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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Feb. 23, 1894)
WFIE Kriminqlwman von A. v. Most-L (1l. Fortsetzung.) U. K a p i t e l. »Dein Hohn pkuuc an nur un, wie der Pfeil, den die Hand eines Kindes gegen die Felsenwand abschließt- Alle diese Bestimmungen entspringen meiner innerstcn Ueberzeugnng. Es handelt sich jetzt nur darum, ob Du wirklich entschlossen bist, sie zu erfüllen ?« »Ich gab Dir bereits die verlangte Zusage.« »So hatten wir nichts weiter festzu setzen P« »Nein« »Mein nächster Brief, den Du Fran iska vorlegen magst, meidet Dir, daß ich aus unbestimmte Zeit im Ausland Aufenthalt genonrmen.« »Schön.« »Wie Du Dich, daran anknüpfend, weiter zu benehmen, was Du zu äußern hast, brauche ich Dir wohl nicht erst in den Mund zu legen.« »Nein, ich weiß schon, was ich Dir und mir schuldig bin und wie ich mich in diesem Falle zu verhalten habe. Mein Weg ist mir vorgezeichnet-—ich finde ihn auch, ohne daß er mir von Dir gewiesen wird.« »So kann ich eben-« »Ich hindere ich nicht« Schweigend schritt Becker der Thiir zu, da sprang Hortense noch einmal em por, streckte die Arme nach ihm aus und rief mit schriller und doch beinahe bre chender Stimme: »Brunol« » Er blieb stehen und wandte sich um. »Was willst Du ?« « Die Busterr. drohende Falte zwischen seinen rauen war nicht verschwunden. Eisig und zürnend starrte er die Frau, in deren iigen es zuckte, als wo e sie in verzwei ungsvolles Weinen ausbre bre en, an. » as willst Du ?« wiederholte er frostig. »Nichts als Dir Glück wünschen. Das ist ja wohl so Brauch, wenn zwei, die lange nebeneinander hergingen, sich trennen,« erwiderte sie mit hartem, kur zen Auflachen »Da wir uns streng an die orm halten sollen-wie Dn meinst-— önnen wir doch auch das Ge bot der öfli keit beobachten.« »Gew ß. nche Dir Deinerseits das Glück, wo Du es zu finden hoffst. Jch wünsche Dir vor Allem den Muth, in Margarethes unschuldige Augen zu blicken « Die Thier fiel hinter ihm zn nnd das« einsame Weib vergrub die weißen Fin er in die üppigen Haarwellen nnd stöhnte auf wie im Todeskampfe. Der Schritt des Scheidenden verhallte auf der Treppe. An das Fenster stürzte Horten e, riß es auf und neigte sich hin ans.-—-iicht einmal blickte der Rheder nriick, nicht einmal blieb er zögernd tehen. Abgethan war die Vergangen heit für ihn, zerrissen jedes Band, das ihn-ach, nur so schwach an die unge liebte Gattin gefesselt hatte-— ortenfe schwankte zurück nnd sank h ohnmiichtig auf den Divan.—So war es dahin, nnwiderbringlich verloren, das Paradies, welches ja doch immer nur ern Wahngebilde, eine Panz Mor gewesen. Furchtbar, wie eine nnabsehbare Wüste, starrte die Zukunft. —Da winkte nirgends ein grünes Blätt chen, nirgends ein kühlen labender Trank.—- Selbst die Taube mit dem Oläzweig würde ver ebens nach einem F , der kurze Rat nnd Erquickung bieten konnte, gesucht haben.