Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, August 24, 1894, Page 2, Image 2

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    Oraud Island
Jlnzetger und Herold.
Oranct Island. Nebraska
Die Remteriägerei.
Ueber diesen iiblen Antwuchs in
Userem politischen Leben, besonders
Isie derselbe sich in der Bundeshaupb
Padt darstellt, weiß der gut unterrich
tete Schriftsteller Rudolf Eronau unter
Were-m Folgendes zu sagen
Gleich nach dem Antritt eines neuen
Präsidenten stellen die Ilemteriiiger sich
Tausenden in Washington ein. Da
· ast fiir jeden Posten mehrere Bewerber
twrhanden sind, so kann man leicht er
wessem welchem Anstnrm der Präsi
11dent ausgesekt ist. Während des ersten
Halbjahreo seiner Amteivaltung ist
dieser Andrang so groß, das; erkannt
Zeit sür irgend eine andere Thatigkeit
als die Befriedigung der hungrigen
Schaar findet.
Verursacht es schon großes Kopfzcrs
stechen, siir die Ministerposten geeig
nete Leute zu finden, so ist es selbstver
ständlich ganz unmöglich, die unge
xure Masse der Bewerber um die
ansende von geringeren Stellen aus
ihren Werth und ihre Tüchtigkeit zu
"sen. Hier muß sich der Präsident
M ganz aus die Vorschläge und Em
elslungen der Kongreßmitglieder ver
assen, die natürlich in der Hauptsache
satt solche Bewerber empfehlen, die
ihre Freunde oder politische Parteiges
nassen sind, denen sie vielleicht selbst
ihre eigene Wahl verdanken. Da jeder
Staat Werth daraus legt, daß bei der
Besetznng der Aemter ei ne entsprechende
Unzahl seiner Bürger berücksichtigt
verde, so läßt sich leicht ermessen, daß
bei der großen Zahl der Bewerber
Umtriebe aller Art angewendet werden,
um einen besonders fetten Posten zu er
Besehen
Dem Präsidenten mag es mitunter
sehr schwer fallen, eine Wahl unter
den vielen Bewerbern zu treffen. Lin
koste Mist-' Cis-b ein-A Kam-s als o
- »s- wqo --, -
galt, unter zwei besonders nachdrücklich
empfohlenen Bewerbern zu wählen,
Dicht anders zu helfen, als daß er kurz
entschlossen befahl, eine Waage herbei
Jkolem um die zu Gunsten der beiden
werber eingelaufenen Empfehlunggs
schreiben gegeneinander abzuwagen.
Er sprach darauf das so heiß umstrittene
Amt demjenigen u, dessen Bündel von
Enwfehlungisbriesen das schwerere war.
Jst der Aemterjäger reich oder ge
sät er einer angesehenen Familie an,
c erschließen sich ihm leicht alle Pfor
ten. Er braucht nicht lange auf die Er
füllung seiner Wünsche zu warten·
Gewöhnliche Sterbliche hingegen sin
ken, wie allerorten, weit schwerer das
«Ohr und die bereitwillige Unter
stützung der Vertreter ihres Staates-.
