Lokal-Nachrichten aus itinl allen Hei-nach Preußen-. sit-thut grundme B erl i n. Die fortgeschriebene Be dälkerungszahl Berline betrug am I. Januar l,724,544.-—Ftir die rapide Entwickelung der Verorte liefert auch die Stadt Kopenich die bekannte »große Wafchliiche Berlins," einen Beweis. Noch im Jahre 1871 hatte die Stadt blos 4500 Einwohner, und jetzt hat sie längst das 18. Tausend überschrit ten.——Die Direktion der Großen Ber liner PferdebahniGesellschost hat die zweite Rate der fiir die Genehmigung zum Bau und Getriebe der Pferde bahnlinie über die Linden zu entrich tenden Summe von i,000,000 Mark an die Stadtlasse iin Betrage von 500, 000 Mark abgefiihrt.—Der Verein fiir Feuerbestattung dahier zählt 1503 Mitglieder-, fast ausnahmslos aus Ber lin. Alle Stände sind unter ihnen ver treten, alle Berufs- und Gesellschafte ilafsem und alle Konfessionem Spenden Die diesmalige Kam pagne der Armeelonservenfabril in Paselhorst wird erheblich früher als onst beendigt werden; während sie sonst bis zum Mai dauerte, soll der Betrieb in diesem Jahre schon im März eingestellt werden« Die täglich gin- Schlachtung kommende Zahl der Ochsen, nur bester Qualität, beträgt durchschnittlich 20. Spremberg Bei einem im Dorfe Puleberg, hiesigen Kreises, aus gebrochenen Brande haben vier liinder der dort ansässigen Familie Bogan den Tod in den Flammen gefunden. sitt-trink Damme-es Stude. Hier starb Frau Polsns dorff, welche vor einiger ZeitAbends am Hohenthor von einem angetrttnies nen Soldaten ohne alle Ursache mit der blanten Waffe in der brutalften Weise geniißhandelt worden war, in Folge dexsen sie schwer erkrankte. Der mnthma liche Thaler, Füsilier Bor stell von der 12. Kompagnie des hie sigen InfanteriesBataillons, der fich zur Zeit in Untersuchungehaft befin det, behauptet, nicht zu wissen, was er an dem Abend in angetkunlenem Zu stande gethan habe. V e rd e n. Mit der Renovirung det hiesigen Domes ist von der königlichen Klosterkamrner der Dornbaumeister Max Salzmann ans Bremen beauftragt worden. Die Klostertammer hat für diesen Zweck 200,000 Mark ausgesenn Prof-ins gessen-standen Kassel. In der Papiersabrik Speele ist dieser Tage der Dampfkesfel explodirt. Ein Todter nnd drei lebens gesöhrlich Verletzte wurden aus den Trümmern herausgezogen Pi i ge r z ei i. iclirzlich schlachtete Bal. Jos. Diegelinann dahier ein Zucht-Schwein welches Gewicht von 420 Pfund hatte. Das leintviire nun gerade keine Seltenheit, aber der Nutzen, den dieses Borstenthier in gz Jahren abwars, ist erwahnendwertl). Fiir seine verlauften Jungen wurden 400 Mark gelöst ; eines behielt der Zitchter für sich zurück, welches mit. einein Centner schlachtreif ist. Dorn-d ergibt sich, daß Diegelrnann in kurzer «eit 400 Mart baareo Geld und fiinf Lentner Fleisch, was zusammen einer Summe von 700 Mark gleichkommt, von einem Schwein erzielte. provink Dilemma-m Ratzebnhr. Als der Knecht des Bäckertneisters J. Mund mit Dring fahren beschäftigt war, stürzte der Schlitten inn, und der Knecht wurde durch den auf ihn fallenden Dünger so unglücklich begraben, daß der Er stickungstod eintreten mußte. Wolgasd Wegen Unterschlagung respektive Vernichtnng einer großen Anzahl von Poftsendutigen, namentlich Neujahrsbriefem ist der Posthilfsbote Schulz verhaftet worden. parat-ins Vol-n. Jutro sch i n. Der Kulturtechniter Schröter im benachbarten Kabhlin hat elbstthiitiged Wasserhebewerk siir M und Meiiorationszroecke erfun den, wel es stündlich 4000 bis 40, ooo Liter Wq ser heben soll. Einige Bank hiiuser sowie Vertreter von Firmen sind bereits mit dem