Grand Island YMMW M YMM Jahkgang 14. Gm udJsat n,chbr aa,sk Frc thgv 16. chku r1894. mmmmm 23. Wochen-Rundschau Kaiser Wilhelm feierte am l). den 25 Jahrestag seines Eintritts in die Armee, in welche er nach Zurücklegung des to. Jahre-s als Lieutenant eintrat. Das erste Narderegiment zu Fuß, welchem der junge Lieutenant zugetbeilt wurde. marschirte beute unter Anführung des Kaisers nach dem Lustgarten in Pols darn. Tort angekommen, stellte sich das Regiment in einem offenen Viereck um den Kaiser ans, der folgende Ansprache an dasselbe hielt. »Ich gedenke mit Wehmuth und Dankbarkeit des Tages, als ich von meinem Vater und Großvater diesem Regiinente übergeben wurde. In diesem Regimente habe ich jene Grundsätze der Tigciplin nnd des Gehorsamo gelernt, welche stets die Grundlage der Armee waren-« Der Kaiser schenkte den Mitgliedern des Regimcnts neue Heime nach dem Muster der zur Zeit Friedrichs des Gro ßen getragenen. Die sehigen historische-i Heime, welche vom Negimente getragen worden waren, übergab er dem Kaiser Alexander Garbe-Grenadierregitncnt. Der Handelsoertrag mit Rußland ist« Samstag endgültig unterzeichnet worden. l Die Norddeutsche Allgemeine sagt ini einem darauf bezüglichen Artikel, daßi der Vertrag eine Art Schutz- nnd Truh bündniß sei. Jn ministeriellen Kreisen legt man auf den Vertrag nur in so ferui Gewicht, als derselbe dazu beiträgt, dens Krieg zu verhindern, jedoch nicht, um gegen denselben Schrecken einzuflößen. In Handels- und Geschäftskreisen er blickt man in dem Vertrage einen un-» zweifelhaften Erfolg. Für Ostpreußen und die Berliner Märkte ist derselbe sicherlich von unleugbarenr VortheiL Wie die agrarischen Conservativen den Vertrag bekämpfen können angesichts der Thatsache, daß Rußland sich zu einein Tarif bereit erklärt, der für Deutschland im Allgemeinen, besonders aber für die östlichen Märkte oon Vor theil ist, ist schwer zu begreifen. Durch denselben nämlich werden die Zölle auf Kohlen, Noheisen, Stahl, alle Arten« Maschinen, wollene und andere Waaren, isheniikalien und Lederwaaren erheblich herabgesetzt. Ter Zoll auf wollene ge ivebte Stoffe wird thatsächlich um its Prozent herabgesetzt, obgleich Nußland einen blühenden Binnenhandel in Wehe-; stosfen betreibt. Man erwartet, daßi das Resultat des Vertrags mit einem; Wiederausleben der verschiedenen Juba-« striezweige in Königsberg, Stettin und Danzig gleichbedeutend sein wird, trüb-s rend die Berliner Börse sich auf eines Menge Bestellungen seitens russischerj Spekulanten gefaßt macht. l Von dem Erlaß, wodurch es derJ Reichs-dank untersagt ist, russische Art-l leihen zu machen, ist in dein Vertrag keine Rede, indessen ist während der ver flossenen Woche an der Börse das Ge schäft in russischen Werthpapieren aus Rechnung der Reiche-dank ein sehr schwung astes gewesen. Der Hardeossizier Gras von Hairich, der kürzlich seinen Abschied einreichte, hat wegen seines ercentrischenisiebahrens Berlin verlassen müssen. Seine Hand lungen waren zum össentlichen Standal geworden. Vor einigen Tagen bestellte er 25 Droschken nach dem Hotel BristoL illa dieselben in einer langen Reihe da standen, schwang er sich aus den Bock der ersten Droschte nnd jagte im Galopp davon, indem er diesentscher der übrigen Droschken zwang, init