Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, June 08, 1894, Page 6, Image 6
MAdvokat Laut-et Fidese von H. E. F- Arnaud. (2. Fortsetzung) Beim Wiedereintreten in fein Haus iand er Katharina an der Thüre seines Tabinets, wo sie in Thriinen gebadet auf ihn wartete Vetter, rief sie und konnte vor Schluch zen kaum sprechen, wenn sie wüßten, was porgefallen ist! . . . Sie fiockte, als sie dein Adoocaten in das finstere und zornige Gesicht blickte-; blötzlich begriff sie, daß er Alles wußte. Nun, Katharina, lassen Sie mich Alles hören, sagte er und setzte sich. Marias Magie-, der immer böse Nach richten bringt, ift dagewesen, er wollte Sie sprechen . . . Er hat mit der Tante geredet . . . Und hat er Alles gesagt! Und meine Mutter mußte dabeisiehn und eine solche Demüthigung anhören! unterbrach sie Jarques Loubet außer fich. Sie hat Marias Magis stumm ange hört; aber sobald er weggegangen, fühlte sie fich unwohl, und wir mußten sie in das Bett tragen Gott stehe uns bei! Der Adoaeat ging aufgeregt in feinem Cabinet auf und nieder. Katharina, die sich mit gefaltenen Händen an die Wand lehnte, weinte bitterlich. Wenn es nicht wahr wäre! begann sie wieder, wenn Marius Magie- gelogen hättel Meine arme Schwester! Man hat sie vielleicht oerleumdetl Das werde ich bald auftlären, jagte Laubet mit sinfterer und entfchlossener Miene. Auf diefe oder jene Weise muß es damit zu Ende kommen! Meine Mut ter! Welche Demüthigung nach ihrem heiligen Leben! »Zum Glück sind Sie zu ihrem Trost da, armes Engels-kind! Er stieg zu Mise Loubet hinauf; die alte Frau sagte zu ihm einfach nur: die schlechte Ausführung des unglücklichen Mädchens wird mir den Tod bringen; fage es ihr, wenn du sie einmal wieder stehftz dann wird sie vielleicht bereuen! Der gute Bürgerftand hielt damals auf Sittenftrenge, wie der hohe Adel auf Ehre; Mifes Loubet hatte während ihres langen Lebens jene Tugend, von der keine Frau in der Familie Loubet jemals abgewichen war, in vollkommen musterhafter Weise geübt. Die öffent liche Entehrung ihrer Nichte mußte ein tödtlicher Schlag für sie sein. Tie alte Magd, die seit vie.3ig Jahren zum Hause gehörte, war eben so tief betrübt wie ihre Herrin; sie nahm sich die De müthigung der Laubets zu Herzen, als ob es sich um ihren eigenen Ruf gehan delt hätte. Sie schreckte jetzt fchon zu samtnen, wenn sie an die Gespräche, die Fragen dachte, die sie in der Nachbar jchaftsauszuhalten haben würde. Der Advocat sah einen Augenblick dem Weinen seiner alten Mutter in schmerzlichem-Mitleiden zu; dann kniete er am Bette nieder und sagte: Jch will ihr nachreifen, ich werde das unglückliche Mädchen aussuchen, ich werde sie zurück bringen. Dann werden wir darauf be dacht sein, sie zu einer Aenderung ihres Lebenswandels zu bewegen. Jaeques, sage ihr, daß wahrhafte Reue von ihrer Seite ihren Fehltritt und unsere Schande wegwiischt8 rief Mise Loubet aus, indem sie ihren Sohn um armte. Sage ihr, daß ich ihrer als der Schwester des Engels gedenke, den du bald heirathen wirst! Bei diesen Worten wandte sich der Advoeat traurig ab; neben der geheimen Leidenschaft, die in der Tiese seines Der zens glühte, war von der Neigung, von der er bis vor Kurzem sein ganzes Le bensglück erwartete, wenig übrig geblie ben; er sühlte nur noch die Neigung eines Bruders zu jenem anspruchslosem in seiner Liebe sa zutrauenseollen Mäd chen, und er erschrak über die Verbind lichkeiten, an die ihn die Aeußerung sei ner Mutter erinnerte. Jn diesem Augen blick wünschte er, sein Leben, das sich bisher nach dem Vorbild und Muster von drei oder vier Generationen ent wickelt hatte, möchte durch irgend ein entscheidendes Ereigniß erschüttert und ans dein