Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, September 28, 1894, Page 8, Image 8
" i- der Kaiserin — Wissen-m are-« »I. O. Klaußman n. ---- 11. Kapitel. (ls. Fortsetzung.) « hatte sich unterdessen mit dem en unterhalten and diesem das « von der plötzlichen Erkrankung Bruders der Kammerfrau mitge . Der Posten rief noch den Abwa » — ein »Gott helfe Euch!« zu, dann Oklow auf das Pferd und jagte Peterhof hinang. Hinter der Ecke Schloßparkes hielt ein Reiter; es Mission-, der die Kaiserin begrüßte s-fosfort hinter den Wagen ritt, um Mute zu dienen Mtaiferin hatte wohl eine halbe its- zu thun, ehe es ihr gelang, dem Mantel der Kammerfran ihre : vollständig zu beendigen. Jhr isolies langes blondes Haar war löst, und Maria Talizin band es einem Knoten auf, und steckte es die braune Haude. Es war unge drei Uhr Morgens, als sich Katha mf den Weg mochte. Das Wetter « War-, im Osten röthete sieh der Ho f, ielicht war bereits eingetreten. - is aliin erzählte jetzt in aller Eile «Laiferin, was geschehen war Tie «n, die soeben selbst noch über die agirte Toilette gescherzt hathe, wurde ernst, sie sah ein, daß sie oor der eheidung stand - . »Hab» wir Waffen?« fragte sie W, der steh nur hin und wieder zurück-senden konnte, da er suterbrochen das Pferd antreiben Jchhobe zwei Pistolen nnd unter Sitz liegen die beiden Pistolen der Zier-. Für Eure Majestät eine und ; ario eine für alle Fälle der Noth i gebe, daß wir glücklich nach Pe Miurg totninenl Hier ist die Depesche, ich dein Kurier abgenommen habe. s - habe sie erbrochen, es sieht darin die : « VIkseige von der Berichte-drang Do W, daß die Depesche abgefnngen M, haben wir einen Vorsprung, , die Sache Eurer Majesiät steht « Katharina lag den Bericht über die Entdeckung der Verschwörung und wurde Wer ernster- Nach einer Pause des Nichdenkens sagte sie zu Alerei: »Kannst Du nicht schneller fahren, Alex-is Ich Mein, unser Aller Leben hängt an wenigen Minnten!« »Ich bin außer mir, Majestät, « ent-» V Weis Alexei, »aber das Pferd kann( echt besser laufen; es dauert nur noch wenige Minuten und es wird lahm ge pu; Bibiknw, ist Dein Pferd gewöhnt, es- Wagen zu gehen?« Nein, « erklärte Bibitorv, ,,es ist W einmal zugeritten; es ist ein ganz ins-ges Pferd, wie es scheint, eine Re Mie. Da es nicht einmal ordentlich Mten ist, wird es noch weniger den sagen ziehen wollen. « Orlow peitschte auf das Wagenpserdi G, aber er hatte Recht gehabt, nach! Misen Minuten begann das Pferd znj en, und sein Gang oerlangsamie Mehr und mehr· Tie Kaiser in wari usersielx ebenso Alerei, Bibikow und Uria. Es lag aus dem Wege von Pe Wes noch Peteråburg kein Gehöst sche; Strelna, ein Ort der eine Meile "« » er Peterhos aus dem Wege noch Pe · eg liegt, war bereits passirt. Uni « frisches Pferd zu erhalten, hätte man» Kehrt stechen müsse-, und das bedentetez eise- Zeitverlust von Iielleicht mehreren Masern Es blieb Orlow nichts An Æes übrig, als das Pferd eine Zeit M m Schritt gehen zu lassen. Für Hungeduld der Kaiserin und ihrer tung war dieser Zwischenfall eine Wliche Prüfung: das Lahmwerden Mc Hserdes sollte anscheinend