Eine Tochter des Südens Roms-, nach dem Französifchen be arbeitet von Fr. Roger-steck 6. Kapitel. (1-4. Fortsetzung.) »Jeoe1uauervcuia) zunaehse ennnar feststellen, was iiberhan t Wahres an der ganzen Sache ist. valgt mir alle Beide l« Damit nahm er einen Leuch ter mit beeren-endet Kerze nnd fchritt eilends den Gemächern seiner Tochter zu; Dator-es and die alte Carmen tha ten, wie er ihnen geheißen. Jn dem Augenblick aber, als sie die Thitr des Satans erreichten, öffnete fich diese, nnd Graf Fernando stolperte über die Schwelle, als ob fein Austritt kein ganz freiwilliger sei, während hinter ihm Bernadette erschien. »Was hat das zu bedeuten, Elender ?« fchte der Marqnes seinen Freund in tigster Erregung an. »Was haben Sie hier zu suchen? Ich fordere eine Erklärung l« Dolores legte befchwichtigend ihre Hand aus seinen Arm. »Um Gottes willen;—E-nilio, mäßige Dich doch und mache keinen Lärm. Es ist ja Alles in Ordnung, wenn der Graf Dich um die Hand Deiner Tochter bittet, die er liebt.« «Jch möchte sie lieber todt fehen, als sie ihm zur Frau geben,« stieß der Mar qnes hervor nnd wollte noch fortfahren, als Bernadette rafch die Thür des Sa lond hinter sich zu machte und ihn mit den Worten unterbrach .Bitte, fprechen Sie doch leise, Herr Maraned, Sie werden sonst die Genua rita wecken l« »Was machst denn Du hier ?« fragte Herr v. Aranba. »Ich wollte nachsehen, ob die Sennos rita schon schlafen gegangen fei, fand ihr Schlafzitnnjer aber bereits verschlossen« »Ur hat sie also gar nicht mehr ge schmi« »Nein, nur diesen errn da.« st Du ihm die hiir geöffnet ?« » iein, er ist herein gekommen, ohne erst um Erlaubniß zu fragen. Dann wollte er mir Artigteiten sagen, woraus Enilnn bedeutete, daßdazn hier nicht der » ft das wahr, was das Mädchen sagt 'r« fragte der Mirqu den Grafen, der eine klägliche Figur machte. »Ja, ja,« stotterte er» »Ich hatte mich in der Tbär geirrt-ein kleiner Scherz-nicht der Rede wenn-« ·,,Also viel Lärm um nichts,« lachte die schöne Daioree gezwungen, »und wir können uns beruhigt schlafen legen. Komm, Einmal-« Die Mienen· ihres Gatten heiterten sich wieder anf, er nahm die Hand, welche ihm San Miguel bot, indem er sagte: »Na, nichts für ungut, alter ten-nd, vergeser wir dieses Mißver tiindniß. Esiftnnr at, daß Beatriz von der dummen Gekchichte nichts ge merkt hat. und sie darf auch nie etwas Zuvor-ed erfahren, hörst Du, Berna ette« « »Von mir gewiß nicht,« versicherte die Zofe. »Sollte etwas iider den Beifall ver lautbaren,« sagte Tolorea mit einem haßerfüllten Blick auf das Mädchen, »so wissen wir wenigstens, an wen wir uns zu halten haben, denn für Car mens Verschwiegenheit diirge ich.« Eine Minute darauf war der lange Flur wieder leer. Bernadette aber hatte sich nicht auf ihre Kammer begeben. son dern den Schlüssel zu Beatriz’ Salon, den der Graf vorhin stecken gelassen, ab gezogen, das Zimmer von innen zuge schlossen und sich dann auf dem Sopha ihrer Fee-tin zum Schlafen niedergelegt. Auf iese Weise war sie zu ihrem Schutze gegenwärtig, obwohl sie sich überzeugt hielt, daß iu dieser Beziehung kaum noch etwas zu fürchtest sci, und sie konnte Beatriz in der Frühe recht zeitig meckern damit diese nicht zu ;päl zu der besprochencn Zuiauimknlnust mit Bismras käme. Il V Ein reichte- Ncbetfchreiek hinn- noch die Landfchaft ein, als der junge Maler iiuttlich um die verabredet-Stunde sich n den Port begab. Noch kämpfte die Sonne gegen die aufsteigenden Dünste, aber man sah bereits, daß ihre Strah len bald siegreich durchbrechen würden. Dieser Vorgang in der Natur kam dem Maler wie ein glückverheifzendes Otnen vor: so mußte eo auch ihm gelingen, die Gefahren zu bannen, die ihm und seiner Liede drohten, und die fhindernisse bei Seite zu räumen, die einer Vereini gung mit dein holden Mädchen