Ein Tochter desSimus sue-, nach dein Französisch-n be arbeitet von Fr« Regensberg. s. K a p i te l. (li.). Fortsetzung.) »Seleti Sie ohne Vatge.———:-eeocu dem Schlafzimmer der Sennorita im ’ten Stock befindet sich ein stets ver ehlossenes Gelaß, das mit altem Ge riimpel gefüllt i«t. Vor einiger Zeit tried mich die Ueugier zu erforschen, was in jenem Gemache sei, und bei die ser Gelegenheit entdeckte ich erstens, daß es sich mit dein Schlüssel u Fräulein Beim-if Zimmer öffnen lieg, nnd zwei tens, daß eine Tapetenthiir von dort in das Schlafzimrner meiner Herrin führt, die nur von jenem Gelaß aus zu öffnen nnd vom Schlafzimmer and gar nicht bemerkbar ist. Da zu dein Zimmer meiner Herrin zwei Schlüssel vorhanden sind, so habe ich einen davon an mich enommen und kann mich heute Abend n der Rumpelkammer verbergen. Ich werde dort wachen und das Fräulein-— wenn es Noth thut-beschützen ohne daß ich sie vorher zu ängstigen brauche, denn das muß bei ihrem schwachen Zu stande möglichst verhütet werden.« Die beiden Herren waren ganz er staunt iiber die Kaltblütigkeit nnd Si cherheit des Kammermädchens, während Peter, der nur ab und zu ein Wort da wischen geworfen hatte, vor sich hin Tchmunzelth als sei er stolz darauf, ein o kluges nnd tapfer-es Bräutchen sein eigen nennen zu können. »Und nun noch Eines,« fuhr die trene Zofe dann fort: »Peter hat mir versprochen, von heute Abend an die ganze Nacht durch vor unserem Hause Wa zu Etten. Wenn er sich in der mit en llee der Colle Estrella aus hält, wird ihn dort unter den Bäumen Niemand gewahren. Da steht auch eine Bank, aus der er sitzen und dabei doch die Fenster von Fräulein Beatrix Schiafzimmer im Auge halten kann. Sobald eine brennende Kerze vor einem der beiden Fenster erscheint, wird er mir sofort zu Hilfe eilen; sollte das Haus schon geschloser sein, fo muß er sich durch den Hansmeiften mit dem er Bekanntschaft gemacht hat, öffnen las en. Wäre es nun vielleicht möglich,.. ß Sie, Herr Biscaros, ihm Gesell schaft leisteteu? Jch kann die Ahnung nicht los werden, daß die Marquesa 11ihre schwarzen Pläne jetzt beschleunigen wird. Im Nothfalle wäre ea doch gut, wenn ich Sie ebenfalls zur Stelle wüßte.« »Natürlich werde ich dort sein,« ver sicherte der Maler, und Jooellanos erbot sich aus freien Stücken, gleichfalls sich einfinden zu wollen. Dann verab fchiedeten sich die Zofe nnd ihr Ver lobter, nachdem der Maler dem jungen Mädchen mit Wärme für die Treue und Hingebuug gedankt, die sie unter diesen schwierigen Verhältnissen an den Tag gelegt. «Sie wiser noch nicht, Herr Biscai eos,« entgegnete sie darauf ganz schlicht, «wie gut Fräulein Beatrix egen mich wesen ist, und wie dankbar ich i r bin. seh thue nur meine Pflicht und c-chut digteit, und werde weiterhin thun, was in meinen Kräften fteht.« -. - Wie stets in letzter Zeit hatte der Marqnes o. Aranda sich auch heute Abend bei Zeiten in sein Schlafgemach nrückgezogen. Die zärtlichsie Für sorge henchelnd, hatte ihm seine schone Frau das Geleite gegeben nnd sich in innigster Weise non ihni verabschiedet nachdem sie ihn den Händen seines Kam merdienerd überantwortet. »Nicht wahr, Dolores, Du thust mit die Liebe,« hatte der verblendete Mann gebeten, »und siehst vor dem Schlafen gehen noch einmal persönlich nach Bea triz. Du weißt, sie soll von den Mor phinmpnloern nach des Doktors An weisungen immer nur im Nothfalle, wenn sich wieder kein Schlaf einstellen will, eines bekommen ;.«edoch nie mehr binnen vierundzwanzig Stunden. Ver giß das nicht l« »Liebe: Freund, ich weiß das ja ganz genau nnd werde mich selbstredend über zeugen, da Alles genau befolgt wird, was der rzt angeordnet hat, obwohl ichans Erfahrung weiß, daß Carrnen die beste nnd gewis·enha teste Kranken ein von der elt it.