ihm nni die Wette zu fahren oder ans ihr Fabrgeld zu ver zichten. Im Nestanrant Uhl veranstal-« icte er ein großartigeg Souper siir die Balleteusen nnd sonstigen stünstlerinnen des Theaters unter den Linden, nnd nachdem die ganze Gesellschaft sich kann nenvoll getrieipt hatte, schlenderte der Nras leere und volle Seetslaschen in große Wandspiegel, von denen jeder ein zelne tausende oon Mark gekostet hatte Ltln einein Abend erschien er im West-trin ster-.i)otel mit einer Meute Hunde und verlangte, daß jedem einzelnen der Köter ein teppichbelegteg zimnier sür die Nacht angewiesen werde. Die Familie des Grasen wandte sich an den Kaiser-, ncn den Tollheiten des jungen Mannes ein Ende zu machen, nnd es dauerte nicht lange, so war der Gras ans seinem Re giinente verabschiedet und hatte Berlin den Rücken gewandt. Er ist jetzt in Dresden. » Sonntag nnd Montag hat in oerschie-j denen Theilen Deutschl-wiss ein heftiger-; Sturm gewütbet. Besonders schlimms war er in Stettin, wo er großen Sehn-I den an Ei entbm anrichtete. Das Dachs des Bahnsoses in stettin wurde theil-» weise abgedeckt. Die Tragenieiler desi Stralan - Rumnielsburger BahnbosesH wurden eingerissen nnd sttlr ten gegen; dass Wartezinnney dessen auer ein-s stürzte. Ein Beamter des Stettiner Bahnhofes wurde ernstlich verletzt. Auch in den Vorstädten von Stettin wurde diel Schaden angerichtet. ’ Die Fluth in Hamburg war am »Montag außergewöhnlich hoch. Es wehte ein heftiger Sturm. Viele Schiffe haben sich von i ren Landnngsplähen los-gerissen und kahlreiche Zusammen stöße wurden gemeldet. Eine Menge kleiner Fahrzeuge sind nntergegangen. Bis jetzt wurden zwei Todesfälle durch Ertrinken gemeldet, es werden aber meh rere Leute von im Hasen liegenden Schiffe vermiß. Jn den Anlagen wur den Bäume entwurzelt, Schornsteine nnd Tächer stürzten ein. « Eine Depesche aus Lübeck meldet, daß das dortige Rathhaus durch den Sturm - schwer beschädigt worden ist. z Jn Friedrichsruhe, anf der Besitzung des Fürsten Bisma1·ck, und in der Um gebung derselben wurde in den Wäldern » nnd an den Wirthschaftsgebäuden viel Schaden angerichtet. Jm Kolonialamt zu Paris ist ein amt licher Bericht eingelaufen, wonach am 5. Febr. über die Stadt und den Hafen von San Trego Sitariez, am nördli chen Ende der Jnscl Madagaskar, ein Cytlon dahinsegte, welcher unermeßli chen Schaden angerichtet hat. Kirchen, Hospitäler und andere öffentliche Gebäu de und zwei Drittel der Wohnhäuser ders Stadt wurden durch die Macht des-: Sturmes zerstört. Der sranxösische Transportdatnpfer »L’Enre« soll un: s weit Diego Susriez vom Orkan auf den; Strand geschleudert und ein vollständiJ ges Wrack sein Ueber etwaige Verlustes an Menschenleben verlautet nichts Be- s stimmtes. s W. B. Heß, der frühere amerikanische! General-Consis! in Constantinopel, wel-; cher kürzlich von dort zurückgekehrt ist,! berichtet, daß den Armeniern, welche seit; dem letzten September von hier nach der Türkei zurückgekehrt sind, entweder nicht» erlaubt wurde zu landen, oder daß sie gleich nach der Landung des Landes ver wiesen wurden. Da sich sämmtliche Armenier während ihres hiesigen Aufent haltes naturalisiren lassen, so betrachtet Heß diese Handlunggweise der türkischenx Behörden als eine durch nichts zu recht-i