Geleite gebracht werden. Er wünschte es so heiß und sehnsüchtig, daß ihm der Verlust seiner ganzen Stellung als Preis der Freiheit nicht zu hoch er schienen wille, nnd um sie zu erreichen, würde er selbst vor keiner jener Hand lungen zurückgewichen sein, weiche das Leben nnd das Vermögen eines Mannes in Frage stellen. Der Udvoeat traf seine Vorbereitun gen, alt gelte es eine längere Abwesen heit, nnd nach am nämlichen Tage reiste er ab, ohne die Marauise noch einmal sieh-UNDER Z Dng verhänguißvolle Johannigsest Im vorüber-, nnd im Loadec’schen Hause schien Niemand mehr zu wohnen; die Fenster blieben Tag und Nacht geschlos -- sen; die Nachbarn sahen das hübsche Gesicht Katharina-s nicht mehr ans dem engen Ballen zwischen den Zweigen eines spanischen Jssmins erscheinen, mit dessen sternförmiger Blüte sie sich die blonden Haare zu schmücken pflegte· Das arme Mädchen ging nicht mehr aus dem einst friedlich glücklicher-, nun trau rig öden Hause. Der Idsoeei blieb qui nnd ließ nichts III sich hören; Miso Leut-et Ins ster benskrank; die alte Magd war sast km djsch geworden. Sie machte sich Tag M Its in dein Intent- niii Ort-en der Mit zu s sie- irsd sqie den Ellen DWHULDI » It Ist-bei III-, er »in seest des erzm ei- pur-» Tagen die Stadt verlassen, hatte sie sehen vergesse-. Katharina inngad die beiden alten Frauen mit der liederollsien Sorgfalt; ihrem von grausameni Knininer zernag ten Herzen war strenge Psiichkersüllung eine Erholung, in der sie sich aus-ruhte; sie ertrag das Unglück, von dem sie be treffen, mit der schwärinerisch gehobenen Stimmung eines zartfühleiiden nnd glaubensseligen Herz-ask Sie betete fortwährend für ihre unglückliche Schwe ster nnd sür Jkicqiies Laubet; jeden Morgen erwachte sie mit der Hossniing sie heute Beide wiederzusehen. und Tag für Tag pflegte sie Miso Loiibet ans ihrem Krankeiilager in der nämlichen Erwartung; dann, wenn es wieder Abend wurde, wenn sie die Thitre am hause, dessen Schwelle Keines der Er warteten überschritten hatte, mit den schweren Riegeln adschloß, sagte sie traurig: Morgen! O! inein Nott! laß Jaeqeies nicht zii spät heinitehrenl Miso Laubet bennrahigte sich mehr und mehr darüber, daß ihr Sohn sie ohne Nachricht ließ; sie fürchtete, daß irgend ein Unglück geschehen sei; sie sagte öster: Katharina, ich glaube, ich werde meinen Sohn nicht mehr wiedersehen! Ich denke niit Angst daran, zu sterben, ehe er wieder da ist! Wer weiß, wohin er dein unglücklichen Mädchen nach reist! wer weiß, wann er wieder konith ... Genau zwei Wochen nach dein Johan nisiest starb Mise Landen Am solgenden Tage, zwischen elf Uhr und Mitternacht, wachte Katharina in dem Cadinet des Advoeatem Die alte Magd hatte sich längst ziir Ruhe gelegt und iiete Stille herrschte in dem wie eine Gradeapelle einsamen und düsiereii klei nen Hause. Katharina weinte, indem sie an das Ereigniß dachte, diireh das in so kurzer Zeit ein so langes glückliches Zusammenwohiien zeistört worden war; sie weinte indem sie an den Schmerz Jacques Loudets dachte, wenn ei0 sie hier, wo er sie init seiner Mutter verlas sen hatte, allein wiedersinden würde. Ein leises Klopfen an der Hausthüre entriß das junge Mädchen jählings ihren schmerzlichen Gedanken; sie sithr aus; so pflegte Herr Laut-et anzupochen. Er war es wirklich. Katharina wich zurück, als sie ihn erblickte-; dann wars sie sich in Thrönen ansdrechend in seine Arme. O inein Gott! Sie warens krank, Vetter JakqiiesI . .. ries sie aus. Wie haben Sie sich verändert! . .. Auch er weinte. Gute Katharina, sagte er nnd küßte sie ans die Stirne, wie befindet sich meine Mutter? Sie zuckte zusammen nnd drückte dem Adascaten krampfhaft die Hände, indem sie die