Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, June 22, 1894, Page 2, Image 2

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    stand Island
Anzeiser und Herold
f Grund Inland. Neben-leih f
Oalsasiaplaskische Statt-ein :
Man findet bei allen Völkern das«
natürliche Verlangen, von lieben Ver
storbenen ein möglichst getreues Abbild
auszitbewahrem sei es nun in der Form ;
von Bildwerken oder sei es gar der s
todte Körper selbst. Die egyptischen H
Mumien sind der Ansdrnckeiner mäch- "
tigen kindlichen Begierde, den Leib auch ;
nach dem Tode für einen später damif
mernden Ansersteliungstag zu erhalten
In unserer Zeit sind verschiedene Ber- ;
suche angestellt worden, die Morpcr in;
ihrer ganzen Formensiille nnd Schön-S
heit zu konserviren, nnd man hat end- ;
lich in der Galvanoplastil ein Mittel
biersiir gesunden. Bei dem Prozeß des s
Galoanisirens handelt es sich hauptsäch- «
lich darum, die menschliche Hautgntj
leitend zu machen. nm ein sestes Anhas- ;
ten des Metalles zn bewirken Dies
isten jiin ster Zeit einein Pariser Ehe
miter, · :r. Variat, gegliiclt Sein
Verfahren nimmt nach veinem Aussatze
in Prochaskas »Jllnstrirten Monats-;
Händen« folgenden Berlaus:
Der menschliche Körper wird mit I
gepnloertem Hollenstein eingerieben nnd
den Dämpsen. einer Phosphoriosungs
ausgesetzt Dadurch ist die ganze L ber- l
flache siir den elektrischen Strom leitend
gemacht. Nun werden die Korperhöls
len von innen aus mit Füllmaterial ge i
stützt, um ein Zusammensinlen zu ver- 7
hüten, und der Körper in ein Kupfer- .
M gethan, dnrch welches der elektrische
Strom spielt. Lanasam setzen sich Me: f
tallstänbchen um Stänbchen an derlj
Haut fest und schließen sich zu einer;
senpsersasiasc zusammen, deren Urte;
nnd Widerstandssiihigteit beliebig ge-Z
regelt werden kann, se nach der Dauer i
und Stärke des Stroines. Es wird?
der Leib ans diese Weise gleichsam in ein ;
metallenes Bahrtuch. in eine Magie ge
hüllt. Nun gilt es, das .Berg"ang-Z
fliche« aus ihm heransznfindem jene;
Stifte, die eine stille, zerstörende chemi- i
sehe Arbeit im Jnnern der Statne ver- ;
anlassen würden; sene Baiterien müs- j
sen durch Hitze getödtet werden, welche j
in der Natur das große nnd wichtige
Amt des Verwesungsprozesses übernom- ;
men haben. Die Kupferhiille wird an !
mehreren Stellen durchstochen, um den E
sich entwickelnden Damper das Ent-;
rweichen zu gestatten, sodann der stör: «
Der in einen gut geheizten Trockenosen
geschoben. »
Die so in eine Metallhant eingess
sschlossenen Leiber können ebenfalls aus «
galvanoplastischem.Wege vernickelt, ver
silbert oder oergoldet werden. Sie bil
den Statuen, wie sie ehrlicher selbst die ;
geschickte Hand des Bildlsauers nicht-«
nachschafsen kann. Die einen in edler,
:hnndertj«ahriger Platan einein Kunst
werke gleich, die anderen in blitzende-n
Gold, das jeder Trübung durch die
Oxydationsprozesse der Lust spottet.
Sie stehen im Ahnensaab lebend-volle
Ezilder mit beredten Gesichtern-gol
dene Mannen
Mit diesem Verfahren sind wir aller
dings iiber die egyptischen Mnmien viel
hinaus, nnd besonders für die Wissen
Jschast sind derartige Aufbewahrungs
methoden von großem Werthe. Die
Galvanoplasiit vermag alle Detaile ge
nau festzuhalten So sind z. B. Ge
hirne mit ihren Windungen nnd allen
seinen Einzelheiten im Kapseriiberzugz
in der Pariser Akademie, wo sie die
vollste Befriedigung der Fachgelehrten -
erwecken. Jedenfalls ist die Methode
dem Einsetzen in Spiritus, der nur ver
sclxuinpste Gebilde aufbewahrt, in vie
Len Fällen vorzuziehen.
