Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, February 15, 1895, Page 6, Image 6

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    sxieufsszqtäifiisispchW
z
Abeaham Einen-«
Sein Leben und seine öffentlichen Dienste
von
P. s. Harnisch
übersetzt von Julius Würzburger.
— Wir Alle wissen, wer Lineoln war und ;
wag er für seinVaterland gethan und wenn J
tvir auch mit seinen Thaten bekannt sind, ;
wenn wir auch häufig Bruchftücke aus
feinem Leben gelesen haben, so giebt esj
doch Viele unter uns, die noch nicht ins
dem Besitze eines Werkes sind, welches!
das Leben unseres Märtyrer- Präsiden
ten von seiner Geburt bis zu seinem1
Tode beschreibt. s
Dieses Buch isi in einem elegantenz
illustrirten Papierdeckel gebunden, ent
hält 189 Seiten, ist klar und schön ge
druckt und wird von uns als
Heutisprämie
gegeben an Alle, die den »Anzeiger undJ
Herold« auf ein Jahr itn Voraus bezah- ?
leu.
Pramen-Brblisthek, z
enthaltend Romane u. s rv in Hestens
E 15 Cis-. Die Heste sind verhältnis I
mäßig hoch im Preise, jedoch hat Jeder-,
der 100 Heste erhalten,
eine der folgenden Prämien, wovon ers
sich die ihm passende augwählen kann:
fPrämie No.1.
Eine prachtvolle Satori Stand
Uhr.
Das Gehäuse dieser Uhr, in vorzüg- i
licher Schnitzerei- Arbeit ausgeführt stellt i
in naturgetreuer Nachahmung eines jener
so reizend aussehenden SchweizeIhäusers
dar. Das Uhrwerk ist ein »8 Tage«
Schlagwerk von anerkannt guter Quali-j
tät. Eine besondere Attraktion dieser.
Uhr ist das damit verbundene Musik-vers ·
Diese Uhr ist eine Prachtzierde für jedesl
i
i
!
Haus
Prärnie No L.
Eine Uetuintoits Taschen-usw
(GoiC-ülled Eunting Gase-J
Das Gehör-se ist hergestellt aus 14
karätigem Golde über einer Metall-Com
positions-Ztvischenlage. Das Uhrtverk
geichnet sich durch seine Dauerhaftigkeit,
urch das vorzügliche verwendete Mate
rial und die Güte ver Arbeit ganz beson
ders aus«
Prämie No. s.
Cme glockenrem gestnnmte, echte
Schweine Sptetdose.
14 Zoll lang, von herrlicher Klang- «
fülle, neuester Conftruktton, mit ertra»
starkem Werk, sechs Stücke spielend,
mit Harfe und Stücknnzeiger, zum belie
bigen Wechseln nnd Repetiren. Jn jeder
Beziehung solid und dauerhaft constrnirt.
Durch Erwerbnng derselben verschafft
Innn sich eine bleibende Freude und eine
Fülle der schönsten Unterhaltung.
Pkätnie No. -4.
Ein fein dekvrirteg
stillst-es Dinge-r - servioen
bestehend aus 112 Stücken, in schönen
Mustern ausgeführt nnd von vorzügli
ches-Qualität Das Service besteht aus
Meer The ilen:
48 Teller: se 12 7zöll, Szöll nnd 5
»M- FI- und 12 7zöll. Suppentellerz
II steh-U 12 Butterteller;12
, nnd Untertasfen; 2 Schüsseln:
1 M» 1 143 sit-; 1 bedeckte Schüssel;
I Wein 1 bedeckte Butterfchüssel u.
s.1v.; l ,,,Bnkek« I Zucker-, l Nahm-,
I Saaten-, t Gnrtenbehälter und
Smole
Solehe prachtvolle Prämien
hist Jhr nvch nicht gesehen und Jeder
Ist gewiß Luft, sich eine derselben zu ver
W. Jeder ohneAusnahme
M dieselben erhalten Auf jedem Heft
tin Cpnpon aufgeklebt, der abzukn
ses nnd ansznbewahren ist Sobald
Ists die Nummern vvn 1—100 hat nnd
ein-sendet, erhält man die Prämie
set ernstem deutscher Heste solche in
Sprache wünscht, kann diese
IO schalten, doch sind die Remnne n. s.
M dieselben.
