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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Nov. 30, 1894)
Unschde verurtheilt M m E. Acad-ist« (Fortsesnng.) Josua geht mich Deine aufwarterm an? Was ich wünsche, ist ein heißes Getränk, denn ich bin starr nor Kann-« »Das sollst Du haben, meinsunge l» Ich lautete und der bedanernswerthe Nechtportier ließ uns ein. Das erste, M ich beim Eintreten in mein Weim zinnner bemerkte, war die osfene Thüre des Wandschranlee, in welchem ich Mis; Meere versteckt hatte. Mein Herz stand einen Augenblick still und verfluchte meine Bereitwilligkeit, Stone zu be wir-then »Dahinein, Fredi In meinem Waschbecken findest Du kaltes Wasser. Nach dieser aufregenden Nacht wird Dir eine Erfrischung gut thun," sagte ich, ihn in mein Schlafzimmer dran gend. »Ich danke; ich bleibe lieber hier nnd werde Dir helfen, den Ther Himmel, was sehe ich! Gestern ist uns das entgangen ! » »Was?" fragte ich unbefangen, dabei aber schlug mein Herz heftig gegen die Rippen »O, meinHängebadenl Nein, den habt Jhr merkwürdigerweise nicht durchstöbert, wohl weil Ihr Niemanden drinnen vermuthet?» »Besser gesagt, weil wir ihn nicht bemerkten. Es gibt kaum ein besseres Versteck in Deiner Wohnung, als die ses!" rief Steue, ans einen Stuhl springend und hineinspähend. »Dicken son, Dickenfan, Du bist ein Erzhench let-! Ein Komödiant! Wer das von Dir gedacht hätte! Du hast das Mäd chen hier versteckt gehalten, während wir Deine Zimmer nnd Schranke durch sttiberten!" »Meinst Du?" fragte ich spöttisch »dann war es, gelinde ausgedrückt, sehr ungeschickt von Euch, den Flücht ling nicht zu sinden." Sxonetwurde rothAVar Zorn. »Hei rein man-, Bau Du nziritxich noch in’s Unglück rennen, wenn Du nicht vorsichti bist! »Glaubst Zu, daß Du eine wahn iinnige Mörderin beherbergen kannst, ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu ge rathen? Wohin hast Du sie gebrachte »Nirgends,» antwortete ich mit er heuchelter Ruhe, die meinen Freund irre machen mußte. »Da droben war bis kürzlich meine Rumpelkammer; ich fand es aber schließlich zu unbequem, jedesmal eine Turnübung zu machen, wenn ich etwas brauchte und so verlegte ich sie gestern in den Altoven; das ist auch die Ursache, weshalb Dir jetzt den Staub aufgewirbelt findest, Du miß ·" tranisches Menschenkind, Du! Ich habe Euch mein Wart verpfiindet, daß ich Miß Moore nicht beherberge, Euch jedoch nicht daran verhindert, bei mir Hansfnchmtg zu halten, wozu ich durch aus nicht verpflichtet war, denn trotz dem Du ,i1n Namen der Königin’ Ein laß begehrtest, bin ich überzeugt, daß Du über keinen Hausjnchungsbefehl verfügtest. Soweit ich mich iibrigens erinnern kann, ist Euer Flüchtling ein ziemlich schlaniee, kräftige-z :Uiiidctien, nnd wenn Du glaubst, daß ich im Stande wäre, ein solches in diesen Schrank zu heben, mußt Du mich fiir einen modernen Herknled halten. « »Unsinn!