noch ent egeustandeni en See hatte er am Nachmittage uvor bei seiner Wanderung durch den bereite entdeckt, so gelang ers-ihm leicht, ihn wieder aufzufinden und die Belieb zu erreichen, die zu einer kleinen inmitteu der Wasser-flache iiinstlich an gelegten Jnsel hinüberführtr. Er Este-raubte der Erste zu fein, schon aber that Madette von dem Eilande hat eut und meldete, daß i re Ge bieterin zudem rings von ebiifch ebenen ioekewater. pfmdm Herzens eilte er zu hie-, send-seine innere Erregusng war so groß, daß er zuerst kein Wort hervor - gen vertuschen als ee ihr egen d. M unwidersee iichen Wie fol end, Were er eine me, und hu « u gut-l ruhte die Mteau ein Herzen, feine Küsse distde un meiden-d Sie lachte -; MMWigbei «nea Liebes Iamm die er r nun zu stem, und sa- daueete einesc Gelde-Jacke sie se diese-« sour- -au- w um harten Wirst seit und ItssieWWMhry vier-um see-ne Dis-e reden, Getrennt-,u vat lie, eint die Basm deutend, auf der sie vorhin geie en hatte, »denn die Zeit drängt. S würde man denken, wenn man uns hier beisammen träfel Doch jetzt liegt mir nichts meer daran. da ich weiß, daß Du mich liebst-Min- wiederhole daes nicht nochmals,« wehrte sie lächelnd ab, wüh rend er ihre Hand an seine Lippen zog, »sondern versprich mir lieber, daß Du die erste Bitte mir erfüllen willst, die ich an Dich richte!« »Das schwörc ich Dir hiermit, theure Beatriz l« »Nun gut, so verlange ich von Dir, daß Du unverzüglich abreifestl« sagte sie mit tiefem Ernst. ; »Wie, ich soll abreisen?« fragte er» l betroffen. « s »Du muszt es ja fühlen, was mich; diese Bitte kostet, aber es kann nicht an- ! ders sein. Tn mußt unbedingt nochj sheute Vormittag abreisen. Wenn Dul ; noch einen, Tag länger aus La Miranda ; » bleibst, so wird Dich dieser Mensch er- I morden, wie er es bereits gestern ver-J sucht hat. Unser alter Farstwart hats ganz deutlich gesehen, wie er auf Dichs angelegt und geschossen hat, und von j ihm erfuhr es Bernadette. Er wird Jsein Attentat wiederholen, vielleicht aus . » andere Weise, und nicht eher ruhen, als s Fbis er sein Ziel erreicht hat. Du aber i zsollft leben-für mich leben, und ichl jxverde nicht eher Ruhe finden, als biss lich Dich sem von hier weiß. Ja vers sStadt, in Bareelona. kann er Dir; nichts anhaben, während 'ier draußenj einem so verworfenen Men? en Mittel J und Wege genug dazu offen tehen.« ; »Du siehst Gespenster, mein theures s Mädchen,« suchte Bisearos die Erregte s zu beruhigen, »ich fiirchte Sau Mi uelf ganz und gar nicht und besitze uthj und Kraft genug, solch’ ein gistiges Ge- J tviirm zu zertretetn Unter keinen Um-! ständen aber könnte ich es über niich ge winnen, Tich hier den Nachstellungen dzeses Elenden preisgegeben zu wissen,« o ne—« « »Meinetwegen darfst Du ganz ohne Sorge sein: Bernadette nnd ich sind verbündet, und uns wird Niemand etwas anhaben können, dessen sei ver sichert-« »Du weißt noch gar nicht, welche Plane Deine Stiefmutter und dieser ernntergeiotnmene Graf in Bezug aus tch lich-« »Dort-, das hat mir Bernadette be reits mitgetheilt, aber es bedarf mir eines Wortes zu meinem Vater, um dieser unsinnigen Jdee ein Ziel zu letzen Oder bist Du meiner etwa auch etzt noch nicht hinreichend sicher ?« »Ich baue fest auf Dritte Treue, aber ich weiß auch, daß Sau Miguel zu allen Schlechtigkeiten fähig ist.—Du selbst hast mich ja hierher beschieden, und nun ollte ich Dich seige verlassen ?