Er will nicht. Istellettr san Aar Schmidt—.schieinfelo. In den verschwenderisch an estats teten Parterrezimmern des Fee herrn Aer v. Marburg herrschte angenehme Kühlr. Die feit dem Morgen geschlos senen Jalousien hatten dem Eindringen er Mittagshitze erfolgreichen Wider stand geboten· Der Inhaber der elegan ten Junggesellenwohnung saß in dem Halbdunkel seines Arbeitezitmners auf einer Ehaiselongue, ihm gegenüber in bequemern Sessel der Graf Hasfo v. Ernstthai. Die Kleidung der Herren paßte im Grunde wenig zu der Einrichtung des Geitiachee. Vor Kurzem erst waren Beide von ihrem täglichen Morgenritte zuriickgetehrt und, ermattet von der An strengung, hatten sie sich bestaubt, ge stiefelt Und gesporut bei einigen Er rischungen und bei einer Cigarrette der Erholung überlassen Ihre Unterhaltung stand mit der angenehmen Siesta vollkommen im Einklang; man zwang sich nicht zu einem Gespräch, quälte sich noch weni er, ein solches aufrecht zu erhalten« sondern sprach, wenn der Geist es for derte. Das Haupt zuriictgelehnt, die Beine vorgestreckt, ließ Graf Ernstthal die Blicke in behaglicher Ruhe durch das Zimmer schweifen. Während er mit einerReitgertc leise gegen seine hohen Neitftiefel schlug, unterbrach er eiue lange Pause des Schweigens. »Es-kiffen Sie auch, Marburg, das; Sie mit dieser Zimmerpracht, deren sich ein Sultan nicht zu schauten brauchte, gewaltig in die Rechte der zukünftigen Varonin v. Marburg ein greYen?" ».k-4. ---1..t4. «..- I.«-(- ! Licl csllvcccuclk luwcccc alls- lchcs lu einer Beschäftigung, ein Zeitungeblatt in ein Blasrohr umzugestaltem einen Moment inne. Tann entgegnete cr: »Es ist keine Aussicht vorhanden, daß es eine solche Dame sobald geben wird. Bis dahin hat ee noch gute Weile-, wenn überhaupt jemals derFall eintritt, daß ich heirathe. llntetdessen mag ich nicht wie ein Diogenes leben-« »Wie!« rief Ernftthal verwundert. »Hegen Sie im Ernste solche ketzerische Absichten?« l» n Heirathdsachen hört leider aller Scherz auf,« entgegnete Axel Marburg. »Ich will mir meine Freiheit so lange bewahren als ich kann. Denn schließlich begeht man noch zeitig genug die größte Dummheit feines Lebens. Uebrigens, lieber Freund, Sie sind ia fiinf Jahre alter als ich! Gehen Sie doch mit gutem Beispiel voran. « Hasso v. Ernstthal zog die starken Brauen bedeutsam in die Hohe. »Sie meinen, ich soll den Anfang machen? Dem stehen vorläufig zwei sehr wesent liche Hindernisse entgegen: Erstens bin ich finanziell nicht so gestellt, um mir einen standesgemiißen Haushalt griinden zu kennen. Mein Einkommen reicht gerade hin zur Existenzin unseren Kreisen. Und weiteste, der Haupt grund meiner Passivitiit : Jch kenne kein Weil-, das mich liebt und erwartet, meine Frau zu werden. Sie dagegen sind jung, reich, ein liebenewilrdiger Freund und Gesellschaften ohne Vor urtheile, lein ;-llave Jhrer Leiden schaften, kurz geradezu geschaffen zum Ehemann » kss s sk Wulst-um verneigt-c ftuf ituuifuf lächelnd. »Und weiter, wenn ich bitten darf,« sagte er nach einer Pause. »Weiter? Nun, Sie sind ein vor trefflicher Sportsmann—« Der Baron winkte abwehrend mit der Hand. »So toar ee nicht gemeint, lieber Waf, so gern man auch sein eigenes Lob vernimmt. Ich erwartete