« rief Stone erregt, »das ist durchaus kein teunstftiich Du, wie jeder andere Mann, kann es ohne gar zu große Anstrengung vollführen! qKonntest Du beschworen, das Miß Moore gestern nicht drinnen gesteckt hats-« »Ich könnte es wohl, aber ich will nicht! Ihr habt gestern meinem Ehren werte nicht geglaubt, ebenso wenig würdest Du heute auf meinen Schwur etwas geben«-« »Wenn ich ev so sicher beweisen könnte, als ich es weiß, daß sie hier war, würde ich Dich in große Unan nehmlichteiten ftiirzen,« brummte Stone. »Wenn Du dae Gesetz hinter gehst, handelft Du nicht einmal als Freund an Miß Moore. Tit thätest Mst"« »Mir scheint, sinnt-J unterbrach ich ilin unwirsch, »Du bist nur herge kommen, um zu spionirett! Jcb be greife, daß es Tir, als einem der Lei — ter des Irrenhausee, darum zu thun sein . muß, den Flüclitlinq Zu finden. Du fürchtest die Muse die irsonithobei ten Ortes ertheilt werden würde. ;,ch versichere Dich aber, daf; ich das Mäd chen, wenn es meine hile wirklich an gerufen hätte, nicht von meiner Thüre fewiesen haben wirde. Wär-et Jbr in hret Anwesenheit zu mir gekommen, ich hätte sie selbstverständlich vor Euren Blicken zu verbergen gesucht. Sollte ie mich heute oder s onstwann aussuchem d werde ich sie aufnehmen, das gestehe O Dir unumwunden, denn ich weiß, ’ « Dir an meiner Stelle ebenso han je n würdest Ich werde meiner Aus · treu bleiben nnd ihre Unschuld sen, dessen kannst Du persiiljert s : « So, jetzt kennst Tit meine Mei nst-ts. Willst Du nun Dein Frühstück « · Menicht?" - - « s ja! Aber-ich wollte,ichwtißte, · II Deinen Worten trauen darf oder Weste er mißmuthig· Itessen-tin mit-, das wird Dir viele ’Wlichleiten ersparen, « rieth ihm Lebend »Aber ich bitte Dich, Its-m alten Freundschaft, Edle niätv länger mit TM «ß M erziibl mir wieee Mit-M ka ,,Wtr werden bald unsere Vochzet feiern." »Was? Und Du spielst den Blut bund hinter einer armen jungen Dame Wo bleibt da bei Dir die Milch de frommen Denkungsart? Ernstlich e sprachen, was weißt Du von W Moore? Denke Dir, wie Dir zi Muthe wäre, wenn Deine Dorothy ii diesem Sündenbabel, London genannt bei Nacht und Nebel uinherirren würde Ich weiß, Du hältst mich für eine1 Narren, aber selbst Narren haben Ge fühl; ich beschwore Dich, mir endliti Zu sagen, welche Hoffnung Du hast as Mädchen Zu finden?« »Wo immer sie auch monientan wei len mag, vor Abend werden wir sie siche: haben, darauf kannst Du Tich ver lassen," entgegnete Stone zuversicht lich. »Ich werde mich sofort nach den Frühstück zn Frau Towlinson begeben vielleicht erfahre ich von ihr etwas-J Jch erbleichte. Zum Glück hantirti ich gerade mit dein Wasserkessel, so dai Stone nichts davon merkte. «Thu’ mir einen Gefallen, erwähn vor ihr meinen Namen nicht, nament lich nicht in Verbindung mit Fräuleit Moore." »Bei-halb nicht?« »Weil ich die Bekanntschaft sämmt licher Hausbewohner Bromleh-Hallt emacht habe und nicht mochte, dai eu Towlinson wisse, wie sehr icl mich fiir Hildn interessire. Wenn si ed erfuhre, würde ich wohl nie in Stande sein, mein Ziel zu erreichen wenigstens würde Frau Towlinson mi: s i i jede weitere Auskunft über die Ange legenheit verweigern. « Ztone sah mich verstohlen an. »Willst Du damit sagen, daß bit Wirthschafterin in Dich verliebt ists-« »Ich wollte nichts dergleichen gesag: haben," unterbrach ich ihn ärgerlich ; »Bei ist-oft, den ich besuchte, lernte id T sie kennen, iie würde mir mißtrauen » wenn fie erfuhre, daß ich ihre Bekannt: s fchaft gesucht habe. Alle tneine Muh· wäre verloren und ich müßte wiede1 »,. « · s ; »gut« gur, tue wem- Dcluck malt Erwähnung thun,« versprach Stone,, ; »aber wenn Deine Ausgabe darin best ;steht, Fräulein Moore’e Unschuld zu! ; beweisen, so kannst Du Dir die Mühe! I ersparen, denn sie ist schuldig.