« »Es war in einem Augenblicke der Entmuthigung, als ich jene Aufforde rung an Dich richtete. Ich fühlte mich so verlassen und konnte den Gedanken nicht ertragen, Dich vielleicht niemals wiedersehen zu sollen. Ta wagte ich jenen kühnen Schritt nnd sandte Dir die Balliarta LL och nun ist ja Alles gut, nnd mir kann Niemand mehr etwas anhaben. Laß inir jetzt nur einige Zett. meinen Vater mit dein Gedanken ver traut zn machen, daß ich Tir siirimnter ungeboren will, nnd suche nnd dann in Bareelona anf, sobald ich Tir durch Bernadette Nachricht sende. Fiir je t aber müssen wir scheiden, unbedingt, fo schwer et« mir auch sätlt--vergiß nicht, daß ich Dein Wort habe i« »Wenn Tit daraus bestehst, so inuß ich es freilich halten, obwohl Deine Be sorgniß meinetwegen ----- das wiederhole ich nochmals-»ein zuweitgelst Dann muß ich aber sosort das Schloß verlas sen nnd inicis durch ineinen Freund Lara bei Deinem Vater entschuldigen lassen. Er soll ilnn niittheilen, das; inich eine Depesche aus dein Ministerium der schonen iiiinste sofort nach Madrid ge rufen habe. Tab klingt ja wahrschein lich genug, nnd rara wird das auch entsprechend vorbringen, was mir per sönlich nicht gut möglich wäre-« Eine halbe Stunde später trat An relio in das Schlaszimnier seines Freundes Lam, der noch im Bette lag, aber sich sosort ermunterte, als der Maler ihtn zu berichten begann, was er Alles seit ihrer gemeinsamen Abreise oon San Sebastian erlebt hatte. ..,Ein solcher Schrift i« tnirschteLara, »es ist ja kaum zu glanben.—(3m Uebri gen aber meine ich auch, daß Beatriz ganz das Richtige getroffen hat: ein weiteres Zasaimnensein hier mit dem Grasen kann zu nicht-d Gutein führen. Was die An elegenheit von bot-gestern Abend betri , so werde ich michihni als Ihren Vertreter vorstellen, bin aber-wie schon nagt-fest überzeugt, daß die Sache eine weiteren Folgen den wird. Uns alle Fülle können ie ja bis heute Mittag ans mich ini Gasthofe warten, bin ich bis da in nicht angelangt, dann mit en Sie euhigt abreisen. Ich selbst ucheSie bestimmt nach höchstens acht Tagen in Bar eetona in Ihrem Utelier ans. Jchteniß doch sehen, woran Sie arbeiten, mid kann J nett vielleicht hier nnd da von Niege- ein.« « ie sind wirklich ein Freund, vie man ihn selten Laden-« erwiderte Inter , »und ich danke Ihnen von gan zem sent« ·E Hunde aufgewacht, Bioeam die« E oft nach Sen S be sinnen obte. die ehe-Morgen mn neun Uhr am Schlo e vorbeikam, sahe-ed Lake es them-hin seine nieestttigte Abreise zu erklären need zu entschul digen, da der Maraned nnd seine Oe iuahiiee gengtig noch nicht sichtbar W ren. Dersor aaBeat"’t te mit-be WÆFMIÆhIeZåwaZW . . , Jc . Mit-I III- der paari- m dannen, der iyn nach Gan Oewsttan brachte. Dort wartete et, tote verab redet war-, in feinem Gasthose die am» Mittag, ohne daß Lara jedoch ersch en, nnd bennyte hieraus den ersten ain Nachmittage adgehenden Zug, nnt nach Bareelona zu saht-ein l 7. Kapitel. Die Hauptverkehrsader von Barees lotia, der wichtigsten Hasen-, Handels nnd Fabrikstadt Spanieno, ist die pracht volle Rainbla, welche die Stadt von Nordosten nach Sitdwesten durchschnei det und vom iatalonischen Platz bis zum aer reicht. Ihre Mitte nimmt eine llee mächtiger Platanen ein, an deren beiden Seiten die Fahrwege sich hinziehem Vom frühen Morgen bis in die späte Nacht herrscht ans der Rantbla ein höchst reger VertJr, der in den letz ten Monaten des f ahres 1888 eine noch gesteigerte t«ebhastigieit gewahren ließ. Erstens zog die am 16. Mai von der Königin Qhristine eröffnete Welt ausstellung noch immer sehr viele Fremde nach der Hauptstadt von Katalonien, und dann liesz sich auch innerhalb der ein heimischen Bevölkerung selbst, nament lich in deren unteren Schichten, eine ge wisse nurnhige Bewegung wahrnehmen. Durch die bunte Menge der Spazier gänger in der Rambla schritt an einein prächtig sonnigen Novembermorgen Peter tnit sorschenden Blicken, als ob er nach einer bestimmte-i Person ans spijhe, dahin. Seine Kameraden, die Zaezfcharrer aus dem Walde von Area on, hätten sicher Mühe gehabt, ihn in seiner jehis gen Kleidung wieder zu erkennen. Er trug nämlich statt der baskischen Mühe einen weichen Filzhut, der