Grand Island ZWEITEN TM Mwa Jahrgang 14. Grund Island, Nebraska, Freitag, den LOIÄphril 1894. Nummer 32. WoMIiiisiifkthäJ-"·" Aus Wien tneldet man unterm 1-t. April: Kaiser Wilhelm traf, von Abdo tiatonnnend, heute Vormittag unt 11 Uhr aus dein hiesigen Südbahnhose ein, wo Kaiser Franz Joseph, die hier anwe senden Erzl)erzoge, die Spitzen der Mi litär:, Civil- nnd ftildtischen Behörden, iotvie der deutsche Botschafter zu seinem timpsong erschienen waren. Vor dent prächtig geschmückten Bahnhos hatte sich eine riesige Volkstnenge oersatntnelt, nm den Gast unseres Kaisers zu begrüßen Kais ser Franz Joseph und die Erzherzoge hatten preußische llnisortnen angelegt. Als zur festgesetzten Zeit der Ertrozngz nnter den brausenden Hochman der; Menge in den Bahnhos einlies, erschien« Kaiser Wilhelm, in der Unisorni des 7.J nngorischen Husaren-Negintents, dessen; Uhrenoberst er ist, an dem Fenster seines! Zalontvtrgens freundlich nach allen Sei ten grüßend. Die Begrüßung der bei den Monarchen war eine außerordentlich herzliche. An der Seite des Kaisers Franz Joseph schritt Kaiser Wilhelm, nachdem er den lkrzherzogen kräftig die Hand geschüttelt, die Frottt der Ehren kotnpagnie ab.- Als dann die beiden Kaiser vor den Bahnhos hinnustrntetn ntn die ihrer harrende Hosequipage zu besteigen, brach die jubelnde Volksmenge in betäubende Hoch- und Hurrahrufe aus, während eine Militärkapelle die preußische Nationalhyrnne onstinrrnte. In der Hofburg angekommen, wurde Kaiser Wilhelm von den Damen des kaiserliche-r Hosholts empfangen. Spä-; ter empfing er den Grasen Kalnoky undt die übrigen Neichgrninister s Is- -l--144--- s I- - si-:t«- -L—«.. II lesllllusäs skssss Ukl IIIOILS OIIIIIl Einladung des zur Begrüßung ihres ishess nach Wien getointnenen OfsizieH torps seines ungarifchen HusarensRegi-j ineots zu einem Gabelsrühstück. Bei Tisch sührte der Kaiser eine außerordent lich lebhaste Unterhaltung Der Regi 1nentS·.Konttnondant, Benkeo de Kezdis ! -ansaloa, brachte das Hoch des deutschen Kaiser-:- aus, worauf Kaiser Wilhelm mit einein Hoch aus seinen Freund unds Verbündeten, den Kaiser Franz Joseph,s das Haupt der österreichischen und m.gas.s rischen Armee, antwortete. Kaiser Wil-? helm hob dann rühsnend die Vorzüge derj ausgezeichneten österreichischen Kaoallerie hervor und sprach in eingehender Weise über den großen Distanii itt zwischen Ver-» lin und Wien, an dent eine große Anzahl deutscher und österreichischer Ossiziere theilgenoninten, und bemerkte, daß dies deutschen Ossiziere bei dieser Gelegenheit von ihren österreichischen Kameraden manches Neue gelernt hätten. Aus Wunsch des Kaisers sand dann aus dem Kasernenhos ein Hürdem und Barriere springen der ausnahmslos ganz vortreff lich berittenen Osftziere statt, nach dessen Beendigung der Kaiser selbst an die Ge winner die Preise oertheilte. z Später irn Louse des Tages machte der Kaiser einen Besuch in der Grust der. Kapuziner- Kirche, tpo er aus dem Sarge des srüh verstorbenen Kronprinzen Nu-: dols einen Kranz stiederlegte s Abends sond zu Ehren des deutschen; Kaisers in der Hosburg ein großer- Gala- i diner statt, zu welchem 80 Personen Ein ladungen erhalten hatten Nach Been-l digung der Tafel suhren die beiden Kai ser noch dem Hosopernhnus, wo