, Der Hanptplatz für Garten-Sämcrcien ———ist bei HEHNKE 84 CO. MNnr guter, frischer, in Nebraska gezogener Samen nnd zwar lose, nicht in Packeten, die nnr einige Körner enthalten. Jeder weiß, daß erbei Einkauf von losem Samen viel mehr erhält, als in Packeten. Ferner halten wir an Hand die besten Zotten IdjfelNZåimereiemM wie Alfalfa, Timothy, Red Top, Weiß: nnd Rotb-Klec. Wir ha ben uns bemüht, nnr die besten Sämereien zu erhalten nnd können alle als frisch garantiren. lsl S lsl U KE ä- co «Speziqt- Preimicx DaS Leben des Fürsten Vismarck. Eine Geschichte der Wiedergcburt der deut schen Nation. Von PAUL HSKMAUI. Juhslb Msitszykswssåstthusep l. Jugendzeit- 2. Istarlnmentansche rehtjahtr. Z. sendet-Wut bei Italiens-e Ile me easee Friede-. t. Der Verfassungs ssonfltkL L. Die ,Deutsche Fra e." B. " er dänis eRrie . SI- casb I Pein-reich bis tust nett-tie- Ieebenths tanzt-Eichen Krieges. l. Der Bat tn »t Qettetretch. 2. Die Feinde int Wiesen« . A npoleott’g »s.tteutrasttilt' und - tnlten. 4. Sabonta unb die Folget-. 5. Der Norddeutsche Wind. MM Mist Mes. l. Tie Hobenzollettfschetsanbtbntnn 2 Bisman nnd ran kei . Jst. Gründung des Deutschen Reiches-. M ’e eneepöilze Messen-H tm stets-ek- Ieteieitstseltttb t. Tie französi sche Rein-bitt- . Deutschland s Bänvntssr. WIMWCM sei-ei l. Kanzler unb Papst. L. Neue Bahnen, alte Consliktr. Z. Diesoziale Frage. M III TM sinkt Insel-I l. l· Neue Herren· Friebtsichsrtth. Das Bach enthält 382 ans elegantent Papier gedruckte cela-) Seiten, ist voll illu« stritt, mit Bis-nennt's Parttait, nach Lentbach. alg Titelblatt versehen nnd erhält jeder Abenneny bet- ben «Anzeiger und Herein-« ans ein Jahr im Voraus bezahlt, das Buch gegen Nachza lung von 25 Heini Sonstiger Preis 80.75. Ueber ismakck sind schon untäbliche Bücher nnd Vroichiiren geschrieben, unseres Wissens ebaeb ist bis jetzt noch von ketnein Teutscheltltnekikanee ein rösteres Werk iiber diesen be eutenben Stantsnmnn veröffentlicht werdet-. Hier bietet si nun bem Leser die Gelegenheit, ein Werk aus bek Feder eines der besten bentschiacneeikanischen Journnlistrn kennen te lernen, unb braucht somit nicht zu fürchten, schmeichelhaite Berichte ans dem Leben sentarcks zu lesen, sonbeen wasseheitsgemcifi die großen Thaten und auch Fehler dieses Staatsinannes kennen zu lernen. Unter dem Namen Pa ul He rtn n n n verbirkjt sich ber bekannte Jonmnlist P a u l saebick e, und glauben wir, baß dessen Name inr l ensige eine Garantie ist, dast dieses erk ben besten an bie Seite gestellt werben sann Das Deutsch Ameri fanische kochbuch. Ein neues Kochbuch, welches bei sonders sür den Gebrauch der deutsch Amerikaner bearbeitet tst, welches all( Arten stochkünste enthält, Deutsch und Amerikanisch. 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(Fortsetznng.) »Nimm Gfönge!« wiederholte oer Pfarrer überrascht »Und Jhr seid ge kommen, unt-« Svend lächelte. »Ich kam, nm Euch, ehrwürdiger Herr, ein Papier zu iiberreichen, das ich schon, ohne daß Ihr-B merktet, aus meinem Aerrnel in den Beichtstuhl fallen ließ, dann komme ich, um Euch zu bitten, Eure Bienen besehen zu dürfen, denn ich hörte, daß sin- eine Bienenzucht besitzt, die ihresgleichen im ganzen Lande nicht hat." »Meine Bienen?» fragte der Pfar rer. »Ia," erwiderte Svend, »oder viel mehr Eure Bienenkörbe, denn die sind das eigentliche Ziel meiner Reise.