ihm ziemlich unbe uem zu sein schien, nnd im Uebri gen e nen Anzug, den er augenscheinlich en einem itleiderladen fertig erstanden hatte. Er saß ihm schlecht genug, allein Peter war und blieb ein statt licher, schmucker Bursche- nach dem die vielen Fi-indet·miidchen in den Anlagen sich bewundernd nmfchanten, wenn er vorüberging. Peter war seit drei Tagen in der Stadt, obwohl ihm Bernadette verbo ten hatte, ihr zu folgen; er konnte es schließlich aber nicht mehr aushalten. »Sie hatte ihm von La Miranda zwei mal geschrieben und ihn ihrer Liebe und Treue versichert. In dem lehten Briese machte sieihm Zugleich die Mittheilung, daß sie am nachsten Tage mit ihrer errsehast ncch Bareeloua reisen werde, tte jedoch vergessen, ihre neue Adresse eizufiigen, oder das vielleicht auch ab sichtlich unterlassen. Peter hatte sich anfangs ruhig in sein Schicksal reget-einan dem Lanrenzi berge zu bleiben, und würde dass auch wohl noch länger fertig gebracht haben, wenn Bernadette ihm tveni steno regel mäßig geschrieben hatte· täglich aber blieben ihre Briese aus; er ging Tag aus Tag zur Post in Ursachin bekam aber immer wieder den Bescheid, daß nichts fiir ihn da sei. Dao machte ihn so unruhig, die Sehn sucht nach der fernen Braut zehrte ber arttg an ihm, daß es dem scharfen Auge des alten Colan nicht entging. Dieser hatte daraufhin selbst den Sohn aufge- j fordert, einmal nach Bareelona zu fah- i reu und sich zu überzeugen. ioie ed sei- i »nem Mädchen gehe. : »Ist dort Alles in Ordnung, so kehre Iwieder heim; siehst Du es aber vor, Ieine Weile dort zu bleiben, so thue ed. IAn Geld foll es ) ur nicht fehlen-« . , Damit hatte er dem itberraschten Pei I ;ter dreißig blinkende Louieldor auf den - ITisch gezählt. Dieser weigerte sich ( Izuerfh dao Geld anzunehmen, worüber : Idee Alte aber förmlich in Wuth gerieth. ; s »Für wen ist denn das elende Gold; anders-, alsfiir Dich ?« schrie er. »Dein « ist es, sowie Alles, was ich noch habe. H Willst Du es gleich nehmen?« i Daraufhin hatte Peter die Münzen s eingesteckt und dem Alten gut zugeredet, Eder auch gleich wieder ruhig geworden; Iwar. Ein paar Freunde Peters hatten ! )ed gern übernommen, regelmäßig nach i »dem Patriarcheu auf dem Lanrenzberge i lzu sehen und ihn mit Allem u versor- ; igen, was er brauchte· Nachdem dass Hat-gemacht war, hatte sieh Peter nachi Zslreachon begeben nnd dort aus die l kEtsenbahn gesetzt. Aber an Ort undi kStelle angelangt, sollte er alsbald ges « swahr werden, daß es gar nicht so leicht i ei, in einer Stadt von gegen dreihun j tausend Einwohner-n ein Mädchen ,anfzutinden, wenn man nicht weiß, wo isie wohnt. ufiillig halte Bemadetle einmal im ( Oe peäch geäußert, das Haus ihrer i Herrschaft in Barceloua liege, wie Sen noricu Beatriz ihr gesa i habe, in der Nähe des latalonischen « latzed, das war Alles-, was er wußte. Aus den Gedan ken, sich ein Adkeßbnch geben zu lassen und darin nachzuschlagen, wo der Mar ques v. Aranda wohne, kam dieser s «Ointermäldler« natürlich nicht. Joch s weniger fiel es ihm ein, sich nm us lunst an die Polizei zu wenden, vor der er seit seinen jüngsten Erlebnisses-i in Akcachon eine heilige Scheu besaß Er rechnete auf die Gunst des Zu falls und liaite in einem Loszirhause ncei 4 sdecen Ranges, das in einer Oeitenstraße ’ Innsekn des latalonischen Platzes lag, seine Schlafstelle gewinnen Auch deri sBesitzer des Hauses, den er gescagt,! shaite über die vornehmen Leute, die in ? sdem Viertel wohnten, nichts zu sagenJ ) ewusoh und seitdem suchte Peter von Priilz bis spiit die Stra en dieses Stadt- : theiies ab, in der ofsnung, seiner Braut doch einmal zu begegnen Schon hatte sein Treiben die Ansinerksamteit" der Polizisten des Viertelo erregt, die ihm niißtrauiseye Blicke zusandteir ihn » aber lonnie nichts ansech