Fahllose andere Stellenjager machen
ersteren das Leben sauer, lauern ihnen
-Tag für Tag, Woche für Woche, an
jeder Straßenecke, auf jedem Spazier
g, auf den Treppen und im Stra
bahnwagen auf, urn sie an das in
einem schwachen Augenblick gegebene
Versprechen, etwas für sie zu thun, zu
erinnern. Selbst während die Senato
sten und Abgeordneten sich im Sitzungs
«Iaale befinden, lassen die Plagegeister
hnen keine Ruhe, indem sie durch die
Thürhiiter dem Staatsmann ihre Visi
tenlarten zustellen, auf welcher sie be
kunden, daß sie ihn »in wichtigen Ge
schäften« fiir »nur ein paar Augen
Ilicke" zu sprechen wünschen. Jene
Beliiftiguna der Kongreßmitglieder hat
einen Umfang angenommen, daß
manche der Geplagten den Thürhütern
Den strengen Austrag ertheilten, wäh
rend der Sitzungen keine für sie be
stimmten Karten anzunehmen und wei
ter zu befördern. Andere Kongreßmit
Iliedey die nicht so schroff verfahren
sollen, suchen den un iebsamen Bitt
ller durch allerlei Ausfliichte und
thliigen loszuwerdem sie senden die
Antwort, man sei «starl beschäftigt;«
man vertrdstet auf »morgen,» und mor
« aus »iibermorgen;" kurz, es ent
FiCnnt sich mitunter ein aus Auflauern
nnd Zagen, ausAusweichen, Verstecken
Und Lügen zusammengesetztes Spiel,
M für beide Theile nicht nur höchst
-Itnangenehm und zeitraubend, sondern
»Auch höchst unwiirdig ist. Jn Erkennt
riß der Unwiirdigkeit dieser Zustände
Hat neuerdings der Abgeordnete Strauß
—- m-- ans-I Z- A—-0-c -·-- M-.
wss III-U :,Uls IOII COUODVCID IIOII Ub,
setzesvorlage eingebracht, wonach es in
ukunft Nietnandem gestattet sein
oll, Bewcrbungen um öffentliche Aems
ter anders als aus schriftlichem Wege
an die Mitglieder des Kongresses ge
langen zu lassen. Ld es gelingen wird,
eine solche Vorlage gesetzirastig zu
machen und damit der widerlichen Nem
terjagd einen Riegel vorzuschieben,
steht abzuwarten.
Daß es den Kongreßmitgliedern an
Zaum Willen schlie, die ganze Masse
ist-et- politiscljen Freunde und Genossen
im Dienste des gutmüthig zahlenden
Onkel Sam unterzubringen, kann kei
neswegs behauptet werden, haben doch
neuerdings angestellte Untersuchungen
tat-gethan, daß in mehreren Regie
rungsdepattements zahlreiche Stellun
- en geschaffen wurden, lediglich um
Tersonen unterzubringen, süt deren
ienste eigentlich keine Verwendung
trat-. sa, man richtete, um irgend
einem olitiket, der sich bei den Wahl
tmnpagnen besonders heworgethan,
einen angenehmen Posten zu verschaf
fen, nennebmso übel-flüssige Abwei
tnngen Wdie gleichfalls mit Schrei
bw- T » an n. s. is. vollgepwpst
Unmen- Ausmn aus Belolmm
EVEN MEDIUM besaßetn
l J
teure, tnre politischen We zu ver
sorgen, ist es der ungehetteren Zahl der
Bewerber gegenüber doch nicht möglich,
· alle zu berücksichtigen. Naturgentäß
imiissen Tausende übrig bleiben, die
beim besten Willen nicht unter-gebracht
werden können. Das Lond, dem manche
solcher Unglücklichen verfallen, ist mit
unter ein geradezu bejammernswerthes.
Hoffnungsfroh und aus ihr Glück ver
trauend, kommen sie mit gefüllten
Taschen in der Bundeshauptstadt an
und steigen in den besten Gasthösen ad,
da ihrer Meinung nach siss dort am
ehesten Gelegenheit bietet, jene Be
zkanntschaiten und Verbindungen anzu
jkniipsem wodurch allein das Erreichen
sihrer Wünsche möglich ist. Aber bald
schmilzt das Geld wie Schnee vor der
Sonne. Aus Zparsamieiteriicksichten
wird der Gasthof ersten Ranges mit
einem des zweiten, bald daraus des
dritten Ranges vertauscht. Will das
Glück dem Harrenden immer noch nicht
lächeln, so zieht er in ein bescheidenes
Pensionshaus, wo er sür wenige Tol
lars Kost und Schlafstelle sindet und er
worden-, monatelang ein Leben angst
licher Erwartung und bitterer Entmu
schung führt. Aber allgemach werden
die Kleider sadenscheinigz das Aussehen
des Aemteriägerg erweckt kein Ver
trauen mehr, nnd nicht selten ereignet
es sich, daß, nachdem die letzten Hilfs
mittel verbraucht sind und Niemand
mehr aus Ungewis se Versprechungen hin
bargen will, der Unglückliche seinem
Leben in den Fluthen des Potamae
oder durch einen Rebdlverschuß ein Ziel
setzt.
