Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, June 22, 1894, Page 6, Image 6
- « Arm-tat Lapi-et. Keule von H. E. F- Urnaud. (4. Fortsetzung) Er und kein Anderer. Er sah sehr verstört aus, und ich nahm gleich an, es müsse ihni etwas Schlimmeg begegnet sein. Die gnädige Frau empfing ihn in dem großen Salon, er blieb keine Vier-» telstunbe, und ich weiß nicht, was vor gesallen ist; doch als ich zur gnädigew Frau zurückkam, fand ich sie in einem’ erbarmungswürdigen Zustand,sie weinte und seufzte laut· Jch schloß die Thü ren ab, damit sie Niemand so sähe; ich versuchte sie zu trösten . . . Und was sagte sie? . .. Nichts. Jch brachte nicht ein Wort aus ihr heraus; bald schluchzte sie, als wolle sie sich die Seele heransweinen, bald starrte sie vor sich hin, baß inir angst und bange wurde. Zuletzt siel sie in Ohnmacht Und lag mir wie todt in den Armen. Ich ries nun ihre andern Frauen herzu, die mir halfen, sie ins Bett zu bringen. Sobald sie wieder zu sich gekommen, verbot sie uns, den Arzt Zu holen und dem Herrn sterprösidem ten etwas zu sagen; seitdem sprach sie nur, uin dieses Verbot zu wiederholen. Sie liegt die ganze Nacht schlaslos und nininit nicht die geringste Nahrung zu sich; es sieht aus, als hätte sie die Ab sicht zsi sterben. Geht das so fort, so glaube ich, liegt sie, ehe noch vierzehn Tage verflossen sind, neben dem Herrn zwarun m oer Gruft unter oer Hei landskirchr. Das große Herzeleid muß eine ganz besondere Ursache haben, und ich ziveifle nicht daran, daß der Adooeat Loubet der Frau Marquise eine böse, eine Unglücksnachricht gebracht hat. Jedenfalls konnte das nur ihn ange hen und, so theilnehmend sie auch ist, konnte sich die grau Marquise die Sache» doch nicht so sehr zu Herzen nehmen. ! Weiß sie Alles, was seitdem ans Licht gekommen ist ? Den Tod der schönen Laubettte und das Verbrechen der Katharina Loubet?.. Nein, Ehrwürden, ich mochte ihr von alledem Nichts sagen; in ihrem Zustand sieht sie ohnedies die Welt schwarz. Jch versuchte im Gegentheil, durch allerlei Erzählungen und heitere Geschichten ihre Gedanken zu zerstreuen; doch gelang es mir nicht. Die Schwermuth, die der Frau Marquise am Herzen nagt, läßt sich nicht mehr geheimhalten, und was soll man anfangen, wenn Besuche nach dem Papillen kommen? Die gnädige Frau kann sich ans die Tauer nicht so abschließen, ohne mit einer Menschen seele zu reden. Trotz ihrer Verbote kam ich hierher, den Herrn Oberpräsii deuten in Kenntniß zu setzen. Was ra then Sie mir, Ehrwürden2 Jch kann nichts sagen, beoor ich die Frau Marguise gesprochen, antwortete der Mönch nach kurzer Ueberlegung: man erwartet mich im Beichtstulil; doch gleichviel, ich gehe sofort nach dein Pa oillon hinan-J. 5. Alle Fenster in dem Salon mit der italienischen Einrichtung waren geschlos sen; sast vollständige Dunkelheit herrschte in dem weiten Raum, und man vernahm außer dem Pendelschlag der großen bronzenen Uhr aus dein Kantinsinis kei nen Laut. Die Marquise ruhte mit ge schlossenen Augen, die Hände über der Brust, aus ihrer Chaiselongue. Sie schien in einer Art von Erstarrung zu liegen, jedoch verrieth von Zeit zu Zeit ein leichtes Zacken, daß die Seele in diesem Scheinschlummer noch wachte; schmerzliche Gedanken huschten über die träumende Stirn, wie wenn Wolken schatten bei Unwetter rasch über das Ges filde ftreisenz sie hatte gebetet, ihr Ro senkranz