sie der Vorstellung von Leoncaonllo’s »Ba1azzo« « und Gmetana’s »Kuß« bewohnten Dem Prinzen Reuß, dem gegenwärti gen deutschen Botschaster in Wien, wel cher in allernächster Zeit von seinem Po sten zurücktreten wird, hat Kaiser Wil helrrt heute den Schwarzen AdlerordenJ verliehen · er ufch harte oer Iraifer zwilchen dem General Frhr. von Schönfeld und dein Baan von Reinländer gesessen, den Kammandanten des 2. bezw. It. österrei chischen Urwesen-it Unter den übrigen Gästen befand sich auch der Graf Star hemberg, der Gewinner des Kaiserpreifeg in dem Distanzritt von Wien nach Ber lin. Der von ihm damals gewonnene Preis, eine Silber-Stamme des Kaisers Wilhelm, schmückte die Tafel. Kaiser Wilhelm bat sich von dem Grafen Star hemberg eine Cigarette ans nnd dieser präsentirte dem Kaiser die Cigarette in dem Etuis, welches Kaiser Wilhelm ihm damals bei seinem Aufenthalt in Berlin nach jenem Perforeeritt geschenkt hatte· Der Kaiser befand sich in fovialster Stimmung Und ttieß mit mehreren Ofsi zieren mit den Champagnergliisern an. Der Reichstag hat mit 108 ge en 145 Stimmen die Aufhebung des efehes beschlossen, welches die Anweisung der Jesuiten aus dein deutschen Reiche ver fü t. qu Verlaufe der Debatte erklärte das Centrumsmit lied Graf aan hompefeh, daß von der Rückkehr der Jesuiten nach Deutschland eine Störung des religiösen Friedens durchaus nicht zu befürchten sei. Für den Antrag ans Aufhebung des Ausweisungsgesetzes stimmten ausser dem Centrum, die Radikalen, die Volks parteiler, die Bauernbündler, die Sozi alisten, die Elsässer und die Polen, wäh rend die Nationalliberalen, die Reichs vartei, die sreisinnige Vereinigung und die Konservativen densclben bekämpfen. Die deutsche Kaiserin ist mit ihren Söhnen an Bord des deutschen Kriegs schiff-IS »Moltke« in Venedig, eingetrof sen. Die Kaiserin und ihre Begleitung werden während ihres dortigen Aufent halteå im strengsten Jncognito bleiben und an Bord des »Moltl’c« residiren. Königin Viktoria ist Dienstag Nach mittag um 4 Uhr slä Minuten in Co burg eingetroffen. Sie wurde am Bahn hose vom Herzog nnd der Herzogin von SochsenxCoburg und Gotha und den sämmtlichen Mitgliedern der zur mor gigen Hochzeit hier eingetroffenen fürst lichen Persönlichkeiten begrüßt Ansragen im Berliner Ausmärtigen Amte haben einen mit demselben ver bundenen höheren Beamten zu der Er klärung veranlaßt, daß die deutsche Ne gierung keinerlei Vorschläge betreffs der Errichtung einer deutschen Schutzherr schast über die samoanische Jnselgruppe gemacht habe, wie in Depeschen, welche aus Washington hier eingetrossen sind, angedeutet wurde. Jnspektor Melville von der Londoner Geheimpolizei oerhastete Sonnabend Abend an der Harrington Road den Jtaliener Franeeseo Polit, der als ein gefährlicher Anarchist bekannt ist. Bei seiner Verhastung fand man eine in brauneg Packpapier eingewickelte Bombe bei ihm. Er war mit Bourdin, jenem Anarchisten, welcher vor einiger Zeit ourcy oie vorzeitige Crpionon eurer Bombe in Greenwich Parl tödtlich ver wundet wurde, eng befreunden Nach dein Tode des Lehteren verschwand er für einige Zeit und es kostete der Polizei große Mühe, feinen Aufenthaltsort ans findig zu machen. Zu Anfang der " letz ten Woche brachte sie in Erfahrung, daß