Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, March 02, 1894, Page 5, Image 5

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    Ztsthtingoalsnunn
den III-CI Amen.
Tiesee Schnee liegt noch aus sedem Berge,
Aber drunten mii t sich schon dee Ferse,
Denn des Stromeo starke Fessel wich.
sauer Fveht ei aus dem blauen Süden,
Und die Tauben schon, die wintekmiiden,
Aus dem flachen Dache schnäbeln fich
Und ein Hauch von Grün liegt aus den Bäu«
men.
Durch die Miste gehe ein leises Träumen ;
Von Eenmchen nnd von Wiedersehn I
Kinder hin-' ich lachen, Vögel singen-—
Wart nut, eis' die Lsterxsloisen tin-sich
Wird die ganze Welt in Bnillscn ekeln-.
Diis Löst weit-.
Ein sei-bischen Märchen, wieder-with von ftiorl
sinken-.
Ein Bauer hatte ein böses Weil-»
Das ist nun eigentlich nichte- Besondch
res, es hat Mancher ein böses Weib
nnd trägt sein Kreuz mit Geduld;
warum sollte unser Jovan nicht auch;
ein böses Weib haben? Aber cr hatt-.
ein sehr, sehr böses Weib, nnd das will
schon etlqu sagen. s
Indessen, versteht iniih recht, so böse
war sie eigentlich nicht« wenigstensi
glaubte fie es selber nicht. Sie behaup-;
tete sogar, sie wäre ganz gut, sedoch,s
was will das sagen? Im Grundes
glaubt Ja doch eder, er wäre eigentlichs
der be te Men ch, den es auf der Welt
gäbe, und es liege nur an der Bosheit
des Anderen, daß es nicht anerkannt
würd-. Darüber iießc sich noch vicii
sagen, ich will es aber lieber lassen.
Jovans Weib war eigentlich eine
Perle, das konnte sie selbst nicht anders
agen. Sie war so ivirthschaftlich, daß
ie lieber eiber nach dcr drei Meilen ent-!
ernten tadt lies, wenn da etwas zu
besorgen war, als daß sie einer nrinen
Botenfrau ein paar Pfennige zu verdie
nen ab; es lag ihr nichts daran, daß sie
ihr chuhwerk abiiiitzta oder daß da
eim inzwischen Alles drunter nnd drit
er ging, oder daß sie schließlich niit der
Sache gar nicht zurecht kam, wie es die
Boteusraii gemacht hätte; ganz gleich
giltig, sie sparte das Botenlohm nnd
das macht schließlich im Laufe der Zeit
etwas ans. Sie war so hanshiilterisch
daß sie nie ein Geräth aus dein Hause
lieh oder einer armen Nachbarin irgend
etwas abgab; um die Welt nicht: das
bringt nichts ein, und auf Wiedergeben
kann man nie rechnen. Tas; eine solche
Musterwirthschast keine Anerkennung
finden konnte, lag in dein Neid der
Nachbarn. Jedenfalls, das stand feu.
