Eine Tochter-des Sfdm M uy dei- zmzinsqku dem-net m Ie. Regen-berg. i ------- i t. Kap itel. In dem sitt-französischen Seebade Terachon neigte ft im Spätsommer 1888 die «Saison« ereito ihrem Ende zit. Der icchsnndfünfzig Kilometer in siidtvestlicher Richtung von Bordeaux entfernte Ort liegt überaus idyllisch und malerisch in einem ausgedehnten Kiefernwalde an einem mehrere Meilen im Umfang haltendcn Strandsee, in dem die berühmten Austern von Arcachon gezüchtet werden. Dieser See war einst ein Meerbusen, hängt aber gegenwärtig mit dem von der Stadt aus nicht sicht baren Meere nur noch durch einen schma len Kanal zusammen. Arcachon ist seit 1855 erst als Bade srt in Ausnahme gekommen, hat aber wegen seiner reizenden Lage und seines angenehmen Klimas Biarritz fast über fliigelt und wird alljährlich von gegen Zunderttausend Fremden, durchweg ranzosen und Spaniern, besucht. Man hört dort vorwiegend diese beiden Sprachen, deren die Landbevölkerung in diesen Grenzbezirten so weit mächtig ist, um sich in jeder von beiden verständigen zu können. Hinter der Stadt steigt der Dirnen wald ziemlich steil an, aus dessen halber Höhe sich das in maurischent Stil ge haltene Kasina der Bereinignngspunkt aller Kurgijste und Touristen, erhebt Aus der ausgedehnten Terrasse vor dein Gebäude herrschte an dem prächtigen Abend, der aus einen heißen Tag gefolgt war, reges Leben. Die Sonne war bereits hinter dem Kap Ferret, wie das Westende der Diinen des Arcachow beckens genannt wird, verschwunden Der Seewind erhob sich nnd die mad tigen Kiefern des Dünenwaldeo ächzten unter den Stößen, die vom Atlantischen Ozean kamen und vor denen die Fischer nachen auf dem See wie Müden zum Ankerplatze von La Teste, das wie Arcachdu Bahnstation ist, hinflogen. Viele Fremde bewunderten die herr liche Aussicht auf die Stadt, deren Hau ser zum großen Theil in reisender Un ordnung in den Wald hinein gebaut sind, nnd über den Strandfee. Andere standen vor dem aupteingangc des be reits in hellem Li terglanze strahlenden Kasinos, in dem für diesen Abend ein Tanzvergnügen angekiindigt war, nnd musterten die in Balltoilette ankommen den Damen. Zu diesen Neugierigen gehörte auch eine Gruppe elegant getleideter Herren, die sich in spanischer Sprache unterhiel ten. Einer von ihnen äußerte gerade zu dem neben ihm Stehenden: »Ich wette, daß die schöne Marqnesa v. Arauda heute Abend nicht erscheinen wird. Ihr Herr Gemahl hat sie daheim gelagen und sitze selbst im Speisesaal am cartetische, wo er meist zu unsinnig hohen Einsätzen spielt.« »Rosen er mit seinen Damen in einem asthofe P« fragte ein Anderer. »Nein; der Marqued hat ein sehr hübsches und geräumiges Laudhaus ge miethet. das ziemlich weit draußen an der durch den Wald führenden Straße liegt. Es heißt ,Villa Jmmergrün«. weil das Gebäude bis zur Höhe des ersten Stockwertes ganz von diesen Schlingpflanzen umwuchert ist-« »Triisten Sie sich also,« bemerkte ein anderes Mitglied der Gesellschaft spot tend zu dem zweiten Sprecher. »wenn Sie heute Abend die unvergleichliche Delores nicht erblicken werden« »Das wird mir nicht schwer sallen.« meinte der Angeredete achselzuckend. »Diese brünette Juno ist nicht nach meinem Geschmack-Mir gefallen nur zarte Blondinen.« ·Vielleicht gefallen Ihnen aber auch die Millionen der schönen Frau. Sie wird eine glänzende Partie sein, wenn sie einmal erst Wittwe ist-« »Aranda hat sicherlich noch durchaus keine Lust, sie dazu Zu machen. wenn er wohl auch nicht uiehr allzinveit von dein sechzigsten Jahre entfernt sein mag und in der letzten Zeit sehr stark gealtert ist Uebrigens wird nach seinem Ableben natürlich Sennoriia Beatri3, seine Toch ter erster Ehe, die Erbiu seines- Besitzes-D und daß die Marguesa personlicheö Ber nitigen besitzt, glaube ich nicht. Wenn das aber auch der Fall ware, so konnte mich das immer noch nicht veranlassen, . ihr den Hof zu machen. Uebrigens ist die Stelle auch bereite- besetzt.