Uebrigen
zerstreuen sich in die Salons nnd an
Deck, um den Mitreisenden die Neuig
keit zu verkünden. Der Tumult-nick
tionsrnann blickt höhnisch nach dein
englischen Dampfer hiniiber, auf dem
sich sein Konkurrent befindet, nnd der
sichtlich zurückbleibt Er itberfchliigt in
Gedanken den Vertheil, den ihm ein
mein-stündiger Vorsprung meglicher
Weise bringen kann, und folgt dann
dem durch die Schiffsrtiutne llingenden
Trsompetensignah das ihn zum »und)
M t
eine srohuaje easelrunde in ecnenitz
prunkvoll ausgestattet-en Raum-e Ein
schwerer Teppich deckt den Fußbodenf
des Salons, Decke und Rande itrotseuk
von Gold, überall schweilende Polsterj
von rothem Sammet, kostbare Holz-!
schnitzereiem werthvolle Lelgenuildeg
Wozu nur dieser iibelstriebene Luxus-»F
den vielleicht keiner dcr PaiiagiereE
gewöhnt ist? Nun, die oersaiiedenenx
Dampferlinieu suchen eben sich gegen-E
seitig zu iiberdieten, außelden reizt«
eine solche Umgebung zum materiellen
Genuß, denn in solch· rrachtigen Rau
sere Flasche« lounnen, an der mehr
Luxus stärkt endlich das Sicherheits
gesühl des Reisendenz lage die Gefahr
des Untergangee nahe, man wurde
nicht mehrere Illiillioncn in ein solches
Schiff stecken, so beruhigt sich der
ängstliche Passagier
ein Unglück. Seither, das heißt vom
englischen zeanal an Date immer
stürmisrl1, die Tiscligesellschaft wies
große Lüsten auf, doch nun isw ja
überstanden und man kann bei den
. Mahlzeiten das Versaumte nachholen.
M nun gar der verwettete Selt!
»Pensi» Der Wohlthiiter soll
; lebet-P- raft ein behäbiger älterer
, Den-, sein Glas erhebend Noch bevor
es ausgetrunken ist, steht schon der
. Steward bereit, es wieder zu füllen,
-— denn der Trinkende besitzt eine erkleck
NO- Olnzohl Aktien der betreffenden
— , etqesellschast Der »He-nomina
W t sich seinen Mit-reisenden und
Esset Wffsbedeiänsteten längs-, als Be
·« Wer zu etwen gege en, und
" W et jetzt mit der Serviette die
its seinem Schnurtbarte hängengeblie
Z. W Sekttkopsen austupst, sagt er
out zu seinem Nachbar-: Sie
Dissen, ich renommire nicht, aber ge
Wisse-neusten ist es doch mein Ber
» Jus wie jetzt so schön vorwärts
" Ich habe nämlich gestern-—
, gesagt-»dem Kapitän zu
« gebet-, daßesmitderseiv
Eos-mein nicht so fort ehen
s- Wirhattenjaallerdlngss lech
M Wetter nnd hohe See von vom,
wozu sind denn schließlich die
m starken Masspuen do?
MO, ede Stunde, die eines
. » MMe elänsee unterwegs ist«
« s W dient-erte, von den indirek
then-—Neblig
es HEXEN Sie? Lieber
tttNebel au
RU- Witwe-ed tmlzet
E M
HEFT-«
m.
men läßt man unlrilltiirlich den ges-I
wohnten Schuppen »deutscher" weg und;
läßt dafür gleich die sogenannte »bes
verdient wird. Ter ihn umgebend-e
Heute denkt freilich Niemand anf
das ist nun einmal nicht anders. Wir
müssen ihn springen lassen, wäre er
mchaotnyo nnschnldig nnd tiichtig; es
würde i ihm eben Niemand mehr
anvertrauen wollen. Da hat zum Bei
spiel dar zwei oder drei Jahren-ah«
da kommt er ja: Sen-us, Kapitiinj
Steffensl" -
Nach einer kurzen Verbeugung
nimmt der Kapiteln seinen Platz am
Kopfende der Tafel ein, lehnt dassi
Nachserviren ab und greift nach dein,1
was gerade vor ihm steht. Der Mann;
sieht nicht aus, wie Einer, der sich von
einem Aktionär, der ihm nichtd zu
sagen hat, Vorstellungen machen läßt;
er weist mit dem Bemerken, das mache
ihm den Kon zu warm, den ihm ange
botenen Sekt zurück, schenkt sich ein
Glas Rothwein ein nnd wendet sich
seiner jugendlichen Nachbarin zu. «
»Nun essen Sie aber auch tiichtigJ
liebes Fräulein, daß Sie wieder izarbe ’
bekommen Die bose Seekrankheit hat»
Ihnen fo arg mitgespielt. «
aAcht ich war halb todt, » bestätigte-f
das junge Mädchen trubselig lächelnd
um dann sofort zu fragen, wann dael
Schiff wohl in kew York anlotnmenj
werde?