« ie küßte den Gemahl ans die Stirn. nnd verließ sein Schlafzimmet, begab Ich dann jedoch nicht in das ihre· son ern in das daneben liegend-Ei rer Leinwersrain nachdem ein rascher« lick ihrbegezeigh daß Niemand sie bemerkt Alle Zärtlichkeit nnd Geschmeidigkeit war Mr ans ihren iigengewichen, die nur stere Entschlo ienheit nnd leiden fchastliche Rachgier bekundeten. ier kannte sich die leidenschaftliche To ter des Südend ja ganz den witden Instink ten ihrer Natur überlassen, denen zn widerstehen sie so wenig im Stande war, wie der Tiger-, den seine Mord iee treibt, sich ans siehst-Dies iisende a Wåken Fand die Alte nicht dort an we end, wie sie offenbar erwartet hatte. n nach eini en Minuten aber tant einschme » , die zn den oberen MMZMrende Treppe hinab, nnd e trat Carmen über pi Iite grinst- cis sie ihre Henn Mtkss sen-nennen W M VII AMICI-P Nichts « W WANT und behauptete, mttde nno fehlafng en ein, während sie sonst immer erst vel pater ans ire Kammer ging. Ich chlich ihr n . drehte den S liisfel zu ihrem Gemach, den sie von an n hatte stecken lassen, herum nnd zo ihn ab Jrht kann sie ohne meine rlanbniß nicht wieder heraus-« »Man wird sie hören, wenn sie Lärm macht.« »Das wird sie nicht wagen; vorläu sig kommt anch noch Niemand von der Dienerfchaft nach oben, nnd nachher wird sie wohl schlafen nnd sich in ihre Gefangenschaft fügen-Morgen früh werde ich bei Zeiten wieder aufschließen.« »Was macht Beatrix? Wird sie bald schlafen?« »Ja einer Viertelstunde, Herrin, denke ich. Doch wozu die Sache so überstiirzenP Mir ahnt Unheil, ich wiederhole es. Höre doch auf meine Warnung, Herzens-sind !« »Meine Stundeliinger werde ich war ten,« entgegnete Dolores mit blitzenden Augen. »Ich will mich gerächt sehen und wenn ich selbst darüber zu Grunde gehen sollte !« .Welches Ungestüm l« klagte die Alte. I»Die Rache schmeckt um so siißer, je später sie getroffen wird, sagt ein altes fSprichwort. Und ich hatte Alles so gut in die Wege geleitet, daß Niemand j auch nur den geringsten Argwohn hegen ; konnte. Selbst mein Bruder hat nicht fdie leiseste Ahnung, für wen die Arse » nitpräparate bestimmt waren, die-er mir Halb anscheinend harmlose Toflettens Fartikel zusandte. Ich hatte ihm ge : schrieben, daß ich sie fiir hohe Preise an eine vornehme Dame als Schönheitsi finittel vertause, was ja ganz und gar glanblich klang. Es gibt in der That viele eitle Frauen, die, wenn ihre Reize chwinden, sie durch Arsenitgenuß zu er lten nnd ansznfrifchen suchen. No bnste Naturen vermögen das auch ganz gut darch,ufiihren, wenn sie m· ganz geringen Yoer beginnen nnd da Mii tel in bestimmten Pausen nehmen. Sie End aber fortan an das Gift gehandelt nnd tonnen nnr nnter Lebensgeschi wiedsc aussetzen. Fiir Beatriz’ rte Natur jedoch würden die verhältni mä ßig geringen, aber täglich genommenen Dosen Arsenik, die ich bisher ihren Mc diknmenten beimischte, verhän nißvoll werden, ohne daß selbst dein rzte ein Argwohn kommen könnte. Ich ver stehe mich darauf: die chronische Arsenili vergiftnng hat bei ihr ganz den E amt ter eines schweren Nerveiileidens. enn »sie die jetzigen Dosen noch drei Wochen zweiter erhält» so wird ihr Leiden der ininßen gesteigert sein, daß sie nach fer neren zwei Wo en dem Leben Balet sagen muß. Gleichzeiti werden in die sen vierzehn Tagen a er alle Spuren » von Gift soweit wieder and dem Körper entfernt sein, daß nur noch auf chemi schem Wege solche wahr nnehtnen wären. FES ist ja aber kein weisel, daß der E Marques niemals in eine Oeffnung der s Leiche willigen würde.