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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (June 8, 1894)
W und Landwirthschafr ErprobtesMittel, um Fla lchen, Gläser u. s. w. zu, rei ni gen. Man fchiitte in das betref fende Gefäß etwas lauwarmen Efsig und weißen Sand und fchiittle das Ge fäß tüchtig. Dann fpiilt man die Glas Eachen mit lauwarmem Wasser nach und trocknet fie sofort ab. Wafferflaschen werden auf diese Weise besonders blank. Leder zu konserviren. Schuh werl und altes Lederzeug wird bei Auf bewahrung an feuchten Lrten keinen Iriineu Schimmel ansetzen, an trockenen Orten nicht einschrumpfen und hart werden, aber auch vor dem Zerfrefsen durch Mäuse und Ratten geschützt, wenn man dasselbe mit ein wenig Terpentinol mittelst eines wollenen Lappchens ein reibt. Schlechten Geruch in Zim mern zu verbessern. Manftelle ein feuersicheres Gefäß mit glühenden Kohlen in das Zimmer, streue ein paar Kaffeeloffel voll frisch gemahlenen Kaffeepulvers darauf, verfchliefze her nach das Zimmer bis auf die Klapp fenster und verlafse sodann das im mer. Nach Verlauf von wenigen V inu ten kehre man, die Thüre hinter sich offen lassend, in’s Zimmer zurück und öffne sogleich die Fenster auf so lange, bis man glaubt, daß jede Spur von Kohlendampf verschwunden f ei. Wespenstiches können lebensgefährlich w e r d e n, wenn folche im Halse und Schlunde während des Schluckens von Getränken und Früchten beigebracht werden« Es gibt nur ein Mittel, das, sofort ange wandt, plötzliche Erleichterung bringt. Sobald man spürt, daß man im Munde oder Halse gestochen ift, nelnne man einen Theeloffel voll Kochsalz mit etwas Wasser angefeuchtet und ver schlucke dies langsam. Geschwulst und Schmerzen verschwinden hierbei in tür efter eit. Dies einfache Mittel hat schon anchen vom Tode gerettet. Spi tzen zu waschen. Die Lei terin eines Pariser Putzgeschäftee theilt ein Verfahren mit, um Spitzen, Band, Seidenzeug u. f . w. zu waschen und aufzufrifchen, wobei man die Sachen als neu wieder verwenden kann. Man wäscht die unfcheinbar gewordenen Ge enftiinde mit Kalttvafserfeifein kaltem « asfer nnd streicht fie dann nas; mit der nd fest auf eine unpolirte glatte Holz läche. Hier läßt man f ie unbe rührt feft liegen, bis sie trocken find. Spitzen und Bänder erhalten bei dieser Behandlung ihre natürliche Zteifheit wieder-, zeigen Iegliches Muster wie neu und übertreffen alle geplätteten Sachen ra: gutem Aussehen. ,EchterundgefälschterTbee. Ein rnfsifcher Chemiter gibt folgendes Verfahren an, echten von gefalfchtem Thee zu unterscheiden Man nimmt eine kleine Quantität Thee in ein Glas, thut etwas kaltes Wasser dazu und chuttelt dies ordentlich auf Rei ner hee wird das Wasser leicht färben, während eine starke Veränderung des letzteren durch das gefälfchte oder ge färbte Blatt bewirkt wird. Kocht man nun jede der beiden Sorten besonders und läßt fie bis zum Kaltwerden stehen, fo wird der Unterschied noch auffallen der fein. Der gefälfchte Thee wird durch langes Stehen stärker werden, aber durchsichtig bleiben, während der echte trübe oder milchartig wird. Tiefe letz tere Erscheinung rührt von der Gord fäure her, die ein natürlicher Bestand theil des· echten The-es ist, dem tiinsts lichen aber