Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, May 18, 1894, Page 9, Image 9

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Jlnsland
Das größte Schiff- welches
Fegenwiirtig den Rhein befährt-» ift ein
iirgiuch fiir die Rhederei Karl Ochroers
in Oburg, Rheinprovinz, vom Sta-«
fiel gelanfener Schleppkahn. Derselbel
ft 88 Meter lang, los Meter breit und
besitzt eine Tragfiihigkeit von 36,000
Centnem Genannte Rhederei foll ur
Zeit noch vier gleichartige Kahne tm
an haben, von denen einige eine noch
größere Tragkraft erhalten sollen.
lieber einen merkwürdigen
«Gliicksfall« berichtet eine Ber
liner Lokalkorrefpondenz: Beim Fen
sterreinigen stürzte neulich die Wirth
rige iiackirerfrau E. in der Bei-trauer
ftraße aus der ersten Etage in den Hof
Zum Glück fiel die Frau auf einen ges ;
rade nnf denHof einfahrenden bela-;
denen Heuwagen des dort wohnenden;
( Molkereibefitzers E. und kam nur mit
einigen Hautabfchiirfungen und der Ver
p- renlung des rechten Armee davon. «
-Jm Mailiinder sSchntugg
lerprozeß erfolgte am lo. April
» , der Urtheilospruch Es wurden 15 An
k geilagte verurtheilt; die deutschen
» Kaufleute in Mailand und Deutsch
land wurden fiimmtlich freigesprochen.
Am schwersten bestraft wurden: Ce
riani, ein reicher Kaufmann von Mai
land, der fecho Monate und 83,0»0;
Lire Geldbnfte erhielt, fowie Stumm-!
novo, Spediteur in Chinfo dem 45
is Monate und 93,000 Lire Geldbuße
, zudiitirt wurden. ;
nter dein BerdachteJ
einen Elephanten gestohlenj
zu haben, sind von Lande ern tin-i
weit Basel zwei angebliche Deutsche-, s
verhastet worden. Sie hatten mit eineni !
zahmen Elephanteii die Grenze, voni
Freiburg kommend, überschritten, ohne
irgend eine Legitimation bei sich zu säh-I
ren; auch verweigerten sie die Angabe
ihrer Namen, so daß, wie gesagt, der
Verdacht nahe liegt, daß sie den rie
s igen Dickhäuter in irgend einer Menwj -
gerie meinem »unbeachteten Momente« «
mitgehen ließen. Das Thier ist ihnen «
bis aus Weiteres abgenommen worden .
und wird verpflegt i
Von einer indischen Pein-; «
zessin entführt wurde unliingsiE
in London ein italienischer icossersabri-:
lant Vesagte 50siihrige Sehöne ließ
den Mann gewaltsam auf ihren o- ani
pser bringen, der aber ans der Fahrt«
nach Indien vom Sturme iiberrasihij
wurde nnd die Hilfe einee englischen;
Tampsers in Anspruch nehmen mußte. E
Diesen Umstand benutzte der »Ent
siihrie," seiner Prinzessin zu entwei
eheii und sich unter den- Schuh dei- enng
lischen iiapiiiins zu begeben. Nun ist
er wieder in idiidon angelangt und hati
gegen die Prinzessin die Ftlage wegen
»Entsiihrung eingereicht.
Aus der Hochzeitöreisej
wahn innig wurde ein Arzt aus
Matlo Bridge, England Ali- neulich«
der Schnellzug Terbty Wonan seinem
Ziele ziiiagte, stiirzten aud dein Solon
wagen plodlich einige Damen schre
ckenebleich in s Rauchzimmer und riefen
um Hilfe. Ein Wann iin Wagen
wae plötzlich tobsüehtig geworden und
wollte die Damen zum Fenster hinaus- ;
weisen. Unter den lehteren besand sich ;
die Gattin ded Wahnsinnigen, eines
Arztes, dem sie erst ain Morgen ange
trant worden war Nur mit Anspie
tung aller Kräfte gelang es einigen
Herren, den Wahnsinnigen, welcher
mit einein Messer in der Lust herum
snchtelte nnd Sessel und Leuchter zer
trümmerte, dingsesi zu machen.
i
i
i
s
i
i
i
z
Als Schurke erster Ftlasseii
zeigte sich ein Verlobter let-hin in Z
Berlin. Seine Braut, ein junges Mäd
chen, spielte in einer auswärtigen Lot
terie, zu welcher ihr der Bräutigam
das Loos zu erneuern pflegte, um spit
ter den betreffenden Betrag wieder zu
erhalten. Bei der Hauptziehung wurde
die Nummer, welche das junge Mädchen
Meile, mit einem Gewinn von 30,000
ark gezogen, und als die Braut dies
erfu r, machte sie ihrem Bräutigam, der
das Ioos an sich genommen hatte, da
von Mittheilung. Zwei Tage darauf er
Yelt das Mädchen aus Dresden einen
ries, worin der Bräutigam mittheilte,
daß er die Verlobung aufgebe; den Ge
winn habe er abgehoben und flir sich be
halten, da er das Loos bezahlt habe.’