»Uebermorgen Abend denke ich.l
Haben Sie es denn so eilig?·« «
Seufzend erwiderte die Gefragte:1
Meinetwegen ist s nicht, aber meine
Mutter ist so fchrecklich nervös und
verzehrt sich vor Angst, wenn sie auch
nur einen Tag länger anf die Nachricht
von meiner Ankunft warten muß. » .
»Nein Wunder," bemerlte ein in
der Nähe sitzender Herr-. »Die amerika
nischen Zeitungen bezeichnen unser
Schiff wahrscheinlich morgen schon ale
überfallig und zählen alle moglichen
Unglücke anf, die uns zugestoßen sesni
konnten » :
.
Inzwischen liest ein iportwutyiger;
Yankee ans seinem vergriffenenj
aschenlmch die Zeitdauer seiner frühe- s
ren Seereisen vor. Die gegenwärtiges
ist dagegen eine ziemlich langsame,
was er in Anwesenheit des Kapitanss
besondere zu belonen siir zweckmiißtgl
han« Der Schiffs-führen der den Stich!
fühlt, thut, als ärgere er sich nicht, ers
ärgert sich aber doch, sagt kurz »Wohl
zeit !" und verläßt-den Solon
Um so sester sitzt am Kopfende derl
anderen Tasel der erste Maschinen-s
Jngenienr des Schiffes, denn er hart;
ed gern, was ihm seine Tischnachbarm s
ein Ehepaar and San Francisco,s
Schmeichelyasted iiber Leitung nnd rei- l
stung der Maschine sagen. Der Tau-z
sornier ist mehrfacher Millioniir nnd ee »
wird ihm also nichts ausmachen, dems
Heizerpersonal ein Faß Bier zu spen- s
diren, wozu er sich soeben die Erlaub- i
nis; ans-bitten »Es ist ja nur, damit;
die Leute sehen, daß man an sie denkt
nnd es anerkennt, daß sie nicht hinter
dem Englander zurückbleiben wollen.
Mir ist ossengestanden selbst viel daran
gelegen, bald nach New York zn korn
rnen; ich weiß nicht, was- ich darum
gäbe, übermorgen den Chieageer Linn
ted Expreß noch zu erreichen,« siigt der
Calisornier dinzuz damit ed aber der
Maschinen-anenienr weiß oder doti
ahnen soll, setzt er den großen Solitiir
an seiner Uhrkette in Bewegung, des
sen nnvergleichlichen Glanz und Schliss
die ganze Reisegesellschaft bewundert.
Ein Fürst verleiht Orden und Ehren
zeichenx ein calisernischer Millionär
lann sich’s leisten, einen Schiffa
ingenienr für »außergewalsnliches Ein
heizen« mit einem kirschlsrngraszen
Diamanten zu überrnlchen.
. In - « - .
l
s
«
Ali-Aus Uclli cuiliis Hclscii Oic -I·’-cclcil
ins :)ianch;itnn:er, nni lzasfce Zu trin
len und die Zeit mit Eim- oder Peter
spielen todt;i1sclslags.-n, die Damen legen
sich aus dem Pronienadedcel in iler
bequemen Sessel nnd lassen sich VIII-«
Lberdecksztcivard init zliairle nnd
Tiichern gegen die zuticlnmnde kenne
verwahren Ter laue Nord-wen bei
merklich aufgefrischt nnd der Horizont
ist auch nicht mehr so klar wie vorber.