Augen gen himmel erhob. Er verstand sie sofort. Todt? murmelte er vor sich hin und sank wie vernichtet in feinen Sessel. Beide schwiegen tange; nur ihr Schlnchzen war hörbar. Katharina, die; neben Herrn Londet auf den Knien lag, fand für ein so großes Leid kein Wort des Traftes. Das Gesicht des Adven ten war bleich nnd abgemagert, fein Ausdruck kündigte noch anderes Unheil an. Von Entsetzen ergriffen, wagte das junge Mädchen nicht, ihn zu fragen. Endlich, nach langem Zögern, rief sie: Und meine arme Schwester? Marnis Magis hat gelegen, antwor tete et rasch nnd kurz, sie ging nicht mit Herrn von Lanfac davon. Ah! rief Katharina freudig, ich mußte es wohl, es war eine niederträchtige» Verlänmdungi Meine arme Schwester! Aber sie ist nicht hier! Niemand hat sieJ wiedergesehen! Ach! wo ist sie? ; Der Advocat hatte sich eishodenz düster nnd in siebethaster Erregnng blickte er um sich nnd preßte die Hand an die Stirn, als wollte er die Gedanken za-. fatnmenhalten. J Katharina, sagte er mit gepreßtes; Stimme,. sich dem jungen Mädchen wie- I der nähernd, Sie kennen noch nicht unsers ganzes Unglück; ich bin in einer schiert-; lichen Lage: ich muß das Land verlassen;" es handelt sich nat mein Leben . . . Ich reife morgen Jch gehe mit Ihnen. Mein, Katharina, nein! Lag ist un möglich. Flüchtling, bald von allen Seiten umstellt, wer weiß, ob ich Zeit haben werde mich zu retten? Sie hörte ihn voller Erstaunen nn, ohne seine sonderbaren Reden zu ver stehen nnd eine Frage zu wagen. Begeben Sie sich zur Ruhe, Katha rina; ich meines-theils bleibe hier, fuhr er fort; ich brauche die ganze Nacht, unt meine Geschäfte zu ordnen. Da warf sie sich ihrn zu Füßen und tief: Lassen Sie niieh mit Ihnen wachen Jaeques, Jhr Ausfehin ätigftigt mich! O! mein Gott! was ist denn nur gesche hen? Warum wollen Sie mir nichts sa gen? Jch bin kein Kind mehr! Sie tön nen sich auf mich verlassen. Er winkte ihr, sich neben ihn zu seyen, und sagte: Wenn Sie wüßten, wie weh mir Ihr Kummer thuit Ich bin ohnehin schon zu beklagen! Sie trocknete ihre Thränen eiligst and versuchte ihren Schmerz zu unterdrücken Aber ihr Herz war überm-U; es brach bei dein Gedanken an die bevorstehende Trennung. Kothnrino, sagte der Advoent nach einer Pause sanft erzählen Sie mir von meiner armen Mutter. Welche Nacht! «Das junge Mädchen, desi- siih zasomntengesnnken in dein Mel log, überließ sich ihren düstern serzrseisiangsvollen Gedanken Der IDIUILZszmb ernäan-i Tthiiltez nie-: . » sites e e sit-e d sum-rette m sich hin: Meine Mattert nieine arme Mut ter! Its der Tag anbrach, richtete er sich auf nnd, Katharinens Schulter berüh rend, sagte er zu ihr: Consine, dort auf meinem Pult liegen Papiere, vie Sie betreffen: der letzte Wille meiner Mutter, durch den, für den Fall daß ich, ihr rechtmäßiger Erbe, nicht erscheine, Sie als ihre Unioersaler bin eingesetzt sind; dazu sonstige Schrift ftücke, deren Bedeutung Ihnen die Leute vorn Gericht erklären werden; und die Adresse. unter der Ihre Briefe sicher an mich gelangen. Jetzt müssen wir schei den, liebe Katharina! Möge Gott Sie ebenso glücktich machen, wie ich es nicht bin Sie weinte nicht mehr, sie betete mit gefatteten Händen, vor dem Sessel knieend. Der Advoeat küßte sie aus die Stirne und sagte mit etstickter 1Stimme: Armes Engels-kind! SchutzengeL den Gott bisher unserm Hause gegebent Du bleibst allein hier! Lebewohts LebetoohlS Der Advocat verließ die Stadt und gelangte ins Freie! er hatte noch ein Le bewohl zu sagen und wagte sein Leben dabei. Die Marquise bewohnte seit einigen Tagen den «Pavillion«, ein rei zendes Landbaus, das eine halbe Stunde »von Air in einem kleinen Thale lag, in Iwelchem ein Bach die