« »Ihr getraut Euch also, nach Kopeni hagen zu ziehen, Svend Gjöngei Das wird eine ge ährliche Reise werden uni ein böser Weg. iirchtet Ihr Euch nicht, dies Wagstii zu übernehmen?« »Nein, ehrwürdi get Herr, ich furchte mich niemals· Wann kann ich zur Reise fertig sein«-» « »Ich will Euch noch in dieser Nacht Alles ausliefern." »Und wo sehen wir uns wieder?" »Hier in der Kirche« »« ann?« »Ich denke, daß der Mond um zwölf Uhr untergegangen sein wird." »Bis dahin sei Gott mit Euch. hr seht so gut und ehrwürdig aus. bt mir Euren Segen, ich werde seiner bedürfen Svend beugte sich vor dem Prediger nieder, der alte Mann legte ihm die Fand auf’s Haupt, erhob feine klaren ugen zum immel und murmelte einige leise « orte, während Svend vor ihm kniete. Dann erhob sich Svend und ging durch das Chor zu feinem Waffenbruder zurück, der inzwischen feinen merkwürdigen Bericht an den Bürger fortgesetzt hatte. Da sich diesmal Niemand mehr zur Beichte meldete, trat der Pfarrer in die Chorthiir, wo Kulsog inzwischen regungslos auf der Erde lie en geblie ben war. Er machte ein Zeichen des Kreuzes über ihrem Haupte und bat die Gemeinde um Gnade und Barm herzigkeit siir die Bußfertige. Als Kulsog sich erhob und ihr runz ltches Gesicht Allen sichtbar wurde, bemerkte man einen Ausdruck des Trohes und der Raserei. Sie ward lzwei Biitteln übergeben, die sie nach dem Gänsethurm suhrteu, wo fie ge fangen faß, bis die Kirchenbuße beendet war. Die Gemeinde verließ das Gottes haus. Herr Tange bot Gertrud den Arm, unt sie in s Pfarrhaus zurückzu führen Auf Gertruds kleinem rundlichen Antlitz lag eine gewisse Schwertnuth, sie lehnte fich fester an den Arm des Geliebten, während sie durch die Stra ßen wanderten, und fliifterte ihm mit einem Ausdruck von Wehmuth, der die Poesie des jungen Weibes ist, die Worte zu: »Wie ich die arme alte Frau bemitleidei Jch will den Vater bitten, daß er ihr die schwere Bußzeit ver kürzti« »Du gute Seele! Wenn Du mit Deinem warmen Herzen zu richten hättest, würde selbst der ärgste Ver-I brecher frei ausgehen, und doch halte ich den schlimrnften Missethiiter nach! fiir gut ge en ein solches Teufelsweib wie diese ZulsiigP » qGlaubst Du denn wirklich, daß esl in ihrer Macht liegt, einen solchen; Zauber auczuiiben. » : »Freilich glaube ich das, » erwiderte Tange mit Nacl)drucl. »Diese Weiber kennen manche geheimen Naturkräfte und Geister-, die f ie zum Schaden ihrer-» Mitmenschen verwenden. Jn Jütland . habe ich selber eine solche Zexe gesehen, welche die Macht besaß, odte wieder erscheinen Zu lassen, fo daß uns allenj die Haare zu Berge standen« »Wirilich?’ fragte Gertrudt voller! Neugierde tu ihm aufblickend iirchte Dich nicht, mein Sci)atz,; die un t iibt fie niemals wieder ausl» i »Und weshalb nicht A« ,,Weil sie lebendig vor der Stadt verbrannt wurde,« erwiderte Tange mit selbstgesalligem Lachen. »Aber laß uns nicht mehr darüber sprechen, inan sagt, daß es nicht ut ist, wenn die Dämmerung liereinge rochen ist." »Nein,« erwiderte Gertrud, »wir wollen lieber davon reden, wenn Du morgen Zeit hast, mich zu Apotbeiers zu begleiten, dort verfertigen sie übsche Bilder, und er kann uns unsere Hortriiis ausschneidem die wir der ante aus Falsier versprochen haben-· »Morgen wird es sich kaum machen lagsenx meinte Tonge. »Nun dem U endmahle muß ich meine redigt zum Sonntage ausarbeiten Ich habe zufällig erfahren, daß der schivedische General Vavasor die Kirche zu Vesper zu besuchen gedenkt." »Aber heute Abend, lieber Tange,« bat Gertrud mit siehendem Blick. »Du ast Deine neuen Kleider unter dem iantel an, konnten wir da nicht gleich zu ihm bingehen? Er schneidet den ganzen Tag Bilder aus, bis er keine Biersuppe zu Abend gegessen at.« » eute Abend?« rief Tange mit geht ichem Staunen aus. »Heute bend muß ich ja mein Evangelien buch durchlesen und mich in den Text binetnarbeitcn. damit meine liebe —- s - -’ «.-— . H kleine Gertrud Freude an mir haben kann, wenn sie am Sonntag nach der Kirche mein Lob von allen Seiten ver nimmt." »Ja, das ist auch tval)r," erwiderte das junge Mädchen seufzend, »aber in der letzten Zeit kommst Du fast nie male mehr zu mirljinunterz ich sitze immer allein mit der alten Sidsel, und Du sitzt oben in Deiner Kammer, als wenn Berge und tiefe Thäler uns trennten. Der schwedifche ganptmann Manheimer genießt Deine esellfchaft mehr als ich. » »Nun nennst Du den auptmann heute schon zum weiten al,» sagte Tange in verdrieszlichem Ton. »Ich imuß mich wohl in seine Gesellschaft sfinden, so gut ich kann, und so oft es Jihrn beliebt, während der Schwede hier sim Lande den Meister spielt. Von szwei Uebeln muß man das Geringste iwilhlem und ich sehe Hauptmann sManheimer lieber oben in meiner iKaminer, als unten in der Deinen. » i »Natürlich, lieber Olqu Aber die salte Sidsel sagt, daß ihr da oben Wür jfel und anderes hohes Kartenspiel Jtreibt. Ich fürchte, daß seine Gesell xschaft nicht gut siir Dich is ." i »Mus; ich denn nicht mit ihm spie len, wenn er es verlangt? Jch thue es wirklich nicht zu meinem eigenen Vergnügen, aber wir müssen ehorchen, wenn sie befehlen, nnd alls der Zauptmann wünscht, daß ich ihm eine avotte tanzte, würde ich mein Meß gewand ausraffen und es thun. — Du mußt ein vernünftiges Mädchen sein, liebe Gertrud, und bedenken, daß Du kein Kind mehr bist. —Du großer Gott! Jch glaube gar, Du weinst. Soll es etwa wieder einen Auftritt geben? Trockne Deine Thriinen, mein Perz,« fuhr er fort, ihr die Hand küs snd »damit die alte Sidsel und der ater nicht drunnneih wenn sie Deine rothen Augen sehen. " Tod junge Tiiiiidchen gehorchte. Olus hob den ttlopser an des Pfarrers Thiir aus, uuo sie traten ein« »Es war die her-sie Zeit, daß Ihr kommt, Feinden« tief issxe alte Frau aus, die sie tut-lieu »»--’,i:-·eiinal schon hat der schwedi sche ·i·"«-e.u;.iti«!i.mn herunter geschickt, Inn zu hat-en, ob Herr Lluf noch nicht ans der Kirche get-minnen sei, nnd seither hat er oben iin hause etodt und xseliit«i:1t, als wolle er die Bahnenbullen Zertruxinnern Nott mag wissen, tun-J der tolle Lisiiixsizi rorhat, dreimal seit heute Tijiiltaa i,-.