Das Schiff lonnnt allgeniacls in den
Bereich der Iieuiundlandeinebeb
Vor dein Navigatianelsiiudchen lehnt
der Hauptattionar am lsieländer und
betrachtet sich mit einigen Damen die
Kehrseite der illiedaille Die Zwischen
deckepassagiere, auf die sie berab
schauen, sind zum Theil auch vergnügt,
die meisten sehen aber nach einer sechs
tägigen Gefangenschaft in den unteren
Schifft-räumen recht elend aus, man
kann ihnen an den bleichen Gesichtern
den Wunsch ablesen: waren wir doch
erst drüben! Selbst die derben Bauern
linder sehen krank aus, als aber der
Hauptaktioniir einige bei Tisch einge
ackte Früchte und siuchenstiicke zwischen
sie wirft, vergessen sie nach glücklicher
Kinderart ihr Leid und rauer um die
Leckerbissen. Die zuschauenden Damen
lächeln gerührt ob der verzensgüte des
Spenden-. Ob sie wahfaynem daß die
Dampfergesellschaften an den überreich
verpflegten Kajtitapassagieren absolut
nichts verdienen, sondern ausschließlich
von den »Zwischende(·tern« leben?
Der Schiffsarzt tritt hinzu nnd eine
iiltere Dame erkundigt sich nach dem
Befinden der Wöchnerin, die während
des vorgestrigen stürmischen Weitere
im Zwischendeck nnt einem todten
Kinde niederlam. ch habe sie in’s
Krankenzimmer schaf en lassen und
fe sie am Leben zu erhalten, voraus
ge e t, daß wir bald anlantmen,« lautet
die Auskunft
Datlatscht eine Welle nagenden
Schiffibtts nnd im ten Augenblick
ins-den« Ue Zwischendew giere von
ZEIT-sm- ais-W cis-VI
, - k
den W
i
—- · U ,
lweiensnw sen
?
l.«I-..
FetIfzeex »Ich, ed geht ja schon siedet
o. I
Inzwischen ruht der Kanittln ein
wenig, doch er kann nicht schlafen und
immer wieder blinselt er noch dem
Bamneter on der Wand Die Queck
silbersiiule fällt stetig; hoffentlich ge
lingte, den Haer zu erreichen, bevor
dao sich anzeigende Unwetter last-richt.
Ja, das Schnellfuhren hat bei allen
damit verbundenen Eef ren viel für
sich; je kürzer die ererfahrt, desto
eher find Schiff, Mannichaft und Pas
sagiere in Sicherheit
Er steht auf nnd geht zwischen den
Kabinen nach mittfchiffs, um auf der
Kommende-drücke nach dem Rechten zu
sehen. An der Küche vorübertomtnend,
hort er den Lberloch dem Zahlmeister
klagen: »Das Fleisch riecht schon;
etwas. Jst man über zehn Tage Unter-i
wege, dann hat man immer seine liebes
Noth, daß die Passagiere nicht die
Naer riimpfen." Am Großmast steht
der Postbeamte, der längst mit denn
Sortiren der Postsaeben fertig ist, undj
gähnt and Langeweile, old wollte er
ein Fiinflilopquet verschlucken.
Hollisch zugig ift’d auf der Korn
mandobriicke, es tanzen auch schon ver
einzelte Schneefloeten in der Luft
Einer der wachthobenden Offiziere
blickt starr voraus, der andere ans den
Kompaß ob der Steuernde auch nicht
vom Kurs abweicht. Eingedenk des
geometrischen Axiome »zwiichen zwei
Punkten ist die gerade Linie die tür
zeste,« wird auf modernen Schnell
dampfern nach Achtelstrichen, Ia nach
Graden gesteuert. Der dies vor einem
Vierteljahrhnndert verlangt hatte,
wäre für toll erklärt worden.
»Gut ausgncten da oben!« ruft der
Kapiteln dem im Vormars stehenden
Matrofen zu, der zum Zeichen, daß er
den Befehl gehort hat, die Hand erhebt
und wieder in dad Schneegeflirnmer
hinaueschaut. Tag Schiff beginnt, do
der Seegang mehr und mehr zunimmt,
zu stampfen nnd setzt iieitt eis zum
ersten Mal .d1e Nase unter,« wie dei.
Seemann jagt. Ti: noch an TedE
gebliebenen Zwischendeckcr flüchten vor
dem itberftiirzenden Wasser entsetzt nett-»F
der Treppe; hinter ihnen wird die Lule
geschlossen- »t. a unten aber ist s fürch E
terlichs ;
Uvet auch den Wintepamgieken
wird es nachgetade ungeinüthlich, heim
Kartenspiel im Rauchzimmer »in-kit«
Einer um den Anderen, die Damen
lassen sich vom Steward oder einem
seesesten Bekannten in das Damen
zimtner führen. Raum die Hälfte dei
Passagieke erscheint zum Diver, nnd
als bei der Suppe doc- Schiif einmai
tüchtig in die See sumpr erheben
sich plötzlich drei oder vier der Tisch
genossen und eiien schwankenden Schrit- ?
ied nnd bleichen Angesichtes hinaus. «
Der Hauviaktionär reißt daraufhin
einen Witz, den seine ice-festen Nach
barn dein-dem bis das Heulen der
Dampfpseise sie plötzlich verstummen
Its «
UccUcl.