Ebenso wichtig wie siir die wissen- E
schastliche Forschung kann die galoano- E
plastische Fixirung der Gestalt ans histo
rischem Gebiete erscheinen. Es fragt
sich, ob sie bei Fürsten, Feldberren nnd .
sanderen Größen nicht praktischer ist. ald .
dass bisher angewandte Einbulsamireir. ;
Gerade die wunderbaren Gestalten der -
genialen, in die Geschichte ihres Landes «
mit selbstherrlicher Geisteskrast eingrei- »
for-den SIUHUUII fssbsn Hist-I IILAlc· und .
HI« v-» -··p »u»
den nachkotnrnenden Geschlechtern als
Berkörperungen weittragender Ideen, E
als Ideale vor Augen· Das Antlitz z
eines Kant, eines Schiller und Goethe :
nicht dem Meißel eines Künstlers und
dessen subjektiver Auffassung überlassen, l
sondern wahrhaft wie im Leben, nicht z
nach der Natur, sondern in Natur.
Und da diese Männer es auch sind,
deren Gewohnheiten nnd Eigenhetten
oft bis aus den kleinsten Brief der Nach
welt erhalten bleiben sollen, so wird·
eine etwaige, in späteren Jahrhunder-;
ten austauchende Spezialwissenschast itt '
Den so erhaltenen Reiten ein bessere-IT
und dankbareree Studietnnaterial vor- ;
finden, aldv in Gemeilden und Statuen.
Der besondere Vorzug der galoano
plastischen Methode ist noch der, daß sie
eine Beeoielsiiltignng zuläßt, wodurchj
jede größere tadt in die La age versetzt
ist, ihr Pantbeon nusterblicher Patria
ten und Weltgrdßen zu besitzen, wies
sheute jedes Museum die hervorragend- «
sten Meister-werte der Bildhauertunst
im Gipdabguß aufweisen kann Tat
stehen alsdann die unsrerblicheu Gesten- s
denen rnit jenem edlen gelden Metails
til-erzogen das zugleich Kostbarkeit und l
Pracht und Dauer bedeutet Jeder-»
Es an ihnen, jede Falte, jede inie der
ut sestgebannt; sogar das letzte Lä
— kn, mit dem sie von der Welt Ab
schied nahmen, Ynscht noch lebendig über
Ehre Ltppetns s ob es die eben ent
selslltpsendeWma Seele verrathen wollte
Die Chiquo- its-invit
- Eisen d q hn list eine Belohnung dem ;
Pssscgierkondnkeeur ausgesth dem ed
EIN ENKFO IIWM eintreten-neu
« Atem Gent-ea- ktwerden den-cui
»Die "
l
miser-umset- somit-ein
Nicht geringe Aufregung hat in New ;
Mexito nnd detn siidlichett Colorado ;
kürzlich die Wiederaufsindnna von rei- »
eben isialdntinett itt der Rübe von Santa
see hervorgerufen. Die Minen wurden
schon vor mehr als 300 Jahren von den
Spattiern betrieben, doch fand der Be
trieb ein jätted Ende infolge des Anf
standes der Pueblo-Jndiatter itn Jahre
Itsle Ticse Rotlsbaute ntassatrirten
damals die Priester. zerstörten die nir
ihen und jagten die letzten Spanier ans
dein Lande« Die Zudianer waren von
den Spaniern zur Arbeit in dett Mitten
gezwungen worden, was den Rathhau
ten diese Beschäftigung itn höchsten
Grade verhaßt gemacht hatte. Außer
dem lsiettett sie diese Arbeit an nnd für
sich tttttzloe, da sie dent Golde keinen
Werth beitnaßen. Aus diesen Gründen
oerschjittetets sie die Ztotten undSchachte
ttnd entfernten jede Spur des Berg
baues itt den Minen. Da sie serner
jeden Weißen, der den Ort der Minen