über die straft Rußlands entscheiden. Gleich WI- kasieie ed wahrscheinlich Hunderten »Ur-schen das Leben und der Kaise Iis diev Freiheit « Immer wieder trieb Ortow den ma gst-n Gaul an, das Thier versuchte auch einige Trab- nnd Galoppfpriinge, dann fiel es jedoch in feinen tabmen Gang zurück. Dreiviertel Stunden hatte man sich fo im Schritt fortbewegt, als ihnen ein Bauer mit einem Heuwagen, bei nach Peterhof fuhr, entgegenkam. Mach die folgende Szene ist streng historisch., Ja Alexei Augen blitzte es auf. »Bibikow,« rief er, »wir müssen das Pfetd des Bauern haben, koste eg, was ei solle, und wenn Du ihn met-erschie feu mußt! «Hedu; guter Freund!« rief er den « Zittern un, »haltet einmal! Wollt Jlt Use-- Euer Pferd verkaufen? Jch gebe Steh hundert RubeL Wie Ihr seht, ist sit-ein Pferd lahm, und wir fahren zu them Sterbenden, den wir noch ein ml sehen wollen. Jch bitte Euch um see Liebe Christi willen, verkauft mir Pferd! Hier habt Jhr hundert Nit « « kLcß sieh iuRuh’!« jagte der Bauer, M suche M frei-den Leuten auf der M seinen Pferdehnndelz wer weiß, ’ » - inei- Pfetd braucht. Viel Jhr Michtlingq habt gestoh W verfolgt. Its will nichts - und der Polizei zu thun hoben· .M its mi- Meetk W toll w III-is Wi? Daß L— Pferd! Du kriegst ein Pferd für fünf zig Rahel, und ich gebe Dir hundert Rubel, hier siehst Du sie"in Gold un Silber·« « »Fabr« zum Henker-M rief der Bauer. »Ich sage noch einmal, ich mache niit Dieben keinen Pferdehandel auf ofiuier Straße.« Orlorv gab Bibikorv einen Wink. Er übergab auf einen Augenblick die Zügel des lahnien Pferdes der Kaiserin, dann sprang er vom Wagen and ging direkt auf das Pferd des Bauern los, um es vorn Wagen zu spannen. »Willst Du zurück, Lütnmel!« fchrie der Bauer. »Seid Jhr Straßenriuber, daß Jhr mit Gewalt ehrlichen Leuten die Pferde wegnehmt?« »Halte das Maul!« sagte Bibikotv, »gib uns das Pferd oder ich priigele Dich, daß Du liegen bleibst.« Er ließ sich von Orlow die Peitsche geben, drehte sie um nnd begann mit dein dicken Stiele den Bauern in einer barbarischen Weise zu bearbeiten. T er Bauer suchte sich zur Wehr-e zu setzen, da aber Bibikow auf dem Pferde sitzend von oben auf ihn herunterhauen konnte, gelang ihm die Abwehr nicht, und in nerhalb weniger Minuten war der Bauer so durchgeprügelt, daß er heulend und schreiend querfeldein lief, während ihm Bibikora nachfeyte, unt ihn unun terbrochen mit dein Peitschenstiel zu be arbeiten Orlant hatte das Pferd des Bauern ausgespannt, und Maria Talizin sprang vorn Wagen, nat dabei behilflich z sein, das lahme Pferd von dein Wagen abzuspannen, auf dern die Kaiserin saß. Das lahme Pferd wurde an die Wagen deichsel des Heuwagens gebunden, Or low spannte das sehr kräftige und frische Bauernpferd ein, und da Bihikow es aufgab, dem unter fortwährendem Ge schrei querfeldein flüchtendeu Bauern weiter nachzusetzen, kehrte er gerade in dem Augenblick zurück, als Orlarv und Maria wieder den Wagen beftiegen hat ten und nun in fchnellerer Gangart weiterfuhren. Das größte Hinderniß war vorläufig überwunden, oar dem Wagen befand sieh ein kräftiges frisches Pferd