wenn Frau Ianka einmal in der Lage
war, aus die iziiite ihrer Nebenineuschen
zu rechnen, so wurde sie jedesmal bitter
enttäuscht. Im ganzen Torse war lei
nee, der ihr auch nur einen Zchieblar
reii geliehen hätte, wenn der ihre aerade
entzwei war und sie einen iiiithig gess
brauchte. Es waren eben schlechtes
Menschen in dein Dorfe, besonders initi
der Tugend war es nicht weit her, zii
Frau Jankas größtem Aergen Ta
ging der Ufinaii mit der Mastda, und
der Stachu mit der ;;la. Frau gsaiita
las ihnen zwar gehörig die rennen, be
sonders hinter dem Rücken, aber was
half’s·.- Ja, es gab sogar bosc Zun
gen, die sich aii ihrem eigenen tugend
haften Lebenswandel zu schaffen mach
teii nnd ihr nachsagteii, dafi sie friihei·,
ehe der dumme Jovan aber wir wol
len die Schlechtigkeiteii nicht weiter be
richten l
Einen Fehler hatte Funkti: sie war
etwas rechthaberisch. Sie sah auch
nicht ein, warum eine so brave Frau
nicht ein Recht haben sollte, recht zu
haben, und es war die pure Thorheit
von ihrem Manne, daß er ihr öfters
widersproch. Aus reiner Bosheit na
türlich, denn wie kam er anders dazu,
Jankas Ansicht gegenüber eine eigenes
i
Meinung haben zu wollen ? Dieser lin
oerstand rächtesich bitter. Wenn Japan
ihre widersinnigeii Bemerkungen mit;
christlicher-Geduld ertragen hätte, so wiire s
sie bald selbst davon zurückgekoiiiineuzz
aber der Tropf nahm sich ja gar her-;
aus, es besser zu wissen, sie ziibelehren,
und das ging nun einmal nicht, unter
keinen Umstände-n Dur seinewideri
strebenden Reden reizte er ieiioch mehr,
und so kain es, dasz er schließlich nichts
mehr fsageu konnte, dein sein Weib nicht
wider prach. Kam er iiii Juli non der
Ernte nach Hause und sprach von der
Hiye draußen, o chauderte sie zusam
uien und ließ dies lagd den Ofen hei
en; wollte er zum teirehweihtan e, so
egte sie sich Hlirs Bett, nnd sprach
er mit Abscheu von den Türken, so
konnte sie sich nichts Schoneres denken
als einen Harm. Man denke, eine
christliche Frau ! Ja, der arme Bauer
hatte es schlecht verstanden, seiii Weib
zu bei-stehen«
Geht da eines Lagers der Jovan nnc
der sanka til-ersann Waren irgendwo
usanimen gewesen, in dek Stadt oder
sonstwo, nnd wollten nachHa116. Eine
ganze Weile gehen sie so schweigend
neben einander her. Das ist schon das
Beste, wer ein zäntisch Weib hat nnd
sann ihrer nicht Heer werden.
Da tonnnen sie an einer frischen, san
der abgemiihten Wiese vorbei. Muß
der Kuckuck den sooan reiten, nnd er
Last so vor sich hin, ohne etwas weiter
abel äu denken: ,,.Oiil1scl) gewann die
Wioeöek
enn ein Bauer an einein fremden
Stück Land vorbei koman wird er sel
ten unterlassen, seine Anerkennung oder
seinen Tadel auszusprechen
Abee siik Frau Janla war das ein
! liunnea Ding. leaucn hatte ihr
ann das gesagt, so sing sie anei) schon
laut an zu lachen und rief: »Was.
emiiht, Du Narri Hübsey geirral)t,
Leid-St erl Siehst Du nicht, daß die
iese geschoren ist, mit der Scheere ge
schoren W
»Mit der Scheere? seh glaube satt
Wer --scheert denn Wiesen mit« derU
Scheere?«
»Er glan« noch nicht, der Dumm
kopsi Geschoken, sag’ ich, mit der
Scheere geschoreni«
Nun hatte unschauereS sich eigent
lich längst abgewöhnt, seiner Frau zn
widersprechen. Aber so etwas Unsin
niges hatte er doch noch nicht gehört,
nnd der Hutc Mensch glaubte wirklich,
ein Wer eines Besseren belehren zn
önnen.
Da kenn er nnn freilich schön an.
Mit einem Worte, eine Rede gab die
andere. ,.(-F)eniiihti« —— »Geschoren !«
»Geinät)t !« — — »Geschoren !« Bis
schließlich sodan, als derstliigem nach
ngevcn gedachte nnd schweigend fiirlmsk
schritt. Aber sein Weib tanzte immer
vorian her, rückwärts schreitend; die
rechte Hand hatte sie in die Holze ge
streckt, nnd inik Zeige- nnd Mittelsin
ger machte sie das Anf- nnd Zufluppui
der Scheere nach nnd schrieban ininiert
»Geschoren! eszeschoien !"