Erfinder in Unter handlung getreten. R o g a s e n. Die Frau Nietsche von hier sollte einen Termin beim Schüs sengericht haben. Aus Furcht verließ die Frau eine Nacht vor dem Termin ihre Schlasstelle und wars sich in den au; dem Gehost ihres Schwiegersohnes be indlichen Brunnen, auo welchem dieselbe des Morgens als Leiche heraus gezogen wurde. Sie war 62 Jahre alt. provinz Ollpreusiem itiini gtlberg. Kammer ienrath Dr. jur. Robert Simon hierszelbst ist an den Folgen eines Schlagansallea, erst 49 Jahre alt, gestorben. Als Chef des Banlhaused mis. Simon Wittwe u. Sohne und alsJJ itglied des Vorsteher amtes der Kausmannschast gehorte Simon zu den hervorragendsten Per sönlichkeiten unserer Oan elowelt Im politischen und lomtnunalen Leben unserer Stadt stand er seit 20 ahren mit an der Spiye der nationalli ralen Partei und bildete den Mittelpunkt der olitisrhen Bestrebungen, soweit die felbeni im emlißiqten Liberalismur zum Au lauten. Pitktalletn Dieser To e mußte der Usiihriae Sohn eines Oeffin zu Werfchlenchen trotz seiner Nervenkrank Zeit beim Schlechten eines Schweines ehilflich fein. Als der junge Mann den Blutstrom bei dem Thiere hervor quellen fah, machte das einen fo erschüt ternden Eindruck auf fein Gemüth, dosi er alobald niederstitrzte und feinen Geist aufgab. Ukvvkm Westpreusiem Gra nd e n z. Der lsjithrige Unter kertianer des hiesigen Ghmnasiunio Schneider-, Sohn eines früheren Domit neiipiichterö, hat fich ouf dem Boden raurne des Hauses, in dem er unter gebracht, mit Tafchentucl und Leim-ic inen erhiingt. Zu Schulbameraden soll er früher einmal geäußert haben: »Wenn ich nach Schulpforta kommen foll, erhänge ich mich.« Es wird ange nommen, daß der Knabe eine außer ordentlich roße Abneigung gegen die ihm bevorßtehende Unterbringung in dieser Erziehungsanftalt gehegt und fich aus diesem Grunde erhängt hat« Putzi g. Dieser Tage wurde in Gr. Schlitten beim Pflügen einer bis her unbebnuten Landfliiche eine Menge Silbergeld, in ein Tuch eingeivickelt, gefunden. Die Mehrzahl der Münzen stammt aus dem vorigen Jahrhundert Ytjeinprovinp Essen. Beim hiesigen Betriebs amt ist 48 Kanzliften gekündigt worden. Unter ihnen befinden fich einige, welche eine mehr als 20jiihrige Dienst zeit bei der Bahn anfzuweifen haben. Tri er. Während der jüngsten Schwurgerichtstagung wurde die Acker-in Giereo aus Schönfeld wegen Kindes mords zu zwei Jahren Gefängniß und der Ackerer Johann Thielen wegen Ver leitung zu diesem Verbrechen zum Tode verurtheilt. Bald darauf legte die Morderin in der Strafanflalt ein um fassendes Geftiindniß ab, aus dem fich die volle Unschuld des zum Tode ver urtheilten Thielen ergab. Der Ver theidiger des Letzteren beantragte die Wiederaufnahme des Verfahrens Thielen wurde and der Haft entlaifen und die Sache zur nochmaligen Verhand lung verwiesen pro-sing gen-Ufern Ersurt. Die Erbauung einer Querbahn durch den Harz von Nord hausen nach Wernigerode ist durch die Betheiligung großer Bauten gesichert Mit Beginn des Frühjahres dürfte die Ausführung der Bahn erfolgen. Quedlinburg Jneinerderletzi ten Nächte hatte hier cinjunger Schuh macher Namens Müller eine Frau nach einem Bergnligungslolal begleitet. Unterwegs s uchte der Arbeiter Hohmann die Frau zu belästigen, was ihtn von Müller nachdrlicllich verwiesen wurde. Die beiden Männer geriethen nun in Streit und Hahtnann stieß dabei dein Müller ein Messer so tief in die Brust, dasi der Tod alsbald eintrat. Der Thater ist verhaften Provinz gichlcsicm csiulsrau lsiroszed Aussehen er regen hier zwei Selbstmorde. Der Kanzleirath Albert