en, ec achte geduldig weiten Seine Geldmietel bill- j een ihm bei seinen geringen Ansprüchen erlaubt, We lang in Bareelona zu s bleibes- nud endlich mußte ilnn la Her-J nadette ein-nat begegnen ooer der san iTrn ernaad in den Weg-führen, sie o er hre fertschast kannte. In die er Erwartung ging er srüh don Hause weg nnd kehrte Abends wie derdorthin zurück. Allmlili aber stellte sich bereits das Heimweh ei ihm ein, und wenn nicht die Sehnsucht nach Ber nadette doch noch mächtiger gewesen ware, so hätte er sicher nicht gest-gern nach Areachon zurückzukehren, wo sein alter Vater gewiß schon nnt Schmerzen auf seine Hennkehr wartete Am Morgen des dritten Tages hatte sich Peter, nachdem er eine Zeit lang in der Nambla hin und her gewandert war, gerade ans einer Bank in den An lagen deo katalonischen Platzes nieder gelas"en, als er and einer Seitensttaße ein Mädchen kommen sah, bei de en Anblick sein Herz rascher pochte. Sie besaß ganz Bernadetteb Figur nnd Gang, aber sie war nicht gekleidet wie diese· Sie trug nicht die Tracht der Mädchen ihres Heimathlandes, sondern die einer Stadterin, hatte sogar einen ganz modernen Hut aus dem stopse nnd einen Schleier vor das Gesicht gezo en. Peter bemerkte es recht wohl, da sie ihn durch ihren Schleier anschaute, und als sie direkt auf ihn zukam, sprang er rasch ans. wie um zu fragen, was sie von ihm begehre, als er plötzlich Ber nadetteo wohlbekannte Stimme ver nahm: »So, Du Schlingel, muß ich Dich hier absassen ? · »Ja, bisl Da ed denn wirklich f« konnte er nur halblaut murmeln. »Freilich, thne nur nicht, als ob Du mich nicht kenntest-« «Aber dieie Kleider und der Hut der iindern Dich so, daß—« «Jch trage sie auch nicht zu meinem Vergnügen, besonders nicht den ut; es ist mir immer, als ob ich den elni eines Feuerwehrininned aus dein opse hätte, aber es geschieht meiner Sennorita wegen. Ihr Vater würde mich nicht unter der Dienerschast dulden, wenn ich mich wie in La Teste tragen wollte, und das arme Fräulein kann mich nicht ent behren. Was willst Du denn aber hier in Barcelona ?« ·Dich sehen und s rechen.« »Das hatte ich- sir aber verboten waren wir nicht überein gekommen, das Du daheim ruhig auf meine Heiinkehr warten solltest ?« »Ich hielt es nicht mehr aud. Wenn Du nur noch geschrieben hätles !« »Das habe ich ja zweimal von La Miranda aus gethan, während ich hier noch keine Zeit dazu hatte. Es ist das auch nur eine Auarede von Dir: in Wahrheit bist Du hierher gekommen, um mich auszuspionirein Das sage ich Dir aber frei herans: siir einen Bräu tigam, der kein Vertrauen zu mir hat, danke ich. Du magst jetzt nurnach dem Laurenzberge heimkehren, kannst aber lange warten, bis ich kamme.« »Aber. Bernadette—« »Was solwr Bernadette braucht keinen eisersiichtigen Mann, der da glaubn aus Schritt und Tritt hinter ihr er sein zu müssen. Heirathe doch ein « Mädchen and Eazau oder aus Mestras. Ich werde schon einen braven Burschen finden, der auch Vertrauen zu· inir hat- - »Aber Keinem der Dich mehr lieb hat wie ich,« sagte Peter-, die Lippen zusam menpressend. Bernadette stutztr. Sie erkannte, daß fie nicht zu weit gehen dürse. »Woher hast Du denn aber das Geld siir die Reise beiouimen?« forschte fie, den Ton ändernd. .D-er Alte hat es mir gegeben.« .Der? Ei, der hat ja selbst keinen Heller.« »Ja, das habe ich auch immer gr dacht,« lachte der Harzfcharrer, »aber er hat irgendwo einen Strumpf mit Gold stücken versteckt, von denen er mir drei ßi gegeben hat. Der Rest feines er parten Schatzes sei fiir uns, weint wir heirathen, hat er esagt.