« i »Du hast kein Recht, dies zu behaup ten, denn Du kannst es nicht beweisen i « i ries ich erregt. »Das habe ich auch gar nicht nöthig. s Die Rechtspflege hat es bereits bewie sen nnd die Rechtspflege begeht nur sel ten Schnitzet Als guter Freund rathe ich Dir, Lal, Tich nicht mehr um das Mädchen zu iürnmern.« »Als mein bester Freund werde ichs das doch nach straften thun und ich habe; die schönsten Hoffnungen, ihre llnschulds bald an den Tag zu bringen. Dann: werde ich sie zu meiner Frau machen,; und Du wirst Deinen Irrthurn bereuen. j Jetzt lassen wir aber endlich dieses; Thema fallen, Dein Thee ist fertig.« Ich reichte ihm eine leere Tasse und bat ihn, sich selbst zu bedienen. »Hier ist frische Butter, auch kamt ich Dir mit Eiern auswarten, wenn Du sie liebst. Ich bin nämlich ein Meister in der Bereitung von Eiern, ein Küchenches konnte zu rnir in die Lehre gehen l« »Bennihe Dich nicht meinethalben,« rief er, ausspringend und von dem Ses sel, aus welchem Mist Moore gestern ges es sen, etwas aushebend: »Hei-eh Lal, was ist dass-« Ich blinzette zu ihm hinüber und neigte mich dann rasch iiber meine Tasse. »Ich glaube, ale Mensch, der aus Freierssitßen geht, solltest Du schon wissen, was dae ist. Deine Braut be nützt doch wohl auch HaarnadelnL-" »Selbstverstiindlich! Aber wie lmnmtl ldzitsefse in Dein Zimmer?« fragte er bog-i t. »Du bist zum Großinauisitor wie geschaffen, mein Sohn! Wahrschein lich hat sie meine alte Aufwärter-in oder eine meiner Klientinnen ver loren.« . »Als ob Dich Deine Klientinnen in ! Dei-let Privatwohnung besuchen wär-i den.« s »Ich habe die Eine und die Andere sogar schon mit Thee bewirthet. Auch meine Konsinen pslegen mich zu besu chen, so oft sie in die Stadt kommen. Junge Mädchen sind gar zu neugierig, eine Junggesellenwittyschait kennen zu lernen. Uebrigens ist es doch ganz gleichgiltig, woher eine Haarnadel statnmt.'· »Sie diinkt mir aber ein Beweis mehr, daß Miß Moore hier war." »Schon wieder Miz Moore? Mensch, wirst Du denn nie nushoren, von ihr zu sprechen. Jst sie denn das einzige weib liche Wesen, welches- Haarnadeln trägt? Weißt Tu, daß Dein Mißtrauen Dich geradezu unanssteiilich machtl- Trinl' Deinen Thee und sei wieder vernünf tig.» »Gut, gut, ich trinte ihn schon.« Er schlürfte eilig das heiße Getränke und ich bemerkte mit geheimer Schaden sreude, daß er sich den Gaumen ver brannte. »Wenn Du mich unansstehs lich sindest, will ich Dich nicht länger belästigen!« Jch widesspwch ihm nicht nnd hielt ihn nicht zurück, denn ich wünschte ihn schon lan e in’S Land, wo dei- Pfeffer nennst ine Kreuz- nnd Quetlregen wegen des. Wandschrankee nnd der dummen Hamadel hatten mir schon helf genug gemacht imd ich ver-echte nur noch mit Miche, meine W In in- iei eapiie ansi- im sen-ei cita- erteiaitekt auf, euere meinen reim stnhl vorlls Feuer und griibelte, Alles - um mich her vergessend, darüber nach, .