und in zwei einbalb Stunden konnte rnan ungefähr in Petersburg fein. Die Kaiserin ge wann ihre gute Laune wieder. »Ich will,« fagte sie zu Maria, »den Bauern für feine Prügel genügend ent fchädigen, wenn Alles gut geht« Zwei Pferde foll er aus meinem Marstall ha ben, die besten, die er sieh felber aussu chen mag. Ich giaube, wir haben heute noch Glück. Jch war ganz verzweifelt, als es rnit dem Pferde nicht mehr vor wärts gehen wollte. « erow fuhr scharf, aber vorsichtig, er Hließ dein Pferde hin und wieder Zeit, zu Iperschnaufen, indem er es eine kurze FStrecke Schritt gehen ließ, und erst, swenn es etwas ausgeruht war, forderte et es wieder mit der Peitsche zu energi sche-n Laufe auf. Es war vollständig Tag geworden, man näherte sieh Peters burg, aber damit war die Gefahr einer Begegnung mit uneingeweihten Mitglie Idern der Hofgefellfchaft, die vielleicht Jnaah Oranienbaurn zum Kaiser hinaus Hfuhrem immer größer geworden. Ge Jrade, als Alerei das Pferd wieder einen Augenblick im Schritt gehen ließ, kam ibnen ein Wagen entgegen, auf dein ein Gaftwirth Namens Neuenann faß, ein Dentf fcher bei welchem die Gebrüder kOrlaw häufig verkehrten. Er hielt fei nen Wagen an und begann mit Alex-ei ein Gespräch. »Heda, Bruder,» sagte er, »wa kommst Du fo zeitig her und wo haft Du das alte Weib aufgeladen, das mit Dir fährt? Seit wann ist es bei Dir Sitte, Dich mit glten Weibern abzu geben?« »Laß mich in Ruhe!« fchrie Nieren »in-ah« daß Du weiter kommst! Heute Nachmittag kam-ne ich zu Dir und werde Dir Alles erzählen-· Dann hieb er auf das Pferd und jagte weiter. Es war ungefähr eine halbe Meile vor Petersburg, als sie auf der Straße vor sich eine Staub wolle faheu. Wieder wurden die Wa geninfaffen fehr unruhig, denn sie nermutheten, es käme Kaoalleriez es ftellte sich indeß bald heraus, daß es ein Wagen war, in dem Gregor Orlow saß-. -- - - -- --- . Laut jubelte ec, als er das Gefährt mit der Kaiserin erblickte. Er sprang aus seinem Wagen, küßte der Kaiserin rasch die Hand und rief: »Es ist Alles vorbereitet; wir haben die Selunden gezählt und waren außer uns über die Verspätung. Nun ist Alles gut.« Er warf sich in feinen Wagen, ließ Kehrt machen und fuhr dem Wagen der Kaiserin voran nach der Stadt. 12. Kapital. Es war am Freitag früh, kurz nach sieben Uhr-, als Katharina in der Nähe der Kaferne des Iwane-sichert Regi smentg anlangte. Begleitet von Delaw, Maria Talizin und der Dafchlow, be trat sie das Revier der beiden Korn pagnien, welche Gregor Oele-m ihr de reits hatte Treue schwören lassen. Man hatte den Soldaten Branntwein gege ben, und die Ofsizier, die mit ins Kom platt waren, hatten es verstanden, die Leute aufzurege- und zu degeistern. Ils die Kaiserin par die Soldaten trat-, im Glanze ihrer Schönheit, mit aufgelöstem paar, bemächtigte steh der Soldaten eine Meer-M die an Ra Mi Hm- te. Mit indes-rein Geschrei est — -- Me « den Saum ihres Kleides und ihre Blinde mit Küssen. Die Kaiserin erhob ihre Hände, zuin Zeichen, daß sie sprechen wolle. Jhre Stimme iitterte vzuerst vor Aufregung, aber das entflammte die Soldaten ge rade noch mehr, denn sie glaubten, die ses Zittern entspriinge der Angst und Verzweiflung: »Der Zar hat Befehl gegeben, mich und meinen Sohn in die ser Nacht zu ermorden! Nur die Flucht hat mich nor dem Tode gerettet. Zu Euch bin ich geflüchtet, Jhr seid mein letzter Schuh! Schützet mith, schüyet meinen armen Sohn!