« »Ist ed mögli ? Freilich hat er von jeher geinausert und gespart, und ed ist ja denkbar, daß dieses Geld noch aut Iener Zeit stammt, da er Matrofe war. « mmerhin wiire es gescheidter gewesen, u hättest nichts davon genommen, wir hätten später die Summe besser ge brauchen können, die Dich diese höchst überfliissige Reise kostet. Da Du nun einmal hier dist, so kannst Du auch noch einige Tage bleiben und Dir die Stadt ansehen. Vielleicht lehre ich dann mit Dir zusammen heim, es kann unter Ums . standen eher kommen, als ich ursprüng lich Gedacht habe.« . iir wäre es am liebsten, wenn wir s gleich wieder sortreisten.« ; «Siein, das geht nicht. Das Fräu- j lein hat mich nöthig, nnd wenn ich sie ? Perließkssie ist nämlich trank, das Freia- ; etn.« s .Seit wetnnP« « »Seitdem wir hier in der Stadt sind. Und rnan weiß gar nicht« was ihr fehlt, auch die Doktoren nicht.« ’ »Bielteicht griimt sie sich- weil Herr Bisearos fort ist.« . »Bei-Jahrg der wohnt ja auch hier, dort unten in der Calle Fernando. Er H ist schon zweimal bei und gewesen, ader er hat freilich kaum mit ihr sprechen s tdnnen. Ihre Stiefmutter ist immer da, wenn er kommt-sie ist aus die » Tochter eifersiichtig.« » »Sie hat aber doch ihren Mann «Nnn, der Arme wird es wohl nicht lange mehr machen, er sieht ietzt schon ganz giech und hinfällig ans. Sie reih net n cht mit Unrecht darauf, daß er sie daid zin- Wimve machen wird, nnd möchte dann gern Herrn Bieearoe hei m « .Der arme alte Herr i« « «8a, der alte S wdchling. Er tanzt n) nach ihrer leise. Ra, ich kann Zenit-tue uten Rathschtiige eben, -ich"hteiheje- nur, mn zn ver sten :Mäan meinem Wir etwas es f ,wte, Da hast dientest-einein nn Idee idachh daß sie etwas Bisses int Sinne hat-en könnte P« : »Ich kenne ie ganz genau nntk weiß, wessen man B von ihr zu versehen hat. Aber znm lück bin ich da und werde ihr schon ans die Finger passen. Doch nun wollen wie von unseren Angele genheiten reden. Wo vist Du denn ab gestiegen ? Ek nannte ihr die Straße nnd das Gasthans nnd siigte hinzu: »Es liegt ganz in de: Nähe dieses Platzes. Du hattest mir in Areachon nur gesagt, daß die Wohnung des Mai-eines sich in der Gegend des iatalonischen Platzes be sande.« »Ich wuste ja damals selbst noch keine genaue Adresse. Tn kannst dat Pans übrigens von lsier jenen, es liegt ott in der Calle Estretta nnd ist das schöne Gebäude mit zwei Stockwerko nnd dem spitzen Giebel.« »Das ntit dem Garten davor . »Ganz recht, ein Garten mit einem Gitter. Die Zimmer der Zenttorita Beatriz liegen im zweiten Stock, wenn sie jest atra Fenster käme, kanntest Du sie sehen. Aber leider kann die Arme sich tannt von ihrem Sessel erheben. Das Hans hat die Nummer nenn, nnd dorthin kannst Du mir schreiben, jedoch nur im Nothsallr. Die alte Carmen wäre im Stande, den Brief zn erbrc en nnd zn unter-schlagen-— das ist niim eh die stammeesran der Gnadigen, ein widerwäetiges altes W:ib, das ans mich einen besonderen Groll hat. Es wird besser sein, wenn ich Tir schreibe, sobald ed nöthig ist.« »Und wann werdett wir nnd sehen ?« »Ich werde jeden Abend gegett dsecde Uhr, wenn ed mir irgend mögli it, hierher kommen. Dann speist die Herr schast oder befindet sich auswand. Du magst mich immer aus dieser Bank er warten. Doch nun lebe wohl, bid deute Abendi Du bist mir doch nicht base, daß ich Dich zuerst so übel empfing ?« »Nein, nein, gewiß nichli Grollst Du mir aber auch ni t, daß ich gegen Linsen Abmachung ierher gekommen in?'« »Ei bewahre, und utu Dir zu be weisen, daß wir wieder ansgesohnt sind, erlaube ich Dir, mir einen Kuß zu geben ——ed ist ja gerade kein Bekannter in der Niiiie.