Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, February 08, 1895, Image 1

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    Grand Island
YMEW M YMM
. Jahrgang 15.
Grund Island, Nebraska, Freitag, dcn 8. Februar 1895.
Nummer 22.
. Die ,,Elbc«-Kataftrapye
315 Uenlehen umgekommen.
Nur 20 gerettet.
l
Die Katastrophe, welche mit dean
Untergang des Nordderttfchen Blond
Dampfets »Ob« nach dem Zusammen
Tftoß mit dem Darunter ,,Crathie«
hereingebrochenist, ist sent in ihrem
furchtbaren Umfange, in ihrem nn
iäglichen Elend Zu übersehen. Die
;Hossnnng, daß noch weitere Personen,
als die 20 Geretteten dem Tode entgan
ert sind, ist jetzt geschwunden Drei
gundertnndfünfzehn Menschen haben
- den Tod gefunden; sie find ertrunten in
den Kojüten, in welche die Wasser-nassen
« hineinslrörnten, mit dem Danrpfer ans
den Grund gegangen oder von Wogen
) verschlungen worden, als sie in über
fülltem Boote Rettung vor dem furcht
bnren Geschrei suchen wollten
Ein Rettunggboot ist nahe Llarmonth
mn den Strand getrieben. In dem
« selben befanden sich eine Anmhl
Rettungsgiittelnnd Ruder-, nnd Innn
nimmt an, daß die-) das Boot ist, dessen
Jniassen von der Fischerschmack »Wild
flower« ausgenommen und geree
wurden.
Aus den Rudern des Bootes ist zwar
, der Name »Meine-« eingebrannt; in
Schififnhrtszkretlcn weiß man aber nicht-z
T« von einem Schiffe »An-nim«
Tie größten Anstrengungen werden
gemacht, urn irgend welche Spuren von
dem oermißten Boot, welches der Deck
offezier Stollberg oon der .,(7!be« ab
itoßen fah, zn finden, aber es sind alle
»
Vsblllljullgcll llckgcllllcy gcoucokIL
Ueber die Flotastroplse selbst liegen
- eine Reihe Berichte vor
Der gerettete englische Lootse Gran
j hour giebt folgende zusammenhängende
Schilderung: »Als ich noch dein Zu
sammenstosz der Dompser aus das Vers
:- deck eilte, fand ich doti bereit-Z- Knot.
von Goessel, der mit besonnener Ruhe
seine Befehle gab. Seine erste An
ordnung lautete: »Die Boote klar
(gemoiht!« Dann folgte die Ordn:
. »Alle an Text und die Bestimmung an
ihre Postens-« Voaner Kot-innewo
bkücke herab gab er mit klarer-, weithin
sp , ollender Stimme seine Befehle und
der l. Ossicier Wilhelins wiederholte
seine Worte-. Die nächste Anordnung
lautete: »Rosen und Kinder noch dein
Dimerdrck!« Tte dort befestigten
HI-»z,8oote solltest ausschließlich zur Rettung
Idee Frauen undltinber verwendet werden«
XII-Dann folgte der Befehl, die Boote
Hxherobzulosietn
« 'L te Passagiere, in wirtenr Knäuel »u
J« sammengedrängt, gehorchten den Anord
— ertragen der Schiiisoisiciere Wohl
«--’- hörte nutn Webslogen und Angstgeschrei,
k- doch herrschte keine Vanil. Tie Lec
leate waren eifrig bemüht, die Boote
T. Im Spiegel klar zu machen, als plötzlich
der Dampser sich schwer nach jener Bettes
- hin überlegte und mächtige Wogen, daol
« Berdeck überschwennnend, die Boote rnm
sT Theil zerschmetterten und unbrauchbar
zmscheth Diese oerhänanigoolle Wen
. dung war die Ursache, daß matten und
· Kinder zu Grunde gingen.