Polti sieh in einem Hause an der War nerstraße in Clerkenrvall aufhalte. Sie ließ ihn dort von einem Frauenzimmer beobachten. Dieses begab sich während Polti’s Abwesenheit in dessen Zimmer und fand eine Anzahl mit Flüssigkeiten gefüllter zlaschem ebenso eine große Menge Vriefe nnd anarchistische Zeitun gen. So oft Polti dass Hans verließ, wurde er von der Geheimpolizei nicht aus den Augen gelassen. Am letzten Samstag wechselte er seine Wohnung, doch blieb er in Clekkenwell. Als er seine neue Wohnung zum er sten Male verließ, bemerkten die Ge heimpolizisten, daß er ein verdächtig aussehendes Bündel trug. Sie folgten ihm und nahmen ihn, obgleich er sehr schnell ausschritt, an der Farrington Road fest. Er wurde in eine Droschke geseyt und nach der Polizeistation an der Vom-Straße gebracht. Dort fand man die Bombe bei ihm. Dieselbe war sie ben Zoll lang und fünf Zoll breit und hatte an einem Ende eine eiserne Schraube. Bei der in Polti’s Woh nung vorgenommenen Paussuchung ent deckte Jnspektor Meloille mit allerlei Chemikalien gefüllte Flaschen, sowie werthvolle Briefe. Polti wird unter der Anklage des angeschlichen Besitzes von Erplosivstoffen dem Richter vorge führt worden Es verlautet, die Polizei sei schon vor zwei Wochen benachrichtigt worden, daß über kurz oder lang eine Tynamitchn plvsion in England stattfinden werde. Tsie Behörden messen der Verhaftnng Polti’s nicht geringe Bedeutung bei. Das But-geh welches von Sir Wil liam Harcourt itn britischen llnterhause eingebracht wurde, verfiigt, daß die Ein kommensteuer um einen Penny für jedes Pfund Sterling erhöht werden soll. Sir William veranschlagt die Gesottttrrt-Aiid gabe auf t)5,458,000 Pfund (etwa 8475,000,000) und die Einnahme auf 90,l)56,000 Pfund Sterling Seiner Erklärung zufolge wird das Defizit von etwa 4,500,000 Pfd. Sterling (etwa Ils22,000,000) weder durch eine Anleihe noch durch das Aufgeben der festgesetzten iErmiißigungen der Nationalschuld ge decktwerden. (Lebhafter Beifall von Seiten der Anhänger des Ministeriiisns.) "Die Ertraerhebung eines Peciny’ez für jedes Pfund Sterling bei der Einkom zmensteuer würde etwa 1,730,00() Psd. Knabezu 89,000,000) ergeben. Er be absichtige jedoch, die Grenze der Befrei ung von der Einkommensteuer erst bei einem Einkommen von 160 und nicht, wie bisher, bei 120 Pfund Sterling Einkommen anzusehen, ferner Einkom men zwischen 400 und 500 Pfund durch eine Ermitßigung von 100 Pfund zu entlasten. Diese Ermäßigungen würden einen jährlichen Verlust von 1,450,000 Xfund Sterling bedeuten, wodurch der ein ewinn an dem Ertrapenny per Pfun bei der Einkommensteuer aus 330,000 Pfund, oder S1,600,000, re duzirt werden würde. Zur egieichnng des übrigbleibenden Defizits von l, 000,000 Pfund schlug er eineiksrhöhung der Spiritnofenfteuer um 6 Penee per Gallone und der Bierfteuer um 6 Pence per Barkel vor. Laut Nachrichten aus Montevideo hat Präsident Peirotn von Btasilien die nrugnaysche Regierung benachrichtigt, daß Brasilien bereit sei, die Quarantä nekoiten und das Reifegeld für alle Bra silianer, welche wegen der Nebellion ihr Vaterland verlassen haben und jetzt wil lens sind, in ihre Heimath zurückzukeh ren, zu bezahlen. Es heißt ferner-, daß allen Rebellen eine Amnestie gewährt werden