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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Oct. 5, 1894)
fptr Die Hofdame der Kaiserin. · Histotlleher Roman von A. O. Klaußmann. 12. K a p i t e l. (14. Fortsetzung) Während man bei Hofe mit der Hul digung beschäftigt war, sorgten die Füh rer der Einvörung fiir militärische Si cherung des Besitzes der Residenz. Es wurden zahlreiche Wachen errichtet, Ka nonen auf den Kreuzwegen und öffentli chen Plätzen aufgefahren, obgleich sich kein Widerstand von irgend einer Seite her zeigte. Mehrere fiir gefährlich be trachtete Personen wurden verhaftet, was - für die Soldaten und den Pöbel zugleich das Signal wor, deren Wohnungen zu plündern. Das Letztere geschah nach getrussischem Herkommen, bei solchen elegenheiten auch mit den Bäcker-, Bier-s und Brantweinhänfern, ans denen der Pöbel sich Muth holte, auf allen Gassen die Drohung auszustoßem daß alle Deutschen erniordet werden sollten. Jn Petersburg machte eigentlich kein anderer Mensch Miene, sich der Sache Peter-S lll. anzunehmen, als fein Oheiin Prinz Gearg Ludwig von Holftein, der Kommandeur des Gardelorps. Diefer war einige Tage vorher ni: t seiner Fami lie in die Stadt gelotntnen, um noch einige Vorbereitungen zu einei Reife nach Deutschland »in tresieu. Sobald die Kunde von dem Aufruhr zu ihm drang, war er sogleich zu Pferde gestiegen und hole sich, nur oon feinem Leibhufaren gefolgt, auf den Weg nach den .ttaiernen begeben. Sehr bald wurde er jedoch von einem Trupp der berittenen Gnrde angehalten und, da er sich nicht ohne Weitetcs ergeben wollte-, rückfichtoloo vom Pferde gerissen, in den ersten besten Wagen geworfen, der des Wege-; lam, und fo nach dcthinterpalaiS transpor ttrt. Vier wurde er abir nicht eingeleit fen, sondern Befehl gegeben, daß man ihn wieder nach Hause bringen und dort s auf weitere Ordre bewachen iolltc H Als er wieder nach Haufe kam, war schon ein Haufen Soldaten nnd Gesin: del beim Pliindern. Bediente und nn .dere Hansbeivohner waren schmählich mißhandelt und in einen Keller gesperrt, alie Gemächer und Behäitnisie erbracht-n nnd ausgeleert worden« Ten jungen Prinzesn hatte man die Uhren und Geld bcutel ans der Tasche geraubt und die goldenen Schnüren non den Uniiornien gerissen. Nur das Schlafzimmer der Prinzefsin war durch einen rnisiichen llnteroifiHier vor dem Gesinde-l geschiin worden. « Beim Anbiick deg Anstandes, in wels. chern Prinz Georg sein Haue- nnd die Seinigen wiederfand, kannte sein Zorn keine Grenzen. Den Degen hatte man ihm abgenommen, so versetzte er denn dem Ersten, der ihm in den Weg tani, einem Soldaten, der beutebeladen das sans verlassen wollte, einen derartigen « ßtritt, daß der Pliinderer rückwärts Baden stürzte und nicht gleich wieder auf die Beine kommen konnte· Seine Kameraden fielen nun aber über denPrim gen her, schlugen nnbarntherrig auf ihn ein, und der ihn begleitende Lfsizier mußte den Degen gebrauchen, um ihn derb zerbläut aus den Fäusten der Sol aten zu retten. lSr konnte noch von lück sagen, daß die Soldaten, um be bequemer plündern zu können, ihre Waf fen abgelegt hatten, sanft wäre er schwer lich mit dem Leben davongetommen. Als ihn Katharina an einem der näch sten Tage durch einen Lisizier über die ihm widerfahrenen Unannehiniichteiten ihr Bedauern ausdrücken und dabei ihre