Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, February 23, 1894, Image 1
Grand Island AMMW WT YMM Jahrgim 914 G th dNb sta, Fre tgv n2«3 chru r1894. « mmmmm 24. gsoWuudschau Ter Reichstag war Freitag nnd Samstag init der Erörterung von Colo Irial-’Jlngclege11heiten beschäftigt Tie Erhöhung des Gehaltes des Tr. Kan ser, der in Zukuan den Titel Direktor des Wolouialamtes führen wird, um 8,600 Mart, wurde gutgeyeigen Prinz Arenberg, der Berichterstatten des Budgetausschusseg, erklärte, daß der Letztere zu deni Entschlusse gekommen! sei, daß die Centralverivaltung für die türzlichen afrikanischen Wirken verant lich sei und daß dieselbe in Zukunft iit der Auswahl von Beamten für Afrika mit mehr Urtheil zu Werke gehen müsse. Der bekannte Sozialdemokrat August Bebel machte gestern einen beißenden Ausfall auf die Verwaltung von Oster frika und machte sich über die pi«ahleri sche eioilisatorische Mission der Coloni alschwäriner lustig. Reichskanzler Ca privi, der im Namen der Regierung ans diesen Angriss erwiderte, ersuchte das Haus, die ohnehin schwierige Aufgabe der Regierung nicht noch mehr zu er schweren, indem er gleichzeitig die Ver sicherung aussprach, daß die Regierung nach besten Kräften den bestehenden Mißbrauchen abzuhelfen bestrebt sein werde. Bei der Wiederaufnahme der Debatte am Samstag, waren die Reichs boten nicht wenig erstaunt, auf dem Tische des Hauses Proben von Peitschen ans Rhinozerosliaut und andere Züchti gungsmittel zu finden,«deien nach Be bel’s Behauptung die deutschen Beamten in Ostasiika sich bedienten, um die un glücklichen Eingeborenen durchzupeit: schen. Eugen Richter verlangte eine gründliche Untersuchung der aus Lame run genieldeten Seandalgeschichten im Einzelnen und des deutschen Colonialsy steino iin Allgemeinen, welches-» wie er fagte, rein militärisch sei und das wirkli schaftliche Interesse ganz und gar außer Acht lasse. Richter drang ferner daraus, das; Deutschland seine Besitzungen tin südlichen Theile Ostatrika’sz aufgebe und sich begnüge, die nördlichen Besihnn en zu behalten, da diese, feiner Ans chi nach, völlig ausreichen, unt daraus allen vernünftigen lsolonialnininpitz auszu üben. An Bord des Kriegsdainvfers Bran denburg in triel erplodirte Freitag wäh rend einer Probefahrt einer der Tat-ius kesfel, in Folge dessen ein entsetzlich-Er Verlust an Menschenleben sich ereignete. Ter Brandenburg hatte neue Tritan keffel erhalten, und dieselben sollten bente einer Probe unterworfen werden« T as Unglück ereignete sich während die-. sei· ProbesahrL Einundvierzig Leute fanden sofort ihren Tod und andere tru gen tödtliche Verletzungen davon. llnter den Todten befinden sich drei Dberinges nieure, welche beauftragt worden waren, iiber die Leistungen der neuen Kessel Bericht Zii erstatten; auch mehrere Offi iiere wurden getödtet. Die meisten Körper waren durch den glühendheißen Dampf bis zur llnkeiiiitlichkeit verbiiilst Sobald der an Teck coininandirende Li fizier die Wirkungen der lsrplosion be merkt hatte, ließ er Nothsignale anshis sen. Fiins Don-user kamen sofort voni Ufer herbei und bugsirten den fchadhaft gewordenen Kreuzer nach der Stadt zu rück Sobald der Brandenburg iii’s Innere des Hasens angelangt war, ver fügte sich Prinz Heinrich von Preußen, der Bruder des Kaisers-, an Bord dessel ben. Der Brandenburg ist ein stahlge panzerter Kreuzer von usw Tonnen. lfr ist 354 Fuß lang, 64 Fuß breit nnd 24 Fuß