Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, December 28, 1894, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Grand Island
exk
b
ENGEL
MMW M
; Jahrgang 15.
M Js-««»WW
Nummer 16.
Dochensglundseljaus — f »
Ie
I,
g
I
-
r Großheitannien.——Der durch den ver
eerenden Sturm angerichtete Schaden
lrd sich aus oiele Hunderttausende
t » san Dollars belaufen. Zahlreiche Ge
- ""1f;Irrde sind umgeweht und eine Unmasse
;-" Telegraphendrähte zerstört worden. An
- fielen Stellen ist der Verkehr durch die
Uebersehwernurungen völlig ine- Stocken
, ersehen Zahn-ichs Schiffe sind ge
standei. Mehr als hundert Menschen
sslud in Folge des Sturmes umgekom
— toten und zahlreiche andere verletzt wor
den. Acht Personen sind beim Versuche
7 sich aus eitler dei Hon Head gestrande
, ten Barke zu retten, erkranken. Jn
. « « flier hat ein durch den Sturm um
» · hter Fabrik-Schornstein fünf Perso
nen erschlagenund viele andere verletzt
Der Sturm ist der heftigste gewesen, der
, seit 30 Jahren in England geherrscht
hat« Die Zahl der bei dem Eisenbahn-.
- teislück auf der London nnd Nachwe
slern Eisenbahn bei Chalsord umgekom
snienen Personen beträgt neunzehn. Tag
» «,Usglilck war dadurch herbeigeführt wor
F ’ den, daß der Manchester-Schnellrug ge
n« einen durch den Sturm von den
( , ietten grworsenen Güterzng rannte.
Der London ishroniele äußert sich
g Aber das an den Negern in Georgia
übte Lynchoersahreiu lso ist haar
«sirsudend. Jn keinem cioilisirten Ge
stein-lesen würde ein Verfahren wie
«"»,.-dleses gedulde-i werden, daß nämlich
Leute, ohne die mindeste Berechtigung
dazu zu haben, sich die eigenniächtige
Durchführung der Gesetze anmaßt-m
Wahrlich, es ist die höchste Zeit, daß wir
die Einsetzung einer internationalen
Epmniission in Erwägung ziehen, welche
diese in den Südstaaten der Union so
häufig vorkommenden Greuel ebenso
untersucht, wie die angeblich in Wurde
sian oerübten Grausamkeiten Wann
werden wir von einer im Congresz ein
geht-achten Resolution hören, daß der
grösident einschreilen soll, falls der
anverneur von Georgia nicht dafür
sorgen will, daß den Bewohnern seines
Staates ohne Unterschied des Standes
oder der Rasse eine gerechte Behandlung
in den Gerichten tu Theil werde? Der
Tonkreß ist im Allgemeinen nur allzu
gl, sich in ausländische Angelegen
xneen zu mischen. Er sollte lieber nor
« feiner eigenen Thüre kehren.
Niederlande.—-—Ter Samstag Sturm
» hat in ganz Holland große Ueberschwent
, mit-gen zur Folge gehabt. Die Maag
. send die Motte stiegen unt 12 Fuß, wo
i- durch ein Theil non Tfiotterdant unter
- «««Wasser gesetzt wurde. Der Verkehr in
den Straßen mußte durch Kahne vermit
telt werden. An zahlreichen Stellen
. « drohten die Deiche detn ungeheuren
Druck des heftigen Wellenschlagea aus
der Nordsee nachgeben zu wallen. Au
einzelnen Stellen durchbrach die Fluth
« die Deiche und seyte die angrenzende Unt
gesejtd unter Wasser. Neun lthiittsey de
i« renIundamente vorn Wasser unter-wühlt
Morden wetten, sind eingestürzt- Jst
Becht sind mehrere Personen durch dien
tern eines Kahneg ertruuten.
Die Barke Carolina, die von-Sonna
» nah nach Hamburg bestimmt war-, ist in
·der Nähe von Egtnond-See gestrandet.
Die Ladung ist durch die Wellen an’et
Ufer gelchwetnmt worden. Ein Theil
der semanttuttg ist ertrunken.
Deutschland- Der langwierige Bay
eolt itt Berlin, gegen gewisse Brauereicu,
den die Sozialdemokraten in’g Wert
gesetzt hatten, weil die Bretter gewisse
Weiter entlassen hatten, ist zu Ende.