Erst unliingst fand man einen solchen
Unglücklichen vor unger bewußtlos in
einem der öffent ichen Paris liegen;
ein Anderer sank in Folge von Entträsi
tung und aus Gram über die zahllosen
bitterm Enttäuschungen in einein Gast
hofe todt zusammen. .
Daß die Aemterjiiger unter Umstän
den eine direkte Gefahr fiir den Profi
E deuten bilden, hat die Ermordung Gar
fields durch Guiteau gezeigt. Denn
auch dieser war ein leidenschaftlicher
;Aemterjiiger, wie nicht nur aus den«
« Prozeßoerhandlungen sondern auch aus
nachstehendem Briefe, den er mit
widerlicher Vertraulichleit an den das »
Emaligen Staatsminister Blaine rich-»
stete, hervorging: »Lieber Blainei
zGarfield überläßt die gan ne Angele en- «
heit Ihren Händen. DIE-kenn Kaeson
EWien nicht verlassen will, so null ich
Eaus meinem Gesuch nicht langer be
stehen Ich begnüge mich mit dem
EGenerallonfnlat in Paris. Jhr Char
les Guiteau. «
" Aber auch die aus ihrer Jagd vorn
EGliicke Begünstigten vermögen ihres
Lebens nicht recht froh zu werden, denn
unabänderlich schwebt über ihren Häup
tern das Tamoklesschovert der zu be
Efiirchtenden Entlassung. Tritt, was bei
Eeinern Regierungswechsel erwartet wer
Eden muß, diese Entlassung ein, so ist
Esie sur Viele mitunter von schweren
EFolgen begleitet. Auf dem weichen
EPfiihl der Sinecure, auf dem sie so
lange geruht, haben sie die Fähigkeit
verloren, auf eigenen Fiißen zu s.tehen
EMuth und Selbstvertrauem die fiir den
EKamps um s Dasein so unerläßlichen
Waffen, schwanden, und wenn letzteres
Enicht der Fall, so ist es vielfach der
falsche, in der Stellung eines Bundes
;bea1nten erworbene Stolz, der sie hin
dert so zuzugreisen und zu arbeiten
wie andere Leute
E
i
. Mit einem schwarzen
"Schleier waren Leichen zusam
-niengebunden, die man unliingst im
Egifen von Camo, Italien, aus dem
offer zog. Ein Gärtner entdeckte am
. Ufer einen Damen- und einen Herren
hut und ein Packet Briefe Unter den
Brieer befand sich ein Zettel mit den
T:Worten »Zwei Opfer der Liebe
Man bitter, nichts in die Zeitungen
zu setzen. » Mit einem Kahne vermochte
man die Leichen, die einesjungen Man
.nes von 18 und eines Mädchens von
Els Jahren, bald zu landen. Um die
EHälse der beiden Leichname war ein
schwarzer Schleier geschlungen, vermit
Itelst dessen sie aneinander befestigt
www-en Zwischen den beiden Selb unbr
Tdern mußte sich ein furchtbarer ampf
Eentsponnen haben. Die Ertrinlenden
kwollten sich ofienbar retten, zerkratzten
Ennd bissen einander an vielen Stellen
wund, doch vermochten sie sich nicht
Zmehr frei zu machen—sie fanden den
gemeinsamen Tod in den Wellen
E
Der Antomat als Gelb
spender. Den vielen Klagen über
« tückische Antomaten, die fiir das hinein
sgeworfene Geldstück gar nichts heraus
geben, halt ein Wie-iet- Blatt die Großs
mutb eines Auwmaten entgegen, der
snuf eineJn der Bahnhöse der Kaiserstadt
aufgestellt war. Betreffender Antotnnt
gab nämlich unlängst, zum Erstaunen
aller Umstehenden, einem Herrn, der
ein Niclelseiick hineinwarf, zwei her
»nns. Eine-Verzinsung, die sich bei der
Naschheit, mit der man Kapital sammt
Zinsen wiedererhiilt, ziffermäßig gar
nicht ausdrücken läßt! »Mein- so viel
Iprozentige automatische Wohlthäter
wäre geeignet, das sozlyle Problem zn
lösen,« meinte das Wiener Blatt, dabei
aber die Besorgniß onst-rückend hart
betzige Menschen möchten ihn zur
Nation bringen« Natürlich war die
Maichinerie des Automnten in Unord
nung gerathen.
