Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, September 28, 1894, Page 2, Image 2

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    Ins-D Island
r und Her-id.
M»:—.
ALLE-II Hist-W- ·.
Ists-titsche Magie.
Während es scheint, als ob die
sWe nnd andere geheime Wisse-II
fssften ihre hdchite Entwickelung im
Wägen Indien erreicht Mitten, iIt
swch Angenzeugen bestätiqt daß auch
Mk Medizinmänner unserer Indianer
swskstiicie verrichten, nsclclve in Be
Y imf Mystik den Thau-n der zsioghis
den Hindus nicht nachstehen. Lvie
in jenem fernen Bundeiliindm so ist
such den Medi,inmcinnern unserer
Rothhänte das Geheimnis: deg »s. -eiciIt
Wus« bekannt, d. h die -xeitigkeit,
einen Gegenstand in der Luft sich
halten zu lassen, ohne daß-. Mittel ficht
bin- wären, von denen der isiegcnstand
» Magen wird. Daß ferner die Medi
zimniinner gegen die Bisse von Klap
Mchlangen gefeit scheinen, hat die
, » ng ebenso oft erregt, wie
sie Mitqkelhaften Schlangentänze der
et. Haken wir, was ein Ge
schwamm über den Schlangentanz
M Moqnirothhciute in Nord- Arizona
Mkttheiln
Zur die hauptsächlichsten Verrichtun
gen bei dem Feste werden zwischen 100
nnd 200 Jndianer ausgewählt Schon
Tage vorher zerstreuen f ich die Moquis
Eber das Hochplateau. Jeder von ihnen
ist mit einer gabelfdrmigen Holzruthe
Und zwei Adlerfedcrn bewehrt. Hun
derte und Hunderte von Klapperschlaw
gen werden eingefangen und in einen
nngeheneren Korb außerhalb des Tar
feb gebracht. Am Festtage marschiren
dann die ansgewählten Krieger nach
dem fiir den Tanz bestimmten Platz,
der vorher von Jndianerweibern tnit
ligem Mehle bestreut wird. Die
·eger sind nur wenig bekleidet. An
jedem ihrer Beine tragen sie eine
klein-e Terrapinschale, in welcher sich
Lieselsteinchen befinden. Um jede
Angenbraue ist ein weißes Taschentuch
gebunden, während man auf dem
oberen Theil der Stirn ein tiesschwar
zed Band gemalt hat und den niederen
Theil derselben sein gemaltee Band
’ert, das auf der einen Etirnhiilfte
chwarz und auf der anderen weiß ist.
Während die Gesellschaft einen tireie
formt, wird der Korb mit den Schlan
gen herbeigebracht. Einer der Haupt
linge dffnet denselben, und bei dem
Vorbeimarsch der einzelnen Krieger
greift der Hauptling mit feinem ent
blößten Arme jedesmal in den Korb
nnd zieht eine Schlange heraus-, die
er dem Krieger hinreicht. Letzterer
neigt den Kopf, faßt mit seinen Zah
nen die sich wie wild geberdende
Schlange in der Mitte und schließt sich
der rythmifchen Bewegung wieder an,
die feine Kameraden ausführen.
Schließlich sind die sämmtlichen Krie
ger mit Schlangen versorgt, während
die ganze Moquination in dumpfer
religiöser Ehrfurcht rund um den heili
gr- lireis sitzt. Die schauerlichste
tille herrscht, und nur das Zischen
der gefährlichen Reptile, sowie das
Geräusch der Kieselsteinchen in den
Terrapinschalen an den Beinen der
Krieger ist zu vernehmen.
sue schlangen, obgleich aus es
Aeußerste gereizt, scheinen jedoch weder «
Lust zu haben, ihre Klappern ern-nen
ztt lassen, noch zu beißen. Und wenns
es ja hier und da einmal vorkommt, ;
daß eines der Thiere seine Fänge in;
den Körper des Türners schlag-, so;
zieht der letztere die Schlange mit einer
Gleichgiltigleit von sich hinweg, als;
ob nichts geschehen wäre und führt den
Tanz mit demselben Gleichmuthe bis
zum Ende mit aus. Der Tanz dauert
etwa eine halbe Stunde, woraus die
Schlangen in der Mitte des Kreises
auf einen Haufen geworfen und mit
beiligein Mehle besprenkelt werden.