Wt die Prämienbidlipthet sofort
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O. sc- U· Gen-ei III-nei,
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s Näh-tm- Jie Veränan seite- MM ;
Leder- u· Saus-leiden- ’
T U- Zu bade-: n- sww Ave-the
MWWWA
ffgtusmrikik « f
Volks- u. Jamilien-Bibliothet
Meistekwekte ans den-Literatukschäs
yeit aller Nationen
52 wöchentlicheHNnniniekn Jähtliche
Subskkipiion 82.50.—5 Cents
pro Nummer.
H a u f.—-Mäkchen.—Lichtensi-in.
He in e.—Buch der Lieder-—Neiiedildek.
E. T. A. H o i fma n n. —- Phantaftische
Erzählungen
J m m e t m a n n.—-Det Obethof.
H. v. K l e i ft.—Das Käthchen von eil
bronn.-—Ter zerbrochene Krug-Tet- Leinz
non Heim-arg
L es s in g.—- Minna von Bamhelm. —
Emilin Galotti.——thhan der Weise.
L e n a u.-—Ppetische Erzählungen
S ch il l e t.—Wilheltn Tell. — Tie Räu
bek.——Don Carlos. —-Bmui von Messina.
Kabale und Liebe.——Wal1enftein.
S h a f e s n e a k e.—Romeo und Julia.——
Der Kaufmann von Venedig-König Lenk.
Wetter Stett-»Die Jungfrau vom
See.
T e g n e r.—Fi-ithjofinge.
T e n ny s o n.—(fnoch Akden. —- Königs
dellen. —
T i e k.——-De«t Aufruhr in den Seoennen.-—
Unsgewählte Novellen·
H e h l- e l·——Etzählungen.-—Maria Mag
dalena.
U Omnisstios nnd kmceittichttsg sisd le getrof
ieI, daß Ite zaöasensengehsriges. e i sei Beding Bette
Hindede Woche-nimmer- lidzitt lsqeteie Bän
de- nnd such nnd nach zu Sein-It I lot-elend sc
zu Titel und Inhalts-Christen zur Zeitgelieim werden.
UUntet so günstigen Bedingungen nach
nnd nach in den Besip einer auserlesenen
Hauidiblivthek von Gesntnmstwetken der vor
züglichsien Klassiket Fu elangen, wird sich
keiner versagen wollen« et darauf bedacht
ist, sich und seiner Familie eine anregende,
veredelnde und gesunde Lektüte u sichern.
Durch uniet Unternehmen soll « eher-sann
Gelegenheit geboten werden, sich eine werth
volle Büchetsnninilung zum bleibenden Ei
genthum zu erwerben, die ihni nach det Ar
eit des Tit es allezeit eine geistige Erholung
und Eritis ung zu bieten geeignet ist
Mdonniri aus diese Familien-Biblio
thec bei '
I. P. WIIVOLPE
P. O. Box U, Gesamt Ists-seh Nob.
sonder-neun se co-»
Leichenbesiatien
-.-,«-O
Alle Sorten Särge zu niedrigsten Preisen
UEinbalsamiren aufs Beste besorgt.
Alle in die Brauche eines LeicheIiBestntters
schlagenden Besen-Zungen ausgeführt gskz
Das älteste Enge-as- Whisten Hang in keins-e City.
stand-ed Uquoe co.
614 W, Kansas Ess, st.
Nachfolger von Oliver ek- c vBenan
Gegründet von N· S. Paterson, MAS.
Bot-eben te. site shistih
sei-dy, seine, Oli, mutet
meoseh ums-.
IRS-senden erwünscht von Häuptern oder An
dere-, die me Whio ies en mäßigen Preisen wünschet-.
Waaren ii e ver-nett and lege-wohin ver-sandt. Wi
Inrattiren set-dein Aas nnd Hafriedenbetn ta
grssne Lager san alten Whiskteg in Kansas City. leI »
Hheatlauy III-.
» Mr ends int toßen Westen giebt es eine
Gegen « die sich esser für die Landwirthschnst
eignet, als man sie in der Umgebung des
69 Meilen nördlich von lsheyenne gele enen
schönen Städtchen Wheatland. Wyo» nden
kann. Jnunense Ernte-i, nie versiegendei
Wasser, teichez Land nnd über-bangt Alles,
unt Landwirthschast ersolgreis zu meiden.
Prachtvolle Farinen zu haben sur veni Geld.
