Unschuldig verurtheilt M von »M. Madame. »Weil ich Sie lennen gelernt ist-dy entgewieie ich kühn. Sie senkte ihre langen, weichen Wimpern und sagte ohne jede Ver Iegenheit: »Ich möchte gerne wissen, ob das Iirllich Ihr Ernst ist? Männer sagen dergleichen aus Gewohnheit, nicht saht-? Sie halten sich stirmlichsür ver li,chtet der Eitelkeit jeder Frau zu eicheln. Ich glaube nicht, daß ich eitel bin nnd deshalb möchte ich gerne wissen, ob Sie wirklich empfinden, was Sie da sagten?« »Aus tiesstem Herzen,« entgegnete ich. »Ich bin sehr, sehr froh, Sie kennen gelernt zu haben-ja mehr noch Ils das!" fügte ich errötliend hinzu. »Mehr als froh!" wiederholte sie leise, wie mit sich selbst redeud. »Das kann siir mich Leben oder Tod bedeuten —Ivelch’ traurigen Anblick dieser Ball saal bietet!« fügte sie etwas lauter hinzu. »Ja, einen furchtbar traurigen. Mich hat noch nichts so niedergedrückt und weh gestimmt.« »Und doch freuen Sie sich, gekommen zu sein?« Sie sagte das ohne Lächeln, ohne Spur von Koletterie. ; ch suchte ihre wunderbaren Augen, « has end, daß ich darin lesen werde, wie in dein Herzen dieser holden Mädchen gestalt ein Nützliches-, unerklärliches, ; warmes Gefühl für mich entstanden,« das die Leute Liebe nennen; aber sie berriethen mirnichts, als eine abgrund tiefe Traurigkeit und ich sagte mir, daß ich ein Thor sei. Ich nahm an ihrer Seite Platz, plauderte mit ihr, versuchte sie zu unterhalten und den trüben Schatten ans ihren Augen zu bannen. Mehrere Tanzerinnen kamen, um mich zum Tanz nbitten, aberich fchiitzte große Müdig eit vor. So mochte ich wohl eine Stunde neben Miß Moor-e gesessen sein ——mir dünlte es eine Minute-»als ich bemerkte, daß Stone mir winkte. Sie hatte es ebenfalls gesehen, eine leichte Rathe stieg ihr in’s Gesicht und färbte ihr die Wangen rosenroth, was ihr sehr gut stand. »Ich glaube, der Mr ruft Sie,« sagte sie mit zitterndeii Lippen. »Aber, bitte, kommen Sie, wen-i Sie könne-in im Laufe des Abends zu niir zuriick, ich hätte Ihnen etwas zu sagen k« Der Leser kann sich ivehl lebhaft vorstellen, wie mein ganzer Körper bei diesen Worten vibrirte. Sie wünschte, daß ich zu ihr zurückkehrte—sic, die so plötzlich heiße, bisher ungetannte Ge fühle in mir wachgerusenl Ja, ich liebte dieses seltsame, traurige Mäd chen; und sagten mir ihre Worte nicht, daß sie sich auch für inich interessier? sah ihr noch einmal in’s Gesicht, aber nichts darin geschrieben ale eine tiefe Traurigkeitund einen großen Entschluß. »Ich werde wiederkommen, davon Iönnen Sie überzeugt sein," entgegnete ich lächelnd. .Beftinimt? Wollen Sie mir ver sprechen, mich unter allen Umständen heute Abend noch aufzusuchen?" fragte sie ängstlich Ich konnte mir nicht helfen, ich mußte über ihre Besorgniß lacheln. «Unter allen Umständen. Mir scheint, Fräulein Moore, Sie bedauern es schon, heute Abend hierher gekom nien zu sein« Sie ängstigen sich wohl vor den Patienten und wünschen nur deshalb so eifrig, daß ich zu Ihnen zWehre, weil Sie in der Nähe eines gesunden, vernünftigen Menschen eine gewisse Sicherheit empfinden· Nun, habe ich richtig gerathen?« Ein erfchreckter Blick streifte mich; ihr Gesicht wurde noch bleicher, als es schon war und ich sagte mir: Man hätte diesem nervösen Ge schdpf nicht gestatten sollen, einen sol chen Ort zu besuchen, der sogar in mir starkem Manne ein unbehagliches Ge wich-weisser »’-Ulll· Wille cH lclO lyllll, gekommen zu sein-mir's Doch gehen Sie jetzt, Doktor Starke wird schon ungeduldig; aber bitte, suchen Sie mich später wie der auf-es hängt viel davon ab.