vielmehr der Vervollständigung halber noch die Erhärtung deo zweiten Punk tes. Lsder fehlen Jhnen dafiir die Argu mente2-" Der Graf drehte verlegen seinen Schnurrbart nnd schwieg. »Na, lassen tvir die ttontödie, lieber Freund-« lachte Marburg »Ich weifz fa, worauf Sie abzielen; Sie meinen doch die Geschichte mit der lleinen Barones se Oldendorff T« «3)n der That-« staunnelte der Gra überrascht. »Jchhuffe,Siehalten es nicht fiir Indietretiom daß ich Sie zu einer derartigen Offenbarung ver anlaßte." »Im tssegentheil," wehrte der An dere höflich ab. »Ich bin Ihnen sogar sehr dankbar, begreife nur nicht, warum Sie eine an sich unbedeutende Sache mit so viel Teiitatesfe behandeln. enriette leendorff ist ein reizcndes S titdchen—-wirtlich sehr reizend und von einer bezauberndeu Frifche, aber«—der Sprecher Puckte wie zur Entschuldigung die Achse n—»aber heirathen kann ich sie doch nicht. Zch denke nicht im Ent ferntesten daran, und sie auch nicht« »Sind- Sie sicher überzeugt, daß Fräulein v. Oldendorff nicht daran denkt?« »Ich schließe es aus der Unbefangen heit ihreo llttigangeo. Die Frauen kenne ich genugsam, um ihre Absichten u ergründen, weist deshalb auch, daß JVetmette in mir nur einen guten Eta meraden sieht, mit dem sie gern ver kehrt.« . ' Hasso sagte vgernd: »Sollte nicht eben diese Unbeian enheitSie täuschen? Es ist moglich, da Fräulein v. Oden do fsich ihrer Herzeneneigung noch gar ni t recht bewußtistz defsen ungeach tet kann dieselbe aber schon lange vor en sein. sta, ich lanbe es sogar icher, soweit ich dao fiimge Mädchen enge.« " Marburg zog sich einen Fauteuil neben den Sitz seines Gastes und ließ sich nieder. »Wie? Sie meinen, daß Henriette——" Er starrte vor sich hin, wie nachdenlend. Dann fuhr er hastig fort: »Aber habe ich dazu denn Veran lassung gegeben? Unser Verkehr war doch stets so harmlos, er ging nie iiber die Grenzen unschuldiger Neckereien hinaus.« »Dies zu beurtheilenmusz ich Ihnen und der Dame iiberlassen," entgegnete Graf Ernstthal, mit ernster Miene den nachdenklich gewordenen Freund betrach tend. »Ich habe vielleicht kein Recht, mich in Ihre Angelegenheiten zu mischen, aber es ist doch besser, Sie er fahren es durch mich, der ich Ihnen niiher stehe, als die Anderen« dasi wenig stens die Gesellschaft, der wir ange hören, sich iidcr Ihre Beziehungen zu Henriette leendorff ein ganz festes Urtheil gebildet hat«-« »Bitte, s prechen Sie weiter, « ermun terte Marburg, als der Graf zögerte. »Die Welt ist so leicht geneigt, schon I ans unbedeutenden Aeußerlichkeiten die svertvegensten Schlüsse zu ziehen. Sie i werden zugeben, daß sie in einem Falle, two nnzroeideutige Thatfachen reden, Ibald zu einer entschiedenen Annahme , gelangte. So erwartet ntan die Verklin l digung Ihrer Verlobung als nahe bevor lftehenn i Axel Marburg strich sich mit der i i Hand über die Stirne. ,,Eine schöne Geschichte !" erklärte er » mit kaltem Spott. z »Die Sie indessen bei der empören sden Skandalsucht der Gesellschaft vor F aussehen mußten T »Aber Ihre Eraffnung trifft mich idollkomnien unerwartet; sie überrascht Hnich außerordentlich-und dass ist ed, Jwad mich vielleicht entschuldigcn kann. zSclbstverständlich lag ed mir fern, zu IMißdcntnngen