So kamen sie an e m sung de«t
Weges Da wat am lenkt-.- c e-« tiefre
Loch gegraben, halte wohl ein « clisiirnn
nett werden sollen, nnd im Finger nnd
Eifer achteten sie beide nicht darauf.
Wie nun da das Weib riiitlings heran
tanzte und immer mit den Fingern in
der Luft lzerntuschor«-- mit einem Male
verlor sie dett Boden nnd fiel in die
Grube hinab. Im Herabftiirzen noch
reckte sie beide Arme hoch uttd machte
mit Zeige- nnd Mittelfingetn die thwebs
bewegung nnd schrie: »Gefchoren, Du
Narrl Geschoren!«
Erschrocken blieb Iovan stehen, als
er fo sein Weib verschwinden sah, aber
er faßte sich nttd dachte: das hat sie
nun davon! Halb im Zorn und halb
zufrieden, zog er feines Weges weiter
nnd freute sich eigentlich recht, daß et so
sein Hanstreuz los geworden war
Er schlief auch die Nacht ganz gut
und ungestört.
Atti nächsten Morgen aber dachte er,
es wäre doch nicht schon von ihm, sie da
itt ihrer Noth stecken zu lassen, er hoffte
wohl auch, die Lettion könnte sie am
Ende gebessert haben, wenigstens ans
einige Zeit: kurz, er nahm eilten Strick
nnd machte sich aus« mn seine Janla
wieder herauszuziehen
So laut er dann an die Grube, wars
das Ende des Stricke hinunter nnd rief :
»Es-aß an! Eint-, zwei, drei!«
Richtig fiihlte er, wie der Strick
unten gepackt wurde, ttttd er zog nun
aus t-eibeetr·cisten.
Jent hatte er ihn auch so weit, daß
fein Weib iiber den Rand her-vorsehen
ntnsitr. Aber was war denn das?
Da laln sa eine ganz abscheuliche
schwarze Fratze mit Hörnern au, ein
richtiges Tenfelsgesichtl Schon wo lte
er in seinem Schreck loslas"en, da trait
ten sich ein paar Klauen in den Rand
der Grube, tntd hops! sprang ein rich
tiger Teufel ans die Oberfläche
Jovan vermochte sein Wort zu
sagen; er dachte nicht anders, als sein
Weib wäre nun in ihrer Bosheit gar
ein Teufel geworden.
Ein richtiger schwarzer Teufel mit
langen Hornerm einein Ziegenbatt
blitzenden Augen tnit einettt Pferdefuß,
und Jovan zweifelte nicht, wenncr sich
utndrehte, werde auch ein Schwanz
sichtbar werden.
»Menschl« schrie der Teufel, »wer
Du auch fein magst und was Tich auch
hergeführt hat, ich danke Tir, das; Du
mich aus dieser Grube erlöst hast l«
»Ja« ttnu und mein Weib T-« stot
terte der Bauer in feiner Herzensangst.
Denn es ist keine dtleinigteit, mit dem
Teufel zu reden und wenn unser ko
van nicht schon von Hause aus einen
Vorgeschmack der Hölle gehabt hatte
ihr könnt mirs glauben, er wäre auf
und davon gelaufen.
»Dein Weib, sagst Du ?« schrie der
Teufel mit allen Zeichen des Entfetzcns
uttd so laut, dasz der Butter beinahe
umgefallen wiire. »Dein Weib? Tie
da unten ist Dein Weib P«
Jooan nieste resiguirt.
»Was mancher Mensch doch anshai
ten kannt« fuhr der Teufelt erstaunt
fort ,,,ltomm kommt Wir wollen
uns wea machen l«
Er warf noch einen scheuen Blick nach
der Grube nnd zog deu zitternden Men
schen mit sich auf der Straße dahin.
Nach einer Weile begann er wieder:
»Ich errathe Alles-. Du wolltest sie
wieder herantcholeni Mensch, bist Du
wahitsiunigiLssSeit einein Vierteljahr
etwa sitze ich iit dieser verwiitischteii
Grube, weiß nicht, wie es kaut, das; ich
nicht wieder heraus konnte, uiusi ein
unglückliches Zeichen quer gelegen haben.