von Perlmutter war um einen ihrer Arme gewickelt. Gnädige Frau, sagte Genooesa, sich ihr leise nähernd, Seine Ehrwürden der Pater Athanasins verlangt mit Jhnen zu reden. Der Pater AthanasiuH ries die Mar quise auffahrend, er will vielleicht Geld siir seine Armen; laß ihn hereinkommen und gib mir weine Börse, Genovesa. O-- Mass- --- h- O ------------ « ., sühkt, näherte sich; seine Augen konnten in der Dunkelheit des weiten Gern-ichs Nichts unterscheiden; tappend suchte er einen Sitz neben Frau von Argeoilliero und sagte ohne sie zu sehen: Gott sei mit Ihnen, Frau Marquisel Der Land ousenthalt bekommt Ihnen, wie ich hoffe, gut? » Ja, ehrwürdiger Herr, ich befinde mich sehr wohl, und denke noch länger hier zu bleiben Doch, gnädige Frau, sollten Sie nicht in völliger Einsamkeit leben; durch das Alleinsein entwickelt steh der größere Theil der Seelenkrankheitenz nur Hei lige haben in der Wüste leben können. Es ist Unrecht von mir, Sie nicht früher ausgesucht zu haben; aber die Obliegen heiten meines Standes lassen mir so tMnßel Ich habe Kranken eithte zu hören, Unglückliehen bei ie.stehen Den Weltlenten bleibt zu gu- Bergnügungen Zeit übrig, ober ersenize, der sieh die Ausgabe ge stellt hat, die Leiden der Armen nnd Eies-den zte lindern, hat kaum einen In enblick der Rahe. » Elende-il der Arme-! unterbrach ihn dieMorquise: man sogt,Gott liebe sie te eher-sie, als die Reichen finden Gna de m ih-. Ich will Ihm-Geld sür sie zzsistseshtoIeH den rsßten z i guten rken sitt ei tnir vielleicht anrechnenl Man muß an fein Seelenheili denken, selbst wenn man noch so fern vorn Tode ist. Noch sprach sie fo, als Genooefa einen Fensterladen aufftieß; das Tages licht drang mit einem Mal in den Sa lon herein, und heller Sonnenschein de leuchtete voll das Gesicht der Marquise: sie war leichenblaß, leichte grünlich ge färbte Stellen zogen sich um ihre blatta sen Lippen, und ohne das düstere Feuer, das in ihren Augen funkelte, hätte man sie für todt hatten können. Jhr Aus sehen hatte etwas (7ntsedenerregendeg. iDie Krankheit hatte die Frische, die Schönheit der jungen Frau von zwanxig Jahren vernichtet. Die Falte zwischen sden Augenbrauen war tiefer eingegra ben, die Knochen traten stark und eckig hervor; der Kopf mit den in dichten Locken heradsallenden hochblonden Haa ren erinnerte an eine Löwin. Pater Athanasius erschrak über die rasche, furchtbare Veränderung. herr, mein Gott! tief er aus« mit Ihrer Gesundheit fcheint es mir nicht gut zu stehen, Frau Marquife, Sie müs fen viel gelitten haben! Jch war in den letzten Tagen etwas krank, antwortete sie kalt; Genovefa hat mich das Bett hüten lassen. Jetzt geht es besser, ich bin wieder wohl. Die Ergebung in den Willen Gottes ist das einzige Mittel gegen die Leiden dieses Lebens; er will nicht, dafz Jhnen in der Betrübniß über den Fall, der Sie betroffen hat, die Sorge für Ihre Ge sundheit gleichgiltig wird. Sie müssen den Arzt kommen lassen, Frau Mar est-IF q— . Sie schüttelte den Kopf, gab dein Mönch die Börse, die Genooefa ihr eben brachte, und sagte zu ihm: Dies ist für die Armen, daß sie für mich beten. Heler Sie damit, ioo es noth thut, ohne zu sparen, ehrwürdiger Herr, und so oft sich die Gelegenheit, ein gutes Werk zu thun, bietet, kommen Sie zu mir; die Armen sind die Glieder des Heilands, man forgt für sein Heil, indem man ihre Leiden liiidert. Das war so