« Damit hielt sie ihm lachend ihre frischen rothen Lippen hin, und Peter ließ stell natürlich nicht lange bitten, von der erhaltenen Erlaubniß Gebrauch zu machen. Er gab seiner Braut unter freiem Himmel einen herzhafteu Zinsz, worauf sie ihren Schleier wieder bor das Gesicht zog und eilends in der Richtung nach der Calle Estrella davon ging. Bernadette war jedoch im Irrthum ewesen, wenn sie gemeint hatte, daß ein Belaunter es gesehen habe, wie Peter ihr einen Kuß gab. Den Vor gang hatte ein eleganter err bemerkt, der in demselben Augen licke von der entgegengesetzten Seite her über den Platz schritt· lsirafFeruando v. San Miguel besaß sehr scharfe Augen und hatte die Zofe, die ihm aus Schloß La Miranda einen so üblen Streich ge spielt, seitdem auch in ihrer flädtischen Tracht mehrmals wieder gesehen. Er erkannte sie daher sofort und war froh, daß der Zufall ihm jetzt ein Mittel in die Hand gab, sich an ihr rächen zu können. Es ivar ja klar, daß der Mar ques b. Aranda sie sofort ihres Dien stes entlassen würde, wenn man ihm mittheilte, dad dlautmermiidchen und die Vertrante seiner Tochter habe sich am hellen Tage aus einein öffentlichen Platze küssen las"en. Damit geschah auch der Marqueea ein großer Gefallen, die dieses Mädchen nicht audstehen konnte, bisher bei ihrem Gemahl auch nicht durchzusehen vermocht hatte, daß sie ortgeschickt wurde. d war aber jedenfalls gut, zu wis sen, wer denn jener begünstigte Verehrer der Zofe sei, und der Gras näherte sich deswegen dem ihr noch immer nach s auenden Burschen mit den Worten: «-»-ie futd aber ein Glücke-pilz, da sich dae hübscheste Mädchen von ganz rea chon von Ihnen küssen laßt i« «Woher kennen Sie denn Berna dette'e« fragte Peter argwohttiich, dein Fremden einen nichts weniger als freund lichen Blick zuwerfend. .Jch bin mit dein Maraued b. Strande beseeundet und habe die nied liche Kleine ost genug auf Schloß La Miranda bewundert. Sie sind wirklich zu beneiden.« «Da ist nichts zu bewundern, Hern« agte der Bursche grob, während sein esicht sich dunkelroth färbte. «Berna dette ist ein ehrbar-ed Mädchen, und wenn sie mir vorhin einen Kuß gegeben hat, so geschah dad, weil ich ihr Bräuti gam dick-Peter Colan aus Areachon —nnd weil wir und lange ni tmehr gösehen hatten. So, nun wissen ie«d « antit drehte er sich um und ging wei ter. Der Gras Sau Miguel schritt setzt ebenfalls aus das vom Marqueo o. Aranda bewohnte Haus zu. Er war seither bemüht gewe«en, sene peinliche Szene vor Beatrix Zimmer durch ver doppelte Liebendwiir gkett vergessen zu machen, nnd der Mai-quet- war ihm be reitwillig entgegengelonnnen. Satt Mi knel hatte sich ihm auch als Gesellschaf er ganz nnentbehrlich zu machen ge wußt, trotz alledem aber war der Mar nes weit entfernt davon, ihn zugleich Für einen annetåmbaren Schwiegersohn n halten« An erdetn hatte jener eine bend aus Schloß Miranda genügt, um den Grasen, der ein geübter Men schenkenner nnd Beobachter war, ahnen se lassen. das zwischen Beatrig und Mart-s ehetme Beziehungen estim den. Au die Marquesa hateeihtn nn tveidentige Beweise dafür gegeben, daß Es in diesen ihm so bitter verhaßter » en eben vergafst habe, nnd ei merkte t W sattelt, InrerngtM m Miste zn lenken, sobald sie er Riese-Z der Maler ihre Stiestochter» liebe, you der stolzen Donna aber· nichtstvtssen wolle. Das war das beste nnd stcherste Mittel, die en Nehmt-nisten den ihm ein tückischer Hasall in den Weg gesilhtt hatte, zu beseitigen; List geht Ia immer ilber Gewalt, nnd einen »:iagdnnsall« konnte tnatt lsier in der Stadt unmöglich herbeiführen Bieentos war inzwischen in Bat-ce lona angelengt nnd hatte seine Woh nnng, iix lsit Wochen leer gestanden, ; wieder-i--:;·.1,.cn. Vaid war auch Herr v. Lara em;.;n«ofsett nnd hatte nicht ver abjitunit, ji«-neu jungen Freund alsbald anfznfnchen Beide lsiitten bei der Familie v. Aranda zusammen Besuch gemacht. wo bei Arn-cito sedocls sticht entgangen war daß det« Marqtteo sich ilsnt gegenüber viel weniger jicnndlich gezeigt hatte, als seiilscxx was- cr nicht nnt Unrecht axts batnisrlse Etnlisisicrnngen San Mignels zuriiittkunm Ue ltatte dann seinen Be such allein ist«-erholt und abermals die selbe Beine.