fertigende Schandthat. Die vom Staats- ; fekretär unterzeichneten Pässe wurden, ! nach dem Berichte des (5r-Eonsulg, von? den türkischen Beamten zerrissen und weggeworfen, und auch der jetzige Kam i ful, Short, scheint nicht im Stande tu sein, die Sachlage zu ändern. J Der 255 Jahre alte Edeon Bretanj warf Montag Abend eine Bonrbe in dasi Cafe des Hotelg Terminuiz in Paris-J bei der St. Lazare Eisenbahnftatiam Die Bambe erpladirte in der Mitte des Zimmerg und verletzte zwanzig Pers-H nen. « Um 8 Uhr hatte ein Jnstrunrentalcons cert in dem ru ebener Erde deg Hotels befindlichen Cafe begonnen. Kurz nach« tillhr bezahlte ein blasser«, schuiächtigcrl junger Mann nrit blondem Barte sein Getränk, das er an einenr Tische in der Mitte des Zimmers genossen hatte und» begab sich nach der- Thüre. In der Nil-s he derselben drehte er sich plötzlich herum, zog eine Bombe aus seiner Rocktasche hervor und warf sie unter eine Gruppe von Leute-r, die in seiner Nähe gesessen hatten. Die Bombe traf ein Charm lier, siel auf einen Marrnortifch und er plodirte. Das große Hotelgebäude und das Stationsgebäude wurden erschüttert Spiegel, Fenster und Thüren wurden in Atome zerschmettert, und die Mauern bekam Risse. Ein dichter Rauch füllte das Case an und dadurch gelang es dem Botnbcniverser zu entkommen. Als sich der Rauch verzogen hatte, stellte eg sich heraus, daß fünf Personen schlinrrrr und fünfzehn leicht verletzt waren. Tie Vombe war mit Kugeln und Ei senstückeri gefüllt. Als die likrplosion stattfand, fuhren gerade drei Polizisten vorüber, die irn Begriff waren, ihr-en "T,sienst anzutreterr Sie sprangen sofort aus dein Wagen und setzten denr davonlansenden Men schen nach. Als sie ihm zuriefen« ste hen zu bleiben, drehte sich der Bursche um und feuerte fünf Schiisse auf leirre Verfolger ab. Tier Polizist Pois on brach zufammen. Er ivar schlimm in der Seite verwundet Tie anderen bei den Polizisten, Lenoir und Bigot, setzten die Verfolgung fort, holten den Flüchti-l gen ein und überwöltigten ihn mit Hül- ; fe eines anderen Polizisten, Barbes,i und eines Kellners Namens Tifsier. l Der Verhaftete wurde nach der Polizei-i station in der Nue de Moskau gebracht, i wo er nach einigem Besinne-r seinen Na-! men und fein Alter angab. Der Poli zeipräfeetLaurent und verschiedene an dere hohe Beamte wurden nach der Poli zeistatlon gerufen und die Untersuchung ; eingeleitet. 0 I . O Man meldet aus Cairo, Jll» unterm 10.Februar: Heute Morgen war die Bahnstation zu Sparta, an der Mobile und Ohio-Bahn, die Scene eines über aus verwegen ausgeführten räuberifchen lleberfalles. Gegen eiu Uhr hörte der daselbst stationirte Telegraphift ein Klopfen an der Thür und auf seine Frage erklärte ein vor derselben besind licher Mann, daß er eine Eifenbahm Fahrkarte zu laufen wünsche. Der Telegraphist antwortete jedoch, daß es dazu bereits zu spät sei. Aber in demselben Augenblick wurde das über dem Telegraphen-Apparat be findliche Fenster eingeschlagen und in der Oeffnung wurde ein auf den Telegra phisten gerichteter Revolver sichtbar. Der Beamte erblickte drei vor dem Fen ster stehende Maskirte, welche ihn mit dein Tode bedrohten, falls er sich wei gere, die Thüre zu öffnen. Er kam ihrem Verlangen mitWidetrftreben nach. Kaum hatte er