" »Der Geschäftsführer von Schultheis’
" Brauerei, Richard Nester-, vek auch
Mit lieb des Reichstageö ist, und zur
srei nutzen Partei gehört, und der be
kannte ozialdentotrat Singer haben
einen Ausgleich zu Stande gebracht,
naeh dessen Bedingungen alle aus den
Brauerelen während des Voycottg ent
lassenen Arbeiter wieder eingestellt wer
den sollen, sobald Stellen srei werden«
Die Sozialdemokraten treffen Anstalten
« sitt dtts Zustandedringen einer Massen
Iersttttmlung, in welcher das lieben-in
- kunnten gutgeheißett werden soll.
. . I
Buisalo, N. Y. Jm hiesigen Gene
see Dotel wurde von Vertretern von
iüns ig deutschen PythiaegLogen aus 12
« vers edenen Staaten eine Berathung
« cis-halten und der Entschluß gefaßt, sich
m dem iebigets Natiottal-Verbande des
Orden- loszusa en. Eine neue natio
nsle Organisation unter dein Namen
,» , pro-ed Order-« der Pythiattsdiitter
« in Fegriindettverdem Dletiatiplstische
Ite ungder «Suprente«-Beamten des
- altes Drdens eer der Frage des Ge
» sdesdentstbenstitusls gab den
TZT Inder-C ltung.
·«s.T-«I«sI-Us der-Wo baltenen Zusammen
DE
· » W, die sin- m deutschen Lagert mit
.
einer geiammten Mitgliederzahl von
mindestens 8000 beschickt war, wurde
sogleich die Neugestaltung des Ordens
vorgenommen, und zwar erwählte man
io'gende »Suprerne«-Beamte: »Past
Suprente Cornmander, Chao. H. Klec
von New York; Supreme Conmiander,
George Seidensticker von Indiana; Su
Freme Viee-Commander, Courad Kro
tner von New York; Supreme Prälat,
Williatn Brickhagen, Distrikt Columbia;
Supreme Neeording und Correioonding
Seh-, Oskar Schlötnann von Michigan;
Supreme Schahtneifter, F. W. Roß
berg von New York; Saurer-e : Sev
geant-at-Armel, Oskar Brede von Michi
gan; Suprenie Innere Wache, Michael
M. Stein von West Virginia; Supreme
Aeußere Wache, Gustav Reinwald von!
Connecticut; Finanstomitu Henry A.j
Vuchholz von New York, H· Hagedornl
von Indiana, Julius Schmidt von Mi
chigan und Anton Voß von New York.
Man erwartet, daß alle deutschen Py
thiaS-Nitter, deren Zahl auf 15,»00 ge
schätzt wird, sich dem neuen Verhande
anschließen werden.
Die anwesenden Delegatcn erklärten
einmüthig, dieVeutschen in dem Pythiaeu
Orden würden sich das Recht. ihre Ber
einsangelegenheiten in deutscher Sprache
zu verhandeln, nicht nehmen lassen.
New York. Samuel J. TildenXTI
Landsih, »Gut) Stone«, der halbweer
zwischen Yonkero und Hastings gelegen
ist, wird von einem Syndtkat New
Yorker Kapitalisten ungetauft werden.
Der Londsitz hat einen Flächenraum von
800 Acker und ec- rverden s2,000,t"-00
dafür bezahlt werden. Das Gebäude
wird mit allen modernen Einrichtungen
versehen und als Somtner-.Hotel ein
gerichtet werden.
Der allgemeine Schrecken, welchen
der LerowMusschuß in New York ver
breitet hat, hat eine neue Art von Er
pressung in’6 Leder- gerusen. Einige
Leute drohen jetzt mit Anklage-i vor dem
Ausschluß, während andere mit Vor
ladungen als Zeugen bedroht werden,
wenn ihre Opfer sieh weigern, mit Geld
» herauszurückem
r
! nsit ihm geleit, angeblich weil i
Ein Polizeikapitän sagte einem
Berichterstatter, daß ihtn von mehr als
zwanzig Eigenthiinierinnen von liider
lichen Häuser-i Tsrohbriefe zugegangen
seien. Die Weiber erklärten thin, daß
sie zu Zahn W. Goss und den Ausschuß
rnitgliedern gehen und ihn der Bestechung
beschuldigen würden, wenn er nicht
zahle. Ter lsapitiin sagte, daß dies
seht allgemein Gebrauch sei und daß er
eine Menge Leidensgefährten habe.