Wohlgetvogenheit verfichern ließ, war seine Entrüsiung nech immer io groß, daß er diese-n Ofsizier zur Antwort gab: .Mein Herr, wer sich unter die wiiden Schweine wagt, muß darauf gefaßt sein, daß es ihm ergeht wie etJ mir ergangen ’«. « in . . I I , Katharina Jtvanowna, die stammer fraa der Kaiserin, ivabrte das Geheim iß der Flucht ihrer Herrin bis in die orgensiunden Sie sagte den Deida die zum Dienst antraten, und der ienetschait, die Kaiserin habe eine sehr chlechte Nacht gehabt und würde ettvag iinger ruhen als gewöhnlich; sie möchten ich still verhalten nnd warten, bis dic aiserin Jemand rufe oder tlingle. »Kann hatte iie den Juwelenkasten der sttniierin in eine Tasche gepackt und war indemerkt über eine Hintestreppe nach ein Park hinunter und bis an den Mee - Hitrand gegangen. Hier lag die ;,1)acht welche die Kaiserin ieit ihrem Aufent alt in Peterhas bereit hielt, angeblich iir Spaziersahrten, in Wirklichkeit unt in äußersten Notljsalle auf dein Wasser . ege entfliehen zu können. Tie Kammersrau ries den Führer der tacht, der init den Leuten der Bett-an nng zur Stelle war, an und sagte thin, iolle sie ein wenig in die See hinan-I, i Petersbitrg zu fahren; der Morgen i so schön, sie fiihle sich nicht ganz wohl d wolle sich ein wenig durch den Aus thalt aus dem Wasser ersristhen. Der hrer der Yacht kannte die ein ßreirhe Kamniersrau und zögerte nicht, ern Wunsche zu willfahren. Sie ver laßte lhtt dann unterwegs, den Unre r und mehr nach L. sten zu richten, sie ihn schließlich anfiorberte, sie in i barg abzusehen. « gegen Mittag kam Katharina non-net hier an und hörte, daß die volution geglüekt sei. Noch bevor die .- l Kaiserin von Petergburg gegen ihren Gatten abmarichirte, empfing sie ihre ge treue Kammersrau und war nicht wenig erfreut, die alte Vertraute nun auch bei sich und in Sicherheit zu wissen.— Jn Peterhof wartete die Dienerschaft geduldig auf den Augenblick, bis die Kai serin Jemand rufen würde; es wurde in desz immer später, ohne daß aus ihrem Zimmer ein Laut gedrungen wäre. Gegen elf Uhr Vormittags kam ein Bote aus Oranienbaurn, welcher meldete, daß der Kaiser Nachmittags zur Feier des Peter- und Paulsfesteg in Peterhof einzutressen gedenke. Von dieser Absicht des Kaisers mußte die Kaiserin verstän digt werden, und eine der Hosdamen übernahm eg, daher, sie zu merken. Natürlich hatte ihr Klopfen an der Thür des Schlafzimmers gar keinen Erfolg, so sehr man auch das Klopfen verstärkte. Endlich öffnete die Hofdame die Thiir und fand das Bett der Kaiserin leer. ! Eine Viertelstunde später befand sich Lganz Peterhof in fieberhafter Aufregung, die Kaiserin war verschwunden. Man »entdeckte auch das Fehlen der Katharina Jwanowna, man suchte das ganze Schloß und den Park ab und erfuhr, daß Ka tharina Jwanowna eine Lustfahrt mit der Segelyacht angetreten hätte, von der Kaiserin aber zeigte sich keine Spur-. Es wurde auch der Wachtposten net-ironi- » men und einer derselben theilte mit, daßi Katharina Jcoanowna in der Nacht nachi Petergburg gefahren sei. ist war bereit, seine Aue-sagen zn beschwören, und wußte alle Details der Absahrt zu Wagen an zugeben. llmgelehrt waren Zeugen vorhanden, welche wußten, dasiltatharina Jwanotvna mit der Lustyacht davonge fahren war. » Hin Lranienbauni ahnte man non deni Vorgängen in Petersburg nichts. EI! steht