Auf der ctaimnandobrtiete hart tnani
auch die Antwort aus dass Iignal; voini
Itenerbord tont s herüber, tro der eng F
lische Dann-sey dein Ichall nach Jus
urtheilen, immer weiter zuriickblcith «
»Funf ilindrehungen weniger,« teless
graphirt der älapitan in den Tijiaschinens «"
raurn hinunter. Viel thut es nicht aug,
denn die Ichisfdschranbe macht nach
immer sechzig lltndrehnngen in der
Minute, aber der Anprall dest- van einer
nenntausendpferdiaen Maschine gegen,
die Wellen vorn-arti- getriebenen
Tampsch ist doch nicht inelir ganz so
heftig. Es erscheint ohnehin unglaub
lich, daß die dunnentsisenplatten stand
halten, brauchen doch nur ein paar
Jiieten auszuspringery um eine Zenta
strophe herbei ;us1ihren.
Fast näher noch liegt die Gesaer ded;
; Zusatnmenstoßene niit einem entgegen- T
: kommenden Schiffe. »Am besten wird«
’ Dich vor Gefahren ein scharfer Augguet
; stets bewahren," mahnt ein guter alteri
YSpruclx We nn es nur keinen Jiebels
kgiibe nnd tein Iprinwasser, dag der
zWind vorn Bug vorn iiber dav ganze
-Schiff peitscht, bis uber die nein-:
mandobriicke, ja bitt über den fünfzig«
Fuß holten Standort des Auaguetc
postena hinweg! Das Ieesalz brennt
wie Feuer in den Augen und doch tan- «
nen sie nicht geschaut werden
Es ist dunkel geworden inzwischen;
einem Ungeheuer mit feurigen Augen
vergleichbar-, rast das Ichiss seinem
Ziele zu. Einer internationalen Vor
schrift gemäß, führt es an Steuerbord
eine grüne, an Backbard eine rothe,
in halber Masthiihe die nur für Damp
ser vorgeschriebene weiße Tovlaterne.
Auch das Gesetz über das Augweichen
auf See ist natürlich ein internationa
les und man hat die einzelnen Para
grapben in Reime gesetzt, so behält sie
der Seernann des ser. Der erste Para
graph lautet
Kommt Grün nnd Rath voraus in Sicht,
Mord das Ruder! Zelg’ rothes Licht,
Denn Grün an Grün und Noth an Ratt-,
Geht Alles klar; hat keine Noth
Das klingt doch ganz klar und ist
selbst dem Laien verständlich. Aber es
gibt auch andere Fälle, ans die andere
Vorschriften gelten, und znrn Schluß
eißtes: »Wenn in besonderm Fallen
eine dieser Verordnungenzwendienlich
erscheint, hat der See-sann dein jewei
lisen Falle entsprechend zn handeln. «
D- sint der sent .
Ihm-als fiel-it der Karitas »für-s
Mhttumtseniaer «nndeiltindai
M tienqtntnterwwsädäs Sack«-när
zn sen
sein zi- teinteiu Its ee niedersi
" , besinnt-klärt die
M . na- Meine-sich in
entsährt ihm ein Sees : Der
lische Tamtsser ist ihmfiktwischenvt
voller Fahrt vardeigelausem Das kann
ihm wieder eine set-link Nase eintragen l
Da gibt der Englander Backbordi
Ruder, um einein Segelschisse auszu
weichen. Man sieht nur die rathe
Laterne des letzteren; ed liegt also
unter Steuerbardhale am Winde und
treibt zwischen die beiden Dampseiu
Um dem Engländer nicht zu nahezu
kommen, halt der Kapitän Kurs nnd
denkt, ich komme vor dem Segler var
dei. Letzterer aber fürchtet, man sieht
ihn nicht, setzt Vorsegel und stillt plötz
lich ab.