aber die Thür geöffnet, als er sich zu Boden geworfen, gefesselt und geknebeltsah. Darauf wurde er von den Räubern in einen in der Nähe der Station befindlichen Güterwagen geschleppt und in demselben eingeschlos ten. Die drei Räuber kehrten in das Sta tionsgebäude zurück, sprengten die Geld spinde mittels Tynamits und erbeuteten den ganzen Jnhalts derselben, Moo, worauf sie sich südwärts in die Vüsche schlugen. Da zur Zeit der Ranbthat ein hefti ger Sturm wiithete, wurde die Demna tion der Erplosion in der nur eine halbe Meile von derselben entfernt liegenden Stadt nicht vernommen. Der Telegraphist wurde bei Tagesan bruch von Personen, welche an dein Güterwagen vorbeigingen nnd den Ge sesselten stöhnen hörten, aus seiner schlimmen Lage befreit. Da die Räuber magkirt waren, ist der Telegraphist nicht im Stande, eine Per sonalbeschreibung von ihnen zu geben. Louis J. Silva, der frühere Ge schäftsführer der Rainwater Bradford Hat Company von St. Louis, Mo., welcher die Summe von s176,000 un terschlug und am 25. October letzten Jahres floh, ist, wie man aus guter Quelle hört, in die Stadt zurückgekehrt und hat seinem Anwalt und den Anwäl ten der Company seinen Wunsch mitge theilt, die Folgen tragen zu wollen, die das Gesetz über ihn verhängt. Die Anwälte für die Rainwater Bradsord Hat Conipany erklären ausdrücklich, daß keinerlei Uebereinkonimen getroffen wor den ist, ein Compromiß einzugehen, sa gen aber sonst weiter nicht-'s. Silvcrs Erzählung über seinen Fall ist die alte Geschichte. Er genoß das Vertrauen seiner Principale in auggedehntein Ma ße, griff in die Kasse, um sich die Mit tel zu verschaffen, auf großem Fuße zu leben, und verdeckte seine Tiebsiähle durch falsche Eintragungen in seinen Büchern. Vor einigen Tagen nahm die aus acht Personen bestehende Familie von Char les Krueger in Michigan City, Jud·, eine gehörige Mahlzeit von Schweine sleisch ein und erkrankte später in der heftigsten Weise an der Trichinosc· Trotz aller ärztlicheu Hülfe verschlun uierte sich der Zustand der Erkrantten fortwährend, und gestern starb die Mut ter. Die Aerzte erklären den Zustand der übrigen erkrankten Mitglieder der Familie für hoffnungslos Eine Spezialdepesche von Birming ham, Ala» meldet: Nota, die siebzehn Jahre alte Tochter des Farniers W. N. Williains, wurde gestern in der Nähe von Luni-, Shelby County, von einein weißen Tramp in verbrecherischer Weise angegriffen· Das junge Mädchen hat te sich in dass Gebüsch begeben, unt eine verlaufene Kuh zurückzuholen, als der Fremde mit einer Pistole hervortrat und dag Mädchen unter Todesdrohungen vergewaltigte. Der Tramp wurde in Jesserson County wieder eingesungen nnd weigerte sich, seinen Namen anw: geben. Nr ist nicht im Gefängniß abge liefert worden, und man glaubt auch nicht, daß er dahin gebracht werden wird, da man den elenden Wicht aus der Stelle, wo man ihn einsing, mit mehr fachen Ladungen von Nehposten und an deren blauen Bohnen angefüllt und lie gen gelassen hat. Die Polizei zog in Atchison, Kas» eine »Frau Franklin aus einer nach Duka ha bestimmten Car mit Haushaltunge gegenständen, in welcher sie sich von De eatur, Jll» befunden und demgemäß die Eisenbahn um das Fahrgeld betrogen hatte. Sie hatte 825 im Besih und war von ihrem Manne in