itcrsten und sein Bruder, Amtegcrichtrselretar stunibert sterstem erhangten sich in eitlem Neu bau. N e i s s e. Vor dein hiesigen Schwur gericht iatu ein Prozeß zur Entschei dung, der schon seit drei Jahren schwebt und bereits dreimal vor dein hiesigen Schwurgerirth zur Verhand lung gelangt war. Die Häuslersrau Rosalie Grohlich aus Siuiddors ist an getlagt, ihren zehnjährigen Sohn er tnordet zu haben. Sie hatte ant 4. Oktober 1891 den geistesschtvachen Knaben in einen Wassertiimpel gewor sen und alsdann versucht, sich selbst das Leben zu nehmen. In der Unter suchungshast stellte es sich heraus, daß die Frau an Wahnvorstellungen leide. Jn einer Jrrenanstalt wurde dann ihr Geistessustand beobachtet. Da die erst lichen Gutachten abnorme geistige Zu stände feststellten, wurde die Angeklagte steige-sprachen provink schleimig-gole Altona. Vor etwa sechs Jahren verschwand der damalige Direktor der Spar- und Kreditbunk von 1870 Tho mas und wurde von der Leitung der Bank beschuldigt, 82,0()0 Mart unter schlagen zu haben. Thomas-, welcher sich damals nach Amerika und nach ein fährigetn Aufenthalt daselbst nach Sie benburgen begeben, wo er ein Gut in Pacht genommen, ist jetzt wieder hier her zurückgekehrt, indem er von der Ban eine Summe von 40,000 Mark verlangt und dieselbe bereits eingeklagt hat« Flendburg Die hiesige Straf tannner verurtheilte den Redakteur Hausen von dem danischen Proteftblatt . eimdal« in Apenrade wegen Ber it tlichmachung von Staatseinrichtun gen zu 600 Mark Geldstrafe und den Kosten. Hausen hatte in einem Leit artikel »Der Zeitgeifts behauptet, die Schule trage an dem Verfall der Sit ten in Nordfchlecavig die Schuld, und die Eltern vor der Schule gewarnt. provinz Weflfatm Vorhin-L Auf der Zeche »Prinz von Preußen-· stürzte der Stallmeifter Uhl in den Schacht hinein und war sofort eine Leiche-Die Stadt hat der Firma Sientens u. Haleke den Anbau mehrerer neuer Straßenbahnlinlen, darunter auch die Linie Damme-Eitel Manne, übertragen. Dortm und. Es hat sich hierorts nach dem Vorbilde vieler anderer Städte ein Konnte zur Einrichtung IFMBolksttnterhaltungsabenden ge i Zeiss-« Dresden. Im Ansan e des vori gen Jahres lies; sich der ahltneifters spirant stemprich mehrfache Unter schlagnngsen zu Schulden kommen. Um der drrheuden Gefahr zu entgehen« descriirte Hemprich und wandte sich zunächst nach der Schwei , von wo aus« er nach Frankreich ging. Von dort«rich tete er an ihnt bekannte Militiirper fouen in Deutschland Briefe und for-; derte sie zum Verrath militiirifchers Geheimnifse auf, hierfür hohe Gut-z schädigungesunmien zufichernd Hemp rich befcst die Dreistigteit, hierher: zurückzukehren Er wurde ergriffenl i und der zurilttärbehörde ausgeliefert. Das Militargericht verurtheilte Hemis rich zu acht Jahren Zuchtliaus. s Chemnib. Das sächsische Ober-; landesgericht hat die Verurtheilung von ; 22 hiesigen Sozialdemokraten, die ans einem Sonntag Morgens WahlflugH blätter vertheilt hatten, zu Geldstrafenl wegen groben Unfugs bestätigt-Jus dem Vorort Kappel explodirte der Gas- ; behälter der sächsischen Stickmaschinen- i Fabrik. Ein Monteur und ein Lehrling s blieben sofort todt; ein Ingenieur-l nnd drei Arbeiter wurden verwundet. · Leipzig. Hier wird jetzt die Erss bauung eines itrematoriunto vom; »Verein fiir Leichenbestattung" beab« fichtigt. Um die Kosten zu decken,i sollen Darlehensscheine im Betrages von 100, 50 und 20 Mark ausgegeben! werden« Der Verein hat an den Rath T der Stadt eine Eingabe gerichtet, in der um unentgeltliche Ueberlassungj eines Bauplatzea fiir das Krematorium » an einer geeigneten Stelle, fowieJ eines Platzes fiir eine Unkenhalle auf» einein Friedhofe gebeten wird. Mit dem Bau kann sofort nach der Bewil ligung begonnen werden, da vom Ver ein gedei- Zeit 60,000 bis 75,000 Mar fiir autosten beschafft werden können. Erst vor einiger Zeit wurde dem Verein seitens des Bürgermeistern eines Nachbarstädtchens ein Bauplatz kostenlod angeboten. Zw i ck a u. Der Gasthof zum Para dies, in dem einst Luther vor Verfol .gern Zuflucht gesucht und gefunden nnd dabei dies Hans ais »sein Para dies-« bezeichnet habenfoll, begingkiirz lich sein itotjtjähriges Jubiläum Thüringiszquqstaatem Eisenach. Die Enthaltung des für die Stadt Eisenach bestimmten Lutherdentmals findet nunmehr be stimmt am 4. Mai statt. Frankenhausen Der Stadt rath hat die Anlegung eines Wa ser tvertes zum Zweck der besseren Wa ser versorgung der Stadt beschlossen und die von dem Geheimen Bergrath Henoch in Gotha geforderten 50,000 t iart, mit denen die tKosten der ganzen Anlage bestritten werden sollen, bewil . tigt. : Gera. Der Bezirtsausschuß hat die . von dem Nentner Schlatter und dessen E Ehefrau ges iftcte Summe von 100,0W Mark zur Erbauung eines Landtrantetp hauses abgelehnt, weil er sich mit den gestellten Bedingungen, Anstellung des Dr. Weist-r als dirigirender Arzt, Verzinsung des Schentuugstapitals mit 4 Prozent und Andere-m, nicht hat einverstanden erklären tannetu W e i m a r. Tie Stadt Weimar hat . im Jahre 1894 13,000 arbeitslos» umherziehende Personen mit einem T Aufwand von 11,0»0 Mart verpslegt. Freie Htädte. H am b u r g. Wie in kaufmännischen Kreisen erzählt wird, stand der fran-; zdsische Präsident Faure seiner Zeit! als Inhaber der Firma Felix Faure u. ’ Co. in Haare in geschaftlicher Verbin-« dung mit Hamburg. Er war auch eins ! mal vor mehr als drei Jahren hier’ anwesend, um im Austrag der Stadt; Haare von den hamburgischen Hasen-s einrichtungen Kenntniß zu nehmen-s Der Export aus dem Konsulatsbezirk Hamburg nach den Ver. Staaten betrug i tm 4. Quartal 1894 81,853,651, i ge en den gleichen Zeitraum des Vor- i ja res 8160,783 mehr. ; Bremen. Die gesammte Weser-: slotte bestand am t. Januar 1895 auss 445 Seeschissen mit 608,931 Register- s tonnen Netto; gegen das Verfaser ergibt sich eine Abnahme von sieben Seeschifsen, jedoch eine Zunahme von i 10,130 Registertonnen. Das Verzeich niß der Bremer Seeschisse enthielt am 1. Januar 1895 289 Seeschisse mit 395,776 Registertonnen, gegen 202 Seeschisse mit its-hattet Negistertonnen am t. Januar »so-t. I Mußte-wars S ch w e ri n. Hiesiqen Blättern zu folge t)nt das großlierzogliche Amts gekicht die hiesigen beiden Häuser des desertirten deutschen siapitiinliente nantö Ludwig Hebeln beschlagnahint. Dahinen. Die Zuckerfabkik Dah nien hat ihren Betrieb ganzeingestellL Die Kontratte mit den tliiibenliesekaw ten sind deshalb gelost worden. Gram-schweig. Braunschweig. Die Zahl der Katholiken im Herzogtyum Braun schweig beträgt nach dem neuesten Be richte über den Umfang der HildeeH heimer Diözese etwa 15,000. Davon ! entfallen auf die einzelnen katholischen ; Gemeinden in Braunschwelg, Wolfens z blittel, Helmstedt, Holzmindem Schö- ; nlngen und Heim-new beziehungsweise : 8000, 2000, 2500, 600, 1300 Und soo. - i ( i - .’ f srokpetzogtsmu Oeffen- , Darmstadt. Dieser Tage starb hier der Senior der Ritthe des vor maligen Ober-Appellations- und Kas sattionsgerichts, Dr. Kleinschmidhi nahezu 80 Jahre alt.