fest, das-i an dem verhängnißoolleni Morgen des li. Juli 1762 der Kaiseri Peter lll. lustiger und fröhlicher war» als sonst. Jn den frühesten Morgen-f stunden war ein Kurier eingetroffen, wel-. cher eine Depesche brachte, die man indesz» in Oranienbanm nicht verstand. Sie theilte mit, dasi Passek keine Geständ nisse mache, dasi man trotzdem Brit-ig riisse hege, und der Inhalt der zweiten Depesche bezog sich immer wieder auf die erste Depesche, welche durch die Vorsicht Orlowg nicht in die Hände des Kaisers gekommen war. Peter lag die Tepefche durch und ichiittelte den Kopf. Auch Gudorvitsch lag die T"epesche, aber sie war ihm unverständlich; trotzdem fragte er den Kaiser-, ob irgend welche Nachfrage in Petersburg gehalten werden sollte· Peter erklärte, es fei nicht nöthig; in bester Laune bestieg er in der zwölften Stunde in Oranienbauin zur Fahrt nach Peterhof einen Wagen, in welchem noch die Gräfin Woronkonh Graf Hort-L Gudotvitsch und einige Damen Platz ?nahmen. Mehrere Wagen mit über iniiihig lachenden nnd scherzenden männ lichen und weiblichen Mitgliedern des kaiferlichen Hofes folgten dein ersten Wa gen. Kurz vor zwei Uhr Nachmittags nä herte man sich Peterhof. Tei· kaiserliche Wagen begegnete hier einein Tiener zu Pferde, welcher einen Brief an den Adia taiiten des Kaisers, an Gudoniitich, hatte. Der erste Kainnierherr von Peterhof, der gleichzeitig das Amt eines Schloßhaupt man-is führte, machte in dem Briefe dein Adjntanten von dein Bei-schwinden der« Kaiserin Mittheilung und bat ihn vor: l sichtig dem Kaifer diese Nachricht beizn bringen. f Gudotvitfch las den Brief und erfchrakzt er reichte ihn dent Kaiser, der ihn eben-i falls las und erblaßte. Dann stiegen plödlich Gudowitfch und der Kaiser aus dem Wagen und gingen zu Fuß nach Peterhof, eifrig miteinander sprechend. Die Heiterkeit bei den Jnfaffen der Wagen verschwand, denn man fah den Kaiser und feinen Adfutanten bestürzt nnd erschreckt. Bald war Peter- ! hof erreicht. Noch immer herrschte hier Verwirrung und Schrecken über dass Verschwinden der Kaiserin, und aus; Petersburg waren keine Nachrichten ieingetrvffen Peter befahl der Home sellfchafh anf den Wagen zu bleiben, bis er selbst im Schloß einige Anord nungen getroffen habe. Er erhielt widerfprechende Nachrichten; nur fo viel stand fest, die Kaiserin war verfchwnmi den. Peter ging selbst zu den Wagens hinaus uno sagte zu oem Grasen Porot und der Woronzowz »Hade ich es nicht gesagt? Sie ist zu Allein fähig! Die Kaiserin ist sort, sie ist gesiohen!« Ein surchtbarer Schreck bemächtigte sich der vorhin noch so lustigen Gesell schaft, man ahnte, das; etwas sehr Schlimmes im Gange war-. Man sah es auch dem Kaiser an, daß er rathloo war nnd nicht wußte, was er zu thun hatte. " Gudowitsch rieth, sosort nach Lin niendautn zurückzukehren, Hordt war dafür-, in Peterhos zu bleiben, weil man hier näher an Petersburg sei. Gras Hordt kam auch aus den Gedanken, die Schloßtruppen sofort die Straße ab sperren zu lassen, die uou Petergbnrg über Veterhos nach Oranienbanin führte-, und Niemand passiien zu lassen, um sich so in den Besitz von Nachrichten zu se den. Tiese Maßregel des Grasen Hordt erwies sich als außerordentlich praktisch, schon eine halbe Stunde später wurde »ein Wagen angehalten, in dein sich ein Jsranzssischer Frisenr besond, der von