christlich gesprochen, daß Pater Athanasius zu dein Schluß kam: Frau von Argeoillierg sei geistig voll ständig gesund, erliege aber einem See lenkumrner, für den sie Trost und Zer ttreuung in der Ausübung guter Werke suche, und dazu müsse man ihr Gelegen heit verschaffen. Die Vorsehung, fo kam es ihm vor, gab ihm ein unfehlba lresz Mittel an die Hand, der annen sta itharina zu helfen, und ini frommen IGlauben sagte er: « S Xill Jhre Christenliebe mich dabei iunterstühem gnädige Frau. so ist das JLeben eines unglücklichen jungen Mäd chens gerettet . . . Die Marquife wurde aufmerksam und erhob den Kopf. Es handelt sich uni- ein Verbrechen, iiin ein schreckliches Ereigniß, von dem Sie vielleicht nichts wissen, fuhr der Bis-ich fort; großes Unglück ist über eine der achtbarsien Bürgersamilien in sAir, die Familie Loubet, hereingebro chen: Klara Loubet wurde ermordet, und ihre Schwester Katharina ist des Mordes angeklagt . . . Die Marguise sank in sich zufammen, ihr Kopf fiel in die Kissen zurück. sie regte sieh nicht mehr, während der Mönch, ohne etwas auszulasfen, erzählte, wie der Mord entdeckt und die Anklage auf Katharina Laubet gewälzt worden war-. Die Marquife sprach während der langen Erzählung kein Wort; ihre halb geöffneten Augen starrteii oor sich hin, ohne zu sehen, sie hielt ihre gefchlosfenen Hände gegen die Brust gedrückt, kalter Schweiß fchimnierte an ihren Schlafen, an denen die Ader heftig und ungleich pochte; aber ihre Haltung blieb ruhia und unbeweglich i Nun, gnädige Frau, schloß der Mönch iseinen Bericht über den tieftraurigen EFall, werden Sie mit Ihrem Einfluß dem jungen Mädchen zu Hilfe kommen? Sie ist unschuldig; Sie würden es glau ben, wie ich, wenn Sie sie in ihrem Ge fängniß gesprochen hätten: sie ist ruhig, ergeben in ihr Schicksal; sie erträgt es wie eine Heilige; indessen, es liegen Be weise gegen sie vor, die der menschlichen Gerechtigkeit uiiividerleglich erscheinen müssen; findet der Richterspruch statt, brauche-sites Loubet Lieit nebst-L zu ihrer Vertheidigung zurückzukehren, so wird sie zuin Tode verurtheilt. Er al lein auf der Welt kennt den Mörder-; er allein kann sagen, wie es sich in Wahr heit daniit verhält; und damit dies durch ihn vor aller Welt geschehe, bedarf es eines Auffchubs der Verhandlung; wird die Beweisfrift für Katharina erwirkt, fo ist sie gerettet; werden Sie ihre Net terin fein, gnädige Frau? i Die Marquife richtete sich auf; die schreckliche Lage, in der sie sich befand, gab ihr für einen Moment die volle Geistesgegenwart, die volle Verstandes klarheit und Willens-kraft wieder Ja, Ehrwürden, fagte sie fest und be stimmt, ja; nur ist das Mittel, das Sie vorschlagen, unsicher-, vielleicht unmög lich. Wo ist Jarqnes Lonbet mit Si cherheit zu finden? Wird er jemals zurückkehren? Es geht um feinen Ko pf . Nein, nein, nicht durch fein Zengniß läßt sich Katharina retten . .. Sie bekenne sich schuldig, und ich stehe für ihr Leben ein mit deni tneinigen, mit meinem Lebens hören Sie, Ehtwürden, th Flucht unmöglich, erwirke ich Be gnadignnY Durch iefes Mittel wird das Leben erettet, Frau Marqnife, aber die ährel . . . Ein Aufschub würde weder das Leben, Doch die Ehre retten Herr-, mein Gott! dann totntne du der-Unten Unfchnld zu Hilfei rief der Mönch bestürzt. . Ein längeres Schweigen folgte. Die Marquise hatte das Kinn in die Band estüht, starrte düsier