« mi- III) ------ f- c»-«4- K;-k-- -ss was Atueqavsu quan- Uups, Dust Menschlichteit Hohn sprechenden Aus-s einandcrsetzung ded zigeunerhasten alten ; Weibes zugehort, ohne mit einer Wink-» ’ per zu zucken. Ungeduldig stampste ihr ; Fuß den Boden, indem sie entgegnete: i »Lasz Dein Geschwis, Carmen, ed wird meinen Entschluß nicht ändern: sie soll und muß mir ans dein Wege, die Ver haßtei Bier von den Morphiumpuls vern in das an ihreni Bette stehende Glas mit Gerstenmasser gemischt, das sie stets heim Erwachen zu trinken pflegt, bringen unfehlbar den Tod. Niemand wird zweifeln, daß sie in einem Anfalle von Schwermuth ed selbst ge I than. Also kein Zögern länger, als bis ) sie sest genugzschliist, so daß ich ihr Er ; wachen nicht zu fürchten habe, wenn ich san ihr Lager trete, um ihr den letzten , Trank zu mischen !«—— i Eine Viertelstunde nachher stiegen E Dolored nnd ihre Dienerin leise zu dein zweiten Stockwerk empor, in dein die von Beatriz bewohnten Zimmer lagen. Und Bernadette, dnrch die Alte über listet, weilte nicht in der Nähe ihrer ge liebten Herrin, um sie zu schützen, mäh rend der Tod sich ihrem Lager nahte. · Blas, ald ob sie bereits eine Leiche sei, lag das junge Mädchen in den Kis sen ihres Lagers. Sie war furchtbar abgezehrt nnd matt, klagte aber trotzdem über fortgesetzte Schlaslosigleit, so daß sich der Handaer obwohl erst nach lan gem Zogerm entschlossen hatte, ihr tiinstlt e Schlummermtttel zu verord nen. - Indessen nicht nur körperlich war Beatriz völlig gebrochen, auch ihre get stige Energie war ge«chwuuden, ihre; Willens-rast dahin. chon seit eineri Reihe von Tagen sührte sie eine Art gäathischen Tratimledeud, aus dem nurj unheimlichen, bald hier, bald dortI austretenden Schmerzen sie ansschreckenf konnten. i Sie hatte keinen Widerspruch mehr: erhoben, als ihr der Marqueo in Gegen-’ wart der Stiefmutter ankündigte, daß ie ihre treue Bernadette verlieren solle, andern nat vor sich hin geweint; sie tte sich auch nicht widersetzt, als ain niittleliåe nnd Abend die verhaßte Carmen derholt erschienen war, tun der Kranken ihre Hilseleistungen auszu zle en. Sie hatte ohne Widerstreben das z laspnloer Herkommen, das Jene ihrs-« ists-hast« sich- Wsche v te zip n n un Schlayitn Bette, fühlte aber, wie schon mehr nnd mehr der Schlummer sie zu umfangen begann. Eine mit einein Schirm verhängte Lampe verbreitete nur M angenehmen Dämmerschein in dein seh-. , Wie schon so httu während ihrer Leidendzeit, weilten triz' Gedanken bei ihrem Geliebten, den e to l ans steIt nimmer wieder n heu essen M W sßhlte. da ihre Lebend ;» M -Wschmnd, aber sie das ihr teurer Gedanke nach ihm geho ren würdet Doch daran war ja nicht zu denken, man würde ihr das nimmer mehr gestatten—sie mußte sich mit dem Gedanken vertraut machen. ohne Ab schied von ihm von hinnen zu eben. ’ Die Zukunft vermochte ir keinen Trost zu bieten, so lenkten sich denn ihr; Gedanken zur Vergangenheit zu rii . Wie ein Traum lag die glückliche Zeit der Kindheit hinter Beatriz: ihre Mut ter hatte sie kaum eiannt, doch der Vater, damals noch ein stattlicher, s ö ner Manu, hatte sich des mutterlo en Kindes um so eisriger angenommen, ihm einen großen Theil seiner Zeit ge widmet, es gern geliebtost und oft mit ihm gespielt. Dann oerdunielte sich der immel des jungen Mädchens: die Odieftnutter hatte die-Stelle der Ber stoebenen eingenommen, und der Vater svon jenem Augenblicke an de onnen, ; sein Kind zu veriiachlassigen. r liebte Hsie wohl noch immer, aber er war wie ’verzaubert von der blendend schönen HDolores, die der Tochter der ersten sMarquesa v. Aranda gegenüber aus jihrer Abneigung kein « hl machte. ; Beatriz besaß von T) atur eine gewisse stühle Ruhe und Zurückhaltung, und j wirklich -leideuschastliche Erregungen in erende wie in Schmerz waren ihr bei zalledeni