——Der Landes-l augschuß der landwirthfchoftlichen Ver eine in « essen hat die Beschickung der zu Fcoln Zattfindenden Ausftellung der deutschen Landwirthschoftsgesellschaft beschlossen. Die Regierung wird er sucht, zum Zwecke der Preisvertheilung und der Beförderung von Vogelsberger Mindvieh, Schweinen nnd Ziegen 4000 Mark zu bewilligen. Beut-heim Ein Gefchiiftsmann lieferte kürzlich an die Papierfabrik dahier einen größeren Posten Papier abfälle zum Einstampfen und bemerkte fpiiter, daß aus Versehen ein Konvert mit Werthpapieren im Betrage von 1300 Mart mit in den Sack gestopft worden wor. Die Fabrik wurde sofort hiervon benachrichtigt, und dort wurde bis spät in die Nacht unter Aufsicht die Durchsuchung der Abfälle vorgenom men nnd der Betrag wieder gefunden. Schlin. Ein hiesiger Lehrer, der einen Jungenschmutziger Hände wegen nach Haufe schickte, erhielt folgenden Brief von der Mutter des Feindes: »Herr Lehrer-—ich hofe so fern si mir der Bub witer nach Haus schite da went ich mich kanz einfach an Schul in Stätter weren nur alle Kinter so rein fen si nur die nach welge Leis haben wen si mir ihn wieter an Kopf schlage dan ke ich weiter mit trug Witwe (folgt Name)." Bayern M ii n ch e n. Die Mehreinnahmen der baherischen Staatsbahn siir das Jahr1894 betragen 1,850,975Marl.-— n einer der letzten Sitzungen des sauptausschusses des bayerischen rauerbundes wurde die Gründung eines Landeeverbandes zum Schutze gegen Verrusserkliirungen beschlossen. Alle Anwesenden traten dem Verbande sofort bei. Freising. Kürzlich kam ein »armer Reisendern zu einem Bauern in der Umgebung von Pfaffenhofen und hielt um eine milde Gabe an. Der Angebettelte erklärte, er gebe kein Geld: wenn er aber Holz machen wolle, so solle er neben stostund Wohnung täglich 50 Pfennige Lohn erhalten. Der Fechtbruder erwiderte auf das Angebot mit einer bezeichnendenHand bewegung: »Sie sind wohl nicht recht bei Trost. Kommen Sie mit mir ans die Walze, für diesen Lohn konnen Sie mir mein Felleisen tragen." Damit verschwand er und hatte auch höchste eit, denn der Bauer war eben im . egrsiss, seinen Ochsenziemer von der Wand zu holen. Grasling. Der Bauer Breu in « Wühn arbeitete dieser Tage mit einer geliehenen Handdreschmaschine Seine » isäsührige Mutter, welche noch keines derartige klltaschine gesehen, wollte! diese besichtigen, aber nicht blos mitI den Augen, sondern, weil sehr kurz sichtig, auch mit den lHänden, und fuhr deshalb mit der linken Hand zurs Walze, während die Maschine im Be- i triebe war. Tie Zahne der Walze und ! der Hülfe ersafxten sofort die Hands der tlngliiuiiii,cii nnd zerrissen unds zerquetsrhten sie in der Nähe der Hand- - wurzel, so dass Arm und Hand nur mehr lose znsannucnhingen. G u n ze n h a n s e n. Vor Kurzem wurde der Iljalwige Holzgartenwürter Baumgartner dahier vor seiner Woh nung ini .8J«ol:,garten erfroren aufge funden; irr.ni«s-:heinlich war der Mann ohnnzachtig geirsordcn und so der Kälte zum Opfer gefallen R e g e n a b n r g. Kreisschulinspek tor Leipold der den ersten Haupttrefser bei der rette-ils zur Freilegung ded Domed im Betrage von 75,000 Mark gewann, lzssi bedeutende Summen, so an den Stadtinagistrat für die Armen 1500 Mart, sin- bedürstige Lehrerwai sen, sowie an zahlreiche Wohlthätig keitsansialten der Stadt Negensburg und an viele einzelne Personen gesperr det und diirsten diese hochherzigen Gaben die Summe von ll,000 Mark wohl überschreiten Wenn der glückliche Gewinner jedoch allen den an ihn ge stellten Ansinnen hatte entsprechen wollen, hatte die erforderliche Summe den Betra von 90,(I()0 Mart bezisfert. Wllrz urg. Ter Ausschuß des stünlisrhen lsiartenbauvereins hat die Hir Anfangs Mai 1895 geplante große