« Die so grausam Getaufchte will nun
den Bräutigam fahren lassen, hat aber
wegen des vor-enthaltenen Gewinnes E
Klage erhoben.
Ein tragikomischer Bor
fall ereignete sich dieser Tage in
Spandau· Die Frau eines Fabrikat
beiters hatte eine Anzahl leere Ei ar
renkisten, die ihr Ehemann im Holz toll
schon geraume Zeit aufbewahrte, surv
wenige Nickel verkauft. Als sie dies
ihrem Manne, welchem sie das Mit
tagessen nachgetragen hatte, rnitt eilte, ’
gerieth derseibe in die größte estlir- ;
zung. Ohne auch nur das Essen anzu- :
rühren, verließ er, nachdem er sich
»Ur aub genommen hatte, und er von
seiner Frau in Erfahrung gebracht, wer I
seht im Besitz der Kisten sei, sofort die
Fabrik und lief spornstreichs zu dem
Kaufen bei dein er die Kisten noch un
versehrt vorsand. Er griff sofort nach
einer derselben und holte 200 Mart in
xapiergeld daraus hervor. Diese
umnie hatte er heimlich gespart, um
eines Ta es seiner Frau eine freudige
Ueberras ung zu bereiten. Als er zu
seiner besseren Hälfte zurückgekehrt war
und dieser die Sail e erzählt hatte, erwi- :
derte sie, daß sie schon oft nahe daran«
ewesen wade, die ganzen Kisten, welche ;
heim Wege standen, zu verbrennen. j
w
L I
gut Alter von 120 Jahisen
sta kürzlich ein griechischer Geistlicher
n Trilkala in Thessalien. Während die
sedlangen Lebens hat er, wie man and
Athen meldet, seinen Geburts- nnd
Stetbeort nie verlassen. Daß er ein so
hohes Alter erreichte, hatte er grde
tentheile seiner einfachen Lebensweise
ja verdanken. Bis vor wenigen Jahren
chlies er Sommer und Winter unter
reiem Himmel, niemals trank er Wein
oder weingeisthaltige Getränke außer
bei der Kommunion. Auch rauchte er
keinen Tabak; doch schnupfte er weih
rend einiger Jahre, gab es indessen
wegen der nicht zu veruteidenden Un
reinlichieit wieder auf. Fleischgenuß
erlaubte er sich selten int Jahre, seine
gewöhnliche Nahrung waren Hiilseip
friichte, griine Gemiise und Brod. Vor
der Sonne erhob er sich bereite von sei
nem einfachen Lager, das immer nach
Osten gerichtet war, und nur seine
Pflichten ale Geistlicher konnten ihn
von seiner lsiwohnheih sich gegen 9
Uhr Abends zur Ruhe zu legen, abhal
ten· Gesicht und Gehör erhielten sich
bis . zu seinem Lebensende vortrefflich;
er las noch biet zuletzt ohne Angenglii
ser. Doch hatte sich in den letzten Jah
ren eine eigenthiiinliche Gedächtniß
schwache eingestellt; an Alles, was vor
dieser Zeit geschehen, erinnerte er sich
vorzüglich, dagegen entschwand ihm die
Erinnerung an neuere Daten so voll
ständig, dafz er oft nicht wußte, ob ei
schon gegessen habe, und häufig entwe
der zweimal nach einander aß oder ganz
fastete; dieser Umstand wird auch
schließlich eine Unordnung in der Tha
tigkeit der Organe und dadurch sein
Ende herbeigeführt haben. In seinem
ganzen Leben war er nie lrank gewesen
und hatte nie Aruieiniittel gebraucht.