sretnd geblieben bis zu dein Tage, au dem sie in Areachon Aurelio »Dir-kamt kennen gelernt hatte. Da - mais hatte sich ihrer ein ganz neues Ge slihl wie mit elementarer Gewalt be ;rnächtigt. ihr Herz hatte zum ersten H Male gesprochen, aber uur zu bald war sihr auch die Wahrheit des alten Wortes soffenbar geworden, daß es keine Liebe l ohne Leid gibt. Eine Katastrophe war s ja aus die andere gefolgt : sie hatte sehen müssen, wie Aurelio wegen einer That, die er nimmermehr begangen haben konnte, iu’s Gefängniß geworfen wurde, taus dem er nur entlassen worden zu sein Ischiem um neuen Gefahren entgegen zu Hausen- Nicht unr ihr Leben, auch das fseine war bedroht, und sie konnten sich nicht mehr untereinander verständigen, sum sich zu gemeinsamer Vertheidigung »Ja verbinden. i Wenn man ihr nur Bernadette qes lassen hätte, die gute, treue-die Augen ’waren längst geschlossen—auch das JDrnkezi erlosch setzt-das Bewußtsein schwand. . . Gmänschloo wurde die Thür zu Beatriz’ Salon geöffnet und hinter den Eintretenden verschiossen. Dann be ann ein eifriges Fliistetnx Cum-en suchte ihre Bereits nochmals zu bewegen, von ihrem orhaben abzustehem da nur Unheil daraus entstehen könne. Sie betheuerte wiederholt, da sie selbst das begonnene Wert binnen urzer Frist so beenden werde, daß Niemand einen Lieg wohn schöpfen konne. Doch die bis aufs Höchste erregte Donna wollte von keinem Aufschub wissen, sondern sofort ihre Rache an der oerhoßten Stiestochter vollstkecken. Aus ist Geheiß mußte Cakmen dann in das siebengemach schauen, nnd als diese meldete, daß Beatriz in festem Schlummer liege, trat die Matquesa ein und begab sich an das Lager der Zchlasendem die sie dem Tode geweiht tie. .- . » «« . cuuscuo non-usual- Ilc alle-V, wuv anf dem Nachttischchen stand, dann griss sie nach einer Schachtel, welche, wie sie wußte, die sowohl Schlummer als auch Tod dringenden Pulver enthielt. Ihre F and zitterte etwas, als sie die Schachte öffnete, jedoch nicht aus Schauder vor der furchtbaren That, die sie zu vollbringen gedachte, sondern nur vor Leidenschast, die dieses dämp nische Weib durchtobte. Plötzlich suhr sie zusammen, trat mit der geossneten Schachtel an die alte Carnten heran, die ängstlich an der Thiir stehen geblieben war. und sliisterte die er tntt zornsunlelnden Augen zu: .Was sehe ich? Die Schachtel ent hält ja gar lein Pulver mehr l« «Nein, ich habe vorhin der Sennos lr)ita das letzte noch vorhandene gege ein« »Und das sagst Du mir jetzt erst? Narrin, Du meinst mich dadurch von meinem Vorhaben abbringen zu lbttneu, aber Du sollt Dich getäuscht habenl Sosort gehst n mit dein Rezept zur Apotheke; die Pulver sollen augenblick lich erneuert werden« Kaum hatte fte geendet, als von der Straße her ein betäubender Lärm er scholl. Es schien dort zu eitlem aber maligen Zusammenstosz zwischen den nmherziehenden Arbeitern und der Po lizei zu kommen. Das Getümmel dauerte zwar nur wenige Minuten, dann hatten sich die Massen zerstreut oder gesliichtet; aber and eini er Ent fernung hörte man : linkenschit se fallen. »Ich setze keinen uß vor das Hans, nein, nitnmermehr,« bethenerte die schreckensbleiche Carmen. »Dann schicke tnie irgend Jemand von der Dienerschast,« entgegnete Do lares. »Dein nein, das darf nicht sein,« sligte sie, sich besinnend. binztn .Gib mir eines von Deinen Kleidern eine Mantan und ein buntes Um schlagetnch, damit man mich sllr eine Diensth hält-»dann werde ich selbst eläem s ist auch in anderer Be Re ung b er. Ich werde tnit dem ezept ni t zn unserer gewöhnlichen Apotheke gehen, sondern zn einer ande ren am Ende derNambla. Du mußt mich aus dein Hause lassen, damit mich der Hausmeister nicht gewahrt, nnd auch anspassen, damit