Zuweileu würde auch in Form des
Betteln-;- Geld verlangt; die betreffenden
Frauen erklärten, daß, seitdem der
Lerow-Ausschuß an der Arbeit sei, - sie
dar- Geschäst ausgeben müßten und
berarmt seien, und dann werde das Ver
langen gestellt, ihnen einen Theil deH
Geldes zuriickzuaebem das sie zum
Schuhe ihres Geschäftes bezahlt hätten.
Auch gewisse Adookaten, welche meistens
in den Criminalgerichten praktiziren,
werden in ähnlicher Weise gebrandschaht
und zahlen lieber, als daß sie sich durch
sragwürdige Personen vor die Oft-sicut
lichleit lzerrrn lassen.
Corey’a große Nonnen Pittoburg,
Pa. General Corey, der sriihere
Führer der »Amt« der Industriellen-C
die lehres Frühjahr von Massillon, O.,
nach dem Kapital in Washington zogen,
"wird sich in der in St. Louis, Mo.,
anberauniten Versammlung der Papa
listett als Präsidentschastsrandidat an
kündigen.
Washington. D. li. Ein entsetz
licher Mord wurde Samstag Abend im
nordöstlichen Theile der Stadt verübt,
indem Jeseph A. Vean seine Stief
tochter, Frau Annie L. Leahy, durch
fünf Revolverfchüsse zu Boden streckte.
Als die Aerniste sich sterbend in ihrem
Blute atn Boden wälzte, stantpste der
Unmensch aus seinem Opfer herum.
Durch die Schüsse waren eine Anzahl
Bürger herbeigelockt worden, unter
anderen der Nationalabgeordnete George
D. Meiklejohn von Nebraska, der sich
vom Capitol auf dem Heimwege befand.
Er trug das Abzeichen des Freimaurm
ordeits, was dem Mörder sofort in die
Augen stach. »Sind Sie ein Frei-nan
rer?« fragte er den Natirnalabgeordne
ten. »Jawohl,« erwiderte der Lehtere,
woraus der Mörder hocherfreut ausrief:
. »Da sind wir ja Brüder und ich bin
obendrein noch Mitglied der »Grand
Artnh«. Ich habe ein Frauenzimmer
getödtet und nun wollen sie mir an’s Le
s ben. Ich wünsche, daß Sie mich beschü
hen. « Während Bean dieses sagte, war
. Meikeljohn rasch hinter ihn gesprungen
- und hatte ihm tsie Hände gefesselt. Mit
» einein kräftigen Ruck entriß er dem Bur
» schen die"«!llordwafse und übergab diesel
be der inzwischen erschienenen Polizei,
die den Mörder nach dein Gewahrsam
abführtr. Man glaubt, daß Bean irr
slnnig ist. Seine Frau hat nieellicklich
ff hel
den Tochter zu allerlei Mißhelltqketten ini
der Familie Veranlassung gaben. »
Grand Junetion Col Der frühere»
Schatzmeister von Mesa Eounto, W. J.
Quinn, der sich der Unterschlagung von»
Countygeldern in Höhe von Ol(5,000
schuldig erklärt hatte, wurde zu fünfjäh
riger Gesängnißstrase verurtheilt.
Quinn verlor das Geld in SpielhöllenJ
in Dem-er. ;
Winsboro, Ter. Jn Pietou hat zwi-;
schen dem Professor J. B. Gay und;
einein seiner Schüler, Namens Wilmer
;Randolph, ein ernstliches Gefecht stattge
funden. Rai-dolle wollte dem Lehrer
inicht gehorchen, und dieser wallte ihn
fdeshalb züchtigen, als der Junge ein
Messer hervorholte und dem Lehrer einen»
Stich beibrachte. Als er sich daraus
flüchten wollte, zog auch Gan ein Messer
und versetzte dem Jungen einen Stich.
Nandolph stürzte nieder, und der Pro
fessor ging mit feiner blutenden Wunde
nach dem nächsten Wohnhause. Aller
Wahrscheinlichkeit nach werden Beide, der
Lehrer sowohl als sein Schüler, ihren
Wunden erliegen.
Toulon, Jll. Der wohlhabende junge
Former, Win. H. Dowth, der sechs Mei
len westlich von hier wohnte, wurde todt
auf seiner Farm gesunden. DieS chweine
hatten die Leiche angesressen.
Kampf gegen die Einkom
ntentteuer.