« Die Kaiserin streckte flehend ihre ge salteten Hände den Soldaten entgegen, und ein hundertstimmigec Geschrei ant wortete ihr: »Wir wollen sterben für unser geliebtes Mütterchen, für unsere Kaiserin-l Es lebe die Kaiserin Katha rina!« So tönte es durcheinander. Das Geschrei der Mannschasten der beiden Kompagnien, welches den Anfang der beginnenden Thronreoolution bildete, hätte Todte erwecken müssen. Die ganze Kaserne gerieth in Aufregung und im mer mehr Soldaten stürmten herbei und betheiligten sieh an dem Hochrusen ans die Kaiserin, ohne zu wissen, um ioas es sieh handelte. Die lluge Dasehlow, noch immer in Männerlieidung, hatte wieder den be sten Einfall. Sie hatte einen Popen mit dem Kruzisir holen lassen. Wäh rend die Soldaten noch die Kaiserin um jubelten, welche fast betäubt oon dein Geschrei dastand, hörte man plöhlirh die gellende Stimme der Daschlow, welche rief: »Hinunter in den Kasernenhof, um auf das Kruzifix der Kaiserin den Eid der Treue zu leisten.« Mit Mühe und Noth wurde verhin dert, daß die Kaiserin aufgehoben und nach dem Hofe hinabgetragen wurde. Mit ihrem Gefolge begab sich die Kaise tin in den Hos, der in wenigen Augen blicken von den Soldaten des Ismen low’sehen Negiment angefüllt war. Gregor Orloui trat oor und schrie: »Es lebe unsere gute Mutter, die Selbst herrseherin aller Neußen, die Kaiserin .Katharinu ll I« Dann hob der Pape das Kruzifix nnd forderte in degristerter Rede die Mann srhasten anf, der regierenden Kaiserin den Eid der Treue zu leisten. Obgleich die meisten der Soldaten, die nicht von den Orlows und Genossen in die Ver schwörnng eingeweiht waren, gar nicht wußten, um was es sieh handelte, leiste ten sie dennoch den Drei-schwur mit auf gehobenen Händen, während der Pape das Kruzifir empor-hielt Während noch der Schwur geleistet wurde, erschienen die Offiziere des Ne giments, und obwohl nur wenige von ihnen eingeweiht waren, hielten sie es sür das Beste, der Kaiserin zu huldigen. Sie knieten vor ihr nieder und leisteien ihr den Treuschwur. Damit war das ganze Regiinent ge wonnen. Ein Major, Namens Ischa nolow, nnd ein Lientenant Pusrhkin wei gerten sich, im Knsernenhose zu erschei nen, nnd wurden durch die Orlows fosort verhastet. Kaum war der Treuschwur gethan, als die Mannschnsten des Jsmoilow' schen Regiments zu schreien begannen: ,Zu den Wnsienl Zu den WosienH Sie eilten in die Kaserne, nrn ihre Waisen zu holen, Die Kaiserin-stand bleich aus dem Kosernenhose, umgehen von ihren Getrenen. Ein Gefühl der Schwäche schien sie einen Augenblick on zmvondelm sie rief Maria Tolizin heran nnd stüyte sieh einen Moment qui ihre Schultern. Dann zog sie das junge Mädchen an sieh und küßte sie lange ans die Lippen. »Wenn ivir sierden,« sagte sie, »sta den wir Alle zusammen! Jrh werde nie vergessen, was Du tun