Du mich bei der «mkehr wieder einlassen kannst. Jn er halben Stunde etwa werde ich-Izu etick sein-Kein Wort weiter, ich to et sol Und nun comm’ schnell, daß ich mich mntteidels « Die mit Berti-TM Verabredet todt der donnernden ans seinem Posten vor dein Arnndckschen Haufe in der Catle Fernando gewesen. » Er war unter den Bäumen, welche in der Mitte dieee Straße, ähnlich wie in der Ratnb a« eine Allee bilden, aus nnd ab gegangen oder hatte sich aus eine dem Hause gegenüber stehende Bank Nest-stets aber die ihm von Bernadette bezeichne ten Fenster im Auge behalten, um ihr aus das vereinbarte Signal zu Hilfe eilen zu können. Bald gesellten sich auch Bieearas und der Staatsanwalt zu ihm. Beide waren sehr ernst, und der Maler theilte dein wacker-en Burschen in tiefer Bewe gung rnit. daß dnrch die chemische Unter suchung der von Bernadette til-erbrach ten Flüssigkeit in der That das Vorhan densein von Arsenit darin nachgewiesen worden sei. Mehrere Stunden hielten die Drei getreulich Wache, aber kein Signal erschien, das sie in das Haus ries. Während dieser Zeit hatte die nnruhige Bewegung. die den ganzen Tag über bereite in den Straßen der Stadt ge herrscht hatte, unverkennbar noch bedeu tend zugenommen. Ausgeregte Ballehausen zogen vor über, nach der ftsiaseminrstaiit Vaterla neta hin, oder te kamen von dort zu rück, wo ab und zu auch Schiisse fielen, und gegen neun Uhr Abends tain es in der Calle Estrella selbst zu einem kurzen Tumult, hervorgeruscn durch eine Schlägerei zwischen anarchistischen Ar beitern und einer Anzahl Handwerker-. Alabald eilten jedoch einige itarle Milii tärpatrauilten herbei, nnd stellten die Ruhe wieder her kpanien ist ja als dadLaud der Puische und Ueberraschungen bekannt, nnd solche nnruhige Seenen tainnien in den größeren Städten gar nicht fetten dor. Sie waren daher weder siir Bie carae noch siir Jovellanod etwas be sondere Ungewohnted oder Erregetides, nnd Peter hatte seine ganze Aufmerk sauiieit nach wie vor aus die beiden Fen-. ster gerichtet —- alles Uebrige ließ ihn« ziemlich gleichgiltig. Plötzlich wurde die Thiir des Hauses geöffnet. Alle Drei glaubten zuerst. daß Bernadette einen geeigneten Angen bliek benutzen wolle, utn ihnen eine Mittlieilung zu machen, doch ihr Bräu kigant erkannte sofort, daß sie es nicht et. Es scheint ein Dienstmädchen zu sein das noch einen Ausgang zu machen hat « meinte der S.taateainvalt Aueelio aber, welcher der mit hasti Egen Schritten sich Entfernenden nochl immer nachschaute, rief plötzlich: Ekann mich unmöglich tiiusitIen·—esJ ist Eteine Diensnnagd, sondern die Mar ? quesa selbst in einer Verkleidung. Ich abe ihr Gesicht im Lichte der vor denr EHanse stehenden Gaslaterne ganz deut tch gesehen, auch erkenne ich ihre Ge Istalt nnd ihren Gang. Jeder Zweifel Hist ansgejchlossenl Das erscheint mir doch hochst verdächtig l« F Allerdings wäre es siir unsere Zwecke ini höchsten Grade lviirrjchenswerth, ersalItcn. wolin sich die Dame in to ! auffälliger Weise begibt Eilen SieilIr E in einiger Entfernung nach und behut ten We sie genau im Ange. Wie Beide geniiiIen unterdessen. nm hier Wache zu halten. l« I Der Vorschlag leuchtete dein Maler i ein, und int nächsten Augenblick befand Eer sitt) bereits auf der Verfolgung der Everlleideten Marqnefa. Unbeuterlt Ifolgte er ihr durch mehrere Straßen Hund fah, wie sie endlich in eine Apo I thele trat, die er sieh genau merkte. ’ Zn der That hatte Donna Dolorea ihren der alten Carnten gegenüber kund gegebenen Vorsatz zur Ausführung ge xbraeht Mit Genugthuung bemerkte i sie, daß der Apotheker, dem sie dat- von ; ihrem Hausarzt fitr Beatriz ges riebene jRezept zur Erneuerung galt, ie auch Hoffeuliar für ein Dienstmädchen