i Nur zwei Menschen kennen
die Stelle, wo sich am An Sol-le
Ninus in Michigan, eine Silbemtine
befinden Die Beiden sind Inbianer
Hm wollen des Geheinmiß nicht ent
Alles-.
Zur Geschichte der claaur.
Wie die Pflanze das Licht,.so will
der Künstler auf den weltbedeuteuden
Brettern den Beifall der Zuschauer
durchaus nicht missen. lind weil dein
ausübenden Künstler der Applaue so
unentbehrlich scheint, wie der Sauer
ftoff zum Athinen, fühlte sich die Eitel
keit der Darsteller bewogen, dortiger
la kommt-» utn in der Sprache der
Spieler zu reden, durch die Hilfe guter
Freunde oder bezahlter Kräfte sich Bei
fall spenden zu lassen, um Herzen und
ELhren in angenehmen triigerischen
Hoffnungen zu wiegen. So alt wie die
Schauspielerlunst und die Eitelkeit der
Darsteller ist, so ro« mag auch schon
dieser Gebrauch sein. Den Applaud
jedoch in ein richtiges System gebracht
zu haben, sowie die Beisallsspcnder
zu einein geschulten Chor organisirt zu
haben, dieses Verdienst gebührt dem
beriichtigten Kaiser Nerv. Kaiser Nero
war nicht damit zufrieden, seine Romer
zu beherrschen und hier und da ihnen
das Schauspiel einer grausamen Men
schenverfolgung zu bieten, sondern fein
Wunsch war ed auch, am Kunsthitntnel
zu glänzen und als Schauspieler und
Musiker sich auszuzeichnen Da aber
Kaiser New eine größere Begabung
zeigte, grausam zu regieren, als in
Schauspiel und Musik die Welt zu ent
zücken, so schuf er sich eine Legion von
Beisallsspendern, welche 5000 der
stärksten Burschen zählte und unter
mehreren Befehlshabern stand. Beim
Auftreten des eitlen Kaisers saß dieser
Chor bald da, bald dort im Zuschauer
raum vertheilt. Die in Herlutanum
ausgefundenen Paphruerotlen geben
Ullllf gcllllllcll klllffllflllfs llUcc Mc Orga
nisation des Beifalls bei den Römern.
Der erste Beisallsgrad war ein Schnals »
zen mit Daumen und Mittelfinger, der
tweite Grad das Schlagen der ausge
streckten Finger der rechten Hand aus
die der Linien, was ungefähr einen
Ton hervorbrachte, als wenn irdenes
Geschirr aneinander gestoßen würde;
der dritte Grad limbriuss entsprach
unserem heutigen Klatschen mit flachen
Händen, und im vierten Grade (bom.