Anlaß zu geben, befan ’der-3 leid aber sollte ed mir thun, wenn ich durch meine unschuldigen Aufmerk 1 farnteiten Hoffnungen erregt hätte, die - ich nicht erfüllen kann." »Und weshalb nicht?" i Arel zeigte dem Freunde ein sehr szvenvundertes Gesicht »Weehalb nicht? « Ja, liebe ich Henriette denn? Ich habe das Mädchen sehr gerne— -aber lieben? -—-Zum siuckuck auch! Ich will mich gar nicht verlieben und noch weniger heirathen!» Graf Ernstthal lächelte. »Das ist also der Grund Ohres Straubend: Sie wollen nicht· Allerdings eine sehr trif tige Ursache ded Widerstrebend, die indes; kaum genügen dürfte, Ihre Hand tungeweise gerechtfertigt erscheinen zu »tassen·« Marburg sprang empor und durchmasz eilig das Zimmer »Sie setzen tnir arg i u, Ernstthali Zieübertreiben Aleob » ich soweit gegangen wüte, daß sich mein . syehler nur durch eine Heirath wieder zgut machen ließe! Habe ich dem Ruf » der Dame geschädigt. "« ? »Wiirden Sie das nicht thun, zogen Sie sich plotzlich ohne Ursache zurück-» ; Der Baron lachte gereizt »Sie jmeinen also, ich mule Verwiinschte ; Höflichkeit! Sie läßt Uns die griistten »4;umtnheiten begehen. Ich habe einige Bielliebchen an Henriettc verloren und z ihr demgemäß einige Bouqnettd und ; Bücher geschenkt , ich bin letzten Winter Jmit ihr auf demtiise gefahren; man » at mich wiederholt in der t«oge ihrer S Butter gesehen; ich habe die Varonesse zu Tisch gesiihrt und meinen Namen allerdings oft-»aus ihre Tanziarte ge schrieben. Mit Vergnügen erinnere ich mich der reisenden Stunden, die ich mit der Baronesse verplauderte und in denen wir miteinander musizirten Wir üben auch seht wieder aus aller höchsten Wunsch ein Duett ein, das bei Gelegenheit der nächsten musikalischen Hossoiree zum Vortrag gelangen soll. «an sind die xutninheitem die ta) ve ; gangen habe, und aus denen man nun die tiihnsten ISchlusse ziehen will !" »Ja, lieber Freund," sagte mit sci » nent Lächeln der Gras. »Ich glaube, die Welt hat diesmal so unrecht nicht. Nach Allem haben Sie sich verhalten . wie ein Mann, der-—Absichten hat.« »Nun wohl !" erklärte Marburg hei ter. »So werde ich mich in mein Schick sal fiigen, das, bei Lichte besehen, gar kein so fürchterliches ist. Ich bin jeder "zeit ein wenig Fatalist gewesen-dein Schicksa; will ich also die Entscheidung iibcr ntetn kunstiges Glück anheim stel len. Tiefes soll entscheiden, ob die Ansicht der Gesellschaft berechtigt ist oder ob meine Freiheit ntir bleiben sell." »Ich verstehe Sie nicht, Verehr tcster." Marburg winkte mit der Hand Ge duld. Er lies; sich var seinem Schreib tische nieder, ergriff die Feder und schrieb aus eine goldrandige Marte, die an der linken oberen Ecke das sreiherrs liche Wappen der Marburgd zeigte, nach kurzem Tliachsinnen Folgende-z: »Gniidige Frau Batonin! Daß ich von Ihrer kritiigen Gast freundschast iit der vers ossenen Zeit einen überaus umfassenden Gebrauch gemacht, auch anderwärts Ihre und der Baronesse Henriette Gesellschaft eifrig gesucht habe, kann Ihnen nicht entgan gen sein. Sie werden auch den Beweg grund s olched Begehrens errathen haben. TMeine Absichten sind ernsthafte. Um Sie davon zu liberreugen und zugleich dem Drange meines Herzens nach ebend, bitte ich Sie um die