- tvie ich dem alten Crost am Besten die r Zunge lösen könnte Frau Dibcott, - meine Aufwärterim bie wie gewohn i lich um neun Uhr erschien, um mir das i Frühstück zu bereiten, störte mich aus i meinen Gedanken. . »Herr-gott, sind Sie denn heute gar nicht zu Bett gegangen?« sragte sie in i ein-m Tone, der mir deutlich bewies, -«baß sie eine Erllärung erwartete. i »Was kümmert das Sie?« tief ich . barsch. »Bringen Sie mir mein Früh studi - »Na, na, nur nicht gleich so aus dein : Päuachen gerathen! Einileiner Katzen s ammer ist ja nicht schlimm. Jch - mochte nur wissen, weshalb Sie so s übermächtig assehem da Sie weder . ans einem Ball, noch auch bei einem Diner gewesen sein können,« mur c melte sie, mich von Kopf bis zum Fuß s musternd. »Was geht es Sie an, wie ich que r» sehel Bringen Sie mir mein Frühstück und scheeren Sie sich zum Kuckuck!" I «Seien Sie doch hiibsch vernünftig und ziehen Sie Jhre nassen Stiefel aus," fuhr sie gelassen fort, ohne sich s« von meinem Zornesausbruch einschiichs I tern zu lassen. »Es ist ein abscheuliches ! Wetter draußen: Wind, Schnee nnd i Koth; man sollte keine Katze hinaus ! jagen. Hier sind Ihre warmen Haus i, schuhe." s »Ich mag sie nichtl· rief ich eigen sinnig, »und halten Sie endlich Ohre » Zunge!" »Ich möchte wirklich wissen, was ihn nur so aufgeregt hat?" brummte r sie vor sich hin. »Sehe ich recht? Da ist schon Thee getrunken worden« : Um allen weiteren Erörterungen aus dem Wege zu gehen, erhob ich mich, s begab mich ins Schlaszitnmer und ischlug die Thiir heftig hinter mir zu. sEFrau Didcott mußte mir verblüfft : nachgeblickt haben, denn sie hatte mich : heute von einer ganz neuen Seite ken s nen gelernt. tII.—-— .I1-4t. LI- c.««s.4-- DI...-.. JIJIDU JIIIIH Ulk statt-Ists Wasc Iund Kleider abzulegen, befolgte ich Zsoforn Nachdem ich mich vollständig ;urngelleidet, ging ich in's Wohnzims Einer zurück, wo mein Frühstück schon bereit stand. Ich aß init gutem Appetit geräfteten Speck mit Eiern und schliirfte dnftenden Malta dazu. »Da ich sehe, daß Ihnen das Früh stück mundet, bin ich schon beruhigt,« begann Frau Dideott die Unterhal tung von Neuem, während sie den Staub weiter abwifchte. »Wiffen Sie, daß Cliffords Inn von Geheimpolgisten bewacht wird?" »Das ist me wiirdig!« rief ich mit erheucheltem Erstaunen. »Aber weshalb denn?" »Gott weiß! Man sagt, daß Herr Brown seit zwei Jahren keine Miethe bezahlt hat. Doch der Besitzer hätte ihn schon längst pfänden oder hinaus wersen können. Ich glaube nicht, daß es auf ihn abgesehen ift. Wenn es nur keinen Standal gibt! Seit fieb zehn Jahren gehe ich als Bedienerin in Cliffords Inn ein und aus und nie ist etwas Ungehoriges in diesen Mauern vorgefallen; ich möchte derlei auch nicht erleben !" .Weshalb denken Sie denn gleich das Schlimrnfte?« »Nun, der Nachtportier hat mir er zählt, das; ed heute Nacht nicht geheuer zuging, er wurde fortwährend aus dem Bette getlingelt, Einer tain, der An dere ging. Nach Mitternacht hätten sogar fünf ihm unbekannte, verdächtig ausfehende Männer gleichzeitig nach Ihrer Wohnung gefragt. Ich sagte ihm aber, daß er sich irre, Sie bekämen nur feine vornehme Besuche. Die ver dächtigen Gesellen hätten wahrscheinlich nach den Burschen über uns gefragt, denen ich auch in aller Frühe gekündigt habe. Nicht wenn sie mir ein Pfund Sterling für jede Minute bezahlen, be diene ich sie länger! Ich halte etwas nnf meine Ehre, Alles was recht ist!» »Zind Sie aber streng!