—Hrnsinken nnd sterben, versengt nnd erstickt von den Flammen in der eigenen Brust nnd getödtet von der trost- nnd hoffnungs losen Oede rings umher-das allein war es, was jetzt noch übrig blieb. Und doch, noch Eines galt es zu er füllen. Aus dem wüsten Chaos konnte vielleicht für Margarethe die Blume se ligen und reinen Liebesgliickes empor blithen. Hortense raffte sich auf und trat vor den S iegel. Kopfschüttelnd nnd er staunt tarrte sie ihr eigenes Bild an. Können wenige Stunden ein Menschen antlitz so verändern? Wie bleich nnd hohl die Wangen, wie tief nnd dunkel die Ringe unter den erloschenen Augenl Jst die Schönheit schon zu Grabe ge angen ?—-Was liegt daran, da ihr doch krä- eringe Macht verliehen war. Son r, daß das Haar noch immer wie ein Nabenfittich glänztl—-Cs ist doch Thorheit, was man erzählt von dem Er granen in einer Stunde des Schreckens und der Seelengual—anderensalls müß ten diese Flechten setzt silbern schimmern gleich denen einer Greisin.-— Kurz nachdem der Nheder das Hotel verlassen, verließ es anch dortense nnd fuhr nach dem alten Kansmannshansr. 15. Kapi t el. Jn dem großen, mit schwarzem Leder bezogenen Amstnhl, der wie immer vor den Schreibtifch gerückt war, sehnte agffmaunsew und nahm den Bericht Buchhalters Wendenheim entgegen. Erthat biet- allerdings mit seiner ge wöhnlichen Gravität und Umsicht und unterließ nicht, von Zeit zu Tit eine Meinung über abzus ließende es äfte over abzulehneude O erteu zu itu eru, wer ihn aber genau kannte, bemerkte wohl an einem eigenthiimlichen Zwin keru der Augen und einem jähen ucken der Muudmiuteh daß der alte Herr leb haft erregt war und feine gereizte Stim mung hinter dieser kalten Miene und die er trockenen, kurzen Zichäftsmäßigen R ·se mühsam ver rg. Bieierlei b es u ertedi en, aber Isäst used e ji zur Zu riedeuheit s ah. . IS W WMPET II W- Eis-P Besten-« sagte er endlich mit scharfer Betonung. »Zum zweiten Males ou sahen Sie mir tine ani verkehrte nt wört. Jch will hof en, daß Ihre Buch führung weniger fonfus ift.« »Ich führe die Bücher nun schon seit beinahe siebenundivreißig Jahren und Sie hatten noch keinen Jerthum zu kügen.« » «Nur nicht gar zu oft an diese lange Dienstzeit erinnern! Es ist leider eine traurige Thatsache. daß man, wenn ein mal eine gewisse Altersgreuze über chrit ten ist, gewvhnlich nicht mehr an eis heit zunimmt-· »Die Wierimale beginnender Verblei dung zeigen sich bei mir, Gott sei Dankt noch nicht.——Meine momentane Zer streuung bitte ich zn unschuldigen Mich beschäftigen trübe Gedanken.« »So?——Es ist recht schlimm, wenn Sie sich von ihnen derartig in Anspruch Hnehtnen la sen. Mir geht auch nicht Talles nach « Eunsch, in’s ziemt-tote tre ’ tend, ziehe ich aber gewissermaisen einen ’ anderen Menschen an nnd wir-me mich ganz und gar dem Interesse der Firma. s Von meinen Untergebenen verlange ich entschieden, daß sie das Gleiche thun, »denn ich bezahle sie nicht, damit sie den Kopf hängen las en und Lainentationen über ihre häuslichen Bekümmernisse i und Unannehmlichieiten anstimmen.« »Wenn ich Ihnen sagen dürfte-J »Unnöthig!——Verschonen Sie mich mit der Litanei unvermutheter Kata mitiiten. Sie wollen wieder einen Theil des Gehaltes voraus haben, es ist immer dieselbe Leier-. Ich habe Ihren Klagegefang nun nachgerade auswendig gelernt und Sie brauchen ihn nicht zu wiederholen-· Hoffmann’s Augen funkelten recht feindselig zu dem Buchhalter hinüber. Seit er von diesem gezwnn en worden, nachzugehen, hatte er tiefen iderwillen gegen ihn gefaßt. »Es ist nicht das——mein Sohn Gre or verließ vor wenigen Tagen Europa Für immer.