« »Jn Barcclona allerdings durch den Grasen v. vSau Migncl, der dort die schöne Doldcm ja immer umschwärmt, aber hier in Arcachon ·.-"« »Doch, die Tatue hat auch hier einen Verehrer. Ich habe ihn schon ein paar inal gesehen, wie er draußen an der Ban Ininiergsriiu Feusterparaden machte. Augenblicklich dagegen sitzt er dein Marques ain Spieltische gegenüber und uiinint ihm das Geld ab.« «Wer ist denn aber dieser so äußerst praktische Anbeteiy bei dem das Sprich wort: ,Gliick im Spiel, Unglück in der Liebe« durchaus nicht zuzutresfen scheint ?« .Nun, eine hervoera endeErobetnng hat die Marquesa an igm gerade nicht gemacht, aber sie «cheini ohne einen Konr macher nicht seiten zu können. Er heißt Lasnente und ist ans Malerin-— web er sonst ist« weiß ichnichn viellei t Mut-let oder Börsenspekulane r W M wie es scheint, mag Ich use-h . daß Sau Mignel ui is m der Lautner-en zu Ohren kommt, die et ihm m t. Der gute Graf » Im in - se- eiecss spit- z« W, sue tue tiefe - «- W Er iou ks ·- » « » q . ,.-.( — - i s i« , · Miene Posten als erlliirtet Seladon der rat-as verdrängeu will so wird er sichern einer ganzen Schneidigkeit weh Ien, davon bin ich überzeugt. « .Dae wäre in der That ein ganz hübsches Intermezzo-doch es wird hier draußen kühl; sollen wir nicht hin eingehen und ein kleines Baeearat ina en P« Der Vorschlag fand beisälli e Unf nahme nnd die jungen Stutzer schritten I setzt dem Eingange des zkasinos zu. Ihre ganze Unterhaltung war so laut geführt worden, daß ein Herr, der einige Schritte von ihnen entfernt stand, zum unsreiwilligen Ziihörer derselben gewor ’ den war. Was er vernahm, hatte sicht lich seinen lebhaften llnwillen erregt, denn er runzelte mehrmals die Stirn s und war nahe daran gewesen, ans den nptredner zuzutreten, nur ihn sur seine leichtsertigen Redensarten zur jRechenschaft zu ziehen Er kannte ja ;dic Personen, von denen die Rede ge swesen war, und es empörte ihn, hören, in welcher Weise diese männlichen Klatschbasen iiber sie sprachen. Nur um Aufsehen zu vermeiden, hatte er aber doch an sich gehalten. Anrelio Bisearos war der einzige Sohn eines reichen Rheders aus Bar eelona, wo er mit dem vorhin erwähnten Lasuente zusammen die Unterrichtsan stalten besucht hatte Der Vater hatte natürlich gewünscht, daß sein Sohn dereinst sein Geschäft sortsiihre, aber dieser erstrebte schon als sinave nichts sehnlichee, alo Maler zu werden und legte auch eine solche Begabung an den Tag, daß der alte Bisearoo ihm auf das ernste Zureden von Kunstverständii gen den Wilben that. So durfte er denn, nachdem er die Madrider Aka demie besucht hatte, sich in Paris nnd in Italien weiter zum Künstler ane bilden und konnte hierauf noch einige größere Kunstreisen machen, nm die bedeutendsten Gallerien und Ateliers des Jn- und Auslandes kennen zu lernen. Kaum war er heiingekehrt. so hatte er den Vater verloren, dem die Mutter bereits vorangegangen war; nachdem er das väterliche Geschäft in Bat-celona verkauft, hatte er abwechselnd dort und in Paris gelebt, wo seine Schopfungen schon wiederholt im »Za lon« verdiente-s Aussehen erregt hatten. Ein Zufall hatte ihn in diesem Som mer nach Areachon geführt, tvo er sich nur einige Wochen erholen und unter halten, vielleicht auch einige Stizzen machen wollte, bis er sich plötzlich in anderer Weise gefesselt fühlte. An einem Abend, an dem ini Kasino getanzt wurde, war er durch einen ge meinschaftlichen Bekannten dem Mar ques