kannte, wahr-end des Ausstandes getöd
tet ttatten, so kam ed, daß nach der Zu
rückcrobernng des Lauheit durch De
Bat-gas in 10392 Niemand die Mitten
wieder aufzufinden vermochte, trotz
aller Geld- uttd Zeitopser, dte gebttcht
wurden. So sehr hüteten die Roth
häute das Geheimniß über die Lage der
Gruben, daß sie Jeden ihres Stammes
in die ewigen Jagdgründe besordertem
der irgend eine Andeutun über die
Mitten Atneritanern oder« iexikartern
gegenüber sallen ließ. "
Die ergiebigsten Goldminen sollten
sich nach der Tradition itt der-Umgebung
der Darser der Cocbiti- und Sandh
Pixiplotttdiatter befinden, nnd von den
B ohnern dieser Wiawatns nahm ntan
an, daß sie den Ort der Gruben genau
tattnten. Thatsache ist, daß die San
dikhsnnthusndsnnst ssnsn Rossi-spioka
tenen, in die Berge fiihrenden Pfad
haben, der, wie man glaubt, nach den
Mitten führt, von den Rothhiiuten aber
sorgsam als Geheitnniß gehütet wird.
Mexitaner, welche den Jndianern aus
diesem Pfade im Geheimen zu folgen
suchten, fanden die Rothhäute stets
wachsarn und ihre Absicht stets ver
eitelt.
Nichtsdestoweniger sind nun, wie ge
sagt, die Eochiti-Goldtninen wieder ent
deckt worden, nicht durch den Beistand
der Jndianer, sondern durch zwei Män
ner, Eugle und Dorer aus Ieme3,
welche nach zweijährigen Nachgrabun
gen in den Bergen in der Nähe der
Niederlassung der Cochiti-Pueblaindia
ner auf Golderz stießen, das sich als
anßerordentlichreichhaltig erwies. Nach
forschungen anderer Goldgriiber stellten
sodann das Vorhandensein eines Gold
erzgiirtels fest, der für jenen Landes
theil einen Goldbuhtn in Aussicht
stellt. «
Die ansgesnndenen Goldadern sind
in Porphyr eingebettet und laufen süd
lich und nördlich am Abhange der Ie
mezbergr. parallel rnit der Gebirgskette
hin. Außer Gold wird in den Felsen
auch Silber esnnden. Die Adern
geben einen urchschnitteertrag von
8150 per Tonne. Bis jetzt sind Gold
adern in der nnunterbrochenen Ausdeh
nung von acht Meilen lonstatirt; aus
fünf Meilen ist bereits das Bergbau
recht erworben. Mehrere Adern lau
fen parallel mit einander. Alte Gold
graber, welche jenes Goldfeld besuchten,
behaupten, daß die Auffindung dessel
ben den größten Erfolg der Geldgur
berei seit Jb Jahren bedeute.
Ohrring oder Tätowikeu2
Aus London, 24. Mai, schreibt rnan:
Ja einer Zuschrist an die »Pall Mail«
liefert Mr. Knollys einen neuen Bei
trag zur Lösung der Fraucnsrage, einen
Beitrag, der seiner Originalität wegen
weiterer Verbreitung würdig scheint.
Wir geben dem Freund betrogener
Jungfrauen und verlassener Gattrnnen
das Wort : »Ich wünsche in allem Ernst,
einen Vorschlag zu machen, dermaw
ehee Herz-brechen unter den Empfind
samen und manche Klage wegen gebro
chenen Heiratthspersprecheris verhindern
culllllc IUIU chllujc Ulls PUUJII Illllllujc
Last almähnir. Mein Vorschlag geht
dahin, jeder verheirathete Mann nnd
jede verheirathete Frau sollte statt des
Eberings um den vierten Finger der
linken Hand einen Ring tätowirt haben.