tief. Tie Maschinen haben »in-u spie-roc lräsie und der Tampser ist int Stande, ln Knoten in der Stunde zurückzulegen Ter Brandenburg wurde un Fahre nie-l in Wilheltnghaoen erbaut lssin weiteres Glied in der Kette der Versöhnung zwischen dem Kaiser nnd dem eisernen Kanzler ist geschmiedet. Trr so bald aus den Besuch des Fürsten brim Kaiser in Berlin und den glänzenden isnipsang, der ihm daselbst zu theil wur oe, gesolgte Gegenbesuch des deutschen Kaisers in Friedrichsruhe bedeutet, daß der greife Staate-wann sich die noch übri gen Tage seines Lebens des Gedankens erfreuen kann, daß er mit seinem Sou oerain im Einvernehmen lebt. Zwischen beiden Männern gilt als ausgemacht, daß die Aussöhnung aus rein persönli liehen undsrenndschastlichen Beweggrün den deruht und jede Erwähnung der Politik wird sargsältig vermieden. Kaiser Wilhelm reiste Montag Nach mittag sUhr 20 Minuten von Berlin alt und tras kurz nach b Uhr in Friedrichs ruhe ein. Troh des vom Kaiser geäu ßerten Wunsches, da keinerlei Handge dringen bei seiner nkunst stattfinden sollten, war das Bahnhosigebsude und der Ort mit Fahnen, Gen-laden und Blumen reich esihtnllckh Ins der Strafe cis zum ehlesse Isren Ehren psorten und an den Seiten hohe, tntt Tannenzweigem den deutschen, preußi schen nnd holsteinischen Fahnen geschmück te und die Namen der verschiedenen Bun dcsstaaten tragende Masten errichtet. Als Fürst Bismarck das Schloß ver-i ließ und sich nach dein Babnhose begab, um den Kaiser zu begrüßen, wurde er von der versammelten Menge begeistert begrüßt. Als der kaiserliche Zug hielt, trat der Kaiser, der unter einem dunkeln Mantel eine Marineunisortn trug, flink aus dem Wagen und ging aus den Fürsten Bis marck zu, der die Kürassierunisorm nebst Helm nnd den ihm kürzlich vom Kaiser zum Geschenk gemachten grauen Militär mantel trug. Nachdem sich Beide mit herzliche-n Händedruck begrüßt hatten, hals der Kaiser dein Fürsten den Man tel, den letzterer kurz vor der Begrüßnng des Kaisers abgelegt hatte, um die Schul tern hängen und dann gingen der Kaiser und Fürst Bismarch gefolgt von dem aus sieben Personen bestehenden kaiser lichen Gefolge unter den begeisterten Ju belrusen der Menge nach dein Friedrichs rnher Schlosse. Dort angekommen, begrüßte der Kai ser zunächst die Fürstin Bismarck und be gab sich dann am Arme des Fürsten in den Salon· Ter Kaiser wilnschte Bismarck zu sei nem guten Aussehen Glück und stellte dann den Fürsten seinem Gefolge vor. Kaiser Wilhelm reichte auch dem Secre tär Chrysander und dent Doktor Schwe ninger die Haud Das Diner fand im allerengsten Krei se statt. Es waren nur zwölf Gedecke ausgelegt. Weder Gras Herbert noch Wilhelm Bismarck waren zugegen. T er Kaiser saß zwischen dem Fürsten und der Fürstin. Nach dem Diner unterhielten sich alle in ungezwungener Weise. Der Kaiser und der Fürst gaben sich dem Ne innffc des Raucheng hin. s Um tt Uhr erhob sich der Kaiser und sverabschiedete sich. Der Alt-Reichskant ler begleitete seinen Gast nach dem Bahn hofe zurück, und der Kaiser reichte dem Fürsten beint Abschiede mehrere Male die Hand. Auch uachdetn er eingestie gen war und am offenen Fenster der- Sa lonwagens Platz genommen hatte, wink te er noch mehrere Male rnit der Hand, bis sich der Zug kurz nach II llhr in Be wegung setzte. Zwischen Samara nnd Statt-not im östlichen Russland stießen in der Nähe von Jelan zwei Eisenbahntiige gegen einander, wobei dreißig Personen