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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Jan. 19, 1894)
T lkorkensa Mit-fromm von A. v. Mai-L (6· Fortsetzung.) 9. Kapitel. Als Kleinschmidt sich bereits seit meh , ttreu Monaten im Besitz der Hintans guschast Wotnfs befand, stiegen in randenburg zu ziemlich früher Mor genstunde aus einein Fioupe dritter Klasse des eben angekointnenen Eisen bahnzug-is ein Mann von derbem kno chigen Körperbau und mit wunder branntem Gesicht nnd ein allerliebstes, Ungefähr zwölfjeihriges Mädchen Der Fremde stand unschliissig aus« dem Per ton, wies auf einen alten, niit Ztricken zugebundenen Hotzkoffer, den man niit anderen Gepäckstuifcn aus-geladen hatte nndfragte, ob derselbe ins auf Weite tes hier bleiben konne. Auf die be jnhende Antwort erkundigte er fiel) nach der Wohnung des Notar-I Cichner nnd begab sich dann, von dem Feinde beglei tet und eine Reisetaiche in der Hand tragend, unverzüglich auf den Weg. Eine ziemlich weite Strecke mußte zu rückgelegt werden »Wer( soll ich melden. « fragte einer der anwesenden Schreiber, als der Fremde in das Biiiean trat nnd den Notar zu sprechen verlangte. »Franz Haber aus Chicaga « lautete die Antwort. »Ich komme ivegen cinri Erbschaft, welche die Kleine da geinarlt bat. Es handelt sich um den Tiliifini hinsichtlich der Hinterlafsenschaft dess Karl Wotak. —Waa sehcn I ie mich denn so erstaunt an ?« Einige verlegene Worte murmelnd erhob sich der junge Mensch, pochte an die Thür des Nebenzinimers, offneie sie nnd sagte: »Herr Doktor hier ifi ein err Franz Haber aus Ehicago der in bschaftsangelegenheiten, betreffend den verstorbenen Wotat tonimi. « ,,Lassen Sie ihn eintreten, « ivuiie er widert. Der Advolat schob feinen Stuhl hernin, fixirte den Fremden scharf und fragte: »Was haben Sie mir fiir Mittheilungen zu machen '.-« »Um tur zu sein,« entgegnete Hu ber, »das iädchen hier ist die Enkelin des vor dreiunddreißig Jahren ausge wanderten Qekonomen Viktor Klein schinidt und die Tochter seines einzigen mm auch verstorbenen Sohnes Armut-. Es liegen da aber ganz besondere Uni stiinde bor, welche die Sache freilich zu einer recht verwickelten machen dürften —indeß—-« »Hier scheint ein Jrrthuin zu wal ten,« unterbrach Eichner. ,,:liitini Kleinschuiidt ist nicht todt. Er hat sich gemeldet, Legitimationbpapiere vorgc legt, die keinen weifel an der .:-Jieclt mäßigkeit seiner nspriirhe benehen las sen nnd in Folge dessen von der Hinter lasseuschaft Besiy genommen. Dann hatten Sie ed gewiß und wahrhaftig niit einein Bctiugir zn thnnl« tief uber. »Nimm ie diese Behauptung durch « Bär-esse bekriistigen « »Das nicht, aber nichtsdeftoweniger bin ich überzeugt, daß ihm kein Groschen von dem Gelde zukommt Das Kind hier ist die einzige noch lebende Anver wandte des Karl Weint « rrn Kleinschinidts Pariere wur orgsaltig geprüft nnd sind in bester Ord nung, mithin darf ich diese Unter rebnng wohl für nutzloa nnd beendet erklären « »Ja der Ordnung ? Ja — das mag schon sein, aber nicht ihm, sondern inei nein verstorbenen Freund, dem er sie, als dieser vor langen Jahren todtkrant —sast sterbend —- in San Francisco lag, für wenige Dollars abkauste ge hören die Hain-keck will gern glauben, daß Sie es ans lerne Täuschung abgesehen haben, jeden alls werden ie aber selbst ge Mit »Lassen Sie s· doch wenigstens alles erklären. Dai mein Wort gegeben habe mich der ache anzunehmen, so