Zu erreichen über das Union Pacisie ystem.
E. L. L o n- n r,
G. P. se T. A» Ort-inha, Neb
Oontinental las-. Co
Grnß an alle alten Gönner n nd
F k e n n d e .
' IT wünsche bekannt zu DeYöeiseth daß wir
eine kerfichernngesOssiee ins W. Zte Str»
int·Cleary Block eröffnet haben, wo zu jeder
Zeit ein eompetenter Glert zu tres·en ist, der
in meiner Abwesenheit alle ihm ü etwiesenen
Sachen erledigt, während Or. Lee Langhead,
mein Warmen um Form-Versicherung nach
sucht nnd die Arbeit in Hall nnd angrenzen
den Counties be orgt.
Die alte Contmental ist die Gesellschaft für
prompte nnd liberale Behandlung im Falle
von Verlusten.
I. ·I. Pusssklshlh
Speztalagent für Nebraska
Il- senee Zu us Inst-M
Dqs Wichtikste in der neuen Heim-helle der
Bnen u L me tft der neue eand Island
—0t. onst Zug.
Verläßt Gennd Island um 7 zäs Use
Abends nnd trisst am uä sien Nachmittag 4
Uhr ed Minuten is St. le ein. Durch
lM » is nnd nnd eine
. III-IM- Mmt m
.-«s» M j. «
Der - Gjängenljänptling.
distrischer Its-ten un Csrii Eil-n
(Fortsesung.)
Jo naan das stind Inseme sen-me
und schritt davon, aus das Eis hinaus,
die Uebrigen folgten ihm, einer nach
dem anderen.
»Es ist schade, daß die Feinde hinter
uns her sind," slusterte er Abel zu,
»denn hier ist der schonste Entenslug;
höre nur, wie sie schwirren, während
sie iiber das Land hinsltegen l»
Nachdem die Schaar ihrem Führer
eine Zeit lang gefolgt war, gelangte
man auf dem von großen tsåranitblöcken
eingesaßten Werder an, über dem
Schnee erhoben sich einzelne Dorn
btische, Riedgrns und .Heidekraut.
Obwohl das Meer, soweit das Auge
reichte, bedeckt war, vernahm man doch
von Zeit zu Zeit den hohlen, brausen
den selang der Wellen, die sich unter
der Eisdecke brachen, aber Niemand
achtete daraus, und die Gjongen lan
deten sicher auf dem Werden
»So haben wir denn in Gottes
Namen sestes Land unter den Füßen,
und alle Gefahr hat ein Ende,« ries
Jb. »Der Schwede kann uns auch nicht
mehr mit der Büchse erreichet-, nnd das
er meine Angst. So weit die Steine
reichen, gebt das Land; Ihr braucht
Euch nicht davor zu fürchten, ein wenig
Lärm zu machen; laßt sie nur unsere
Stimmen hören, vielleicht locken wir
sie dadurch auf das litt-.
,.Wenn ich mich nicht irre,« rief
einer der Gjongem »so hält die ganze
Schaut am Fuße der Hügel, nnd als
wir landeten, vernahm ich Pferde
gewichen-«
; »Ja, das sind sie, das sind fiel-«
Fries Jb triumphirend. »Sie haben uns
Jgesehen und berathschlagen nun, ab iie
ihier herüber kommen sollen; ich will
» sie herlocken !«
; Er ergriff eine Pistole, spannte den
Hahn und drückte ab. Ter Schuß hallte
iin den Hügeln arn Ufer wider. Zur
Iselben Zeit sah man dce dunklen Hau
Tfen der Schweden sich zu einzr langen
jLinie erweitern und iiber das Eis hin
Ibewegen Ob blieb in varniibergebeug
:ter Stellung auf dem Stein sitzen.
TSeine kleinen Augen bemühten fich,
das Dunkel zu durchdringen.
»Wenn sie nun kommen, sb!" rief
Ane Marie ängstlich aus. »Was sollen
wir dann nur ansangen2"
»Sie kommen nicht, liebe Schwe
ster,« erwiderte er in ernstem; ver
trauenevollein Ton. »Gott hat eine
Scheidewand zwischen una und unsere
Feinde gezogen, und die vermag kein
sMensch zu überschreiten »
»Aber sie kommen immer näher!