sPetersburg kaut und nach Oranienbaum wollte. Er wurde vor den Kaiser ge führt, und dieser fragte ihn, wie es in Petersdurg stehe. Der Friseur war schon um zehn Uhr Morgens aus der Stadt gefahren, als man in der Civils s -1 Bevölkerung noch gar nicht wußte, was eigentlich geschah; treuherzig antwortete er dem Kaiser: »Ja Petersburg steht es sehr gut. Jhre Majestät die Kaiserin ist da und feiert das Peter- und Bauw sest unter kolossalem Jubel der Solda ten, mit denen sie vor die Kasan’sche Ka thedrale gezogen ist. « Der Kaiser antwortete deni nichts ahnendeu Friseur mit einein wilden Fluch und befahl, ihn hinauszuwerfem Nun war das Geheimiiiß gelöst, der Kaiser sowohl wie sein nähere-Z Gefolge wußte jetzt, daß die Würfel gefallen waren. Tie Kaiserin inmitten der Truppen, uinjubelt von diesen, das war vie Revolution! Es dauerte zwei Stunden, bis wieder ein Wagen kam, auf dein ein harmloses Biiiierlein saß. Der Bauer wurde an gehalten und gefragt, wohin er wolle. iir erklärte, er wolle zum Kaiser nach Oranienbauin mit einer wichtigen Nach richt, und als er erfuhr, daß der Kaiser in Peterhof sei, bat er, sofort« zu ihm geführt zu werden. Als der Bauer vor dein Kaiser stand, verbeugte er sich tief und erklärte: »Ich bin der Diener des Stadtraths und Präsidenten des Manu sakturrollegiums Bressaii und bringe ei nen Brief von meinem Herrn, den ich Eurer Masestiit allein zu übergeben ha be. Jch mußte die Vettleidung eines Bauern wählen, uin aus Petercsburg herauszukonimem « Bresfan wai ein früherer Kammer dieiier Peters lll., ein Jtalieiier von Geburt; Peter hatte ihn zum Staats rath und Präsidenten gemacht, und der Kaiiiinerdiener war der Einzige, der sei nem kaiserlicheii Herrn treu blieb und ihm unmittelbar, bevor durch Triippeii das nach Oranietibaum führende Thor gesperrt war, durch den verkleideten Die ner Nachricht Lzukommen ließ. Der Brief, den Peter erhielt, war sehr kurz aber inhaltschwer; er lautete: »Die Garben haben sich empört und die Kaiserin befindet sich an ihrer Spitze Es schlägt soeben neun Uhi und sie wird in der itasan schen nirche zur -ell)stherrscheriii aller Jiuffeci ausgeru sc«. Fiiieg scheint die Bewegung zu theilen, und von den Getreiien Eurer Mafcstät läßt siih Niemand seheii.« Ter Kaiser las den Brief niehriuals durch, dann ließ er die Hände, mit de nen er den Brief hielt, kraftlos sinken und erklärte: »Sie ist niir Woorgekouu nien. « Unmittelbar darauf befahl er, daß sämmtliche Damen der Hofgesellfchast iich nach Oranienbauin begeben sollten. Er blieb mit den Männern allein nnd ließ von Oranienbauin noch diejenigen Getreuen kommen, mit denen er einen Kriegsrath halten wollte. Was sollte geschehen? Die erste Hauptsache wäre entschlossenes Handeln gewesen, aber Peter lIl. war nie vorher in seinem Leben so nnentschlossen, fo iniiihlog gewesen, wie an dein wichtigsten Tage, an dein es sich um feinen Thron und, wie es sich bald herausstellte-, um sein Leben handelte. Er fehte sich hin nnd schrieb einen kurzen Brief, in dein er der Kaiserin befahl, sofort nach Pe terhof zurückzukehren --—- Wer sollte den Brief befördern? Gudowitseh gedachte eo zu übernehmen, der Kaiser wollte ihn jedoch nicht oon seiner Seite lassen. Die anderen Höflinge erklärten Gudowitsch unter der Hand, sie wünschten mit dein Auftrage verschont zu bleiben· Der Ue berbringer