gänzlich fehlt. Frische Eier! Wie freudig be grüßt sie die Hausfrau, der sie gestat ten, etwas mehr Abwechselung in den ost recht eintonigen Speisezettel zu bringen. Von den vielen verschiedenen Zubereitungsartem die frische Eier zu lassen, seien einige besonders schmack hafte erwähnt: Wenn man Schinlen oder sonstige-Z geräuchertes und gesal zenes Fleisch kocht, lege man Eier mit ein und lasse sie drei bis vier Stunden, so lange das Fleisch braucht, mittochem Dei-artig gekochte Eier sind von ange nehmem Geschmack und halten sich in der Schale sehr lange, so dasz man sie stets Abends zum Butterbrod, oder als Garnitur zu Salat und kaltem Braten bei der Hand bat. Das Dotter ist etwas grünlich durch das lange stachen -ehr gut sind Kaviareier. Hartgeiochte Eier werden der Länge nach in der Mitte durchgeschnittem das Dotter herausge hoben nnd die Höhlung mit Kariiar ge siillt Eine Messerspitze doppellohlen sent-es Natron dem Wasser kugesetzn in dem man Eier sacht, sol denselben einen feineren Geschmack geben. Zu warmen Eiern eignet s ich sehr gut eine ganz gewöhnliche Senfsanee, der man etwas Wein zusetzen kann. Zu hartge kochten, kalten Eiern macht sich die Sance von verrührtem Eigelb, dae Weiße sein gewiegt, Sens, Schnitt lauch, Pfeffer, Salz, Essig nnd Oel sehr gut. Die Eier werden der Länge nach auseinander geschnitten, aus eine Ratte gelegt nnd die Same zwischen Dies-idem nicht darüber segebem Die Saure- rnnß dicklich sein« darf nicht Meint Das matt Scheiben von hart WEiemans Butterbtedleqh ehe ' m die Wien nndKapera darüber i ver . Atin tränviiiiski EIN-i G Wisse-ANY III « QM tin- s « . t— Spargellöpfen, nrebeschwänzem Par mefan- oder auch Entmerthaler Käse. Cardellen und Bücklinge werden auf iie gewohnliche Weise vorbereitet und entgrtitet, in kleine Wiirfel geschnit t.·:t, strebsschtvanzchen bleiben ganz, Spurgeltopfchen werden vorher abge briil)t, der Schinkenin Würfel geschnit ten, der Käse gerieben und von einem dieser Sachen ein bio zwei Löffel voll dem Riihrei zugesetzt und mit demselben in der bekannten Weise alsdrtihrn Das Auewachsen derZwies beln zu verhindern. JedeHauss frau, welche größere Zwiebelvorriithe hat, wird gar zu oft durch das Auswachs sen derselben, das die Zwiebeln in kur zer Zeit unbrauchbar macht, in Ver legenheit gekommen sein, und doch las sen sich dieselben leicht fiir das ganze Jahr konserviren. Man sucht die guten festen Jwiebeln im Frühjahr aus und : hängt ie in Netzen oder leichten Beu teln einige Tage und Nächte in die Raucheriammer. Ter Rauch schadet dem Geschmack nicht, erhält jedoch die Zwie beln viele Monate hindurch fest und verhindert das Austvachsen derselben. Okuliren der jungen B it u m ch e n. Zum Liuliren gehören ein scharfeo Messer, ein Beingriff und fester Rafsiabast. Will man das Oktr liren vornehmen, so mache man auf der Unterlage einen verkehrten Okulir schnitt, welcher darum am besten ist,tveil die Feuchtigleit nur selten zum Auge beim Regen gelangen kann und somit ein größerer Prozentsatz der anzuwach senden Augen zu gewärtigen ist. Weil jedoch die Rinde von den Edelreisern nicht vom Holze abzulösen geht, wie es bei dem gewöhnlichen Sommerokuliren mit frischen Trieben der Fall ist, so muß man mit dem Auge auch Holz weg