Der Kampf gegen die besonders der
New Yorkek Hoch-Zwang gegen den
Strich gehenden Einkommensteuer ist
jetzt aus den Spalten der Presse vor das
Forum des Gerichts ver-legt worden
Der New Yorker Bankier John G.
Moore, von der Firma Moore ö- Schley,
hat im Supremegericht des Distrikts von
Columbia ein Gesueh eingereicht, durch
einen Gerichtabefehl den Bundessteuer
Commissiir John S Miller zu verhin
dern, von feinem, des Gesuchsstellers,
Einkommen eine Steuer zu erheben.
Die itn Gesuch angegebenen wesentli
chen Gründe gegen die Erhebung der
Steuer sind die folgenden: Daß die vom
Gesetz augeordnete Erhebung einer zwei
prozenttgen Steuer von dein Einkom
nten der incorvorirten Gesellschaften,
denen et« angehöre und von denen er Di
uidenden beziehe, und einer nochmaligen
gleichen Steuer von feinctn Gesammt
Einkontmen, einer doppelten Steuer
gleichkommsz daß die Befreiung aller
Einkommen unter sit-two von der Steu
er der von der Verfassung allen Bür
gern gewährleisteten Gleichheit vor dem
Gesetz widerspreche; daß die Steuer
ebenso wie den Bürgern der Bei-. Staa
ten widerrechtlich auch hier sich zeitwei
lig nufhaltenden Nichtbiirgern auferlegt
sei, obwohl derett Einkommen aus Quel
len stammen möge, die gänzlich außer
halb der Nerichtsbarleit der Ver. Staa
ten lägen; daß keine Ausnahme zu
Gunsten der vielen isorporationen ge
macht sei, die, obwohl zum Zwecke des
Gewinnes betrieben, von den verschie
denen Staaten alo Negierungstverkzeuge
behufs Förderung der polizeilichen und
sonstigen öffentlichen Aufgaben geschaf
fen wurden und benutzt werden nnd Ei
genthum dieser Staaten sind, und die
deshalb der Besteuerung durch die Bun
degregierung nicht unterliegen; und end
lich, das; die Steuer, gegen die Verfas
sung, eine rückwirkende Kraft habe, in
dem sie Einkommen treffe, das vor der
Annahme des Gesetzes erwachsen fei.
Da, nachdem die Steuer einmal, wenn
auch noch so widerrechtlich, erhoben sei,
es unmöglich oder doch nur durch lang
jähriges kostspieliges Procefsiren mög
lich sein werde, eine Nückerstattung der
selben zu erlangen, so wird das Gericht
ersucht, den Bundessteuer-Cotnmissär
vorzuladetn damit er seine Berechtig
ung zur Erhebung der Steuer darthue,
und ihm bis zur endgültigen gesichtlichen
Entscheidung verbiete, irgend welche
Schritte zur Erhebung der Steuer zu
thun
Daß unsere großen und kleinen Fra
pitalisten sich gegen die Einkommen
steuer wehren würden, war vorauszuse
hen, und dieser Schritt hat deshalb
nichts tieberraschendes. Was die an
geführten Gründe betrifft, so erscheint
darunter nur der einen Schein des Rech
tes zu haben, das-; die Einkommen von
unter 84000 von der Steuer befreit sind.
Dein Gleichheitetgrundsad zufolge sollte
sa allerdings jedes Einkommen besteu
ert und jedeg gleich hoch besteuert« sein
Aber was theoretisch richtig ist, läßt
sich in der Praxis nicht immer durchfüh
ren. Die Steuern sollen der Regie
rung Geld einbringen, unt sie in den
Stand zu setzen, ihre Verpflichtungen zu
erfüllen; es würde keinen Zweck haben,
sie da zu erheben, wo die Erhebung
eben to oiel oder mehr kosten würde, als
sie erllbrigen kann. Das würde aber
der Fall sein, wenn auch die kleinen und
kleinsten Einkommen zur Besteuerung
iherangezogeu würden. Außerdem
lkommt der Grundsatz in der Steuerge
fetzgebung aller civilturten Völker immer
mehr zur Geltung, daß die Steuern als
eine Last den tragfähigsten Schultern
aufzubürden sind, und daß die schein
bare Gleichheit eine große Ungleichheit
fein würde Jn allen anderen Ländern
sind die kleineren und kleinsten Einkom- f
men ver-n der Steuer befreit, und iu denl
meisten- wächst noch dazu der Steuersatz
des Einkommens mit der Höhe. Eben-;
so werden auch in anderen Ländern die
dort zeitweilig wohnenden Fremden be
steuert. Tie in Paris und Berlin
w o hu e n d en Amerikaner erhalten
ebeulcvohl eine Aufforderung, ihr Ein-»
kommen anzugeben, und Steuern darauf l
zu euMchteii, wie die andern Pariser ’
und Berliner, und wir haben erst neu- s
lich elheilt, rvie hoch z B. in Frank-;
reich e Nachlassenschaftssteueru dort
sterbe-Der Ausläiidei sind. f
Es schwer anzunehmen, daß dass
Ober desgericht, an welches die An
gelegecheit in letzter Reihe zur Entschei
dung glaugen muß, die von den Geg
nern ds- Steuer angeführten Gründe für
stichhactig erachten wird.