üppigste Vegetation hervorrief. Jm dichten Blätterfchatten zrieselte das Wasser dahin; die Flora des sSüdenä hatte ihr reiche-s Füllhorn über »diese Wiesen ausgeschüttet, die sich an ’den Abhängen der piniengekrönten Hü gel hinzogem Der Papillion war hinter einein durch große Kastanienbäunie gebildeten grünen Laubvorhange versteckt; ein gewundener, mit Cypressen und spanischem Ginster eingefaßter Pfad führte zum Hause. Der Advoeat irrte den ganzen Vor mittag im Wäldchen umher; das Denken war ihm eine Last; Erschöpfung und Schmerz hatten ihn geistig abgestumpft; planloö, wie von einer unsichtbaren Hand getrieben, ging er hin und her. Gegen Mittag folgte er dem Wege nach dem Papillen. Die Marqnise befand sich allein in einem großen Satan mit italienischer Einrichtung; durch die niedergelassenen Jalousien drang kein Sonnenstrahl ein; es herrschte ein so tnitdes Dämmerlicht in diesem Raum, als wäre er von einer Alabasterlsmpe beleuchtet; die in Grau qemalten Bilder auf den Wänden mach ten in diesem Halt-dunkel einen schonen hesten, seltsamen Eindruck. Die Mar quise, in tiefer Trauerlleidung, ruhte ans einem schmalen, niedrigen Divan Sie suhr titternd empor, als ihr eine ihrer Frauen den Advacaten Loubet meldete Was will er von mir? fragie sie " Er trat ein. Als die Marquife be-» merkte, wie erregt und verstört er aus-; fah. fchral sie, von einer unbestimmten Befürchtung erfaßt, zusammen. i Guten Tag, Meister Loubet, iagteJ sie, sich zutn Lächeln zwingend, Sie ha ben sich lange nicht mehr sehen lassen. Er trat bebend näher und antwortete mit gepreßier Stimme: Jeh war auf der Reise, auf einer un heilvollen Reife, Frau Murquiie, und siehe eben im Begriff, wieder zu verrei fen .. . Für kurze Zeit, ohne Zweifel? Vielleicht für immer. Betroffen, mehr von der Art, wie er sprach, als über das, was er sagte, fah fie ihn an und starrt-neue einige unver ftändiiche Warte. « DJch wollte von Ihnen Abschied neh men, fuhr er fort; ich wollte Jhneie tagen, was Sie morgen, vielleicht heute,s als öffentliche Neuigkeit erfahren wär-I den; ich bin auf der Flucht, ich ftehe im; Begriff, tnich ins Ausland zu fiüciitenJ denn ich hatte ein Duell und dabei daöt Unglück, einen Menschen zu tödten . . .( Die Marquife unterbrach ihn mit einein leifen Ausruf und wandte das Gesicht alt. Man wird sich erzählen, ich hätte den Mann getödtet, unt die Ehre meiner Familie Zu rächen, redete der Advocatl weiter, und ich werde die Leute bei den-! Glauben lassen; aber Ihnen will ich offen erklären, wie es in Wahrheit karn. Der Niederträchtige unterstund sich, mir zusagen, er sei Ihr Liebhaber, Sie seien seine Geliebte . ·. Jch habe Sie gerächt, Madame . . . Sie haben Lansac getödtet! Lansae ist todt! . schrie die Marquije, sich starr lausrichtend — l Einen Augenblick standen sich Beide stumm gegenüber. Frau von Ärger-il liers wallte weiter sprechen doch die Worte erstarden ihr aus denkippem ihre Gederden und ihr Blick drückten die ent seylichste Verzweiflung aus« Ah, er hat dieWahrheit gesagt! mur melte der Adoaeat in nantenloser Be stürzung i Die Marauise war ohne Bewußtsein zusanimengesunkeu. Er starrte die iOhnniächtige mit gedankenlosem Blick Jan; dann ging er langsam hinaus und eilte quer durch die Felder. Am nämlichen Abende brachte der Ca dett Beauregard bei seiner Rückkehr aus Arrigo-m die traurige Nachricht heim, daß der Adoocat Loubet den Capitän Hektor von Lansar im Duell getödtet .hahe. « Marias Magis war der Erste, der in den Gasthof lies, in welchem der Carpi Htlin gewohnt hatte, und bald sammelten sich dort alle Müßigganger der Stadt, unt die geheimnisvoller- Urnstande« wel the mit dem Ereigniß verknüpst sparen, Izu besprechen. Die