Sie ziehen in einer langen Reihe
heran! Ich höre sie sprechen !«
»Ich auch," erwiderte 3b, »aber
das Eis hat auch noch ein Wart mit
d’rein zu reden; horst Du wohl, ser
Marie? Falte Deine Hände und bitte
lum Gnade für die armen Menschen !
; Noch während Jb sprach, ertönte
!ein hohler, pseifender Seufzer iiber
jdie Eiefliichr. Die Reiter machten
Halt, sie schienen sich zu besinnen,
einige von ihnen wandten ihre Pferde
Jdeui Lande wieder zu, aber es war zu
spat. Man vernahm ein Krachen und
»ein lautes, durchdringendes Geschrei
»Die Pferde wieherten, die Eieilache
bewegte fich, die Reiter schrien unt
Hilfe und verschwanden dann unter
dem Eise· Draußen auf dem Werber
waren Jb und die Gjongen schwei
ende, tiefergrissene Zeugen dieses
aftrineek
« s
Svettd Gjonge war inzwischen stehen
geblieben, er starrte den Tooottzieheni
den nach, bis die letzte Spur im Dunkel
verschwunden war. Dann verricgette
er die Thiir nnd setzte eine holzerne
Lade vor das Fenster-, so daß man den
Schein ded Lichtes von außen nicht»
sehen konnte.
»Jetzt ntuß ich fort, ehe der Schwede
hierher kommt, « rief er zufrieden aus
»Draußen ist Alles ruhig, M Anderen
find gerettet, der Hauptmann lann sie
nicht verrathen, denn Jb hat ein wach
sames Auge auf ihn, und Niemand hat
sie oue dem Hause herauskommen
sehen."
»Niemand außer mir,« antwortete
eine Stimme aus dem Altoben, und
als Svend fich überrascht umwandte,
erblickte er den Fremden, der wahrend
dee voraufgegangenen Auftritteo ruhig
und unbemerkt auf dem Binsenftuhte
sitzen geblieben war.
Sbende erste Bewegung war ein
Griff nach der Pistole, die er im Gur
tel trug; alt- er aber dae blaffe, sanfte
Gesicht des Fremden fah, ließ er sie
fuhren nnd tret an den Mann heran.
»Wer zum Teufel seid Ihrs-« fragte
er verwundert, »und wie tot-unt Ihr
hierher?"
»Ich hebe den ganzen Abend hier
efefsen," erwiderte der Fremde. »Ich
ontme mit einer Botschaft fiir Dich,
Svend Gionge."
»Ja, damit mußt hr Euch noch ein
wenig gedutden,« me nte Smd, »für
den Augenblick handelt es sich nur
darunt, fortzukommen Ihr seid ein
Dime. «-«
Das hörst Du wohl an meiner
Stithtne!« ich
» eider hörte Wunsches M die
dänifche Zur-Heerden ,oljne Ins es dei
toegen mit feiner Gesinnung widerlich
Mbeweedet gewesen wäre. chwellte
nur segen, des ee iirEutlh
Stint Ihr nie-e den Schweden ge
nur eine DI
werden« «
.Lnßt nnd zusammen gehem
»Meinetwegen, obwohl ichitn Allge· I
meinen lieber wissen mag, wen ich vor I
mir habe letl gehort nun einmal zu;
meinem Gewerbe, vorsichtig zu sein, ;
bie Umstände haben es mich gelehrt
»Es gryort auch zu meinem Ge
werbe,« lautete bie Antwort.
Svenb betrachtete ben Mann einen
Augenblick unschliiisig, dann ging ers
nach dem Alloven nnd holte zwei Bett- l
tücher nnd einige Ioollene Strümpfe ;
Echt, « sagte er, «l)l«lllt Euch hierj
hinein nnb zieht die Strümpfe übel-;
Eure Schuhe, dann können wir in einer
Entfernung von zehn Schritten an ben i
Schweden vorm-ergeber ohne von ihnen I
bemerkt zu werden, und bnnn will ichif
Euch on einen Lrt führen, wo Ihrs
Euer Gewerbe in Sicherheit vorbringen
konnt. « :
i
l
Der Mann gehorchte der Aufforde-i
rung. Svend mahlte einen Weg, der
sie nach Verlauf von wenigen Minuten I
in einen der tiefen Graben sührte,;
welche die koniglichen Wildbahndistrikte
einhegten. Der Graben war an beiden I
Seiten von Bäumen und Sträuchern;
umgeben, die ihre Zweige über siei
auf-breiteren, und der Weg schien
häufig zu gleichem Zweck benuyt zu
sein, denn der Schnee war so sest
zusammengetreten, daß nian selbst inI
ganz geringer Entfernung die Schritte !
des Gehenden nicht hören konnte. i
.Jhr müßt entweder oor, oder ain
liebsten neben mir gehen," sliisterte
Svend, »dann habe ich unterwegs mehr
Vergnügen an Eurer Geiellschast.«
Der Fremde gehorchte
»Ist es noch weit bis zu der Stelle,
wo Du Dich zu verbergen gedenlft?"