nehmen und daraus stets bedacht sein, einen wo möglich scharfen glatten Schnitt auszuführen Jst dies gethan, so schiebt man das Olulirauge in die Schnittwunde von unten schnell ein und verbindet fest mit Naffia, nothigenfalls verftreicht man die Wunde mit laltfliiss sigem Baumtvache. Schon am dritten Tage schwellen die Augen an, und im Verlaufe einer Woche fangen sie an, auszuschlagen Da hinlänglich Nah rungsstoffe in der Unterlage vorhanden sind, welche sammtlich einem Auge zu geführt werden, so gedeiht dieses vor trefflich und innerhalb vier bis sechs Wochen entwickelt sich ein derart starker Trieb, daß man zum Pinziren schreiten kann. Es empfiehlt sich, das Auge etwa fünf bis zehn Centimeter von oben auf der Unterlage einzusetzen, um auf dem dadurch entstandenen Strunie den Trieb zu befestigen und ihn einestheile zum geraden Wachsen zu zwingen, an derentheiis aber bei eintretenden Stür men vor dem Abbrechen zu schützen. Wunde Knie der Pferde zu heilen. Ein franzosischee Journal gibt ein einfaches Mittel an, um die wunden Knie der Pferde zu heilen. Man weiß, daß ein Pferd mit kahlen Knien viel von feinem Werthe verloren hat, besonders wenn der Fehler, wie gewöhnlich der Fall, sichtbar-ist Wenn »ein Pferd auf die Knie gefallen ist, siihre man es langsam in den Stall, gieße zwei Eimer Wasser auf dieWnnde, unt sie sauber zu waschen, aber ohne sie zu reiben, trockne dann oder vielmehr tupfe mit einem weichen Stück Lein wand und lege fingerdickauf die Wunde gut tardirte Baumwolle lcoteon bat ting), befestige dieselbernit einem brei ten Streifen Flanell lkeine Leinwand ) und bedecke Alles mit einem nicht zu fest angezogenen Knielederz so lasse man das Pferd drei oder vier Tage ausruhem ohne den Verband zu berüh ren. Hernach wird Alles sorgfältig ab genommen, besonders die Baumwolle, ohne die Kruste, die sich gebildet hat, zu berühren; sodann führe man das Pferd ein wenig herum, aber im Schritt, damit die Kruste nicht bricht; dann lege man wieder Baumwolle dar auf, ohne diejenige, welche an der Kruste liebt, wegzunehmen, lege den Verband sammt dem tenieleder wieder an. Jn 12 bis 13 Tagen fallt die Kruste ab und man sieht eine neue Haut darunter-, welche mit Haaren bedeckt ist, ohne irgend eine Aenderung sogar in der Farbe. Das Mittel ist so einfach und seine Nützlichkeit leuchtet so sehr ein, daß es die Pferdebes itzer wenigstens ver suchen sollten. I Verwendung del-Asche beim «Gartenvau. Holzasche ist eines der lvesim Dimgmiuet, denn sie enihem alte die tnineralischen Jidhestossu Kali, Natron, Rath Kiesctsäure u. s. i w. in reichen Menge-n. Eichenholzasche I enthält vier bis siins Prozent, Fi ten und Tannenasche neun bis fün zehn Prozent, Pappeiasche 16 Pro ent, Buchenasche 25 Prozent phosphorszaure F Satze. Im Freien gebe man mit dem « übrigen Tiinger hochstenv 20 Kilo Buchenbolz- oder 30 Kilo Nadelholz Iasche. Zum Diingen in sliissiger Form krechne man i Kilo Holzasche aus 40 Liter Wasser. Man s üttet die Asche in ein Gefäß, giesst Wo ser zu, läßt die Flüssigkeit unter täglichem Umriihren sdrei Tage stehen und schüttet so viel IWasser zu, um den angegebenen Ver diinnnngsgrad Zu erreichen. Mehlthau aus Rosen. «ur Vertilgung des Mehlthmtes aus No en kann mit Erfolg Salquser angewen det werden. Man besprist Morgens nnd Abends die Blätter von oben und unten mit einer Salzlösnng (.zwei bis drei lGrqmm ans einen Litee Wasser-, oder so Gram ens eine Manche Gieß klanne). N vier Te wird der E »s- W . « --v«’o---.