»Steuerbard-Ruder; hart Steuer
bard l« rust der Kapitan und stürfzt zum
Maschinentelegraphen. .Stopp. Voll
Dampf rückwärts ! «
Die Befehle werden prampt befolgt,
allein es ist zu spat. Der Bug dee
tiefgeladenen Schlers trifft die Steuer
bordseite des Tampsers, ein Krachen
und Schreien hiiben und driiben—dat
Unglück ist geschehen. Daß es den
Riesendamvser am schwersten getroffen,
ist leine Frage; das viel kleinere
Fahrzeug hat ihm im Anprall die ver
hältnismäßig schwache Seite einge
drückt Es kommt eben nur daraus an,
wie der Zusammenstoß erfolgt, haben
doch die Admirale Farragut und Zehen
hass mit Holzfchifsen schwere Panzet
in den Grund gebohrt.
Als ab ihn schwindelte, untkrallt det
Kapitan das Geländer der Kammandos
drücke, doch im nächsten Augenblick ist
er wieder ganz Herr seiner selbst und
mit fester Stimme ertheilt er seine
Beschle. Da sich das Schiff bereite
aus die Seite zu neigen beginnt, wer
den die Passagiere sosort von der Sach
lage verstandigt und die Boote klar ge
macht, während ein Ossizier Nothstgi
nale gibt. Das Segelschifs hat aber
genug mit sich selbst zu thun und der
englische Dampser set-i ruhig seinen
Weg fort. Vielleicht sieht er die hinter
ihm ansieuchtenden Vlauseucr nicht,
vielleicht auch halt er das Signalisiren
snr eine List seines d!kioalen, ihn zum,
Umkehr-en zu verlocken. Alles schon?
dagewesen! !
«,..· « » « « - l
C sk- ZUJLIUIIIVIUIIUI UUII Uclls Ulllljcllk
den Untergang erzeugt in allen Schiffe
räutnen eine furchtbare Partit. Halb
betleidete Männer-, Frauen und Kinder
rennen schreiend durcheinander, die
aus ihrer Lute hervortretenden Zwi
schendecker stiirtnen dao Proutenadedeck,
wo die Doote hangen, und drohen in
dem Wahne, die Kajtttepossogiere wür
den gerettet, sie selbst aber wolle man
ertrinten lassen, mit Gewalt. Die
Gattin deo calisornischen Millionäre
bietet siir ihre Rettung zwei Hände
voll Juwelen aus, darunter auch die
llnrtette ihren Mannes mit dem wun
derbaren Sollten-—- vergebens. Ein
Herr verlangt vorn LbersZteward unter
Berufung aus seine Eigenschaft als
Hauptoltiontir eine Korttneste, obwohl
er schon eine umgeschnallt hat.
Das Schiff liegt schon so schief, daß
nnr die Backbordboote zu Wasser ge
bracht werden sonnen, eines derselben
sinkt wegen Ueberstillung, zwei andere
tentern. Während ein viertes und
stiusteo abstoßt und sortrudert, gellt ein;
hundertstinnniger Todesschrei durch die
Sturmuachtd Als der englische Damp
ser eine Stunde später endlich doch nochi
umkehrt, findet er nichts mehr zu
thun, als die halberstarrten Jnsassenk
der von der wilden See umhergeworse !
neu Boote aus zunehmen j
s. O i
Verbreitet dann der Telegraph die
Nachricht von einer solchen Siatastropl)e, i
wie er dieser Tage die erschiitternde
Tranerbotsclxiast vorn Untergang der?
»Elbe" durch die Welt trug, dann solqt
dem Bedauern der armen Opfer also
bald die entrüstete Frage-: »Wie so
etwas nur vorkommen kann? Daist
gewiß wieder das unsinnige Schnellsahs
ren an dein llngliiir schuld."