« Ich erhob mich widerwillig Und stellte Stone im Innersten meines erzenss. Während ich den Saal durch chritt, schien mir, als ob mir die Leute verwundert nachblickten. Aber was fragte ich darnach? Meinetwegen mochte es die gan3e Welt erfahren, daß ich mich bis aber die Ohren verliebt hatte. »Nun, Steue, was gibt’e?« fragte ich mißmutin als ich in feine Nähe kam ,,Dafz Du auf dem Wege bist, eine große Dummheit zu begehen!" lautete die Antwort »Und wenn auch-« entge ete ich ärgerlich, »das braucht doch Niemanden zn kümmern-« «Doch!« rief er erregt. »Ich habe Dich eingeladen und ietzt spricht alle Welt über Dich. Sei kein Narr-, unge! Geh’, tanze wieder ein wenig M laß’ Hilda Moore in Friede-up ..Jtlz habe es satt, alt' die verrückten · Weil-er hewmznichleppenl Wenn ich es verziehe, mit einem hübschen Mäd Heu zu plaudm, so geht das Nieman M an als mich P » Zw, wein lieber Lal, Du weißt fäbß nicht, mit welchen Aug en Tiea haft t? edennann « dtss Du SOLO in ie verliebt sz Mik« Met den Wen nnd be d mich zuwets Meere zurück, inner ich windend, daß gerade Stone eb gewagt hatte, mich ihr abivendig machen zu wollen. Er, der selbst bis iiber die Lin-en in seine Da rotim vernarrt war und sie den ganzen Abend keinen Augenblick aus den Augen ließ! »Sie sehen, Miß Moore, daß ich mein Versprechen balte,« begann ich, als ich wieder an ihrer Seite PLatz ge nommen. Sie blickte zu Doktor Stone hinüber-, dem sich Molesworth angeschlossen batte :)’ « i beobachteten uns. i »F an thnen nicht gestatten» bei mir zu verweilen," sagte sie trau- ’ rig. . »Nicht gestatten?« wiederholte ich. »Ei, ich mochte doch wissen, wer dasj verhindern konnte?" « Jene Beiden werden es!" lautete« die Antwort. »Ich glaube nicht, daß die beiden( Aerzte mir verwehren können, mit Ihnen zu plaudern, so lange-« Oie selbst! es mir gestatten. Jch wollte, Sie wiirs l den die Güte hoben, mich Ihren Freun den vorzustellen, damit ich in Zukunft Gelegenheit hätte, Sie irgendwo zui treffen, wo es mir nicht zur Pflicht gemacht wird, mit Wahnsinnigen zu tanzen und die Berniinftigen zu mei Ven. " i , i Un meinem neben have ich nachz Niemanden so geisterhaft blaß werdens sehen, wie dies es Mädchen nach meinens Worten. Jeder Zug ihres Gesichte drückte unendliches Entsetzen nnd Grauen ans, und ihre Stimme klang trostlos, als sie fast lispelnd entgegnete : .Herr Dickensom Sie befinden fich in einem großen Irrthnm; ich besitze keine Freunde. Auch bin ich kein Gast, sondern eine Patientin der Anstalt i« Z. Kapitel. Ich kann es nicht beschreiben, wie mir nach ihrer Erklärung wurde. Alle Lebensfreude nnd Hoffnung schien mich plötzlich zu verlassen, das Herz stockte mir, in meinem Gehirn wirbelte es, denn ich empfand, daß sie die Wahrheit gesprochen-ihr bleiches Antlitz ver-rieth es mir. Jetzt begreife ich anch den hoffnungslosem schmerzlichen Ausdruck in ihren Angen, aber es wurde mir auch klar, daß sie weder wahnsinnig, noch, wie so viele hier, eine Kindes morderin sei. Woher sich mir diese Ueberzeugung anfdrängtc, weiß ich nicht, aber nachdem ich mich von dem ersten Schreck ein wenig erholt hatte, sagte ich mir: »Ich will es als