meinetwillen ge thon dast, Mai-ins« -. Wassentlirren tönte von der Straße her; man hörte das Geräusch von Pier: bebt-sein Eine lante Stimme befahl, das Rasernentbar zu öffnen. Ein fürch tetlicher Schreck bemächtigte sich aller im Kasernenhose Eingeschlossenen. Wer stand da draußen: der Freund oder der Feind? War die Verschwörung schon entdeckt? Erst wenige bewaffnete Mann schasten waren ans dein Hase versam melt. Orlow stürzte in die Kaserne nnd schrie mit der Stimme eines Ber serkers, bie Kaiserin sei in Gefahr. Hals über Kopf stürzten die Jstnailow’ schen Grenabiere bewassnet in den Hos und begannen sich zu rangiren. Tit Osftziere stellten einige Kompagnien schußsertig dem Thore gegenüber aus; dann wurde dasselbe geöffnet. Eine gewaltige Reiterschaar stand draußen, deren Führer in den Hof bin einjagtr. »He-h Kaiserin Katharina ll.!« schallte es ibsn entgegen und »He-h Kaiserin Katharina ll.!« antwortete Rasnmowski, der Hetrnan ber Kasatea der mit 3000 Gardekasaken draußen ans der Straße stand. In der Nähe der Kaiserin angekom men, sprang er vorn Pferde, wars sich ihr zu Füßen und ries: »Dreitansenb treue Kosaten stellen sür ihre Mutter Katharina sterben!« Die Kaiserin athtnete ties ans. Ein Ulp des Saite-ans nnd der Beunru higung siel von der Brust der anwesen den Verschwarenes. Die Kaiserin eilte bis an das Kas»ecnenthar, ntn sich ben Kosaten zu zeigen, bie, ihre Säbel schwingend-, in ein insect-Fisches Ge sefei sub-M Oel-s sei-theilte unter bit casakes MU- JIIaicsI’sOe-I Geer-ahnte va- ein-k- its-imm- Hm schalten, dann zog sie sieh ans einen Augenblick zurück. Begleiter von Ma ria Talizin nnd der Fürstin Dasehkoiv trat sie in das Zimmer Orloios, dei ihr sagte: «Majestät, ich habe Ihnen einen Rock der Jsmailow’ichen Grenadiere be sorgt, der Ihnen passen wird. Jth habe ihn angeblich für einen Junker bestellt, er ist ans die Figur Eurer Maiestät de rechnet. Wenn die Soldaten Eure Ma iestät in diesem Anznge sehen, wird ihre Beaeisterung keineGrenzen kennen. Wir müssen nach der Kasan’schen Kathedrale marschirem Der Bischof oon Narr-go rad ist dorthin bestellt, um die Weihe tin-er Majestät zur regierenden Kaiserin vorzunehmen. Es gilt noch. das Pren braichengkiichr nnd Simonowskisehe Garderegiment zu gewinnen; ebenso die Artillerir. Tie Garnison von Peters burg ist dann in den Händen Eurer Majestrit.« » Tit Kaiserin nickte stumm mit dem Kopie. eroiv eilte hinaus, nnd mit Hilfe der Fürstin Daschkow nnd Maria Talizins kleidete sish die Kaiserin ums nnd zog den Rock des JomailowsrhenI i i i Garderegiments an. der ihr in der That ganz vorzüglich paßte. Jn die iem Militårrock mit dem ausgelösten Haar, mit dem bleichen, schönen Ge-i sicht, sah die Kaiserin imponirender alsf je aus. s An der Spihe des Jsmailom’srhenz Regimentg nnd der Kosalen rückte diel Kaiserin ans der Kaierne, nachdem sie das Pferd Rasumoivskis destiegen hatte. Während sie nach dem Plah oor der Kothedrale von Kasan ritt, schlossen sich ihr noch die Generäle Wolf-Insti, Stro- ( ganoio nnd Brnre an. Aus dem Platz nor der Kathedrale der Mutter Gottes von Kasan standen in