llgemeine Ansstellung von Blumen, Pflanzen, Friihgennise nnd Garten gerüthen auf Mitte April ins-n vertagt. —Sechs katholische- Priester der Diozese Würzburg werden in diesem Jahre ihr oldenes Priesterjnbiliiuin feiern. Als ag ist der lis. August vorgesehen. Die Diüzese Würzburg zahlt «i:35 Pfar reien, 60 Benefiziem 53 dturatien und Lolalkaplaneiein 152 itaplaneien und 7 Kooperatureiu sus- dcr Ilhciupfalp Blickweiler. Der hierin-is vor anderthalb Jahren gegriindete Winger konsuniverei". halte im leitten Rech-: nungsjahre einen Umsatz oan nahezu 18, 000 Mark. Dersiicinaeivinn betrug j 1300 Mark, so daß l« Prozent Tini denden an die Mitalieder vertheilt wer den konnten. j Lambrecht. siiirzlich kam es ins einer hiesigen Sonntagsschule vor, daß der Lehrer einein angezogenen Schiller . wegen eines nnslaihigea :«Ilned1uck«-s eine Ohrfeige versetzte-. Dassaaberej Bükschchen stellte sich hieran genenz seinen Lehrer, hieb sogar mit demj Fedekhalter aus letzteren ein und ver wundeie ihn an der Hand. Der Lehrer hatte alle Mühe, sich diesen Schlingel vom Leibe zu halten. Tri ppstad t. Im Staatswalde bei Johanniskreuz hatte Waldausseher Eraß das Glück, einen Keiler zu er legen, der ausgenommen 140 Pfund wog. Erasz stand in einer Schneiße, und kam der angeschossene Keiler direkt auf ihn zu. Erasz legte auf den Kopf an, doch vergebens. Wenn nicht der Hund eines Schlaghüters herangesprun- » gen wäre, so wäre Eraß verloren gewe- : sen. Er lvollte sich auf die Seite schaf sen und fiel dabei in eine Mulde. Der kund balgte sich unterdessen mit der spau hermn, bis Erasz sie durch einen sicheren Schuß erlegte. . Yürttemberg. Stuttgart. Im Kalenderjahre 1894 kamen in der Gesammtgemeinde Stuttgart nach den Standesregistern vor: 4236 Geburtsfälle (gegen 4282 im Jahre 1893), 1189 Eheschließungen 81108), 3139 Sterbefälle (3345).— ln den Vorbereitungen siir die neue Schieszstiitte der Stuttgarter Schützen Islde wird unausgesetzt gearbeitet. enn irgend möglich, soll die Schieß ftiitte im August dem Betriebe über geben werden lonnen. Altshausen. Die Bauersfrau Göbel, welche in die Marienkapellel eintreten wollte, sand an der Opfer-s bitchse einen Mann beschäftigt, rvelcherl das dort eingelegte Geld herausholen wollte. Mit Hilfe herbeieilender Per sonen gelang es, den Dieb anzuhalten. » Eine ausgefundene Klebruthe und Leim-! vorrath bewiesen, daß man einen guten »Fang« gemacht hatte. s Cann sta t t. Jm Neckar bei Cami l statt sind von dortigen Fischer-n in letz ter Zeit wiederholt sehr schöne Exem plare von Karpfen gefangen worden. Dieselben scheinen aus dem unteren Anlagensee zu stammen und in Folge Bruchs des Rechens durch den Nesen bachkanal in den Neckar gelangt zusein. Großsilßen. Hier hörte ein Bauer, als er in seiner Scheune mit Futterschneiden beschäftigt war, ein fortgesetztes Jammer-n und Stöhnen. Als er demselben nachforschte, fand er aus seinem Heubvden einen halb erfro-» renen und sast verhungertcn, aber ziemlich gut gelleideten Handwerks-; burschen. Bei Durchsicht der Papierex ergab sich, das; derselbe ein Bautechniker usnd in der Gegend von icoln zu Hause i t. Hord. Das hiesige Elektrizitiits wert ist nunmehr vollendet und macht dem Erbauer, W. Reissei«-Stuttgart, alle Ehre; 600 Flammen find in Thit tigkeit und lassen zur Freude Aller ihr herrliches Licht erstrahlen. In Folge dessen traten die bürgerlichen Kollegien zusammen und beschlossen, die Straßen der Stadt, sowie alle der Stadtund Stiftung aehdrenden ikiebäulichkeiten mit elektrischeui Licht zu dersel)e11.Die Ausführung wurde ebenfalls der ge