vor sich hin und schien wieder in tiefste Abspannung ver sunken. Sie hatte offenbar die Anwe senheit des Pater Athanasiug vergessen. Endlich stand er auf: Jeh komme morgen wieder, Frau Marquise, wenn ich Katharina Laubet mitgetheilt, was Ihre Ehrisienliebe für sie thun will, sagte er. Frau von Argevilliers antwortete nur mit einer Kopfbewegung. Schon an der Thüre, kehrte der Mönch noch ein mal um; der Zustand, in dem er die; Marquise verließ, fiößte ihm ernstlichei Besorgnisse ein, und bei seinem sromnv - gläubigen Wesen sah er nur ein Mittel,; eine rasche Wendung hervorzurusen « Meine Tochter, sagte er in seiner ein fachen Weise, es ist-lange her, daß Sie nicht mehr gebeichtet haben; vielleicht bedarf Ihre Seele des geistlichen Bei standesgL Sie wissen, welchen wirksa men Trost ein Sündenbekenntniß, Reue und Buße uns gewähren. Frau Argevilliers schauderte und gab tnit bebender Stimme sur Antwort: Jch werde an einem der nächsten Tage beich ten, Vater Athanasiug; ich habe vorher nbthig, eine Gewissensprüfung mit mir vorzunehmen. Genovesa wartete im Vorzimnrer. Nun, ehrwürdiger Herr, sagte sie, was denken sie von dein Zustand der Frau Marquise? Mit Ihnen hat sie doch endlich gesprochen. Sies scheint mir geistig gesund, wenn auch durch die Krankheit sehr angegrissen sit-h usw-F ruht-O Jst es nothwendig, trotzdem sie es verboten hat, den Herrn Oberprüsidens ten und die Aerzte zu rufen? Warten Sie bis morgen, Genovefa, ich spreche noch einmal mit ihr. Gegen Abend liest Frau von Ärger-il liers die lshaiselongue, auf der ne gu ruhen pflegte, nach dem Garten zu rücken. Den Tag über war es glühend heiß gewesen; nach Sonnenuntergang jedoch erhob sich von Zeit zu Zeit ein linder frischer Windhauch und rauschte durch die großen Kastanienbäunte der Terrasfr. Die Blumen, in ihrer Schön heitsfülle, wie sie die Sonne dessüdens zeitigt, entsandten liebliche Wohlgerüche. Jus-min, Heliotrop und Feuernelten er füllten die Lust mit süßen Düften. Es liegt in der Ruhe einer schönen Nacht, in den verschwimmenden Harmonieen, die wie vom Himmel herab aus den Winseln der Bäume tönen, ein gewisses geheim nißoolleg Etwas, das wie mit einem Zauber die tiefsten Schmerzen bannt und Herzensangst, sa selbst Gewissensbisie einschläfert; tzrau von Argevilliers er fuhr das an sich: auf dieFeniterbriisiung gestüht, wandte sie ihr Gesicht dem iIlbendirind entgegen und athmete die Wohlgerüche ein, die er ihr ,ruwehte. Für einen Augenblick erlosch das Deut sieber; sie riß sich los von Vergangenheit und Ankunft; sie vergaß die zerfleischen den Martern der Gegenwart; sie ruhte sich aus- von den Erinnerungen, die sie tödteten. lfin tiefer Seufzer entrang sich der glühenden Brust; sie ließ sich in diesem Wohlgefühl gehen, in dieser Zwi febensrisi, wie der Unglückliche aus der Folter, wenn man eine Weile mit der Qual innehalt. Sie streckte ihre abge zehrten Arme vor sich hin, ihr Kopf neigte sich, und dem Genuß des vollstän digen Ausruhens sich hingehend, sagte sie leise: Die schöne Nacht! . .. Als Genooesa sie so regungslos er blickte, dämpfte sie das Licht der Lampe und setzte sich in einiger Entfernung nie der. Alle Thüren standen offen; es be fand sich Niemand im Vorrimmer; die Dienstboten verbrachten ihren Abend im Hause des Pächteri, das hundert Schritte von dem Papillon entfernt lag. Tiefe Stille herrschte im Saale; der Schein der