v. Aranda nnd seinen Damen bor gestellt worden. Die Marquesa hatte den ihr bis dahin ganz unbekannten Maler in äußerst liebend-würdiger Weise empfangen, aber Biscaroa hatte dessen kaum geachtet, weil ihre Stiestochter Beatriz einen überaus lebhaften Ein druck ans sein Künstlerherz machte. Diese holde Blondine mit den getnlith vollen blauen Augen bildete einen auf sallenden Gegensatz zu der leidenschafts« lichen Stiefmutter mit dem üppigem blauschwarzen Haar und den Blicken, ans denen die ganze Gluth ihrer Rasse leuchtete. Er hatte, um nicht zubring lich zu erscheinen, nur zweimalmit Bea triz tanzen dürfen, allein dann war er noch ihr Begleiter gewesen, als sie auf einem Balkon frische Lust schöpfen wollte, nnd hatte dort eine unvergeßi liche Viertelstunde mit ihr verplaudert. Sie kannte mehrere von seinen Bildern, zeigte lebhaftes Interesse sitr seine Kunst, und er siihlte in diesen nur zu schnell noriibereilenden Augenblicken, daß er nur an ihrer Seite das Glück seines Lebens zn finden vermöge. Anre lio war kein eingebildeter Gea, aber dennoch glaubte er aus einigen Beob achtungen schließen zu dürfen, daß auch er diesem lieblichen Wesen nicht eine gleichgiltige Ballbekanntschast geblieben sei, und daß er hoffen dürfe, ihre Gunst zu erringen. Er hatte seitdem die Da men noch einige Male getroffen, aber stets in größerer Gesellschaft, so daß es leider unmöglich gewesen war, mit Bea teiz auch nur ein paar Worte allein zu sprechen. Vorhin nun hatte er mit anhören müssen, daß man über ihre Stiefmutter in einer Weise sprach, die immerhin ver muthen ließ, daß der Ruf der schönen Frau kein über allen Zweifel erhabener sei. Der Gedanke war ihm peinlich» die holde, unschuldige Beatriz in der; Gesellschaft und Obhut einer Mutter zu » wissen, die zu solchen Gerüchten den An- s las; bot. Und doch —— was bewies denn iin Grunde ein derartiger silatschP Tie Marquesa war es sicherlich gewöhnt, « von allen Seiten Huldigungen zu ern Psangen Wenn sie dein Einen dasiir mit etwas sreundlichereni Lächeln dankte, als dem Anderen, so wurde diesem jene « Gunst mißgdnnt, und die Neider rach ten sich dadurch, daß sie allerlei boehaF tes Gerede über die Tarne verbreiteten. Den Grafen v. Sein Miguel kannte Aurelia nicht, aber Lasueute, der sich mit der Gunst der Martiwsa brüsten sollte, desto besser, und dieser war schon als Knabe ein Prahler und Ausschnei der gewesen Er hatte ihn später ans den ugen verloren und ihn erst hier in » Arkachon wieder getroffen Was er trieb, war nicht genau festzustellen, viel leicht waren es niitimter Geschäfte, die - dasL tdesTages nichtverira en kann ten. spekulirte an der Börse, spielte nnd-wie ess schien-estim: Gllich und wußte Ich äußerlich das Ansehen eines seinen lannes zu geben, während er in der That nur ein abenteuernder Müßig MII mai-. Während Linker hefiel) gerade in Ge danken t .- E «’ «chm MMf W«.,H1,. « . glitt »· bereits sang diinlel gewor 1 u. ' ! schon Ienßeren boten die beiden sinnges er einen vollkommenen I — . IGegetisap Der Maler, der achtund zigssiäre hlte, besaß offene. l roundliche ge, ist-denen sich Intelli xgenz und nttniithigteit warten nnd ’die ein brauner Baudert nntrahmtez er trug sich wie ein Mann der guten Gesellschaft, ohne wie ein Stntzer zn er scheinen. Lafuentes Gesicht dage en hatte nichts Sympathisches. Er Sah viel älter ans, als er wirklich war; seine Züge waren scharf, schon ziemlich verlebt, und seine singen nnstät. Er besaß ein lieined schwarzes Schnurri bärtchen, an dein er häufig zn drehen pflegte, nnd seine Kleidung richtete sich nach dem neuesten Modesonrnal mit Hinznfijgnng sener albernen Uebertrei- ’ bringen, die das sogenannte »Gtgerl thunt« bezeichnen. »Sieh da, alter Freund,« ries er Biscaroe mit näselnder Stimme Hinz »Du kommst, wenn ich gehe.