Lebensfrage be trachten, dieses Weib, das ich liebe, ; and ihrer schrecklichen Lage zu befreien. Hieine Schwierigkeit soll mich ab kschrecken nnd wenn sie erst von hier fort ist, werde ich sie heirathen!» »Eine Patientin?" wandte ich mich an sie, »aber-« »Ich bin nicht verrückt,« unterbrach sie mich. »Der Himmel weiß, daß ich dies nicht bin. Ich glaube, daß auch ;diejenigen, die mich hierher gebracht, » mich nicht dafür hielten, aber sie er kkliirten mich für etwas weit Schlim Imeres—-siir eine grausame, nnznrechs nnngsfähige Mördekini Wäre ich nicht jung und schön gewesen, sie hätten mich znm Tode verurtheilt, obgleich ich das Verbrechen, dessen man mich an eilagt hat, nicht beging. Die Ge f worenen nahmen an, daß ich den ord in einem Anfall von Wahnsinn begangen und ließen mich, ein unschul diges, vernünftiges Wesen, in die LandesoerbrechepIrrenanstalt überfüh ren.« Ich vergaß, daß wir uns in einem großen Tanzsaal befanden, daß sich alle Blicke aus uns richteten und er faßte, von Mitleid hingerissen, ihre Hand: s ! « Erzählen Sie mir Alles, mein IFräulein! Sie behaupteten vorhin, zdasi Sie keine Freunde besäszen, dies jist nicht richtig. Wenn Sie mir Jhr jBertrauen schenken wollten, so würde ich Ihnen beweisen, daß Sie an niir einen treuen Freund haben, der nicht ruhen und rasten wird, bis er Sie aus Ihrer schrecklichen Lage befreit hat.» Sie fragte nicht, weshalb ich für sie ieintreten wollte, aber sie ahnte es wohl. Ein Lächeln zitterte auf ihren ftp-innen, als sie, mir ihre Hand ent s ziehend, flüsterte: ! »Glauben Sie an Träume? So ver rückt es Ihnen auch erscheinen mag, ich glaube daran. Mir träumte vergan gene Nacht, daß sich mein Leben ändern würde, wenn ich den Ball besuchte und deshalb bin ich auch gekommen. Ich lann Ihnen jetzt nicht meine schreck lichen Erlebnisse schildern, es würde zu lange dauern. Aber haben Sie nicht seinerzeit von dein rathselhaften Brornley-Hall-Mord gehört?» »Ich kann mich nicht erinnern," ent gegnete ich, bennruhigt Doktor Moless worth entgegenblictend, der sich uns ge messenen Schrittes näherte. »Wann wnrde derselbe verübt?« »Wer fünf Jahren. Und fast so lange weile ich an diesem schrecklichen Ort. Lesen Sie, bitte, die Gerichts nerhandlungen aus jener Zeit und Sie werden sich überzeugen, daß Sie mir nicht helfen können-dies vermöchte nur eine einzige Person-» «Und diese wäret-« fragte ich rasch, denn der Doktor war nur noch wenise Schritte von und entfernt. »Frau Tawlinson. Sie brachte in meine-n Prozesse Beweise gegen MZ MnT Aug nie verehrt « n e etn — en- . e Molcsjvmh leicht ihre Schulter und fiW ihr W « ist f is ( Rief . : die vorhin ihr Qitcht vetevt harre, war ploylich verschwunden »Ich rnnß Ihnen gnte Nacht nnd Leb-hohl sagen," stammelte sie und reichte mir ihre zitternde Hand. Kämmen- Sie sich nicht weiter nm mich, denn helfen können Sie mir doch nicht; aber ich danke Ihnen ans tiefstein Herzen sür Ihre freundliche Antheilnahmr. « Sie entzog mir ihre Hand nnd ent sernte sich rasch aus dem Saal. Jch blickte ihr wie ein Träumender nach. »Wissen Sie, Herr Dickenson, daß die Dame eine Patientin Unserer An stalt ists-» begann der Doktor. »Ich weiß ce, denn sie hat es mir vorhin selbst mitgetheilt,« entgegnete ich, sie noch immer mit meinen Blicken verfolgend. »Es thut mir leib, daß ich es Ihnen nicht schon früher gesagt,« snhr er sort. »Das Mädchen gefällt Ihnen, aber denken Sie nicht weiter an sie.