ge tödtet nud eine noch größere Anzahl ver letzt wurden s Der Anarchist Heut-i sagte dein Unter ssnchungsrichteh dast er selbst nicht wisse, Tweghalb er das Casis Terntinus zum Schauplats seines Bombenwurses ausge wählt habe. Des Weiteren sagte er· daß er am Montag Abend zuerst in ein-z der tonaitgebenden Theater gegangen fei, jedoch keinen Zutritt habe erlangen tön ;nen, weil alle Pläne besetzt gewesen seien. Hätte er noch Zutritt erhalten, so würde er seine Bombe wahrscheinlich »in jenem Theater zum Erplodiren ge Jbracht haben. ist« äußerte sich ferner, wie folgt: Da ich die Absicht hatte, so soiele Bourgeoiz als möglich zu tödten, sso ging ich nach dein Bahnhofe der St. Latein-Eisenbahn, wo ich ein tsase sand, das voller Leute faß. sich ging hinein und schleuderte die Bombe. Ler itadtncye Hin-unter Wirnroi glaubt, dasi Heini nicr Bomben ungr- ! fertig habe nnd Dass sich iwei deiiclbisni Hin den Händen feiner Spreu-gesellen lie F lfindcn. i Sobald die Anat-rinnen einer genuiienj Gruppe hörten, das; ihr Genosse timilei Hemi, der die Boinbe iin Basis oeg Ho tel Terminug geschleudert hatte-, verhaf tet sei, durchstöberten sie noch am näm: l lichen Abend seine Wohnung in Belle oille, verbrannten seine sämmtlichen Papiere und nahmen, wie man glaubt, eine oder mehrere Bomben ans bein Zinnner mit sich. Iie Polizei ist offen-. bar bei der Verhaftung Heiii·i’S sehrl nachlassig gewesen, da sie an die Durch suchung der Behausung des Burschen gar nicht gedacht zu haben scheint. Wäre die Polizei rascher zu Werke gegangen, so hätte sie ohne Zweifel wichtige Ent deckungen gemacht und eine Anzahl Ver haftungen vornehmen können. So fand sie nichts weiter in der ausgepliinderten Wohnung Henri’s als eine Quantität Ehlokalpulver, Pikrinsäure und einige kupierne Nähreri, die augenscheinlich zur Anfertigung von Bomben bestimmt ira ren, ähnlich den von Vaillant und von Dem-i selbst angewandten. Die Leute in der Wohnung Heut-is sagten, die Photographie Denk« sei die eines Man nes, den sie unter den Namen Duhois gekannt hatten. Dienstag Morgen gegen O Uhr expla diete in einein kleinen spiel, Na. 69s Rne St. Jaeques, dicht hinter den-i »Es-I e de France-Z eine Bombe, nie-i durch d e Eigenthümerin des society ei-i ne Frau Calabresi, und zwei Gäste ver letzt wurden. Der Dynamitschrecken hat in Paris und Umgegend schon so um sich gegriffen, daß ohne zwingende Gründe des Nachts Keiner seiner Behausung fernebleibt. Der Hotelbesuch hat in Folge dessen sehr bedeutend abgenommen, und die häufi gen Explosionen werden die Sache nur noch verschlimmern. Das Publikum verzweifelt an der Fähigkeit dei« Polizei, den schändlichen anakchistischen Aus fchreitungen Einhalt gebieten zu können. I- . Die Spielhölle von Carroll ö- Weber in San Franeisco wurde von zwei Mas kirten heimgesucht. Die Kerle erbeute ten nahezu 85000, doch wurde einer von ihnen festgenommen und als der Sohn des Er-Hafencommissärs Paulfen iden tisizirt. Der Andere, in dessen Besitz sich das geraubte Geld befand, bewert stelligte seine Flucht. Der Personenzug der Süd-Pacisic bahn wurde in der Nähe von Boseoe, Cal» durch drei Maskirte zum Entglei sen gebracht, wobei die Lokomotioe und zwei Frachtwagen dieBahnböschung hin abftelen. Der lfrpreßwagen wurde rnit telS Dynamits gesprengt und beraubt, wobei der Erpreßbote schwer verwundet wurde. Auch der Lokomotivführer Tho mas, sowie der Heizer trugen schwere Verletzungen