bus) wurden die gemälbten Hände auf
einander geschlagen. Wenn aber die
Zuschauer sich vor Entzücken fast nicht
mehr fassen konnten, so schwenkten sie
einen Zipfel der Toga gegen den
Schauspieler. Bei der Claque des Kai
sers New riefen außerdem Stimmen
aus den verschiedensten Theilen des
Theaters: »O göttlicher Apoll, v ent
zückender Augustus.« Da aber die
untersten stlassen des Römer-volles
keine Toga tragen durften, ließ Kaiser
Aurelian kleine Stückchen Zeug an das
niedere Publikum vertheilen, um damit
dem Künstler Beifall zuzuwinken. Aus
dieser Sitte ging alsdann das Schwen
len des Taschentuches hervor, welches
heute in Portugal und auch anderswo
im Zustand der Begeisterung als die
höchste Gunstbezeugung gilt. s
Das ist das antile Claauetvesen im
Gegensatz zu dem modernen, welches
daraus gegründet ist, die Eitelkeit der
Künstler in geschäftlicher Hinsicht aus- ;
zubeuten Sauton war der erste, der im
Jahre 1820 zu Paris unter dem Namen
Assuranee des suec-es dramatiques ein
Bureau gründete, durch dessen Hilfe
man si je nach Bezahlung Beifall
spenden asfen konnte. Seitdem hat
sich diese Einrichtung in Frankreich
vollständig eingebürgert, die Organisa
tion des Beifalls ist eine wohldurch
dachte, und der Applaus wird gleich
jenem der alten Römer genau abgestuft.
Nach jenen werden auch die modernen
Claqueurs Nomains (Römer) genannt
oder auch Cltevnliera du laute-, weil
ihre Plätze meist unter dem Kronleuchs
ter sind. Der Chef der Claque wohnt
stets der Generalprobe bei, um sich die
Stellen anzumerken (oote«k les etketsx
an welchen dieser oder jener Grad des
Beifalls thunlich erscheint. Im Thea
ter sitzt dieses Oberhaupt in der Mitte
eines großen Halbtreises, der von sei
nen Untergebenen gebildet ist; durch
Zeichen gibt er seinen Nomains die
verschiedenen Nitancen des zu spenden
den Beifalls an. Durch das Nicken sei
nes Hauptes vermag er seine Unter
thanen zu einem leisen Murmeln der
Anerkennung zu bewegen, und anderer
seits kann er sie wiederum derartig
inspiriren, daß ein wahrer Orkan des
Beifalls losbricht In der Theater
spraihe heißt der letztgenannte Grad des
Beifalls »Hei-and «eu.« Außer dieser
eschlossenen Masse der Clagueurs
Find noch im Theater die sogenannten
»Solitaires" vertheilt. Dieselben
sitzen bald da, bald dort in den ersten
Rängen; ihr Aussehen ist das der beha
bigen »Bourgeoid,« die ihr Schiischen
in«s Trockene gebracht haben und sich
nun nach den Tagesiniihen ihres Ren
tierdaseind ein wenig im Theater er
holen wollen. Ihre Aufgabe besteht
darin, die Nachbarschaft zu Gunsten
des Stückes oder der Darsteller zu be
·einslussen; sie flechten während des
Spiele Bemerkungen ein und sind
.zugleich verständnißvolle »Lacher"
z (Rieure) oder «Weiner« (Pleureurg) je
. nach der Tendenz des Strickes. Billig
isind diese Beifalls-spenden nicht, denn,
abgesehen von den zahlreichen Freibu
».lets, ist die Skala des Applauses genau
snach der Bezahlung norrnirt, je lauter
»der Beifall, desto höher das peluniåre
jOpserx Edist selbstverständlich, daß wie
Ibei diesen Bureaus Beifall erkauft
wird, auch gegen Bezahlung ein unlieb
lsanier Nebenbuhler au epfifsen wird.
kDie Chefs der Pariser laque bringen
es Dank ihrer geschäftlichen Routine
fast immer zu etwas. Der hervor
sragendste dieser Herren war »Pere
Idavidx welcher den Applaus an der
l
Yunter den ausgesuchtesten Martern
großen Oper leitete und 1883 tin Alters
von 91 Jahren start-. Sein Nachfolger
an der großen Oper Fournier stand,
gleichzeitig sechs anderen Theatern vor
und war außerdem noch Billethändler.