Inzwischen war es gelungen, erneo
"« der Vnckbotd-Boote klar tu machen, itt
welchem auch ich einen Platz sand. Aus
" Befehl von Kapt. o. qussel über
" nahmen der dritte Ossirtcr Ztollberg
J« und der Zahltneister die Leitung diese-H
’« ooteo. TerDantpser war bereits bis
items den Wasser-spiegel gesunken, und eure
Zwilde Postil ergriff iebt die Passagieus,
Edle ihr Verderben vor Augen sahen.i
In wenigen Minuten war unser Boot
überfällt, und mit Mühe konnten witi
von beut sinkenden Farltttettg abstosteu. I
Unser Boot war day letzte, dir-H deer
Dampfe-r verließ. llno folgten dies
herzterreißenden Klagernse der deut«
r-. Verderben geweihten Unglücklichen
Jthts der Kotntnaudobriicke ttnnd noch
der Kopitäu und der ertte LtficieH
sie harrten aus ihn-in Posten tin-J und
opsekten ihr Leben in getreuer istfiitluuzrt
- ihrer Pflicht. Tte »Noc« ging It
sMinutem nachdem unter Boot erbgk !
« stoßen wor, unten-« j
LootleGreenhotn ttt der Metnunsz
daß die Schuld ou der ..ltatostropl,re der
" saltrlitssiqen Leitung des Dampfe-S
. »Cmtl)ie«, welcher m die »i9lbe« hinein
munte, zuzuschreiben sei i
Ter deutsche Konsul IllrndbeeU der-:
seit dein Belanntwerden der statustropljex
eständig vZur Stelle wor« hat aus den
· . Protokoll genomntenen Ausiaqen des
"-«reenharn den Sachverhalt saugenden
aszen ermittelt:
«DerZusa-nment·toß erfolgte ito Meil.
otn Merschelling Leuchtschiss entsemt.
ydeDsmpsey die ,,Elbe« und der
» Adere welcher in dieselbe bineinrannte,
»den mit Bolldoxppiz die Geschüt
Ins vor aber nur eine geringe. Un
mittelbar nach der Kollision begann die
»Nun-« zu sinken. Der Spiegel (oas
Hintertheiy sank herab, der Brig ragte
weit aus dent Wasser heraus« Dies
machte es unmöglich, verschiedene der
Boote zu erreichen. Alles drängte aus
das Verdeck, und in der allgemeinen
Verwirrung konnte des Kapitans Re
sehl, daß Frauen nnd Kinder zunächst
gerettet werden sollten, nicht ausgeführt
werden
Ein Jeder wollte zuerst gerettet sein«
Das erste Boot, welches man herabließ,
wurde oon den hochgehenden Wogen
schnell zum Kentern gebracht und alle
Jnsassen ertranken. Ein zweites Boot
wurde herabgelassen und verlor sich in
nebelverhüllter Ferne.
In das dritte Boot, welches nmu
zwei Minuten vor dein Untergang herab
ließ, als über das Verdeck bereits die
Wogen hinwegspiilten, drängten sich 19
Männer, während die Frauen und
Kinder auf der anderen Seite, dein oer
hängnisvollen Befehle des Itapitiius
Folge leistend, vergebens auf Rettung
harrten. Dieses dritte Boot ftschte
Anna Bückuer auf, die einzige, die Kata
strophe iiberlebeude weibliche Person.
Sie war in dem ersten Boote rnit
geiahreu, das bald darauf kenterie, und
hatte sich an deui Rand dec- umge
schlagen Fehrzeuges festgehalten, bis
das dritte Boot Rettung brachte.
»Die zwanzig Ueberlebeuden trieben
bis um ll.10 Uhr auf den hochgehenden
Wogen umher. Wiederholt schlugen
gewaltige Sturtwellen über das Boot.
Die Kälte war bitter, so daß nun auch
der Tod des Erfrierena drohte. Anna
Blickner lag atn Boden des Bootes-,
halb ertrunken und halb bewußtlos-.
Die Lichter verschiedener Schiffe wurden
gesehen, aber auch nicht eines kam
näher. Ein Dampfer und zwei Fischer
fahrzeuge fuhren bei Tagesanbruch vor
über. Die Bernannuna sah die Signale
des Rettungsbootes nicht oder nahm von
denselben keine Noth Schließlich nahm
die Fischerschtnack «Wildslower« die Un
gluaueyen am.