Hand Jhrer achtet-. Entscheiden Sie durch eine Erwide rung das Schicksal Ihrer » Axel v. Marburg-« ·· « ? Bevor der Schreiber die Karte in einen Umschlag steckte, reichte er sie Lseinem Freunde. Während dieser sie las, nahm Aer eine zweite Karte und fchrieb darauf: »(siniidige Frau Baroniui Da Sie und die verehrte Baronesse mir bei unserem letzten Zusammentref fen bezüglich der fiir heute angesetzten Diiettprobe eine bindende Zusage nicht geben konnten, erlanbe ich nur anzusta gen, ob ich zur gewohnten Stunde auf warten darf. Seine tiefste Verehrung legt den Damen zu Fiißen Arel v Marburg-« Auch den zweiten Brief reichte er dem Grafen znin Dur.chlesen Alsdann versah er jedes Schreiben mit einem Uinschlag und gab beiden die gleichlan tende Adresse-: ihrer Hochwohlgeboren der Frau Liaronin v. Lidendorff »Verftehcn Sie mich jetzt, werther Gruft-« fragte Axel, indem er sich erhob Und die Tischglocke in Thätigkeit setzte. »Das Weitere ist Sache des Schicksals. « Ernstthal bewahrte ein anscheinend mißbilligendes Schweigen. Der tiamcrdiener war eingetreten. »Ziinde einen itaminlenchter an, Franz, befahl der Hausherr. Viel zu gut gefchult, um seine Ver wunderung bemerken zu lassen, voll fiihrte der Bediente den Befehl. »So! Nun befordere schleunigst den Brief, der auf meinem Schreibtifche liegt, an feine Adresse. » Verbliifft starrte Franz auf die beiden Briefe »Verzeihen der Herr Baron, es liegen zwei Briefe hier rnit gleichen Adr.effen Welchen soll ich-I« »Welchen Du willst! Also wähle einen davon, ziinde ihn an der Flamme an und wirf ihn in den Kamin Den anderen bringe an feine Adresse-· Franz that, wie ihm geheißen. Der Baron, welcher, weit entfernt von sei nein Schreibtische, am skamin Posto ge faßt hatte, beobachtete niit einer nach denklichen Miene die Windungen des vergliihenden Papier-T O Eine halbe Stunde später hieltMars burg die Antwort der Frau v. Oldeni dorff in den Händen. Dieselbe bestand nur in den"aus eine Visitenkarte ge schriebenen Worten : »Wir sehen Ihrem Besuche entgegen.« Arel befand sich allein. Sein Gast hatte ihn verlassen. Mitdem Ausdrucke - innerer Unruhe starrte der Innge Mann aus die wenigen Worte, als wolle er aus ihnen sein Geschick erforschen »Wir fehen Ihrem Besuche entgegen. —Wae soll das heißem-« sagte er mehr ärgerlich, als nachdenklich. »Welchen Brief haben die Damen nun eigentlich empfangen? Ihre Antwort Paßte auf beide-— ein Umstand, der freilich nicht vorausgefehen war, « Er dnrchschritt einige Male rasch das Zimmer. Vor dem Schreibtische blieb er stehen nnd sah wiederum auf die starte der Baronin. »Mir scheint, mein Heirathsantrag ist ihnen zugegangen," meinte er, den tron neigend· »Das ist doch die nächst liegende Deutung ihrer Antwort. Sie wünschen einfach meinen Besuch; diese Aufforderung geniigt zur vorläufigen Erllärung und wiirde jeden Heirathsi tandidaten begliicken· « Arel zerrte nervöe an den Enden sei nes Zchnurrbarteek »Dann aber,« fuhr er fort, »wenn ich wire recht überlege, kann die Er widerung ebenso gut auch meiner An frage wegen des Diletted gelten-« linmuthig runzelte er die Stirn. Da plotzlich hellten sich seine Ziige anf. Er trat eilig an den tmmin und durch stiesz in Ermangelung eines passenderen Gerathes mit der Reitgerte die verfehl ten Papieriiberreste Tag Feuer hatte jedoch den geopferten Brief biö auf einige Papierecken verzehrt. Und diese boten nicht den geringsten Anhalt. Enttauscht wandte sich der griindliche Forscher ab. »Da bin ich in eine schone ttlemine gerathen! Wie soll ich den Damen entgegentreten'.