Jst aber diese-I Zchnellsahren nicht
eine unabweisbare Forderung unserer
Zeit, ja unserer selban
Jnteressante Lustwande
rungv Statistii. Nach einer von
der Polizeibehörde in Hamburg ver-os
sentlichten Uebersicht wanderten ini
Jahre 1894 iiber den dortigen Hasen
zusammen M, 827 Personen ans, von
denen :.)l, 507 männlichen und 17,·320
weiblichen Geschlecht-ed waren. lieber
10 Jahre alt waren Uns-is männliche
nnd 13,719 weibliche Auen-anderen im
Alter von 1 bis 10 Jahren standen
2963 Knaben und 2898 Mädchen und
unter 1 Jahr alt waren 696 männliche
nnd 70.s- weibliche Aus-wanderten Es
wanderten Uns-U männliche und 5987
weibliche Personen aus, während die
übrigen GA« « Familien bildeten. Mit
477 Answandererschissen gingen 34,
821 Auen-anderer direkt liber Hamburg,
mit-US Auewandererschissen 4006
Auswanderer indirekt. Zur Einwande
rung wurden im vorigen Jahre 720
Dampsschisse und 2 Segelschisse in
Gebrauch genommen. Es kamen aus
dem Königreich Preußen 5850 mann
liche und 6015 weibliche, and dem
übrigen Deutschland 3050 männliche
und 2382 weibliche, ans fremden
Staaten 12, 607 männliche und 9923
weibliche Auswanderen Es gingen
nach den Bei-. Staaten 17,309 männ
liche und 14, 692 weibliche Ineinande
rer, nach dem übrigen Amerika dila
M Afrita säb, nach ssien 120 nnd
Australien nnd Polyneslen 37
sit-wanderten m Jahre 1886 betrug
die Zahl der non-anderer acht-M,
«1886 88,638,1887 71,007, lsss
Lust-si- 1889 14,848, 1890 W,
OW, lssl 144,csls,i892 los,820,
LIÆI HGB-C
Haus- iind candinirtlischaft
Gegen das Rosten der Nit
gel in Spatiren und Gartenzaiinen,
die den Witterungseinfliiisen sehr stark
ausgesetzt sind, wird ald sicheres Mittel
empfohlen, die Nägel vor dein Ge
brauche bis zum Rothgliiheii zu erhiden
und dann sofort in kaltes Leintil zu
werfen.
Gerannene Milch. Geronnene
Milch macht man wieder verwendbar,
wenn man derselben, fse nach dem
Grade, in welchem die ellie gerannen
ist, eine oder einige Messerspitzen voll
kohlensaures Kalt (das ist gereinigte
Pottasihes hinzusetit, damt ordentlich
mischt und dann ausiarhen läßt.
Schutz der Spiegel infeuch
ten Wohnungen. EingiiterSchutz
ist das lieberiiehen der Rückseite der
Spiegel mit Theerpapier, das fest auf
geleimt wird. Wenn die feuchte Luft
nur in eine Spalte hineinziehen kann,
so bekommt der ganze Spiegel Flecke,
die nicht wieder zu entfernen sind.
Scharnfteinbrände zu ver
hüten. Derartige Brande entstehen
durch den Rufs, der sich darin ansam
melt. Ein Mittel dagegen ist das häu
fige Auskehren Aber man kann die
Nußansammlung von vornherein ver
hiiten, indem man beim Mauern des
Schornsteins dem Mortel etwas Salz
zusetzt. Dieses saugt Wasser and der
Lust an, macht die Schotnsteinwiinde
feucht, und der tiiuß setzt sich darum
nicht so leicht an, oder stillt wenigstens
baid zu Boden, wo er leicht herausge
nommen werden kann.
Heißt-a Wasser gegen Ber
rentiiiigen und Verftauchuns
gen. Man halte den verstauchten Theil
15 oder ZU Minuten lang in Wasser, i
welches so warm sein soll, als man css
aushalten kann. In geivahnlichen
Fallen werden dann die Schmerzen sich
allmälig legen. Heißed Wassir, mit
telsteines Tucheit ausgelegt, istein aus-i .
gezeichnet-s Mittel gegen Jiervensj
schmerzen und Seitensiecticn Beii
Brandwunden und Veibriihiingen wende
man Tücher an, welche gut in tühlemx
Stlaiinivaiier gesättigt sind, und haltei
die wuiidcii Theile gegen die Bernh-I
rung init der tust bedeckt ;
wasche un Winter. Wte ge
fährlich starker Frost det- feuchten
Wäsche aus der Leine werden kann, hat
wohl schon manche junge Hausfrau zu
ihrem Schmerze erlebt. Ich selbst habe
früher mit heißen Tlmänen ein gutees
Tischtuch beweint, welches, gefroren!
von der Leine abgenommen, in der
Mitte zerbrach, so daß es völlig un
brauchbar wurde. Diese Gefahr besei- .
tigt man leicht und einfach, wenn man«
dem lenten Spulwasser eine Hands
voll Kochsalz betsügt und dasselbe guts
darin löst. Tarnach lann man eeY
wagen, selbst bei starkem Frost dies
Wäschettn Freien aufzuhängen « E
Die Backösen der alten
Römer glichen den jetzt gewinnt-H
lieben fast vollständig. Ein wohlerhals i
tenea Exetxtplur derselben wurde vor
wenigen saht-en bei den Ausgtabungen »
in Pompejt aufgeweckt Es enthielt
mehrere verlolylte Brot-lallte aus denen
der Name dei- Backeris zu lesen untz
auch zu ersehen umr, welche Art Mel)
zu ihrer Herstellung gedtent hatte.