« sagte ich, bemüht, das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken. »Was haben Ihnen die jungen vrente da oben gethan-« i »Gctlian? Das wollte ich ihnen auch inicht gerathen haben! Aber sie behan ;deln mich nicht, wie ich gewohnt bin, Jbehandelt zu werden. Seit fiel-zehn isahrcn bediene- ich junge Hei-ten in Clissordo Jnn und bin gewohnt, daß man mir unt Achtung entgegenkommt. Heißes Blut, hier und da schlechte -i-amte kann ich schon vertragen, nbek »wenn tnan mit mir umgeht, als ob ich H eine Negersilavin wäre, das geht über . tteine Kräfte!" .Da haben Sie ganz Recht! Bitte, liebe Frau Didcott, reichen Zie mir die große Meerschaunwseise, meinen Tabaksbeutel und das Morgenblatt. Die eitungkiungen haben gestern noch spät xtrabliittek seit geboten, ich will nachsehen, was los war. So, ich danke!" »Das wissen Sie noch nicht? Eine Wahnsinnige ist aus der Bett-rechn trenanstalt entsprungen Es ist das chaudekhaste Frauenzimmer-, welches vor süns Jahren ihren Wohlthätek, den atmen Herrn Gm» erinokdet hat. Ich glaube, sie heißt Moore. Etinneen Sie sich noch an den Zenit-« »Ist-, sagen Sie mir aufrichtig, Frau Dideott, halten Sie das Mädchen wirk lich itr die Mörderin?« « lche Fragei Es ist doch sonnen klar, das Niemand anders als das Un cheuek III Yeiberkleidew den Most t . I Ich enthielt mich jeder sum-et tms wes-fee nich is Ieise Leim-. Sei Ding da bereite vergangene Woche zum jmiiglichP entgegnete ich, »Um-dem ich Zsejlzx gut wußte, daß er Recht hatte. . ZSchrani fchiebend. I Himmer, trat die ehemalige Wirthschaf E und bekümmert war ZEs hat keine besondere Eile, bemühen Sie sich nur, es schon zu machen-« ;fpottischen, halb erstaunten Blick an ge diesem Moment haßte ich das alte] tb Um zehn Uhr begmb ich mich· in meine Kanzlei hinüber-. ein Schreiber lag seiner gewöhnlichen Beschäftigung ob, das heißt, er zerfchnitzelte das Pult. Jch zog mich In mein Zimmer znriick und fand drei Briefe vor: wei Ge schäftsbriese und eine tnrzge asite Zu schrist vom alten Croft, worin er mich bat, ihn so bald alsmoglich zu besuchen. Ich itingelte nnd mein Schreiber trat ein »Was thun Sie jetzt, mein Junge?« .Nichts, Herr Dickenfon!» »So? Arbeiten muß der Mensch, mein Lieber!" Nach dieser lehrreichen Sentenz bffnete ich meinen Schrank, entnahm demselben ein vergilbteo Do iument und reichte ee ihm mit den Worten: »Sie werden die Güte haben, dies fiir mich sorgfältig zu iopiren. »Aber-, Herr Dickenson, ich habe das zweiten Mal kopirt !" rief er. »Vergangene Woche? Das ist un t achen Sie sich nur sofort an die Arbeit und stören Sie mich nicht, denn ich bin bis Mittag dringend beschaf tigt.