« »Bei-halb nicht?" »Ich fühlte mich im allseitigen Interesse gezwungen; Fräulein Moore aus ihr Zimmer zu schicken, denn ich bedanke sie trotz des furchtbaren Ver brechens, das sie begangen. Sie ist wunderschön nnd sehr begabt, aber sie wird ihre Tage hier beschließen und wenn dein auch nicht so wäre, so ist sie doch nicht werth, daß sich ein Mann für sie«i»nteressire." Mein Mut gerieth in Wauung, aber ich hielt an mich, denn ich wollte so viel als möglich von ihrer traurigen Geschichte erfahren. Ich sagte daher mit erzwungener Ruhe: »Sie ist doch nicht geistesiranl l« .Jch weiß es nicht," entgegnete er, aber aus seiner Miene errieth ich, daß er in diesem Moment mich dasür hielt. »Wenn sie geisteslrani war, als man sie in die Anstalt brachte-—und die Jury hielt sie dafür-so ist sie es auch heute noch. Zwei Gerichtsärzte gaben während des Prozesses ihr Gutachten ab und erklärten sie sitr wahnsinnig; freilich waren Beide ihre Freunde und wünschten sie vor dein Henker zu be wahren. Aber Sie müssen sich doch an den Fall erinnern?" »Nein! Ich befand mich dainals aus Reisen-Ich bin jedoch übrigens überzeugt, dasz das schöne Mädchen weder wahnsinnig noch auch eine Ver brecherin ist!« Er lächelte mitleidig und meinte überlegen: »Ein schones Weib muß nicht unbe dingt auch gut sein. Wenn Sie sich die Weltgeschichte vor Augen hal ten, so werden Sie gerade das Umge kebrte bestätigt sindenz die Hände der Morderinnen waren in der Regel weich, weiß und schön, das Antlitz der herzlosen, grausamen Frauen süß und unschuldig wie das eines Kindes." Jch beobachtete die armen tanzenden Geschöpfe um mich herum. Alle schie nen durch das ungewöhnliche Vergnü gen erregt und heiter gestimmt, und selbst ietzt gewahrte ich bei vielen einen grausamen, listigen Zug. »Viele Ihrer Patientinnen sehen selbst jetzt grausam genug aus,« be merkte ich. »Sie sehen aus wie sie sind-—wahns sinnig," entgegnete er trocken. «Eine unzurechnungssiihige Person kann nicht sür ihre Thaten verantwortlich ge macht werden« »Nehmen Sie an, die Unschuld Misz Moore’s liiine zu Tage, würden Sie sie selbst dann noch siir geisteslrant hal ten?" »Mein lieber Freund, das kann ich unmöglich annehmen ; Miß Moare ist des Mai-des überwiesen,« sagte er freundlich. »Ich bitte Sie, setzen Sie sich keine Ideen in den Kopf, Sie würden sich damit nur zu Grunde rich ten. Berbannen Sie die Erinnerung an das heutige Abenteuer aus Ihrem Gedächtnis und denken Sie nicht weiter an das Mädchen, dessen Schuld erwie ; sen« ist; ihr eigenes ezTageliuch zeugte : Mclsk gcgcll slc Mc alle Glocko Oc » weise. Wenn sie nicht so jung und so s schon gewesen, und ihr eigener Verthei j diger nicht aus die Idee gekommen T ware, in seiner Schlußrede zu bemer I ken, daß sie die That in einein Ansall ; von Geistesstörung begangen haben ! müsse, so wäre sie sicherlich zum Tode i durch den Strang verurtheilt worden.« F »Und wen soll sie denn ermordet : haben?« fragte ich. : »Einen alten Mann, der sie init i Freundiichleiten nnd Gntthaten über ; haust hatte. Alesechzehnjahriges Mad s chen kam sie in sein Haus in der-Eigen ; schast einer Sekretiirin, nach und nach lernte er sie wie eine Tochterlieben s und gewährte ihr Alles, wag das Leben ! schon und angenehm gestalten kann. Schließlich soll er ihr in ein-km Testa ment fast sein ganzes Vermögen ver k macht hab-en ;« nur sie und der Advolat, i der ed ausgestellt, wußten darinn. Ich ; vermuthe, daß das Mädchen so bald als sinoglich in den Besiu des Geldes ge ’ langen wollte nnd sie lohnte ihren Wohlthäter dadurch, daß sie ihn eines ; Nachts iin Schlaf erstach!