Jn Her That giebt es nur einen Grund
für das- Widerstreben, der leider sehr viel
für ficht hat, aber kein gesetzlicher ist Es
ist der-Daß die mit der Erhebung der
Steues beauftragten Personen die er
langteIIFKenntnisfe zu unfauberen Zwek
ken veOerthen könnten; daß der Credit
eines a geublicklich von ungünstigen Um
stände —betrvsfeuen Mannes oder Ge
schäfts in ihre Hand gegeben werde, und
daß sie die Gelegenheit benutzen würden,
um sich für ihr Schweigen bezahlt zu
machen-. Aber zugegeben, daß eine fol
che Gefahr vorliegt, sie wird mit dem
Augenblick schwinden oder aus ein sehr
geringes Maß vermindert werden, wo
wir aufhören werden, Beamte zu haben,
die heute kommen und morgen gehen.
Sobald ein Beamter die Wahl hat zwi
schen lebenslänglicher Anstellung und
allmählicher Beförderung auf der einen
und Entlassung und schwerer Bestrafung
auf der anderen Seite, wird er sich wohl
hüten, Arntsgeheimniffe zu verrathen
, Ueberhaupt sollte man annehmen dür
fen, daß der wirklich Ehrliche nur in den
allerseltensten Fällen von einer ehrlichen
Angabe feines Einkommens etwas zu
fürchten hätte-. Mancher mag ja ge
zwungen sein, zuzugestehen, daß er lange
nicht so reich ist, wie er sich den Anschein
zu geben gewußt hat, und mancher wie-.
der, daß er reicher lu, alo er die Welt
ahnen lassen mochte. Aber ob das nicht
auch sein lksluteg fiir unser ganzes natio:
Italeg Leben haben wird?
Indessen, die Sache liegt jetzt dem
Gericht dor, und bis zu dessen Entschei
dung mag der stumpf in der Presse ruhen.
N. Y. St. Zig.
Arke-in Junker »Es-ans zur Gretel gelit,
So lnn er stets die Taschen voll,
Irr lningl ihr Ziisngkeiten mit,
Sie Zahlt ilnn sa der Liebe Zoll
Xn Jcnnter Hang auch krumm und schlei,
Das Wien-l duldet seinen Ansi:
Sie liebt den Zwang zwar freilich nicht,
Lasn nils nur liisseu, weil sie ninsz.
Tenn er lauft ihre Liebe mit seinen
Präsenten. lsikaiiste Liebe will aber
kein rechter Mann, sondern nur der
Schwächling. Tei- Mann, den die
Gretel wirklich liebt, hat frisches ge
sundes Blut, hat blitzende Augen, seine
Muskeln werden bei der leichtesten Au
regung stahlhart, seine Spannkraft
wächst mit der Anstrengung, er weiß
nichts von Dhspepsie, Biliosität und
scrosulösen Anfechtungen Ein solcher
Mann kannst auch Du werden, wenn
Du Tr. l’iesrcn,s"s Uulilesn Menlipul
Hist-»ner gebrauchst. Dasselbe lurirt
alle von oerdorbener Leber oder un
reinein Blut entstehende Krankheit
CI ist das einzige Mittel, siir das garani
tirt wird, daß ec- in jedem Falle hilft,
widrigensalls das dafür bezahlte Geld
zurückgegeben wird. Die niedizinische
Wissenschaft kennt es alr- nie versagen
des blutreinigeiides, trästeersetzendes und
muslelbildendes Elirir.