« » »Weehalb gehst Du denn auch soj früh ?« gab der Maler zurück. ,,Ett ist Z ja kaum neun Uhr, nnd Du pflegst doch ; sonst nicht mtt den Hühner-n schlafen zu .; geben« »Wil! ich auch hente nicht. Aber ich ? habe da drinnen vom Marques von Aranda siebentausend Franks itn Ecartez gewonnen. nd die will ich mir sichern, deshalb ntacheich mich ans dein Staube-« »Na, das kann ich Dir nicht ver-s denken, Tit Glücksvogcl.« E »Nicht wahrl« lachte Lasnettte gut gelannt.« »Ich werde dafür eine lustige " Spritztonr nach Paris machen; Tu? solltest mit ntir kommen l« ; »Nein, ich danie. Ich will noch ein « paar Wochen hier bleiben, aber wetttt Du gestattest, gehe ich jetzt mit Dir. da - ich doch nicht vorhatte, mich an dent Tanzvergniigen im Rasino zn bethei ligen.«« ; Er gedachte den Prahler bei dieser Gelegenheit etwas auszusorschem aber dieser antwortete: »Du weißt ja, mein Lieber, wie gern ich itt Deiner Gesell schaft bin. nimm ed ntir aber nicht übel, wenn ich Dich gerade lsente Abend nicht . brauchen kann-— Es handelt sich nrn ein . lleinee Stelldichein,« setzte er sliisternd’ hinzu, »Du verstehst nttch schon-—sehr., hochgestellte Dame-peinlichste Diskre-; tion! Also nochmals: nichts sür nn-" gut.'« Sie waren inzwischen von der An hohe, auf det das seasino liegt belad gestiegen und gelangten jetzt auf die Landstraße, die zut Linken nach der: Stadt, zur Rechten aber durch den Fichtenwald führte, wo nur noch ver einzelte Landhäuser in weiten Abständen von einander lagen. s Lafuente blieb stehen nnd reichte dein ! Maler die Hand. «).«n gehst ohne Zweifel nach Deinem Gasthofe zurück, j ich muß nach dieser Richtung weiter, » sagte er, nach rechts deutend - »Was, ntn diese Stunde willst Dus mitten durch den Wald gehen ? Weißt ; Du denn nicht, daß matt erst oorgesteru einen Herrn, der ebenfalls votn Spiel-. tische kam, angefallen und beraubt hat. I« 1 »Pah, das wird irgend ein feiger Bursche gewesen sein. Ich für tneittå Theil fürchte tnich nicht. « »Sei nicht zu sicher, wenn Du el- in der That auch nicht tnit einer der Das ; uten, die da draußen Billen haben zu! thun hast« sondern nur einem hübschen z Dienstmädchen nachliinfst. Denn die Zarzscharren (die Fichtenwätder um: reachon und in den sogenannten Lan-. des, etnent ausgedehnten Sumpfs undi Haidegebiet zwischen dort nnd Vor-s deaur, geben einem großen Theil der Landbevolternng zu thun. Tie »Herr-z- « scharrer« sresiuicksj machen Einschnitte ; tn die Baume, aus denen das Harz in " Löcher im Boden hinabtraufelt und ge sammelt wird) die ihr Gewerbe in den hiesigen Waldern treiben, sollen hiesige sehr leicht zur Eifersucht neigende Burschen sein und keinen Spaß ver stehen.« »Du willst mich nur zum Zchwatzen verleiten, Frentcdcheii,«- schmunzelte La suente, »allein das wird Dir nicht ges » singen-— ich weiß zu schweigen.« »Nun gut, trotzdem rathe ich Tir aber, die Augen ossen zu halten, denn der Wald ist thatsachlich seit einiger Zeit nicht mehr sicher. Es scheinen sich dort Strauchdiebe eingenistet zu haben, die späten Wanderern auflauern. Zu wur dest eine gute Beute für sie sein, wenn Du viel Gold bei Dir hast« »Ich habe allerdings siinszig Vonis in meiner Tasche, den Rest meines Ge- I winnø aber itt sechs schonen Tausend Francönoten in meiner Briestasche. Willst Du mir diese bis morgen Frtih verwahren? Tag mochte immerhin E empfehlenswerth sein-« « »Gut, gib sie her-ich biirge Dir sur sichere Ansbewalsrung.« . »Ja, Du als Erbe der Firma Bis earos bist mir nicht nursiir sechstausend ; France, sondern auch sur dreihundert tausend gut,« lachte l-asueute, indem erl dem Maler die Brieftasche einhandigte. « »Doch nun lebe wohl, ich darf nicht länger säumen, wenn ich nicht aus mich l warten lassen will.