.Tlch nein, nur noch ein kleines
Stückchen W:ges, stets aii deni Graben j
entlang, dann sind wir da.« l
Trotz der tiefen Finsterniß, die über »
der Gegend lag, nachdem der Monds
untergegangeii war, setzte Sbend sei-I
nen Weg fort, ohne sich zu besinnen!
oder zu irren. Der Fremde ging nach
Svendo Aufforderung dicht neben ihm,
daß sein warmer keuchender Atheuii
Svend fast verehrte Als sie an deni
Wald gekommen waren, kletterte Svend ;
auf einen Zaun nnd tief aus:
»Komm, hier ist ineine Hand, laßt ,
Euch helfen! Jetzt sind wir irn Walde i
und in Sicherheit; hier unten iui
Dickicht kann bei dieier Finsterniß kein
Feind vordringen, und jedenfalls kennt !
Niemand den Weg io gut wie ich· s
Setzt Euch aus den Stein und scheustj
ein wenig silthenh ehe wir weiter-s
gehen." z
i
»Auch Allem, was ich iiber Nacht
sehe, führst Tit gerade kein sehr ge
miithliches Leben," ineinte der Mann
»Ach nein,« erwiderte Svend, »dann
niogi Ihr Recht haben, aber ich darf
mich nicht beklagen, ich bin ia nicht;
Herr meines Schicksale-»
«Zuweilen doch!«
»Ja, wenn dao der Fall ivare,!
wiirde ich es vorziehem ans dein;
Jungehoveder Schloß zu wohnen, statt ?
hier zwischen Dornen und Gestrüpp
umherzutriechen «
»Nun ja, weshalb nicht, wenn ders
Wunsch ausreichend ware! Es handelts
sich nur daruin, deni Ziel entgegen zu i
arbeiten, das man sich gesteckt hat. « ;
«Was wollt Ihr daniit sagen? Ich T
glaube nicht, daß niich Jemand ders
Unthiitigteit beschuldigen konnte. « z
»Vielleicht nicht, und doch-ich sehe s
wohl den bereit-, aber nicht das Sen-i
truin, ich meine das Ziel, auf das Du
hinarbeiiest. «
»".-u«i; uq curuo nur, »nur-set -
Ihr das etwa nicht fnr ein Ziel, wenn i
man fein Vaterland bcfchunt, wahrend ?
der Feind vor der Thiir steht? Jmi
Winter, ehe die Gen-offer zufroren,;
befahl der itonig mir, meine Leute zu T
sammeln und den Schweden so viel,
Unbill wie moglich zuzufügen-« I
»Und was versprach er Dir als Bei k
lohnung für Deine Thaten«.« Tenn Du«
feytcft ja Tein Leben aufs Spiel,;
finteinal der Schwede Tich fiir vogel-!
frei erklärt hat-—er wird Dich an deml
erften, besten Baum auflniipfen, wenn;
ee Dich faßt.«
»Der itonig hat mir nichts verspro
chen. Sagt tnir selber, womit er michj
hatte bezahlen fallen!" .