Er starb ohne Todeskampf, indem er die
Worte lispelte: »Nun entliissest Du
Deinen Diener in Frieden, oberrN
Ganze Im Jahre hatte er als Geist
licher gewirkt·
ueoek das grauenhaste Er
lebnis; eines achtjiihrigen
Knaben schreibt man aus Wien: Der
47 Jahre alte deutscher Heidinjak war
wegen einer Eigcmvilligkeit ausdetn
Dienste entlassen worden. An einem
Abende gab er seinem achtjiihrigen
Sohnchen alle ,Doiutnente, sowie eine
Geldbotse mit Geld und gebot ihm,
strengsles Stillschweigen zu bewahren.
Hieraus begaben sich Alle zu Bette.
Einige Stunden später erwachte der
Kleine in Folge eines lsieräusches und
sah imDännnerlicht den Vater an einem
Stricke vom Plasond herabhängen, wäh
rend die Mutter aus dem Tische kniete,
sich eine s)iouleanxschnur um den Hals
wand und den Tisch mit den Füßen um
waks· Zweimal risz die Schnitt-, erst
das drittemal gelang der Selbsnnord.
Trotz seines Entsetzens wagte der
Knabe, dem Befehle des Vaters gehor
Zend nicht, uniHilfe zu rufen. Am
sorgen kleidete er sich an, inn, den
weiteren Weisungen des Vaters sol
gend, aufs Land zu fahren. Erst spä
ter wurde der Toppelselbstmokd von
Nachbarn entdeckt. Den verwaisten
Knaben brachte man nach dem Ashl siir
verlassene Feinden
Eine heitere Geschichte wird
aus Wittfchanid China, berichtet. Der
dortige lsiencralgouverneur hat daselbst
mehrere Fabriien angelegt. Nun ewig
nete ed sich unlüngft, das; ein junger
Mann aus wohlhabender Familie, der
in der Nähe dieser Fabrik-en lebt, be
denklich irani wurde. Ein bezopfter
Mediius, welcher zur gleichen Zeit das
Handwerk eines Wahrsagers betrieb,
wurde herbeigerufen und derselbe er
ilärte, daß die Krankheit auf die iiblen
Einfliisse zurückzuführen sei, die durch
die hohen Fabr-itschornsteine verursacht
würden; er rieth seinem Patienten da
her, in eine andere Lotalitiit zu ziehen·
Dies kam dem lsieneralgouverneur zu
Ohren, der darüber aufgebracht nach
dem «Doltor" sandte. Die «Audienz«
war eine sehr kurze, doch soll der Me
diluö mehr todt ale lebendig das Amts
gebiiude deo Satrapen verlassen haben.
Auch ist dieser Jünger Aeskulapb hin
fort jederzeit zu schwören bereit, daß es
in der ganzen Umgegend keinen ges lin
deren Platz gibt, als die nächste Umge
bung der Baumwollfabriten.
Bei einem Gaunerztreiche
verunglückt ift dieser age ein
Dieb in der Nähe von Alegrio, Spa
nien. Derselbe schli sich in einen
Eisenbahnzug ein, wel er die Herzogin
von Manchester heimwärts führte, und
raubte dort der schlafenden Kammer
frau der Herzogin eine Geld und Werth
sachen enthaltende Tasche. Noch ehe er
sich indeß entfernt hatte, erwachte die
Kammerfrau und rie um Hilfe. Der
herbeieilende Schaffner getraute sich
indesz nicht an den Strolch, der sich nun
in einem Kabinett abschloß. Als der
Zug dann etwas langsamer fuhr, sprang
er durch das Fenster-, aber so unglück
lich, daß er mit beiden Beinen auf die
Schienen zu liegen kam. Entsetzlich
verstümmelt, aber noch lebend wurde
der Vandit von einem Weichenfteller
gefunden und nach Alegria geschafft.
Den Gipfel der Lohalititt
erreichten unstreitig dieser Tage die
Mitglieder des »Rohal Weis h-Damen
Chors« in England. Sie befanden sich
an Bord der toniglichen Macht »Al
berta," alo einige der Damen ein
Waschbeelen fanden, in dem, wie ihnen
mitgetheilt wurde, sich eben die Prin
essin von Wales gewaschen hatte. Die
sämmtlichen Damen des Chors hatten
nun in ihrer tiefsten Ergebenheit nichts
Eiligeres zu thun, als daß eine nach
der anderen ihrerseits eine Waschung
in dem von Ihrer königlichen Hoheit
kennt-ten Wasser vornahm.
· Inland.
Unglückliche Liebe hat den
22jiihrigen August ·ofsmann in Car
lhle, ll., in den Tod getrieben. Er
etscho sich.