davon. John Y. MeKane ist am Montag zu sechsjähriger Zuchthausstrase in Sing Sing verurtheilt worden. Der politische Boß von Gravegend, McKane, wurde von Richter Willard Bartlett im Oyer und Terininer-Gericht verurtheilt. Das Urtheil war für Je dermann eine Ueberraschung- Man hat te geglaubt, daß aus die Empfehlung der Geschworenen der Richter ein milderes Urtheil fällen würde. Als derselbe das Urtheil kerküudete, erbleichte McKane, hielt sich am Geländer vor ihm sest und vergaß Thränea Der Iliichter nahm um zehn Uhr seinen Sitz ein. Mrsiane war schon um neun Uhr aus dem Gefängnisse in der Ray inond Str. herübergebracht worden, und sein Anwalt stellte sich punkt zehn llhr ein. Das Courthaus war von einer nengierigen Menge angefüllt· Als die Advokaten eingetreten waren, erhielt Mc .lcane nach einen weiteren Anwalt in der Person von Edwin P. Jameg von New ;lsorl, welcher siir den Vernrtheilten sprach. Derselbe verlangte einen neuen Prozeß, Aussetmng des llrtheils und rivantig Tage Zeit zur Ausarbeitung von Einwänden. Alle diese Anträge wur den sedoch von Richter Bartlctt abge wiesen. Tat-aus bat der Llldvokut Anmer- in ei ner langen sicede um Gnade iiir den Ver nitheilten. Me.ieaiie hörte die Rede mit niedergeschlageuen Augen und gerötheten Wangen an. Nachdem Jantez seine Re de beendet hatte, beantragte der Staats anwalt li. M. Shepard, daß der Ange klagte tu einer langen Nesangnißstrase verurtheilt weide. staates Lombard, Zollansseher in St. Joseph, Mo., weigerte sich, tu refigni ren nnd ist abgesettc worden. Samstag Nachmittag ist das jüngste Kind des Präsidenten, Esther lsleveland, im blauen Zimmer des Weißen Hauses getauft worden. Nur Mitglieder der Familie und ein paar intinie Freunde waren zugegen. · Tag non M. Magud gesiil)tte, gegen-« über der Stickleg Mitte belegt-ne Mott ltans in Satt Franriora Cal., wurde Montag Morgen gegen : Uhr vermit telst Zu Pfund Herkuleg Pulver in ttei ne, Fragmente zertrümmert. Viagnd nnd Feind wurden schwer verwundet, Frau Magnd entkatn unverletzt. Tie meisten stattgiingcr waren znr Zeit in den Nrnben an der Arbeit, andernfalls würdest mehrere Verwundete und viel leicht Todte die Folge gewesen sein. Die Verüber der Tliat waren wahrscheinlich einige österreichische Grubenarbeiter, welche gegen Magnd Rache ausüben wollten. Die Arbeiter der stohlengruben zu Massillon,in der Nähe von Noshcn Ohio sind ausgestanden, weil sie benach richtigt worden waren, daß ihre Löhne um 25 Prozent herabgesetzt werden würden. Der des Mordes überführte Matthew Asht·n, welcher eine Berufung an das Obergericht eingereicht hatte, ist in Ma dison, Wis» am lt). Febr. on den Blattern gestorben. Sein hinterlasse nes Vermögen wird auf Q:550,000 ver- J anschlagt. Die Blattern herrschen in allens großen Städten des Ostens und auch in Omaha erwartet man den Ausbrnch vers-tm Es itt des-han- allgemein mit dein Jmpsen begonnen worden, rnn der Seuche vorzubeugen. Jn Omaha werden tä lich von 2-—4 Uhr Nachmit-» tss I alle ach meldenden Personen unent geltlich Heimpr Die Seidenweber und der Tat-if. Die Thetsache, daß die Seidertbaiid-s weber sich zum Strike entschlossen haben, I um eine Erhöhung ihrer sehr niedrigenH Löhne zu erzwingen, liefert eine vorzüg liche Illustration zu der Behauptung, dei- Tarif verschaffe den Arbeitern hohe Löhne. Wenn das der Fall wäre, so msßte es gewiß in der Seiden-Jndustrie erkennbar sein, denn diese hat sich seit vielen