Das tvcire ein Zeichen, das weder in die
Tasche gesteckt noch sonst verheimlicht
werden konnte und es ließe deshalb
weniger Spielraum siir die Verräthe
reien nnd itnisse von Bigamisten und
anderen Bersiihrertn Um diesen Bor
schlag praktisch zu machen. wären natür
lich verschiedene Einzelbestimmungen zn
treffen. Es wäre z. B. jede unt-erhei
rathete Person, die den vierten Finger
tätowirte, streng zn bestrafen. Jede
Wittwe nnd jeder Wittwer betänie
einen nnterscheidenden Stern znin
Ring. Jede geschiedene Person hatte
den Ring durchkreuzt, jede drei- oder
viermal verheirathete entsprechend drei
oder vier Ringe- Tkie Operation des
Tätowirend wäre von einein Sachver
ständigen aus dein Ztandedamt vor-iu
nehnien.« Unser Menschenseeund richtet
zum Schluß strafende Worte an Alle,
die seine Idee etwa lächerlich oder bar
bariseh finden sollten. »Mir solche,«
Zagt er streng, »die mit ungesetzlicher
reiheit sympathisiren, können an der
Verwirklichng meiner-» Vorschlagw An
stand nehmen.« Als praktischer Eng
lander schließt er mit einer Aufforde
rung an alle gleichgesinnten Seelen, sich
zu einein Bund zunimmt-zuwan
Jnsgesamnit179,320,000
Tonnen Kohlen itn Werthe von
8207,566,uuv wurden im Jahre 1892
in den Ber. Staaten produzier. Die
hl der dabei thätigen Arbeiter belief
ich auf Zell-Ist nnd sie erhielten in
Bohnen M Prozent des Gestein-eurer
thes des Produktes.« "
O
Zeitung-tue meisten und Zeits- «
It spat-.
Die Weigernng veefchiedener Fei
tungskorrefpondentem vor dem Zu er
Truft-Unterfuchungokomite des Senats
Zeugenausfagen zu tnachen.durch welche
die Namen derjenigen Perfonen genannt
würden, welche die Ins rinationen ge
geben haben, die zur Um ghung des be- «
treffenden Konnt führten, erregt nicht
nur in WafbingNondern auch im
ganzen Lande begr iches Julereffr.
denn die Herren Senatoren haben fich
kurzer Hand entschieden die Sache dem
Staatsanwalt des Distritte Columbia
zu übergeben. Hat der Senat das ge
fehliche Recht, das Zeugniß zu verlan
gen, fo steht auf der Verweigerung Ges
attgnißftrafe; nennen aber die Flor-i
refpondenten Namen, io begeben fie;
offenbar einen Vertrauensbrnch, nnd;
auf die ganze Presse der Bei-. Staaten,
die sich refpettirt, würde ein Schandfleck
kommen.
Der Vorfall bringt ähnliche Erfah
rungen aus friiheren Jahren in’e Ge
dächtiiiß.
Zur Zeit des Biirgerlrieges hatten
alle größeren Zeitungen der Bet. Staa
ten ihre Spezialkorreipondenten un
Felde. Mit einigen detfelben hatten
die komntandirendeu Generale mehr oder
weniger Unannehmlichkeiten. General
Sherrnan, zum Beispiel, dachte, er
würde diejenigen Korrespondentem
welche über Bewegungen, deren Ge
heiinhaltung geboten erscheine, an ihre
Zeitungen berichteten. vor ein Krieges-;
gericht stellen nnd erfchiefzen lassen, nnd «
wäre nicht die Geduld nnd die Mildet
des Präsidenten Lineoln gewesen, fa
hätte es Manchem schlimm ergehe-is
können. Lincdln entschied, daß, wenn-«
gleich es für den Erfolg der Sache zeit
weilig nothwendig fet. ftrenge Maß
roneln non-n dir nor-flink Abt-öffnete
lichung oon Plänen zu treffen. doch das
Ball ein Recht habe, zu wissen, was ge
schehen sei, denn der Krieg sei der llrieg
des Volkes, und daß außerdem die.
Sache selbst durch genaue Information ·
über ihren Fortschritt gefördert werden
dürfte.