wird, ausgenommen den Führern der Rebellion. Die Rebelliondes Admirals Mello gegen die Regierung des Präsidenten Peirota ist, thatsächlich zu Ende nnd die Gesangennahtne des Redelienadrniralg durch die Regierungsflotte wird nur noch als eine Frage von wenigen Stunden betrachtet. Wie bereits gemeldet wurde, gelang es dem Admiral MelIo, nachdem er mit einem Verlust von vier- bis fünfhundert Mann in der Stadt Rio Grunde geschla gen worden war, mit der ,,Nepublica« und den Transportschisfen in See zu gehen, worauf er in der Provinz Nocha in Uruguay zu landen versuchte, Um sei ne ganze Streitmacht an die Behörden von llrnguay auszulieferm Jm letzten Augenblick aber brach zwischen dem Re bellenadmiral und dein General Salga do Streit ans, und der Letztere landete mit 400 bewaffneten, kranken, verwun dcten nnd halb oerhungerten Leuten auf dem Gebiete von Uruguay und bot den Behörden seine Unterwerfung an. Nachdem General Salgado gelandet war bat Admiral Mello den Behörden an, sich ihnen unter der Bedingung zu ergeben, daß sie ihm das Versprechen gaben, ihn nicht an die brasilianische Re gierung auszulieferm Ties . konnten die Beamten nicht thun, worauf der Ad miral Mello an Bord der Nepublika blieb welche spater nachRioGrande do Oul abgitig, wo ei später nach einem einge laufenen Bericht einen Landungsoeisuch machte. Die Rebellen wurden jedoch von Peirotos Truppen in die Böte Zu rückgetrieben, und der jetzige Aufenthalt der Republiea ist nicht bekannt Nachdem die brasilianis sche Flotte in Defterro von dem Aguidaban, dem frühe ren Flaggenschiff der E)cebellen, Besitz er griffen hatte, soll dieselbe jene Stadt eingenommen haben, und es wird berich tet, daß sich auch der Staat Catherina wieder der Regierung unterworfen hat. Diese Nachrichten jedoch bedürfen der Bestätigung 1800 an der Wladikawlmikisenbahn in Nußland beschäftigte Handwerker ha ben die Arbeit niedergelegt, weil sie höhere Löhne verlangen. Auch unter den an der Charkow-,Eisenbahn beschäf tigten Arbeitern herrscht beträchtliche Gährung. Aus den Distrikten lsrzerum, Bahn zid, Wan und Mossul sind in letzter Zeit eine Menge Armenier nach Rnßlann ausgewandert, weil sie sowohl mit der bürgerlichen wie kirchlichen Verwaltung Armeniens unzufrieden waren. Die Armenier sind in neuerer Zeit wieder hänsigen Ueber-fällen seitens der räuberi schen Kurden ausgesetzt. Die türkische Regierung thut fast gar nichts zu ihrem Schuhe. Die russische Regierung ge währte den Flüchtlingen wenigstens vor läusige Aufnahme I- I I Drei Meilen westlich von Jeanesoille in Minnesota gerieth Sonntag Morgen die Wohnung des August Krian in Brand und seine drei Kinder, Marthn, August-i und (s«dith, im bezw. Alter von lo, 8 und 6 Jahren, kamen in den Flammen um· Die verkohlten Leichen der Kinder wurden am Nachmittag unter den rauchenden Trümmern gesunden Das Feuer war in Folge eines fchadhas ten Schornsteins entstanden. Der Va ter der Kinder war zur Zeit der Entste hung des Brandes abwesend. Die Mutter trug beim Versuche die Kinder zu retten, schwere Brandwunden davon. Eine Quantität Dynamit, welches sich im Haufe befand, erplodirte während des Brandes und das Getöse der Explo sion war aus mehrere Meilen vernehm bar. Die Eltern der oerunglückten Kin der sind vor Schmerz