langen Franken die beiden Garbe-j regiinenter, das Preobraschenskische undj das Simonorvskisrhe, ausmarschirt..; Sämmtliche Ossiziere standen an ihren? Plagen; die Soldaten standen mit Ge-i mehr bei Fuß, und kein anns wurde laut. Katharina setzte ihr Pferd in Galopp« und sprengte aus die Aufstellung der beiden Garderegiinenter zu· Der An blick der schönen Frau in der sonder- . baren Kleidung wirkte begeisternd unds beraufchend auf die Truppen. Mit ie- f deui Galoppsprung des Pferdes ver- i mehrte sich das furchtbare Geschrei der Soldaten, und ohne ein Wort zu spre chen, nur durch ihre wunderbare Erschei nung hatte die Kaiserin binnen weni gen Minuten auch diese beiden Garbe regitnenter für sich gewonnen. Kont mandoniorte erschallten, und die Trup pen präsentieren zum ersten Mal vor ihrer neuen Kaiserin. Das Jst-Emai-tl loin’sche Negiinent und die Kofaken be-» festen die beiden anderen Seiten des Platzes. Die Glocken läuteten, und in feierlichem Zuge erschien, aus dem Por tal der Kirche heraustretend, der Bischof von Noivgorod an der Spihe der Geist nehme Mit jugendlicher Leichtigkeit und An muth sprang die Kaiserin aus dein Sat tel, eilte auf den Bischof von Naiv ;gorod zu und küßte ihin die hand. ? Diese Demonstration, durch welche nift einein Schlag die Kaiserin alle Rech te der Kirche und der Geistlichkeit aner kannte iind sich in schroffen Widerspruch Izu-ihrem Gatten setzte, der den Bischof Eoon Noivgarod angefeindet und einge kerkert hatte, verursachte einen neuen Ausbruch des Beifalls bei Ossizieren und Soldaten. Von den Stufen der Kathedrale aus hielt der Bischof von Notvgorod eine Ansprache an die Trup pen, während die Kaiserin ihm zur Seite stand Plöhlich erschien neben ihr Alerei Orloiv, der sich schon seit einer halben Stunde entfernt hatte, und slüsterte der Kaiserin ins Ohr: »Eure Majestat die Artillerie verweigert es, sich der Be wegung anzuschließen Der Kommun deiir der Artitlerie Villebois, beriift sich auf den Eid, den er dem Zaren Peter geleistet hat. Er hat gedroht, niich zu verhaften, obgleich ich ihm wiederholt den Befehl Eurer Majesiöt gebracht ha be, sich hier einzusinden.« Die Kaiserin wendete sich zu Gregor Orlow, und dieser fogte achselzuelend: »Es wird nichts übrig bleiben, als den Narren gewaltsam iii beseitigen und, Denn es sein muß, die Artillerie sofort anzugreifen, bevor die Mannschasten zur Besinnung gekommen sind. Jede Minute der Verzögerung stellt Alles in Frage. Hier heißt eg: Alles wagen oder Alles verlieren. « Jn diese-n Augenblick machte sich eine Bewegung in ben Neiben bes Unmi lowschen Reginients bemerkbar; dann öffneten sie sich und ließen den General der Artillerie Villebois but-ch, der, ge folgt von seinen Lfsizieren, auf dein Platze erschien. Erstaunt nnd erschreckt blieb der Ge sernl einen Augenblick stehen. Er sah die Kaiserin, er sah neben ihr den Bischof von Nowgorod und hörte dessen begeisterie Worte, er sah die Negimenter, und iin nächsten Augenblick trat ibin Dr loni entgegen uno erklärte: »General, die Artillerie ist die einzige Traube, welche zögert« unserer erhabenen Mutter Katharina ll. ben Eid der Treue zu leisten. Man behauptet, Sie trügen die Schuld an diefer Verzilgerung. Sie sehen hier nur Freunde ber Kaiserin Ueberlegen Sie wohl, niai Sie thun; ich gebe Ihnen fünf Minuten Bedenk zeit.