den Wagen ge bracht worden, der das Fahrgeld zu spa ren wünschte. Sie war seit drei Tagen in ihrem Versteck gewesen und nahezu erfroren· Die Condukteure der elektrischen Bahn, welche in New ork von der 129. Straße nach We Farms läuft, nahmen gestern eine Menge falsches Geld in allen möglichen Münzsoiten als Fahrgeld ein. Man glaubt, daß die selben von Leuten hersühreih ivelche fe dep Tag von zwölf bis zwei Uhr Mit tags, iiiid Abends voii fünf bis sechs Uhr, nach den Wettpliitzen in Westchester fahren, oder von Falschmünzern, welche die zu jener Zeit stan angefüllten Wa gen benutzen, um ihr Fabrikat auszuge-. ben. Mit wenigen Ausnahmen hat je-? der Coiidiikteur der Linie falsche zehn Centstiicke, viertel und halbe sogar auch ganze Tollars eingenommen und in fast allen Fällen waren die Münzen so gut gemacht, daß sie ohne Bedenken ange nommen wurden Einem Neuangestell tens wurden Ili4.50 in falschen Miinien aufgehangt, die ihm natürlich vom Kas siket niit dem Beinerkeii zurückgegeben wurden, daß er gutes Geld dafür abzu lief n habe. Die Münzen sind so voi zü ch hergestellt, da«·i fast ein Jeder, der icht gerade ein Sachkenner ist, da-; dii getäuscht wird. ’ Der Tat-if und die Löhne. Man Wut. V· WilsonJ Die Frage, ob und in welcher Weisei der Tarif die Arbeitslöhne beeinflußt, ist die wichtigste in dem tiampf, der jetzt ausgefochten wird. Wenn bewiesen werden kann, daß der Hoch-soll die Ar beitslöhne erhöht, dann sollte jeder Ar beiter und mit ihm jeder Bürger dies Beidehaltung des jetzigen Systems ver-J langen. Aber die Behauptung, hohes Zölle führten zu hohen Arbeitslöhtten,J läßt sich weder durch Vernunftgründe3 noch durch die gesammelten Erfahrungen; aufrecht erhalten. Arbeitslöhne werdenj aus dem Erlös der Dinge bezahlt, welche: die Arbeit geschaffen hat. Tie Produk tions-Fähigkeit eines Landes bestimmt; die Höhe der Löhne, welche die Arbeiter desselben Landes erhalten. Tiefe Pro dukkiotiH-Fähigkcit hängt ab von der Geschicklichkeit und der Intelligenz der Arbeiter, dem Umfang der natürlichen Hülfsquellen und dein Charakter der Institutionen des Landes. In den Ber. Staaten sind die Löhne höher als in ir gend einem anderen Lande, weil den Be wohnern hier ein neues-, noch unerschöpf tes Land mit unermeßlichen Hülfsquel len zu Gebote steht, dessen Ausbeutnng für industrielle Zwecke mit früher nie gekannten Hülfgmitteln in Angrisf ge nommen worden ist, nnd weil die hiesi gen Arbeiter die intelligentesten und frei esten auf der ganzen ifrde sind. Eine Industrie-, die nicht bestehen kann, ohne daß daH Volk zu ihrem Vor theil besteuert wird, erhöht die Produk tions-Fähigkeit des Landes nicht, son dern verringert sie, nnd sie erhöht die Löhne nicht, sondern verringert um den Vetrng der erhobene-n Steuern das Cin kommen aller Arbeiter desJ ganzen Lan des Jede «’rrrdrrstr·ie, welche sich aus Besteuerung stützt, welche rrrit lHülfe eines Gesetzes den Konsutnerrten zwingt, rrrehr für rhre Produkte zu bezahlen olS er ohne serre Gesetze bezahlen müssen würde, ist eine »Pauper«-;’(ndustrie, die von all’ den anderen Industrien unter halten rvird, welche sich selbst zu erhal ten verntögen. Wenn eg aber wirklich wahr wäre, daß der Zoll auf importirte Waaren die Löhne der Arbeiter erhöhte, welche hier