« i »Das glaube ich nicht i» rief ich ent j schieden. »Wenn das Mädchen Alles besaß, was sie sich wiinschte und außer I dein wußte, daß sie nach dein Tode ded alten Mannes dessen aupterlitn sein würde, was in aller lt konnte sie veranlaßt haben, ihn zn erntest-dens Warfiipdenn nicht noch andere Letzte iin e· « »Ein alter Diener, der seit siinszig hteu derFainilie treue Dienste - eistet, eine Wirthschssterin, die ich eisri gst bemtihte,Miß Mem-NO Unschuld beweisen nnd zwei Ha · . » eine mdiesenhatteden na in wnnfchenu « »Heute sonstNiemand an dem Testa ’ntent ein Interesse. '-« forschte ich wei ter. ,,8n einem gewissen Grade alt' die « Genanntem Der Wirthschafterin waren baare fiinftansend Pfund und eine itihri liebe Pension von dreihundert Pfund euegesevh dem Diener ebenso viel nnd ten beiden Handnnidchen je hundert Pfund; aber dieses Vermilchtniß stand in einem früheren Testament; dab jenige, welches er zu Gunsten seiner Seiretiirin ausgestellt, hatte er ent weder noch selbst vernichtet oder eo war entwendet worden« Sie dürfen jedoch nicht vergessen, daß die ganze Diener schast des alten Mannes bei ihm ein angenehmes Leben führte nnd sehr gut bezahlt wurde, also durch seinen Tod nur verlieren konnte. Miß Moor-e war die Einzigc, die ein wirkliched Jn terefie an demselben haben konnte.« »Und war es eine große Summe, die sie erben sollte-? »An die fünfzigtausend Pfund, außer dem alle iegenfchaften; aber ich fngte Ihnen bereis- daß das Testament, in welchem :i.i:. ;«.tioore zur Universal-? erbin ernannt war, nicht gefunden wer den tvnnte nnd das Gericht das ältere oollstreelte Herr Greh wurde während des Schlafene erstochen, aber er starb nicht in feinem Bette man— fand ihn» lccl Vsk Dem RUMIU llcgclh OlcUckskc folgerten, daß er, nachdem er die Todes wunde empfangen und die Thäterin ihrs Wert ftir vollbracht gehalten und sichs entfernt hatte, doch noch so viel Kraft be sessen habe, aus dem Bette zu kriechen, ! unt das Testament zu vernichten, ehe er starb. Miß Moore bei-scherzte sich also durch ihr Verbrechen, was sie Zu gewinnen gehofft hatte. Dies ist Kürze die Geschichte und ich hoffe, daß Jhr Interesse an der jungen Dame, so schon sie auch sein mag, jetzt völlig erkaltet ist, mein lieber Herr Dicken on.« »Durchaus nicht! Es ist, im Gegen theil, großer geworden,« entgegnete ich, »und es dünkt mir mehr als wahrschein lich, daß nicht gerade der alte Mann das Testament vernichtet habe »Ein Thor und seine Thorheit sind nicht von einander zu trennen,« rief Moleswvrth ungeduldig. »LesenZie die betreffenden Gerichteverhandlungen, dann werden Sie sich selbst überzeugen, daß, wenn je ein Weib einen Mord be gangen, Mis; Moore es gethan. Doch jetzt ist der Ball ohnehin zu Ende und ich wünsche Ihnen eine gute Nacht·" Wir schüttelten uns die Hände und ich schloß mich Stone und Jack an, die sich gerade anschickten, den Heimweg anzutreten. Einsilbig schritten wir durch den Pari, bis ich endlich fragte: aHabt Ihr die Berichte iiber den BromleysHall iMord