Als er 1890 zu seinen Vätern einging,
hinterließ er die Kleinigkeit von l,000,
000 France.
Die Strafen file Attentiter.
Angesichte der Ermordung Carnots
dürften folgende historische Erinnerun
gen zeitgemäß sein:
Unsere Zeit ist im edelsten Humanii
tätsgesiihl bestrebt, die Hinrichtung
auch des gemeinsten Be rZrechere zu
einer fiir ihn mogllchst schmerzlvsen
und kurzen zu machen, ja sie nimmt die
Wissenschaft in ihre Tienste,-um ein
fchnelles Eintreten des Todes zu be
wirken. Jn. früheren Jahrhunderten
war das anders. Namentlich die Atten
tater auf eine surstliche Person wurden
langsam zum Tode befordert nnd hatten
ihre Qualen nicht in dem engen Hase
eines Gerichtegesängnisses, umgeben
von wenig Zeugen, sondern mitten in
einer tobenden, wild erregten Men
schenmenge auszuhalten
Element, der Mörder Heinrichs ded
Dritten von Frankreich, war so glück
lich, von eifrigen Hoflenten sofort über
den Hausen gestochen zu werden, trotz
dem wurde sein Leichnam von einem
Pferde zerrissen und nochmals ver
brannt. Furchtbar war die Rache, die
Elisabeth, die Gemahlin des deutschen
Königs Albrecht, an den Mordern des
selben und allen ihren Verwandten
und Dienern nahm. Rudolf von
m1«-4l. L-- --.. -: 44 Q-« Æ.1-«.-.-4 -----.
Wallls, VII VII sliujl UIV"OWJUIIIHCUIJI
den König gezogen hatte, sondern with- !
rend seiner Ermordung geflohen war,s
ward auf das Rad gelegt und lebte«
ohne Speise und Trank noch drei Tage. «
Seine Burgen wurden zerstört, seine
sämmtlichen Knappen nnd Knechte un
barmherzig getödtet. Sein Bruder
wurde aus seinem Besitze vertrieben
und endete sein Leben arm und ver
lassen in einem Bauernhause zu Nef
tenbach bei Winterthur.
Die Burg Fahrwangen, das Eigen
thum des Ritters Rudolfs von Palm,
eines der Attentiiter, wurde geschleift,
65 Männer, Edle und Unedle, die alle
nichts von dem Vorhaben ihres Herrn
gewußt hatten, wurden enthauptet.
Dasselbe geschah mit Altbitren nnd 46
Vertheidigern, mit den Burgen Eichen
bach nnd Schnabelbnrg mit allen Män
nern, die darinnen waren· Tausende
fielen der unüberlegten That des Her
zogs Johannes iParricidast oon Schwa
ben zum Opfer. Freilich entrann er
selbst der rächenden .’ and. Er starb als
Augustinermonch in gism Walther von
Eschenbach lebte unerkannt noch 35
Jahre lang als Schafhirt im wiirttenp
bergcr Land, und Rudolf von Palm
noch zwei Jahre lang in Basel.
Chastel, der ein Attentat auf Hein
rith den Vierten von Frankreich ausübte,
ihn aber nur am unteren Kinnbacken
verwundete, mußte am 19. Dezember
1594 bei grimmiger Kälte halb nackt
vor einer Kirche Buße thun, dann hieb
ihm der Henker die rechte Hand ab,
kniff ihn mit glühenden Zan en an
Armen und Schenkeln, band ihn an
vier Pferde und verbrannte den zerris
senen Leichnam. Die Asche wurde in
die Luft gestreut.
Eine ähnliche Strafe trafRaoailloc
den Mörder Heinrichs des Bierten
nur, daß man diesem noch gefchtnol
zenes Blei und Schwefel in die mi
glühenden Zangen gerissenen Wundei
goß und das Voll den blutigen Leich
nam dem Henker aus den Händen riß
durch die straßen schleppte und unte
Verwünschungen verbrannte.