Die Laibe in Pontpejt wogen noch.
nicht ganz ein tttlogratnm und waren
gezähnt, um sie leicht in acht gleiche
Stücke brechen zu können. »
Cftn geofzaettgee Zukunft-«
plan.
issine ifiienbaimverbindung zwischen
Amerika und Europa herzustellen ist ein
Gedanke, der neuerdings wieder ausge
taucht ist. Der Anlaß zu der Idee dari;
in dein Umstande gesehen werden, daß»
die rnisisrhe Regierung den Bau der gro: J
ßen Sibirischen Eisenbahn in Angriff»
genommen hat nnd derartig magisch be- «
treibt, daß der ganze Schiene-umgi, an-:
statt, wie ini Voranschlage voranggeseyti
ist, im Jahre 1904, iclion im Jahr-J
th iertiggestellt werden soll. Die m- s
senbahn, welche Sibirien, also die ganzes
nördliche Hälfte Asiens durchkieuzt nnd
den Ural an seinem südlichen Abhangei
überschreitet, sührt vorn Wladiivostock,1
dem russischen Kriegehasen ani Stille-IF
Ocean nach dem euiopiiiichen Rusilandi
und weiter nach Deutschland Tiesers
Umstand hat unsere allezeit findigen
Landsleute aus den Gedanken gebracht,
mit Hilfe der sibirischen Bahn eine di
rekte Verbindung zwischen Amerika und
Europa herzustellen. L
Zu diesem Zwecke soll eine neue Ei- i
senbahn von Chicago nach Alaska gebaut i
werden« Es wären alsdann die beiden s
Schienenivege New Beil-Alaska und
Wladinsostock-Berlin sertiggestellt nnd es· ;
hliede nat noch die Strecke zwischen?
Alaska und Wladiivoitock. Diese Strecke !
wird durch die Gewässer der Behrings- !
straße ausgestellt, die das Behringgcneer
smit dein nördlichen Eismeer verbindet
sund an ihrer schmalsten Stelle eines
Breite von 50 Meilen hat, Dieser.
Punkt soll nun sür den Uebergang der?
berechneten Eisenbahn gewählt werden. l
Da die Behringdstraße in der langenf
Winterzeit mit Eis dedecktist, so maß;
von der üblichen Uebersührnng des Ei- -
senbahnznges mittels Fähroorrichtnng
Abstand genommen werdet-, dagegen soll
die Be ein Istraße übers-einst oder, sei
sahes nlalstek ist, unter derselben ein
Tau-et errichtet werde-. Man Ilrd
alsdann nelt direkten Zielet nnd ne
Umsteisen die ciseniehnsahet non
Hort sey Peter-Ine- odee einer anderen
Hauptstadt Europas znrltklegen könne-n
ohne den Fährlichkeiten einer Seereife
ausgeer zu fein, welche viele Ileifende
noch immer fürchten. Es find das Pläne,
deren Ausführung wohl noch in weiter
Ferne steht.
chleagosi »dann Goldene-s
Arn Freitag wurde in Chieago, Jll»
eine Zweigftelle oon dem Menschenftennd
und Wohlthäter Bifchof Samuel Fal
lont gegründete Volks-Instituts für Od
dachlofe in denr Haus No. ldd Wash
ington Straße eröffnet. Das Lokal
führt den merkwürdigen Namen »Dann
Saloon«. Geistige Getränke und Ci
garetten find auf das Strengfte oerpönt,
dagegen giebt es für die Obdachlafen
»Rootlteer«, Kassee, Brod und Gedäcke
aller Art, sogar Cigarren werden ver
theilt. Es war dem Bischof vornehm
lich darum zu thun, einen Erfah für das
Bier zu schaffen, und da kam »dem Seel
iorger« der glückliche Gedanke, Weißdier
tu verzapfen. Der Befuch des neuen
Lokals war ein außerordentlich zahlrei
cher und das Weißbier ging mit rafender
Geschwindigkeit ab.