Jahren eines Schutzzolles von fünfzig Prozent zu erfreuen gehabt. Eine Ausnahme machten nur Seiden bänder, welche alH Aufputz und Besatz von Hüten verwendet wurden nnd nur 20 Prozent zu bezahlen brauchten. Die Regierung berechnete allerdings mehrere Jahre hindurch auf alles Seidenband 50 Prozent Zoll, mußte aber den Jmpor teuren später den Unterschied von 530 Prozent zurückzahlea Die McKinley Bill versprach den Bandwebern höhere Löhne und stetige Arbeit, weil sie die Hutbesah-Klausel abschaffte und den Zoll auf alle Seidenbänder gleichmäßig auf 50—Prazent normirte. Aber den Arbeitern hat der Schutzwll wenig geholfen. Die Löhne der Seiden weder sind stetig gefallen. Wenn sie sich nicht gutwillig in die Reduktionen fügten, so wurden neue Arbeiter aus Europa importirt. Erst brachte man Weber aus der Schweiz, Deutschland und Frankreich hierher, als diese aber Zu schnell einsahen, daß man hier höhere L« ne verdienen miifse als in Europa, u leben zu können, nnd als nicht mehr i genug Nachfchub zu erlangen war, im portirte man Jtaliener und schließlich Griechen und Armenier. Gleichzeitig beschäftigte man immer mehr Frauen, ongeich sich die Weber anfangs dagegen nie-tun weil sie voraus-sahen, daß die Lö e dadurch immer niedriger werden müde-er Es half ihnen aber alles nichts, der Schutzzall blieb zwar dersel:: be, aber der Verdienst des ArbeiterSJ wurde immer kleiner, biS ein guter Stoffrvebergliicklich war, wenn er 87 in der Woche verdiente. Dabei gab es noch lange Perioden gezwungener Un thtitigleit, weil der hohe Zoll eine Treib hausentwickelung herbeigeführt hatte, die eine riefige Ueber-produktion veranlaßte Bei der kleinsten Stockung im Absatz; war der Markt bald iiberfüllt und zahl reiche Fabr-ite» mußten geschlossen wer den. Tann verdienten die Arbeiter gar nicht-z· » Tie Vandweber haben länger gutes Löhne verdient til-J die Ztoffweber. Ter Grund dafür war der Umstand, daß ih re Arbeit nrehr Geschick erforderte nnd sie daher schwerer Zu ersetzen waren Noch im sprhre Him, ehe der Mc.liirrleI)-s Tarrf in Kraft trat, verdiente ein guterj Seidenbandrveber durchschnittlich 8301 per Woche-, trotzdem damals Seide auSJ der Mode nnd wenig Nachfrage nach sei-» denen Bank-ern war-. Wenn die ist-hö hnng des-J Halle-O eine Steigerung der Löhne herbeiführte-, so hätte das bei dens Seidenbandwelnrn gewiß geschehen fol:s len. statt dessen sind die Löhne seits ist-« mit erfrhreckender Schnelligkeit ges! fallen, trotzdem sich die Nachfrage nach Seidenbänderrr und damit die Pr·odrit-s tiorr enorm gehoben hat. s Die Weber schreiben ihre Lage ruin( T heil dem Umstande rn, daß die Erhö hung des Zelle-o durch die Mr«.stirrlea Bill eine grer Zahl euroväischer Band iabriken ruinirt habe, deren Arbeiter hierhergelomuren seien, um Beschäfti gung zu suchen. Tiefe-r Zuftuß von Arbeitskräften habe die Löhne gedrückt Tag klingt durchaus wahrscheinlich und beweist die von allen Negner des Hoch rolles aufgestellte Behauptung, daf; die Arbeitslöhne durch Angebot und Nach frage geregelt werden und der Tarif da ran nichts ändern lautr. Inwieweit diese-:- Zuströmen europäifcher Arbeiter für das Fallen der Löhne verantwortlich ist, läßt sich nicht beurtheileu, der allei nige Grund ist es natürlich nicht. So viel steht aber fest, daß in einer Indu strie, die sich Jahrzehnte hindurch eines gleichmäßigen hohen Schutzes erfreut hat, die Arbeitslöhne stetig gesunken sind, und daß gerade der