Nun, wie gesagt, ich hatte inich niit der
Jdee schon vertraut gemacht, das; die
Gefangenschaft noch liiuger dauern sollte
—--schlies;lich nimmt ja doch Alles ein
mal ein Entse- scouiuit sa aber gestern
da Dein Weib wie eine Hexe, was
sage ich! wie eine kiurie heruntergesaust
und --ach! Ich kann Dir gar nicht
sagen, wie sie iiiir zugeseizt hat. Aue
meiner bequenisteu Eile uiuszte ich her
aus, daitii wieder iit eine andere, daiiti
war ihr Alt-re- iiicht recht, die Wohnung
zu kleiu, zu wenig Licht swas weisz ich ?
Kein Teufel laiin dao aushalten. Und
datiii fragte sie tiiich immer, ob ich die
Wiese geschoren hatte! Die Wiefei
Die Wiese! Ich habe tiiiih nie tiiit der
Landwiethschast besaß-t, ich bin ein
Stadtteti el, nud es war atich gar keine
Wiese uuten.- —Uud dann zwickte sie
uiich init ihren Fingern, wie eiii bereite-,
ehe er gekocht ist, utid wenn ich tuich zur
Wehr sehen titid ihr ein paar abgeben
wollte, dann sing sie an u heulen nnd
zu beten das heilt teiii eiisel aus «
Der aruie Teufel schüttelte sich in der
Erinnerung, und Jovan fühlte znin
ersten Mal iii seiueiii Leben, daß uiau
auch mit einein Teufel Mitleid haben
kauu.
i »Und ich dachte, die Nacht in der
Grube sollte sie zahm gemacht haben.«
i »Du Nat-el« rief der Teufel verachtii
lich, sah aber den Bauer bald wieder
freundlicher- an. »Nun, es ist wol-l
gut, daß DirFiommen bist und wolltest
sie holen. sm richtigen Augenblick war
ich doch unter als sie, das macht die
Verzweifuug, und faßte den Strick-—
Laß sie stecken l«
»Höre!" snbr er nach einer Pause
fort. »Ich will Dir zeigen, daß ich
dankbar sein kann. Ich bin ein Stadt
tcusel und meine Heimatls sind die
Palaste. Jch gebe jetzt nach der Haupt
stadt- -zittere Bysantiuin!-——und ich
werde in des Kaisers Tochter fahren
nnd sie plagen, was ich kann. Sie soll
mir so viel dummes Zeug schwatzen-—
oh, ich habe es diese Nacht gelernt!
Die Kunst der Aerzte verschlägt nicht,
es wird immer schlimmer. Schließlich
kommst Du nnd bietest Deine Hilfe an.
Du verlangst. mit der Prinzessiu allein
gelassen zu werden, es geschieht. Du
sprichst: ,ekned na niem bie1v«—--denie
an mein Weib, nur umgekehrt, verstehst
Du? Du wirst es nicht vergessen.
Dann fahre ich ans der siaiserstochter
heraus, und Du bist ein getnachter
Mann. Bei-rathe aber nichts und ver
suche die sinnst nicht zum zweiten Male-!
Einmal ist es Dir gestattet, beim zwei
ten Male lostet es Dein Leben! Denke
an meine Worte : ,einedsna nicm bieiv !««
Da war der Teufel plötzlich nor
seleunden. Nur ein schweslicherGeruch
war noch in der Lust zu spiireu.
Ciovau ging nach Hause.
Schon acht Tage daraus ging die
sinnde durch das gaan Land: die
Tochter des Kaisers in wahnsinnig
geworden! Der tiaiscr war untrostliel),
die Aerzte wußten nicht zu l)elseu, kein
Mensch wußte Rath.