Der schlimmste Nasenkntarrh wird,
wie eingewurzelt er auch sein mag, sür
immer kurirt mit Dr. Sage’g Untern-h
llennsely.
Dantlagung.
Wir sprechen hiermit allen Bürgern
der Stadt und besonders den lieben
Freunden und Nachbarn, welche uns so
ersolgreich unterstützt haben, als unser
Wohnhaus vom Feuer zerstöit wurde,
unseren innigsten Dank aus. Wir wa
ren damals gänzlich hülslos und hätten
ohne den Beistand, der uns zu Theil
wurde, absolut Noth leiden müssen.
Wir werden niemals vergessen, was un
sere Freunde und Mitbürger sür uns ge
than und danken wir ihnen nochmals sur
ihre Hülfe.
Anton u. PaulineBischelt.
Erlaubt-r Todtfchlag.
Jn New Orleans hat eine Coroner’s
Jury entschieden, fIdaß der Samstag vor
R Tagen erschlagene Faustiämpfer nicht
in Folge eine Schlages seines Gegners,
sondern der zu großen Härte des Fuß
bodenszi den Tod gefunden habe. Der
Wahriprnch verdient in goldenen Lettern
auf einein Riesenmonument verewigt zu
werden und kann einen werthvollen
Präzedenzsall bilden. Wenn ein Mann
einen Anderen im Faustlampf todt
schlägt und freigesprochen wird, aber die
Eigenthümer des Gebäudes, in dem die
Hauerei vor sich gegangen, verantwort
wortlich gehalten werden, weil sie den
Fußboden nicht polstern ließen, so kann
auch die Stadtverwaltung schuldig be
funden werden, wenn ein Mann sich auf
dem harten Bürgerfteia den Hals bricht,
nachdem er von einem Anderen zum
Fenster hinausgeworfen worden ist.
Jn der letzten Zeit sind mehrere ähn
liche Fälle vorgekommen und immer ist
der Thäter straffrei ausgegangen. Wenn
man ebenso brutal sein wollte wie die
Leute, welche solche Faustlämpfe ver
anstalten und sich an ihnen ergötzen, so
könnte man sich darüber freuen und die
Hoffnung hegen, daß noch viele dieser
Lumpen von den Anderen abgetban
werden. Das wäre aber weder mensch
lich, noch würde ein solcher frommer
Wunsch in Erfüllung gehen. Den
Herren Faustlämpferu ist es ohne Zweifel
sehr unangenehm, wenn sie ihre Gegner
todtschlagen. Sie müssen nämlich be
fürchten, dadurch dng Geschäft zu
schädigen. Freilich wird im Publikum
dadurch der Glaube an die Gefährlichkeit
des Berufs erhöht und das mag einen
größeren Zulauf bei Faustkämpfen
veranlassen, aber gleichzeitig wird auch
der Widerwille der besseren Elemente
erregt, waH zu strengerer Beaufsich-l
tigung und an vielen Orten zu gänz
licher Verhindernng dieser Veranstal-»
tungen führen dürfte. Allerdings
gestatten nur noch zwei Staaten, Loui
siana uud Florida, Faustkäinpfe ,,bi·3
zum Ende«, aber auch die angeblich un
schuldigen Kämpfe mit Handschuhen sind
nicht ungefährlich, wie die Thatsache be
weist, daß erst vor einigen Wochen im
Staat New York bei einer solcher Ge-:
legenheit ein Mann erschlagen wurde.
Das Grundübel liegt darin, daß sich.
ein großer Theil der Presse dazu her-»
giebt, diese Kerle zu Helden aufzu
baufchen. Keine andere Menschenklasse
erhält so riesige kostenfreie Neklame.