«·l:e ich ihm eine gesiiltle Vjietiiinne hinauilningen müssen, und dann hat er getrunken Hund Lieder gesungen, wie man sie in der Echiintstube nicht arger zu horen bekommt. lind das Alles itn Hause ; eines gottltrhcn Priidilanteit." Herrn Llnfs Augen nahmen einen lftiirteren Glanz an, als Sidsel den Namen des Hauptmannes nannte T,,Nath Allein, was Ihr sagt, scheint es das tslemiheuste, usenn ich hinauf gehe und ihn zu befanftigen suche,« meinte er. »Eidsel braucht mir kein Vesperbrod hinauf Zu bringen, ich bin - nicht hungrig. « Tange tiißte mit liebevollem Lächeln die weis-ken, seinen Hände seiner Braut, dann nickte er Sidsel zu und verließ das Zimmer. Die alte Frau blieb einige Augen blicke stehen, ohne etwas zu sagen, ihre spähenden, ernsten Blicke ruhten aus tsjertrud Das junge Mädchen schlug die Augen nieder, denn sie sürchtetesich vor diesen Blicken, die in ihrem Innern zu lesen schienen. Plötzlich brach sie in Thriinen ans und wollte das Zimmer verlassen. Die Alte trat an sie heran, schlang die Arme .um sie und flüsterte mit bewegter Stimme: »Der liebe Gott wird Alles zum Besten fiir uns wenden, mein geliebtes Kind, Wenn das aber noch lange so weiter geht, tunß es ein trauriges Ende nehmen« « 11..ii«apitel. Ein Würfelspiel. Als Tange die Treppe hinaufstieg, die zu der Bodentnmmer führte, tvel e er bewohnte, vernahm er eine tie e Baßstimme die micidentigen Worte eines schwedischen Zuldatenlieded brül len. Er beeilte sich, diesen unange nehmen Gesang zn unterbrechen, und trat in die offenstehcnde Thür. Ein Mann in schwedischer Reiter mtifotm lag ausgestreckt ans der Ofen bank. Neben ihm a n Boden stand eine halbgeleerte Metinnne und vor ihm auf dem Tische lagen eine Menge kleiner, zierliiixer Briese ausgebreitet, die er wahrscheimiib gelesen hatte, ehe er sich zur Ruhe begab. »Der Teufel hole Ihn, Kaplan!« rief der Mann, indem er beide Arme nach Tange andnreiitin »Hier läßt Er mich sitzen nnd eine geschlagene Stunde auf hn mitten-« » hr wißt in dach, Herr Haupt mann, daß ich in der lKirche beschäftigt war.« »Was geht mich das an. Tod und Teufel! Wenn der Weg nicht so lang gewesen wäre, will-de ich in die Kirche ; ekommen sein, um Jlsn mit der iPlachen Klinge heimzusnchtelin « Hauptmann Manheimer war ein klei ner breitschnlterigerMann mit rothem Gesicht, schwarzem, imszgeschorenem Haar nnd einem langen Senebelbarh der nach der damaligen Mode in die öhe gestrichen wurde. Er trug einen lanangelaufencn Brustharnisch nnd einen zweifklmidigen Degen mit brei ter Paritplntte nnd einer Menge klei ner, biet-eiliger selbst-, die bestimmt waren, die siliiigknspiize des Gegners Innen. Junker dem Denen hatte » « er ncch einen Dolch, der in der linken Hand gesiiljrt wurde, während man den Degen benunte, der abwechselnd zum Angrisf und zur Parade diente. »Ja, guck’Er sich nur um," subr der Hauptmann mit Zusriedenem Lachen fort, »wenn Er meint, daß es hier ein wenig unordentlich aussieht, so hat er lich selber dasiir zu danken. Ich mußte a einen Zeitvertreib haben, und des halb nahm ich diese Liebesbriese aus Seiner Trulse und las sie durch.