Obermafchinift Neussell, der Init knap
per Noth dem Verderben entging, befand
sich, als ver Zniasnmenstoß erfolgte-, in
dem Maschinenraum, der durch dIe Ne
rvalt des Anpralls zum Theil zertrüm
mert wurde. Die MaschInen subst blas
ben unbeschädigt, doch füllte sich der
Raum schnell InIt Wasser, obwohl sofort
die Dampfpunrpen in Bewegung gesetzt
wurden. Den in gewaltigem Strom
eindringendcn Wogen mußten die Ma
schinisten aufgen
Die geretteten Mannicbaften der »Ei
be« bestreiten mit BeitiInnIIheit, daß nach
dem Zufammenftoß eine Panit an Bord
ausgebrochen sei, aber gerade der Eifer,
ben sie dabei an den Tag legen, läßt da
rauf schließen, daß däe Verwirrung groß
gewesen sein muß.
thne Gruppe der wereneten ergmg
sich in den bittersten Kritilen über das
Verhalten der Bernannnng des T ampsers
«Cratbie«, der die »Elbe« anrannte. «
Karl Hofmann, einer der geretteten
Itasütenpassagiere, erklärte, wenn derx
Dampser, welcher die Elbe anrannte,«
beigelegt nnd Boote ausgesetzt hätte-, so
hätte die Mehrzahl der Passagiere nnd
Mannschasten der »Elbe« gerettet werden
können. Letztere batte noch eitte ganzes
Zeit lang, mindestens 10 Minuten, nachj
dent Zitsannnenstoß, das Gleichgewicht!
behalten. Erst als die eingedrungenenj
Wasserntassen das Mittelkonrpartemenr
füllten, habe sich der Danroser aus die
Seite gelegt, nnd dann erst habe die Ver
wirrung ans dein Deck der »(flbe« solches
Dimensionen erreicht, daß «die Befehle!
des ans der Brücke stehenden lcapitänsz
ungehört verhallten.
Hof-natur suhrt sort: Die, welche gez
stern ertranken, haben weniger gelitteni
nnd weniger Angst ausgehauen, als wir:
paar Geretteten. Hosmann ist ans dieJ
Mannschasten der ,,i?lbe« nicht gut enl
sprechen und sagt, unter den Passagiere-i
hätte keine Verwirrung geherrscht, nbei
die Matt-tosen hatten in der Haft sich Fu
retten, den tion verloren
,,Sehen Sie doch nur selbst; unter
Benen, die ntit dem Leben diroongelunk
men, dieser Handvoll. sind sechnslnr
Zchisssnrannschasten und wir sind nnr
vier Passagiere-. O, wie viele hätten
noch gerettet werden könnt-us L Gott,
meine Frau! mein Kind! Von der Seite
war es mir gerissen, ich weiß nicht von
weni, ietzt sind sie beide todt nnd ich kann
nicht einmal ihr Grab besucht-til«
Ter starke Mann brach bei diesen Wor
ten oolistöndig zusammen. Nach einiger
Zeit ermannte er sich wieder nnd snhr
fort: »Ja, viele Passagiere hatten Ret
tungsgürtel, aber diese waren ttuylos.
»Dein betäubenden Krachen der Kolli
sit-n folgte das Wehgeschrei der aus dem
Schlafe artige-reckten Passagiere und das
unheimliche Rauschen der etndringenden
Wassermaiseth Ich eilte mit meiner
Inn aus das Deck, meinenTleinen Sohn
hielt ich fest im Arm. Mit verzweifel
ter Kraft drängte ich mich durch die
Menge, es gelang mir, mit dem Kinde in
ein Boot zu springen nnd meine Frau
folgte mir.
»Da gab der Kapiteln plötzlich den
Beschl, daß Frauen und Kinder sich nach
dem Hintertheil des Dampserg begeben
sollten. Ich mußte mich von ihnen tren
nen und sie ihreni Schicksal überlaffeu.«
i ·Der.t"kapitiin der Fischerschmack »Wild
iflower«, der die Schiffbrüchigen auf
»nahtn, äußerte in einein Jnteroietm
» »Die Wildslower befand sich gegen ll
. Uhr Vormittags ostfüdost non Lowestoft.