« »Das war das siliigstr, was er thun konnte. Bertoinmenc anfelte gibt es leider bei uns schon mehr als genug. Sie sollten sich irrt-»n, ihn los zu sein.« »Es ist aber deckt mein einziges Kind —und deshalb tot-Este i.’3 -« »Was-? »Tie ergebine Qui-; en Sie richten, ihm mit ihrem trinng i : der Handels fwelt zu Hilfe zu los-inten. Eine Em J pfehlnng seinerseits « l »Sind Zie von Einsian s »Bielleicht lijnme tsrzitsen doch ein sordentlicher Mensch and ihm werden, l wenn ihm noch einmal tic Möglichkeit, ) sich eine ehrcuhastc Existenz Zu griinden, geboten ivare.«· »Warum in aller Welt soll ich mich denn um das Schicksal eines Schurken, der mich bestehlen und betrogen hat, betümniern? Was liegt mir daran, ob er untergeht oder man's-s- abgesehen davtom daß ich in Bezug auf diese soge »nannteii" Zerlenrettnngen überhaupt Ehr skeptisch denke. Atti die gerichtliche erfolgung verzichtend, bewies ich ahne ’ dem schon allzuweit gehende Güte nnd Gro«muth.« » ch habe ja damals auch durch Rückgabe des Briefes-« »Welches Briefes ? »Sie wissen ja— « s »Ich weiß nichts, als daß ich einen ) Mann, der im Dienste unserer Firma alt und grau geworden ist, schonte.—— Aber die Beschwerden ted Alters fan en leider an, sich recht bemertlich bei hnen zu ma n. Ihr Gedächtnis läßt nach und Ihre Arbeitskraft des eichen. Sie werden sich bald zur ube setzen müssen, mein Lieben-« Eine bitter-e Antwort schien auf den Lippen des Buchhalters zu schweben, ehe er sie jedoch ausgesprochen, trat Ja kob ein und meldete: »Frau Becker bittet, in dringender Angelegenheit vor gelassen zu werden.« »Während der Bureaustunden?« fragte Hoffmann sen. gedehnt. »Soll 33 Sze Ihre Jnstrnltionen vergessen en « »Nein, allein die Gnädige be e—« »So ?-—Nun gut, dann lassen Sie sie eintreten.« Wendenheitn zog sich mit einer Ber ’beugung zurück, murmelte aber über den Korridor gebend: »Ich sanæe an, ils-n sle unbequeni , n werden· r will a im schütteln-— e nnn, das dii e l »Juki nicht sei-» M i «Guten Abend, meine Gnädige!« begrüßte Hoffmann, die goldene Brille empakfchiebend, Hortenfe. »Wie mir mein Diener meldete verdanke ich die Ehre shred Besuches einer unanffchieb baten Angelegenheit Erverftnnunte War es nicht« als ob «die anne, verstorbene Schönheit,« welche Heine besingc, iider die Schwelle schritte-—-alicrdin-,zo nicht in weiße Lateu gehüllt, aber auch in der eleganten, modernen Toilctte einen unheimlichen, fast grauxnuollen Eindruck machend. Stuf wie eine Glieder-puppe erhob sich der Chef der weltberühmten Firma und rückte einen Stuhl zurecht. Das herrliche Weib sank hinein. Jn wei chen, mater-innen Falten flnthete die schwarze Seide ihre-v Gewandes über deu dunklen Paianetboden· Das Bu- s teau schien plötzlich noch finsterer und its-freundlicher geworden zu fein. Graue l Wolken agten draußen vorüber unds finster-e chatten füllten die Ecken desf thumers. s Hoffmann sen. legte die elbe, lud-f cherne Hand auf die silberne locke. ; ,Was wollen Sie ?