Je langer die suche dauerte, desto
schlimmer wurde die Krankheit. Die
berühmtesten Professoren aller Länder
wurden geholt, Reisen wurden gemacht,
die thenersten Arzeneien wurden ge
braucht-nichts hals. Die Priuzessin
tobte nnd wiiihete, nnd meistens wollte
sie eine Scheere haben und die Wiese
scheereni Tie bekam sie natiirlich nicht,
weil Alle dachten, sie wollte sich ein
Leid authun, und nun wurde sie immer
rasender.
Der dlaifer ranfte sich den Bart, die
Minister wurden ntit Fußtritten behan
delt, das Regieren nnterblieb iiberhanpt,
Jeder itn Lande that, tvatz er wollte.
Es war ein schrecklicher Zustand.
So ging ec« schon ein halbes Jahr.
Da dachte sodan, nun wäre seine Zeit
gekommen, und wenn man auch dem
Teufel nicht recht trauert iauu, so ließ
es sich toch ant Ende versuchen. Hatte
der Teufel nicht Wort gehalten, nnn,
dann hatte sich Jovan nicht mehr
blatnirt ato die Herren Doitoren nnd
Professoren
Er ging stach der Hauptstadt und liest
sich Vor den Kaiser siihreu. Er hatte
ein Mittel, und tiaiserliche Masestiit
mochten ihm gestatten
»Schon wieder solch ein Betrügeer
schnaubte der Herrscher-. »Werft ihn
hinano l«
Aber Jovau sagte, damit sollte er doch
lieber bis später warten, wenn eo etwa
nicht genutzt hinte.
Taö fah der tlaiser ein. ,,,k;eige
Deine Mittel l«
»Es ist nichts zum Zeigen, ees sind nnr
ein paar Worte.«
»Nun, die iouneu das Stind wenig
stens nicht vergiftete. Aber höre, miß
liugt ed, Tein dtops hastet mir-«
»Wenn Eure Majestat alle litpsen
lassen wollten, die nicht helfen können
dann fangen Sie nur bei sich selber an !«
»Ein verdammter tieri! Ich glaube
beinahe, der kann mehr als Brod essen !«
rief der liaiser und schöpfte neue Hoff
nung· »Wenn Du tnir tneine Tochter
gesund machst, dann sollst Du alles
haben, was Du willst.«
Nun fiihrten sie ihn in das Gemach
der Prits;es; nnd ließen il n init ihr allein.
Dass Mädchen lag ans einein lDivan
und blickte steif nach der Decke, mit den
Händen aber machte sie iuntter die be
kannte Scheel-bewegung: Zehnipps
schnapp!
»Eined na nietn biew !« sagte sodan,
ohne sich weiter aufzuhalten, und war
tete nun gespannt, ob der Teufel wohl
Wort halten würde. Zu seiner lieber
raschung geschah eigentlich nican nnr
ein leichter Schwefelgeruch lie« sich spit
ren, und nach eiuer Weile ah ihn die
Prinzessiu erstaunt an und fragte, wer
er wiire und was er wolle.
Da merlte Jovatn daß der Teusel
stille von ihr gewichen war und rief die
Anderen herbei. Die erstaunten alle,
daß es mit der Heilung so schnell von
Statten gegangen war nnd tobten den
klugen Arzt.
Der Siaiser umarmte und tiiszte ihn
nnd bat ihn, ihnt sent vorherige-I beisee
Betragen nicht iibel zn nehmen, er sei
vor Verzweiflung schon selbst beinahe
wahnsinnig geworden. Jovan verzieh
ihnt grosnuitthig. Als ihn dann der
staiser fragte, was er zur Belohnung
haben wolle, zeigte er ans das Prin;es;
then nnd sagte:
,,Gib sie niir tunc Weibe !«
Tab hatte der itaiser denn doch nicht
erwartet. Er sah ihn eine ganze Weile
starr an, dann sagte er:
»Warum auch nicht? Hat er nicht
gezeigt, das: er kliiger ist, ab- wir alle?