Bewunderung fix- « kaqu Mite, als der cadeet Beein Hat Ehreurbart hear-ist« das die-i Loubette,.die seit vierzehn Tagen per schwunden war, den Capitän Lansae nicht begleitet hatte. Die Einen inein ten, irgend ein anderer Ossieier des Ne giments Royalseointois werde sie mit sich genommen haben; die Anderen wuß ten für gewiß, basz sie in einem Kloster Vusze thue. Marius Magis, der in der Sache gar »in gern eine Rolle gespielt hätte und sich damit zu schasien machte, erbot sich unter Andereni, dem Cadetten Beauregard bei der Ordnung der Hin terlassenschost des Verstorbenen behält lich zu sein. Dieselbe war nicht glän zend, eben zur Deckung der Schulden ausreichend. » Am nächsten Morgen begaben sich der Cadrtt Beaurcgard und Mariug Magis in Begleitung eines Notarg nach deni Garten, der seit dein Johannicsest von Niemand mehr betreten worden war-; es handelte sich darum, über die Möbel in dem kleinen Pauillon ein Inventar aus zunehmen. Der arme Capitönl sagte der Ende-it Beauiegard beim Eintritt in den Gar ten, möge Gott seiner Seele gnädig sein! Wer ihm gesagt hätte, daß sein Leben nnd seine Liebschaften so bald ihr Ende sinben würden! Es hatte in der Nacht geregnetz das Laub grünte frisch und lieblich; die Blumen hatten sich zu vollerem Glanz erschlossen; die Vögel zwitscherten in dein seinen Gezweige der Goloregeubüsche; Alles war ruhig, anmuthig, lachend in dein kleinen Raum Dias isi eine dem Gott der Liebe ge weihte Einsiedeleil ries Marias Magis, den eine seiner mythizlogischen Schiller innerungen anwandelte; lassen Sie uns in das Allerheiligste treten. Er öffnete die Thüre des Papillong und suhr mit einem lauten Schrei jäh lings zurück; der Notar nnd der Cadett Beauiegard schauten Marias Magis über die Schulter in den Raum. Die Haare sträubten sich ihnen, der Schweiß stand ihnen ans der Stirne, und wie aus einem Munde riefen sie: Oh! das ist entsetzlich! t Jst-Hintergrunde des Zimmer-s lag Idee mit dem Gesicht zur Erde gekehrte JLeichnain eines weiblichen Wesens-; der xgetäselte Boden war mit großen Flecken »von geronnenern Blute bedeckt. Marias FMagia erkannte aus der Stelle an den ".ttleivung·zstücken, trotz der Entstellung, den Körper der schönen Loubettr. Meine Herren, sagte er, die Thüre wieder abschließend, wir wüssen den Fall zunächst dem königlichen Gerichte mel den. i t l i i Eine Stunde später wurde die Unter-J suchung von Amtswegen an Ort und’ Stelle des Verbrechrns vorgenommen Man fand in der Nähe der von mehre ren Stichen durchbohrten Leiche einen schwarzseideuen zilethandschuh nnd ein Messer mit buchgbaumenent Heft, das der Cadett Beauregaid sich erinnerte schon siüher aus dein Tisch des Salons gesehen zu haben. Ich tatn ihin den ganzen Johannis abend über nicht von des Seite, sagte der Cadett Beauregard mit Bestimmtheit Wir gingen zu dein Sielltsichein, das die schöne Laubeite mit ihm verabredet hatte, zusammen hierher; er rief sie beim Na men, er trat auch in den Saal, nnd ichs erinnere mich, daß er beim Schiießen der-s Thüre sagte: Es riecht da drinnen wies nach Blut. Er hatte in der Dunkelheit; nichts sehen können, aber Loubette lag; schon todt da ich bin davon über-I zeugt. j Da trat, sich plötztich auf etwas be-l sinnend, Marias Magis mit ausgestreck- ! ter Hand und behenden Lippen var, nnd; während Alle um ihn verstummten, riet» er: Jch sah am Johannistage Abends« gegen zehn Uhr Jemand hier heraus-» samtnen Jch weiß, wer das Ver-i brechen begangen hat . . . Niemand act-; ders als Katharina Laubet . . . und ich bin bereit, meine Aussage vor den Her ren oont königlichen Gerichte tu Proto koll zn geben und tu unterschreiben . . st . i Ter Gerichtgpalast der guten Stadt