W ich es ringt-auch halten. « ich aber, Weitschweifigi triteii zu uvermeiden-C bemerkte der No tar mit der Miene eines Mannes, wel cher nur ungern seine Zeit mit ganz oseie Erörterungen verliert ll hin m Fäusechktchss bqu eine seine Fambei hieago. Las-u lernte ich einenig Rom Max andt kennen, dersg unweit von mir angesjedelt hatte, dem es aber Hur nicht nach Wunsch gehen wollte. Laplug wohl in erster Linie an seiner Kränklichteit, denn an Fleiß und gutem Willen fehlte es ihm nicht. Er war verwittwet und das ist sein Kind· Ich konnte ihn gut leiden und da wir Landsleute waren, so befreundete ieh mich mit ihm; desto trosttoser war er, als ich meine Form verkaufte, um Europa zurückzukehren — Als der Auka erschien und Max zufällig das Zeitung-blast in die Hand bekam, wurde er gan blaß und rief: Nun könnte ich die mcth auch wiedersehen und der erte wäreze hotfen. « »Was ge denn ich die Angelegen heit cu? ist Du ein Verwandter des ges ieteinschmivt?« fragte ich n Sohn-· Erwiderte er und er zählte mir nun von dem Verkan — Eine ebenso abenteuerliche als un Ich W Meegichtq die nirgends unterbrach Eich net. verkauft seine Legitima Wes-d zu welche-us Zweck ?« WHM chanch, aber er eure-g Im sie: ein Goet, Da hörftd sehnt-matt und dein gedient MAY-sen Ist. DieEttme MEan W MAX machet-t- Was tara daraus an, ed Mii als ,Arthnr Kleinschinidtt odilr als lMax Brandt in die Erde neienkt T wurde ?« » »Und er nahm gar keine anderen Pa J piere in Empfang P« v » »Nichts weiter als einen Brief. - Außerdem einen Schisssjnngenanzng Tder sieh in seinem iiosser den ich mit brachte, befindet. Doch lassen Sie mich zu Ende kommen. Max schiffte sich trotz aller Vorstellungen, die ich ihm machte, mit mir ein, weinend, sein Recht werde nnd müsse ihm doch noch werden. Aber zn krank nnd zu erschvpft, nin große Strapazen audznhalteir. erreichte er die Heimath nicht, sondein starb wiihrend der langen Fahrt nnd schleift nun ans dem Meeresgrunde Boe seinem Tode vertraute er mir das tiind an und bat mich, der Zileineth wenn es anginge, zu dein Erbe zu verhelfen. Daß er nicht gelogen hat, davon bin ich iiderzeugt.«« »Sie werden mich aber doch nicht glauben machen wollen, daß er ohne Legitimationen zu besitzen, eine lange Reihe von Jahren in Amerika znbrachte nnd jetzt ungehindert die Riickieise an trat.« »Als Max—ich nenne ihn immer noch so, weil lass einmal gewöhnt bin-— damals wieder genesen war nnd weiter wandern wollte, ließ er sich aus Grund des Briefes andere Papiere ausser-ti en, indem rr vor-gal- die feinen ver oren zu haben. Drüben macht das nicht so viele Umstande wie hier nnd den Geburtsort und die Familienver hältnisse seines ehemaligen Kameraden kannte er ja.« Der Notar schüttelte schweigend den Kopi ,.,Nun ist denn das nicht alles ganz gntinöglieh P« riefHuber. »Max hatte von Niemand etwas zu erwarten und stand allein Es konnte ihm aliv gleich giltigsein, wie er ieß. Er heirathete dann ein braves iiidchem aber das Glück war ihm nicht günstig. Bald dies-, bald dad versuchte er. brachte es aber zn nichts. —Hier sind die Pa piere.« Der Notar sah sie durch und sagte-: »Sie lauten ans ,Max Brand-U gebo ren am O. April 1855 inLiibeC Zohn des Chemiters Brandt. —— Am ZU. August 1872 als Schiffsjnnge an Bord des ,Prinz Wilhelm· aufgenommen-— Zier-ein Brief des alten Brandt. «iftige Vorwürfe l——Schlechte Streiche, böse, gefährliche Anlagen zwangen den Vater, diese Maßregel zn ergreifen. Hm, hm!