Die Krieger ziehen sich von dem Hans
sen zurück, um auf ein gegebenes Zei
wieder über denselben herzustürzen
eder Tänzer erfaßt mit seinen beiden
anden so viel Schlangen, als er zu
packen vermag, nnd dann geht es in
wildester Flucht über die Prairie, wo
die Thiere losgelassen werden. In
demselben eiligen Laufe kehren die
Krieger hierauf nach ihrem Dorfe zu
riiet, in dem sie sich dann zu einer
« weiteren religiosen Ceremonie versam
meln. Daß aber die von den Schlangen
Gebissenen keinerlei schädliche Folgen
In sich erfahren, ist eine Thatsache,
die schon viel erörtert wurde. Man
glaubt, daß die Moquis sich ein Mittel
einitnpfen, welches sie gegen Schlan
bifse seit. Das Mittel präpariren
-e—sich—, wie man annimmt, lange be
sser der Schiangentanz stattsindet.
. Der bekannte Magier Kellar er
"« t: Durch die Verwendung des
Hätt s der Lgailallasisndianer
’ - aieta vermochte ich einmal
M Medizinnmnn des Stammes zur
- Ausführung eines Kunststückes zu be
wegen, das mich in das höchste Erstan
M versetzt-. Der Medizinmann hatte
M Mit einein Bogen nnd sieben Pfei
Zen versehen-, deren Schafte aus Holz
send deren Spitzen ans Fenerftein be
M Es war eine helle Mondschein
Hm wir wanderten eine kurze
« « Maus in die Peairie. Der
nn schoß einen Pfeil sent
die Hohe, ohne baß derselbe
znr Erde fiel. Mit demselben
- schoß ver indianische Heiliiinsst
« » Minuten einen zwei
-«i»n sei. - eit
Rot-NR sie
- M
rnann, ohne uns eine Aufklärung gege
ben zu haben, nach seinem Zelte ver
siigte. Einer meiner Freunde wußte
nun Folgendes als Erklärung des Vor
ganges mitzutheiten: Den Jndianern
ist die Existenz magnetischen Eisenerzee
lchon lange bekannt, und sie haben die
lses ihr Geheimnis zur Ausführung
zeiner Anzahl von Kunststiicken ver
wandt. Der hohle Haupte-fasten vom
Wigwam des Medizinmannes besteht
wahrscheinlich aus inagnetischem Eisen,
das die Pfeile bei ihrem Niederiinken
anzun- so daß dieselben sich am Fuße
des Pfosteno einbohrten. Diese Erkla
rung klang plausibel, befriedigte mich
aber nicht ganz.