Der größte Grundbesitzer
in Michigan ist ein gewisser David
Ward von Pontiac. Derselbe eignet
200,000 Acker Janus-— und Hat-they
waldungen, welche man aus 1,000,
000,000 Fuß Holz schätzt.
Der erste Japanese, derje
das amerikanische Biirgerpapier heraus
zunehmen verlangt hat, hcift Sebato
i Saito und hat seinen Wohn it; in Bo
iston. Er hat eine solche Appliiation
idieser Tage vor dem zuständigen Ges-v
s richte gemacht· «
i Gift genommen hat unliingst
Feine junge Tame in West Bah City,
sMich., weil ihr Vater sie wegen ihrer
sTheilnahtne an Picnics mit jungen
! Leuten gezankt hatte. Die Aerzte ret
s teten sie vermittelst der Magenpumpe,
und nun hat sie an dem einen Selbst
mordversuch genug. »
Junge Damen in Atchison,
» Kan» haben einen Distriitsverein ge
s bildet, mit dein Zweck, sich gegenseitig
bei dem Bestreben, unter die Haube zu
kommen, zu unterstützen. Jedes Mit
glied verpflichtet sich, iiber die anderen
s nur Gutes zu sagen. Das Resultat soll
I eine betnerkenotoerthe Abnahme der »
[ zilatschsucht der jungen Damen sein. l
i Die Wci sxkappen von Char
! leston, Ind» benelsmcn sich ebenso ver
’iichtlich, wie andere maskirtc Sitten
? richtet-. Einer armen Wittwe daselbst
itvurde von einein Mann in ehrbarer
; Absicht derHof gemacht. Die Weißt-ap
? pen legten sich in’o Mittel und ließen
;de1n Manne die Weisung zugehen, er
» habe seine Bewerbungen einzustellen.
Jm Kirchhof von Widde
i ford, Me» erschien zum Schrecken
sder dortigen Bevolkcrung seit langer
Zeit ein Geist. Erst vor Kurzem waren
» einige Leute so beherzi, der Erscheinung
E aus den Grund zu gehen, und es stellte
’ sich heraus-, das; man es mit einer in
Weiß gekleideten Frau zu thun hatte, !
welche das Grab ihres Liebsten aus-·
suchte. i
Vor dem Schlaszimmer des
i
Präsidenten steht jetzt eine be
waffnete Leibgnrde Dies ist seit Lin- J
colns Zeit das erste Mal, daß eine
solche Vorsichtmnaszregcl getroffen;
wurde. Vinfzerdem stehen zwei anderei
Wachen wahrend der Nacht im Weißen i
Hand auf Posten, eine beim Hauptein
gang und eine am Fuß der zum zweiten
Stockwerk, wo sich die Schlaszimmer
befinden, siihrenden Treppe. s
Beim Suchen nachEicrn in?
einem Heustosz spürte eine Frau in»
Sherwood, Mich» plötzl ich einen schar- s
sen Stich im Finger. Sie glaubte, die «
Ursache sei ein Splitter von einem
dürren Stengel, doch nach wenigen An
gendlickcn war die Frau todt. Der Arzt
behauptete, der Stich riihre von einem(
Schlangenbisz her und als man den Heu
stos; untersuchte, fand man in der That
dav Reptii. Dasselbe hatte die Eier ver- ·
zehrt. l
eine ronianrische Heirath
kam kürzlich im Union-Depot zu St.
Paul zustande. Während der 60jiihrige
Albert Coot von Duluth aus einen Zug
wartete, der ihn heimwärts bringen
sollte, machte er zufällig die Bekannt
schaft einer im gleichen Alter stehenden
Wittwe, die ebenfalls auf einen Zug
wartete. Die Beiden fanden schnell
Gefallen aneinander und nach Verlauf
einer Stunde waren sie bereits ein
ehelich verbundenes Paar.
Beim Jmpsen inOhnmacht
gefallen ist kiirzlich Frank Innres,
der einzige noch am Leben befindliche
Bruder des berüchtigten Banditen nfes s e
;,’5ames der in seinem Leben an Uner
schroekenheit seines Gleichen suchte.