seinerzeit ge lesen?" »Gewiß,« entgegnete Sinne, .sie haben ja großes Aussehen erregt·" .Und Deiner Meinung nach ist Miß Moore schuldigs» .Ja, ich habe keinen Augenblick daran gezweifelt, daß sie die Morderin ist; sie hat ed ja überdies in ihrem « Tagebnch so gut wie gestanden-« s »Und was sagst Du, Juckt-« ; »Du willst von mir doch die Wahr j heit hören? Nun, in ganz England T herrschte nur eine Meinung: man hielt ’Miß Moore allgemein site schuldig. Denke nicht weiter an sie, denn Du machst Dich sonst zeitlebens unglück lich. Es tnag hart klingen, aber wenn es nach meinem Sinn gegangen wäre, hatte man sie votn Leben zum Tode befördern müssen. Fasse Muth, Lal, i Du wirst doch nicht wegen eines Wei ! bee, das zufällig ebenso schlecht wie es ischon ist, den Kopf hängen lassen « i »Du hast leicht reden, « entgegnete sich. Wie würde eoDsir gefallen, wenn lDu das Weib, an welches Du Dein k Herz verloren, zeitlebens in einer « serenanstalt wüßtest?« « Beide Männer pfiffen leise vor sich i U. E «Du sprichst doch nicht im Ernste I fragte Sinne. »Ganz im Ernst! Ohr möget mich auslachen, aber ich kann mir einmal nicht helfen, ich habe mich über Hals und Kopf in das Mädchen verliebt, fund Du, Frev, mußt mir noch eine I Zufanimenkunft mit ihr ermöglichen-· T -Wa denkst Du hin?« rief er nn Ywirsch »Das wiire ja wider unsere iHaueregeln Du bist weder ihr Freund Inoch ilsr Verwandten auch will ich Dich nicht in Deiner Thorheit unter » stünen.« ; »Nenne mich einen Narren oder ! meinetwegen sogar einen Jdioten, aber ; ich weiß, daß das Mädchen unschuldig ; ist. Du wirst es doch nicht aus Dein . Gewissen nehmen wollen, ein unschul ; diges Weib in lebenslänglicher Gefan i genschait in einem Jsrrenisause schmach ; ten zu lassen, wenn Du dazu beitragen skennsn ihre Unschuld an den Tag zu sbringenP Denke Dir einmal Deine Dorot y an ibrer Stelle i« .La meine Dorothn and dem Spieli" rief er zornig. »Ist-ge es nicht wieder, sie in einem Athem mit jener Verbrecherin zu nennen! Ich er kiilre Dir ein- siir allemal, daß ich Dich nicht in die Anstalt mitnehme und damit basta ! .Sebr wohl !·· rief ich ebenso erregt, »aber ich werde mir schon durch den Minister des Innern einen Eintrittss schein zu verschaffen wissen! Wo bliebe da die englische Gerechtigkeit, wenn man ein Mädchen von der Welt ab sperrie, ohne ibr die Moglichkeit zu bieten, sich zu vertbeidigenk Nur Eines las Dir noch agen. Fied, daß ich ee obiin von ·- ir finde, daß Dlt mir Deine Mit- erwe,iaerit.«. l Er brummte etwas vor sich yin.: eute weiß ich, daß der gute Kerl ich nur mir zu Liebe auf den Grobian herausspielte und sein Herz verhärten Damals jedoch grallte ich ihm und ich hatte seine Gaitfrenndichaft zurück gewiesen, wenn noch so spät ein Zug nach London gegangen wäre. Da dies tedoch nicht der Fall war, mußte ich bleiben , aber ich schloß in jener Nacht kein Auge seriih’ am Morgen erhob ich smich von meinem Lager und machte mich gerade daran, Stone eine eile zu schreiben, denn ich wollte a reifen, « noch ehe er oder satt erwachten, als er halbangeileidet in mein Zimmer trat: » »Nichts für ungnt, mein Junge!