Warum sotl er nicht mein Eidam nnd
dereinst mein Erbe werden L-«
Da neigten sich die .Hi)·slitige, die den
Frechen eben noch so durchbohrend wie
möglich angesehen hatten, bid zur Erde
und riefen :
»Den dein kaiserlichen Prinzen ! Seine
Hoheit nebst dero hohen Frau Gemah
lin solicit leben l«
So war and dein Bauern ein Prinz
geworden.
Der Teufel aber, als er ans der
Prinzesz herausgefahren war, begab sich
tn ein anderes noch größeres Land, dar
über herrschte ein noch mächtiger-er stat
ser, der hatte auch eine Tochter-— Und in
die fuhr er nun. Bald jammerte nun
w—’-ss-o .
auch dies Land über das Unglück des
Pferscherhausech nnd kein Arzt konnte
e en
a schickte der Kaiser zu dem Kaiser,
dessen Schwiegersohu jetzt Jovan mat,
und ließ iliu bitten, er solle doch seinen
Schwiegeiso one schicken, danilsl ei die
Tochter l)cilc. Jovan alter dachte an
die Worte des Teufels nnd weigerte
sich; sein Mittel lsci se blos einmal
Da ließ del fremde llaisei saaen,
wenn Genau nicht käme, so bliebe ihm
nichts tilnsig, als leriegl
Auf vieles Bitten und Drehen be
schloß gewan, ed zu wagen. Vielleicht
ließe der Teufel sich erweichen, es war
ja sonst ein gutinlillsigee Teufel gewesen.
lind schlief-lich war cö besser. wenn er
allein niuiliine. nlö wenn dass ganze
Land verwiisict wurde·
Er ging also l)iu, ließ sich zu der
kranleu Plinzesk fiilneu und sagte feinen
Sprij
Adel diesmal kam ess andres. Der
Teufel fiel-e aus dem Mädchen nnd
ftaud leillsast uoi iovan wie daiualel,
als er ilnl ans det lsiinlse gezogen
»Hast Dn neigeffen, mail ich Die
sagte ?« htiillte ei dein Eischiclitcn eut
gegen »Min« siii einmal galt dee Pakt«
jetzt mußt Du steil-en l«
»Nicht doch!« tief Jovan »Ich
willT ich ja nicht nnd Teinei Nutzef
sin mitteilte-h ich will-L « Lch blos etwas
ftageni« I
»So -« ·
»Ja. Sieh einmal, ich habe doch
nun die ieaisetötochter geheirathet
Wenn nun abel eines Tages meine erstes
Frau autommt weißt D,u die and derj
Grube-— s
»Was. -«« schrie det Teufel ganz ent- «
setzt, nnd so schwarz er war, wurde er s
doch gan; blaß. »Aus der lsirnbeRk
Du hast sie doch nicht mitgebracht P« s
»Frcilich!« rief da Jovan in plötz
licher Erleuchtung, »draus;en steht sie !«
Da that der Teufel einen furchtbaren
Fluch, sprang mit einein Satze durch
das Fenster, daß alle Scheiben barsten,
nnd rannte, was er rennen konnte, mn
sich in den tiefsten Tiefen des schwarzen
Meeres zu verbergen.
Erst hundert Jahre später-, als er
annehmen konnte, daß alle Betheiligten
nun todt waren, wagte er sich wiederan
das Tageslicht
Cine handgreifliche Belehrung
Der bekannte (im Jahre 1«t«21 geb»
1501 gest-J venetianische Maler Gentilel
Bellini wurde von dem tiirkischen Rai
fer Mulsannned li. ald der beste italie
nische Maler nach leoitstantinopel beru
fen, um daselbst das Vildnisz detz Sul
tans zu malen. Der Padischah, wel
cher den ltiiustler in den Ritterftand er
hob, tadelte nun an einem von Bellinii
mitgebrachten Bilde, » T ie Curhauptnuqi
Johannes des Tausch-, « die fehlerhaslei
Haut, die sich nicht zuriickzoge Belliuii
antwortete, er habe ed eben so gut ge-!
macht, alo er es versteht-. lim nun
dem Maler eine richtige Vorstellung
von einem Hinrichtnngetatte zu verfchasi i
feu, lies; der tsjroszfnltan sofort vor den
Augen ded entsetzten Malere- einem
Sklaven den stopf abschlagen, zeigte
ihm den Hieb nnd die rings herum
etwas znriickgegangene Haut mit den
Worten: »Nun siehst Du, wie es in!