und Trauer ganz außer sich. Der berühmte Pollard-Breckimidge Fall ist endlich am oergangenen Sonn abend beendet worden und zwar siel die Entscheidung der Geschworenen zu Gun sten von Fri. Pollard aus indem diesel ben ihr einen Schadenersatz von 015, 000 zusprachen. Des Näheren meldet man darüber aus Washington unterm 15. d. Mis. Fräulein Madeline Pollard und der gestrige Ausgang ihres Processes bilde ten sast das ausschließliche Tages gespräch in allen Kreisen der Bundes houptstadt. Der langwierige Proceß hatte die Dorne übrigens so mitgenom men, daß sie gestern Abend in Folge der ausgestandenen nervösen Aufregung nach dein katholischen Providence-Hospital ge bracht wurde, wo sich die barmherzigen Schwestern ihrer annahnten. Die sie behandelnden Aerzte glauben übrigens nicht, daß ihr Besinden besorgnißerre gend ist. Schwester (F:lli"s' vom Zu fluchtshause der Episeopalianer, welche dem Fri. Pollard während des Proces ses treu zur Seite gestanden und der Richter Wilson in seinem Plaidoyer ein so hohes Lob gespendet hat, weilte auch heute einige Stunden bei ihr. Auch J. D. Pollard von Lerington, Ky., der Bruder des Frl. Pollard, war zuge en. g Schon während der Verhandlung des Processes hatten die Antvälte des Fri. Pollord und Letztere selbst Schreiben von Theaterunternehmern erhalten, wo rin die damalige Klägerin gegen Ver sprechungen hoher Gagen ersucht wurde, zum Theater zu gehen. Es wurde ihr vollständig srei gestellt, in welchen Rol len sie aufzutreten wünsche-. Aus Anru thcn ihrer Anwälte jedoch hat sie oon je nen Anerbietungen nicht die mindeste Notiz genommen. veachoem nun gestern Nachmittag die Jury zu Gunsten bes- Fil Pollard ent schieden hat, sind die Theaterunterneh mer mit ihren Auerbietungen abermals hervorgetreten und haben ihr zum Theil erstaunlich hohe Summen angeboten, wenn sie sofort zur Bühne übergehen würde. Die Freunde der Dame wei gern sich die Namen jener Unternehmer anzugeben, erklären aber mit aller Be stimmtheit, daß den Anerbietungen kei nerlei Aufmerksamkeit geschenkt werden würde. Als ein Veiichterstatter heute Nachmittag im Providence Hospital vor sprach, und um eine Unterredung mit Fri, Pollard ersuchte, wurde ihm von dem oben erwähnten Bruder derselben Folgendes mitgetheilt: »Meine Schwe »ster hat noch keine Pläne für die Zukunft lgemacht und wir wissen überhaupt nicht, was sie zu thun gedenkt. Sie ersucht mich, Ihnen mit aller Entschiedenheit zu sagen, daß sie niemals die Absicht gehabt hat, aus die Bühne zu gehen. Sie hat zwar heute wieder eine Anzahl diesbe züglicher Depefchen erhalten, allein die selben werden nnbeachtet bleiben. Alles, jwas sie jetzt wünscht, ist, daß man sie in TRuhe und Fiicden läßt. Meine Schwe ster wird vorläufig in Washington blei ben, was sie fpätter thun wird, weiß sie selbst noch nicht. « Richter Wilsvii’g energisches Eintreten für die tsileichberechtigung der Frauen und der Männer in den verschiedenen Berussaiten hat bei zahlreichen Wash ingtoner Damen einen solchen Anklang gefunden, daß dieselben ihin einen prachtvollen Strauß von La France Rosen verehrten, welcher heute den Par lor in der Wohnung des Richter-J riet-te. Dein Wutuenstianß war eine schriftliche Bemerkung beigeiiigt, daß das Geschenk als ein Ausdruck