« fragte sein schö- s net Besuch. J «Licht bringen lassen.« j d «Uzozu denn? Wir sehen uns sa; « i mifch zuckte es unt den stolzens Mund und doch auch wieder fo bitteri und traurig. »Ich komme ja nur mit i einer Fraqe und die können Sie antel täten in der pechschwarzeu Finsteeni s der Nacht beantworten. —- Uebrigens werden und die Blitze bald leuchten-· »Nun gut, meine Verehrtete,« er widerte der alte Herr. »Das nenne ich vernünftig gesprochen. Wir werden uns ohne Zweifel trefflich verständigen-— Jst ed eine irrige Voraussetzung, wenn ich annehme, dak Sie in Angelegen heiten meines Sohnes Walter hier sind P« »Oder in Angelegenheiten meiner Nichte Margarethe ?« »Das ist ziemlich gleichbedeutend, sollte ich meinen.« »Der Assessor hielt kürzlich um die Hand des verwaisten Mädchens an und deshalb kam ich nach Berti-U »Das war sicher der geradeste und kürzeste Weg. Jn solchen Fällen taugt es nichts, lange im Trilben zu fischen. Es ist viel besser, wenn man sich os en und klar ausspricht und einen schar en Strich durch die versehlte Rechnung zieht. Sie verstehen mich wohl, meine Gnädigste P« »Nein, ich verstehe Sie nicht. Mar garethe ist mir theuer und ich gelobte, sie glücklich .u machen. Jhr armes un schuldiges Herz hängt an Mauer-wir müssen da er die Hände der jungenz Leute ineinanderlegeti.« T »So—müssen wir dad?« entgegnetes Hoffmann trocken. »Da bin ich denn? doch nicht so ganz Ihrer Ansicht. Je- l der hat seine riebhabereien lind mit unter sehr kostspielige. Ich lachte stets nur über die sogenannten noblen Pas sionen und sehnte mich niemals hinaus aus meinem einfach eingerichteten, alten Bureau. Den Schreibtisch hier be nutzte schon mein Großvater, jenen schweren, eichencn Schrank, der Ihnen ohne weifel wie ein noch vorsintfluihs liches lttgeheuer rrschetnt wtirde ich nie durch ein elegantes, der Neuzeit ent sprechendes Möbel ersetzen; die zerrisse nen Stiefel, auf welchen ich attt Ziele meiner ersten Wanderschaft gelangte, stehen unter einer Glasgloeke——ich bin kein Mann der dem Neuen und Glän keuden huldigt. Meine einzige Erho ung besteht nur darin, daß ich Mitta s utn zwölf und Abends um sieben U e meine Spaziergiinge außerhalb der Stadt mache -— Feder Mensch ist aber doch einem gewissen Grade von Narr heit unttrworfen Leider bilde ich in dieser Hinsicht auch keine Ausnahme und betrachte Walter als meinen Ben jatnin, als die Verkörperung des Ju gendfrischen, als einen Sonnenstrahl, der die verstaubten Wände meines Komptoirs vergoldet. Ihn möchte ich doch heben, in ihm wurzelt mein Ehr geiz-Und weil ich erkenne, daß es nicht gut ist, wenn Jemand, der Karriere machen will, sich zu früh binde, so ver weigere ich meine Einwilligung. Einer Jugendthorheit seine Zukunft zu opfern, gestatte ich meinem Sohne nicht.« »Sie wollen keitt armes Mädchen als Schwiegertochter begrüßen 'B« »Ich bin reich genug, um nicht auf eine glänzende Mitgabe sehen zu müs sen.« »Gibt es eiu reineres und schöneres Wesen ?« »Ich lasse den seltenen Vorzügen der jungen Dame vollste Gerechtigkeit wider fahren.« uUnd verweigern trotzdem Ihre Zu stimmung ?« Ho mann sen. zuckte die Achseln. enn aber Walter dennoch ans sei neut Willen besteht, und das wird er, wie ich ihn kenne.