Wirklichkeit aussieht ; nnd mache solche
Fehler nicht wieder l«
Bellini hatte genug; voll Entset; en
und Grauen-, ed konnte ihm selbst
schliesilieh auch einmal so etwas passiren,
machte er sich flugs auf und davon nnd
setzte sich ans dac- nächste beste Schiff
um in die bessere Henuath zurückzu
kehren.
Solche Tinae kamen indes; bis in dick
neueren Zeiten am kaiserlicheu Dose in
Stambnl vor z Aerweltbelannte Zau
bcrkiinstler, der vor einigen Jahren ver
storbene ,,Prosefsor Eompard Her
mann, « sollte einmal alt- er am golde
nen Horn seine wunderbaren lsiefchichs
ten, darunter auch die bekannte optische
Tanfchunq, wobei er selbst feinen Kopf
auf einem Teller tragt, vorfiihrte,
einem Sklaven, welchem der Padischah
allen Ernstes den teon abschlagen
wollte, letzteren gleich wieder aussetzen
Nur mit aller Mühe gelang es dem
entsetzten Hermann, den Großsultan
von der barbarischen Prozedur abzu
halten.
Ein neues itirchenlied. Bei dei
Lseier des tieiinnnads nnd Ordenfcstes
in dei- Schloßiapelle zu Berlin wurde
diesmal, wie schon bei dem am Nenjahw
tage dort abgehauenen tsiotteddiensta
ein den meisten Anwesenden bisher un
bekanntes Lied gesungen, dessen Text
folgendermaßen lautet :
Gemeinde nnd Chor.
»Wie treten znnt Beten, vor Gott den Ge
rechten,
Ei- tbaltet nnd haltet ein strenqu Gericht,
Ei leiszt von denL bsen die Guten nicht lnech
te,n
Zein Name sei gelobt, er vergißt nnd nicht
Jnt Streite zur Seite ist Nott uns gestanden,
Er wollte-, eo sollte dao Reich sienrenls sein.
Da ward, lanni begonnen, die Schlacht schon
gewonnen
Dn Gott warst tn nitt unt-, det- Lieg er ward
Dein.
Mir loben Dich oben, Du Lenker det- Schlach
ten,
Und flehen. mögst stehen uns fernerhin bei,
Dass Deine Gemeinde nicht Lpser der Feinde-,
Lein Name sei getobt, o Heu-, nmch und
freute
Das Lied befindet sich so schreibt die
,,sti«zztg. « - nnseted Wissens in keinem
unserer siircliengesatiestiiiehee. Seinem
Inhalte nach tvitd ec- ald ein geistlichecz
Kampf-, Sieges- nnd Dantlied zu be
eichnen sein. T iesetn Inhalte ent
spricht auch die gewaltige, musikalisch in
teressante Melodie. Man erzählt sich,
daß das Lied ein altes niedeitiindisehi
oranischeo Siegetzlied sei, dessen Text
nnd Melodie den iiaiser bei seinem letz
ten Besuazä im Han dergetalt etgrisi
sen halte,' ß er es mii taxitxgcht
zieme- Y. Matte,
Direktor der berühmten Maiw- schauspieim
Gesellschaft, prämium-1Uusik-Dande und
Orchester
Dr. Miles Mel-ital Eo» Elkhari, Ind.