der Anerkennung seines Eintretens für die Sache der Frauen, die sich einein Berufe gewidmet, dienen solle. Tag Schriftstück war unter an dern von der Gattin des icongreßinitx gliedes aus Indiana, Dan. Waugh und von der Fri. Louise Lotvell, der Steno gi«-iphisiiii und Maschinenschreiberin un terzeichnet, welche für den silberzüngigen Oberst die Liebesbiiese an Fri. Pollard zu Papier gebracht hatte. Auch FrL Mary Desha, die Schwester der verstor benen ersten Gattin des Oberst Breckiu ridge hatte ihren Namen unterzeichnet. Dies ist für die Meinung, welche die Verwandten der verstorbenen Frau Breckinridge von dein leichtsinnigen Co lonel hegen, sehr bezeichnend. Der sehr übelderüchtigte Neger Sen inour Newlin vergeivaltigte Samstag Abend die bejahrte Frau Kuoivles in Rushsylvania, Logan (-5ounty, O. Sonntag Morgen wurde der Unhold ge packt, alg aber der Sheriss von Belle soutaine eintraf, um den Gefangenen in seine Obhut zu nehmen, weigerte sich die Volksinenge ihn aufzugeben. Selbst als der Sheriff Verstärkung herbe-Wol te, beharrte die Menge auf ihrem Ent schlusse. Es wurde sodann Miliz zu Hülfe gerufen und am Nachmittag eilte eine Compagnie von Bellesontaine dein Sherifszu Hülfe. Als die Miliz in Nushsylvania eintraf, traten ihr eine Menge entschlossener Bürger entgegen, welche erklärten, daß der Gesangene nicht aus detn Gefängnisse entfernt wer den solle. Sherisf Sullivan hatte au ßerdem erfahren, daß sechs Dynamit patronen unter die ,,Calaboose«, wo der Neger gefangen saß, gelegt worden seien und daß durch das Abschießen ei nes Gewehres das ganze Lokal rnit fainmt dem Gefangenen in Atome ver wandelt werden würde. Nachdem der Ak-. »Z. kij Sheriff vergebens die Menge zu bereden versucht hatte, wurde beschlossen, die Truppen nach Bellefontaine zurückzu schicken, gegen das Versprechen der Bür ger, dem Gefangenen kein Leid zufügen zu wollen. Um 8 Uhr fuhren dann die Truppen zurück. Um 50 Minuten nach 8 Uhr drangen die Bürger in das Ge fängniß ein, holten den Neger heraus utrd knüpften ihn an einem 100 Yard entfernten Pappelbanm auf Für den Ausstand der Vereinigten Grubenarbeiter, welcher am nächsten Samstag in den pennsylvanischenKohlem gruben beginnen soll, sind die Vorbe reitungen nahezu vollendet. Jn einer Unterredung, welche zwischen dern »Na tional-Organisator« Canreron Miller nnd dem Bezirks-Präsidenten Cairns stattfand,· wurde bestimmt, daß während der Dauer des Streits verschiedene Ver sammlungen stattfinden sollen, um die Begeisternng aufrechtzrrerhalten Und die Streiter zrtsamrnenzuhalten. Jn wenigen Tagen werden Rundschrei ben erlaffen werden, unt die Grubenbe sitzer zu benachrichtigen, daß die Kohlen gräber die Wiedereinführung der alten Lohntabelle verlangen, nach welcher für diesen Bezirk die Löhne 79 Cents per Tonne betragen. Obgleich man annimmt, daß die Gru rbenbesitzer sich den Forderungen der Ar Tbeiter früher oder später fügen werden, list dech nicht in Abrede zu stellen, daß jeinigc derselben sich darauf vorbereiten, Eden Betrieb der Gruben mit neuen Leu ten fortznsetzetr Sie erklären, daß an Arbeitern kein Mangel sti, da die Hälf te der 300,000 Kohlengräber diese-Z Lan des schon den größten Theil des Wittwe lsindurch unfreiwillig gefeiert hätte. Von den