»Das steht freilich nicht in feiner
Macht, aber wenn die Arbeit größer-i
ift, als der Lohn werden kann, fo laßtz
; man fie fahren-« j
i »Da denke ich andero," erwiderte:
Spend. «Damals, als ich noch ein
lleiner Knabe war, gab mir mein
Vater zwei Lebensregelm die ich seit
dem wohl beherzigt habe. Arbeite Dich
vorwärts in der Welt, fagte er, dann
kann etwas aus Dir werden; liebe
Deinen sinnig und Dein Vaterland,
denn wohin Du auch kommen magst,
wird ed Dir nirgends so gut gefallen
wie da, wo Du geboren wurden-«
»Ja, diese Redensarten kenne ich
auch, die lernt man in der Schule,
Spend, und fpilterhin bewahrt man den
Glauben daran, weil man eo eben nicht
beffer weiß-»
»Ihr habt alfo einen befferen Glan
ben?«
»Ich habe den Glauben, daß das
befle Vaterland dasjeni e ift, in wel
chem ich mich arn slli lchften fühle,
und der befte König de ·enige, den
man nicht hat, denn die onige glei
fa den Iltarbildern in der Kirche,
f e nehmen fieh nar in der Entfernung
ans. Das befte iel in der Welt
die Erlangung most chft vieler welt
icheöslitew ch W n
« « t te i , was O
ere be sit. habe weilen
f ber» daran , nie n gllicks
W M es HMM M Iei
halb erzählt Ihr tntr eigentlich oteo
slllediM
«Weehalb seht man eine Warnunggi
tesel an den Abgrund? Wahrscheinlich
doch, um die Leute vor dem Hinabsttirs
zen zu bewahren. Es ist ja gerade das
Vorrecht des Kltegem daß er sich nicht
von seinem Schicksal leiten laßt, son
dern es selber lenkt, das hat er vor
der Menge voran-, die ihn heute
angafft, ihn morgen verhohnt, und ed
ihm isbermorgcn gleichthut. Nach
Allein, was ich heute Abend« gesehen
und vernommen habe, bin ich zu der
lleberzeugung gelangt, daß Du ed in
dieser Welt hättest weiter bringen müs
en."
»Woh! moglich, aber wie?"
»Du bist ein tüchtiger Krieger."
»Ach, dazu müßte ich von edler Ge
burt sein, nur der Adel kann ed in die
ser Richtung zu etwas bringen«
»So ist eo hierzu Lande, aber Du
könntest ja in fremden Kriegodienst
treten-·
»Bei wetn?"
»Bei dem Mächtigstem Svend
Gjongel Denn er würde Deine Ver
dienste am besten belohnen können; und
da nun augenblicklich der Schwede der
Mächtigste ist, so würde ich ihtn an
Deiner Statt den Vorzug geben«
»Das ließe sich wohl machen," erwi
derte Svend in spöttischem Ton, »um
so mehr, als er mich schon fiir vogelfrei
erklärt hat. In meiner Stelle würdet
Ihr also in schwedische Kriegsdienste
treten?" siigte er mit erzwungen
gleichgiltigem Ton hinzu.
»Ja, unbedingt !"
»Ach, die wiirden mich ja gar nicht
nehmen!"
»Bielleicht doch!«
»Ich kenne auch Niemand, an den
ich mich wenden tonnte."
»Wenn es wirklich Deine Absicht
wäre, liesze sich schon Rath fchasfen.«
»Da Ihr doch einmal damit ange
fangen habt, so gebt mir nur gleich
Euren Rath
»Du denkst also daran, Ernst auo
der Sache zu machen?«
»Ja, weshalb nicht'.-·"
»Freilich, man konnte leichter ein
,weahalb’ als ein ,weohalb nicht’ be
antworten, und ich will ehrlich zu
Werke gehen. Ich kenne einen vorneh
men Mann bei den Schweden, der Dir
den Posten, den Du wünschest, wohl
verschaffen konnte-«
»Wer ist dieser Mann?" i
-Ter Geheimidireiber des Grafeni
Ulfeldt «
»Wenn konnte ich eine Antwort von
ihm haben?"
Sosort. «
»Sofort?« wiederholte Svend,
«dann miiszt Ihr es ja selber sein. l»
»Und wenn died wirklich der Fall
wäre?"
»Ja, wenn dies der Fall wäre,"
erwiderte Svend, indem er auf den
Fremden zusprang und ihn nnt der
einen Handbei der Brust ergriff, wäh
rend er mit der anderen eine Pistole
hervorzog, »dann verdient Ihr, daß
ich Euch eine Pistolentngel dnrch die
Stirn jagte—aber freilich, bei näher-er
Betrachtung seid Ihr keinen Schuß
Pulver werth. »
Bei diesen Worten warf Svend den
Schweden so heftig nnd fo unvermuthet
zutint, daß der Fremde, iedes Mittels «
zur Gegenwehr beraubt, zu Boden
stürzte. Der Mann wollte sprechen,
Zoend unterbrach ihn ober.