i Der iiilaube der Jndianer an ge
? heime Wissenschaften ist ein sehr pral
itischer. Als Frank Cushing einmal in
sdao Dorf der Zum-Indiana in Ner
jMerilo kam, war der Medizinmann
jangcllagt, seine tabbalistischen Kräfte
Fmißbraucht zu haben. Es hatte seit
IWochen nicht geregnet, die Quellen
begannen zu versiegen und den Zunis
drohte eine Hungersnoth Die Haupt
Ilinge kamen zu der Ansicht, daß der
fMedizinmann einen Zauber ausgeübt
shabr. Man faßte den Beschluß, ihn
san der Wand aufzuhängen, bis er ein
sBelenntniß ablege. Es wurden ihm
sdaraufhin die Hände aus dem Rücken
Ezufammengebundem während man um
seine Handgelenle einen Strick schlang
fund den Medizimnann an diesem in
»die Hohe zog. Die Tortur war eine
sehr große und der Gepeinigte legte ein
« Bekenntnisz ab. Man ließ ihn nun auf
den Erdboden nieder, und er mußte
Versprechungen für sein besseres Ver
halten in der Zukunft geben. Auch ver
sicherte er, daß es binnen vier Tagen
regnen werde. Der Regen stellte sich
indess in dieser Zeit nicht ein, und
eine Abtheilung Jndianer machte sich
auf die Suche nach dem Medizinmanm
welcher verschwunden war. Zum Glück
vermochten sie ihn nicht aufzufinden,
sie wiirden ihn sonst zweifellos getöd
tet haben. In der Nacht des fünften
Tages regnete es endlich in Strömen,
»und am nächsten Tage marschirte der
TMedizimnann stolz in das Dorf, wo
er mit allgemeinen Ausrufen der
Freude und Bewunderung empfangen
wurde
x Droschkenkntschet-Examen in Berlin
; Wer in »Spieeathen" der ehrsamen
ZZunft der Rossclenter beitreten will,
« hat vorher ein statuten rjgorosnm Vor
, dem Kommissar des offentlichen Fuhr
Hroesens abzulegen. Der Examinand,
kan dessen Ruf iein Makel sein dars,
ierscheint zur festgesetzten Stunde vor
Idetn Gestrengen, um zunächst theore
tisch geprüft zu werden· Vor allen
Dingen muß der zukünftige Droschken
kutscher sattel- beziehungsweise bockfeft
in der Heimathetunde sein; alle Stra
ßen, Platze, Bahnhofe, Theater-, Heir
chen, Ministerien, wichtigen Verwal
-tungsgebäude u. s. w. bis auf die
Kirchhofe müssen ihm der Lage nach
bekannt sein, der Examinator fuhrwerkt
zinit ihm kreutz und quer durch die
x Stadt, ohne Ruhe und Rast. Es folgt
sodann die praktische Prüfung. Tiefe
wird aus den großen Plätzen vor dem
·Polizei-Prasidium am Alexanderplatz
abgehalten und bezieht sich auf korres
ted Jahren; der Glanzpnntt der
Leistung ist eine in elegantem Trab
geleistete 8, der Stolz alter Rosselen
ket. Jst die Prüfung summt- cum
lau-Je bestanden, so erhält der junge
Fahrer seine Hutnummer und ist nach
Erledigung verschiedener Fomalitaten
berechtigt, mit einer Dtoschke ans der
Bildfläche zu erscheinen. Nun folgt
der »Dottorschmaus;« manche Weiße
mit Troddeln wird in der Destille an
der Ecke auf den Gesteiten .geschmet
tekt,« unter seinen Kollegen finden
sich Männer, die das Wort ebenso be
herrschen, wie ihren Gaul. Da der
Redner aber, der draußen inzwischen
zErster geworden, plötzlich abgerufen
wird, so bleiben ihm die schonsten
Wendungen im Halse tecken—--er muß
hinaus ans den Bock; ld folgen ihm
die anderen Festgaste, bis schließlich
auch der »Dort-mad« seine neuePeitsche
znt ersten Fahrt schwingen muß.
! Ein echt russischeö Zeitfra
istiickchen ist, wie dem »Geschäfts
ksreimd" aus St. Petereburg geschrieben
Jwird, der neueste Erlaß des Paß
Hbureauet, der sämmtlichen Zeitungen
;verbietet, iiber die Toiletten, welche
zdie russische Kaiserin anzulegen ge
krubt, fernerhin Beschreibungen zu ver
affentlichen Von jetzt an wird also das
E Tamenpublilum des Zarenreiches einen
Eder interessantesten Lesestosse entbeh
ren müssen, und die Schuld daran
trägt ein Journalist, der das nichts
schwer genug zu abndende Berbrechens
beging», die Beherrscherin aller Reußen (
bei einer öffentlichen Gelegenheit ins
einer Tailette erscheinen zu lassen, die (
völlig außer Mode war. Man sieht, s
die Rassen verstehen in Modeseagen
absolut keinen Spaß.