« Dann muß er sich aber auch mit den Fol eu dieser eigensinnigen Handlungs wei e abfinden. Es dürften noch meh rere Jahre vergehen, ehe er festes Ein kommen bezieht. Bisher gestatteie ich ihm, aus meiner Kasse zu schöpfen, von deui Augenblicke an, wo er sich entschie den gegen ntich auflehnt, versiegen an diese Unterstützungen. Er muß si dann, so gut als es eben geht, dur das Leben zu schlagen suchen. Das ist es, was ich ihm heute ttoch einmal und recht eindringlich in’s Gedächtniß rief. Es kaut zu einem bösen Austritt zwischen uns Beth, meine Gnädige, und er endete damit, daß Walter fortstllrtnte nnd hoch und heilig verschwor, sich je mals wieder an mich u wend en. — sber ich denke etwas rulgig er und logi cherals so ein junger Zwon Der Assessor wtrd sich tigen und den ter wieder zu finden wissen. « Keine Miene in dem blassen Gesichte ortenses zuckte, nur ihr Blick heftete eih geringschätzend aus die lebende Mu tue. »Da also,« suhr Hortense sort, i »Neichthum teineHauptdedingungJ rer i Einwilligung ist, was veranlaßt pie, die Verbindung Ohres Solznes mit meiner Nichte so schroff abzulehnen 'r« osfmann sen nahm seine goldenes Brtlle ad, putzte sie sorgfältig, hielt die : Gläser gegen das Licht und begann von ! Neuem zu putzeth entgegnete aber doch endlich: »Ich bitte, mir die Antwort zu er- ( lassen. « »Das zu thun bin ich durchaus nicht gesonnenf sagte Hortense.»Bielmch1-J uche ich um eine offene, rückhaltlose Erklärun. « :Zch möchte Sie nicht gern verletzen. « ! iich ?—aniesern kann die Ursache IhrerAblehnung sich aus mich beziehen?« »Nicht gerade aus Sie, meine Gna dige, aber-J »Nun ?« « »Wie gesagt: ich fürchte unhöslich zu werden »Sie würden es sein, wenn Sie die Angabe Ihrer Gründe entschieden ver weigerten. « »Nun so will ich denn ganz ogen reden: Jn den achtungswertlsesten milien kommt es leider nicht selten vor, daß eines von den Mitgliedern aus der Art schlagt und seinen Un ehiirigen wenig Ehre macht, aber de to tner Kummer und Verdruß bereitet. n e tck lieb an den Brandti niåßtgexfoartkl ch « l, Ists-· T easy-an Mnem" Sti - header-—-tisp ech e es »Ganz recht. Seine Aussiihrnn war leider eine fo beklagenswerthe, da der Vater sich veranlaßt sah, ihn als Schiffsiungen zur See zu schicken, da mit er unter strenger Auf icht sich bessere. Der junge Mensch ent oh bei erster Gelegenheit, blieb lange g ahre hindurch ! verschollen und tauchte endlich unter FUmstiinden wieder auf, die keineswegs « zu der Annahme berechtigten, feine « Grundsätze hätten sich gefestigt nnd sein Charakter sei ehrenwerther geworden. Ich erinnere an die leidige Erbschafts angelegenheit, an den Versuch, die aller dings nicht bedeutende Hinterlassenschaft des alten einsamen Mannes an sich zu reisßen nnd zwar auf Grund eines Auf ru es, der als höchst zweifellos ers einen ließ, daß sich einer der berechtigten - rben melden würde-Etwas derartiges stiiszt mich ab. Die Firma Hoffmann se Sohn« steht tadellos da und hat sich seit einem Menschenalter den Ruf streng ter Solidität und Ehrenhaftigkeit bewahrt.