Lampe fiel schräg aus die fchwarzen und weißen Marmor-platten; die Grau in Grau gemalte-i Bilder an den Mauern traten unheimlich zwischen den Wandabtheilungen hervor; ein schwa chea Geräufch drang von außen herein: ei rührte von dem Rauschen des Windes und Wassers im Pakt her. als-Li! j- I-- Sk. , »I ptussiw III-us- uic Wirst-u cillkv Willst nes wie ein Gespenst in der Thüre des Salt-as. Genooefa richtete sich von Schrecken erfaßt auf und rief: Wer ist ba? . .. Es war der Ader-rat Lonbet Sein verwahrloster Anzug, sein nnrasirter Bart, seine bestanbten Schuhe gaben ihm das Ansehen eines Diebes oder eines Bettlers; fein abgeipanntes, von der Sonne gebraunteH Gesicht erschien tun zehn Jahre genitert. Ohne ein Wort Zu sagen, trat er an das Ruhebett der Marquise heran. Diese blieb regungs los-; aber ihre Haare firänblen sich; es war ihr, als würde ihr der Hals non einer eisernen Hand zugefchnürL Nach einer Weile sagte sie: Gehen Sie hin aus, Genovefa. Der Admiral schloß die Thüre hinter ihr ab; dann trat er mit gekreuzten Ar men, mit düsterern und brohendem Blick auf Frau von Argevillierg zu. Sie er hob sich halb, und beibe Hände wie zurn Schuhe über den Kopf haltend, sagte sie: Sie kommen, mich nnzuzeigens — Aber Sie haben keine Beweise. Wer wird Ihnen glauben? Niemand; ich weiß es. Auch bin ich nicht bei, um Sie dein Gericht rn über liefern. Ich will nur mich ans-liefern Auch ich habe einen Mord auf dem Ge wissen! denn ich habe Jhren Liebhaber-, ich habe Hektor von Lanfae getödtet! Jch-rpbllte Jhre Ehre in seinem Blute rächenl . .. Erbärmlicher Narr, der ich bin! Jch liebte Sie, ich betete Sie an als eine über allen Frauen ber Welt stehende, keusche, reine, hohe Frem! unt Sie sind ein Ungeheuer von Schamlosig keit and Grausamkeit! · . . Sie tank halb ohnmächtig zusammen Loubet, haben Sie Mitleid mit mir tummelte sie; ergeben Sie sich nicht it Beleidigungen, in Drohungen . . . Meit Verbrechen ist nicht mit freiem Willen geschehen, nnd ich gäbe mein Vermögen mein Blut, Alles außer meinem Nu dafür hin, es zu sühnen · .. Sie glnn den mir nicht« Nein, antwortete er, sein Gesicht ab wendend. Ich stehe im Begriff, ini meinem Leben die Unschuldige auszulö seu, die Jhr Verbrechen bis an das Blutgerüst gebrachthat. Gott sei ge lobt, daß er die schreckliche Kunde zi. mir gelangen ließ! Es hätte leich« geschehen können, daß ich nicht zeitig ge nug eintras . . . Katharina wird nicht st rben; ihr Le ben ist sicher, wie auch das Urtheil ans falle. Jch schasse ihr die Mittel tm Flucht und später wird sie begna digt . .. Begnadigt! Der Gnadenbries hebt di· Todesstrnse aus; aber die lknteltrung das Brand-ital der Schande! . .. Nein« nein, glänzend soll die Rechtfertigung sein, durch die Katharinens unschuldiget Haupt gerettet wird! Ich hin bereit« mich für sie hinzugeben Der Todt« schläger wird die Züchtigung erleiden· die der Meuchelniörder verdient heit; das. ist ein GattesurtheiL Madame. Es verschont Sie sür heute; aber spätci werden Sie sich vor seinem Gericht re stellen haben Sie erinnern sich det Blutslecken ans Jlireni Arm am Johan: nie-abend? Die werden dann wieder hervortreten. « .»t.». ... Zeiss- tkt CJIL Wsalqulsk IIIUIIH Illlulullllssq ihre Arme unter ihrem weißen Mäntel chen nnd antwortete mit hohler gebroche ner Stimme: Gott wird vielleicht Mitleid mit mit haben, Jacqnes Landen Wenn er niicl