Frank war mit einem Trupp Pferde
von Nashville auf den Fairgriinden in
St. Louis eingetroffen, mußte sichi
aber, da in den Ställen die Blattern
ausgebrochen waren, einer Jmpfung
unterwerfen, ehe er Zutritt erlangen
konnte. Es erforderte geraume Zeit,»
bis er wieder zum Bewußtsein gebracht
werden konnte. i
An die Unrechte kam dieser
Tage in Chieago ein alter Ta endieb »
Er wollte einer Dame, die au Firlieken
ging, ihr Portemonnaie entwenden,
stellte sich aber dabei so ungeschickt an,
daß sein Opfer das Manöver merkte
und ihm, ehe er sich noch aus dem
Staube machen konnte, mit einer ihrer
Krücken einen tiichtigen Lchlag über den
Kopf versetzte, welcher eine respeltable
Beule an seiner Stirn zurückließ. Der
Vorfall erregte natlirlichsofortdie Auf- ;
merkfamkeit der Passanten und der;
Dieb sah sich prompt der Obhut eines
Polizisten übergeben.
Böse Folgen hat im Eskiw
niodorfe der Mittwinteransftellung !
in Sau Franeiseo ein Whiskhtreat ge- !
habt. Irgend Jemand gab erneut der
kleinen braunen Manner dem bis daJ
hin das Feuerwasser unbekannt war, i
Wltislh zu trinken und die Wirkung!
war eine furchtbare. D er Eskimo lief
wie ein Jersinniger umher und als
seine Frau ihm gut zureden wollte-H
fing er an, sie zu priigeln. Stammes
angehörige rissen ihn hinweg und
trafen Vorbereitungen, ihn zu todten,
denn Weiberpriigler bestrafen sie mit
dem Tode. Nur mit Miihe gelang es,
den Frieden wieder herzustellen und den
Wilden begreiflich zu machen, das; sie
Zierzulande nicht so ohne Weiter-es liber
eben und Tod verfügen könnten
.—« .· -«---—----—
I —1
Der tumme Zuchthäuoler
ist dieser age in der Jerenabtheilung
des Staatszuchthauses von Ohio gestor
ben. Derselbe war kurz vor Ausbruch
des mexikanischen Krieges eingewans
dert und hatte sich in der Nähe von
Cincinnati als Former niedergelassen.
Er machte sowohl den mexilanischen als
auch den Biirgerlrieg mit, und als der
deutsch - franzofische Krieg ausbrach,
ging er zurück in die Heimath und focht
gegen die Franzosent Nach dem Frie
densfchluß kehrte er auf feine Farm in
Ohio zuriiek. Die auggestandenen Stra
pazen scheinen den Meist des Mannes
getrübt Zu haben, denn verschiedene An
zeichen ließen daran schließen; die ge
ringste deletnigkeit versetzte ihn in
fürchterliche Wuth Als er im Jahre
1877 einmal seine nicht unbedeutende
Pension gezogen hatte, legte er sich zur
Feier dco Tages einen Rausch zu. Als
seine Ziinder ihm Vorwürfe machten,
hatte er einen Wuthanfalb Er ergriff
sein Gewehr und jagte seine ganze Fa
milie auf’o Feld. Er schoß seine Frau
auf der Stelle todt, während seine bei
den Töchter von den Wunden wieder ge
nafcn. Obgleich die That im Wahn
sinn verübt wurde, ward Schindlcr im
folgenden Jahre zu lebenslänglicher
Zuchthaugstrafe verurtheilt. Schon bald
nach seiner Einlieferung mußte er in
die Jrrenabtheilnng überführt werden.
Seit dem Betreten der Anstalt ist nie
ein Wort iiber die Lippen des Mannes
gekommen.
Panit bei einer Hochzeit
entstand dieser Tage in Baltimore,
Md., durch das Einbrechen des Fuß
bodens des Ziininers, in welchem die
Trauung stattfindensollte. Der Pastor
wollte der Braut gerade den Ring an
den Finger stecken, als der Boden sich
unter dem Gewicht der Anwesenden,
etwa 200 an Zahl, senkte, und es darf
als ein Wunder angesehen werden, daß
bei der nun entstehende-n wilden Flucht
nur wenige Personen leicht verletzt wur
den. Zwei Männer, welche sich gerade
in dem Laden unter dem Zimmer be
fanden, kamen trotz eines l)erabstiirzen
den Querbalkcns gänzlich unverletzt da
von. Tie Trauung wurde später in
einem Hinterzimmer des Hauses voll
zogen.