« Wie engsjnde Funken sprühte es aus Harten-es ugen zu ihm herüber-. »Gut oft erwies sich ein derartiger Ruf schon als Kolosz mit thönernen Füßen, den der erste kräftige Tritt nie derwirft.« Der alte Herr erhob sich und stand ihr kerzengerade gegenüber. Wie tiickifch und feindfelig fein Blick dem ihren be gegnete! Wie die schlafscn Mundwinkel zuckten und sich zurückzogen, daß man die kräftigen Zähne sah, die ebenso gelb waren wie das saltenreiche Gesicht nnd die knochige, ur Faust geballte Fand, die schwer aus dein Schreibtische ag.—— Und dann lachte ossman sein«-wie häßlich und bosha t es klang——und fixirte dabei heransfordernd und hoffär tig die schöne Frau. «:5hre Bewertung, den auf thöner nen Füßen stehenden Koloß betreffend, kann sich wohl nicht ans dieses alte Kaufmannshaus beziehen, meine Guit dige. Das ruht auf sicherer Basis und ein ganzes Heer von Giganten würde, daran riittelnd, seine Kräfte nutzlos verschwenden-Sie scheinen mir aber meine Offenheit —- obschon sie solche forderten — doch übelgenommen zu haben. seh betlage es tief. Jndeß Ehrlichkeit und Offenheit sind die beiden Faktoren, mit denen ich bisher in allen Lebenslagen arbeitete. Ich gedenke ihnen auch jetzt nicht den Abschied zu geben, sondern betrachte es vielmehr als meine Pflicht, ganz sreimiithig zu erklä ren, daß ich das Innge Mädchen, wel ches mein Sohn erwählte, ni tals seine Braut willkommen heißen wi , weil es die Tochter Max Brandt’s ist.« »Also lediglich ans diesem Grunde P« »Unparteiifch nrtheilend, werden Sie ihn sitr stichhaltig erklären müssen.« »Und wenn Grethchen nun nicht das Kind meines Bruders wäre T« »Wozu denn dieses ,wenn«, meine Berehrteste? Jch zerbreche mir nie mals den Kopf über Dinge, die nun einmal nicht sind.« »Gefetzt aber, sie wäre gar nicht ver wandt mit den Brandt’s, sondern ge hörte einer Familie an, die unt ihr Hab’ und Gut schmählich betrogen wurde und zwar von Jemand, der Ihnen nahe-sehr nahe stände-« »Der Fall ist gerade so ausgeschlossen, wie die Möglichkeit, daß der Dom von seiner Stelle rückt und spazieren geht. Ihre Frage entspringt einer seltsamen Laune.« »Nun wohl, so tragen Sie dieser Laune Rechnung. Besteht wirklich das einzige Hinderuiß darin, daß Marga rethe die Tochter meines Bruders ist ?« .Wenigstens bildet dieser Umstand den Hauptgtund meiner Weigerung.« Hortenfe erhob sich. Ein kurzer, särmlicher Abschied solgte. So war auch dieser Schritt zwecklos gewesen. Der Himmel wollte ibr die Genugthuung des begangenen Unrechts mindestens theil weise gut zu machen nicht gönnen. Er zeigte ihr nur die traurigen Konsequenzen der so lange aufrecht erhaltenen Lüge. Am nächsten Tage lehrte sie nach Helgoland zurück. »Ich habe mich recht geängftigt,« rief Franziska, ihr entge eneilend, »und konnte die Befugniß daß etwas Schlimmes oorgesallen fei, gar nicht los werden· Aber, mein immel,wiesehen Sie aus? Jhre angen sind so lchneebleich wie weiße Kamelien Darf ch denn nicht wissen, was sich zugetrai genäatW . ie werden es erfahren. Eine Fa milienan elegenheit. Ich möchte nicht darüber Fprechem ehe ich mit mir selbst zu Rathe gegangen bin.