« Der General Villebois musterte ver ächtlich den einfachen Lietiienani, der es sagte ihin hier Befehle zu eeibellen. ’ Mei- er Wen fiib dsratif zn besinnen, " Kleiner Millerie in der Minderzohl sei. Er näherte sich Katha rina und grüßte sie ehrerbietig. »Was bringen Sies« fragte die Kai serin. »Maseståt,« entgegnete Villebois, »ich höre mit Erstaunen von einer Re oolution in der Reichehnuptstadt Jst Seine Masestät der Kaiser gestorben, oder was ist - geschehen? Ich erfahre, daß Eure Maieftåt zu regierenden Kai ierin ausgernsen sind. Jch gebe Eurer Masestät zu bedenken, daß wir dein Za ren den Cid der Treue geschiooren ha den« Stoli unterbrach die Kaiserin den General: »Ich habe Sie nicht rufen lassen, um Jbre Rathschläge zu hören, sondern unt Sie zu fragen, ob Sie mir den Eid der Treue leisten wollen oder nicht?« Die itnpofante Haltung der Kaiserin, ihre wunderbare Ruhe, ihr ganzes umse ftätisches Auftreten brachten dein Gene ral die Ueberzengung bei, daß die Sache der Kaiserin bereits gesiegt habe, und daß es Narrheit sei, sich noch weiter zu widersetzt-m »Ich bin gekommen,« sagte er demü thig, »in-n irn Namen der Artiilerie und in meinem Namen unserer neuen Kai serin den Cid der Treue zu leisten. « »Ich danke Jhnen,« sagte die Kai setin; »ich erhebe Sie zum Feldniarfchall und ver-leihe jedem der Oisiziere den nächst höheren Rang, als er seht besitzt Fiihren Sie mir die Artillerie zuk« . O s Es war zehn Uhr Vormittags, als die gesammte Garnison von Petersvurg der Kaiserin gehuldigt hatte und ein be waffneter Widerstand innerhalb der Stadt nirgendwo mehr zu befürchten war. Geleitet oon den Kommandeuren und den nachdrängenden Soldaten, von denen so viele in die Kathedrale kamen, als überkaupt Platz darin finden konn ten, begab ftch Katharina an die Stu fen des Altar-L und hier weihte sie der Bischof von Nowgorod zur Zarin. lfr erklärte sie für die Kaiserin non Nuß land und ihren Sohn Paul Petrowitsch zum Nachfolger. Die Wölbung der Kathedrale hailte wider von dem Rufe; »Es lebe die Kaiserin Katharina!« Tie ser Ruf pflanzte sich auf den Platz vor der Kothedrale weiter fort und drang bis in die Straßen der Stadt bis zur Civildeodllerung, welche bis jetzt von den ganzen Vorgängen nichts wußte — er verkündete, daß Nußland einen neuen Herrscher habe. v Beftürzt über den Vorgang waren Wolken-ski, der unterdes; herbeigeeilte Panin und selbst anuniowski. Jn ihrer Absicht batte es gelegen, Katha rina nur zur Negentin an Stelle des unmündigen Thronsolgers auszurusen und eigentlich diesem selbst zu baldige-L Die Ereignisse hatten sich aber mächtiger erwiesen, als die Pläne dieser vor nehmen Verlchworenem Die Kaiserin war Selbstherrschertn aller Renßen ge worden, nnd es gab keine Möglichkeit mehr, sich dieser Thntsache zu wider sehen. Die Klänge des Tedeum-z waren in der Kasan’schen Kathedralrn verhallt; die Kaiserin setzte sich an