dieselben Waaren anfertigen, rvie ist es dann möglich, das; eiir Tarif, der nach sehr sorgfältigen und Zuverläs sigen Berechnnngen die Löhne von nur fünf Prozent aller anreritauischen Ar beiter»beschützt«, auch die Löhne der anderert 95 Prozent erhöhen kann? Ter Hochzoll erhöht die Löhne nicht, er sorgt nicht dafür, dass sie airf dersel ben Höhe bleiben, sondern er drückt sie herunter. Die Berichte, welche Carroll T-. Wright veröffentlichte-, als er Ar beitskontmisfär von Massachusetts war, beweisen rrtrrvider"legli(l), dass rn den gro ssen Spintrereien in Neu-Unglernd ame rikanische Arbeiter rnehr und mehr von billiger arbeitenden französischen Cana diern, die matt dort die »t.5hiuesen des Ostens-« nennt, verdrängt worden sind. In den grossen Stahl- nnd tsifenhütten Pennsylvanieng haben seit Jahren, wie die vorn Kongreß angestellten Untersu chungen ergeben haben, eingekvanderte und importirte Italiener, Ungarn und Polen die Plätze eingenonunen, welche Anrerikaner aufgeben mußten, weil sie nicht ebenso billig arbeiteten. Die be schühten Fabrikanten haben nur einen Wunsch: die Löhne fo niedrig wie mög lich zu normirev, und von den Arbeitern, die sich dagegen zu wehren verfucheu, sprechen sie wie Monarchen vorr aufrüh rerischen Unterthanen. Der Sekretär der Vereini ungen atnerikanifcher Stahl und Eisen-Fabrikanten nennt die Vor gänge in Homestead ,,eine Rebellion der Arbeiter gegen ihre Arbeitgeber,« als ob Bürger die der Regierung fchuldige Treue gebrochen oder Leibeigene dem Fertbalherrn den Gehorsam gekündigt 4 hätten! Das ist das Verhältniss zwischen Arbeitgebern und Arbeitern, nachdem über 30 Jahre ein System bestanden hat, welches angeblich das Lovs der Arbeiter stetig verbessert hat! Ueber den Nutzen des Turncns ((5«ingesandt.) Jn kurzen, markigen Worten weiß die ,,Deutsche Turnerzeitung« den Werth und den Nutzen des Turnens zu schildern, so daß diese wenigen Worte wohl ver dienen, bekannt gegeben zu werden, zu mal jeder Satz eine unumstößliche Wahr heit bildet. Leider aber wird das Tur nen von den Jünglingen nnd Männern unserer Stadt im Verhältniß noch immer sehr wenig gepflegt, obgleich denselben dazu die beste Gelegenheit geboten wird. Mögen denn diese Zeilen dazu beitra-« gen, eine große Anzahl Herren zu be stimmen, das; sie am Turnen theilneh men· Die Worte lauten: »Das Tur ncn stählt den Körper, härtet denselben auch gegen die Unbill der Witterung abj und verleiht demselben hohe Ausdauer ini Strapazen bei großer tslastizität und Getchmetdtgteit bis in das hohe Alter. Muthvoll wird der Geist nnd rasch ent schlossen lernt der Turner zu handeln· Ohne Furcht sieht er einer drohenden Gefahr entgegen und mit kaltblütiger Ueberlegung trifft er kurz entschlossen die; Mittel zur richtigen Abwehr. Kommt» zum Turnen und werdet theilhnftig der« edlen Einflüsse, welche das Turnen auf den menschlichen Körper ausübt, bei dem einen mehr, dem andern weniger-, aber ein Jeglicher zieht Nutzen daraus und fiir einen Jeden, sei es, welchen Beruf er auch immerhin haben möge, ist das Turnen von großem Wer-the und hoher Bedeutung. Versucht es, geht auf den Turnplatz und erfreut Euch an dem wechselvollen Turnerspiel, welche-Z eben falls schon lebhafte Bewegung mit Ge wandtheit und kurzer Entschlossenheit