«i-—»-· - s 4I s Die fünf Sinne beintKos chen In der Küche sind unsere fitns Sinne ganz unentbehrlich und helfen ;ein-.inder aus. Vor allen »t. ingen heißt Fee sehen, was man vor sich hat und appetitlich und schniaithast bereiten solt; doch auch horen muß man das siiocl en, sowie Tarnpfern Prahelm IPfeifein Zischen und Schmorem um sang der Art des Geriiusches urtheilen kzn tonnen, wie weit die Speise, was szu thun ist T ie feinen Geruchonerven sagen gar bald, ob im Topf oder in der Pfanne alles in Richtigkeit ist, ob die Nahrung-mutet frisch und von bester Beschaffenheit sind. Durchdas Gefühl in der Hand lernt man das richtige Zinsen der Speisen, merkt man beim Uniriihren derselben, ob sie dick oder diinn, sciniig oder wasscrig sind Der fünfte -inn endlich, der Geschmack ist i der maßgebendste und unentbehrlichste. Die besten nochrezepte sonnen ganz regelrecht ausgeführt werden, fehlt aber der eigene, feine Geschmack, der nicht . heraussindcn irae dem Ganzen mangelt, so ist ed doch unt die Erfolge unserer Kochknnst geschehen. Aber nur durch die Uebung wird man Meister, und s darnn nicht verzagt, ihr jungen Haus i frauen, ntutiiig an s Werk, es wird ge lrisnt durch den Sieg. ; Die DauereinesSpargeli b·eete hiingt wesentlich von der Be handlung desselben ab. Wer, wenn die ZPslanzen kaum einige Jahre alt sind, schon viele Rohren sticht, auch spater Ebeim Stechen kein Maß hält und die iWurzeln verletzt, und das Beet zu dün IIU nnterliiszh darf auf keine lange auer rechnen. Jiimint man den sun en Pflanzen nur wenige Röhren, ver s ahrt man später beim Stechen mit « Vorsicht und Maßigung, heilt man das Beet durch Düngung in guter Nahr kraft so wird sich ein Spargelbeet : bis 20 Jahre lang ergiebig zeigen. « Frische Wunden an Obst sbautnen, die durch Anfahren oder sBerletsung mit dem Pfluge oder auch ; durch Betragen von Thieren entstanden ssind, kennen, wenn nicht all zugroß, rasch geheilt werden, wenn sie ehe sie eintrocknen mit einein scharfen Messer ausgeschnitten nnd mit Baumwachs bedeckt werden. Jm Nothfalle leistet auch Verstreichen mit angefenchtetetnz Lehtn gute Dienste. Wenn der bloßgc legte Splint nicht vertrocknet, bildetl sich sofort eine neue Rinde. Im ent- · kgengesetzten Falle schließt sich die nnde sehr langsam. Nutzen der Fledermäufr.iz Wie die nützlichen syrofche und Kröten verfolgte man leider fast überall auch die Fledermause, und doch gehören sie Zu den nützlichsten Thieren, wenngleich ! te durch ihre häßliche Gestalt und its-en Z . uschenden Flug nicht ansprechen. Die T ledermaue nährt sich nur von Jnseki ; ten, die in der O acht ihr Wesen treiben. . Nachtschmetterlinge welche so viele schädliche Raupen erzeugen, NachtslieiJ gen und Käfer-, namentlich Maikäfer,z « von denen eine einzige Fledermaus in ; einer Nacht mehrere Hundert fängt, . find beliebte Bissen. Eine allgemeine I Shonung der Fledertnause kann daher nur von Nutzen sein. Heilung de r Schafriiude Daosneilveriahren besteht tn derilntvens j dung eines klieinigungobades