«; sagte er, mir die Hand reichend »Ich bedanke mein dummes Neschwätz von vergangener Nacht und bitte Dich, es für ungefprochen zu halten. Jch weiß nur zu gut, daß die Liebe blind macht; und daß wir das Mädchen unserer Wahl - stets fiir vollkommen halten. Es war« thoricht von mir, in der Weise, wie ich. ed that, iibcr Mifz Moore zu sprechen; und, obgleich ich sie nicht fiir unschul-; dig halten kann, will ich Dir eine Ze iammenknnit mit ihr gewähren. ,u« sollst mich heute an meinem Rundgan begleiten nnd das iädchen, dessen Nutz Du herstellen willst fünf Minuten sprechen. Ihr werdet unter vier Augen bleiben« nnd xn magst die Zeit aus-» llllycll fll slll »du Klanle « »Du bist ein ganzer Kerl, ein Pracht- s mensch!" rief ich bewegt. »Fast warez ich Dir ohne Frühstück durchgegangen; I aber ietzt freue ich mich aus diefea,j denn mein Magen knurrt unbändig» J »Kann Dich denn gar nichts von Deinem Vorhaben abbringen?" fragte Stone zaghaft. »Nichts !« entgegnete ich fest. Dann liest er mich allein und ging, seine Toilette zu beendigen. Das Frühstück verlief sehr schweigsam. Jaek fagte,« daß er mit der Abreise auf mich wartenj wolle; er ahnte augenscheinlich-ob wohl wir den Gegenstand nicht wieder? berührten —- daß Sinne nachgegeben habe. Ich glaube,meine beiden Freunde hielten mich damals für verrückt und beide bedauerten lebhaft, mich zu dem Ball eingeladen zu haben. Als wir durch einen ganz anderen Eingang wie am letzten Abend in die Anstalt eintraten, blieb Fred plotzlich stehen und sagte ernst: i »Du wirst Miß Moore sehen und sprechen, aber merke wohl: Ich habe Dir nur fünf Minuten gewahrt und nicht mehr; dabei bleibt ed auch!" Mein Herz schlug heftig, während wir eine breite Steintreppe empor-stie gen. In dem langen storridar ließ er mich einen Augenblick allein. »Es ist moglich, dasz Mist Moore noch der Ruhe pflegt. Nach der gestrigen Aufregung wird sie müde gewesen sein. Bei uns ist es den Patienten gestattet, im Bette zu bleiben, so lange es ihnen beliebt. Ich werde nachsehen!« Ich ftihlte, daß Miß Moore bereits wach war, daß die Unruhe sie nicht hatte schlafen lassen, daß sie mich er warte und meine Versicherung, ihr zu helfen, so weit meine Kräfte reichten, ernst genommen habe. Jch irrte mich nicht« denn Stone kam alsbald mit dei Meldung zurück, daß Miß Moore mich sofort empfangen wolle. Jch fand sie in einem behaglich ein gerichteten Gemach, und wenn mich nicht die vergitterten Fenster daran erinnert hatten, wo ich mich befand, ich hatte es fitr ein geschmackvolles Damenboudoir gehalten. Hilda war nicht so bleich wie am vergangenen Abend; die Aufregung hatte ihre Wan gen ein nienig gefärbt, und sie erschien mir noch bei Weitem schöner. »Wir haben nur stinf Minuten Zeit, mein Fräulein,« begann ich, indem ich ihre dargebotene Hand erfaßte· »Wollen Sie mir Alles sagen, was ein Mann wissen must, der es sich zur Lebeneaufgabe gestellt hat, Sie zu be freien und zu rechtfertigen? Berdächs tigen Sie Jemanden der Thais-« »Bor« Allein müssen Sie erfahren, daß die»Steile in meinem·Tagebuch m viere-v wallen Sie vel Meinen Rechtafreundem den Herren Newbond und Drafter. Einsicht nehnien—die gegen mich zeugte und als Hauptbe weis gegen mich diente, sich auf meine eirath mit Herrn Greh bezog, eine eirath, gegen die sich mein Innerstes - tränk-te Seine anfänglich väterliche Zuneigiing für mich hatte sich allniiilig troh seines Alters in eine heftige Lei denschaft verwandelt. Er wallte mich en seinem Weibe machen und ich siihlte, aß ich ihn nicht so lieben kannte, wie ein Weib ihren Gatten lieben sollte. Ich