»als wir ein Boot siehteten, an dessen Mast
etwas flatterte. Wir fuhren näher, war
fen ein Tau hinüber, aber die Männer
waren so steif var Frost, daß sie es nicht
ergreifen konnten. Als schließlich die
Hälfte der Leute unser Schiff bestiegen
hatte, riß das Tan, mit dem wir das
Boot befestigt halten« nnd die Uebrigen
trieben wieder in die See hinaus-. Nach
vielen Bemühungen war ein rtveites Tau
festgeinacht, und wir konnten Alle herein
nehnren. Jtn Boot lag eine Frau tnit
einein langen Rock angethan, aber ohne
Schuhe an den Füßen. Der Rock bil
dete ihre ganze Bekleidung »ich bin
überzeugt« eine Stunde später wären die
meisten Neretteten erfroren gewesen. «
Die Geeeteetetu
Hirt .onimann triveite .ttajiite.)
Wegen Schlegel tkrveite nafiiteJ
Jan Bei-ern ittveiie stasiiteJ
Anna Büchlein
Vothen tswischendeckJ
vDritter Offizier Stotlberg
Erster LUtaichcniit NeuietL
Zahl-unstet Wesen
.t«Jilia-·3al)litieiitei· Sel)iiltheiß.
Hing-; ahtmeiiter Vinttueyer.
.L8ili«3-Zahlmeiiier Sittig.
Oder-heiser Fnerit
Stetvarv Mochi-.
Man-vie Winniug
Maitvie Singen
IJlatroic Siden.
Matrofe Dresonx
Matrose Baetiten
Lootse Dehacdr.
Lootse Nreenhanr
Tie Ladung der islbe, hauptsächlich
aus Stoffen, aus seide, Wolle, Beinen
und Baumwolle bestehend, hatte einen
Werth von annähernd 8500,00t).
Außerdem befand sich eine beträchtliche
Quantität Glagtvaaren sowie Bier nnd
Wein unter der Ladung. Tit-selbe ist
übrigens so ziemlich zum vollen Werth
versichert und der Verlust wird sich auf
die verschiedenen Marineoersicherungoge
sellschasteu von hier und Europa verthei
len. Der Dampfer selbst war nicht ver
sichert, da die Linie ihre eigene Versiche
rung besorgt nnd diese ist fiir die »Elbe«
wohl so ziemlich gedeckt·
Betreffs der an Bord gewesenen Post
stücke wird getraue Information wohl
kaum rn erlangen sein. Die Postcierkg
an Bord benachrichtigen gewöhnlich den
Postmeister in New York von South
ampton ane- per Kabet iibei bie Anzahl
der Postsiicke sowie die Länder, woher
dieselben kommen Da die Elbe aber
Southatnpton noch nicht erreicht hatte,
unterblieb die Meldung. Die ,,Lahn«
brachte auf ihrer letzten Fahrt 260 ge
fiillte Postsäcke mit, darunter 156 von
Deutschland, 10 von Dänemart, 20 von
Norwegen, ttt von Schweden, 10 von
Oesterreich und 117 von Nußlanb. Man
vermuthet, daß sich für etwa Q2000Post
Geldaiiiveisungen in der Post befunden
haben mögen.
Der Kapitän deei »Crathie« und des
sen Mannschaften haben vor dein Unter
suchungerichter ausgesagt, daß sie das
Schiff. mit dem ihr Schiff zusammenge
stoßen, nicht gesehen, kein Schiff un
tergehen gesehen und auch keine Hülfe
rufe vernommen haben.
hier few Ihr gemeint.
tEH ist aufrichtig gesagt worden, dass
die lialbe Welt nicht weist, wie die an
dere halbe lebt. Vergleichuttggtveise et
frenen sich nni Wenige einer vollkomme
nen Gesundheit, was nut- dem unt-einen
zinitnnde deOJ Blute-:- xtiinschrciben ist.
Alter niit schleppen tin-J von Tag tu
Tag weint-, tat-m den-un denkend-, wiikr
denn-it nicht zut- Anitnetlsatnteit ge
zwungen, dnsi Tausende unt uns sind
die nn «.Zkt«i-felti, Zalzslnß und sonsti
gen ernstlichen Vliitbeichtveren leiden,
nnd von deren Pein nun höchstens eine
Unmut-nun haben knntL Ter Erfolg
von Oriac-:- Snssnputtlln fiir solche Be
schwerden scheint onlin- iichcrlich den Ge
brauch desselben zu rechtfertigen und in
Alle in dringen, die ev wissen, daß ihr
Blut außer Ordnung ist. Jeder An
spkuch zu Gunsten Hood’6 Sen-separan
ist vollkommen gewährleistet durch dag,
was diese Medizin bewirkt hat, und
wenn die Eigenthümer ihr Verdienst
Allen, die an unt-einein Blut leiden,
Aufs Aeußekste einschörfcn, so seid Ihr
sicherlich mit inbegkissen.