- Hoffentlich ; erleichtern sie ed mir durch die Art ihres i Entgegenloiiiriierts, den Stand der I Dinge zu ergrunden, damit ich dem gemiisz mein Verhalten einrichten kann. Im Uebrigen muß ich mich aus niein J Gliick verlassen." Er seufzte leises »Aber das sind die Folgen meinet-i Leichtsinnsi Die gerechte Strafe siirE meine That, die sich durch nichts be schonigen liißt. Ich kann nicht leugnen, « das; ich ein Spiel mit dein-Schicksan trieb, utid-——tvaö schlimmer ist!——nicht mit dem meinigen allein. Eine Sache, welche ernster Erwägung bedarf, iiber liest ich dem Zufall, wie ein thiirichter Spiele-ri« Er trat an’d Fenster und riß die« Jaloitsie mit kräftigem Rucke empor, so dasi heller Sonnenschein in den Raum slnthctc. »Das tlanenerische Tiister bringt z auf griibelnde tin-danken nnd plebejiiche T Grieegriimerei. Fort mit den pedanti schen Einwendungen! Die Ehe ist doch nichts anderes-, ale ein tsitiiitiisuiel—— und zwin- ein solches mit verteufelt un günstigen Aussichten Da Niemand sei nein isseschick entgeht, ist es Thorheit, sich dariiber Gedanken Zu machen. Der getvissenhast Wiigende stillt schließlich ebenso tiichtig hinein, wie der leichtsini nig Ltiiigende « Arel iisfnete auch die Jalousie des zweiten Fenster-J und dann die hohen FensterfliigeL Jni vollen Lichte der Morgensonne blieb er stehen und liest die Augen wohlgefiillig iiberdie öffent lichen Gartenanlagen schweifen, die sich jenseits der Straße weithin ausbreite ten. Auf einer Pronienadenbant im Schatten einer Alaiie sasi eine Dame, die das Spiel ihres tinaben iiberwachte, während eine Bonne in dein Kostiim —- ..--——»., . . . - V-— zincr Hollanderin ein weißgelleidetes Mädchen aus dem Arme wiegte. Baron Marburg betrachtete eine Sange Weile die liebliche Gruppe. Als er sich abwandte, offenbarte sich in den strengen Zügen seines hageren Gesichte ein bei ihm ungewohnter Ausdruck von Weichheit und Milde. C) Ju den -«Zpiitnachmittagsstunden be gab sich Baron Marburg zu Fuß nach der Wohnung der Frau v. Oldendorsf. Die Baronim seit Jahren verwittwet, bewohnte eine Villa der Vorstadt. Man mußte einen ziemlich großen Vorgarten durchschreiten, bevor man zu dem im Grünen versteckten Hause gelangte. Aus einem breiten siieswege kam dem Eintretenden in stiirtnischer Eile ein Herr entgegen. Eis machte fast den Ein druck, alo sliehe der elegante Fremdling. Arel blieb überrascht stehen, doch der Aäidere eilte mit sliichtigem Gruß vor ii er. »Paulsen!" sagte Marburg, die Stirn runzelnd und dein Enteilenden nachsehend· »Was will der bei Hen riette'.