Wasl)ington-Pilgern meldet. man aus Colton, (5al., unterm l6. April: Das zweite Regirnent der Burnmbelbrigade von Log Angeles wur Lde in nichts weniger als freundlicher Weise in Satt Bernardino empfangen. Zuerst wurde es von der Ferterwehr mit Strömen kalten Wassers begrüßt und ans dem Güter-Fuge gejagt, in welchem sich die Leute einquartiert hatten. Dann wurde das Regiment unter die Vernach ung von fünfzig bewaffneten Hülfe-Werts fen gestellt, und die »Lffitier·e« wurden einfach in’g Gefängniß gesteckt und zu gnterletzt wrrrde das » Heer« geboyeottet. rTie Leute hatten unter sich 87 artige )bracht und Brod dafür gekauft, worauf fsich sofort ein Biirgerausschuß zu denr Väcker begab, und ihm das Versprechen abnahm, keine weiteren Lebensmittel an idie »Soldaten« oder deren »Offiziere« Izu verkaufen. Die Geschäftsleute haben sich geweigert den Leuten etwas ku verkaufen, und viele Bürger haben sich verabredet, ihnen keinerlei Lebensmittel zugehen zn lassen. Der Sheriff hat versprochen, dafür zu sorgen, daß sie keinen Bahnrua mit Beschlag belegen. und erklärt, daß sie zu Fqu die Stadt verlassen folletrj Gestern Abend inarschirten etwa Zool Mann von der Bunnnelbrigade nach derf Ersten Baptisteti-Kii«che, wo der Pfar-, rer Spurgeon Medhuist etwa-J Geld fürs sie sammelte und in seiner Predigt seine;l Theilnahme für die Wallfahrer aus-; sprach. Um zehn Uhr erschien der Sicher- i heitsausschuß auch schon bei denr Pfar rer um dagegen zu protestiren, indem er erklärte, daß die Leute keine friedlichen Bürger sondern eine organisirte Rotte von Gesetzübertretern sei. Der Pfar rer versprach darauf ihnen weiter keinen Beistand zu leisten· Die Leute erklä ren, daß sie hier bleiben wollen. bis ihre »Ofsiziere« aus der Haft entlassen sein werden. Es werden in Folge dessen Unruhen befürchtet. Jn den Geschäfte-räumen der Advoka ten-Firma Hart-ison, Miller öd Elam in Jndiitnapoli6, Jnd., deren ältere Mit glieder ist«-Präsident Hartifon und Ex GeneralanwaltMiller sind, fand Diens lFingttiJiachinittag eine blutige Schießerei a . Es sollte daselbst eine Unterredung zwischen Win. B. Copeland und Wm. .H. Brunung, die in einen Ebschafts Prozeß verwickelt sind, und. deren An- , wälten stattfinden. Bruning und sein HAcswalt A. C. Harris, sowie Ferdinand sWinteL ein Mitglied der Rechtssirma, befanden sich bereits in dem Bureau, als Copeland erschien, ohne ein Wort zu äußern sein Schießeisen zog und aufs Bruning, dessen geschworener Feind er ist, loszuknallen begann. Jn blinder «Wuth traf er aber nicht seinen Gegner selbst, sondern jagte dessen Advokaten Harris zwei Kugeln in den linken Arm, den Knochen desselben zerschmetternd. Erst die dritte Kugel traf Bruning in die Wange in der Nähe des Mundes, eine sehr gefährliche Wunde verur sachend. Durch die Schüsse herbeigelockt, er schien der ehemalige General-Bundes anwalt in dem Zimmer und versuchte, Copeland zu packen, doch befand sich die ser in einein solchen Zustande der Rase rei, daß er, wäre ihm nicht Jemand in den Arm gefallen, Miller erschossen ha ben würde. Er wandte sich nun von Nnein gegen Bruning und bearbeitete dessen Kopf und Gesicht in brutalster Weise mit dem - Kolben seines Revoloers. Inzwischen waren aber Andere dazu gekommen, wel chen es gelang, Copeland