iVn Pries- Cream BakitTg Powden
l M W Ist-M
Ueber die armenlschen Greuel
That-m
Von deai Spezialcorrespondenten derj
Associrten Presse, der von London aus«
nach Artnenien geschickt wurde, um dieI
angeblichen, von den Türken daselbst
»verilbten Greuel zu untersuchen, und der
Isich zur Zeit nach in Artneuien besindet,
Iift ein Schreiben eingetroffen Der
Name des Correipondenten wird aus
naheliegenden Gründen der Veröffentli
chung vorenthalten; indessen mag so
viel mitgetlieilt werden, daß der Ver
fasser des Briefes ein in Amerika wole
bekannter Zeitnngsmann ist nnd daß
derselbe beauftragt war, eine variir
theilssreie Untersuchung der iiber die
türkischc Grausamkeit erzählten Anga
ben anzustellen.
»der Correspondent der Assoeiirten
Presse hielt sich eine Woche oder länger
in Konstantinopel anf, ehe er nach Ar
tneuien abreiite, nnd stellte während
seines Aufenthalts in der tiirkischen
Hauptstadt eine Priisuna der daselbst
in Umlauf befindlichen Berichte an und
setzte dann seine Reife sort. Sein erster
Brief ist soeben hier eingetroffen, nach
dem derselbe oou einem zuverlässige-n
sBoten in Zifglisz im Kaukaan auf die
iPost gegeben worden war. Der Brief
enthält die ersten glaubtviirdigen Nach
frirhten direkt nun Arnienien und lautet
Iivie folgt:
Was für Nelieintnissc immer unter
dem Schnee der armenischen Berge ver
I b»Igen liegen mögen, so scheint nach
ITIllleuh was ich ans dem Munde zahl
reicher Personen vernommen habe-. es
keinem Zweifel zu unterliegen, das: den
von Zeitungen gebrachten Bericht-n über
blutige Metze-let nnd Gräuelthaten III den
Sassnner Törsetn zum Mindesten ein
zgut Theil Wahrheit Zu Grunde liegt
sund daß irgend welche elenderunrg wel
Iche durch weitere Untersuchungen eintre
ten mag, sich mehr auf die Fahl der
HinIIetnordeIem als auf den Grad der
oeriibtett Gränel beziehen wird. «
Wie jedoch der Correspondent in sei
nem Briese weiter benrertt, sind bei die
ser arineuischen Angelegenheit Iwei ver
IIchiedene Zeiten zu betiicksichtigen. Er
sagt nämlich weiter: ,,Allein einerlei,
welches Licht wir auf die krantpinrtig zn
Tage tretende Niedertracht der Tiirten
oder auf die rasfinirten Teufeleien der
revolutionäre-I Verschwörer werfen mö
gen, so finden wir, daß es immer nur
die Unschulbigen sind, bie am schwersten
zu leiden habt-n. Tie Türken behaup
ten, die Armen-er hätten die entsetzlich
sten Gränel an tiirtisclien Männern und
Frauen verübt nnd nach dem, was be
reits von der Art und Weise des Vor
gehens der Berschmorer ruchbar gewor
den ist, ist eet leicht wahrscheinlich, daß
obige Behauptung ani Wahrheit beruht.