Daraufhin wurden den Kriegsm
respondeulen Erleichterungen ihrer Ar
beit gewährt, ungern von einigen Gene
ralen, von anderen gern. Es ist in irriti
tärischen Kreisen tein Geheimnis, daß
verschiedene Heer-sichrer jener Zeit ihre
Popularität zum Theil den Kriegs
torrespondenten oerdanlten, während
andererseits die Abneigung gegen Sheri
tuan in den ersten Jahren das Resultat
seines rücksichtsloseu Unrspringeno niit
den Zeitungellorrespondenten war.
Die einzige Gelegenheit, bei welcher
ein Korrespondent tviihreud des Krieges
in wirkliche Schwierigkeiten kam, war
nicht itn Felde, sondern in der Stadt
New York. Einem Zeitungsntann war
die Nachricht ausgebunden worden,
Präsident Lincoln beabsichtige, einen
Fast- uttd Bettag anzuordnen. Die
Veröffentlichung dieser Notiz verur
sachte große Aufregung, da tnan dachte,
dieselbe bedeute einen letzten Verzweif
luttgsschrei des Präsidenten, und die
Behörden in Washington, welche an
einen vertsiitherischen Bei-such, die Ak
tion der Regierung auf dem Schlacht
felde zu paralysireu, glaubten, konfios
zirten die Zeitungen, welche die Nach
richt gebracht hatten, und steckten den
Verfasser nach Fort Lasahettr.
Die sofort angestellte Untersuchung
Eigte bald, daß der Korrespondent auf
reu nnd Glauben gehandelt hattezs
die Zeitungen durftett wieder erscheineii,i
und der hereingefallene Missethiiters
wurde ans dein Gefängniß entlassen. s
Der berühmteste Frall von Jahrm
nahine von Zeitungslenten wegen Zeug-»
uißoerweigerung vor einein Untecm
suchungekotnite ereignete sich unter ders
Adntintstratiou Grants. Co handelte s
sich utn den Vertrag zwischen. den Ver-;
Staaten und Großbrttannieti. nach wel-!
chetn ein Schiedsgericht die Frage ent-!
scheiden sollte, ob England an dies
Union eine Entschädigung zu zahlenz
habe, weil es nicht verhindert hatte, daß
der drouföderirtentreuser »Alabanta« in
einein englischen Ha en erbaut wurde
und aus demselben auslies. Damals?
waren e. N. Likbitt nnd b. IX. Roms-; 1
t
dell die Wafhingtoner Korrespondentens
ber »New York Tribune.« Hte ver
fchafften sich eine Abschrift des Ver
trage, während derselbe bei dem Exem
tivtoniite des Senats in Berathung
war. Tie vorzeitige Veröffentlichung
verursachte große Aufregung nnd wurde
stets als einer der glänzenbftett Siege
des iournalistnns betrachtet I
. Ein besonderes Senatstoniite wurde
ernannt und niit der Unterfuchnn ber;
Sache beauftragt. Tie beiden Fortk-s
naliften wurden vor-geladen. Sie gest
standen offen zu, daß sie sich die Ab s
schiift verschafft hatten, aber fie weiger
ten fich anzugeben, von wein sie dieselbe-z
erhalten hatten. Man nahnt fie bes
halb in Haft, in welcher fie verbleiben
folltcn, bis fie das verlangte Zeugnisz
gegeben hatten
Der Fall erregte das nationale Jn
teresfe nnb täglich veröffentlichten die
Zeitungen des tandes Tepefchen über
das Treiben und das Befinden ever ge
fangenen Korrespondenten Jhre Ge
fangenschaft war übrigens eine milde,
sie beschränkte sich auf den foreirten
Aufenthalt in einein Kontiteziattner des
Senats. Nach einig-en Wochen wurden
sie schliesslich auf efehl des Senats
freigelassen, ohne daß man von ihnen
die Auskunft erhalten hätte. Sie
haben auch später die Geschichte niemals
veröffentlicht, sondern ihr Geheintniß
mit itt’s Grab genommen.
So viel bekannt, haben überhaupt
amerikanische Zonrualiiten nie auf bent
Zengenftand Aue-sagen über ihnen An
oertrautes gemacht, ausgenommen in
Fällen, wo er- sieh unt Menschenleben
oder tun bie Freiheit unschuldiger Per
fonen handelte nnd dann nur auf Be
fehl eines richterlichen Tribnuate.