Verdienst des Thei les der Arbeiter, der sich gute Löhne am längsten bewahren konnte, unmittelbar nach einer Erhöhung des Zolles zu fal len begann. An derartigen Thatfachen zerschellen alle Behauptungen und Ar gumente der hochzöllner. Durch das Platz-n einer Bombe, welche er mit sich herumtrug, ist ein Londoner Anat-ihm aus gräßliche Weise getödtet worden. Es ist sicherlich schade um dieses Menschenleben, wie um jedes andere. Aber wenn das Mordwerkzeug einer wahnsinnigeu Vernichtvngsidee zum schreckenerregenden Ausdruck verhelfen sollte, so ist dasselbe sicherlich ebenso zut rechten Zeit etpiodirt, wie jedes andere »gleicher Bestimmung. Etwas Bierstatistlk. Eine neuerdings in Paris erschienene amtliche Statistik enthält einige bemer kenswerthen Ziffern über die Erzeugung und den Verbrauch von Bier. Die Bierproduktion von Europa wird hier nach auf jährlich 1338 Millionen Hekto liter geschätzt. An der Spitze der hier brauenden Länder steht natürlichDcutsch land mit 47,602,939 Hektoliter (diese und die folgenden Ziffern gelten für das «’(ahr1892); davon kommen 28,655, 975 auf Norddeutschland, 15,825,791; auf Bayern, 3,153,511 auf Württeth berg, 2,508,704 auf Baden und 759,-j 258 auf Elsaß-Lothringen. An zweiter Stelle folgt Groß-Britannien mit einer Produktion von 38,852,991 Hektoliter; dann kommt Oesterreich mit 13,726,4::t Heltoliter, darunter Böhmen, das Land des besten Hopfeng, mit 5 Millionen, und Niederösterreich (Wien) mit 2 Mil lionen Hektoliter. An 4. Stelle kommt Frankreich mit einer Produktion von 10,000,000 Hektoliter. Natürlich ist die Produktion im Norden, wo man der Heimath des Gambrinus näher ist, stär ker als im Süden. An der Spitze steht Lille mit jährlich 486,000 Hektolitcrr; Paris braut 263,t.)00, Roubair Ists-, 0«0, Tourcoing tit;,000, Amiens 55, WO, Dnnkerque 60,00« u. s. w. »Im Norden Frankreichs kommen denn auch beim Konsum so stattliche Ziffern heraus-, daß sich Bayern dessen nicht zu schämen hätte. So jährlich auf den Kopf in Lille tztm Liter, in Saint Quintin 240 Liter. Ungefähr so viel Vier-, wie das große Frankreich braut und verzehrt dac- kleine Belgiem nämlich 10 Millio nen, wag auf den Kopf 166 Liter aus macht. Für das Vaterland dcg Nam brinus nicht zn viel. Die Produktions ziffern jiir die anderen Länder sind: Dänemark 1,ld".-'),«Jt, Spanien 1, (-2·3,()0», Italien l::7,71·'i, Türkei lit),t)()0, sliuinänicn l»«,0«n, Lnrcmc burg Ist-»Na Scrvien 1):;,i.)(110 nndj Griechenland (i,7»0 Hektoliter. halb Europas wird das nieiste Bier in den Vereinigten Staaten producin: 256, t!18,614 Hektoliter, fast so viel wie in Großbritaunieu. Außerdem sind noch zu erwähnen: Japan mit 220,000, Australien rnit l,·;ll,00» und Algier 2.3,u(t() Hektoliter. Sämmtliche produ cirte NR Millionen Hettoliter werden natürlich auch tonsuntirt. Man sieht: wenn einerseits der Turst nicht aufhört, so fehlt es andererseits nicht au Mitteln, denselben zu stillen. Während einer Abeudoorstellung in Col. Daniel Boone’g Circusz uuf der «Midtointer Fair « wurde der Thierwär ter Carl Thtencoun oon drei Löwen au gefallen und derart zeisleischt, daß er schwerlich mit denr Leben daooukoinuien wird. Die Hanptattraktiou bildete das Borfiihren der drei Löwen :lcotneo, Hom uxodore und Var-tell, die von dein Cir kusbesiher Vooue selbst dressirt waren. Thiemanu, der Löweuwärter, führte die prächtigen Thiere in den auf der Schau biihne augebrachten Käfig. Während rden