—Diefes Schreiben, mein Lie ber, ist nicht geeignet, das Vertrauen in die Glanbwiirdigteit ihres Freundes zn erhöhen-Und noch eine Frage: Wie kommt es denn, daß er, wissend, er habe dereinst einen Verwandten zu beerben, sich trotzdem mit dein falschen Namen begnügte und gar keine Schritte that, sich seinerseits legitimiren zu tön nen?« »Weil er auf diese Erbschaft nicht im entferntesten rechnen durfte. Karl Wo tat hatte sich bitter mit dem Leidlic men Viktor Kleinschmidt erzürnt und mehr als einmal erklärt, er wolle alles bis ans den letzten Groschen fremden Leuten vermachen. Wer tonnte wissen, daß ihn ein jäher Tod an der Ausfüh rung dieses böswilligen Borsatzes ver » hindern würde?—Das war es, was " mir der nun Verstorbene erzählte und - er fügteöinzm Die Sache muß sich ja « noch in rdnung bringen lassen. Ich bin bereit, alles zu beschwören-« »Es gibt leider viele Menschen, die vor einein Meineid nicht zurückbeben, : wenn es- gilt, in den Besitz von Glücks ; glitern n gelangen,« entgegnete Eich ner. » ollen Sie den gerichtlichen Weg beschreiten, so thun Sie es. Ra ? then kann ich Ihnen allerdings unter diesen Umständen nicht dazu nnd ebenso muß ich es ablehnen, mich selbst mit der Sache zu besassen. Alles was ich thun - kann, ist: dem Gerichte diesen Vorfall » ankn eigen und zu gleicher Zeit zu ver ; ana en, daß nach den noch lebenden i Verwandten der kleinen Grete Brandt i geforscht wird.« · , Eine Handbewegnng deutete dem s Fremden an, daß er entlassen sei. Mit sichtlich nnznkriedener Miene entfernte sich dieser, ehrte aber nach ! Stunden wieder zurück nnd sagte: ? »Ich habe das Mädchen ietzt einst weilen bei ordentlichen Leuten unterge 3 bracht nnd für einen Monat das Kost s eld voransbezaelt Hier ist die Adresse : ch muß nnn a reisen. Wenn ich erst ; mal weiß, wo ich selbst bleibe, lasse sich sie vielleicht nachkommen nnd sehe, ; was weiter« zu thun ist, vorausge est, s botht ihr die Erb chaft wirklich verloren igc «« » i s » i ,,Was dtcse Angelegenheit betrifft, dürfen Sie sich gar keine Hoffnungen machen Es müßten denn noch glaub würdtge Zeugen, die utn den seltsamen Handel wissen aufzufinden sc in. « »Solche gibt es nicht Ets- war Nie mand dabei, als es zum Verlauf der Papiere kam-« Dann müssen sie die Sache als er ledigt betrachten. Anzeige von dem Vorfall ist bereits erstattet und nach den s Verwandten des Feindes wird in Lübeck gefragt werden« Man hatte Kleinschmsdt der Form we en vorgeladen, er behauptete aber, - nicåto von einem Mo Brandt zu wissen un meinte: Der ann ma tu arger Not gewesen sein nnd in der Hoffnung das ch kein rechtmäßiger Er e melden wrde, die Geschichte ersnnden haben. Ein Mensch, der nichts zu verlieren hat Däoeun t eben allerlei. Bielle t war ein Kopf nicht mehr re t klar sdchen thut mir sedoch leid M sbü- Wem-s Wsich st- sk t, eine en Wurde-out " J e des neuere-euere Ehrnttkets H di. hatte erriet-n itzt-ein Nessus at sei jeder-schlimme Streichzuzui trauen gewesen Sie glaube daher ganz gewis:, daß er, trat-kund iuittellos. » versuchte, durch salselie Borsptegelungen Z iu den Besitz der Erbschaft zu gelangen. jWas nun das hinterlassene Kind be « treffe, so tonue sie unmöglich, ohne einen bedeutenden Zuschuß zu erhalten, slir dasselbe sorgen. da ihr kleines Weiß waarengeschast schlecht gehe. Man « möge sich daher an ihre Nichte Fräulein ZBrandL die sicli in ieltr eiutriiglicher ; Stellungbesinde. wenden. Anbei solge s die Adresse-. Z Aus Hortcnse macht-.