und zweier Räudebiider. II ie Bäder werden an warmen, sonnigen Tagen in einem großen Bottiche oder in einer Wanne gegeben. Temperatur 104 Grad Fahr renheit. Das Reinigungebad wird aus zwei Theilen Potasche, einem Theil Kalt und 50 Theilen Wasser bereitet Auf ein Schaf werden » die Lz Quart Flüssigkeit genommen. Sobald dao Bad bereitet ist und die Schafe um die Wonne versammelt s ind, wird ein Schaf von einein Gehilfen an den Vorder und von einem anderen an den Hinter deinen gefaßt und in dao Bad einge taucht. Ein dritter Gehilfe reibt die ganze Haut mit einer Wurzelburste ab Auch der iton tst mehrmals unter-zumu chen jedoch nur bis zum Maul und zur Jiose, welche über die Flüssigkeit gehal ten werden müssen Bei dem Unter tauchen deo Kopfes sind dem Thiere die Augen zuzuhalten Nach vier Minuten ist die Sache fertig und ein weiteres Schaf kann ein etaucht werden Das gebadete Scha ist alsbald mit Heu Liischeln tüchtig abzureiben und die Lange aus der Wolle auszudrücken s Hieran wird das Thier an einen ge schütztem womöglich sonnigen Ort ge bracht nnd stets warm gehalten. Selbst verständlich muß dafür gesorgt werden, daß die Thiere nicht zu den noch nicht gebadeten Schaer oder an Orte gelan gen, wo sie neuerdings angesteckt wer den konnten, desshalb ja nicht in die alten Standotte, wenn dieselben noch nicht gereinigt sind. Saugenden Schaf miittem sind die Ente-r nach dem Bade mit reinem Wasser gründlich abzuwa sehen. Tit Witscher selbst tniisien sich von Zeit Fu Zeit in kaltem Wasser die Hände reinigen, letztere auch mit Oel in den Pausen während des Badgei schaftee) ten-streichen- Dett folgenden Tag wird dae Mandel-ad nach demsel ben Verfahren nnd unter denselben Vorsichtsmastregeln gegeben. Dieses Bad ist zusammen esetst aus sechs Thei len roher starbasitnrtz tut Theilen Aebkalh je 12 Theilen Sodasalg und Schmierscife und 1000 Theilen ißen Wassers- Ein Bad, das site 100s se berechnet ist, setzt sich zusammen aus: roher Karbalsiiure 1500 Gramm, hei ßes Wasser 250 Quart. Nach vier bis siith Tagen müssen die Schafe dasselbe Brd wieder erhalten, ntn die inmi sessext ausgeschlüpften Milben zu tadte-i, weit die Eier durch M Rändebad nicht W Men Die beiden Kollegen. Der anegezeichnetste Medalllenr nnd Stempelschneider des vorigen Jahrhun fdem-zu wetcher Zeit ntau noch viel Werth aus Schaumiinzen legte und bei jeder feierticheu Gelegenheit solche schla gen ließ-war Johann diarl Hedlinger, ein Schweizer, dessen Kunstfertigkeit , alles bio dahin Geleistete weit iibertraf. i Er war 25 Jahre alt, als er sich 1716 gnaeh Naneh zu dem berühmten Stem spelschneider Saint-llrbaiii begab, um ; mit ihm gemeinsam einige Zeit zu arbei Iten. Im Jahre daraus reiste er nach Paris. Unterwege- begegnete ihm fol , gendes Abenteuer. s Es war die Zeit des Cartouche und sanderer Rauberhetdeu. Sehr häufig ; hörte man von Räubereien, die ans den IfranzösischenLandstraßeuvorfielen So geschah ed denn anch, daß die Post . kutsche. iu welcher Hedliuger mit einigen anderen Retsenden saß. vott einem Du end Banditen überfallen wurde beim Tinssiren eines Waldes in der Niihe von Meaux. »Halt !