« »Meine Briefe," rief Tange empört aug. »Ja, an mich sind sie wenigstens nicht gerichtet. Er muß entschuldigen, daß ich sie nicht wieder an Ort und sStelle legte. Es war außerdem so kalt jhier in der St::be, daß ich selber Feuer Tanmachen mußte; deswegen zerschlug sich einen von seinen alten Lehnstiihlen sund warf ihn in den Ofen mitsamtnt dem Leder und der Ausstvpfung. Das »half!" --n.. · p — sichtlicu ccljllsluljlpc" Ich Lunge mit steigendem Zorn. : »Ja, mir gehörte er wahrlich nicht i« fuhr der Hauptmann lachend fort, »und Er muß verzeihen, wenn es Zier ein wenig raucht, denn das alte Unt ier von Stuhl wollte anfänglich nicht bren nen, aber dann nahm ich einige von seinen Papieren und eine kleine, dünne Hauspostille und ziindete damit an, das half!" »Großer Gott!" rief Tange mit kläglicher Stimme aus, »da habt Ihr ja ein schreckliche-s Unglück angestisteti Was wird nur der Pfarrer sagen, wenn er das erfährt !" »Hol’ der Kuckuck den Pfarrer,« rief Manheimer lachend. ,,Nach dem gro ßen Dienst, den ich ihm heute geleistet habe, ist er mir gewiß viel zu dankbar, um an dergleichen zu denken i« »Von welchem Dienst sprecht hr?". »Haben mein Diener undi nicht heute Nachmittag volle zwei Stunden gearbeitet, während er in der Kirche war?" »Ihr habt gearbeitet, Herr Haupt mann?" ,,Allerdings! Ich gab dem Burschen den Befehl, ein großes Loch in· d Schnee hinter dem Hause zu graben dahinein setzten wir seine Bienenstöcke," einen nach dem anderen, und deckten sie dann wieder zu, während ich eine tüchtige, mit Schwefel gefüllte Lunte machte, die steckten wir unter die iStocke und ziindeten sie an. Neulich »tlagten sie in der Kuche, daß wir ihnen zu viel Met austrankem da haben wir nun Abhilfe geschaffen, sobald es dem Pfarrer gefällig ist,« kann er sich ein neues Oxhoft voll machen, denn wir »schwcfelten tüchtig und nahmen so viel Bienenstöcke mit, wie wir nur konn ten.« Manhenner schwieg und stutzte eine Arme aus die Baut, um in aller u e die Wirkung zu beobachten, wele seine Worte hervorbrachten. Ta nichtssagendes Gesicht hatte eine b i chere Färbung angenommen, er zog die blonden Brauen in die Höhe, sagte aber nichts wann sammelte er die cer streut umherliegenden Briefe zusa Und legte sie auf den früheren Platz in die offene Schatulle. »Genug davon, « fuhr der Fauptmann fort. »Ich habe mich trag sehnt, nicht um Ihm das zu erz Wken meine Ungeduld hatte einen an eren Grund Es ist bereits spät geworden, und ich habe nur noch zwei Stunden fiir Ihn. Spüle Er deswegen den Met aus diesem Zinnbecher und Pole Er die Wiirfel heraus, ich schu de Ihm ja Revanche von neulich.» »Ich will gern eine Weile mit EUZ spielen," erwiderte Tange, »aber i habe nur zwei Reichsthaler bei mir, die ich noch obendrein an die Armen ; lasse abliefern muß." « »Wie kam Er zu diesem Gelde?" »Ich erhielt es gestern Abend, als der Küster und ich umhergiugen, um zu hören, ob Iemand fluche." »Wie-W rief Manheimer lachend, ; »darf man sich in diesem Lande Herz Jund Gemiith nicht einmal durch einen ! kräftigen Fluch