- die unerwartete l Mittheilung eilten gcralezu erschüttern den Eindruck Zie erblaßte und rang Tvergebend nach Worten· Erst nach ; miuutenlaitger Pause war es ihr mag zlich, die Erklärung abzugeben: »Ich « habe durchaus keine Ursache, zu bezwei "seln, daß der nährend der Seesahrt gBerstorbene nieiu seit vielen Jahren s verscholleuer Stiesbruder Max gewesen nnd glaube, daß er unter dein Einfluß einer Geistecsstaruug sich wirklich sltr : den gesetzlichen Erben des Wotal hielt. ; Daher betrachte ich es altl meine Pflicht, Jinich des ot.waisten Mädchens anzu nehmen. Ich werde es selbst non Brandenburg abholeu, nach Liibeck zu Tante Wilzutauu bringen, da ich lein eigenes Heini habe, und eine siir nost und sonstigen Unterhalt zu bezahleude »Sunnue festsetzen Noth leiden oder ; Fremden zur Last sallen soll das slind nicht.« . Tererbetene Urlaub wurde ihr be reitwilligst gewährt und noch an dem selben Tage reiste sie ab und legitiuiirte sich in Brandenburg als nächste Anver « wandte der kleinen Margarethe Brandt. « Ein süßes, reizeuded Wesen blickte J mit blauen sinnendcn Mädcheuaugen zu ihr ans. Dtiiilelbrauiies, sast schwar »zeö Haar untslosz in leicht geringelteu Locken das etwas zarte und bleiche, aber unendlich liebliche Kinderantlih, iti dem sich scheue Bewunderung ausprägtr. Grete hatte bereits das Alter erreicht. in welchem man den Verlust der Eltern schwer empfindet. Allabendlich weinte sie sich- des Vaters gedenkend, in den Schlaf nnd deshalb glich sie jetzt mehr einem Schneeglockchen, als einer Rose· Ihr sugendliches Geiniith sehnte sich nach Liebe uud Zärtlichkeit. Die schone Dame, welche so plötzlich und unerwar tet in die niedere Stube trat, iam ihr vor wie eine gute Fee und innig schmiegte sie sich an die neue Beschützeriir. Aber auch jetzt wartete ihrer eine neue Ent tnutchutig. »Ich will nach straften dasiir for gen, daß es Dir wohl gehe,« sagte Hor tenfe, aber ihr Blick blieb tinide und traurig und sie beugte sich nicht herab, um die kleine Nichte an’s Herz zu zie hen. Auch während der Eisenbahusahrt kam es zu keiner liebevollen Annaherung zwischen dein Kinde und dein Mädchen. « ortenfe sah stumm und ernst an ihrer leinen Begleiterin vorüber in die Ferne und Margarethe trautnte sich zurück in das ärmliche Blockhaus, vor detn so seltsame, farbenprächti e Blumen blüh ten und über dessen ache gigantische Bäume ihre tnorrigen Aeste verschlan gen, so daß die versengenden Sonnen - strahlen nur wenn der Wind das Ge zweig bewegte, wie grelle Blitze hin durchfchieszeti konnten. Es war doch herrlich in dieser grünen Wildniß voll bunter Schmetterlinge und schillernder Vögel gewesen«-Daß der Vater auch fortziehen mußte, utn nun auf dein kal ten, fchauerlichen Meeresgrunde zu lie gen-Hier war alles so grau und öde —der Himmel, die verstaubten Bäume an den endlosen Chausseen und sogar die umherschwirrenden Sperlinge. »Meine nicht l« rief F ortenfe, aber es klang mehr wie ein esehl als wie tröstendes Zureden. »Dein Vater wollte Dich verforgt wissen und das wirst Du jevt sein und müßte ich mir elbst jeden Bissen vorn Munde ab paren.