N n tz e n des elektrischen
Lichter-. Von den Europaern irn
Dienste des Kanigs von Korea erhält
znur Einer ganz regelmäßig sein Ge
,halt. Es ist der Elektrotechniker des
Palaste-T Der König und sein Hof
nahen nämlich eine furchtbare Angst
zvar Gesbenstererscheinungen nnd blei
zben Nachts deshalb wach. Nur Zaube
rer und das elektriskle Licht lönnen die
, Meister verscheuchen Sobald nun das
lGehalt nicht pünktlich bezahlt ist, ver
isayt die elektrische Leitung platzlich und
zielt-unt ihre Dienste nicht wieder ans,
« « s eins-endigt Stimme einzeln
Gestades-gelte spitze-.
Personen toniglichen Geschlechles
pflegen in Europa über dem Gesetze zi:
stehen, d. h. sie sonnen von diesem für
begangene Fehler und Vergehen nicht
zur Rechenschaft gezogen werden. Wie
aber ahndet man nun Uebertretungen,
welche solche Bevorzngte hinsichtlich
der Regeln des Anstandes, der guten
Sitte und der Moral sich schuldig
machen? Wir denken hier nicht an
Prinzen nnd Prinzessinnen im zarten
Kindesalten Von Kaiser Wilhelm dem
Zweiten ist es z. B. ja bekannt, daß
er den liebcrmuth seiner drei ältesten
»Jnngens" mit kräftigen Klappsen zu
unterdrücken pflegt, nnd auch von der
Eiionigin Viktoria von England weiß
man. daß sie einmal ihren achtsiihrigen
sEnkel, den jetzigen Herzog von York,
»zum Ziehen in der Saalecke ver
urtheilte, weil er sich bei Tafel unge
bührlich betrug. Es handelt sich hier
vielmehr um solche Personen könig
lichen Geschlechtes, welche ein Alter er
reicht haben, in dem »Halte« oder
ähnliche Diociplinarrnittel nicht recht
mehr am Platze erscheinen. lieber
solche Personen wird, wenn sie mann
lichen Geschlechtes sind, in Fällen von
Uebertretungen meist Einsperrnng ver
siigt. Jn Frankreich bezeichnete man
diese Maßregel mit dem ominosen
Auedntcke »An-c insects-« während sie
in Deutschland unter dein Namen
.Stnbenarrest« bekannt ist. Der von
dieser Strafe Betroffene darf siir eine
gewisse Zeit seine Zimmer nicht ver
lafsen, auch hat er seinen Degen abzo
geben. Den verstorbenen Kaiser Fried
rich den Dritten ereilte dieses Ver
hängnis als Kronprinz nnd zwar zu
einer Zeit, als er bereits General
war.
Es sollte eine Parade des ersten
preußischen Gardereginients zn Fus;
stattfinden und der stronprinz hatte
sich bereits vor seinem Vater aus den
Paradeplatz begeben. Besagte Gardi
sten trugen damals bolse schwere Helme
und außerdem lrenzten Brust und reib
so viele Riemen und Gürtel, daß sich
zu beugen, den Soldaten eine Unmög
lichkeit war. Friedrich Wilhelm warf
an der Seite des rechten zsliigelmannes
ein Goldstück auf die Erde nnd ersnchte
den Gardisten, dasselbe aufzuheben.