verdammt, werden die Qualen der Höll( nicht schmerzlicher sür mich sein, als die, welche ich ans dieser Welt dulde. Meir Gewissen ist mein Henker, nnd Goti straft mich für den Tod Desjenigen, der ich so sehr geliebt habe .. . Jhre Händt sind ebenfalls mit Blut befleckt, mit den Blut, sür das ich das meinige mit Frieu den hingegeben hätte . . Lansac ist nn ter der Erde gebettet! .)iiemals, nie mals werde ich ihn ioiedersehen! . .. Sein schönes Gesicht ist Nichts als eir Todtenkopf, nnd ich, ich lebe noch! irl lebe Tag nnd Nacht zerfleischt von die sein entschlichen Schmeriek Sie brach in Tbräncn aug Sie liebten ihn also seht-, dieses Mann, der Ihnen untreu mark sagti der Adoocnt mit verächtliche-n Mitleid er liebte Sie nicht mehr, Madame. Sie preßte lrarnpshast die Hände zn samtnen; diese Worte wecktcn in ihrer Seele noch setzt Eifersucht und Nache. Sie müssen mir setzt berichten, saht der Advocat sort; Sie müssen mir dir ganze Wahrheit sagen. Der Mord ge schah mit Vorbedacht! Sie gingen in den Garten des Herrn oon Lansac, in der Absicht, Ihre Nebenbnhlerin zu tödten! . . . Nein, nein, siel sie ihm in die Rede« ich schwört es vor Gott, der mich hört! Jch glaubte die einzige Frau zu sein, die jemals diesen Ort betreten habe, als ich die schöne Lonbette dort fand . . . Sie hielt ein; der Name kam kaum hörbar über ihre Lippen· Kommen Sie zu Ende! sagte der Ad ooeat gebieterisch. Nun denn! Das Mädchen erkannte mich, sie überhöuste mich mit den schwer-. sten Beleidigungen, sie untersing sich, mir zu drohen Mein Geheimniß, mein Rns lag in ihrer Hand Die Unglückliche sagte mir, morgen sollt unsere Begegnnng bekannt sein . . . Die Marqnise oon Argeoilliero zu dein näm lichen Stelldichein mit der schönen Lou bette! . . . Jch fürchtete mich vor ihr. .. ein Messer lag aus dem Kamm, ich nahm es Laubette schrie Ich weiß nicht, ich war wie toll . .. ich stiesi zu, ohne hinzusehen .. . so habe ich sie es-· Ast-O Die Marqitise schwieg, Stimme nnd Athern versagten ihr; sie siihrte ihr Ta schentnrh an den Mand, und als sie re zurückzog, war es tnit schauaiigem Blut getränkt. Der Advorat wandte scharr dernd das Gesicht ab. Seit jenem Tage, begann die Mar quise mit klagender Stimme wieder, hab« ich nicht mehr geschlasen! Welche Schreckensbildert Jn welchen Martern lebe ichs Ich hasse, es geht bald zu Ende doch was erwartet mich sen seita Mein Gott, habe Erbarmen mit mir! . .. Mde er Alten verzeihen, sagte Jac ques Lonbet in sinslerer tsrrgebting; möge inein Tod Jhi Verbrechen sühnen tön nenl Morgen werde ich an Katharina Stelle sein. Armee- hintmlisches Wesen! sie bleibt dann ohne Stube in der Welt; was wird aus ihr werden? Wer wird sie heirathen wollen? Wo ist die flüster liche Geimeinschast, die sie ausnehmen würde? Jeder wird der nahen Verwand ten eines Mannes aus dem Wege gehen, der aus öffentlichem Markt geraden wor den ist .. . Frau von Argevilliers siei erschrein mit dem Ausruf aus die Kniee: Jacqueg Loubet, Sie werden nicht standhaft blei ben, Sie werden mich angeben. Nein, nein, Sie wissen sa, daß ich keine Beweise habe . ·. Aus meinem Gang zum Blutgerüst werde ich Ihne auj der Ferne einen Gruß in Ihr Pa lais hinauswinken . . . Werden Sie nicht anwesend sein« um sich zu überzeu gen, daß der Tod Sie von dem einz gen Zeugen befreit hat, der sagen könnte: ) l — iiiinen Jacqnes Londct wieder her. l l die edle Witwe