Durch schlaue Neger bei
n a h e ge täuscht wurde unlängst ein
Polizeitapitän der GartenstadL Der
selbe wollte eine Spielhölle ausheben
und sand in dem Lokal, das er umstellt
hatte, 42 Farbige, die theils in tiefer
Inbrunst auf den Linien lagen, theils
betend und singend, die lHände zum
Himmel erhoben, dastandcn, und
ringsum an den Wänden waren Bibel
spriiche angebracht. Tiefret wollte s ich
schon der Beamte auc- der »Erweckungg
versammlung" zurückziehen, da fiel sein
Auge auf eine Inschrift, welche ihm
das eigentliche Treiben der Gesellschaft
verrieth und ihn zu deren Verhastung
veranlaßte. Die pfiffigen Spieler aber
mußten vor dem Richter ein jeder mit
810 daran glauben und der Spielhöls
lenhalter gar mit Blon
cI)-— ----- 4s«-":I’l.-..-l-.-.-J.-..
Fsvss beut-I Vbsubssususuv
beinahe verschiittet wurden neulich Ar
beiter in der Münze von Philadelphia.
Tie Leute waren beauftragt, die seit 4
Jahren in einem Gewölbe ausgestapel
ten 5i),000,»00 Silber-dollars zu zählen
und hatten, da die Sacke, in welchen sich
je 1000 Stück besanden,schadhast gewor
den waren, einen Damm vor dem Mam
monsberg errichtet. Während nun einige
Leute auf dem Berge standen und die
Sacke anderen zum Wiegen herabreich
ten, barsten plotzlich ein paar Säcke, s
dann mehr nnd schließlich wurde die
kostbare Fluth so groß, daß die Leute
wirkliche Schwierigkeit hatten, sich in
Sicherheit zu bringen.
»Es gibt noch Richter in
New York, « das kann sich ein dor
tiger Polizist mit Genugthuung sagen.
Gedachter Blaurock stand neulich in
Civil vor den Schranken des Jesserson
MarketsPolizeigerichts unter der An
klage, sich in einer Wirthschast lärmend
betragen zu haben. Drei Dollars
Strafe lautete der Spruch Seiner
Ehren. Da gab’s ein Flüstern und Tu
scheln; der ahnungslose Richter wurde
belehrt, wen er eigentlich vor sich habe
und nach kurzem Räuspern stieß er seine
Entscheidung um und ließ den Nadau
bruder frei abziehen·
Billig scheinen Menschen
leben in Owensboro, Feh» zu sein«
Dort schlug vor zwei Jahren der Poli
zist Jesf Burdette einen alten Neger
Namens Wyatt Tinsleh zusammen,
weil ihm eine Bemerkung desselben
nicht gefiel, und der Mann erlag nach
einigen Tagen seinen Verletzungen.
Jndeß erst vor Kurzem wurde Burdette
wegen seiner Schandthat prozessirt und
kam mit einer Geldstrafe von 8100 da
von.
Die Tageswitterung zeigt
neuerdings eine Ehieagoer Zeitung in
origineller Weise durch das Bild einer
jungen Dame an. Erscheint die Evas
tochter ohne Regenschirnt, so ist damit
schönes Wetter gemeint, trägt sie einen
Regenschirm unausgespannt in der
Hand, so ist veränderliches Wetter an
gezeigt, und triigt sie ihn ausgespannt,
so wird’s sicher regnen.
Ein alter Chinesc in San
Franciseo hat sich tiirzlich aus dem
Reich der Mitte eine litiahrige Gattin
geholt. Wort Yip Hong heiszt der glück
liche Ehemanu und zahlt 70 t-euze, von
denen er 50 in der Stadt am goldenen
Thor zugebracht hat.
Saloonkeeper diirsen nacheiner
neuerlichen Verordnung des General
ostmeisters nicht als Postnteister ange
stellt werden.
W « sc ·«««·' —--«----s8
-
WANT
Zlutpoinlqontb
seid-dem ists Verruchios sum Mital ges-II
Los-sk- u. Csllsnlsltlsth
sk- Zu haben in sllsv AM. U
Achtung- Former!
Tie Abonnenten deg »Anzeigei und
Heiold«, die nn ein Jahr im Voraus
bezahlen, erhalten den »Deutschen Far
nier«, das einzige unabhängige Land
niirtbschaftliche Blatt für nnr 50 Cents
pei Jahr-, icgnlärei Preis Pl W, zwei
mal den Monat. Das Blatt ist 16
Seiten stark und bringt die interessante
sten und nützlichsten Artikel nnd Nach
richten iiber alle Gebiete der Landwirth
schaft ivie Acker- nnd Gartenban, Vieh
zucht, Bienenzucht, Geflügel ic.