« ; Damit wandte er sich nach der rech- j ten Seite und eilte beschleunigten Schrit- i tes aus der durch den Kieferntvald süh- s renden Landstraße dahin. - Bisearos brauchte nur den Weg in entgegengesetzter Richtung zu verfolgen, Im zum Boulemrd ise a Plage, der danptftraße der Stadt, und dem darin gelegenen »Er-and Hotel d’Aeeachon« Ei gelangen, in dem er ab estiegeu war. r boeilte sich jedoch ni tdainit, on dmi blieb mitten aus Wege n, III-Les eaie mit dar sen eigen. By roch der ollsiond M « «s« s-- « lich in jener Gegend achte und wag sel ttett Prahlereien that iichlich zu Grunde lag. Et- brauchte ihm ja zu diesem Be hufe nur in geringer Entfernun nor sichtig zu folgen, aber estviderftrebte feinem geraden Sinne, zu fpioniren. Um sich vou den Bedenken zu befreien. die ihn zurückhalten wollten, sagte er sich dann, daß Lafuettte allett Ernstee Ge fahr liefe, unterwegs überfallen zu wer den« und daß es ibnt in diesem Falle sicherlich sehr erwünscht sein würde, wenn er Beistand erhielt gegen die Buschklepper, von denen in den letzten Tagen in dem sonst so friedlichett nnd sicheren Arearliou so viel die Rede ge wesen war. Lileearod selbst hatte fa, als er diesen Silxeno ausgegangen war, siir alle Stille eitlen mit secle Patronen geladenen kleinen Revoluer eingesteckt. Atti Strande, bevor er zum Kasino ging, hatte et« sich den Spaß gemacht, nach einer Mode zu schießen, die er natürlich gefelilt lsatte. Jetzt blieben ilnn noch snnf Schüsse, die sicherlich gelingen wurdeu. ettte ganze Bande von Strauchdieben in die Flucht zu treiben. lturz entschlossen folgte er Lafuente, der schon einigen Vorsprung hatte, und so eifrig vorwärts s ritt, daß er gar nicht daran dachte, sich einmal nutzu toeuden· Außerdem beobachtete Bioeas ros die Vorsicht, sich möglichst im Schat ten zu halten, und durfte somit sicher darauf rechnen, Jene-n unbemerkt fol gen und settt Thun nnd Treiben erfor fcheu zu können, zumal der weiche Sand der Landstraße jeden Schritt dämpfte und der noch stärker gewordene Abend wind in den Zweigen so stark rauschte, daß er selbst ein heftigeres Geräusch übertont hatte. Vielleicht eine Viertelstunde lang mochte er so dem Jugendfreuude gefolgt fein, wobei er ilstn nicht unbedeutend niilser gekommen war, als er itt einer kleinen Entfernung ans der rechten Zeite deo Weges ein Landbaues anstau chen sah, in dettt er die von der Familie Tit-allda bewohnte Villa erkannte Lafuente uerlangsatnte setzt ersichtlich feine Schritte, er schien also wirklich dort etwan zu tlsun zu haben. Baches war ja lächerlich, dabei an die Mar qnesa, die gefeierte Zchonheit der vor nehmen Weln zn denken! Vielleicht handelte ee sich unt ein lianttnerntiid chen, das dieser Prahler attschmachtetc. Dem Maler fiel ein, iti der Billa beim Boriibergehcn wirklich ein ganz aller liebstes Madchen bemerkt zu haben, die auch einmal Zennorita Beatrizano dein liafitto abgeholt hatte. Ihre Tracht war die einer »Cadichonne,« wie die Vialstetinnen nnd Putzmacherinnen oott Bordeau genannt werden; sie stand offenbarten Dienste ded Fräuleins von Aranda als deren liatntnerntiidchem Llsne Zweifel war keine Andere als diese Hofe Lafueltteb »hochgeftellte Damcl« Btöearoe sah, wie Jener in gleicher« Hohe mit der Ban unter einer mach tcgen alten Fichte stehen blieb, nnd er trat nun selbst vom Wege in’s Gebüsch. um ganz unbemerkt Alles beobachten zu können. Sicherlich hatte das stammer katzchen ihrem Verehrer hier ein Stell dichein unter freiem Himmel gegeben In dem Landhause sah er nur einen chtvachen richtichimmer