eines königlichen Oder- F : sten. erst-ich die schöne Londetth s Die Marqnise verbarg tief nnfftöh-; neiid das Gesicht' in die Kissen undi wlnkte dein Adiiocaten, sich zu entfernen. s To ergriff er sie iiin Arm nnd sagte zu ihr: Ich gelte stiitt Ihrer in den Kerker, Z nicf das Bliitgeiüst .. . Aber wenn Nott; Ihnen nein-then soll, so stelle-i Sie an; schrein Todes-tagte den niitcn Namen deg (Schlnse folgt.) Ue Leuchte der Ilsenfchafe hat die von lhr onfgeklärten, auf die crdaltnns eines nn verselsrten Kindern bedach ten setzte unserer « elt ge lehn, viele Kran etten ohne operativeg Eingreifen, das früher in den einschlä en Hallen als unerläß ) chieii, zn kneiren. e che werden ietzt ogne lltfe des Messers nnd o ne chnierz eheilt. Dienndes iiemen rnchdltnder kann ninn getrost wegwer en. Geslhwütc am Eierstock, tm Mein-, tni Zellgewede und viele andere werden se t oline die mit dein »«Ochneiden« verbundenen Gefahren beseitigt. oåmoerholdaltnos teu, wie gross sie auch sein mögen, Inteln nnd andere Masidarnitrankheiten wer den aiif die Dauer, schmerk los und ohne die hülfe des Messer-d kurikt. . stammeer werden ohne Unterschied der Größezerti«i««iniiiiei·t,pulderisirt,aus ewnschen nnd ohne Schneiden vollständig be einst Für Pein hlete, Referen en nnd genaue detaillirte ntdetliingen il er die der chit densieii Falte schicke inan 10 Cents (in rief mqkfkku nie kic it orlel’ie Diskussian Uedicsl Ame-beleu- 9to. neu-Mein se» Cassalo, I. s. ki« V Vol-d var dient, tote gaben the Its-kla Ils sie etn Kind wor, rtef sie nach OOIIUC Sie wurde ein Fräulein, nnd hielt In Ins-eit sli sie Kinder dane, seid sle ldnen costs-ts An unsere Leser! Unsere Leier, die durch nng eins den deutschen Former nbonnirt waren, wer den tnit Erstaunen in den letzten Wochen » bemerkt haben, daß sie plötzlich statt einer hatbtnonatlichen, eine wöchentliche land wirthschaitliche Zeitung erhielten. Tie Acker- nnd Unverweilt-Zeitung welche seit dein Jahre tsttm iin Verlnge des - Milwnnlee Herold in Milwunkee, Nis» » herausgegeben wird, hat nämlich den Deutschen Former non lchicago ange knnft und milder Acker- und Gar-tenden Zcitung verschmolzen. Die Acker- und Getrunken-Zeitung iit nunmehr die einzige Yandntirthschaftliche Fach zeitnng Anker-»Meis Sle erscheint Iöcheutltch tu schöner Ilse ittltnns nett reichlichen Illustration-. Dili Isnstllch enthält die Zeit-us eine schöne Knasieilssr. Wir freuen tin-z ob dieser Aenderung sür unsere Abonnenten, denn wir glan ben, daß sie aus derselben nnr Nutzen ziehen werden· Alle diejenigen Adennenlety welche bisher int Voraus bezahlt hoben, erhnli ten A. ek- N :3eititrig bis zu dein Zeit punkte der Vomusberahlnng wöchentlich geliefert. Für die Zitlnnft wird eine der vergrö sierten zeitnng entsprechende Abonnes wenig-Erhöhung eintreten müssen. Die Abonnenten deH »Anzeigee nnd Herold« können die Acker: und Garten dau:3eitnng zu dein Preise von It .00 pro Jahr bei uns bestellen. Bei Vorausbeznhlung . erhält der Altonnent eine werthvolle Prä mie. Wir empfehlen sie unseren l«esern aufs Wär-ask nnd sind gerne bereit, die Sendung von ProbeiiUsnnurn vier Wo chen lang aus Wunsch zu veranlassen Poduliire Crettrsian nach Bnklingtan Beac Sonntag den Li. Juni Die Erentsion der Gattun. Spsialmg verlilt Gestad Island nmsllln orcnittags. " ate MA tüt Rundfahrt. 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