Abonnirt bald, damit Jhr nicht diese
günstige Gelegenheit versäumt.
50 Cents per Jahr.
Probe-Nummer frei.
820 nach Caltfomiem
Von Donnerstag den l. März an verläuft
die U -!.1 Eisenbahn Tsitlette nach San Fran
ciHco, Los JJliigeleg nnd dazwischenliegenden
Pnntten fiir 820. jiinndreise Villette iiir
Ist-J 50 giiltigiiirtso Tage. letzt ist die
Zeit, die Miit Winter llin«-fti:lliiiig in bein
chen. Wegen nähere-i liiiiielheiten sprecht
vor in der Uiiioii Parisic Iicket L fsiee
Ltzba ..L MeIJteaiiH, Agt.
Wir müssen darauf bestehen,
fiir die nach Deutschland zu sendendeii
Zeitungen strilte Voi·an·3bezah
lnng zu haben, darum sind alle Die
jenigen, die den »An;eiger nnd Herold«
nach Deutschland senden, aufgefordert,
das Abonnenient einzusenden.
Californim für Gesundheit, Ver
gnügen und Profit .
Wenn Nihr ans irgend welchem litriinde
geht, nehmt die direkte Nenn-.
Die Union Paris ie,
die einzige Linie, die erster nnd zweiter Klasse
Schlaf nnd Speijeivagen nach Sau Fran
eicico lanien bat. 820 einen Weg, 8555.50 bin
nnd Zurück. Seitdet nach unseren nenen 1894
«l’«aiiipl)leteii. Alles Don der Licittwinten
Ansstellung. H. L. M e M e o n s,
1 Agent·
q, Wut-ON
Mein berühmter Normanhengst
,«»Sultan«,
sowie mein importirter deutscher Hengst
,,Flott-«
bester Rasse Kntfchpferd,
stehen während dieser Saison in Dr.
Schioedte’g Stall an Lter Straße-,
Grund Island.
32ba. JAsPSI Eos-Is
Robert Shirk,
Deutscher Advokai
—und—
friedensrichter.
Office im Security Nat. Bank Gebäude
Dr. H. c. Mille-:
Zahn-Arzt
Ofsice im ,,Judependent« Gebäude-Zähne
schmerzlos ausgezogen. nukHU
Der Ddeii
TYPEAWHTJR
820 kaufen den OVELL TVPS WMIEI mit 78
isharukteken und 815 siir den siMZLS cAsS
cpsi.i.. gakanlikt, besieee Arbeit zu machen ais irgend
eine Maschine die gemacht ist.
Sie verbindet Einsachheii mit Totenbei
tigiett, Schnelligkeit, Leichtigkeit der
O v e e a t i o n, hiiit länger ohne ifteoakatuekosten ais
irgend eine andere Maschine. Hat kein Time-wand das
den Operateut plagt. Sie ist n eit, in bit n n i i e i i,
n ick e i v i a i t i ri, pekieii aud brauchbar iüt alle Akten
JUN- ii’kiiittg.« Wie eine Druckeweesie giebt sie
scharfe, keine, deutliche Manusieiotr. 2 oder 10 Copien
können mit einem mai Schreiben gemacht werden. Je
gend eine intelligente Person kann Operateut werden in
U Zagen. Wie osieeiten 81000 irgend einem Operateur.
der die gleiche Arbeit iiesem kann ais die des JWUILE
cssc VVELL.«.
vaniiiisige Agenten und Versäuiek verlangt. Be
sondere Beegünsiigungen on Minister
Für Pamphiem die Einsicht-engen usw. geben, adkess
site Inan: pl
Oeieii Typs Weiter co»
des-see ums-»- se« - - case-co. su.·
« Belohnte-ins
Jetzt ist die Zeit, Eure Freunde und
Nachbarn aufzufordern, auf den »An
zeiger und Herold« zu abonniren.
Eine Windmühl
geben wir Demjenigen, v oll ständig
f re i, der uns 30 neue Abonnenten ein
sendet (aus ein Jahr im Voraus bezahlt.)
Eine bessere Gelegenheit habt Jbr
nicht wieder, Euch eine der besten Wind
mühlen, die ,,Aerm0tor«, ganz Stahl,
anzuschaffen. Jeder hat ab und zu ein
paar Stunden oder auch einen Tag freie
Zeit und kann diese benutzen, ein paar
neue Abonnenten für diese Zeitung zu
gewinnen. Die Windmühle wird sofort
Igesandt, so bald 30 neue Abonnenten
eingesandt sind. Macht Euch dies zu
Nutzen!