·« wurde geschrien, ttnd der Postillon, durch den Anblick der ans ihn gerichteten Pistolenniiiudnngen er schreckt. mußte wohl gehorchen. Die Passagiere mußten aussteigen nnd wur den ihrer siimmtlichett Werthsacheu be raubt. Fiir Hedlinger war besonders schmerzlich der Verlust einer Anzahl goldener und silberner Schaumiinzeti, gewissermaßen seine »Antorexemplare,« denn er hatte selbst die Stempel dazu versertigt. Diese Schanntlinzen betrach tete der Anführer der Bande, ein schon besahrter, granbärtiger Kerl· rnit ersicht lichem Interesse. Er begehrte dann den Paß des Schweizero zu sehen, in wel chem staud, daß dieser Stempelschneis der—Gravenr-«sei. Tat-aus finster-te er ein Weilchen mit einigen Banditeti. Nächstdetn wandte er sich boftich an Hedlinger und sagte: »Ich freue mich, Sie kennen zn lernen, mein Herr, denn ich bitt Jhr iiollege, auch Stempel schneidet«, freilich seit Jahren etwas aus der Uebung gekommen Sie werden die Güte haben, einige Zeit unser hoch gee rter Gast zu sein«-« er erstaunte Künstler pt«otesttrte, aber dass hats ihtn nichts. Man ließ die anderen ausgepliinderten Reisendeu wieder in die Postkntsche steigen und ge bot dein Postillon, wegzusahretn Ald daun verband nian detti jungen schwei ålerischen Medaillenr mit einem seidenen uche die Augen uud drehte ihn dreimal uut sich selbst, worauf zwei der Ban diten ihn bei den Armen saßten nnd mit sortsiihrten. Als nach einer Stunde angehalten und ihm die Binde von den Augen genommen wurde, befand er sich in einein gewolbten Keller. Er wurde mit Speise und Trank gut bewirthet, und matt betrug sich gegen ihn sehr artig· « »Weder Herr Kollege,« sagte nach der ; Mahlzeit der Alte zu ihn-, nachdem er; ihm eine neue holländische Thonpseises nnd vortrefflichen Tabat angeboten, I .also Sie haben die Stempel zu diesen ; prächtigen Schnumiinzern welche wir bei l Ihnen fanden. selbst geschnitten 'r« I «·:Zawohl,« versetzte der Gesanpenr. » in echter Künstler sind Sie . Ich weiß Zhr Genie zu würdigen.« ch Hedlinger verneigte sich sehr geschwei ell. »Sie vermuthen wohl schon, weshalb ich Ihre werthe Person mit Beschlag be legte L-« sragte lächelnd der Alte. »Nein !« »Nun, so erfahren Sie es benu: wir wollen Loniddoro machen. Ich habe dahinten eine kleine Miiiizwerlstiitte ein gerichtet. Stempel habe ich auch schon geschnitten ; aber da ich seit so vielen 1Jahren aus der Uebung bin, so sind sie mir leider nicht so gut gerathen, wie es sein müßte. Sehen Hie, hier sind die Stempel !« » Er zeigte zwei MilnzsternpeL Aver und Revere. »Oui«-« jagte der Schweizer, nachdem er sie prüfend betrachtet hatte, »die las sen allerdings Manches zn wünschen übrig. Der Sternpellchneider der könig lichen Münze würde darüber nur die Achseln zucken. Aus den ersten Blick erkennt man die Unechtheit.« »Das ist es ja gerade. lieber Kolle e! Nun, so möchte ich Sie also bitten, file unsere prosettirte Miinzstiitte hier einige wirklich gute Stempel zu versertigenl Der besten Behandlung können Sie gewiß sein während Jhree Aufenthalte bei nnd-« Hedlinger war wie vom Donner ge rührt. Er, der ehrliche nnd ochtbare Künstler, sollte der Genosse nnd Helfer der Falschmünzer nnd Räuber werden ? Niminermelsr ! Nachdem er sich von seiner Bestiirzsng einigermaßen erholt, sagte er: » as geht nicht an, mein bester Kollegc.