Wir war cin aiteg Gebäude, von dessen Abtheilnngen die jüngste ein Alter von mehreren Jahrhunderten hatte. Trei Thürme aus der Nönierzeit überragten seine finsteren Mauern; der höchste, den man den Uhrthnrrn nannte, nmr ein prachtvolles Mausolenrn, das man zum Andenken irgend eines in der von Coiiig Sei-link gegründeten Colonie gestorbe nen römischen Patiieiers errichtet. Tie ehemaligen Grasen hatten ihren Pilast an nnd um dieses Denkmal herum ge baut, nachdem es bei den lfintöllen der Barbarenherden verschont geblieben war, welche die Bildung der griechisch-römi schen Welt bis aus die letzte Spur ver .niiichten- Aber von der Pracht des Palastes, den die Berengarier errichtet und König Nenn von .Anjou bewohnt hatte, war längst nichts mehr übrig; und in gen nämlichen Räumen, in denen die Liebeshöse ihre galant-n Urtheile ge sprochen, hielt das Parlament der Pro vence seine Sitzungen Die verschiedenen Gerichtsabtheilum gen hatten ihre Gesangnisse itn Innern des Palaste-, hinter den während der Nötnerschasterbanten starken Mauern; das am wenigsten schreckliche derselben lag im zweiten Statt des Ilhrthnrmes; die Sonne drang gegen Mittag eineni Augenblick hinein, nnd man hörte dort im Thurm hoch über sich die Stunde-ei schlagen. i Seit langen Jahren spannen in die-; »in-r Gemach die Spinnen ungestört ihrei kNebe an den fchivärzlichen Wänden; einei jSchnIalbe nistete In der Janenseite der mit einein engen Gitter versehenen Fen iserissnnng nnd in den siegen zwilchen F 1 den Steinen spraste ein spat-liebes Bli fchel gelber Nellem Hier hatte man Katharina Londet ein geschlossen, nachdem sie die ersie Nacht in dem fchrecklichen tiefer liegenden Ker ler zugebracht. Das Gefängniß war für sie eigene hergerichtet. Das Bett in einer der Ecken glich einem Sarg auf einer Tragbahre; ein Gefäß mit Weih wasser und ein Kreuz waren iiber den Kopfkiffen an der Wand angebracht; weiterhin, var dem Fenster-, war ein wurmftichtger Tisch vorhanden, und darauf ein irdener Krug« Brot und einige fromme Bücher. Tre Gefangene saß inmitten dieses kellerriitig kühlen nnd düsteren Zimmers; ein Sonnenstrahl, der schräg durch das Fenster fiel, überflialflte sie wie mit einer leuchtenden Glorie-. Ihre Hal tung drückte eine fchwermiithtg gesam melte Stimmung aus; fie hatte die rn hige, bleiche Stirn auf eine ihrer Heini-e geftiiyt, ihre Lippen bewegten sich laut losl So las sie in einem Buch, das auf ihren Knicen lag; es war »Das Leim der Heiligen-H Katharina beschäftigte sich lange mit ihrem Buch; dann schaute fie durch das Gitter aus ihrem Gefängniß gen Him mel. Tie Schwalbe streckte ihr schwar zes Köpfchen nnd die yläniend weiße Brust über ihr Rest heraus, wiegte sich wohlig hin und her und fegte nut dent gespaltenen Schwänzchen die Mauer; dann schiüpfte sie durch die Gittersiatn gen, sprsitete die Flügel nnd flatterte in die fonnige Welt hinaus; der ärmliche Nellenftock streckte einige Zweige mit oerspöteten Blüten über den Bereich der Fensterwölbuna ins Freie; der Morgen ,wind strich iilkr die Blumen nnd führte feinen leichten Wohlgeruch in das Ge Tfängniß. Eine Thräne verlchleierte Katharinens gen Himmel erhabenen Blick. . Gleich darauf öffnete sich die Thü mit jenem Gerasfel von Schlüsseln und Illiegelrh welches für den Gefangenen einen so besonders fchmerzlichen Klang hat. Das junge Mädchen wandte das «Gesicht schaudernd zu Sei-e und blieb in grausamer Spannung regungslos fide-n Sie glaubte, man lomnte, sie vor Ge richt zu führen. Es trat Jemand herein, und eine tiefe, ernste Stimme sagte: " Gott fei mit Ihnen, Katharina Lou bet! « Pater Uthanasiugl Sie find es! Sie kommen! Sie haben in Jhrer christlichen Liebe mich nicht