hielt Hund sieh ohne Weiter-es daran machte, i die Pulver anzufertigen. i Fünf Minuten mochten etwa verflos s gen sein, da konnte sie die Schachtel ntit i en Pulveru in Empfang nehmen; sie ibeza lte rasch und trat dann wieder aus ’ die Straße : Zn demselben Augenblick kam es tote eine Windsbraut hinter ihr her getobt. Die Führer der Ansstiindi then hatten Iden daupttoup ftir den iubrueh der J Nacht gespart. Während an verschiede J nett Orten der Stadt kleine Tutnulte in « Seene gesetzt wurden, um die Aufmerk samkeit der Polizei und der Milliarde hördeu zu theilen und altzulenketn aut ntelten sie eine Schnur von etwa au send ihrer verwegensten Parteigänger an siehet-en Orten tu der Hafenvorstadt, die nun auf ein gegebenes Signal los brachen. Es waren berauschte Werftarheiter und Matrasen, Arbeitslose, verkotuute- i ned Gesindel, Männer und Weiber in buntem Gemenge. Einige schwangen ; Fackeln, Andere trugen Gen-ehre, Plien, - Lan en oder aneh nur ;»auupse·ihle als Was Regierung und die reichen Blutfaugetx Sie hatten bereits einige Laden eplilni dert und verschiedene teneipen ges-wund unt sich erst gehörig die Kehlen an u feuthten. Nun kamen sie, während er tobettde Haufe fortwährend ans woll, heranmarschirt, ntn zunächst den alast dea Generallapitana und das Rathhaus .in Befih tu nehmen Dies Mai-einein hatte gerade-— die feu; Alle fehlte-n ehrietI, sangen ; und brüllten Berwiinfchnugen gegen die - Straße überschreiten wollen, tun auf den jenfeitigen Bürgersteig zu gelangen, als die Menge wie eine Sturmfluth, die Altes verschlingt, herangebranst laut. Bevor sie sieh hatte flüchten können, silhlte sie sich von kräftigen Armen ge ipackt nnd unt fartgeri’fen. Schauder-nd O z ewahrte sie die nnh llchen Gestalten, ; Fettggebätn blitzt-eI sieriiitådtfåpisen Gesi: er, or m r en jMån tun-. vem Its-H days-scheel .. einlie- W ; i ! Pwsktch stockte die Mage. eine einer zStro , die etwa zweihundert Schritt znon i neu einmündete, lauten wei Kont »pagnien Insanterie hervor, ichwenlten ein und machten sich auf itommando schußsertig. Der die Truppe beseh llgende Ossizier trat ganz allein vor nnd richtete mit lauter Stimme an die Rabe )stiirer die Aufforderung sich zu zer istreuen, unter der Androhung, daß Hsonst ans sie gefeuert werden wiirze. jEineu Augenblick herrschte Schwei en, «iodann brach ein wildes Wuthgeseul od und gleichzeitig flog ein Steinkegeu aus den Osstzier und die Soldaten. Jener eilte zurück, ed erscholl ein lautes Statutnandm und gleichzeitig blihte es drüben auf. Die Wirtun der Salve war eine furchtbare. lsin ganer Tod ter und Berwnndeter lag aus dem Pslaster, und Schmerzensschreie schallen »durch die Nacht. Ein weiteres Vor ’dringen der Empor-er aus diesem Fleck war offenbar unmöglich, nnd ald nun auch in ihrem Rücken das Geräusch herantrabender Kavalierie vernehntbar war, da stob Alles auseinander. .. » Sobald die Ruhe wieder hergestellt war, eilte Bidearoo, dem ed in dein ver hängnißoollen Augenblick noch ge ltlckt war, rasch in einen osseustehenden hor weg zu flüchten, wieder ans die Straße. Schon waren Polizisten bes aftigt, die Todten und Verwundeten ortschafsen zu lassen. Von einer dunklen Ahnung getrieben, trat er zu ihnen, nm im näch sten Augenblicke diejenige zu ertenneu, die er suchte. Ueber den Körper eines riefenhasten Werstarbeiters lag die Marquesa o. Aranda todt hingestreckt. Die verhül lende Mantan war von dem Kopfe aus die Schultern gesunken, ihre pra tvols len Haare hatten sich gelöst, ihr esicht war blaß und erregt, als ei sie im Augenblick höchster Angst und Entseyend vom Tode ereilt worden« Eine Kugel hatte sie mitten irre Herz getroffen Ihre Rechte hielt noch das Schachtel chen umilainniert, das die Ausschl-ist trug: »Seht-Nuner für Senuorita Beatriz v. Arauda.