So I. V. wird berichtet, daß als ein
Mittel, mn die Türken zur Veriibung
oon Nränelm nniznreizem welche den
Zorn der eiviltsirten Welt auf die Tür
ken herabbcichwören werden, einige Ar
menier Gewehrpatronen in die Körper
lebender Türken und Tiirkinnen gesteckt
und dieselben dann zum Explodiren ge
bracht haben und das-i einem Manne
gerade unter dein Brusttnochen ein Loch
in den Leib gemacht wurde, in welches
Pulver gefüllt und dann wie eine Art
Botnbe in Brand gesetzt wurde. Diese
Thatsachen sind in den Botschasten in
Konstantinopel bekannt, und möglicher
weise sind dieselben In Beiichteu an die
derschiedenen Regierungen mitgetheilt
worden«
; Oer umkeIponoent Iagt wenn: Un
nnpatteii sche Wahrheit über die im Sas
jsuners Bezirk verübten Nrenel wird
Iwahts chcinlich nie an den an sont-nen,
Hm die-Todten nicht mehr xn xeoen vermö
qen. Eine sorgfältige Eichtung aller
Jan-:- glanbwüedigen Quellen In nonftam
Jtinopeh vSassutn Fterasnnd Tiebtsonde
innb Billittz zn etlangencsen Timtfmhe
shat xn folgendem MkIedniIh geführt:
,(S,zen)isse nunetnsehc Butsu-n mehrere
Wanst-nd nn Fahl wenn-ist n tin- Vieh
und Schafherden auf Ihren Hunnneuvek
den in den längst der Nu- nIe von Kur
distan gelegenen SaIsnneiL M I n Sie
wohnten in zeinveilich euninens n T ist-kenn
welche sie nnt nnthend des Zisn der
Sonnnerweide bewohnten indem ihre
Hennathen nn Winke-: wen nein m den
Thälcm liegen. »Sie befunden nei) nn
tek dem Schutze eines siniownsnnine-3,
welcher contruetlich verpflichtet nun-,
die Güter gegen die Titanbzüge nothedi
dieben nnd knrdischer Räuber en dein-pf-h
den«
Kurze Zeit zuvor, ehe dee ijbewolsg
net sich anschickten, nnt ihrem gennjnes
ten Vieh nach ihren Wohnungen in den
Thälem zurückzukehren, fiel eine Van
de kurdischer Räuber-, die mit all-er Gei.
wilt sich Vorkäthe für den Winter ver- !
schaffen wollten- über die Heerde her.
Die Dorsbewohner nnd ihre kurdischen
Beschüser schien sieh tapser zur Wehre.
Sie würden den - .
die Diebe verjagt haben und damit wäre
die Sache aus gewesen, allein ehe der
Kampf vorüber war, mischte sich die tür
tische Regierung hinein, und dann fin
gen die eigentlichen Wirken an. Einige
Beamte telegraphirten nach Kanstantmo
pel, daß eine Revolution unter den Ar
meniern in den Sassuner Gebirgsdör
fern ausgebrochen sei, woraus direkt aus
dem Palaste der Befehl eintraf: »Be
strafen Sie die Dorfbewohner mit aller
Strenge-C
Jm Palaste hatte man nicht erst ge
wartet, um den wahren Thatliestand zu
ermitteln, und auch die mit der Ausfüh
rung des Befehl-Z beauftragten Beamten
gaben sich nicht mit der Untersuchung des
Thatbestandeg ab, als die Truppen auf
dein Schauplatze eintrafen. Die kur
dischen Räuber schlossen sich den regn
lären tiirkischen Truppen an und sogar
die Kurden, welche die Aruienier beschützt
hatten, erwiesen sich als Verräther nnd
halfen die Zahl der Regieranggtruppen
vergrößern. Die armen artnenischen
Bauern waren somit vollständig eineri
Abtheilung regelmäßiger tiirkischerl
Trupven und zweier Banden Kurden
preisgegeben Dann begann das Gerne
hel. Für die Armenier war es ein aus-;
sichtgloser Kampf, allein trotzdem läutpr
ten sie, wie nur Männer zu kämpfen
vermögen, die ihre Weiber und Kinder-T
gegen Vergewaltigung und Tod verthei-;
digen. Sie suchten Zuflucht in ihrens
Häuser-i, und verbarrikadirten sich da-»
selbst, allein die turdischen Geschützt-1
warsen diese Besestigungen bald in
Tiiiiiiniei, und als dann die Hausbe
woliner in Todesangst von einem. Ver
steck iu den anderen fliichteten, wurden
sie eibarmungglosz uiedergehanen, Män
ner Frauen und Kinder-. Die Schän
dung armenischer Frauen und Kinder
durch die Türken in jenem Theile des
Landes ist sogar in Zeiten vollkommen
ster Ruhe ein so alltägliches Vorkomm
nisz, dasz es keinem Zweifel unterliegen
lann, daß das Gemetzel von Gewalt
tliiitigkeiten und Gränel begleitet war,
die so gräßlich sind, daß selbst der Ge
danke daran lsinen schaudern macht.