Lange Wochen vor und nach jedem Faust
kampfwerden Spalten über Spalten
über die Betheiligten, ihre Verwandten
und Freunde veröffentlicht. Dadurch
wird das Geschäft erst wirklich ein
tr·äglich. Beidem Kampfe selbst. ver
dient der Sieger zwar auch einen schönen
Hausen Geld, aber die Hauptsache
kommt erst hinterher. Dann reist er
durch das Land, erhält überall Qua
tionen und erzielt, wag die lHauptsache
ist, große Einnahmen. Von Zeit zu
Zeit führt er eine Komödie auf, indem
er sich den Anschein giebt, als wollte er
einen neuen Zweikampf mit einem
anderen »Champion« arrangiren. Die
Beiden zanken sich erst eine Zeitlang in
den Zeitungen herum, es wird Geld
depouirt, über die Bedingungen hin-und
hergestritteu und die Lärmtrommel emsig
gerührt. Wenn der Scherz lang geung ge
dauert hat, zerschlägt sich das Unter
nehmen wegen einer Kleinigkeit. Jn
Wahrheit hatten die Kerle niemals die
Absicht, sich zu prügeln; sie wollten nur
ihre Namen in deir Zeitungen genannt
sehen, um den verbleichenden Ruhm
etwas aufzufrischem Eine wirkliche
lHauerei findet erst wieder statt, wenn
das unumgänglich nothwendig ist, um
das Publikum in die Theater zu locken,
in denen sich Faustkämpfer unter der
Maske von Schauspielern aus-stellen.
Gesetze gegen Faustkämpfe können helfen
und haben auch schon gute Wirkung
gethan, aber die Hauptsache bleibt doch,
daß die Tagesprefse nicht Helden aus
brutalen Burschen macht. Solange
letzteres geschieht, wird auch die Rolle
des Faustkämpfers nicht ausgespielt
sein.
Sie können jetzt die doppelte Quan
titiit Port-)- Dnvis »Mein Knie-ts- zum
alten Preise erhalten. Die vielen
Freunde dieses alter-probten Heilsnittelg
zur Heilung aller Schmerzen« einerlei
ob äußerlich oder innerlich, bezeugen mit
Vergnügen, daß es kein schneller und
nntriiglicher ivirkendes Präparat gegen
Schmerzen aller Art, Verletzungen
u. s. w., giebt. Es sollte in keinem
Haufe, keiner Werkstätte und Fabrik
fehlen. Alle Apotheker verkaufen
»Dein Kiste-» zu 25 und 50 Cents per
Flasche.
Ve. Price’5 Cream Baking Powder.
Ril- selbsmselms IIMMIM
»Die Einkommensteuer kann nie
mals in einem Lande populär werden,
»in welchem das Recht auf private Heim
jlichkeit Iespektirt wird-« (Milmaukee
Sentinel.) — Stimmt nicht, geliebte
»Schildkvache«. Die Einkommensteuer
muß in einem Lande populär werden« in
welchem das Recht auf private Heimlich
keit —— fiehe Zuckertrust — respektirt
wird.
V e r s ch ie d e n e Ansichten. Eis
Cbicagoer Richter hat entschieden, daß
ein Dieb, welcher in flagranti mit der
LHand in der Tasche eines-«- Nebenmenscheu
lertnppt wird, kein Verbrechen begangen
hat, sofern diese Tasche leer ist. Das
andere Exttem stellten die Leute dar,
für welche daH größte Verbrechen darin
besteht, »ausgefunden« zu werden, olme
etwas »gemacht« zu haben
»E S giebt doch noch dann und want
etwas Neues unter der Sonne,« schreibt
ein St. Louis’er Wechselblatt und fährt
dann fort: »Daß ein Richter in seinem
eigenen Gerichtshof wegen Freisprechnng
eines notorischen Verbrechen-r- ausgepsiß
sen wird, wie hier Richter Murphy, ge
hört glücklicher Weise zu den seltenen
Borlotnmnisscn. « Wie heißt »gliickli
eher Weise-»k« Leider muß es heißen.
-—— Vergeßt nicht den Ball am Saat-»
stag Abend in Ha11n’-Z Part.
Bat-v war trank, wie gaben the schnit
Ulo sie eln Kind war, tief sie nach cistorisz
Sie wurde ein Fräulein« und hielt su III-Us
sli sie Kinder hatte, gab sie ihnen Saft-cis
Jtn HHerbst
Betrunkener: »Schau, schac,
wie g ul ich jetzt zur Natur pass’! Dis
Blätter fallen nnd fch auch!«
Di- Hi
Dls
Die St. Joseph de Grund Island Railamd
hat jederzeit Billete nach allen Punkten zsc
den niedrigsten Naten nun Verkauf. Halt-e
list-and nEiland direkten Antchluß niit det
Union Lacific Ueberland Conriet Fuge für alle
westlichen Punkte und in St Joseph mit
allen Linien nach Rot-dem Osten nnd Süden.
Wegen Iliaten nnd anderer Anglnnfl wende
man sich an den nächsten Lokalaqentcn oder
an S .M A d t it,
N. P. Il» St. J. C W. J. Ny»
It. Joseph, Mo.