« Scheu und erschrocken trocknete Mar garethe die Thronew welche ihr über die Wan en perlten. Der bettd dämmerte bereits, als Fräulein Brandt mit dein jugendlichen Schützling Lüberk erreicht hatte und das Print der alten Wittwe betrat. Langsain tieg sie die schmalen, ausgetretenen Stufen nach dein vierten Stockwerk empor. Ein mattflackerndeo Lümpchen vermochte tnit seinem zitterndem schwa chen Schein das herrschende Dunkel kaum zu durchbrechen. An einer der vier Thüren, die aus den offenen Kot-ri dot mündeten, war eine kleine Tasel be festigt, auf welcher mit bereits halb verwischten Bu stoben zu lägen stand .Frau Klara W umann.« ie Wittwe öffnete selbst und machte eine Bewegung des Erstaunens. »Ich bringe Dir das Feind deo ver storbenen Bruders,« sakue Hortense und fügte, sich in der leinbürgerlich eingerichteten Wohnung umblictend, hin u : »Nicht für immer soll sie hier blei en, sondern nur vorläufig und bis ich andere Dispositionen getroffen habe. Einstweilen dürfte diese Summe wohl hinreichen, die nöthigen Aus-lagen zu decken. Du wirft vierteljährlich den gleichen Betrag erhalten« »Nun, zu verschenken habe ich nichts und muß das Geld wohl nehmen,« er widerte die alte Frau, »aber später — wenn sie sieh nützlich macht nnd tm eLäaderirs oder zu Botengilngen zu gebrau M t—« »Das erlaube ich nichtl« fiel das Mädchen ihr beinahe he"ttg in die Rede, ,sie soll für andere, be ete Verhältnisse Wmmfjm et h ans » en w r n In t ci, Esset Ding ans m es Ei Ilrd böse zn be Hm den-m »Mu s— » - VIÆMpwsss . sffl Y sei-in Beiträlfnit . J· szn sei-Sen N « en: ein-fremdes Händ- ans weiches Du ar keine än rechte besitzesh sei heute einein Schuhe sanvertrant worden-Ich habe es dem EMann, der in seinem Wellengrabe ! schläft, gelobt, der Waise Lin-e freund « lich zu gestalten.——Mein Wort löse ich ;ein.« I «Nnn, Du bist sa immer nnd bei Jeder Gelegenheit nur Deinem eigenen E Kopf gesalgt,« bemerkte die Wittwe und I fragte, alle Einwendungen, die ihr noch keins den Litiren schwebten, unterdrü ckend: »Ernst In in dem Stiilichen nebenan odez auf dein Sapha schlafen L« »ich reife al-.« · »tre- isi in ist«-en so sutit L« s Einerlei »ich bleibe nicht langer.· ! Es diildeicHokrcnie nicht in dem klei nen, niederen Zimmer, die Luft hatte hier-—so wollte es ihr scheincn———elwas Belleiiiiiieitdee. :Iltlieiiii·aiilieiides. »Ja welches Netz habe ich mich ver striat,« sliistcrie sie unwillkürlich, als der Eisenbahnzug. in dem sie Platz ge nommen, durch die Nacht dahinslag. »Wie eine wuchernd-e Giilpslanze zeitigl die Lüge immer wieder neue verderbliche Früchte nnd Schuld reiht sich an Schuld. Fliehen, slieben, losgeliist sein von Allem !«--- Aber eine andere Stimme cr hob sich in inrrin Innern nnd diese er widerte: »So heis- und wildschlagende Herzen finden auch in wellvergesseiiei·. Einsamkeit den Frieden nimmer. «- licht Ins-nur unter der Erde winkt ihnen » .«. die Riihe——aber es ist schwer, von üppi- s gen, blühenden Triininm zn scheiden nnd sie mit dein ewigen Nichts zu ver tauschen.« s Hartense fühlte, dasz sie fieberte. ( Ihre erregten Sinne spiegelten ihr selt iame Bilder vor. Wenn sie durch die mondbeglänzten Scheiben blickte, nah men alle isieqeiistiinde sonderbare For men an nnd immer war es ihr-, als sähe sie die lsalbverschwmntneneii Umrisse eines blossen Manneeanilitzeö mit spöt tisch verzogenem Munde und schwarzen, in nnversiihnlicher Feindschaft blitzen den Angen. i- Ach. der Stiesbrnder, die ser Lamon ihres Lebens—-dasz er nicht weichen, das; er sie nicht freigeben wollte! Daß ed nninaglich blieb, sich loszutaus seit! Freilich es war feig, lächerlich, vor ihm zu zittern, aber gibt es tticht in jedem Leben tsielieintnisia die der spä- s hende Blick eines tiiachgierigen ent- s decken und an das nicht ziehen, nicht ; tausend verwnndbare Punkte, ans die l das Uelkelwollen seine vergifteten Pfeile ! abdriicken lautres-»Hüte Dieb« Hor-; tense!