Letzterer wand nnd drehte sich, mußte
aber schließlich eingesteben, das; eo ilsm
unmöglich sei, das Goldstück mit der
Hand zu berühren. Voll bitteren
Samt-mirs rief der Kronprinz da ane:
»Und von derart angeputzten Soldaten
erwartet man, daß sie Schlachten ge
s minnen !" Die Aeußerung wurde dein
Könige hinterbracht, und dieser diktirte
seinem Sonne acht Tage Stubenarrest
zit. Kurze Zeit darnach wurde die
Mantur der betreffenden Truppe aber
doch lange-andern
Der gegenwärtige osterreichische
Thronsolger, Erzberzog Franz Judi
nand, wurde einmal von seinem
Onkel, Kaiser Franz Joseph, zu drei
Monaten Stubenarrest verurtheilt, nnd
der Konsin Franz Ferdinands, der
verstorbene Kronprinz Rudolph, hatte
sich seiner Zeit aus sechs Wochen dieser
Buße zn unterziehen. Er hatte bei
einem Wiener Mobelhändler eine
prachtige Mobelaudstattung für die
Tänzerin Buela in Prag gekauft. In
seiner Freude über die ihm widerfah
rene Ehre, stellte der Möbelhändler die
betreffenden Mobel in seinem Laden
senster aud, und brachte große Plalale
an, welche besagten, daß diese Möbel
von Sr. KaiserL KonigL Hoheit dem
Kronprinzen fiir die genannte Sänge
rin bestellt seien. Der Standal war
damals ein gewaltiger und beinahe
märe die Verlobung des Kronprinzen
mit seiner nochmaligen Gattin, der
Prinzessin Steplsanie von Belgien,
rückgängig gemacht worden.
Wegen allzu großen und eines
Königesohnes wenig würdigen Eifer-s
im »Geldmashen« wurde ehemals der
Herzog von Edinburg, jetziger Landes
oater der Sachsen-Cobmg-Gothaer, an
Bord eines ziriegeschiises, auf dem er
diente, eingesperrt· Der Edle hatte
unter seinen tiameraden Photographien
und Briese seiner Schwestern und
seiner Mutter, der Königin Viktoria,
versteigert. Seinen Arrest hatte der
Brave während der Hochzeit des Prin
zen von Wales adzumachen und wurde
er von allen Feierlichkeiten bei dieser
Hochzeit ausgeschlossen
Die jungen baherischen Prinzen
Rnprecht und Karl, welche ihrer Zeit
in zwar schöner, aber nicht gerade eben
diirtiger Gesellschaft von zuHause aus
knissen, hatten verschiedene Monate
in ihren Gemächern Gelegenheit, über
die Wandeldarieit irdischer Dinge nach-,
zudenten. Ein russischer Großsiirsh
der älteste Bruder der Konigin Olga
von Griechenland, wurde sogar aus
; viele Jahre nach einer kleinen Gattu
xsonstadt in Mittelasien verbannt. Er
s hatte zur Unterhaltung der amerikani
»schen Abenteurerin Fannh Lear nicht
inm- den mütterlichen Juwelenkasten
» geplündert, sondern auch die Kelche nnd
sandere Dinge aus der taiserlichen Ka
pelle entwendet. Friedrich der Große
saß als Kronprmz betanntlich zwei
Jahre gefangen in der Festung Küstrin·
Er würde unsehldar enthauptet worden
sein, wenn der österreichische und der
englische Gesandte bei seinem strengen
Vater nicht Protest erhoben hätten.
Von ihrer Mutter Christan mit
Ohrfeigen traktirt wurde gelegentlich
einer geheimen Berathun die Konigin
abella von Spanien, ange nachdem
e bereits denT on bestieg-in Mani
schellens e erster einmal sin- den
feine Gattin nnliißlich einer Nieder
lunst derselben unwiirdig belinndeltr.
Der Exekutor in diesem Falle war
höchsteigenhändig der Kaiser Franz
Joseph. Mit der Reitpeitsche soll der
Prinz von Wales feiner Zeit den Her
iog von Clarence durchgehauen hoben,
md zwar wegen einer Sache, in bet,
wie es sieh herausstellte. der Gezüch
tigte unschuldig war.