Ratcn für Wintertouristem
? ie St. Joseph en Wand Island N. It«
lmt in allen Stationen Toniistethillete zte
lehr redntjrten Roten nach Resokten in Te
ra-5, New Mel-iso, J)ceriko,l«ottiiiaitii, Missi
sippi, Neorgith Alabama, Florida nnd Süd
Carolina Futn Verkauf.
Alle Billete gut zut- Riickkehr bis intn Jl
Mai1895. stiir Information wende intu
sich an den nächsten Agenten oder an
s« M Ll dsi ’
(«."l;.;ll.,31. ( C N X. N. :.,)i
St- Rose-Ih, Mo
Ein »un- ültlkrdelllchchs - drinne-redist-«
mn Allen-, W ihn-un unr- Vslkvnmrlls nnd erliulm Hor
slnn tot-es llllclusllgm !'rbk110« Madame sxltllbklx loslei
Vrklllckunzsz Mcssinm, jirlusnlis Lachen-, geboren mit
klneln Lchllirr nnd wunderler Zeherqalny sagt die
Vergangmtnsm Wszmmmrl und Huttan V o ll »
Jkalilr11T-mjkiligeil. Den thkhpirntlnv
m k rd c t; posuio mn Betrag: chrthjlnlnge thrschäfL
viel-c. Spekulalium -.E-rl)ridnng. Verändern-mein verli
tcnm Freunden, Krankheit Icllalnenlem Pensionen III
allen Tagen bH YelnsnTH all-s verborgenen Gebells-Mike
offenlmrti hilft Alan die m Unruhe- ilnd; fehlt aus
nmlg: giebt Ilnlhsdzliiak in allen Sachen non Interesse-.
GeschäftserNaniwa-m l«u«l)e-3aliairrn, Familienange
legenhrilcn. Atlleixspelnlalionem limirichh abwesende
chundcm hellt Zauberei, Jus-» "lrltnfincht, Bomolion
rnkcllcnntlksmnsp nnd alle ullssn nnh Nunmle month
he len.
Will-I Vckmlsxlfolbmtng
an irgend eu( Medium oder Wahrsagen ver ill- Mermit
jn ihren wunderbaren lknthllllnnqcn del- Verv anqeuhCiL
Gegenwart nndZlckunjlbcsglsbsnhellm russ» Efeu-M- Alle
Hernwlordcrungen anqenommcn und In r n «- rl d il a s«
gen blk Welt heraus-.
Geschäfte ilrlll orloatim nnd die-kru.
Madame Zwbe wird new so hoch illm den qmidhnll
chcn Mehle-i in dich-m Unndrltcllkn til-) Nt Präslhmlübn
dem Lunmensmnmluz während »l«.sr«-chnnng yürdle Wo r
hell dieselbe lit, til-J tonsznndksn Mediu- sllr Yligm i
rechnen
Lleollschr Full-U du wgcn du« well-n Altar«-ordnun
lionm m dm «-leilnngrn ihren Glauben nn Anzeiget
verloren habe-l. solllen schreiben und sich llbrrusngemdnj
nicht alle Nimmt-n Schwindel sind
ls·-zift11ml)llsetmml in dcsr Well, daß Musik« nie einzl
gm Wunllisslgcn Liebt-r sind und ihre Hunde-r Ylislsk v»
til-lachen. schnelle Lwlmllxkn und Erfolg nn HMOSM
»un- anunfl cnlhülll in ein« lobt
IT (- Hilcku n g. lknssxinkql die Grlrmnlcn nnd neu-l
lnelil schnelle und alljcklichc hell-alb- mit der lllsrsos Im
Flur liebl; ququ Wlillt in alfm Sachen durch zmlsckisllsi
gen Rath. Eillnkl Kuck- elnkn Aal-her II
t r n gl II l a In a n l l- n. anlljlllltrIllleIL Moll-. Z u bb s r·
BorMLN end All-unu, Ind. Glücks-made
frcL Cichnndkl ber anss nnd hka m am. lsrsväbsl
mcle Heilung.
Dr. sumner Davis
Spczlahsl für
Augen« u. Ohren-rankheiten
Jndependent Gebäude, Wand Island-.
w« ti; "7«141i();ixpsou.
Unvolul and
Praktizirl ja allen Gerichten.
Grundeigenthumsgeschäste und Collektiio
neu eint Spezialität