«.::;;t machen ntiisscn; mit Beatri; lonn:e er beide Male nur we nige Worte wechseln, auch schien sie lei dend zu sein. Aiirclioe Stimmung ivar daher reine sehr sreudigc, er wollte sich aber nicht entinuthigen lassen. Der ti«eiieii.Ber nadette hatte er seine Adres«e brieflich mitgetheilt nnd hoffte diir sie nun veitcre Nachrichten zu erhalten« « Auch Gras Fernaiido argwohiitc, day der Maler durch Vermitteliin des Mädchens einen geheimen Berlesr mit Fräulein v. Aranda unterhalte, nnd freute sich daher doppelt, die Zofe seht · endlich beseitigen zu können. Durch einen Zufall war bereits von ihr die Rede, als er iii das Zimmer des Maraues trat, dem er jeden Tag ein paar Stunden lang Gesellschaft zu lei sten pflegte. Auch die schone Dolores war gerade bei ihm, der den Eintreten -den mit den Worten empfing: »Sie kommen gerade zur rechten Zeit, mein lieber Fernando, um mir gegen meine Frau beistehen zu können. Sie dringt wieder einmal in mich, diese Bernadette fortzuschicken, und ich sträubt mich da gegen, weil meine Tochter so sehr an dein Mlidchen hängt-« »Du kannst sicher sein, das; sie einen durchaus üblen Einfluß auf Beatriz hat,« versicherte Dolorcs. »Meine Tochter ist eine viel zu vor nehme Natur-, iini sich von einer Tie nerin beeinflussen in lassen. davon bin ich fest überzeugt Aber sie ist gerade in der letzten Zeit offenbar leidend, nnd ich mochte ihr deswegen jede Eisregiing sernhalten.« »Ja. ja, Du bist viel in gut nnd nachsichtig nnd läßt sie thun, was sie will. Das ist sa die versehrte Welt-« . »Ich habe mich noch niemals iiber sBeatriz zu beilagen gehabt. Sie ist finir stets eine gehorsame gute Tochter sgewesen und wiirde sich keinen Augen jblick iveigern, wirn ich ihr den Befehl Hertheiltc die Zofe sort«uschicken. Aber zihr Befinden macht mir neuerdings in s der That ernste Sorgen, und deswegen s halte ich den Moment siir nicht geeignet, sum jene Sache zur Entscheidung zu bringen. Anßerdein-—toomit soll ich es begriindeii ? Du hast Dich in Areachon über das Mädchen beklagt, daß es sich izu ost mit seinem Liebhaber außerhalb sdes Hauses heriimtreibe, aber hier in der Stadt hat sie sich doch nicht das Mindesie zu Schulden kommen lassen. Sie verläßt die Wohnung sa fast nie-( mals.« »Gerade bin ich ihr auf dem Iataloui schen Platze begegnen-« sagte Sau Mi guel lachend. ) »Nun, da wird Beatriz sie mi grgend einem Austrage sortgeschickt ha en.« i »Grosze Eile hatte sie offenbar nicht« fdenn sie war in sehr eifriger Unterhal .tung mit einein jun en Menschen. vor idem sie sich auf o euer Strasße kiissei fließ. Als sie iuichfa ,machte ie natiir ilieh, daß sie schleiiiii t weiterlam.« I »Sollten wie sych nicht geiiiusch haben ?« · »Unmäglich, ich befand nii ja an in der Nahe. Um sicher se ge n, ab ich auch noch« den jungen keuschen ans »gesragt: es ist ihr Liebhaber aus Arke schon, der ihr hierher na kommen ist s »Nun,· was habe ich irimaiergi fsagt i» ries- Damm-. »Siehst Dis nit ein, daß es ein ganz oerivorsenesGi schdps ist, das Du uin Deine Tachti duldest?« « L »Das ist allerdings zu start,« mußt i der Mai-quet- giigebein »und über-schuf stet all; Grenzenfs kgh hiitte das tritt met-me r von die ein Eiädchen e t; « »Willst Du nun noch imnieitz Mtt sie fortzuschicken ?« ) Gutsehung folgt-) sAu das Publikum Da wir das Louig Bequord Holzg schäst,« sowie Buch-Rechnungen nnd N ten gekauft haben, wünschen wir d Kunden der Hall County Lutnbek Yo mitzutheilen, baß aile Rechnungen unserer Ossiee collektikt werden« H W. A. Guion wird nach wie vor d Geschäft hier führen u. möchten wir ers benst um einen Theil Eurer Rundsch· s nachsuchen, entsprechend, stets eine ge Qualität Bonholz sowie Kohlen zu he ten. Wie werden versuchen, in je Beziehung volle Zufriedenheit zu geb Wie verbleiben Assthgivoll sog-»Hm Chicngo Lambee Es