« hatte er bei der letzten Zusam- l ntenlnnft, an die sie nicht ohne Schan- i dern zittiieidenien konnte, gesagt. ».· iite Dich, jemals auch nnr einen S ritt weit votn rechten Pfade zu weiche-pl wage niemals etwas zu thun, was Du tneltt vor dem strengen, unbarmherzigen Richterstuhl der Welt verantworten kannst, denn Zwei Augen werden stets aus Dich gerichtet sein nnd Dein Thun ; und Lassen priifen.«——3u wissen, daß ein Todfeind mich unablässig beobach- l let, daß er in meiner Vergangenheit( wühlt, daß-— Sie brach plötzlich ab nnd riß das Fenster auf. Blendende Funken sgiihs ten vorüber, matt sa ein serneo orf. : Wie von flüssigem All-er übergossen: lag ed inmitten üppiger Laubtnnssen nnd » hinter keinem Fenster schimmerte mehr Wicht-Welche Ruhe, welcher Friede fmochte die einfachen Leute, die dort weil sten, beglücken.—Hortenje sprang ein spor: »Warum bin ich nicht so ruhig nnd liicklich wie Jene ?« fto nte sie in « die iiacht hinaus. »Ich abe mir nichts vorznwerfm Niemals beabsich tigte ich BoseS.--—Nichts, nichts war ich als das willettlose Werkzeug einer furcht« « ’baren Macht« die sich meiner bediente, ; sum Unheil zu stiften. Warum, wenn« jeo einen alltnächtigen, barmherzi en» fGott gibt, laßt er finstere Gewalten fsie fgeitP Warum gestattet er dent Geist f des Besen, zu herrschen und den schwa- T Tchen Sinn menschlicher Wesen zu be thören ? Zu wein soll matt denn flie- i hen, wenn auch das eißeste, inbriitiil istigftg verzweiflungsvo ste Gebet uner- l hört Meile ’ Scheu blickte sie sic? um«-Aeh, das Loupe war ja leet.— rgchdpft sank sie I Hin die Kissen zurück nnd lüstertex nKein ; istan wurde an dem Kinde de tin-H iaen.——Der Vater verkaufte ja setnenk s Stamm und alle Ansprüche ans densel ;dett.—-Und das Erbe-je nun-es ist lso geringfügig, daß lch den Verlust .wohl mit der Zelt decken kann. Mar i arethe soll keinen Schaden an ihrem. igenthnm leiden. Mit meinen besten sKrilften will-ich bemüht sein, die Schuld litt decken Von einem unbeschreiblichen Gefühle « der Ermüdung deschlichen, schloß sie die » Augen, aber selbst in dern Halbschlnnk mer« der ihre Zinne bald daraus ums ; sing, trieb die iiberreiäte Phantasie ein H .zpullsastes Spiel. Aue aus dunkleni : lbgründen tauchten schattenhaste Ge- ; stalten empor: Helene Norderg, wie« »sie von dem gli ernden Goldhaar um- ? zwallt tm Sarge ag———nnd der Stiesbru- I - der, der dränend dte Hand erhob. Die s -Bisiotten zerflossen und erstanden von! ; Neuem. In raschem Fluge entschwan- J »den sie, um stets wieder ans dent Ne- « jbelgewo e zu erstehen und endlich snhr « z die Sch nmmernde, von grellen, geilen lden Pfifer geweckt,s empor. Fun slelnde Lichter strahlten the entgegen. « Ein retchgatonnirter Diener stand war ,tend aus dem Perron und geleitete sie, lPlatd und Regetasche in Empfang neh mend, zn der anspaqu Mit sast glet eigen Blicken be trachtete ortense est die Prn t des reichen smannshanses. S Be Cer s chledeu, legte sie sich means se hen-He steife vor: , er Mem « Stande-, wo sie m feiner W zitterte, nnd Inder-. ,- tie is Mit-»sein ..Ys--,, Ist- ,-k-Iss « j..s.:,.-..