Löwen ihre Plätze anwieg, erlosch plötzlich die elektrische Beleuchtung lfinen llugeublick herrschte Todteustille Dann eidtöhnte das niarketschiitterude lrselieul der Löwen, gefolgt von dein To decsschrei eines Menschen und dein dum pfen Falle eines Körpers. Eine uubec schreibliehe Seenefolgte. Unter lautem Angstgeschrei stürzte Alles den Ausgan gen zu. Mehrere Cirtusungestellte eil ten mit brennenden Laternen herbei, und sobald der Illauiu wieder erhellt war, ge lang es die augstersiillten Gernüther zu beruhigen. Jn dein Rang ans der Buhne bot sich ein entsetzliche-r Anblick dar. Ter nn gliickliche Thierwärter wurde non den Löwen iviithend hin nnd her gererrt; er war bewußtlos nnd blntete ans vielen Wunden; die Kleidung hing ihtn in Fetzen vorn Leibe (.5irl«nsbesitier Vor-ne eilte todecinruthig seinem Angestellten xn Hülfe Mit einer schweren Eisenstange bewaffnet, drang er in den Käfig ein nnd trieb niit kräftigen Schlägen die Löwen auseinander. Der Thierrvärter, den inan sofort nach dein Hospital brachte-, iwar gräßlich zugerichtet. Durch einen Schlag der Tatze eines der Thiere war ihm die Kopfhaut bis zuni Nacken hernntergerissen, unter den Armen waren tiese Biß-runden und den ganzen Körper bedeckten Biß- nnd Kratzwundem Die Verletzungen sind lebensgesährlich D er Maine sche Nachlaß beläust sich nicht aus mehrere Millionen Dollars, sondern, wie si ht erst herausstellt, ans nur 8200, Der ,,nragnetische Mann von Ma eilt also das « nnd finan ziellen Größen, daß sie ch noch nach ihrem Tode überschäht werden. Eine eigeuthümliche Strafe ver hängte jiingst ein Hauptmann o. Z. eines Berliner Garde-Regiments. Ter Feldwebel seiner Compagnie hatte einen Korb Champagner erhalten und ihm davon Meldung gemacht. Ter Haupt mann läßt die Einjährig-Freiwilligen feiner Sompagnie antreten und sagt Einem derselben das Dienstvergehen auf den Kopf zu. Der Eiusährige gab denn auch alsbald zu, der Wein sei von sei nem Vater an den Feldwebel gesandt worden. Der Hauptmann verhängte nun folgende, jedenfalls noch nicht dage wesene Strafe: Der Einjährige mußte alle Tage dreimal, Morgens, Mittags und Abends bei ihm mit feldmarschmä ßigemGepäck antreten und bei jedem Antreten ein Glas oon dem eingesandten Champagner trinken, bis der Korb leer war. Man entrinnt allen Krankheiten, deren Quelle verdorbene Blut ist, wenn die Leber zu gesunder Thatigi keit angeregt, das Blut eretnigt und das System gekräftigt wird. Alles dieglgeschielht durch Dr. Kern-s «Coleleu Modus-l Dis oovery." aftlosrgkeit und Appetitverlusi, mit oder ohne Verdauungsbeichwerdeiu sind eine Warnung, daß ernstere Leiden uu An Zug stud. Das «Diso()very" wird den Ap petit schärfen- die Verdauung verbessern und die Gesundheit wieder herstellen. Es ist eine vositive Kur für Leber-leiden,·Berdgnuugsbe schwerden, Dyspepsre und Biliositat. Herr ;5. sp. Mem-ums von Elon College, N. C» schreibt: »Einige Symptome meines Let dens waren Sodbrennen kund ein Gefühl der yUeberfiillung nach dem Essen, manchmal Schmerz in den Einge , wridem Kopfweh, "scl)lechter Appetit nnd ein iibler Geschmack im Munde. Des-Nachts «kas Ihn Ockk J·P.’-Ukc’ädam5. jvar Ich nevekucy, III überlief es mich siedend heiß. Nachdem ich Dr. Pierce’6 «Golden Medjosl Discovory " genommen hatte, war ich von all« diesen Symptomen befreit und befinde mich jetzt vollkommen wohl-« Piekke garnntirt eine Kur. 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