er·leichtern2« ,.Fieineewegs," erwiderte der Kaplan eifrig. »Wenn ich mich recht entsinne, war es im Iahre 29, als das königliche Gesetz befahl, daß die Pfarrer und Lehrer fleißig in ihren Gemeinden umhergehcn sollten, um zu sehen, ab sdie Leute ihr Morgen- und Abendg ist verrichteten, und ob auch Iemand · h durch Fluchen vers iindige Denn jeln der flucht, soll vierundzwanzig Pfen nige an die Armenkasse zahlen, und jeder,de1 es anhört, ohne es zu melden, soll mit zehn Schillingen dafür büßen-« »Das ist ja eine schöne Sitte! Gott gebe daß die eute recht fleißig fluchen, desto mehr Liusigelder fallen uns in die Hände Er besitzt also zwei Reichsthaler, davon leihe ich den einen auf Ehrenwort. Uebrigens haben wir immerhin etwas, um das wir würseln können, so lange Er seine silbernen Knöpfe noch am Wamms hat.« Tanges Antlitz wurde lebhafter, während er den Zinnbecher spiilte und eine Decke iiber den Tisch breitete, damit das Geräusch der fallenden Wür fel nicht nach unten hinabschallen sollte. Dann begann das Spiel. »Ich habe heute das gräßlichste Un gliick,» sagte Manheimer nach einer Weile, »aber das ist ja auch kein Wunder. Er steht da und starrt mich mit seinen großen funkelnden Augen an. Tod und Teufel, wie die glänzenl Mit solchen Augen steckt man ein Mädchenherz in Brandt Er sollte seine Augen schließen, liaplatu wäh rend ich werfe, oder auch hierher kommen und sich ordentlich neben mich sehen.« Mc lächelte zufrieden iiber das P— ihm ertheitie Lob. Er zog seinen Stuhl an den Tisch heran und setzte sich. ,, etzt iveiter!" rief der Hauptmann. » eh habe mein Geld verloren und spiele diesmal nicht mehr." »Wie beliebt!" schrie Manheimer, indem er mit seinem Degen auf den Tisch schlug. »Glaubt Er, daß ich Lust ha e, hier zu liegen und sein Geld zu gewinnen, ohne Jhm Genugthmmg u eben? Nehm’ Er den Becher zur Han , sonst schleudere ich Ihn zum Fenster hinw» » . , »Aber ich havs Ia nichts mehr zu verspielen," entgegnete Tange in kläg lichem Tone. »Ach, Unsinnl Hat Er nicht noch die eine Reihe seltsamer Knäpfe un seinem braunen Wamms, die genau zu denen passen, die ich Ihm neulich abge nommen habe?" ( »Nun gut," erwiderte Tonge, indem er die Wiirfel in den Becher warf, »dann will ich’s noch einmal versuchen-« Während des Spiels, das nun be gann, veränderte sicb allmälig Tanges Gesicht, es nahm den Ausdruck einer rasenden Leidenschaftlichkeit an« seine todten Augen strahlten, seine Wangen rätheten sich, die Adern an seiner Stirn schwellen. Das Spiel war die einzige Leidenschaft dieses Menschen. Das Glück schien ihm an diesem Abend nicht hold zu fein, ein silberner Kno s nach dem anderen wanderte fast eben o schnell, wie der Hauptmann ihn mit seiner Degenllinge abtrennte, zu ihm über den Tisch hinüber. Manheimer nahm sie mit spöttischem Lächeln in Empfang. »Mein Herr Kaplan begreift wohl, weshalb ich diese Knöpfe so gern haben will," sagte er, nachdem er abermals einen glücklichen Wurf gemacht hatte. »Gestern als ich ausging, um die jenigen, welche ich neulich gewonnen hatte, in Geld umzusetzen, bege nete ich der alten Haushälterin des far rers auf der Treppe. Jch zeigte