Zum Schluß sei noch eine Strafe er
wähnt, die unter den Dieeiplinonnits
sieln, welche man bei iibermiithigen oder
mißrathenen Fursteniohnen anwenden
wohl das schwerste ist. Wir meinen
die Maßregel, leichtlebige nnd ver
Ischwenderische Prinzen unter Kuratel
Izu stellen· Sie geben hierbei ihrer
j sämmtlichen Vorrechte und Privilegien
lverlustig und werden als unfabig
keriliirn ibre eigenen Geschäfte fortab
i selbst zu besorgen. Eine ganze Anzahl
i niiinnlicher Mitglieder von regierenden
Häuser-n in Deutschland stehen unter
dieser Vormundschaft. ;
!
Das neue Retchcbaukkmnptoir siir
Werthpspieke
in Berlin wurde am 27. August voni
dem Präsidenten der Michel-and Wirk- J
lichen Geheimen Rath Tr. Koch ini2
Beisein des Reichebankdireltoriume,;
der Deputirten vom Centralauofchusi,j
:zahlreicher Vertreter der Berliner
Finanzwelt und sämmtlicher Beamten
. der Reichsbank feierlich eroifnet. Die
; Gäste hatten sich in der Museum-thei
lung des Komptoirs versammelt und
wurden hier von dem Präsidenten der
Reichobanl begrüßt, der eine Schilde
» rung der Entwickelung des Komptairs
entwars. Präsident Dr. liochbemertte,
daß das Komptair nicht nur eingerichtet
sei, um dem Publikum eine sichere
Ausbrwabrungsstelle für seine Werth
» vapiere zu liefern, sondern auch minder
geschäftsgewandtenBefitzern vonWerth
papier-en die Sorge um die zweckmäßige
Verwaltung ihres Kapitals zu erleich
tern. Am 26. Mai 1873 sei mit
einem Personal von elf Beamten das
stamptoir eroffnet worden. Ende 1873
waren dem tlomptoir bereits 5769
Depotöim Nennwerth von 123,250,
000 Mark anvertraut, und jetzt
befinden sich in den Komptoirs 255,
777 Depots im Nennwerthe von 2,649,
000,000 Mart in Verwahrung Die
Zahl der Teponenten betrug uEnde
des Jahres 1875 3414 und ist jetzt
auf 5-.Z,815 angewachsen; das Jahr
1891 tin welchem durch die Lonkuries
Friedländer, Sommerfeld, Wolf und—
so weiter so viele Leute zu Schaden
lamen) führte dem stamptoir allein
3805 neue Tevonenten zu.——l-andee
bauinfpeitor Hasal besprach dann diel
Geschichte des Baues, der Zwei Zahcm
in Anspruch genommen nnd ohne dasj
Mobiliar, die cleltrische Beleuchtungs- ’
anlage und die Heizanlage 2,000,W(H
fMark gekostet hatte. Für MobiliarJ
Heiz- und Beleuchtungeanlagcn sinds
I weitere 750,0()0 Mart verausgabt wars J
? den. Bei dem Bau ist unter Benutzung ’
Laller neuen Errungenschaften auf demi
I Gebiete der Technik aus die Herstellung
- eines vollkommen dick-sicheren Tresors,
Taus eine zweckmäßige Verbindung der
. Tresors mit deu Geschäftsräumem auf
»Befchaffung übersichtlicher Geschäfte-;
I räume und guter Arbeitsräume nnd aus j
junbedingte Feuersicherheit besonderer;
Werth gelegt worden. Um den Tresori
diebsicher zu machen, hat man den Fuß- L
baden aus einer mit Stablschienens
durchzogenen Cementlage von drei;
.Biertel Meter Stätte hergestellt,
;wodurch ein Untertniniren unmöglich
’ emacht wird. Die Wände sind gleich
alls unzerstörbar, die Fenstergitter
· aus Gußstahl hergestellt, die Laden aus
« nndurchbohrbaren Panzerplatten ; Ball
doggbalzen und Rammen sind, wo
erforderlich, zur Erhöhung der Zither
heit gegen Tiebeegesahr angebracht.