des Briefes war gefährdet; dann lani er auch unwillkürlich zwischen zwei Feuer, man wußte sa noch nicht« ob der Feaiser oder die Kaiserin siegen würde, und wenn sich der Ueberbringer des Briefes nicht der richtigen Partei anschloß, war er verloren. Graf Hordt erbot sich schließlich, den Brief zii bestellen. Der Kaiser schien sehr erfreut, er reichte dein Grasen die Hand nnd be merkte: »Ich sehe, daß Sie niein Freund find, Herr Gras. Nehmen Sie den Brief, geben Sie ihn meiner Gemahlin und fordern Sie sie persönlich anf, fo sort nach Peterhof zurückzukehren! Neh men Sie meinen Wagen nnd fahren Sie damit nach Petersburgk Bringen Sie inir so schleunig als möglich Nachricht!« 153. Kapitel Jn Petersburg standen die Sachen für die Kaiserin sehr günstig. Einige Kavalleiieregininetcr, die außerhalb der Stadt lagen, erklärten sich von selbst für die Kaiserin, und ge gen Mittag verfiigte iie über fünfzehn tansend Mann der besten Truppen Die Stadt war in Be!agernngszustand, aber sehr ruhig. Die Revolution hatte sieh init einer Leichtigkeit vollzogen, an wel che keiner der Verichivvrenen geglaubt. hatte. Die Berathung der vornehmsten Theilnehiner der Revolution nnd der ihr seit den lebten Stunden beigetretenen Ossiziere lief daher auf den Beschluß hinaus-, daß man fo schleunig wie mög lich mit den enthusiasmirten Truppen gegen den Zaren inarschiren müsse. Mittags ivnrde ein von Lrloiv vorbe reitetes Manifest vertheilt. Es war darin von der allen wahren Söhne Nuß lands einleuchtenden Gefahr die Rede, welche dem Reiche drohe, indem nicht nnr die rechtgläubige Kirche gestürzt nnd neue Religion eingeführt weiden solle, sondern auch der init fa viel Opfern auf den höchsten Gipfel gebrachte Ruhm der rnssischen Waffen durch den neulich mit dem Erbfeinde, mit Preußen, geschlosse nen Frieden gänzlich preisgegeben sei. Die ganze innere Ordnung des Reiches, auf welcher das Glück der Unterthanen beruhe, fei freventlich gestört worden, nnd von diesen gebietenden Beweggrün L — den durchdrungen, habe die Kaiserin sich zu Gott gewendet, seine Barmherzigkeit angefleht und den Entschluß gefaßt, sich dem Wunsche aller Unterthanen gemäß aus des souveriinen Thron aller Reußen zu erheben und die seierliche Eideslei stung empfangen. Während die Publilation dieses Ma nifestes ritt die Kaiserin in der Garbe unisorm, begleitet von ihren Hosdainen Maria Talizin nnd der Fürstin Dasch law, sowie vielen ihrer Vertrauten durch die Reihen der vor dem Palais aufge stellten Truppen. Sie gab sich den An schein, als wolle sie sich selbst an die Spitze der Trupven stellen und sie gegen den entthronten Peter führen, und ihr. zuversichtlicheg Benehmen flößte Allen,H die sie sahen, dieselbe Sicherheit ein, in welcher sie sich zu bewegen schien. Nachi dieser Art von Revue kehrte sie in den’ Palast zurück und speiste an einem ge össneten, nach dem Platze gehenden Fen ster, so dasi sie von den deiilirenden » Truppen gesehen werden konnte, die nn terdeß aus der Stadt riickten. Um sechs Uhr Abends stieg die Kai serin wieder zu Pferde Sie trug jetzt einen Kranz oon Eichcnlaub iin Haar, hatte den Degen gezogen und eilte in Begleitung der beiden obengenannten Hosdamen, des Hetrnan Rasuiiio.vsti, Jwan Schuwalows und vieler Großen und Qssiziere, sowie einer Abtheilung berittener lsiarde den in der Richtung