Die Armenier in Athen und Konstati
tsnopel behaupten, das; 42 Dörser zer
stört und nahezu 1(t,t)l)0 Menschen nie
der gemetzelt worden seien; von unvari
teiischeren und besser unterrichteteten Per
sonen wird die Zahl der vZerstörteu Dör
fer auf 25 und die der abgemetzelten
Menschen ans ein- bis dreitausend ange
geben. Die genauen Zahlen werden
wohl niemals bekannt werden.
»Der Sultan war mit der Arbeit
seiner ziriegszfnechte so zu frieden, daß
er den Lsssicieren dankte nnd ihnen Or
detiszaiigzeichnungen Zuschickte und den
bei dan gräßlichen Metzeleien thätig ge
wesenen Ilieginientern Fahnen iuin Ge
schenk machte. Diese Fahnen sind den
tilegimentern noch nicht ausgeliefert wor
den, obgleich die regulären Truppen
ansriickten, um die Ueberbringer dersel
ben nach ihrem Hanptauatier in gelei
ten.
- . - is --- s
cllll glauksl, UUS Ulc chcckclcyllllg
der Fahnen verschoben werden wird, bis
die Aufregung über die Sassuner An
aelegenheit sich gelegt hot. Der britts
fche Delegat, der der Etürkischen Unter
snchungsconnuission beigegeben ist, könn
te diese Fahnen leicht zu Gesicht be
kommen, wenn er eH recht anfinge.
Ueber die türkische Coininission läßt sich.
weiter nichts sagen, als daß dieselbe von
Oben bis Unten der reinste Schwindell
ist. Diese Behauptung möchte Aehnlich- -;
teit haben mit dein bringen einer- Men
s,chen ehe derselbe prozcssirt ist, allein
in Feonstoutinopel hat kein einigermaßen
intelligenter Enropäer eine andere An
sicht darüber.
»Ja den ungliiiidischem Vorschriften
ist inan natiiilich geneigt, den Türken
Gelegenheit »in geben« in zeigen, was
die Couiintssion aus-richten wird, wobei
man sich vielleicht der Hoffnung hingibt,
daß die eniopäischen Telegaten die gute
Wirkung haben werden, daß wenigstens
der Schein einer llutei fuchnng zu Stunde
gebracht wird; du jedoch die auswär
tigen Telegaten nicht oie Macht haben,
den Verlauf der linterfnchnng zu leiten,
nnd wenig mehr sind als gewöhnlich
Zuschauer-, so ist wenig Hoffnung nor
hondem daß irgend etwas der Rede
Weniges zu Stande kommt. Worauf die
enropäischen Bewohner non Konstan
tinopel wirklich niit einem gewissen
Vertrauen gespannt sind, ist die Unter
iuchung der ganzen Angelegenheit durch
eine europäische Coinniission. Sie
glauben, daß die türkische Comniissi i
einen so ungenügenden Bericht erstaiikå
wird, daß die christlichen Nationen eine
Untersuchung anstellen werden« einerlei,
ob die Türken dies wollen oder nicht.
. , ...·--.h-—.«-—-... .
— »Der dentsch-französische Kiieg,«
in Liefernngen gis-) 20 Cents, in jeder
Liesernng ein künstlerisch ansgeführtec
Bild in Oelfarbendruck. Zu beziehen
idnech J. P. Windoip
Türkei. Der Anierikaner, welcher
im Penealoi-Bezirke in Konstantinopel
von einem halb wahnsinnigen Menschen«
der mit einem Messer bewaffnet, alle
sich auf den Straßen besindlichen Men
schen rvüthend angrisf, erstochen wurde,
ist der Direktor Stupe von der ,,Metro
politan«-Eisenbahn von Konstantin-weh
Zu gleicher Zeit wurde ein türkischer Be
amter nnd ein Eisenbahnbeamter er
sstochem und zehn oder mehr Personen
Iwurden mehr oder weniger gefährlich
verwundet. Dem Mörder gelang es,
seine Flucht zu bewerlstelligen.