« IBringen wir den Abend miteinander n« « »Die Fahrt hat mich erschöpft, ich will vorläufig mein Zimmer aus suchen Franzchem obwohl ne mit großen er staunten Au en anblickend, erhob doch keine Einwen ungen. Das war wieder eine von jenen dunklen Stunden, die man ruhig vorüber eben lassen mußte. Schweigend zog ortense die Thüre zu. «Willkomcnen l« ries Margarethe, die am Fenster sitzend das schwarzgrline, mit Schaumflocken übersiiete Meer be obachtet hatte. »Wie lange bist Du sort gebliebeni Mir war unendlich bange, um so mehr, als i ar ni t senken kannte, was Dich zu d eper Rei e ewog.« »Ich unternahm sie Deinetwegen, mein Kind-« erwiderte die junge Frau mit tonloser Stimme. .Akeiuetwegen i« .Walter ward bei mir um Deine Das liebliche Gesicht des Mädchens »ergliihte und ein Himmel unschuldiger ;Liebe strahlte aus den blauen Augen. Man onnte nichts Aumutikigeres sehen, als das schlanke junge We eu mit dem seinen, von kasianienbrauueu Lesen umwallten Mit-. « " »Wie"l)ast Dri«ents-.l;ie'riui?« sragte Gretchen endlich schlichter-n. »Aus meine Entscheidung kommt es in diesem Falle gar nielit an. Der alte Possmann will Dir die Arme nicht nen. Vater und Soler gingensast a S Feinde auseinander-»- Was erschrickst Du? An Walter ist ed jetzt, um Dich W ringen und Dir die Echtlseit nnd estiindigleit seiner Liebe zu beweisen.« »Ich werde aber das Opfer, welches er mir brin en will, niemals annehmen. Sein Glii gilt mir mehr als das meine.« »Er findet es in Dir.« »Wie sollte ich ihm gestatten, alles sür mich hinzugeben! Ich müßte ihm nicht meine ganze Zerlegeschenit haben, wenn ich so eigensiichtia in handeln ver möchte. Mir selbst aber würde ich eine nlnnst voll Gram nnd quälender weisel bereiten· Auch das ("85eringste—— i ern ernster Blick, eine voriibernelsendex Verstimmung Waltera wiirde die Be-j silrchtung in mir erregen, das; ich ihms nicht vollen Ersatz siir das Verlorene bieten könne. Wein-aus diese Weise bleibt mir nichts anderes übrig, als zu entiaaen.« »Wohl-—Du bist ja nicht die Erste, die einen holden Traum zerfließen sieht. Finde Di ab mit Deinem Schicksal,« erwiderte ortense herb nnd begab sich in ihr eigenes Gemach, welches sie an Ueka Abend nicht mehr verließ. ber in später Nacht schlich sie doch wieder zu dem Mitdchen hiniiber. Der Mond erhellte das Stiibchen, so dass die weißen Borhilnge wie Silber-gespinn t schimmerten. Margarethe mußte sich n den Schlaf geweint aben, noch hin gen Perlen an ihren i impern und als »die Hand der jungen Frau über das sseuchte Kissen strich, ö nete die nur ; leicht Schlummernde die ugen und sah J die an ihrem Lager Stehenbe mittodess traurigem Blick an. » »Es siillt Dir wohl sehr schwer, von ihm u lassen,« fragte Hortense und schlu zend sank Gretchen an ihre Brust, s mit brechender Stimme stammelnd: »Mir ist’d, als tönnte ich es ga. Inicht übel-leben. Froh werde ich wohl ? niemals mehr-« J »Wenn wir reisen-wenn ich Dich weit sort sühre von hier-« »Leid und Sehnsucht würden mich ja doch nicht verlassen.« »Du wirst vergessen-J »Könntest Du es, wenn Du nun plötzlich getrennt wärest von Onkel Brnno ?« »Ich ?