aus einem kenster des ersten Stockwerles——viel leicht war das ein verabredetee Zeicheul Alles schien darauf hinzudeutem daß sämmtliche Jnfassen der fos weigsam daliegenden Vilta bereite zur uhe ge angen waren, nnt Ausnahme der Per son, die jenes erhellte Gemach bewohnte. Ploylich blitzte es seitwärts von Lafnente unter den Bäumen grell auf, während zu gleicher Zeit der dumpfe Knall eines Schussee vernehmbar wurde. Lafuente stieß einen Schrei aus, fuhr mit den Händen in die Luft, drehte sich um sich selbst uttd stürzte dann atu Fuße der alten Fichte zu soc-en Seiner ersten ngebung folgend, eilte Bieearod dem Freunde zu Hilfe, anstatt zunächst den Mörder zu verfol gen. reicher-lich war es nicht Furcht, die ihn davon abhielt, denn der int Walde verborgene Berbrecher konnte ja auch auf ihn feuern, während er sich um den am Boden Liegenden bemühte. Er wollte zunächst feststellen, ob diesem überhaupt noch zn helfen sei Lasuente gab keine anderen Lebens zeichen mehr, als ein dumpfes Röcheln und lrampshaste Zuckungen· Der Maler öffnete ihm behutsam Rock und Weste und gewahrte nun, als der Mond gerade hinter den Wollen hervorbrach, daß der Aermste mitten in die Brust getroffen war. Aue der Wunde, die sich etwas unterhalb des rechten Schlüssel-— deines bthid, sickerte Blut hervor, und bei jeder ewegung, die Lafuente machte, trat röthlicher Schaum auf s ine Lippen. Der Schuß mußte ganz aus der Nähe abgeseuert worden fein, und der Knall tot-. so schwach gewesen, daß man darauf schließen konnte, die Waffe habe ein sehr kleines Kaliber gehabt. Der Maler hatte nur den Blitz wahrgenom men, von der Person deo Schützen fe- s doch keine Zone benierlt. Er tichleteL den Berwnndelen vorsichtig anf, fintzte , dessen Lberlorpet geren den Baum statnni nnd rief den sterbenden mehr mals bei Namen, der jedoch nur durch einen tiefen Seufzer antwortete. Tod war zugleich sein letztes Lebenszeichen Der teopf neigte sich auf die Schulter, und der Seorper stürzte seitwärts schwer auf den von Blut besudelten Boden Dabei fieten mehrere Goldstücke aus seiner Tasche heraus, die Bidmros fe doch nicht aufhob. Er ltberlegte, was nun zu thun sei. Vielleicht weit noch nicht alle Hoffnung verloren. Lesuente wieder it« Leben zurückzurnfem nnd da die Bello ded, Marqnes inn- etwa fünf etig Schritte entfernt war-, blieb nichts beig; qlq dort tun · « zu biiä P gi- dcen ta« »o- sites-» d- ates olztoerk und Zeegeltetnen does-l isfqesührt mee« if J ten Mem elve et um laufende Gatleeie hatte, nnd eine Menge non Thüren nnd Fenstern besaß. Alle Oeff nungen waren jedoch verschlossen, nnd das-sieht. dao vorhin gebrannt hatte, erloschen. stlnmäglich konnte aber doch schon Alles in dein Hause schlaen. Selbst wenn die Marqitesa nnd hre Stieftochtcr bereits zur Ruhe gegen en sein sollten, so mußte doch noch der e ne oder andere Diener anf sein, ntn den Marqnes zu erwarten, wenn dieser ans dein teasino heinitani. Anrrlio schellte an der Hausthür, häminerte mit den Fausten dagegen nnd rief mit lauter Stimme, aber Alles blieb scilt; tnan mußte einen festen Schlaf in der Billet haben! Vielleicht waren die Marquesa nnd Beatriz doch noch znnt Ball gefahren, und das Tienstperfonal hatte sich diese Gelegenheit zn Iintze gemacht, tritt sich außerhalb des Hauses zu vergniigen. Das von Bieearoo gesehene Licht war ohne Zweifel das eines Nachtliimpchens gewesen, das sent ans Mangel an Oel erloschen war. Der Mörder hatte inzwischen Zeit gehabt, sich ans dein Staube zu nia en nnd war wohl schon weit entfernt, so daß es sieh nicht mehr der Mühe lohnte, ihm nachznsetzen. Biecaroo konnte so mit nichts Besseres thun, als nach Ar eachon zn etlen, tnn die dortige Polizei von