zu bändigen und ihm seine Waffe abzunehmen. Der Schießbold, ein ehemaliges Le gislaturmitglied aus Jesserson County,» wurde oerhaftei« . Die Verwundungen des Rechtsanwaltss Harris sind, soll-Z keine Entzündung eintritt, ungefährlich Harris ist einer der angesehensten Rechtsanwälte deg Staates Der von Copeland angeschossene Vruning wird wahrscheinlich mit dem Leben davonkoinmen. Zwischen ihm nnd seinem Angreiser schweben verschie dene Prozesse, und es besteht zwischen den Beiden eine bittere Feindschaft Man zweifelt nicht daran, daß Copeland mit der Absicht nach dem Rechtsbiirean gekommen war, Vrnning zu erschießen. - «O—-—— Ein Preis für die Ruudfahrt nach - exas10llp1il nnd K Mai via St. sxojkph L Nrnnd Island B n l) n. Ebenfalls nach gewissen Punkten in Mis jon1«i, 911«kansa5, Mississippi, man-glo, nnd Louisianm 24. April nnd H. :l.!lai. Wegen nähen-r lsinxclhemsn betten-:- «llan-n, Romen, Bestimmungen n. s. w. wende man nd) N den nächsten Aglsntcn oder admsnrc S. .’-.««« :)ldsit, N. P. Am. LI. Joseph ör- Wrand stz land sllail :lload, St. Jxojcpl), Mo. 29 Ul. Bat-v war krank, wir gaben ihr Tuskerla llls sie ein Klnd war, tief sie nach cisioriq Sie wurde ein Fräulelm und hielt zu Gast-rin Ili sie Kinder hatte, gab sie ihnen castorim Dr. H. c. Mille-: S a h n - IT r z t. Office im »Jndepcndent« («-lebände.—Zähne schmerzlos ans-gezogen. Aug-N F O . tunc rss sich twinhlm wird mI dir Ren-il int- Wiss-si tsicn c-« tc will --. an Musiker-, weicht sinnst nnl Nin-umn , tu n r n I r H mai-u wird, wlchr An uan minnt heil Siis hat«-n. llnisx Tr. skunusss M. I. »Zum-um m der u rixu it n q l »in mqu umwiner I.Iccni;tnnmnn nnd htcn undvre Melkllfkimit oder Firma tun-i Im uuuhwtm rcn Tisnnr rskjisltnn tn Anspruch tscl "11. nunm- kwr Nimmst-. UT liut mft s In Mumlxsn ulkkr nun-r tusn Jutdiunnn quclm n um« nnd Wut-Mit stumm-tun nu«1cl«, um Izu-u mann Wiss, Nutl Nr Natur du« Heilung sein«-r Kinder Hmtmnn hat. I r ist-handelt Nemah- im 50 Jmlncu um usunmsrbnrmt Erfolg und wird Muts ihr-lich ulls un tlns gerich nstkn ,k-1·uk1ksn u n is n t q i l 1 l t kis hmntnsoOtnL Nivlqm Mmk un Oasen-und bit-h xnmkk «2«(«;-1hllc«:s IN) uns-m Tuttot Don M-— M W nehm Ijn Nun Pest-W csku u mich macht nnd olwnbmn noch km- « "· Drum-n un feine Mistniin m nawns Der große Frauterdoatot mal Mich knnusi1·n, mass Wuch Mitt; sc· r Ilst an ihn und- jwm UND. Hm nl1 isr a u in unt-I, alle dnvnmmu musttlspitcn W heben, nsnf LINNMIL Bltllllsmklspilklh Krankheits-( ist-r Junge-n nnn lknsmk «’kk(ttte11t1-ankmum, .dmtinkl)isklmivii1 mun Mil, Nu n« nnm kann-n kaum, Wmm der Mannes-thut Wann-U nnd gmnriliih nun-u durch n-i1-1n-1«lil)nnkci N(-1"sin(- itsuls. Zuldrl Nun-n Iinnn«n, Nil ex,011I««'ns.t«.s(sisni. han«-U hudsmbt tm- Llrllr »Im-s- Yriban schlimt eine LHrsHIntuh un uns til I Hin-: tun-b mich umgklnud dir ImMikrrdktnnkhcil1niuhutm, mum- nuctj »mi- Hsnn Mmmmsn to Faun Hie lintiren) strit. Libnijutt IIHNATlNlC Nil·.l)l('A1-(’U.» s JMI NUMUHMI Anmut-« l«:-rIu-«I. Mit-a. — Schneiden Sie dies aus, schielen Sie eg uns iiiit»sl4»nnd tizir werden Ihnen dieie unsere H Schubladen Verde ekte hoch-innige Sinaexiplalsmaschine enden. Sie hat verbesserte obere slache ederspannnn . 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