— Ums Mit-So O
F
Das Land M Essai-Laus
Wien beherbergte kürzlich einen lit-"
uressanten Gast in der Person des seit
21 Jahren ini Tibetgebiete weilenden
Naturforschers nnd Ethnoiogen Paul
deis. der anliißlich dieses Aufenthal
ted in der Donaulaiserstadt ini dortigen
Ethnologisehen Vereine libee das Tibet
land einen Vortrag hielt. welchem wir
das Folgende entnehmen
Tiesed höchste Alpeiiland der Erde
wurde seit dein Ende des t:3. Jahrhun
derts bis zntn Jahre 1870 blos vier
zehnmal von Europaern betreten, nnd
die nördlich von der Hanptkette des
Himalaya gelegene Hauptstadt Lhassm
gleichzeitig Sitz eines der beiden Dalaiss
Lama CLbe1«t-riestei«), mit 9000 weih-«
lichen nnd ist«- niiinnlichen Einwoh
nern nnd überdies inniiitibnddhistischen
Priestern, lonntc in diesem ungeheuren -
Zeitraiinie blos siebenmal von Eure-.
piiern besticht werden. Las Land wird »
nämlich in unglaublicher Weise bewacht
nnd Jeder, der einen anderen ald den aus
iallend typischen tibetanischen Gesichte
schnitt aufweist, Lieder, der die eigen
thiimlich liquide Sprache nicht vollloni- :
men spricht, jeder sonstwie Berdachtige
wird zurückgeschielh Tie zwei Ein
gangspsorten in das Land sind der Weg
durch das ganze weite China nnd dies
schmalen Hiinalahapiissez den ersten
Weg macht man an sieh nicht leicht und
wer lann unbewacht die. imalayapiisse
passiren ? Eine liihne W issioniirin, die
in tibeianischer silostertracht int Lande
reisen wallte. wurde an ihren blauenH
Angen, die sie hinter einer dunklen;
Brille nur unvollkommen verbarg, er-!
tannt nnd erbarinnngeldd aniickgeJ
schickt, denn blaue Augen gibt es in
Tiber nicht. Einer der wenigen »For
scher, denen es gelang, sich nach Tibet ;
einzuschleichen, war der Ungar Alexan-:
ckk Ullllla sc stccllvs kV gclllllg lcslli,»
vollelö vknhie in Tiber zu verweilen.
Als Frucht dieses Ansenthalteg erschien ’
voti ihm die erste tlnisassende Gramnta
til der tibetanischen Z.brache j
Die Religion der Tibetetner ist der
Lamaisntus. Derselbe verlangt von
dein Laien old oberste Tugend die Näch
stenliebe, von dem Priester Liebe zur
Wissenschaft. Der LornaiSntnS lehrt
die Unterdrückung des Egoiöntud und
kennt keine so iale Ungleichheit. Einen
persönlichen ( ott kennt der Tibelaner
nicht; höchste Verkotperung der Tu
gend, Weisheit und Güte ist ihm Bud
dha, der Stistcr seitier Religion. Die
oberste Gewalt hat der Talai-La1na;
seine Gewalt ist jedoch nur geistiger,
nicht weltlicher Natur. Den traan
den Priestern, stehen nach der Ansicht
des Volkes iibernatiirliche Kräfte zur
Verfügung Sie können aus iansende
von Meilen Entfernung todten, Gedan
ten errathen nnd Aehnliches verrichten.
Meister sind sie in der großen sinnst der
Fokire, wochenlang zu leben, ohne zu
othtnen. Sie oersollen dabei in einen
schlasiihnlichen Zustand, in welchem inan
ihnen selbst die Arme ampntiren, wich
tige blutreithe Arterien ossnen tann,;
ohne daß das Blut yerauöslieszen
würde. !