O’Ncit, Neb. Mulliban, Elliott,
Ray nnd Harri5, welche beschuldigt sind,
den unehrlichen Er-Schatzmeister von
Holt County gelyncht und die Leiche
desselben in den Fluß geworfen zu ha
ben, wurden vom Countyrichter gegen
Eis-YOU Bürgschast entlassen, weil der
Richter entschied, daß nicht genügende
Beweise vorlägen, welche einen auf
Mord im ersten Grade lautende Ankla
ge gegen die Genannten rechtsertigten.
Spring Balley, Jll» Eine Feuers
brunst legte ein ganzes Wohnhäuser
geniert im Weichbilde der Stadt in Asche
Der Verlust beträgt J20,()00. Die
Versicherung vielleicht s«tt00. Ein klei
nes Mädchen tnm beim Versuche, ans
dem Zweiten Ztnctwerk eine-J Hauses
zn entkommen, in den Flammen um.
St. Li)itig, Mo» Jn Fred. Heitz’
neuer Glas-hätte, der größten Flaschen
fnbrit in den Ver. Staaten, welche
nnlängsi mit einem Kostenaufwandc von
8100,0Werr·ichtct wurde, sind die Feuer
in den Schutt-hören angezündet worden.
CI wird etmn Drei Iiäochen dauern, biei
die Qesen ihre ltilutlsitze erreicht haben,
welche erforderlich ist, damit die Bläser
iltre Arbeiten beginnen können. Wenn
die Fabrik vollständig in Betrieb sein
wird, so wird sie tlUO Arbeitern Beschäf
tigung gewähren.
Bergab
geht’g init Deiner Gesundheit nnd Dei
nem Wohlbefinden, wenn Deine Leber
nicht ihre Schnidigkeit thut. Jst Dein
Blut unrein oder Deine Leber träge, so
wirft Du gnrleicht das Opfer aller
Arten von Unpäßlichkeiten.
Das ist die richtige Zeit inn l)r.
PierceUJ Gulden Jlesiicnl Discnveky
Juni-innen. Als nppetitreizendeT te
staurirendes Lonic, runi Austteiben von
Krankheitskeimen und als Mittel zur
Erlangung von köiperlicher Kraft hat
es nicht seine-I Gleichen Es regt je
des Organ zu gesunder Thätigkeit an,
reinigt und bereichcrt dag Blut, stützt
das ganze System und stellt Krcift und
Gesundheit wieder her.
Für jede durch fehlerhaftess Fungi
ren der Leber oder nnreines Blut öernrx
sachte lKrankheit ist es das einzige Mit
tel, für welches garantirt wird
Wenn es Dir nicht hilft oder Dich nicht
kut«iit, erhälii Tgn Dein Geld zutck.
is- JW weiden von den Cigenthünietn
von 1)r.Snge’5 ( niemh Reine-etw- für
einen nnlns lhksmn Fall von Katarry of
ferirt Tag Uiiltel kurirt die schlimm
ftenFäUe vollkonnneu und auf dieDauer.
Ein neuer Zug nach St.LoniO.
Tag Wichtigste in del nenen Zeittabelle der
Bnrlinglon Linie in del nene Wiund Island
--—St Louig Zicg.
Verläßt lstrand Island nin 7 til-s Uhr
Abends nnd trifft am nächsten Nachmittag it
llhr 45 Minuten in —Z-t. Louis- ein. Durch
iahrende Schlaf nnd (C«ssiiiageii nnd eiiie
prachtvolle achtstündige Fahrt den Ufern des
Mississippi entlanq.
Bedenkt, die-Z ill der einxige Zug, welcher
einen dnrchgehendenSchlnjivngen von Nmnd
Island nach St. Lonis mit sich füllt-L
TicketH nnd sttngtnnft nii V. G M. Dir oi
Wir müssen darauf bestehen,
fnr die nan (intlllilnnd ;n Urkunden
Zeitungen f: i ilte i ni a n Es b i. i ah
tnng Zu haben, dartun sind alle Thie
jc:iigen, die den ,,:11n;eii·«zer nnd cHei-old«
Mle Tcutscylnnd senden, (iiifaelni"dert,
dust Alsonneniem eminsendcn.
Esr ».l:iililends« Bote-« nnd nnd-sie
Kalender flii lsttks fini) jetzt in unserer
Office in haben.
—— Bekanlt Hur-J Heini-ig, inenn Jln
etwas schuldig seid. Wer seine Schul
den bezahlt, verbessert seine Blüten
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