nannten Firma übertragen und muß bis l. :U"iai d. J. fertigilcstellt sein. Baden. Karlsr u h e. Hin der Großherzog lichen Baugewerkeschnle sind im lan fenden Wintersentester 177 Zöglinge neu eingetreten, so daß sie eine Ge saimntfrequenz von 455 Schülern, dar unter 372 aus dem Großherzogthum aufweist. Der Unterricht wird in 17 Klassen von 30 Lehrern ertheilt-Eine hier abgehaltene Versammlung der Studirenden der Technischen Hochschule faszte den Beschluß, zu der Ehrengabe, die dem Fiirsten Bismarck seitens der deutschen Studentenschaft iiberreichl werden soll, 1000 Mark beizustcuem Denzlingen. Zwischen den Arbeitern Bies und Wolber kam es zu Streitigkeiten, wobei das vier Monate alte Kind des Wolber im Handge rnenge unglückseliger Weise einen Schlag erhielt, dasz es nach kurzer Zeit den Geist aufgab. Bies wurde alsbald verhaftet. L a h r. Tie Renovirungsarbeiten an der Ruine Hohengeroldseck, eine der schönsten Ruinen des badischen Schwarz waldes, dürften binnen Jahresfrist vollendet werden. Bis zum Ende 1894 wurden 20,566 Mark fiir diese Arbei ten verausgabt. Mannheim Den 100. Geburts tag feierte hier die Rentnerin Fräulein Sophia Brechter. Der Stadtrath sandte ein Glückwunschschreiben. Die Jubilarin behauptet immer, erst 88 Jahre alt zu sein, und zwar steht sie schon seit Jahren hartnäckig aus diesem Standpunkt Ekfafxloiothrvingew Straßbu rg. Die Ernennung des Barons Zorn v. Bulach zum Unter ftaatssclretiir int Ministerium für Elsasz-i-otl)1-Engen wird im ganzen Lande sympathisch begrüßt. Er ist der erste geborene Elsaß-Lothringer, deran einen der höchsten Posten in der Ver waltung des Reichslandes berufen wurde, und da er als "·Präsident des Landtvirtl)scl-aftst·aths sieh in hervor ragender Weise bewährt hat, wird er sicherlich der Landwirthschaft in Elsaß rothringen große Dienste erweisen. Selbst Blätter der extremen Richtung lassen alle Bedenken, die sie hinsicht lich der politischen Gesinnung des Ba rons v. Butach hegen, fallen und be-« grüßen die Thatsache, dasi ein Eis-iß Lothringer auf einen so hohen Posten berufen worden, mit Freuden. M erz. Tie neue («sien1eindeordnung, die am 1. April in straft treten soll, schreibt vor, daß in Ortschaften iiber 2000 Einwohner die Regierung ge gebenensalls Bürgermeisternverwaltet » ernennen kann, die nicht dem Ge meinderath angehören, während in Ortschaften mit weniger als 2000 Eins wohnern die Bürgermeister stets eu deren Mitgliedern genommen werden müssen- Auch ist es in Zukunft nicht mehr gestattet, mehrere Ortschaften zu einer Biirgermeisterei zu vereinigen. Gesterreich. W i e n. Auf den Kommandanten des Train-Zeugdepets in Klosterneubursh Major Pechar, wurden auf der Straße von einem entlassenen Arbeiter drei Revolverschiisse abgegeben. Keiner traf ; als das Publikum den Verbrechcr ergreifen wollte, seuerte er den vierten Schuß gegen sich ab und sank todt zu Boden-Im ganzen Reiche herrschten in dem ersten Drittel des Januars schwere Cchneestürme. Fast überall war der Verkehr längere Zeit gestört. Bregenz. Die für Voralberg so bedeutungsvollen Wildbachverbauungen beschäftigen den vollswirthschaftlichen Ausschuß sehr ; er wurde zur rascher-en Bewältigung der Angelegenheit um zwei Mitglieder vermehrt und beräth zunächst über die Schutz-bauten im Mon tavon, im Ill- und im Klosterthale.