Sie werden sich erinnern, in welchem Zustande ich
mich vor siins Jahren befand, als ich mit einer Anzahl
von Krankheiten behaftet war, und glaubte-, daß für
mich keine Hilfe sei. Ich versuchte verschiedenerlei
Medizinen und bzahlreiche namha te Aerzte Meine
Nerven waren a gespannt und in « olge dessen litt ich
an Schwindel, Herzkrantæeiy und an all den Uebel-n
rde machen. Ich begann
die das Leben ur B
Dr. MileM Nervinc
einzunehmen und war in drei Monaten vollständi
iyekgestelln Aus meinen alljährlichenslieiscm nscnn
M tausende physisch hernntergeiommene Leute set-r,
It 1 die an Nervenerschlassnnq leiden, nnd sicls
JYÄ von in Bezug ans ihre nxnnthcit völlig nn
kuiiisnden Ilekzten Medizinen vers-meiden lassen, nnd
djbei sicher dem Tode mer«-gen gehen, drängt es mich
s.1isi, ihneg znzngufent »Viel-im Dr. MiilleFLNexn
Jnenn wer-et eet «n
meinem Berufer Tausende Fa o viele gic1-t,
die an Ueberansirengung, geistiger Anspannung nnd
NervenerschlassunB leiden, hervorgebracht durch den
Charatter ihres ernses, empfehle ich G h 'lt
Allen »Dr. Riles’skervine«« als e et
ein sicheres Heilmittel siir alle derartigen Leiden
Inmes U. Walte.
der-arise unter ausdrücklicher Garantie.
Dr. Wink Billet-, 50 Dosen 25 Gent-.
Zn haben bei Apothekerm
Deutsche Harmer
gegenseitige
Fcucrvcrsichcryngs - Ge
scllschust
l
i
von Halt und angrenzenden
(5oirniies.
Tiefe Gesellschaft besteht ern seit inne-l Zeit
nnd :ijl)lt bereits 76 Mitglieder nnh hqt
is1125,i)()0wertl) versichert Wegen Eli sinnst
wende man sich an
Oenryiiiicik, Sein Lilnr Stellen Präs,
Oktan Schimmer, Ochsiiineiiiciu
Tarcnorrn: Fli Veeich n. «,lT. Izlipinx Ir.
Wemanencnnsinner: Pein- issnsse n. Lohn
L innan.
l·I.«n-1·y Nisus-, !«J:u«l»v IciH(-t·.-, Mut-U
l(i.—i«-I«.ss. die lusrnhmtcn Stein«-n Pillcn fin
Bnnopi11nq, Kopmicn Tisrspcmja nnd IJicri
vontiiL ;’l. Av. «L:11;!,-!)«.«i1.
Gehtng Kuhh,
Maler und Dekoratcur.
Gkrtssmpiiehlt sich disrtxjptxblikxlnt W Ans
führung aller 9.Icalc1-arln-1tcst, als Tapczierer
nnd Tet«omceur. Jg
DER-« Wohnung: Links- W. Erste Str»
gegenüber dem Schnlhnuck
Feinen warmen Lunch
jeden Vormittag in du
Turf-:- Exchange.
(T’ Inlschr Wi1«tl)fsi)nft.)
asallbckannlc und both-ist«- T«nl«nl, nm
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Eisenbahn-Fahrpläszn
B. GAL Gussuvsmw
Passagiccziiqe Mich »ein Oft-. u
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Frachtzüge nach dem Oftm
No. 48—— täglich, nm Ausnahnth otwagslll ! ZIIXZrIIsp
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No.4123gllich ........................ itan VIII-I
No. sitz, täglich, mit Ausnahme Sonntag-s 9 CAN-IV
Frlachtzügc nach dem Weite-L
Rossi- ......... · " ·0: III-I Mör·
Ro. 47, täql »Im Ausnavm sonntags «:«.o(IAbi-n
Ur. 6 und 44 seht nicht -
golden gute Solang
JOHN KUHLSEN
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« -. T ie bc ian fksesktci skp nnd Sigm
un st tiJ an Hand
Aufmerksam-: Bedienung! z
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fiir die nnsiy Tcnischlnnd zu scndcnden
Zeitungen st r i t· te V or a n c- i) ez ah
tun-J Fu haben, dmnm sind alle Die
jcniqcn, dik den » Niman m -d Herold«
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