Zwei nach den neuesten Erfahrungen
gebaute Thüren, bestehend aus Stahl
panzerplatten, fiihren zu dem Gewölbe
und sind mit schwersten vorspringenden
Bolzen versehen, die in die Thur
rahmen eingreisen Die Sei-lassen
deutsched Fabrikat, gewähren absolute
Sicherheit. Tie Decke ist wie der Fuß
boden aue Cetnent angefertigt, verstarlt
»durch eiserne Träger. Aus dem Ge
wölbe, in dem die Tepote aufbewahrt
werden, führen feine Fenster auf die
Straße, somit ist es unmoglich, von
der Straße aus Gegenstande in das
Gewölbe zu werfen. An diese Erläute
rungen schloß sich ein Rundgang. Aue
der Börsenabtheilung, deren schönes
Tonnengewalbe von 22 Säulen mit
vergoldeten Kapitalen getragen wird
und auf dessen Geschäftetisehen mach
tige vergsidete Kandelader mit den
Glühliehtbirnen stehen, während im
Mittelgang Schreibtiiche den-. Publi
lutn zur Verfügung stehen, gelangt man
durch einen geschmaclvollen Bogen aus
Schmiedeeiien zu den Treppen nach dem
sGewtsibd Ja diesem Gewolbe besin
zden sieh 393 hellgestrichene Tresors
fabthetlungen mit ihrem Milliarden
fchap. Außer der Borsenabtheilung be
findet sitb itn Er efehaß noch das
;Direltorat. Im er ten Stockwerk ist
der Zinsenfaal und tn dem nach der
Kurstraße gelegenen Fliigel die Regi
stratur; tm zweiten Stock des Neu
bauee befindet sich die schaue Dienst
wohnung des Direktoren Jn allen
Theilen ist der Neubau von gediegener
Pracht, ohne jede Ueberladung; nur
das beste Material hat Verwendung
gefunden, und es ist auch dastir gesorgt
worden, daß der Neubau sür lange
Zeit hinaus den wachsenden Erforder
nissen der Zukunft genügt und in.lei
nein feiner T ile gar so bald einer
den Betteln- törenden Aufbesserung
oder UWMS Wen wird.
Castoria ist Dr. Samuel Pitebers Verordnung filr Säuglinge
und Kinder. Es enthält weder Opium noch Ulorphim noch
andere narkotishe Be standtheile. Es ist ein unschädlicher
Ersatz fur Paregorica, Tropfen, ,,- csoothinez Symp« und
Castor Oel Es schmeckt gut. Für seinen Werth bürgt die
Thatsache, daß Ulillionen Iliütter es seit dreißig Jahren an
wenden. Castoria verhindert das Auswerfen von saurem
Speichel ; heilt Viarrboe und IVindsKolik. Castoria erleich
tert die Beschwerden des Sehnens-, kurirt Verstopfung und
Blåbnngem Castoria befördert den Stoffwechsel, hält den
Klingen in Ordnung, regulirt den Stuhl und verleiht gesun
den, natürlichen Schlaf. Castoria ist das Universalmittel
für Kinder — der JNütter Freund.