« »Sie wollen nicht? Warum ficht? Notlsigensallo toiirden wir Sie zwingen, siir uns zu arbeiten.«« «Begrcisen sie doch die Sachlage-, Herr Rolle-sei Sie sind ja doch liber zengi, daß ich Ansicrgeivolsnticheo leiste. Nun denn. so oiei schlechter Sie arbeiten, alt- der Stetnvelschneioer der königlichen Münze, so viel besser würde ich arbei ten, denn die Mittelmiißigleii der fran zösischen Miinzstempel nachzuahmen, ist mir ganz unmöglich. Man würde also wieder i .tzweifelhasr sogleich die Unecht j heil erkennen-· » Der ehemalige Graoenr kratzte sich » inier dem Ohr und überlegte eine ; ieile. Dann sagte er löslich: «Sa äprisii, ich glaube wirklåk Sie haben iiiiechtl Sie sind dertrefsliche Künstler, Iich hin der außer Uebung gekommene Stümper-, der Pariser Kollege keprii en rirt die branchoare Mittelmiißig eil. Wir Beide können also nngleicher Weise durch-aus nicht so arbeiten wie er. So wird denn leidet meins oner Plan zu Wasserl .Wobl. derr olleae« kalten J Sie nach ein bischen aus; dann werde ich Sie wieder auf die Landstraße brin gen.« Hedlinger rastete ein Stünd en bei den Räubern inr alten Keller. arans verband matt ihm wieder die Augen und feierte ihn fort. Er bat vorher nach, da man ihm wenigstens einiie seiner Schainniiuzen——die ihm in Paris zur Empfehlung dienen sollten-— zurückgeben möchte, aber der Alte sagte: «:)i-:iu! Ich will diese schönen itnnstwerke alle behalten zu Stiidieuzweckeii.« Doch gierckte er ihm wohlwollend genügendes eiiegeld ni. Man sührte den Künstler durch den Wald bis an die Landstraße, drehte ihn, wieder dreimal unt nnd nahin ihm die Augenbiude ab. Der Alte aber sagte freundlich zu ihm: »Gehen Sie eine kleine halbe Meile vorwärts, dann er reichen Sie ein gutes Wirthshaus, wo Sie iu aller Gemiithliehkeit auf die Au lunst des nächsten Postwagend warten können. Leben Sie wohl, niein lieber; Kollege!« Daraus verschwanden die Banditeu ini Walde. . J Hedliuger gelangte glücklich nach Pa- : ris, wo er sich achtzehn Monate ans hielt und viele schöne Arbeiten lieferte. Taun wurde er unter sehr vortheilhafs ; ten Bedingungen als »idiliglicher Me-; daillenr« nach Schweden beruer nndJ wirkte dort lange Jahre. Seine zahl-! reichen prächtigen Schautniiuzeu sind( noch heutzutage die Zier-den der Samm-l langen und das Entzücken der Kenner. l - ( Illustritte Volks- und Fami lieu -Hibllvthek. Unter dein Protektorat namhafter Per sönlichkeiten ist ein Verein von Literatur freunden zusammengetreten, zur Verbrei tung vollsthiiinlicher Meisterwerk aus der deutschen Nationalliteratur,ioioie aus den Literaturfchätzen aller Nationen. Die Ausgabe des Vereins »Mineroa« geht dahin-wie aus den vorliegenden ersten Hesten ersichtlich-— die Hauptwerke unserer Nationallitcratnr allen Stauden izu eine-n überaus billigen Preis-—' ) ists isiir jedes reich illusirirte Heft in bester iAusstattung—iugängig zu machen Bei ’den bisherigen hohen Bücher-preisen lonn ten die besten Liedlingsrverle——wie Gö ithe, Schiller Lesfing, Kleist, Deine, JShalespeaie, llhland, Bürger, etr.