- Hat cr etwa einen Antrag ge macht? Mit welchem Erfolge, läßt seine Flucht vermuthen: sie hat ihm einen Korb ertheilt. Glaubte der Bursche, mit seinen Millionen die Liebe dieses VJiiidchens erhandeln zu können? Jch habe wohl bemerkt, daß er die Nähe der Baronesse Zu suchen liebte-—in sei nen Schleichereien indesz nie nebenbul) lerische Absichten erblickt. Und jetzt?" Marburgo Augen sunlelten. Dann lachte er spöttisch iiber sich selbst. Welche-J Recht hatte cr, sich als Neben buhler des reichen Bankiers Paulsen zu betrachten, er, der seine Absichten aus Henriettens Hand noch wenige Stunden zuvor ernstlich in Abrede ge stellt hatte? Nach seiner eigenen Aur sage hatte er nur spielen und tändeln wollen, wo ein Anderer mit heiligeni Ernste warb. Z- l--4 .s.- -k..-«»!-E-.. » k-,s4, « »Ou- »in Iyu nagen-usw« uuujlc u, während er langsam die Stufen zur Terrasse emporstieg. »Warum wohlt Weil sie-Mich liebt?" Rathe trat auf seine Stirn und scine Augen leuchteten.. Im (s«sartensaale empfing ihn die Baronin mit einem würdevollen Ernste, den er sonst an ihr nicht kannte. Das ganze Wesen der seingebildeten Dame offenbarte eine gewisse freundliche Förmlichleit. Axel setzte ihre Zurück haltung aus Rechnung des seierlichen Augenblicken Nach dem seltsamen Zit sammentreffen mit Paulsen war er mehr denn je überzeugt, zu welchem Ende man seinen Besuch erwartete. Er nahm den angebotenen Platz, der Dame deöHauseogegenüber, an. Sein Herz klopfte rascher als gewohnlich, und seine Finger trieben ein net-based Spiel. Flaum hörte er, was Fraun leendorsf sprach. » Sie haben meinen Brief erhalten?" begann Marburg endlich, bemüht eine Unsicherheit der Stimme zu unter drücken. » Zie kennen also die Veran las sung meines Besuchen « Frau v. Oldendorsf neigte zustim mend den seinen Kopf. Auf ihren noch immer hiibschen Zügen lag ein schwacher Schein der Verwunderung Der Besucher fuhr sort—-3tigernd: » Ich danke Ihnen für Ihre Antwort; sie macht mich sehr glücklich. Zeigt sie mir doch, daß Sie meinen heißen Wün schen nichts entgegenstellen wollen und Ihre Einwilligung geben«-« »Gewiß gebe ich meine Einwu ligung,« entgegnete laut im Kander sationestone die Hausherrim während sie ihr Gegenüber mit einem raschen Blick des Befremden-S streifte. »Was sollte mich auch zur Borenthaltung der selben veranlassen«.- Sie, Herr Baron ——und Henkiette werden ein ganz hüb sches Duett geben,« meinte sie lächelnd. Jetzt liichelte auch der junge Mann. ,.("sin«a"dige Frau belieben zu scherzen,« sagte er erleichtert. »1"111·c1)cills llill)l! Jll) Vill llvckchgl »aber ich begreife nicht, wo Henriette bleibt. Sie weiß doch-——" Die Baronin erhob sich nnd ging nach der Thüre. Aer folgte ihr rasch. »Verzeihnng, Frau Baroniw Jch glaube, es ist besser, wenn Henriette und noch nicht«- Meined Erachtens gibt es noch einige sachliche Fragen zu erledigen, die zwaruntergeordneter Be deutung find, indessen-ich halte es fiir meine Pflicht, Ihnen zu sagen-« »Das ist Henrietteno Zache," unter brach ihn lächelnd die Var-Unin. »Das machen Sie nur mit ihr aus. « »Es ist doch wohl ein wenig auch Ihre Sache, guädige Frau," beharrte Marburg. »So wissen Sie denn, daß mein Einkommen fiir ein staudedgemw szed Familienleben bei Weitem aud reicht. Wir sonnen uns-sogar ohne Ein schraakung dann und wann einen beson deren Luxus erlauben. « »ich verstehe nicht-finstern in greu zentofem Staunen Frau v. leendorfis Da trat Henriette ein, vollständig in Weiß gekleidet. Der Baron schritt auf die junge Dame zu, erfaßte ihre dargebotene Hand nnd behielt sie nach