vereinigt; folget ihnen anf ihren Turn fahrten durch Berg und Thal, durch Flur und Hain, auch auf diesen wird in der schönen freien Natur der Geist ge weckt, der Körper gestählt und unter fröhlichetnGesangc ziehen sie dahin. Neh met Theil, tretet ein in die Reihen und Jhr werdet Nefallen darin finden, Jhr werdet den wohlthuenden Einfluß anf Euren Körper merken. Aber Beharr »lichkeit führt zum Ziel, nicht mit eini gen Abenden ist’S gethan, übt regelmä ßig und andauernd, so seid Jhr Euch der Vortheile sicher. Fragt einen Sol daten, der friiher eifriger Turner war, wie viel leichter, ja spielend, er die Ang bildungszeit nnd späteren Strapazen überwunden? Fragt ergraute Männer, welche Euch als frühere anner bekannt find, und sie alle werden Euch sagen: ,,Turnt in jedem Alter, so oft nnd so viel xhi könnt; aber regeliiiiis.ig nnd mit regem Uifer.« Aug Btue Hüll. s Lier t:rill, d.l -. Feb. Mut· lAii den Vliireiger n .lreiold. i Mit dem isollektireri gelit lecs sehr langsam; dei lsine hat kein l(8,3eld, dei Llndere liiilt an noch zu war ’ten, der Tritte will es selbst schicken. »ich seiide beiliegeiid »Mirnei) Order« isiir einkassirte Gelder siir irirten angege beiie illbvnueiiteir Ta eiz jetzt immer Ziemlich stiirmisch ist, so brach auch liier iii der err. liitl). Kirche ein kleiner Sturm los ivegen derl Loge, an die sich bald ein halbes Lirtzeiidi IJcitglieder angeschlossen hatten, wag Pastor nnd Viele nicht alH heilbriirgeud ansahen. lici iuar auch Pasior Weller, der itircheiicVisitator, anwesend, der init viel Eindruck sprach. Pastor Schuka gel alcs Hiiter der Neineinde sprach siir seine Schafe. Tr. Wegiriaiin hielt eines vortreffliche nnd gediegene :iiede airst Seiten der Abtriinnigeir Nach larigeini Hin- nnd .Hei«:Ti5liir-ii«eii laiu ezss im Abstimmung darüber, ob die zur Lage Gehör-enden noch sernerlsin Mitglieder sein sollten oder nicht. US ivurde jedoch nicht-Z entschieden und die Sache verscho ben bis zur nächsten vierteljährlichen Versainmlring; dann vielleicht bis zum jüngsten Tag. Arn 4. Februar fand die regelmäßige jnronatliche Versammlung der Former Jgegeiiseitigen kzseueivcrsicherung f bei Hrii Hubei«t. Die Verhaiid geir wurden in der besten Harmonie abge wickelt Die Mitgliederzahl beträgt be sreits 71 und das versicherte Eigenthum ist II :—,it 785 Neu ausgenommen wur den 89905; Verluste für ’:93 waren ikeirie Nach Erledigung der Geschäfte swrrrde sich noch zwanglos unterhalten und dabei ein Faß Bier, das schon längst seiner Bestimmung harrte, der-sehen zir geführt. Sodann wurden noch histori sche und politische Vorträge gehalten, wobei der Scheerenschleiser die Haupt rolle spielte. Einen schnellen und plötzlichen Tod starb Joe Ekrie heute. Er war im Be griff, die Wäsche von Schweese nach der Waschfrau McNots zu tragen nnd als er noch etwa 150 Schritt von seinem Ziel entfernt war, brach er zusammen und gab nach 5 Minuten seinen Geist auf. Ein Herzschlag hatte seinem Le ben ein Ende bereitet. Er hinterläßt eine Frau und 4 bereits erwachsene Kin der. Er war ein alter Soldat und erhielt Pension. . Geboten wurden: bei Hrn. und Frau Nob. Kasurke eine Tochter; ebenfalls bei Hin und Frau Al. Games, sowie bei Hrn. und Frau P· KarpeH· Den Lahrer hinkenden Boten wün schen Aug. Jnter, Carl