von Peterhos abmarschirten Truppen nach, wo sie in Krasnaja Kabak, einem Wirthshause an der Straße-, Halt machte. Hier traf Nachmittags Graf Hordt ein, wurde indeß von der Kaiserin nicht empfangen. Man ließ ihn nicht einmal in dag Haus, in dem die Kaiserin war, so daß er weder diese noch ihr näheres Gefolge sah. Graf Pqnin kam zu dern auf der Staße harrenden, noch immer im Wagen sitzenden lsrafen inid erklärte ihni: »Jhre Majestät hat den Brief des Kai sers gelesen und behält sich die Antwort vor. Sie, Herr Graf, sind unser Ge fangenen· Jhre Majestät die Kaiserin läßt Ihnen im Interesse Ihrer eigenen Sicherheit besehlen, sich sofort nach der preußischen Nesandtschast in Peter-sburg zu begeben und dieselbe ohne Befehl; sticht zu verlassen. —- Heda, Lieutenant Vibilow, eskortiren Sie mit einem Zuge Kosaken diesen Herrn nach Petergburg Auf Wiederseheu, Herr Graf!« « Graf Hordt war lslefangcuer und sollte den Kaiser Peter lll. nicht mehr wiedersehen. — Uninittelbar nach der Abfahrt des Grafen Hordt bemächtigte sich des Kai sei-H wieder tiefe Niedergeschlagenheit nnd eine llncntschlossenheit, die ver hängnißooll für ihn wurde. Ter oben erwähnte Augenzenge dieser wichtigen Vorgänge schreibt: »Alle Maßregeln, zu welchen Peter Ul. sich endlich ermannte, waren ab wehreuder Art, während ihn nur ent schlossenes Angteisen retten konnte. Eri ließ seine Holsteiner von Tranienbaums kommen. wollte sein in Petergburg ste hendeo Tiiegiment nn sich iiehen, diktirte wüthende Manifestc gegen die Empörer und ließ die Bauern aufbieten. Die Ankunft des alten Feldmarschalls Mün nich schien ihm jedoch eine thatkrästigere Haltung zu geben. Dieser rieth, mit den verfügbaren Truppen sogleich nach der Residenz aufzubrechen. Das Volk und die Trnppen wären dort jedenfalls schmählich getäuscht worden, und des Kaiser-J persönlches Erscheinen werde allein Vermuthen nach hinreichen, nm sie vzur Pflicht zurückzuführen. Penrlll machn nider That An stalten, alo wollte er diesem Rathe fol gen. Die Nachricht, daß Katharina mit zwanzigtausend Mann auf Peterhofs anrücke, änderte aber wieder Alles-. s Die Losnng war Rückzug nach Qranien: baum. · (Schlusi folgt.) Meiner-, doch bester — iiienn Ihr nur da - ists-i iilierzeiigtscin « lüiiiit, daß eine lleiii e Pille »die-di eben so gut thin, als eine große-. Dr — · Vierecks Pellels G )- sindlleinerciloalle ’. anderen, ver ziielcrt, leichter zu nehmen iind angenehmer in der Wirkung —-— und doch ihnii sie Euch mehr giii als ieiie. Tie dniin enthaltenen lonceiitrirlen nnd destillirten Pflanzeiiextmlte wirken aus die Leber in iicitiiisliilier Weise-, die von Daiie r ist. Aus die Ein geiveide haben sie eine elgeniliiliiiliili kräfti fende Wirkung. Sie lindeiii iiiilit nur, andern tu r i re n permanent. Bei allen Leber-, Magens und Diii«iiikaiial Iiörnngen, bei Verstapiung, Biliositäi, Ver dauniiggbesiliiverdem dein qiiiileiibeii Aus » stoßen, w n Euch die geiiossene Nahrung »die ziiin Mille steht,« bei gasirischein oder biliösem Kopfweh, bei veriäiiertein Magen, wird dasiir garaiitirt, dasi sie besriedi end wirken, widrigeiiiiills Jhr Euer Geld wieder erhalten Vierte Will-M Kur over das Geld wird zurückgegeben Zehn Tonnen Medizin nützen Eiich nicht so viel als eineWoche Elliii eiiihalt in Hat Spinng S. 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