ausgegeben! rief fie, in dem sie sich bebend nnd mit geialteten Händen erhob; ach, ich glaubte, Nie mand, selbst nicht mein Beichtvater, könne bis in dieses Gefängniß dringen. Pater Athanasius war ein alter, ein fach denkender und iromingläubiger Mönch vom Orden der Trinitarier. Er war nieder besonders beredt noch hochge lehrt, genoß aber wegen seines, eines Heiligen würdigen Lebens allgemeine Achtung. Ich wußte, meine Tochter, daß Sie meiner heb-erstem sagte er, indem er voll Trauer und Mitleid auf Katharina blickte; ich erwirkte mir bei dein Herrn Ober-Präsidenten die Erlaubniß, Sie vor der Gerichtgverhandlung in sprechen. Erleichtern Sie vorher Jhr Gewissen vor dem himmlischen Richter in Reue und Buße, so werden Sie mit mehr Ruhe vor Ihre menschlichen Richter tre ten, in deren Hand nun Ihr Leben liegt, während Jhr ewiges Heil bei Gott steht. Ja diesem Gedanken beruht mein Trost und meine Hoffnung, Vater Atha nasiags Sie kommen meine Beichte zu hören; ich bin bereit dazu. Ach! ich habe hier Zeit gehe-ht, eine lange Ge wissensprüsnng mit mir vorzunehmen. Entsetzung solgt.) chrcc garnntiet eine Kur. Bei allen Bronchials, Haw- nnd Lungen Ietden schafft De. Vincent »Gott-ten Medic-l l)im-0uk)s" sofortige Lindeenng nnd perma nenteFetlnna Wer an Asttnnm Bromtntts oder atnrth leidet, tst ann) sur Schwind suchtdtenne empfänglich. Man gebrauche da gegen das «l.)tocovcey", dann zst etne K ne gewtsp Engtifh- Cocke Co» Tenn. De. R. B. Pteece. Wem-et seen-Meine Frau war zwanztg Jahre taug mit glitt-Mo eplagt; te älter « wurde, dero chltmtnee wurde es mitthe. Sie wurde von drei Z berühmten Anf ten behandet , aber es nntzte the MADE Mtr sag ten dieselben meiner Frau ses nicht za elfen fchotäsast geinz en mut t t, e stck SUCH M- W schloß Ich? es mit De. Pier-Mc Abscheu Medic-It Dienern-" zu veeinchem Sie nat-en sttns Ist-schen davon nnd zwet Fläschchen Ihrer « «ktc«-atkettot.s" nnd tst tent»oollständtg sum-t- » Sie hat seit dem zwaqu Pfund an Gewicht zugenom M — ASCII-te A n g e ntn Ange, Zahn ntn Zahn. Wer sich gegen das sünste Gebot ver sündigt, soll dafür mit dein eigenen Le ben büßen Und so ist die Hinrichtung jener spanischen Annrchisten in der Stdn delle von Von-claim nur ein gerechtfer tigter Akt irdischer Justiz. Aber warum zwang nmn Leute, welche mit eine-n ztnch aus Gott und die Welt ihren leh ten Athetn anshanchtem den Ernst der Todesstunde durch ein henchlekischeg Ge bet zu entweihen, welches oor Gott keine Gnade finden kann? Weil der bigotte Fanatismna nor Allem daraus besteht, daß man oor der Welt stonnn ist« Wenn ein Artikel 23 Jahre inag im Handel ist nnd trod der Conenrrenz und der billigen Nachahmungen seinen Ver kauf in jedem Jahre vergrößert, so muß er bessere Qualität und absolute Gleich mäßigkeit nnd Reinheit besitzen. Dolk din’ti elektrische Seise ist seit 1869 sie tig fabrizirt nnd verkauft worden, in jedem Jahre mehr. Kann der Verlauf eines schlechten Artikelo mit jedem Jahre zunehmen? Diese Seise ist heute so wie früher, die beste nnd reinste Familien seife, die-je sabrizirt ist. Sie enthält leiste VersäIschUUgen irgend welcher Art nnd ist, dein inneren Werthe nach, die billigste, dir sie so lange reicht und so persrtte Arbeit liefert. Fragt Eneren Grorer danach. r iiilti die an· d in ·«u er r Betsehlt ikknxichlacize sich bisimdligeßtsieec nicht bin-taro Anweisung tu lesen, ebenso, was ant dem inneren llnischlag siebt. liest-erzeugt Mech, daii unser Name dort steht, da so manche schlechtere Nachahmungen als die echte Todbrn'o Eteltriiche im Handel sind. Keine ist echt, miser sie zeigt aus dem Umschlag den Namen Dobbitfs Seifensabrik Co» Nachfolger von J. L. Ist-aigiir ä- l5o., W «thiladelphia, Per. Sie wetten Raume habet-. Die ,.Russell Art- Publlsblnc co.