ihr die Knöpfe und fragte, wie viels ewohl werth sein könnten-« »Ach, mein Gottl" rief Tan e ver zweifelt; »Ihr habt Sidsel die nöpfe gezeigt, dann bin ich unglücklich l« » m Gegentheil, mein Freund," erwi erte der Hauptmann lachend, »sie wurde unglücklich darüber i« »Das glaube ich wohl, sie kennt sie nur allzugut, ich habe sie zum les ten Weihnachtsfest von meiner Braut bekommen-« »Ja, weiß Er aber, was die arme alte Seele that? Sie kaufte mir alle Knöpfe ab und bezahlte mich auf der Stelle, das muß man ihr lassen.« Tange saß mit dem Becher in der Hand da und starrte vor sich hin, ohne zu winseln. Er seufzte tief aus und Manheimer fuhr fort :m »Ich have oer euren uorigenv unrecht gethan, ich glaubte, sie sei böse auf mich." »Und weshalb?« ,,Ia, sie hat eigentlich keinen Grund dazu, das einzige wäre, weil ich neu lich meinem Diener den Befehl gege ben habe, alle ihre Gänse, die mageren und fetten zu schlachten. Sie schrien und schnatterten des Morgens so laut vor meinem Kammerfenster, daß es nicht zu ertragen war. Und was glaubt Er, was der Kerl that? Als er erst in Eifer gerathen war, genügten ihm die Gänse nicht, er nahm die Hühner auch leich vor. Ueber diese Kleinigkeit fing sie an zu lärmen, als wenn wir eine Schaar Trompeter in den Hof be kommen hätten. Aber jetzt ist es ver gessen, die Alte erweist mir icher das Freundschafts tück, auch die Knöp--·e zu kaufen, die i Ihm heute Abend ab gewinne." »Und Ihr wollt sie ihr verkaufen, Hauptmann?" »Natürlich, Herr Pfarreri So einen guten Kunden muß man warm halten ; es wäre just unrecht, wenn sie das volle Dutzend nicht bekäme. Nur vorwärts, die Reihe zu tviirfeln ist an Ihmi" »Nein, nein,» rief Tange ganz außer sich vor Zorn, »Ihr konnt mit mir handeln, wie Ihr wollt, Haupt mann! Aber wenn Sidsel das Ge ringste davon erfährt, daß Ihr meine silbernen Knopfe gewonnen habt, dann spiele ich nie wieder mit Euch." »Er wiirfelt, und zwar im Augen blicks-« schrie der Hauptmann mit ge runzelter Stirn, » onst lasse ich Ihm, Leop mich der Teufel! keinen ganzen nochen im Leibe. Hat Er mich ver standen?« Tange ergriff den Becher-, ohne weitere Einwendungen zu machen. Das Spiel begann von Neuem. Der aupti mann fuhr indessen mit seinen zäh lungen fort: »So eigensinnig und widerspen tig die Alte auch ist, habe ich doch s Vergnügen gehabt, sie zum Gehorsam zu zwingen. Neulich saß sie unten im Leutezimmer und hechelte Flachs, als ich mit der leeren Metkanne kam, denn meinen Diener hatte ich um Kaufmann geschickt, um mir enen flämischen Häring zu holen. Die Alte ebrauchte ihr Maulwerk wie gewöhn ich und schwört heilig und theuer, daß wir sie nun bald aus dem ause ge trunken hätten. Gut, sage ch, habt Ihr keinen Met, so könnt hr mir eine Flasche französischen Wen chafs sen, das Getränk st mir auch no lie ben-Was meint der Herr Haupt mann, woher ich Ihm den Wein schal fen soll? fragt sie-Das will ich S e lehren, Mütterchen, erwiderte i .-— Im selben Augenblick steckt der e ner den Kopf zur Thitr herein, ich winke ihm zu und halte die Alte fest, während er ihr ein mächtiges Bündel Herde um den Kon wickelt. Die Alte