dein Vot«gesallenett Zn benachrichs tigen. Jn seinem Gasthofe wohnte aneh ein guter Vetatniter von ihm, der erst kürzlich znnt zweiten Staatsanwalt an dem Gerichtohose zn Barrelona er nannt worden war nnd dicGerichtos ferien in Areachon zum-achte Diesem Sachverständigen wollte er ebenfalls Mittheilnng von dein geschehenen Ber drechen machen nnd ihn unt Rath fra gen, denn dass in einein solchen Falle einzuhaltende Verfahren rnnszte doch offenbar in Frankreich dasselbe sein, wie in Spanien. Unzweiselhast würde sich dann, so überlegte Aureno weiter, das Gerichte personal in seiner Begleitung an Ort uud Stelle begeben, unt hier die nöthi gen Ausnahmen zu machen, die zur Ent deckung des Mörders dienen konnten. Bevor er aber den Platz verließ, wollte er erst noch einmal versuchen, ob er Niemand itt der von der Familie Aranda bewohnten Billa aufwecken tönne, damit die Leiche doch bis zur An kuust der Behörden nicht ganz ohne Obhut bliebe. Bisher hatte er nur an der nach der Landstraße zu gelegenen Hauptsrout des Landhauses Lärm ge macht, er ging nun aber rings unt das Gebäude herum, klopfte an die Thiiren und ries, vernahm aber wiederum nicht das geringste Lebenszeichen un Innern. Das hatte etwa zehn Minuten lang gewährt. Als er nun, ohne irgend etwas erreicht zu haben, wieder urn die Ecke der Ban bog, stutzte er plötzlich, denu er sah bei dem Mondschein deutlich einen Manu, der sich über die Leiche e beugt hatte, essenbar in der Absicht dem Todten die Taschen zu leeren. Der Mörder war also während Anre lios kurzer Abwesenheit zu seinem Opfer zurückgekehrt, um ed and upliiudern. us’s Höchste empört durch diese bei spiellose Frechheit, dachte der junge Ma ler gar nicht daran, daß der Meucheb mörder ja bewaffnet sein mußte, noch auch daran, daß es nöthig sei, sich ihm leise zu nähern, unt ihn aus der That zu ertap en. Er stürzte vielmehr-mach dem er feinen Revolver gezogen hatte, mit dem Rufe vorwärts: »Ergib Dich, Schurke, oder Du bist des To des « Der Mensch fuhr überrascht in die öhe und flüchtete sich im nächsten ugenblick mit langen Sagen in den Fichtenwald hinein, ohne umzublicken. Bisearod war etwa slntsundzwanzi Schritte von ihm entfernt; er blie stehen, nahm ihn aufs Kont, und ab Feuer. Doch gerade, als er abdrii te, wurde der Mond wieder durch eine Wolle verschleiert, und der Flüchtling verschwand in dem Schatten der Baume. Er war nicht getroffen, oder wenn auth, jedenfalls nicht schwer-, denn der Maler konnte noch eine ganze Weile hören, wie die ans dein Boden liegenden dürren Llesie unter den Schritten des Davoneilendeu lnackten. Es töare eine That-heil gewesen, ihn weiter in den Wald hinein zu verfolgen wo der Mörder-, der seine Waise inzwi schen jedenfalls wieder geladen hatte, and einein Hinterhalt Feuer aus ihn ge ben lonnte. Er lehrte deswegen zu dein Leichnam ziti·iick, den er in derselben Lage, wie vorhin, wiederfand. Lie weit gebssneten singen schienen ihn anznblicken, wie unt Rache zu ver langen. Tie Wunde in der Brust blutete nicht mehr. Bieearod kniete neben dein Todten nieder nnd tonnte nur feststellen, das; aus den Mord iti der That der Lieb-« stahl gefolgt war, vielleicht eine Viertei stunde nach dein verhangnißoollen Schusse. Tie Tasche, in der t«asuente die gewonnenen Goldstücke gehabt hatte, war jetzt leer; inan hatte das Futter gan ans dein Beinkleide herausgezogen Au die Goldstücke, die vorhin aus dein Boden gelegen hatten, waren verschwun den ; der t) anbinorder hatte sein Wert vollendet. Nur ein einziger i«onis’dor, der aus der schwarzen Hofe blinkte, schien ibtn entgangen u sein. Bisearos hütete si wohl, dasGold stück anznriihrenz er wußte ja, daß es bis zur Ankunft der