Die Gebriinche in Tibet schilderud,»
wies Möwis eine aus zwei menschlichen »
Schädeldeeken gemachte Trommel vor
die er aus einem Tempel nahm« wo sie
heiligen Zwecken diente. Diese Schli-l
deldecken staminten, wie Mitwie hinzu
siigtr. von einem ehebrecherisehen Pol-re ; «
denn das ist in Tibet die Strafe sür den
Ehebruch; matt topst Beide und macht
Trommeln ans ihren Schädelm nnd so
lange die chiiidel niit einander verblut
den sind, treten die Seelen die Wan
derung nicht on. Geutiist einer reli
giosen Anordnung ninß jeder Tanti
Latna ans dein Schädel seines Vorgän
gers essen, um von der Heiligkeit dessel
lten zu profitiren Mbtvis zeigte ser
ner eine ans kleinen Schädeltuochelchen
gebildete Rette. welche sromtne Tibe
taner aus der Brust tragen, und einen
aus den Fingerknochen eines Prieterö
gebildeten Rosenkran, der eben alls
wundertvirlend ist. « ann demonstrirte
er Bettelgloeken der-Mönche, Glocken
nno erneuer, mn weichen man oen zeu
iel abwehren kann. Alles: Reiche,
Glocken, Messer nnd Amnlette waren
wunderbar schon in Silber gearbeitet·
Wer itn Beiise dieser Tit-ge ist, hat
Ueberiraft nnd kann durch den bloßen
Blick tödten. Das Opfer verliert hier
bei jede Lebenslust, nimmt keine Nah
rnng mehr zu sich nnd stirbt innerhalb
W.Tagen
Ueber eine Hochzeit ans
hoher See wird ans Cuxhaven un
terni M. Mai geschrieben: Eine ori
ginelle Hochzeit hat dee teapitiin dirdncke
von dein iin Hamburger Hafen liegen
den ttorwegisihen Schiff, Heime-« heute
Morgen gefeiert· Als echter Sertnann
wollte er mit seiner aus Tiiortoegen her:
beigeeilten Braut --—— anih dir-innre ist
Nara-mer« ans hoher See getraut wer
den. Der Sehteppdatnpier »Terichels
ling« fuhr deshalb in vergangencr
Nacht tnit dein Brautpaar, drin Pastor
England ans Norweg-km zwei Braut
jungfern und den übrigen Tranzcngen
elbabwärts und begab sich weiter hinaus
in die osfene See. Ei- herrschte ein iehr
stürlnischeö Wetter nnd die BtUaut dcr
Pfarrer nnd verschiedene andere als
Hochzeitsgäste mit anf die Fahrt gegan
gene »i-andratten« sollen ieht an der
Seekraniheit gelitten haben, Jn der
Nähe von Helgoiand tnarine der Tarn
pser fest-ges war Morgens vier Uhr-s
nnd die Trauung ging vor sich. Nach
ihrer Beendigung tout-de die Miickfahrt
eingetreten. Un Curhaven stieg die
Hochdet legeseitsrhail atra-Land nnd nahm
tu rriens Halm-in Frühstück ein,
da; nach den überft ndenen Strapazen
prachtvoll geninndet haben foll. Hier
aus wurde die Weiter-reife nach Harn
burz mit dein Vormittagezng angem
lett.
für Säuglinge und Kinder.
DREIS8IQ Jahre Erfahrung mit Castorla und_selnerBellebt
h»lt bei Millionen wn PwotW ff«»t»tt»ii une b«rtlmrot »n
■prMhan. E» l«t unfragllch du* b««te Mittel fllr BMuglfngo
und Kinder, dns dlo Welt jo gekannt. _Es Ist unsch»dllch._Klnder
mögen es._Es gibt Ihnen Gesundheit._E« wird Ihnen d»»L*ben
retten._In dieser Mpdltln für Kinder besitzen Mütter etwas ab
aol unzuverlässiges und thatsüchlleh Vollkommenes.
Castorla vertrelbtWürmeF.
Castorin lindert Fieber zustande^
Castorla verhindert das Aaswerfen von saurem Speichel.
Castorla hellt Diarrhoe und Wind-Kolik.
Castorla erleichtert die Beschwerden des Zahnen«.
Castorla kurlrt Verstopfung und Bitthungen.