»Anmu- Herr, wie leid thut Ihr
mir, daß Jltr nicht einmal die Schlinge
merkten die ich Euch stellte, um zu er
fahren, ivae Jnrini Schilde fiihrtetl
Glauben sie, daß sie mir eine solche
Jannnergestalt schicken tonnen, um
mich zum Abfall vom Vaterlande zu
bewegen? Wahrlich, ich bedürfte Eurer
Hilfe nicht, denn der schwedische Ge
neral Gustav Steenbocl bot mir schon
im vergangenen Jahr den Plan eines
i
i
E
Dllllplllllllllch lU sclllciii Vccfc Inn
diehrt nach Hause zurtttt, trieheimftitrep
ber! Heils Nacht laß ich Euch entkom
men; treffen wir uns aber jemals aufs
ähnlichen Wegen wieder-, so sieht zu!
Gott ntn tsinade fiir Eure sitndige’
Seele.———Jct-t wißt Ihr, wer ich din."
Soend wandte ihm den Rucken zu
und ging. Da rief die Ztimnte des
Fremden ihn zurück.
»Ja, Evend Gfonge," rief er tnit
mehr Kalthliitigleit nnd llederlegunax
aud, alo man den Umstanden nach;
hatte erwarten sollen. »Jetzt weiß ich, i
wer Du bist, aber Du weißt nicht,j
wer ich bin! kfiihre mich zu Teinch
Hütte oder zu der Stelle, wo Tu Dicht
zu verbergen gedenlft, dann will ichs
Dir den Nest meines Auftrages erzahs t
len. Du hast bis jeht nur die erste?
Hälfte vernommen !" X
»Was meint Ihn-« fragte Evend;
überrascht. .Gedenlt Jhr einen neuen?
Versuch mit mir anzustellen? Mir?
diiucht, Euch hiitte die Lust, wiederqu
kommen, vergehen müssen, sintemal
der erste Versuch so schlecht gelang!"
«Woher weißt Du denn eigentlich,
dftßser erste Versuch schlecht gelungen
i t?
«Woher ich das weißt-« schrie Soend
s «urnend var Wuth, indem er dein
i iatttte einen Schritt näher trat· »Ich
weiß es daher, weil ich lurz davor war,
Euch das Genick zu brechen!«
.Das würde hochst versehrt gewesen
sein, und zwar aus zweierlei Gründen:
Ersten-, weil Du dadurch vielleicht
Deiner eigenen Sache geschadet hattest,
und dann, weil ich nach einer solchen
»Begedenheit wahrscheinlich keine Ge
flegenheit mehr gehabt haben würde,
IDir mitzutheilen, daß Allei, was Du
, bisher aus meinem Munde vertraut-p
hast, nur gesagt wurde, unt Dich auf
die Probe tu stellen-«
)
-
»Auf die Probe F« wiederholte Sueno
ungläubig
»Ja, nnd wie Du fiehft, mißlang
diese Probe nicht, und meine Falle
war geschickter gestellt als die Deine,
dennTDu bist hineingegangen.«
,,Jch muß Euch wohl Glauben schen
ken, wenn Jhr mir die Beweise gebt,"
erwiderte Ebend, »aber in einem
Punkt habt Ihr Euch nicht schlau be
nommen. Ich bin sehr heftig, Herr,
das liegt in meinem Blut, und der
jenige, welcher mich beleidigt, möge es
nun im Scherz oder Ernst geschehen,
thut am besteu, sich aue meiner Nähe
fern zu halten.——lsierechter Gottl Man
kriecht doch nicht in die Hütte zu dem
Hund, den man neclen will! Da Ihr
nun weder isichcitnfchreiber noch schwe
difch gesinnt leid, wer seid Ihr denn?"
»Das will ich Dir sagen, wenn wir
bei Deinem Schlupfwinlel angelangt
find; findest Du dann nicht, daß die
Ertliirungem die ich Dir zu geben
habe, hinreichend sind, fo bin ich Dir
wenigstens fo nahe, daß Du mich
erreichen kannst, nnd dann steht Dir
nichts im Wege, mir das Genick zu
brechen!«
..65ut,» erwiderte Svend, »laßt uns
gehen!"