Mng
Jst-Korb M est stoffliche- IUMI fis Muhm»
Mutter liaka mit wiederholt von sei-m- Its-a
Wirtin-o auf Idee Kinder ensur
Dt s. Z. VII-ts
, MAX-M
scM is des W Mittel für claim das
D truge. hofft-um« com bald II- zm has
smh das pi- Mmtet das wehte Wohl idee- Mu
det Mässichtheg und Ughi-riet sei-know Ip·
se sont Ia all-riet Zustile Itilsru and
Me- siebmms Opan Monds-h Even-Ins
educ- III endete ichs-licht Minuten die Iebt
sktmässßen In so ein vor-time- Gksd fee-m
us
Ot. J. F. ctuoetpq
IM. Its
Costa-M
scsktotla III-Mil- HQ sen es eia Ums Mut-I
file Kinder iß Ins Ufer III Ist endete-. dlt is
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C I. stät-. De. anv.
lll so· Liska Tit-, Umklmh s. V.
sit-fett sent- iI der Ists-flugs M sitt-I
wile- IH Idee Ue Its-drunten mit cis-ki- Ia
im Print-Utah Ists tosend cease nun
Wx Ins obs-W sie, III Inei, mir stimmte
Mittel sub-adm. fest-tm sie doch bereit-III
s-. das Ins-ti- dskch fes-m M III MI
IM fu« es in Mit-.
UIHU hsipinl a. Dur-»san«
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The Gent-It sinkst-V 77 Muts-If Lin-» New Yes-sc tfltps
Arbeit auch nur halb so gut
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Erste National Bank,
gi. Il. Moll-ach, Präsident,
Uhu-. F. Yentlew Kafsirer.
capital 8100.000. Ueberschuss s45,000.
Tyut ein allgemeines Bank-Geschäft!
Um die Kund«schaft der Deutschen von Grund Island und
Umgegend wird ergebenst gebeten.
rast ei sich html-tm Om- ott m »Hu-Uns- Ists
isscn ie Nu (’». zu schreckt-, welche Ihr-m mit Pers-Ase
, k» su a o I« sogen vom-, wem-s Im kro- Its-k
bsit cis bedeu, Uscn Tr. Jena« M. l. Don-sum m du u r i v ( ü n g : e He MI
iudismiche Medizin-Ism- mtd Mut andere Odem-tm vdn Imm- ksan In- uufspä so
ten Dis-site desselben tu Anspruch nehmen« nah-r km kein-mu- Ust hoch-it ein Ue- zei
olm unter den Japtamm get-du« träum- und Wams- lcmmeias« weiss-. Im det
vmum weis, Gott ver Rot-n gut Osmia smm tust-» michs-M bat. tät bis-um
krank sen stslma Im wundersatem( risig und wich Guid edmch alle Ia th- »D
mw ’ tagen i« n t u l g e l I l t O begannen-n- kciolam Tinkt- Mk gross-III Nest
Tom i Legal-It ev flssetaemqknktokpoa E——I-’) zu stka tin jeden Bdqu us es
Euch satt-i und oben-cela su- die
Los-m fürs-im Mel-hin m mmsak Yet are e staut-traun
legt Eachtssieaiteh nun Fuchs-hin ist-»Id- an Ihn un iokm wen-. Bedeckt » c
t s a I i I I, all- ein-midn- stsmmma zu hebe-h wie Sinsheim Musik-Im us,
staats-enn- dsk Pausen und säumt, Meinungen-sum Island Nimmt titu- P I
des ei niche kame- NIIIM Verlust du Mantis-sit Kichmll und quäan sum-U Ins
imt bricht-tut Kentuc- lsoscv. Zendcl Euren Nat-eu, III-h use Toce Cis-n deuts,
beidesde sie Stelle Eures Ist-stut, Glich eine Mem-noch ein nnd del kalt-r sitt
Euch Its-gehend du Un stinkt staats-it minderm-, fes-te auch Ins sei-u Mk ists fss
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Ham zi- tnrirm ms Wovon-nd Ave-um Datums Its-:
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Keine Hoffnuzä mehr.
Wie viele Menschen gibt ed, sticht ishr-IS
com-I zu klagen habe-» ova- euch sur Ists-nimm
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nd es Ins-nnd ckeuzschmekskm allgemeine iu
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