« Er sah mich mit einem halb und zog sich stillschweigend zurück. Aber ehe ich noch recht Zeit hatte, die Akten des Maore’fchen Prozesfes, die ich noch einmal ftudiren wollte, vorzu nehmen, ging die Thiir des Persim mers auf und Emelhn brachte mir Mrs. Tomiinson’e Karte. »Die Dame kann sofort eintreten, « sagte ich, die Alten rasch wieder in den Elegant und vornehtn gekleidet, wie jterin bei mir ein, aber ich bemerkte aus . Zden ersten Blick, daß sie sehr aufgeregt » Flucht Miß Moore’s aus der Anstalt? »He-den Sie schon die surchtbare Neuigkeit gehört?" sragte sie ohne jede Einleitung. Ich rnckte ihr meinen besten Stuhl zum Kamim »Welche Neuigkeit meinen Sie? Die Freuen Sie s ich dariiber?" »Wie tann ich mich freuen?« ries sie leidenschaftlich. »Armes, armes Mäd chen! Was wird sie ohne Geld und Obdach in diesem Sündenbabel begin nen? Mir graut, wenn ich daran denke. Rathen Sie mir, Herr Dickenson, was ich thun soll?" Ich blickte in ihr ernstes, bekümmer tes Gesicht und war schon nahe daran, ihr die Wahrheit zn gestehen; aber ich erinnerte mich noch rechtzeitig an das Mißtrauen, welches mein Liebling gegen sie empfand und schwieg. »Was lönnten Sie thun? Wenn die Polizei sie nicht findet, wird es Jhnen wohl schwerlich gelingen! Haben Sie keine Ahnung, wo sie Zuflucht gesunden haben konnte. "-» »Bei Steve vielleicht, wenn sie z seine Adresse Iviiszte." ; »Wirk; sie nicht noch zu Ihnen kom mens-» »Zn mir? Nein, denn mich betrach tete sie nie als eine Freundin," ent gegnete sie erbleichend. »Ich will Ihnen etwas vertrauen, Herr Dicken son, was ich noch keinem ienschen ver traut hnbe——Mis; Moare betrachtete s mich nicht nur nicht als Freundin, sie ; haßte mich geradezu. Sie-aber nein, es ist besser, ich schweige-Ich bewun derte sie nnd konnte sie dennoch nicht leiden, können Sie sich ein solches Ge fühl vorstellen? Das Herz bricht mir, wenn ich daran denke, daß dieses junge, schöne Geschops allein in der Welt um herirrt. Was werde ich r.ur anfangen, wenn ihr etwas zustoßtT-" »Es wird ihr hoffentlich nichts s Schlimmes zustoßen," suchte ich die ; Fassungslose zu beruhigen, »und wenn ? auch —- Sie lonnen sich doch keinen Vorwurf machen? Sie haben Ihr . Möglichstes gethan, nm ihre Freisprk chung zu erwirten und würden sie wohl auch gastlich ausnehmen, salls sie heute znshnenläme — « «» j »Ja) weis teivit musi, ou insects thäte,« gestand sie ehrlich. »Ich glaube, sie würde sich in der Anstalt; glücklicher siihlen, nie in Freiheit, mit der steten Furcht, entdeckt nnd dorthin zurückgebracht zu werden. Und doch, konnte ich iie dorthin zurückschicken?s Herr Dickenfom Sie wissen, daß ich über ein nicht undedeutendes Vermögen bucklige-mein alter Freund hat es mir hinterlassen—icli würde die Hälfte des selben freudig opfern, um das Mädchen s in Sicherheit zu bringen. Sie sind, Advolat nnd kennen die Mittel nnd Wege, die man zu diesem Zweck einzu schlagen hat. Stellen Sie den geschick testcn Teteltiv an, koste es, was es wolle, aber finden Sie den Flücht lingl« »Und wenn wir ihn gefunden haben, wes dann-« Sie starrte in’e Feuer, tiefe Sorgen gilten zogen sich um ihre Mund- nnd itgenwintel und ließen sie alt und häßlich erscheinen; ihre Finger schlan gen sich krampfhnft ineinander nnd erst nach einer langen, peinlichen Pause de gnnn sie mit zitternder Stimme »Jch weiß nicht, ich weiß es selbst nichti Reihen Sie