Blum und Win. Ortmann. A. J. D e p e s ch e aus« Kameruu. Die sonderbaren Leistungen, welche sich Hin Leist hier leistet, gehen allgemach derart ,,über die Leiste,« daß Sie uns durch schleimige Zurückbernfnng des Hin Leist zu seinem alten Leisten einen großen Gefallen leisten würden-«— Woraus hervorgeht, daß schon wieder ein deut scher Kolonialschuster seinen Beruf ver fehlt hat. Aber der deutsche But-emi kratendiinkel kann sich ja so etwas lei sten. Both war krank, tote gaben ihr Mitlei Uis sie ein Kind war, tief sie nach Sohns-, Sie wurde ein Fräulein, und hielt sn Gast-via, Mo sie Kinder hatte, sah sie ihnen Caiwtias Illustrirte Volls- u. Familien-Bibliothek Meisterwerke aus den Literaturfchäs tzen aller Nationen. f -———.——— ,52 wöchentliche Nummern. Jährliche Subslription 82.50.——5 Cents pro Nummer. —«-.-——. EZDFiir den überaus geringen wöchentli chcn Preis von 5 lkents wird ein auserlese »ner, gediegener, un edelsten Sinne populä «rer Lesestoii — die Hanptschöofungen der klassiichen Lieblingsdichter unserer s.skation, sowie das V o r; n g l ich it e ans den Lite raturjchätieu aller Nationen —- in anregen der Abwechslung geboten. Ju den erften Jahres :’lbonnemeuts ge langen nachstehende Werke, von namhaften Künstlern illut·trirt, iu Im a u g l o s e r Nei lnsufol e Zur Ausgabe-It tlsrgäimlngeu nnd A äuderungen vor·bel)alteii.) Wo e t l)e.—,’zsauft.——tssljk von ·."erlichin. g -n.—(s«gtnout.——Zaum-Vernimm nnd To rothea. H a u s i.—Mii1«chen.—!«1chtensteiu. H e i n e.———««."uch der Yicder.—:llejjehtlder. 62 T. Il. H o t ima u u. —- Phantastische Erzählungen. J in m e r m a u n.—- Der Lberhoi. EIN v·.tcle1s1.—?ag.niithcheu non lheil bronu.—Ter Ferbrochene Krug-»Fei- Prin; von «I»Jottibiil·g. L e l j tu g.—- Minna von «2il11·ul)elnt. — Hinan (««alottt.—--:liatl)au der Wein-. L e n a u.—-«lLoetische tsrziihluugen M u s ä u s.—«LToll"s.-)tnärcheu. Sch il l r r.---—«L:!ill)elsn Tell. T te zuschl ber.-Tou liarloeL s— Braut von Illletnna .tcaltale und »Liebe-—WalleuttcitL S l) a l« e i p e a1«e.«—:lloineo nnd «»’xulia.—— Tet«.lta1tiinaini von Venedig.——.nonig Lear. Walter Zco tt.——Tic Jungfrau ooni Hee. T e g u e i-.—81«ill)jot·jage. T e n ny i o n.—ls«·uocl) Arbeit. — König-J ssd Jllcu. T i e l·. »Dei- Aufruhr in den Zeoeiiuen.— LIlusgewablte tlkooelletk H e b b e l. —lsi·;ählungen.—-:Ulai«ia Mag du«-um VI seminisniion nnd Tinckeincnlnuna nnd io geil-si i.n, dem die :uiaininengehörigen, e i ne is kleinere- Wette ninuiflenben Litoclmiuunnnekn sich tn ubgeichlossenen Bän tin und unils und nacli ut Nesaninilweilen lotunketh non «n Titel nnd Judaltcsuerszeichnin Fnt seit geliefert werdet-. III-Unter so günstigen Bedingungen nach und nach in den Vesile einer auseilcsenen bausbibliothek von Gelannntiverteu der vor iiiglichsten .ltlasfiter en gelangen-, wird sich Keiner versagen wollen« der darauf bedacht ist, sich und feiner Familie eine anregende, veredelnde und gesunde Lektilre zu sichern. ; Durch unser Unternehmen soll Jedermann Gelegenheit geboten werden, sich eine werth volle Biichersanimlung zum bleibenden Ei genthum en erwerben, die ihsn nach dei« Ar eit des Ta es allezeit eine geistige Erholung und Eritis uug zu bieten geeignet ist. 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