— Die Regierung soll ersucht werden, zu einer ausgiebigen Aufforftung am Arlberg 14 Jahre hindurch eine Sub vention zu gewähren. B u d a p e ft. Der gewesene Justiz minifter Desider v. Szilaghi hatan seine Ministerpension im Betrage von 8000 Gulden verzichtet, insolange er als Präsident des Abgeordnetenhauses ein Gehalt in der Höhe von 12,000 Gulden jährlich bezieht. Graz. Der Oberlieutenant des Eisenbahn - Regiments und Telegra phenofsizial Stefan Ritter v. Popovich wurde wegen Betruges zu 18 Monaten Kerkers verurtheilt. Aus Gram über den ungerathenen Sohn hatten sich im. vorigen Jahre der Vater und die Mut ter des nun Verurtheilten, mit einem Stricke aneinander gebunden, gemein schaftlich in der Mut ertränkt. Kl öfterle Anläßlich des 100jäh rigen Bestandes der Porzellansabrik errichtete der Besitzer Oswald Gras Thun eine Stiftung von 10,000 Gul den siir erkrankte oder arbeitsunfähige Arbeiter der Fabrik. Pisino. Tie Wahl des Kroaten Trinajftic zum Bürgermeister hatte eine Dcmonstrationslundgebung der italienischen Bevdlkeruug zur Folge. Die aus den Walierien und auf dem Hauptplatke befindlichen Frauen legten zum Zeichen ihrer Trauer schwarze Schleier an, die iiaufläden wurden ge schlossen und mit der Inschrift ver sehen: »Wegen städtischer Trauer.» » T e in e s v a r. Oberstlieutenant Graf Joseph Hoyos vernngliickte wäh rend einer Spazierfahrtz die Pferde scheuten und der Wagen wurde zertrüm mert. Graf Hohes-, der die Zügel fest hielt, stiirzte aus dem Wagen und erlitt schwere Verletzungen Hinweiz. ’ Bern. In Folge einervonGertsch, " Major iin Weneralstabe, herausgegebe nen Brust-hine, betitelt: »Disziplin oder abriisten«.-« wonach die Disziplin der Schweizer Milizarmee höchst mangelhaft sein soll, hat der Chef des Llliilitärdepartements die Militär beainten ersucht, eine Kritik solcher Art fortan zu unterlassen. — Ständerath und Regierungsrath Eggli ist nach langem Leiden ini 5(5. Lebensjahre ge storben. Er war ein fortschrittlicher Polititer von vielen Verdiensten um Kanten und Eidgenossenschaft.—Die Renodation beziehungsweise der Aus-— ban decz Verner Münsters soll bi91900 vollendet sein. An die auf 350,000 Franes veranschlagten Kosten leistet die Einwohnergemeinde Bern 100,000 Francd. S ch w h z. In Siebnen durchbohrte ein scheu gewordencg Rind einem jun gen Manne, der es bandigen wollte, den Lberartn nnd schleppte ihn eine Strecke weit mit fich, bis das Fleisch voin Arm gerissen war. (silarug. Die kantonale Salzvers waltung hat im Jahre 1894 wieder 2000 France weniger abgeworfen, als das vorhergehende Jahr. Die Ursache wird hauptsächlich dem Umstand zuge »schrieben, daß die Viehhaltungletzteä zJahr eine geringere gewesen, und daß die Fabrikation von Zieger im Rück gang begriffen gewesen sei. Basel stadt. Dein Großen Rath ist ein («k5esctzeeentwnrf, betreffend das Börseniresen, zugegangen. Derselbe will einerseits die Aufsicht des Staa tes über die Verse ausdehnen, anderer feits die Bin-sengeschafte angemessen besteuern. Der Stenerbetrag, welcher erwartet wird, soll 150,000 Francö jährlich erreichen. Tl)urgan. Jtn Bezirksarrest im Zollhauie in itreuzlingen hat ein wegen Betrags Bei-haftet» seine Zelle init einein Ziindholzchem das er von einein sriiheren Arreftanten erhalten haben will, in Brand gesteckt, uniFis nein Leben ein Ende zu machen. ad Feuer konnte aber geloscht werden und der Arreftant vom Fenertode gerettet werde:i. Immerhin erlitt derselbe an den Armen und im Gesicht starke Brandwunden , . Tessin. Ein Bauer aus der Um gegend von Lugano wollte beim An kan eines Ackergaulg mit einer Geld rolle zahlen, die er ans einer Erbschaft erhalten hatte und die init »Im Franck« iiberschrieben war. Als er den nhalt der Rolle kontrolliren wollte, and et « statt 50 France un Silber eine schiltie , Summe an goldenen Napeleons. " .«(«’ ’-v