glaube nicht, daß er das Testament zerstört hat, vielmehr that es diejenige Person, die ihn ermordete. Nachdem er den Todeeftaß empfangen, nahm er noch seine letzte Kraft zufammen, inn zu einem bestimmten Zweck aus dem Bette zu kriechen, und er erfüllte diesen auch, denn der Ausdruck feines lieben, ;tadten Gesichtes war ein friedlicher ; trotz der heftigen Schmerzen, die er er s duldet haben mußte. In feinem Zim ; mer fehlte nehft dem Testament nur ein « Gegenstand, und zwar ein kleiner Pho nograpb, in den ich oft zu singen pflegte. Das ift Alles-, was ich zu sagen habe. Noch Eins! Sie fragten, ab ich Jemanden des Mai-des verdäch tigesspJai Mre. Tawlinson hat ihn begangen!" Sie hatte alt' das sehr rasch hervor gefprudelt. Bei ihren letzten Warten stunte ich. »Wer ift Meis. Tawlinfan?« »Die Wirthichafterin des Herrn WITH sich asiat ermnerem anmein »m Itit Mel- Reich-petit »Die Fran, weinte ttey to·teyt« pe- s mühte, Ihre Unschuld n beweisen?« »Im-« entgegnete sie ruhig, aber bestimmt. » »Und der Beweggrund?« »W» nicht etwa, selbst in den Be iin des Geldes zu gelangen, sondern zu verhindern, daß ed in den tneinigen übergehe; nicht eine Abneigung ge Fett-n Gren, sondern der Wun ch, eine Ehe mit mir zu verhindern. Is hnbe mich oft darüber gewundert, da sie nicht mich ermordete, sondern ihn. Jch kann ed zwar nicht beweisen, aber ich weiß ed bestimmt·a »Die siins Minuten sind vorbeh kies Stone zur Thüre herein. Gehor sam wie ein Kind, reichte mir Mist Moore die Hand zum Abschied. »Vertranen Sie mir," sagte ich, noch einmal in ihr siiszes Gesicht nnd in ihre traurigen Anqu blickend, »und » —hossen Sie ! « (Fortsetzung solgt.) clue güllse see WI, ble km Märchen ihrem alhenlliibe MS nd Oelundheii icheuli, wö kend vle böse ihm unvekitägli und muri-Wien Charakter, reif bestes Temper meni,Melaacholie, Ruder elchla m heii, etdko eile hell, ban e Furcht vor onl aiendem Unglück innd male-allerlei saftige ich lmme Dinge in die Wiege » legt. Dasili im Mär - eheli. Jii Wirklichkeit ver hält flile anders. Bei dem Manne, der in solcher Weile ein unglückllihes Leben führt, ist es die Folge von pekvekhlichen iiiid umsoGC lischeri Geivollnhelterl, die er sich lii der Ju gend, vielleicht verleitet durle Andere, iiiid iii llsilenninlß ihrer Verwetflimleit, im e ei viel hat. Ren-He Absätze iilid Beil-I mitteilt-il stut- Iie Imddgllches Folget des unnatürlicheii kollekt Solchellnqlliitliche auf dei- eeQmI Wes It Isl sem lbaes vie Gesundheit iiiid Lebensfreude titles-I zu gebe-I, ill Im- Zlec elset Hetelni uns vi- It wijdkieii bellluadigem welche el- Ii Ilnet III deutlichen oder dabei depemet Sprache Itickledeses Werk-den ildek die Natur svmploaie uss heimt leil see Felsen geheimer JugenslunvenJlikOÆ musme Oelvfibehandluag, herausgegeben hu . Ein Exemplar vieles nügllilmi VerI Ists eqea Einlenmui vieler Noiq and 10 Teals l .-eiefinailm. list cui-J. la einfache-u Umiälcc Ist - verfliqell vers-um von ver does-so DW « seh-liess Musik« Pulsolm R. I ———Dic——— « Opern - Haus Grocery ist der Pind, um Eure Grocerles, Te likatessen, Mehl, Produkte-, u. i. w. einzuhaer Gute. frische Waaren und nlevelglle Preise ist unser Molto und Kleiner Prollt iiuv großer . Ell-leis enuöglichenes uns, dem Publikum in , jeder Beziehung gerecht zu werden. c. F. 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