S. S. Tnompsooh
Advokat.
Grundeigenthums-Transaktionen
und Collekttoneu eine
Spezialität
Osficc: Zimmer 1, 2 und 3 im
Jndependent-Gebäude. zmk zg
J.R.Tho1npson. W H. Thon-inson.
Gebr. Thorapr
Unnokalnt s Jlolarn
Praktiziren in allen Gerichten.
Grundeigenthumsgcschäste nnd Collektio
U
nen eine Spezialität.
Opernhaus-Salom,
tue-W is sIEVERT
Eigenthümer·
Grund Island u. St. Louis
Bier stets frisch an Zupf.
Die besten Weine, Liquöre
und Cigarrctu
Extra guten
Y r e i - g U n eh
zu jeder Tageszeit.
MdDie Former sind besonders ein
geladen, ihren Bedarf an Whisky hier
zu holen. Whisky zu 81.50, 82.00 83
und aufwärts-.
Freundliche Bedienung ist
Jedem siehet-. 88
Eisenbahn- Fahrpläne.
B. G M. Eif—enbahn.
Nach dem Lsten
No. 44 Lass. (nur l«L«5.kock)e11teth-s)7 :()0 Morg.
No. 4D » trägl ich) ........ 10:0 »
No.48 ,x1acht(iun WociIetttags) 9 :'-30
No. 46 ,, (täglic1 I) ........ 5 40 Abds.
Nach dem Westen.
No. 45 Frucht (täglich) ........ 6 :55 Morg.
No. 41 Pass (täglich) ........ 4:20 Ade.
No. 47 machmmr Wochetttags) 7: 00
No. 43 Pasi. (nnr WochentagSI 9 55 ,,
Nos. 43 und 44 gehen nicht weiter westlich
als Giand tsland
No. 46 befördert tasIagiere nur nach Au
rota,.1)ork, Scwaid nnd Lincoln
Thos. Commis,
Agent.
U. P. Eisenbahn.
Hauptlinie.
Ankunft. Abfahrt.
6:55 Abdg ..... Nummer l. . . . 7 :00 Abt-s.
10:40 Abdg ..... Nummer 3 . . 10:45 Abt-Z.
4 :00 Abds.. . . .Nummer 5. · ·. 4 :05 Abt-s.
12 :35 Morg. . . .Nummer 7. . . .12 :40 Morg
1:35 R m ..... Nummer 2 . . . . 1 :40 N m.
12:20N m»...Nunnner 4....12 :25N m
10: 40 Morg. . . Nummer 6. . . .10: 45 Morg
5:10 Morg. ·Nummer H. . . . 5:15 Murg
Züge mit ungcraden Zahlen aehen west
lich; die mit geraden Zahlen östlich. —— Die
Züge gehen täglich.
O. sc R. V. Eisenbahn.
No M, Ank. von Loup City, . « :15Abds.
·
No. AL, Ank- von er, ....... 12:15 Nchm
No. Its-L Abg 11achLoup6ity,. . 7 230 Morg.
No 81, Abq nach Ord, ..... . 4:10!Ikchm.
(ZTie Züge laufen nur Wochenlng )
St. Joc G G. J. Eisenbahn.
No. 4, Mailsz Erpteß Abg» . R:0() Murg
No Z, Mailöz (9rv1eß,Ank.4-Nbds
No. 2 ,täglich, Abg» .......... 7: 20Abds.
Ido. l täglich,Ank. 7:0l)Morg
14 Karat
Gold »in-usw«
sendet uns visit Its-eis- Im
Eurer enauen Adre e und
Ihr et alm diese uhr ou
Erntet- Fur Ansicht Eins
Gaum ie tut h atm
iowie Kette und erkoan
werden mitgesandt. T enkt Jikkk
nach Beiichtigung der Uhr, e
ijt wem-verth, «a!)lt unserm
- bmziabPkelg THI- und sie
J; MEuer. Sie tfifchön gravis-.
s genauem für den Preis Ue
, ;" genau gtbendfse Uhr der Welt,
und im Mit-Ziehen einer echte
» masstp oldenen Uhr gleich z
-’ ein« Schutz-i Nun, Ums
te«.!lieiffscr1c wärt-nicht wies
« bcrc;ss..10d,:.
s THE AMICI-Ab
- ; s. , « d lmkolkfldc c0.·
b « ’ s- ke- Ist Ists-Ilion st» GUqu Ich
(«1«1H)7))i