die Spitze der gesammten Garnison nnd niarschiite, von dieser begleitet, nach dein neuen Pa last. Da es wegen der Lage des Pala stes nicht möglich war, Jhn völlig mit Truppen zn nmstellem verlangten die »Soldaten, daß die Kaiserin sich an einen ssicheren Ort begebe. Sie ieifieie dein IWunsche der Mnnnschasten Folge und iging nach dem alten Winterpalasi. Um Idiesen larinirten die Truppen einen dop spelten Kreis and mit schußiertiger Wasse waren Jnfnnterie und Artillerie bereit, die selbsternannte neue Kaiserin gegen alle Angrisse zu schliyem O « - zehn Uhr Vormittags eine allgemeine Stille, wie sie ast großen Katastrophen voran zu gehen pflegt.« schreibt ein Au genzeuge jener Thronrenolution, »dann aber wurde es in der Stadt lebendig, und mit Windes-eile verbreitete sich die Nachricht von der Thranbesteigang der zitaiferin Katharina. Die Thore des Winterpalastes wurden geöffnet, nnd dass Volk drängte sich mehrere Stunden lang inzu, tun vor der Kaiserin sieh zur Erde zu wersen und den Eid der Treue zu lei «sten. Die Vornehmeren hatten auch nichts liiligeres zu thun, nachdem sie beim zErwachen non der neuen Wenouttg der zTinge gehört hatten, als herbei«znkam Ttnea und Katharina ihre Dienste anzu Thieten. Peter Ill. schien bereits verges ;sen. Ahsichtlich ansgebreitete Gerüchte Ilieszen ihn aus der Jagd mit dein Pferde gestürzt und verunglückt sein. Als Ka tharina den aus ihren Befehl zu ihr ge brachten Graßsücsten Paul Peteatpitsch vorn Balken aus den Soldaten und dem versammelten Volk zeigte, wollte der Jubel kein Ende nehmen« Einen seit iamen Anblickgemährten die langen Pro gessianen von Beamten, von Herren und Damen des Hofes, welche aus Besehl und von selbst sich herbeidrängten, um der «neiten Sanne« zu huldigen und zu Fuß über den Plas zu kommen suchen mußten, weil der Vollsmenge wegen kein Wagen an denselben heransahren konnte-. i »Ja Petersburg herrschte bis gegen l l (Fortsehitng solgt.) M Minist- Senies cis-, Tenn pe. I. B. Vierte. Cassalo, N. V.: Werthei- deert—Jlii-eni « Indem Pen eei time» verdanke ich, wie ich glaube, die cekqltiing meines Lebens. Drei Monate lang stand ich we gen Oel-ermat terleidens nnd Abzehriiiik see iekreieii egiiiie unter ttrztlicher Behandlung. Ich inni- Io schwach daß iniin iniz nicht niede tin Bett entrichten konnte, als ich nn sing das »Pro« notiption" u ge brauchen. each svm S « Un· dein ich drei Fla xchen voll genommen hatte, konnte ieti auf iehen iiiid gehen wohin ich Lnsi hatte. Jch czsfreiie mich seitdem guter Gesundheit iind bin ordentlich start geworden. Ich habt es vielen meiner Freundinnen empfahl-US manche haben es gebraucht nnd find sehr damit zufrieden. Ihre »geben« G. U· Spriggs. Vierte »Ist-m Kur ever m Geld isten weiter-fetten —Dic-—— Opern - Haus Grocery ist dei- Mah, tini Eure Grocerieg, Te likcitessen, Mehl, Produkte, u. i. w. eiiiziikaiifeii. Gute. frische Waaren nnd niedrigere Preise ist unser Motiv und Kleiner Profit uiip großer Absatz etiiiöglichen es ims, dein Publikum iii jeder Beziehung get-echt zu werden. c. F. HAAOK. 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