Nun ereignete es sich aber, daß die
Nachricht von dem Verzapfen von Weiß
bier in dem »Dann Saloon«« das Bun
dessteueramt erreichte, und einige Be
am«e fuchten den Platz auf, um den Bi
fchof mitzutheilen, daß Weißbier zu den
alkoholifchen Getränken zählt, da es acht
Prozent Alkohol enthält, und zum Ver
kan desselben eine Lieenz erforderlich ist.
Jnfolge diefer Mittheilung mußte der
Weißbieroerkauf eingestellt werden.
Trotzdem hat sich das neue Lokal alg
ein großer Erfolg erwiesen. Für eine
fättigende Mahlzeit, bestehend aus
Fleisch, Bohnen und Kartoffeln mit But
ter und Brod, werden zehn Cents ver
langt. Während des Tages wurden
gegen 200 Personen befriedigt· Der
»He-me Saldo-» hat auch mehrere Zim
mer. in welchen sich die stunden ausru
hen können. Als Gehülfen in dem Lo
kal waret-. L. J. OBriem früher Prä
sident der Werks-Union, F. L. Nervman,
ein -Hotel-Qbertellner, Neorge Wilion
und verschiedene Angestellte der bekannten
Wirthlchaften von HannahözHogg und
l5hapinekGore thätig, als Koch machte
sich George Broer, der Koch des Damp
fets »Virgina« non der Goodrich Linie,
nützlich anch weitere Beiträge foll eS
ermöglicht werden, den Obdnchloien auch«
einen llntctlunit für die Nacht zu ver
schaffen.
»F
Heu, Hafer und Stroh zu ver
kaufen. -
Am Donnerstag den H. März hohe
ich etwa 1000 Bushel Hafer, 60 Ton
nen Heu und eine Quantität Stroh zu
verkaufen, auf 7 Monate Zeit gegen
Roten mit guter Sicherheit. Verkauf
beginnt lO Uhr Vormittags
John Henry Steiiibeck«
» Meilen südöstlich oon Grand Island.
Partien-s Amtes Salbe.
Die beste Salbe in der Welt tiir
Schnitte, Quetichungen, Wunden, Ge
fchwiire, Solriluß, Ausschlag, gesprun
gene Hände, Froftbenlen, Flechten, Hüh
ner-engem nnd alle Hautkrankheiten nnd
heilt sicher Hämorrhoiden oder braucht
nicht bezahlt zu werden. Garantirr
Zufriedenheit zu geben oder keine Be
zahlung verlangt. Ase-· sie Schachtel, ·
bei A. W. Vuchheit.
xklarktssschkhb
Stand Island
Weizen. . .per."u .................. I 0.50
Hasen . .. » ................... »M
tsoin « geichalt ............ »Im
RoggeiL . » ................. I(I—«-l-·3
Weine » .................. »Ah
Viichweizm ,, . ................. 0940
Kakioiieln, .................... »Ic
Lseu per Lonue ..................... WJU
Butter ..pei««.1id .................. lUU
Schinkeu « ................... 010
Speck-. ................... 0 10
Eier» per a yd .................... 0 M
Zähnen » ............... l -)——2. 50
weine pro 100 Vid ...... tmu -3 2 ,
S lachloieh. , ...... 1.·«« )—2. «
Stall-eh senk,vko-1id .............. 2 —;«
C h l e a g o.
Weiien ....................... Zu-—i32
Nosgen .............. . ........ M
Gekste ........................ bös-M
Hafer ......................... 23 -:»
Coeu ......................... »so-»O
Flachsiamen ................... 1.-ll
Rotäossmi ..................... Tide
Butter ........................ lb——2«)
Eier .......................... 26
Ialg ......................... 4
Kühe und Hafer ............... 1.«.’-'i——-s.75
Stiere ...................... B.6()--5.(50
Kälber ........................ 2.50-—-5.60
S weine, .................... Il.70-·-4.30
S use, ...................... « .50-—4,2’)
Süd-Damhi.
Kühe ........................ 1.2«5—;s.95
Stiere ....................... 3.25—-5·0.10
Kälber ....................... 2.00—4.75
weine.....................3.4-3s-4.05
aie ....................... 2.0()—-4.00
Lämmer .............. . ....... 3.50-—4.50
Berliner Humor m Ge
richt.
Nach der Wirklichkeit aufgenommen in den
Berliner Gericht-täten
seel- pu sub i so sein-.
Bis et nd tmen7 7Vöndr. Jd
» « Feindes-sein käuflichhe e «
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