« Biscaros wandte sich sofort an den ebenfalls herzugetretenen Ofsizler, stellte sich ihm vor nnd machte ihm Miit l lung davon, daß ein verlpilngnißvoled Geschick anch eine der vornehmsten Da nien Barrelonae n einem Opfer der vorhin anf tie « ehellen til-gegebenen Salve gemacht habe. Es wurden rasch verschiedene Weisun gen ertheilt nnd nach weniTen Angen licken bereite- eine Bahre her ei ebraeht, auf die nian den Leichnam derlll arqneia legte nnd mit einer Decke verhüllte. Soldaten trugen sie alsdann zur Colle Eftrella, während Anrelio nebenher hinf, um an Ort nnd Slelle gleich die nöt pigen Anftliirnngen zu geben. Als man sieh denr Haufe der Familie v. Aronda näherte, eilten Iovellonos nnd Peter ihm voll Spannung entgegen nnd vernahmen nnn ans feinem Munde den Bericht von dem plötzlichen Ende der Mar nesa. »Das st fürwahr ein Glück für sie ewefen, mein Freundl« sagte der Staatsanwalt, »sie hätte sonst iin Zucht hanfe ihr Leben geendet.« 10»Kapitel. Mehrere Wochen waren seit dem ver unglückten Pritsche in Bareelona ver flossen. und die Marqueia Dolores v. Aranda ruhte längst in der Familien grnst von Schloß tta Miranda. Ueber den verbrecherischen Anschlag egen das Leben ihrer Stiestochter, den sie geplant, konnte nach der Untersuchung der von Bernadette ausgelieserten Me diziuprobeu kein Zweifel bestehen, ebenso wenig über das Motiv, dad sie ver anlaßt hatte, selbst und zwar verkleidet an jenem ereigniszreichen Abend neue Morphiumpuluerherbeizuholen. Ihre Mitschuldige Carmen aber hatte es ver standen, sich noch bei Zeiten in Sicher heit zu bringen« Sie war, als man mit der Leiche ihrer Herrin im ause anlangte, verschwunden und se idem nicht mehr ausznsindeu gewesen. Unter ihren zurückgelassenen Sachen hatte sich noch eiu beträchtliches Quantum Arsenik vorgesnnden, aber alle Nach orschungen der Behörden nach der ntsiohenen blieben erfolglos. Bernadette war an «enem Abend durch Peter-, der mit isearos und Jovellauos in das Hans des Maraues getreten war, alsbald in ihrer Kammer « entdeckt und durch einen rasch herbei-» eholten Schlosser aus ihrer Hast be- s reit worden. Sie war keinen Augen- « blick im Zweifel darüber gewesen, daß ! Carmen ihr diesen bösen Streich geij spielt habe, um so größer war aber auch s während der verzweisluugsoollen Stun- j den, die sie nach vergeblichem Klopfen I und Rasen eingeschlossen äugebracht,. ihre Angst, daß man hre bwesen eiti benutzen werde, urn einen oerbrecheris en j Anschlag gegen ihre Seunarita in’s s Wert zu seyen. Als man ihr die nähe· ( ren Umstände von dem Tode der Mars 1 quesa mitgetheilt hatte, errieth das kluge j nnd scharfsichtige Mädchen osort den l wahren Zu ammenhang der Dinge. i Sie beruhigte sich aber nicht e r. als l bis sie sich überzeugt hatte, daß eatriz rag; schlummern aus ihrem Lager ru e. r Marques war durch seinen alten reund Lara, den Aurelio noch in der- » elben Nacht herbeigehalt und rasch in ! alles Borgesallene eingeweiht hatte, von F dem Tode seiner abgöttisch geliebte-il Frau in schonendster Weise in Kenntniß ; fesetzt worden. Die Nachricht hatte; hn aber dermaßen erschüttert, daß man s es gar nicht wagen darste, ihm auch nnr s eine Andeutung der von Jener ausge- ! ganåknen verbrecheeischen Unitriebe zu ma n, die gleichzeitig das Leben einer - To er bedroht hatten, welche w rkllch ! nur wie durch ein Wunder dem Verder ben entsan en war. Dei-r o. ara war aant in das Das-s eines aueu Mundes upergefteaeth uno eine wirklich rührend zu nennende Sorgfalt gür die en wurde dadurch be lobnt, da der araued si allmälig wieder aus seiner körperlchen und geistigen Gebrochen-seit aufzurichten