-—Stelle keine Vergleiche an i« rief die junge Frau, die Stirne urchend und die schwarzen gelösten Haarmassen sast zornig uriicktoersend. »An der Grenze der i» ugend stehend, liebt man andere-— heißer und leidenschaftlicher als mit achtzehn Jahren. Dir kann kroch ein neues-, schöneres Glück erblü sent Margarethe schüttelte schwei end den Kons. Ihr tindlichee Gesi t zeigte einen Auwrnck nnbeschreiblichen hass nunasloien Zchntertes. siteine Ieise ist weiß. Braune Seisen sind mit Harz verfälscht. Par funi wird nnr in Seisen gethan, nni den Geruch des verdorbenen Fette-s zu verdecken. Waschpuloer enthalten zu viel Allali und ruiniren die Wäsche. Tie reinste Seise ist die beste nnd bil ligste. Tobbin’S Elektrische Seise ist rein, weiß, get«uchloo, unverfälscht nnd ist seit 1869 anerkanntermaßen die ein zige reine Familien-Geist Jst es öko nomisch ein Paar Cent zu sparen nnd Jschlechttz elelhaste Seife, oder stark mit kAllali oersehtes Waschpuloer zu kaufen Hund Dsollars ans Grund der verdorbe Inen Wäsche zu verlieren? iFaas gebraucht DobbiIW lsleltrische I Seife, weiß wie Schnee und so nicht rein wie harmlos. Was Ihr da s von spart, wiegt den Preis 20 Mal aus. ils iit nichts Neues, sondern seit 1869 im Gebrauch. Hütet Euch vor Nach ahnrungen. Seht zu, dass nnier Name aus dem tin-schlag steht Dobbin’5 Seifenfabrik Co» Nachfolger von Je. r. llraig ör iso» (2) Philadelphia, Pa. Humoristisches sinkst-I Ihr nirgends mehr IIIId besseutsg in dem l IFliegcndc Blätter Kalender für 1394. Derselbe kostet III-I ti» tseIIts und ist zu habeII iII bers- Lssice dieser ZeitIIIIg — TeWIttj Wit-( h lliml Salbe reinigt ItIId heilt. Sie wIIIve zu dem Zweck ge macht. 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P. wIUVOLPE l'. 0. lkwc c, Ckesuel lasen-el- dc « 4 Der beliebte Lahrcr Hinteuie B ’ Kalender für1894 THE BEST AND Ui I EVER MADE. There are ■Ingle retail iboe store* tu our large ‘ cities which sell 2.U00 pairs of shoes a day, making a net profit of $250,000 a year. We aell shoe# low, but we aell a great many pairs, the clear profit on our ladles', misses' and childrens’ shoes is at least j ten cants a pair, and on our men*' and boys' shoes 15 cent# a pair. Ws shall establish shoe stores in f each of the fifty largest cities of Jbe 1!. B., and If they sell only 300 pairs of shoe# a day they would earn $525,000 a year. We should be able to pay a yearly dividend of $5.25 a share, or over 50 par cent, a year on ths investment. We sell the slock at $10 a share. The price must Inevitably be much tnof* than $10 a share. No stock has ever been sold st , less than this price, which Is it# par value. Block , nonassessable. Incorporated, Capital $1,000,000. I We have over 1,000 stockholders, and the number *. Is increasing dally. Borne of the principal stock* f holders are : T 8. Wallins, N Y.; I. J. Potter, ii «o>ji » i N. A. K**<i, Jr., Chicago: J. II. Cam shell, Chicago; W. M. Kavaoaugh, little 10* k, Ark.; Mr Kh h. Chicago; J. F, i Turn*/. Ph\la.» B Harding, N. Y i 1 J. Fsya*. BatU# Creek, Mich ; P. P- Mullctts. Arcada. S Y. Write for a prospectus containing the names of r our stockholders, etc., or tend an order for etocJt, ! enefoting rathier*$ check, cath or n*oney order, Orders taken for one or more shares. Price, $10 J DEXTER 8H0E CO., "iUUMtiSr Agent $ H anted