Gerichte-personen ruhi an seiner Stelle liegen bleiben ilsfr. Noch einmal den te er Fich tief bis zu dem Gesichte se nes ngends scenndee nieder, tun sing, bevor er ihn verließ, u überzeugen, o er aaeh in bei T tto tsei. Er legte die Linie aus La nentee Brust, in der Gegend des Mogenpquetoår Ettdtuieecheefg « suceliol Ieise also est Mitta teaih M n eilen, je ach fiel ibui ein, —ob er nicht doch be er daran thate, bis zur Rückkehr des rkn v. Uranda hier zu bleiben, der doch gewiß bald nach Hause kommen mußte. Während er noch am Ueberlegen war, ckten ihn non hinten her zwei kräftige äuste bei den Schultern, und eine rauhe Stimme rief: »Endlich haben wir den Burs en! Diesmal wird er nnd nicht entwi chen.« «Legt ihm mir sofort die Handschellen an,« entgegnete eine andere, weniger rauhe Stimme. Bisearos war so iiberrascht, daß et sich im ersten Augenblick gar nicht klar zu machen vermochte, um was ed sich eigentlich handle, und an einen Angriff z Zeitenö deo Mörder-Z nnd eines Spießs E gesellen dachte. Er hatte bei dem hefti gen Geräusch, daa der Wind in den f Bannkijsten hervorbrachte, die Männer, sdic ihn von hinten angefallen und sich . seiner bemächtigt hatten, gar nicht kont ;men hören. Endlich gelang ed ihm, i sich auszurichten, nnd umzuschauen. Er « ewahrte jetzt fünf Personen: vier Horsthiiter in Uniform nnd einen z schwarzgekleideten Herrn, der ein Käppi zmit einem silbernen Streifen auf dem Jst-vie trug. Tie Forsthiiter hatten einen Hirschfänger an der Seite nnd zden Karabiner am Riemen ans dem sRiieketn Der Herr trng unter einem ; langen Ueberzieher eine dreifache Schärpe Hund stiitzte sich auf einen Stock mit ;Elfenbeinknopf. Er sah ganz ans wie ; einPolizeiiommissar. der eine Patrouille samt-hist und Biscaros dachte, daß er Fsich dann ja den Weg nach Arkachon Jersparen könne. Daß der Beamte ihn Heil-er flir den Morder ansehen könne, ; am ihm gar nicht in den Sinn. f Gassen Sie mich los,« sagte er ganz ; ruhig zu dem Forsthliter, der ihn gepackt - hatte. Sie sehen ja, daß ich gar nicht —- darazt denke, zu entfliehen.« »Entwaffnet ihn!« befahl der stam lmissar. I »Das ist unnothig,« entgegnete Bis earos, indem er ihm den Revolver, mit dem Kolben zuerst, überreichte. »Es ist I wirklich überflüssig, mein Herr, daß Sie kmeinetwegen solche Borsichtsmaßregeln Etressen lassen. Ich sehe doch, sollte ich ! meinen, nicht aus wie ein Raubmörder-« D »Das Aussehen thut nichts zur I Sache,« brummte der Beamte, den Re voiver, nachdem er die Versicherung ovrgeschoben hatte, in eine Tasche seines l Uebeeziehers steckenb. »Dann erlauben Sie. daß ich mich Ihnen vorstelle; ich bin der Maler Aurelio Biecaroe aus Bareelona, ge sgenmärtig ale Badegast in Arcachon, Ewo ich im Grund « otel wohne.« ; »Ich bin der olizeitommissar von l Areachon. Ich habe Sie an der Seite Ieines Getödteten getroffen, und meine Iersle Pflicht ist es, mich Ihrer Person l zu versicheru.« ! »Sie beargwöhnen mich also, gemori j del zn haben·.« I »Den Herrn dort, der n Ihren Fü Ißen liegt-allerdings! Z bin auch Ibis zum Beweise des Gegent eile davon silberzeugh daß Sie allein dieses Ber zbrechen haben begehen können. Bis zvor einem Augenblick hielten Sie ja H noch den Revolver in der Hand, dessen ;Sie sich bedient haben. Sie werden doch nicht leugnen wollen, den Schuß abgeseuert zu haben, den wir vorhin hörten. Der Laus Ihree Revolbere ist ia noch warm.·« i i i sFortsehung solgt.) Eine Million Freunde! Ein Freund in der Noth ist wahrlich Iein Freunds Nicht weniger als eine Mil lion haben einen solchen Freund in Dr ;l(ing’s New Discovery gegen Schwind suchl, Hiisten nnd lfrkältnng gesunden. 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