be gann. Mit einer erstaunlichen Schnelli keit aber hatte ich Beatriz inzwi chen erholt; dem nearztr. der durch Lara iu’d Vertrauen gezogen, war ed rasch gelten en, durch entsprechende Gegen mitte der ein-aussehen Arsenitdergiftung ein Ziel zu seyen nnd das Gift aud dem war zarten, aber von Natur wider standdfahigeu seen-per des jun en Müd chend zu entfernen Natürli hatte ed unter den Arachne-i Umständen nicht schwer gehalten. ihren Vater davon zu überzeugen, das; sie Bernadette nicht zu entbehren ver-neige, und daß man mit dieser dantatel im ersten Eifer zu strenge verfahren fei. Eo durfte sie denn bei Beatriz bleiben und war über lücklich, zu sehen, wie die Farbe der Gesundheit auf die Wangen ihrer art7ebten Herrin zurückkehrte. Zu dieser erfreulichen Veränderung trug sicherlich auch nicht wenig bei, daß Fräulein v. Aranda inzwischen mehr mals Gelegenheit ehabt hatte, Anrelio Bisearod wiederzusehen wenn auch nur in der durch die Umstände gebotenen förmlichen Weise· Sie blickte auf die Vergangenheit, über deren Begebnissen auch für sie noch eiu Schleier ruhte, den man nicht ganz zu lüften gewagt hatte, wie auf einen un eimlicheu, dugsti en den Traum zurü , mit hoffendem Ner trauen dagegen in die Zukunft. Nur eitlen Menschen gab es, der mit den Veränderungen, die seit ieuer Ka tastrophe im Hause des Marqned vor gegangen waren, begreiflicherweise sehr wenig zufrieden sein konnte, das war Graf Fernando Sau MigueL Seit dem Lara stets um den Marqned war, sah er seinen Einfluß auf diesen mehr und meFr «chwinden; mit Datored war der ein lukreichste Faktor zur Durch ührung einer Pläne verschwunden. n eine eirath mit Beatriz war ni t mehr zu euken, darüber war er sieh a klar. aber sein vertrauted Verhältniß mit dem Margare, dein er so vie eVori theile zu danken hatte, wollte er sich um keinen Preis stören lassen. Außerdem trieb ihn ein brennender Durst nach Nache, immer neue Pläne zu ersinnen, wie er Bigcarod am empfindlichsten für die Verwegenheit, sig ihm in den Weg gestellt zu haben, sü tigen könne. Daß solche Ge iunnngeu den herun tergelommeneu Edeluiaun befeelten, darüber waren Lara und LIMan an deren Berathnngeu auch« Javellauod oft theilnahm, durchaus im Klarere, allein ed gab vorderhaud gar kein Mit tel, ihm irgendwie bei uiommeu. Bidcaros hatte in — egenwart der bei deu anderen Herren eine Untersuchung der damals von ihm weggenommeneu und versiegelten Würfel vorgenommen Nachdem sie durchgesiigt worden, sah man, das sie in der That-wie zu er warten geweseu—gefiilscht, das heißt auf einer Seite mit Blei andgegosseu were-: · (Fortsehung frlgt.) — Fahre yexztmdeno Dr. l I seit-II co. »Oui« II e t t h e e t k e a: Weit-end von Mundeme nnd dem sc MW ts Iuite Intch ten, oder se da seit veela m- ach-es In am U afl W pas dies-stecken s III Mne o » « M. u qmbåba IW sent-sung - Lesen endet- RWI O sonst see-e z MAX EIN-W III-«- sit-Fu Oft W ais Mit-km Labe- me FM Ieise-vom iser zum-w m esse-, m « «eo m- « Lächbellt e.Ive5en ,dof Oe. ists Ies den« es eeetm kund eine sein-d- sochtn st tas Ich-es slt and Stande,sit elae use tauc it at sammt ds. M III-: sitt-o tät-IF Intewa Ins-ita Ic summiert-. sösss m Mult- PII stos- ssym Wie-Hon- sahst-neu BRUNO scltssw It thesi-L oentmtw ns s. smä Se. fu«-ec- ist-. III-cis 01041. c0.- Noth-n- »aus-. Ansehen und Mutes-onnqu« Große Anzeigen sollten bereits Dien fing on uns abgegeben Ivetszben kleinere sowie ,,Eingefandts« sollten Mittwochc in unseren Händen sein« Meine Noti zen müssen Donnerstag Vormittag in der Drnckerei sein« da es sonst zu spät wird, weil wir Donnerstag Nachmittags ztuf Presse gehen. Es wird uns und Euch Unonnehnilichteit erspart, wenn hieeoui geochtet wird. Der Herausgehen