nur, Herr Dicken son—Zch-—ich glaube, ei wäre am Besten, wenn sie England ver-ließe und in ir d einem fremden Lande eine neue Felimnth fände-—W werde leine; ruhige Minute mehr ben, so lan ej ich sie nicht in Sicherheit weiß- W es schrecklich, so einsam nnd verlassen Im . her-irren ne missen-« - ? »Ich werde mein Wtchstee thun, tnn die Bedauernewertde u finde-n tniistete ich sie. Jnnerli schalt ich mich ab meiner Heuchelei. »Die Po li ei ist zwar schars hinter ihr her, aber i werde nach einen tüchtigen Privat detettiv anstellen, schließlich muß sie doch aufzufinden sein ! « "' »Mir ist ed ganz gleich, welche Mit tel und Wege Sie einschlagen und welche Summe Sie dasiir net-ausgeben, wenn dein Mädchen nur nichts ge schiehti Sobald ihr Aufenthaltsort ausgespiirt worden, bitte ich Sie, Herr Dickensom den Detektiv direkt an mich zu weiten, ich werde die Unglück liche auf suchen und dann sehen, was ich siir sie thun iaitn." Plaulich fuhr ed mir durch den Sinn, ob iie nicht nur deshalb mit dem Teteltiv personltch verkehren wollte, um mein Zusammentreffen mit Zilda zu verhindern. Ihr aus den Bahn siihlend, entgegnete ich: »ich werde die Dame zu bewegen trachten, in meine itanilei zu kommen, hier kennen Zie ungcnirt mit ihr Zu sammentreffen Sind Sie mit diesem Vorschlag zufriedean »:iiein," gestand sie ehrlich, »das wäre zu gefährlich S« »Dann werde ich das Fräulein zu fIhnen bringen. Paßt Ihnen das bes ers-« Sie biß die Lippen aufeinander-, erräthete heftig, ihr Busen wogte und ihre Augen bittztem Mit einer raschen Bewegung erfaßte sie meine Hand und begann, diese zärtlich driickend: »Ich habe ed Ihnen nicht verhehlt, daß-daß ich Ihnen gut bin. Ihre Zu tunst liegt mir am Herzen und deshalb mischte ich ed verhindern, daß Sie das Mädchen sehen. Sie sind jung und sur das Schone leicht einpsanglich und Mis; « Meere ist schon-»Mehr als das, sie ist de;nndernd, man muß sie lieb ge winnen! Ich kannte ees mir nie ver zeihen, wenn Sie sie durch mich kennen lernten und dabei vielleicht JhrHerz verlaren.« »Wer-Inmi- nian".-" fragte ich mit oer unschuldigiten Miene von der Welt. uItDas arme, ocriolqte Geschops würde ed von allen Frauen am nothigsten haben, Schutz nnd Halt an einem treuen Männerherzen zu sinden." Sie ließ sofort meine Hand los und starrte mich an. Das ganze Weib athmete t-eidcnfchast: Wenn wir sie auch fiir unschuldig halten, so ist iie doch vom Gesetz ge brandmarlt worden. Tie Welt hält sie fiir eine geisteslranle Verbrecheritn Sie konnten sie nicht heirathen und wenn Sie es dennoch thiiten und mit ihr fliichteten, so würden Sie keine ruhige Stunde mehr haben, aus Furcht, daß man sie sriiher oder spiiterCz entdeckte und Ihnen entrisse. Wenn Sie dann uberdies fanden daßc ie sich in ihr ge Täuscht, daß ihr Charakter nicht so schon sei wie ihr Körper, dann würden all’ die belastenden Beweise vor Ihrem Geiste auftauchen und Sie würden sich sagen: »Bielleicht ist das Weib, wel ches ich zu lieben vermeinte, doch eine Morderiui Bedenken Sie, wie Jhr Leben zur Holle würde !" ,,Nein, nein, das würde ich niemals von ihr denken « rief ich, einen Augen blick aus der Rolle fallend. Sie sah erstaunt zu mir aus und unter diesem Blick gewann ich sofort meine Ruhe wieder: »Sie kennen ja das Mädchen gar nicht und haben es noch nie gesehen, woher Ihre Begeisterung?" fragte sie mit zuckenden Lippen. »Sie haben oft genug von ihr ge sprochen, auch habe ich damals bei Crost ihr Bild gesehen. Ich weiß, daß Sie sie fiir unschuldig halten, weshalb sollte ich es nicht thun·.