—-— »Schriften, die utn des sittlichen und gei sftigen Wohleg unserer Nation die weiteste Verbreitung sinden sollten, nicht Gemein gut werden. Darum begrüßen wir ein Unternehmen, das die Beschaffung billi ger und dabei gesunder Nahrung für Geist und Herz unseres Volkes einein Jeden ermöglicht. Möge bald kein Bau-, wo die deutsche Zunge klingt, aui der ganzen Erde sein, in dem nicht die Lite ratur-Ferse der «Mineroa'«' vorhanden sind. Die illustrirte Volls- und Familien Bibliothek erscheint in 52 Wochenheften c» 5 Cents; der Abonnentenpreis ist 2 Dollars 50 isents pro Jahrgang Sie ist bei allen Buch- und Zeitungshändlern zu haben und bei J. l'. WIXDOLPIL 305 W. 2. Str» lkirand Island, Neb. lrnl Mai, Juli, Oli. Präiiiien- Bibliothec enthaltend Romane u. s. ru. in Heiten (-·e 15 Cis. Tie Hefte sind verhältniss tnäßig hoch ini Preise, jedoch hat Jeder, der 100 Hefte erhalten, Anspruch auf eine der folgenden Prämien, wooon er sich die ihm passcnde aithvählen l'ann: Prämie No. l. Eiueprochtvolle Baum Stand Uhr. Tas Gehör-se dieser Uhr, in vorzüg licher S-chnitzerei-Arbeit ausgesührt, stellt . in naturgetreuer Nachahmung eines jener »so reizend aussehenden Schmerzerbäuser dar. Das Uhrcoerk ist ein »Es Tage-« Schlag-vers oon anerkannt guter Quali tät. Eine besondere Attraltion dieser Uhr ist das doniit verbundene Muiitwerk. Diese Uhr ist eine Prachtzierde für jedes Haus« Prämie Ro. L Etue seinem-le - Taschen-essen tildelsllllctl llunling Umson) Das Gehäuse ist hergestellt aus HI lnrätigem Golde über einer Metall-l5.ocn- T positiv-ts-Zwischenlage. Das Uhr-vert. zeichnet sich durch seine T-auerl)aftiglcit, »durch das vorzügliche verwendete Mate rial und die Güte der Arbeit ganz beson ders aus. Prämie No. J Eine glockenrein gestitnmte, echte Cis-weiser Spieldoie. ; . 14 Zoll lang, von herrlicher Kleing-1 )lülle, neuester Construktion mit ermt starkem Werk, sechs Stücke spielend, mit Harfe nnd Stückanzeiget", zum belie bigen Wechseln und Repetiren Jst jeder Beziehung solid und dauerhaft construirt. Durch Erwekdung derselben verschafft man sich eine bleibende Freude und eine Fülle der schönsten Unterhaltung Prämie No. »l. 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Bl. sitsba hin Mr seen-, Ist scheu m III-ris sli se ein sind Ine, tief sie soc cis-UT sle bade ein Dis-Ma- nns hielt II Gleich UOMMWMIUMIWUM IIENRY GARNY Deutscher Rechtsanmnlt, --.-I(ak:iznnni— Iriedenskichtm Cur-ims- und Disku Geri chieu Alle Arten von gerichtlichen Totnmentesi prompk anggefertigt h ..-.-—)- L , cfsee im see-ums Aar-. sont Gefäss-« ok. n. c. ninssz T Sahn-Ietzt J Lssice im »Jadependem« Nebätcbe.—jzahne schmerzlos ausgezogen-. snis H Der Qdeii TYPB WMTBR 820 taufen den OVSLL NPS Isllcs unt 73 Ihn-atmen und dik- fsn »- siUSLS cUc VIILL, gen-nimm dessen Athen m mache-I im leg-nd eint Auf-inne die gemacht tit. zu nahmde Einfachheit mit I anschaf Itgtuh s-chnklltgkett, reichte-tut Iee L v e I a I Kot-, höl- taugec ohne Icpokkuukksnm st inuu neu entset- Maichinh Hut tun immedan das dsn c um«-um inne »in tu n Ut, iu buu en I e U, a ccke l » L u t I i I k. »weil »m- bmuchhoc Our alle Kilm »’1’H«s tsmning Evi- eem Tutckentesie gis-h M schritt-, »me, deutliche Raimund-in 2 over 10 « :,-,»s but-m unt ein-m Inst : Mut-m Kennst-I nottut Ju gemä eme let-Wiesen« Indus Nun ·s."5.-««:Icutev-.1-,s«n in I Inqckr Nu Issenxsn Its-« kamt- shcun L »Hu-m, k« Du qmsze THE-it Einem .«-. ..jsx t« du »Wusks cAsC ODSLL«. 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