«, 928 Arch Str» Philadelphia, wünschen die Namen eini er trunstseennde in einer jeden Stadt zu eria ren. Zu diesem strecke osseriren sie, einem Jeden, der ihnen « o s o rt die Namen von 10 Personen, tstirredrer schöner Bilder-) zusammen mit seen-Z Zweieeanriesmarken tiir Franc-innig te. einsendet, .Cupie1 Gulden this Zenit-. ein irtperbeo, in Wafeesarde ano geiührteo Bild tltt x M, passen zum Win rahtnen), sokie ltl andere Bilder-, ungefähr dieselbe tsrönc in Nr a r den, gratts .n schicken Ter regniäre Preis dieser Bilder ist Bl.00, können aber von Jedem, der die ange führten Bedingungen pro tnpt erfüllt,um: sonst in Gmplang genommen werden A n m er t nn g :——«T«er Redakteur d. Vl hat schon lsapien der obenqenannten Bilder erhalten vnd betrachtet dieselben ais wirkliche «Vlr"ethen der Kunst.«' htJ braucht nicht Mo Meilen III gehen um das Land det Zwetschgen III erreichen Die bewälketten LändeIeIeIIvoII JchIIJ entlang des lIIiou Paciftc Systems III: d; .II ZIaIIde die zernchte III ptodeziteu die IIIII Vee Weltaagitelliing III iedenwaken lfil Ins-. II IIIIIII Jdaho aII haltet spart Ihr eItttg Rade Isid IIIId macht um die ekIIe Anzasluug aII Lake Fatm III mancheII. Untersucht Pampflete II I III. geg gen Nachfrage ge iiaIIdt H II MeMeaIIs III-and JslaIId I E. L. Laster G. P. ö- l. A» Omaha Neb. tstI i, seräIIetteSOdIhLatId iLIadI Ihr das Obst III dem Jdaho Cahidit IaIII der Weltaud Fellung esehent Ncchts III lichönee, erste PmmIeII IIII Alles gezogen auf IhewiIIIetteII l«aIId. Es III Itcher es Ift IIII IUedeIflIIII, es III proIIIabel es iIt Eure Ge Llegenheit E Tie GegeIIdIItneII, dIC Land ift billig und die öiilicheis Markte III-d ImI W dIII Iläm Meilen IIIIlIeI als-I ödIllIche Ländekeiett III Akegott WaIlIIIIgIoIi ItIId lkatifotIIteII I PanIplIleteu I Iv werden auf Betlau gen gesandt AdkeIIIII I MtMeasstI Wand Island ’ der If l« Domai ’ G P. ö- l» cmaha·Jzeb. (4I Heda-lese states wttder dte Bar tttoas II. i I i Jahrliche Versammlung des amerikani IcheII IIiItituIa der Homöopathen III Tannen Isolo»14.-22 Instit-sitt Jädtliche llonveution der RaIIoIIal mind litaIIiIcheIILiILg kein-etc Wi» M. limi Jöheliche Versammlung des ,spmpen·al IkpuueIP dek Mystik Stuhle-L Dem-et, Cal. 24. —27. Juli. Jähtliche Versammlung der Liga Amerika tIIIcheI Nadfahkeh TeIIveI Col» 13 —- 18 I I I ! III Für obige Gelegenheiten macht die VIII lIIIgtoII eIIIe Rate von eIIIeIII Preis für die Mundthei Vettauistage: Am JIIItIIuI d. Hauche-pather 12.—— lö. JIIIII IIIelIIIIvr. . Pia-. New-bl. Liga est-W Juni IIIel. O »Id- tsomIeIl Mystik Ewige-, B. —25. tiii incl. Ani. Nadladtetliga, s. --12. August Inei. Begten IIIII Dutchiahtt Ieden Weg öftlcch a d. Colo rado Grenze. Gültig IIII WTage vaIII Tage des Verlaub-. Thos. Conttan — M- — Wideer Versammlung der «(5ongeegationol Dorne Miiiionary So cietn, Linahn 5. —- 10, Juni· Für diele Nele enheii vetianst die Burlingion Maule Nun lahm- skiillene iiie den einfachen Preis. Billeis znm Vettan ani Il» 7. nnd s. Juni. Nahm Auskunft beim rolalagenieik L hoc. Co unt-i Au das Publikum! To wir das Louis Bradford Holzge iehäft, sowie Buch-Rechnungen und No ten gekauft haben, wünschen wir. den Kunden dee Hnll GuntnLuinbet Yatd -mitzutheilen, daß alle Rechnungen in Hunserer Qfsiee eollektikt weiden. Hi-. »W. A. Guion wird nach wie vor das »Geschäft» hier führen u. möchten wir erge .benst um einen Theil Eurer Kundfchaft Hnachiuehecy verspreche-Id, stets eine gute Qualiiät Bsuholz sowie Kohlen zu hal ten. Wie werden versuchen, in jeder Beziehung volle Zufriedenheit zu geben. « Wie verbleiben Ichtungsvoll smng Chiecge Lumdeelcm l