-" »Aber Sie sprachen, als ob——als ob Sie sie personlich kennen würden-« Wieder iiihlte ich mich versucht, ihr die volle Wahrheit zu gestehen. Früher oder später mußte sie ja doch erfahren, daß ich Mis; Moore eher gekannt, als sie, daß ich fene liebte und nur, um sie aus ihrer schrecklichen Lage zu befreien, Frau Towlinson's Bekanntschaft ge sucht hatte. Aber ein Geheimnisz ist nur so lange ein Geheitnniß, als man es siir sich behält; ich wollte das meinige bewahren und-—schwiea. »Ich glaube sie zu lenncn,« entgeg nete ich. »Sie ängstigen sich um sie nnd haben mir schon io viel von ihr Wohl«a »Sie machen also meine Sorgen zn den Ihrigen, Sie theilen meine Sumpathien und Antipathien-«— glauben Sie an eine Wahlvenvandtichoit, Herr Dickenlon?" »Den-auf muß ich Ihnen wirklich die Antwort schuldig bleiben. Doch um wieder auf Fräulein Moore zurückzu kommen-lonnen Sie mir gar keinen Anhaltspunkt bezüglich ihres möglichen Aufenthalte-ones geben W »Nein, denn man hat ihre Spur beim WaterloosBahnhof verloren, aber ich kann Ihnen ihre genaue Personen beichreibung und ihre Photographie geben-« lFortiesunq folgt. ) Use-eilen sie peinistlssncher. Am 20. Nov, 4. und is Te ernber per lauft die Buklington Bank-sahn- illets nach Punkten in Tera- Oklahoma und Jndian Turnus-, nach Punkten in New Meneo an der Paaeos Ballen Bahn nach Tentin N. ,nach Puntten in Arkansas, nach Kinnl ten ander St. Louis, ern Mountain O Spur ern und Hanf-is City, Gattinl « Golf ahn, in SLouisiana nach Punkten an der-i is. DE GUT. Bahn in Milournj lsdlich von III-i stellt Ein Preiii e die Unndinhet plus vo. W nänienneij tien vende Its- Hch as den Isens » ten. heissem-en j Hoch ver celppe Idee knuqenentzllnbnnF Fiel-ern und ente ten se n tranlhe ten gewinnen Sie III schnell en Mustemeiich and Orts II ülfe bon De. Meere-e Uble- alle-l sooft-exkl Dasselbe eelnlgt Jbe Blut nnd macht kaen Körper ichnell wieder much-tu und Miqu Frau N e al von Gebeten Milli, Teil-. batle einen Anfnll von Masern, welchem Bronchitis nnb Lungenentzllesp b a n g folgten. Jhe Mann schreibt- »Ich bin hoch erfreut über die Wirkung Ihrer . wundervollen Medb in. Ich sann sie Je rannn empfehlen und fühle, daß Ich da mll nur melne flicht thue. Sechs one-te long war meine Frau . nicht tm Stande, ehre » häuslichen Arbeiten u verrichten. Sie « at zwei Jlalchen des 74 R l « Golde-u Meint-II · k« « « Discovoky"gebmucht nnd ist ietzt kräftia genug, alle häusllM und ehelichen Pflichten zu erfüllen. denke ev m dlc beste Amsel die es gibt, nnd verbleibe In lebenslänglicher Dankbarkeit Jbr Freund- J. B. N ea l. chkkc gneqnllel eine Kur sbee das Gelb lich weine-them ——Dic———’ Opern - Haus Grocery ist der Platz, um Eure Grunde-« De litatessem Mehl, Produkte, u. j. w. einzukaufen. 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