einem ritterlichen unsse in der seinen. »Ich habe bereits mit Ihrer Frau Mutter gesprochen, Baronesse Hen riette. Nachdem ich vor deren Augen Gnade gefunden, überläßt sie den end giltigen Entscheid Ihnen. So komme ich denn, um von Ihnen meinen Urtheildspruch zu empfangen-« Die junge Baronesse war blutroth geworden. Hastig entzog sie dem Gaste ihre Hand und wich verwirrt einige Schritte zurück. Aer erblaßte. Erstaunt und uns icher fuhr er fort: »Es scheint, daß meine Worte Ihnen mißfa len haben. Nach ldein, was geschehen, durfte ich dies nicht erwarten-J Die Baronin trat dazwischen. Ernst und kalt erklärte sic: »Sie sehen uns !erstaunt. Wie sollen wir Her Begin nen deuten?" Dann, wie ich besin nend: »Hier muß ein Mißverständnis; obwalten." Marburg sah die erziirnten Augen der Mutter. ; »Ein MißverständnißP" fragte er tonlos und betreten. »Sie erhielten doch meinen Brief? Haben Sie ihn nicht gelesen )" »Jhren Brief? Ja! Was soll er erklären«.-" Der junge Mann taumelte zurück. »Sollte ich——·.-« dachte er. »O, ich Thor!« Er sah, wie Heuriette sich aus eine Ottomane fallen lies; und ihr Gesicht in den Händen barg. »Hier ist dieser Brief« DieBaronin nahm von der Tischschale sein Billet. »Er enthält die Ansrage wegen der Duettprobe. « »Ah!— Ah!« Vor Axels Augen begann sich das Zimmer zu drehen. Er lehnte sich gegen einen Sessel. Sein Athem ging schwer. »Den erhielten Sie?" stammelte er, mit der Hand iiber die Stirn streichend. »Und nicht den anderem-» »Welchen anderem-« »Ichschrieb zwei Brief« begann er zögernd und einsehend, daß es fiir ihn kein Rückwärts mehr gab. »Das heißt, ich schrieb noch einen anderen Brief. Es mus; in der That ein Mißverständ nisz vorliegen In diesem zweiten Briese bat ichs-um die Hand Ihrer Tochter. " Die Baronin rausperte sich. »Das ist allerdings etwas Anderes. Ich er hielt indessen nur dieses Billet. « Marburg schaute nach Henriette Sie verdeckte noch immerihr Äntlitz Ob sie hörte, was er sprach? Er hielt sich für unsterblich blamirt. »Und ich lebte in dem Glauben, Sie wüßten um meinen Antrag Das er klärt mein Verhalten. Verzeihen Sie nur." Jetzt richtete die Baronesse sich empor und sah mit einem scheuen, fra genden Blicke nach dem Besuchen Die ser Blick ermuthigte den Werbenden, nochmals zu werben. »Ob Sie nun diesen fraglichen Brief erhalten haben oder nicht-das ändert schließlich nichts. Sein Inhalt bleibt darum doch fiir Sie bestimmt. Ich er warte auch auf die zweite Anfrage eine Antwort von Ihnen zu empfangen. Mein Antrag wird Sie nicht sonderlich überrascht-in Jch liebe chriette, und so bitte ich Sie denn um deren Hand." Axel sagte das Alles mit einer ge wissen ruhigen Dreistigkeit, als sei er seiner Sache vollkommen sicher. Er durfte es auch sein, denn Frau v. Oldendorff erwiderte ihm: » Ich gebe zu, thre Worte iiberraschen mich nicht. Daß Sie, Herr Baron, mir als Schwieaersohn willkommen sind, be darf keiner besonderen Versicherung. Und da vSie mir bereits über gewisse sachliche Fragen erschöpfende Auskunft ertheilt l)al)en," fuhr sie mit feinem Lächeln fort, »kann ich vSie abermals nur an meine Tochter verweisen, deren jSache das Uebrige ist « · Taiiiit stand sie auf. Sie harte noch lMarburas qefliisterte