Nach einem langen, befchwerlichen
Gang, der iiber endlose Kreuz- und
Querwege führte, fo daß der Fremde
nicht den geringsten Begriff davon
hatte, wo er sich befand, machte Svend
Gjonge endlich vor einem alten Hünen
grabe Halt, das von einer Reihe
Granitblocken umgeben war. Svend
rollte einen der Steine bei Seite, und
nun ward eine Oeffnung sichtbar, die
groß genug war, um einen Menschen
hindurchzulaisen.
»Legt Euch glatt auf den Bauch und
kriecht hinein,« fagte Soend, »es ist
die hochste Zeit, daß wir in Sicherheit
gelangen. Der Tag beginnt fchon zu
grauen, und dann nützen unsere Bett
tiicher uns nur wenig. »
Der Fremde lroch in das Loch hinein,
das fich gleich fo viel erweiterte, daß
man aufgerichtet darin stehen konnte.
Soend rollte den Stein auf feinen
früheren Plan zuriick und schlug dann
Feuer.
9. K a pi te l.
Wie Stand znrn Schafgriber wurde.
Der Leuchtspatn den Svend anziin
dete, wars seinen röthlichen Schein
ringJ umher in dieser Hehle, deren "
Wände and großen Granitdldcken gebil
ket waren. In der einen Ecke befand
sich eine Bettstelle and unbehauenen
Buchenzweigen und mit frischem Heu
angefüllt. Auf der entgegengesetzten »
Seite erblickte man eine Menge Heim-,
Schwertcr und Schußwaiiem welche
alle das schwedische Kennzeichen trugen
und zu einem Haufen aufgeschichtet
waren.
Der Fremde ließ seinen Blick über
die Gegenstande hingleiten; er hatte
die Mütze vom itopse genommen und
sich ans eine Baumwurzel gesetzt, die
ihm statt eines Stuhles diente. Soend
Gjönge stand einige Schritte von ihm
entfernt, die Arme geireuzt, ihn mit
festem, durclidringendein Blick betrach
tend.
»Ja, seht Euch nur utn,« sagte er
endlich. »Ich iiade gut abgeschlossen,
wir find sicher vor jedem lieberfall."
»Das ist gut,« erwiderte der Andere,
»dann können wir ungettort miteinan
der reden, und ich habe Dir viel zu
sagen-«
»Dann laszt und mit der Nennung
Eures Namen-J deginnen.«
»Juki une- lieber mit meinem Antre
9en beginnen, dao ist die Hauptsache;
mein Name lommt nachher-, der hat
nichts zu bedeuten. Tu mußt wissen,
Zuend, daß die Mascstat und des hohen
Reiches Rath, sobald sie vernahmen,
daß der Schivede zu landen gedenke,
den Beschluß sasnen, alle llsluter der
Stadte und der stirchen von den Inseln
nach Ropenliagen senden zu lassen.
Ader die Ausführung dieses Beschlusses
wurde, wie leider so manches Notiz
tvendige in diesem ungliickseligen
Kriege, aufgeschoben Erst als der
Feind aus Fluten stand und das Geld
und den Proviant der Städte zu nelss
men begann, als die Noth da war,
wurde ich in aller Eile nach Laaland
und Falster geschickt, unt zu retten,
was zu retten war. Der lluge Herr
von Pappenheim hatte aus eigene Faust
Alles gesammelt, wav an Zoll- und
Steuergeldern in seinem Stist einge
lomtnen war; die Summe belies sich
zusammen mit den stirchengeldern und
dem Geld, das Herr Henrilsliammel
von Mocn gesandt hatte, auf funfzig
tausend stieichetlsalen Es gltickte mir
unter großen Schwierigkeiten, nach
Nordingltorg lsiniiberzugelangen, und
dort habe ich all’ dies Geld an einem
sicheren Ort untergebracht, denn ich
l)osste, eo spater weiter sortschassen zu
sonnen. In dieser mißlichen Lage
dachte ich an Dios, der Du einen so
klugen stops und einen so starken Arm
desiuest, wo es daraus ankommt, zu
delsett.«
»Wer gab tnir diesen elsrenvollen
Leutnund l«
»Se. Maiestat König Friedrich der
Dritte.«
Bei diesen Worten fuhr eine
slli ende Rathe liber Soends Antlitz;
so furchtlos, so unerschrocken in
allen seinen Mit-Regt war, wagte
es in diesem Eli-sen staunt, seine
ändern tmfllelnem bleichen Manne
Hulsizstxw M Reises selber
PWWM fragte M in Wtem
swsw ....- s, ,,,,· ,.« ..·..- .