Der Mörder des Markgrafen Diz
mann von Meißen wurde nach ansge
suchten Martern mit dein Rade voi
unten herauf zerschmettert
Wilhelm von Lranien ichenlte seinen
Mörder, Balthafar Gerard, der sio
ihm als franzosischer Flüchtling vo
stellte, auo Mitleid Geld. Da ii
kaufte dieser zwei Pistolen und ers o1
seinen Wohlthäler damit. Während e«
in Delft unter lauten Berwünschungei
des Volkes einen langsamen, quolvol
len Tod sond, erhob Philipp der Zweit
oon Spanien seine Verwandten in dei
. Adelsstand.»
Um cui Uzclllpcs su sllllluchh wukol
dem Mörder des französischen Generali
Lieder, Suleiman el-Halebi, der vot
Shrien nach Fiairo gekommen war, un
»den ihm verhaßten Oberbesehlshabe
Egyptens aus dem Wege zu räumen
die rechte Hand verbrannt, dann wurd(
er aus einen zugespitzten Pfahl ge
spießt. Die Priester, die ihm Obdaa
gewahrt hatten, wurden enthauptet.
Otto von Wittelebach, der den deut
schen Konig Philipp (von Schwaden
?errnordete, wurde in die Acht erklärt
! seine Güter eingezogen, seine Stamm
I burg zerstört. Bei Negendburg stach iht
der Reichsmarschall nieder wie einer
) tollen Hund.
so, noch im Jahre 1792 wurd(
Anckarstrdnt, der ein todtliches Attenta
aus den König Gustav Adolf den Drit
Iten von Schweden ausgeübt hatte, dre
Tage hinter einander mit Nuthet
kgepeitsrht, ehe man ihn atn 27. Apri
ians das Schassot führte.
Das grdßte Segelschiss de«
Welt soll jetzt in Vermerhaven ge
baut werden. Dasselbe ist vondem gw
ßen Rheder Laeisz in Hamburg in Auf
trag gegeben worden. Es wird eit
sünstnastiges eisernes Fregattschiss voi
6150 Tonnen Schwer nt Tragsahigleit
san Fuß englische sange über Deck
60 Fuß englische Breite in der Mitt«
des Schiffes, ZU Fuß Raurntiese sein
JI » set Ist-«- oase.«« « «
DÆechte Arm gelähmt
Vom Weit-kam errettet.
Jstleee W Uls Halm all-I IM IIM
rechte-litt Inl Rmostlst bebe let tat satte de- Ce
esuchten Its-es soll wand-s bettete-. he
dum- eis solltet- Zog sue e ans see ine
le behalte-a Ins at lsee alltulent ent
susletr. Wo I- se stir- des elli
Ess msitomotechud ad l gtw das Im- es us
Inldå verdanke- habe-.
EIN hM let set tin-Milch! Endspi
Ioos se Msnysw ach-d und o lelc
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»etwas«-stät Use-» Amome- still-di i
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KMW I Man-der des viel-les Uhu-Pl et
tsex und erfreut Ich eines auqu achteten s.
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Frau.s. II· Islloc stinkt-. LI.
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iste- volek Oatom versenkt oder blanke Io- dek Dr.
um« ais-wwwva w- com um »Hu
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Feinen warmen Lnnch
jeden Vormittag in del
Tut-f -:- Exchange.
(Tculsche Wirlhfchnfl.)
Tag unbekannte und beliebte rolaL wo
mannekg einoorziiglicheslwlas Met- sowie
die ieumen Minore und lligamn findet
sg Aug. I les-· Maus-gen
Die Asche ist gestkandet
während des starken Stürme in lehter Zeit,
jedoch die
Betonung wurde gerettet
nnd zwar lief dieselbe ein in der
Gold-en G a i e,
wo ice-: Cavltöu Esaus Besen nebs
Stenermann Jlm Hirsch und Maul-n
wolvilanf nnd mnnlet angelangt nnd nnd flch
freuen welden,«wenn sie von ihren Freunden
ausgesucht werden.