Tankesworte—— j schwnndeii. j Was Henkiette zu dem an sie Gewic isenen gesagt, wissen die Beiden nur allein. Thatsache ist, dasz jenes Duett nie zum sssortiaae gelangt ist, da die ijungen Leute in der Folge zum Proben jieine Zeit nichi fanden. i - «- --;;, H ,« «- z V- ’ - s., , stot. L. D. Gherard-. « Pros. Obwoka ist ein wohlbekannten verdienstvollet Musiker iind hetborta endet Coiiiponist im seinen We ten. Seine besten erke iib die geistlichen Cha rakters und er bat eine roße iizabl von Stücken sür sbecielle Gelegenheiten ge sbrieben Als Lehrer giebt es wenige die ihin gleichkoiniiien. Er schreibt wie solgt: Ich bin Cunivoiiist und Musiklebker und habe nach längerer anstrengender Itsülisiteit biet an geistiger Er müdung, Er chiwsiin , Nieder eschlngenheit u. s. w. gelitten. J war o weit eruniek etoniinen und wurde nach wenigen Leciioiien so new B und schwach, daß ich nicbt schlafen kunnte Uiib ani Morgen lande, minwa und Mit-sinnig aufstund. Ich begann De- Mkkqe’ Rom-n o OsvupJ i.-».-«»., » einjunebmen und seht ist Alles anders. Ich bin heiter, thit ig nnd strebsam. Ich kann jeht in einein In e nicht leisten, als stuber m einer Woche. Ich schlaqe ehe Nacht ist-m Stunden gilt und tiei und diese when vblihaten habe iits einzikz und allein Dr. tlek Ideevtne zii verdauen- E « hat iiiicki nieder hergestellt Pros. L. D. Ebwards, Prestoih Obscho Dr. stles’ Reevtne ist bei allen Avoibeteen nn ter vollstilndiqer Garantie zu haben oder taiin Gegen Einsenbiing beg Preises direct von der Dr. tiles Medical Co» Ellbiitt an., bezogen werden. lFlasche kostet um- sechs Welchen ew, make-trei- deme bttlt weder biate noch gefährliche Stoffe. » ., .q »He-s- « , Dr. sumner Davis, i Speiialifl siir Augen- u. Ohrenkranthcttem . anependent Gebäude, Grund Island i Eitenbahu-Fahrpläne. B. se R. Eisenbahn. Nach dem Osten. - Nu. 44 Pati. (nur Wuchentags) 7:00 Morg. sto. 42 » (täg1ich) ........ MS «Nu. 48 Frucht Amt Wucheiitags) 9 :å(·) » Nu. 46 » (täglich) ........ 5:40 Abt-I. Nach dem Westen. No. 45 Frucht (täglich) ........ 7 :00 Mut . Nu. 41 Pasi. (täglich) ........ 4:20 Abd . No. 47 Frucht (mtr Wuchentags) 7 :00 « Nu. 43 Pass. (nnr Woche-nagst 9:55 « « Rock-. 43 und 44 gehen nicht weiter westlich als Grund Island. Nu. 46 befördert Passagiere nur nach Au rora, York, Scward und Vinculin Thus. Commi Agent. U. P. Eisenbahn. Hanptlinie. Ankunft. Abfa rt. 6:55 Abds.. . . .Nnmmer 1.. .. 7 :00 Ab D. 10 :40 Abds ..... Nummer Z. . . 10 :45 Abds. 4 :00 Abds.. . . Nummer 5. . « 4:05 Abds. 12 :35 Morg. . . Nummer 7. . . .12 :40 Murg 1:35 N m ..... Nummer 2.... 1:40N m. 12:20N )1n.. . . Nummer 4. . . .12 :25N m. 10:40 Morg. . · Nummer 6. . . .10:45 Murg 5 :10 Morg. . . Nummer s. . .. 5:15 Murg Züge mit ungeraden Zahlen aehen west lich; die mit geraden Zahlen östlich. —- Die Züge gehen täglich. O. G R. V. Eisenbahn. No. 84, Ant. von Lonp City,.. 7:15 Abt-B. Nu. 82, Ank. von Ord, ....... 12:15 Nchm. No. M, Abg. nach Luup City,.. 7 130 Morg. Nu. 81, Abg. nach Ord, ..... . 4:10 Nchm. (Tie Züge laufen nur Wocheiitagö.) St. Jue G G. J. Eisenbahn. Nu. 4, Mail ä- (Erpres;, Abg» .’ 8:00 Murg Nu. Is, Mail ör- Grvresy Ank. 6:45 Abbe-. Nu. 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