Castorla beseitigt die Wirkungen von kohlensaurem Gas oder
miasmatischer Luft.
Castorla enthalt weder Opium noch Morphin, noch andere narko
tIsche Bestendthelle.
Castorla befördert den Stoffwechsel. hMIt den Magen In Ordnung.
regullrt den Stuhljind verleiht gesunden und natürlichen Schlaf.
Castorla wird nur In Flaschen von gleloher Grösse und nicht In
nnbestlmmten Quantitäten verkauft.
Erlaub« Niemand Euch etwas Anderes aufsuh»ngen, unter dem
Vorgehen oder Versprechen, es sei *'gerade «o gut**’ und
“entspreche jedem Zwack,”
Nehmet nur C-A-B-T-O-H-I-A.
\
Pas Fao-almlle der XTf */ befindet sich auf !
Unterschrift von Jedem Umschlag.
Kinder schreien nach Pltcher’s Castorla.
itmåitn Geheimniß
cSeitdem ich die
gebrauche- istmeinøwäsche we-.ißer meine
Gesundheit des-sen meine- Ärbeit leichte-r
Die-beste reinste- unit IparHamItø.
Uebemtl III haben.
FÅTMWRBÄNK COMP III-M
Schand-II ZIe ds« IIIIs,tI1::It-II -Ie es IIIIe IIIII IU und wir III-»k- II
IttIs .- c- -.I I :·- II f: ZIIIZILILIINII setbstutk hieher-Ing Stagn- Näh-stimme
- s ’ di gutem-ne edit-I- sts-he Itdetspqsmun Jede-töten IesV-km
«::-III- OtI I: Ihn-« III-o ietbfivädetndn sahn-us Schacht-. daz- MI III-I EI: se
I. .;:Is .- iIItIs III IisIIk IItt IsbeII II: II) eIIIe tmIe Epsimmnq bat. VII E,
III, II IIIIOIII IIIII cUIII I iIIII Mittsmatmmm futu- en um«
II. .I.:«.« IIi. t-«IIII tie: g vertritt-i mis. Tie- Maidgs ItIs hattet-n r IssI
. iImI unt omIIIItchu Erntet, iIIh Mbe tiefste-Id- Iatkl Muts-W
:-:IsI:·«-.. -sI Damit-lette- IIbeböIe,9Iats-II,LI1pr»qetcktIII Tit
« II IIIII WI: II kkkka our Brimthetmdmktel platIInuII b ksII III-:
uns-I skschtottsaen Such, drt out buan Entka lum Itt IIIIHIIIL -Is :
arIiIIuI kItI ItIIIte sIIIo cnsz sehittema seht IIII L fortwqu
- TII holst-Ihm Itt III-s this-II cui-en oder Will-Inh, III
r— o« III-Ist. THIS-stell Itt altem-nehm Mutters, stark dann-NR
tsII IIIIs R »Uns: ee tIIII tmIIr IIII stude- Hasdkal und Monds-isten
III CIIISIHIIIIs IIIII di- I: Axt-: -tettIIIqu-.«II:- emik « Masctnne IIIID Itt durch III: e
bindnwetsqnauemr tu IIIMmIImIIIIrI. Falls EIeeIIIe Notimathme wim
ichIsII, III-im EII wie-Ieise Eil-geahnt sucht vorübergebm schuf-»Sie Ihre
Erd-. « tii IIII IIi III I-.II-. WI ( askanIItkn III. tut-dehnen oder Das Geld roch II.
cüIkIItIIIIIkt Jede IIIIISIIIIIII its IZIII vInaItt tIIId IoIrdIIIIIII Garantie sicher-s
IIIIuIIiitIkI Hahn Sich-II vermut- WaIIIIIIIIIINvIestIetteMatdIIIIrcaIItkI P
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tttE llxfssill WWHCTUÅIS co» 342 344 Wzdssll M» Michle ILUIML
Erste National Bank,
H. Cl. xvowactb Präsident,
Ohne. Fu Heutlew slaisiren
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That ein allgemeines Bank-Geschäft!
Um die Rundschaft der Deutschen von Grund Island und
Umgegend wird ergebenft gebeten.
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