Ireundliche Bedienung
in Allen sicher, sowie stets
Ein frisches Glas Bier,
die besten WhlstleQ
Liquöre und Elsas-um
III-»Auch an einem vorzüglichen Im
biß felle es niemals. ·oul9 -(..-x;
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Weine Adam-nagen bester Qualität
Jsecnuschegnnd answattiges Bier, die be
1en Wenn- nnd Liqnörr. itorzügliche m
wgarten Blnfmekksante Bediennng.
Burlmgton Rot-te
Bkllene nach allen Lnnkten des
Osten-, Melken-- Yor
deng u. giüdenø
; verkauft nndNepäck (nicht über l iu Pfd)
nach dem Befrinnnunggorte ko
stenftei befördert
uennht diese Bahn von Wand Island nach
Chicago, St. Louis,
Pe o : ta, Kansas City, St.
Joseph, Omaha
nnd allen Punkten des Ostens,
Denver, Chenenne, Salt
Late, Portland, Sau
Francisco
nnd allen Lsnnttendes Westens
:— xkundreisbsgiuette — .
iiie Ionejsien nach Lgden Und Salt Lake
sowie nach südlich gelegenen Punkten.
UWegen Aas-nun über Rates-, Anichnß
n. f. w» wende man sich an
Thon-O come-h
Ase-m Grund Island-, Res
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«’Eitenbahn-Fabrpläne.
B. « s. Eisenbahn.
Nach dem Osten.
; No. 44 Pass. smtk Wochentagö) Ilrm Morg.
No. 42 , ttöglicht ........ l 05 ,
! dick-itsFracht(nukaochentagg) 9130 »
:!io.46 . ttiiglich) 5:40 Abds.
Nach dem Westen.
No. 45 Ist-acht ttäglich) ........ 6s55 Morg.
Ro. 41 Pass. ttiigliclu ........ -i:20 Abw.
Ro. 47 Frachttmtk Wochettmgw 7 tV ,
No. 48 Pass. (ttttr Wochentagsy III-» ,,
Nod. 421 nnd « gehen sticht weiter westlich
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Iio. 46 befördert Passagiere ttttk nach Au
rom, York· Sctoard und LincoltL
Thos. Genug-,
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U. P. Eisenbahn.
Hattptlinir.
Ankunft. Abfaksz
6J55 ?lbdg".....Nummt-t1.... 7 :00 Ade.
10140 Abt-s» . . .«Jt’tttnmet Iz. . · 10 :45 Abt-s.
WillAbds...·.:1?ttmmcr 5. . « 4 :05 CAde
12 :35 Morg. . . .:Iittmtnet 7· . . .12 :40 Murg
I :35 Dich-ji« . . Nummer 2. . . . 1:40N2m.
12 :2() Mitm» . . .:Iiummek it . . .12 :2.5 N m.
1():40 Mokg. . . .«qummet 6. . . .10:45 Motg
5:10 Morg. . . Nummer s. . .. 5:15 Motg
Züge mit ungetabett Zahlen aehen west
iich; die mit geraden Zahlen ösiiich. — Die
Züge gehen täglich.
O. «- st. V. Eisenbahm
No. AS, Ank. von Lotto City,.. 7:15 Abt-s
No. 82,- Ank. von ckd ........ 12I15 Nehm
No. M, Abg. nach Lottp siitysp 7 230 Morg.
No.81, Abz. nach Ord, ..... . 4:10 Nehm.
ikie Zuge laufen mit WocheutagsJ
St. Joe «- G. J. Eicenlmhm
No. 4, Mail F- (71pte[t, Abg... Nz00 Motg
No. 3, Mail G Monst, Ani. tizssö Abt-s.
No. 2, täglich. Abg-, .......... 7z20 Abt-T
No. l, täglich, Ant» .......... 7100 Morg
Deutsche Farmer
gegenseitige
Feuerversichernngs - Ge
tells-haft
von Hnll und angrenzenden
Cpuniicc.
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