-z met-Ist Sichdean site verzehrender wurde die Quader tErwnrtnnI2,iche desto träger schien die Zeit ldahinznich chichee I Dog als ein nJahr seit seiner Abreise verstki en, machte des Risederd Ans tunst allen Zweifeln ein Ende Mit einein Z··chiei, der die ganze leidenschaftlich-e Erregung ihrer Beete verrieth, sprang Hortenje empor, als sie den lang Einbehrten ans der Schwelle des Ziinmere stehen Iah So war sie wirklich In seinem GtIIck nöthig! Vor dieser Gewißheit mußten selbst die Schatten peinlicheiErinnernngen fliehen Kein Woit wurde gewechselt Ischluch zend, jubelnd, in seliger Trunkenheit veiloien, lag sie an seiner Brust. Ei diiickte sie scft und innig an sich nnd doch durchzuckte es ihn plötzlich wie bitteie Eitttiiiischniig. —-Wo war jene liberwältigende nst, mit der er einst Helene Noibetg in die Arme geschlossen ? sein Herz schlug jetzt nicht viel heftiger, als hätte et eine thenre -chwcster nach längerer Trennung wieder nniai«iiit. An ihrem fafsnngeslosen Entzücken, an ihrer Ginth konnte ei· ermessen, wie tiihl nnd ruhig sein eigenes Leben war Hatte denn die Todte wirklich seitie ueiligsten und heißesten Empfindungen niit hinabgenotnnien in ihre Niabess eiiisatiiieit? War es so, dann sollte Hottense es niemals ahnen nnd nicht daibcn aii Beweise-I der Zärtlichkeit. Wenn er auch das eiiui gehoffte, be rauschende Gllick nicht an ilIiei Seite finden konnte so nannte ei doch ein Wesen sein, dessen ganze Seele ilIin ge hörte nnd hatte eine treue. hingebende, edle Gefähitin gewonnen Noch an demselben Abende stellte er Heim und Frau Hoffmann seine Biant vor. 10. Fiapitei. Franziska begrüßte Hortense mit Freuden ald Verlobte ded Rheders. »Die Hochzeit wird in uuscretn Hause geieiei«t,« ertlIIrte sie, ald das Mädchen davon sprach, einstweilen zn der Wittwe Witzmann nach Lübeek ziehen zn wollen. »Ich will alle Vorbereitun gen selbst beaufsichtigen. Das soll inik eine liebe und angenehme Pflicht sein, die ich niemand Anderein überlasse.« Dankbar driiekte die beglückte Braut die rosigen Fingerspitzen der jungen Fran. Aber dann verbreitete sich platz iich wieder ein diisterer Schatten iiber ihr schoneo Gesicht nnd das frohe Lächeln schwand wie ein oerloschender Sonnenstrahl. »Ich habe eine Bitte auszusprechen, Brutto,« sagte sie ernst nnd zogernd »eine Bitte, an deren Erfüllung mir unendlich viel liegt-« «Tann darfst Du überzeugt fein, dasz ich sie gern gewähre.« »Ich mochte dao verwaiste Tochter chen meines Stiefbruders zu niir neh men und ihm eine freundliche Heimath bieten. Jch habe mir zu eschtvoren, wie eine Mutter über dat- Zsiiidchen zu wachen und fiihle doppelt in dieser Stunde die Verpflichtung dem Vorsatz getreu zu bleiben-« Etwas überrascht blickte Becker aus. Er würde lieber auf andere Weise siir das fremde ziind gesorgt haben. Jin selben Moment iiberiegte er jedoch, dass seine zukünftigeisjattin viel allein diri ben müsse, da ihn sein Beruf zu hausi gen Reisen zwang, und er gab daher be dingungsloo die erbetene Zustimmung. Nun begannen wonnige und doch stürmt-seh bewegte Zeiten siir Hortensr. Jede Otunde brachte eine neue Ueber raschung oder irgend eine traute, liebe Beschäftigung, die an die schone, herr liche Zukunft erinnerte. Der Himmel Eli-se schien sich in die Seele der lange ereinsamten gesenkt zu haben. Lsft war es ihr, als müsse sie die namenlose Seligkeit, die ihr das Pers zu sprengeu drohte, aus«ubetn in einem heißen, in brünstigen ankgebet und dennoch fehl ten ihr auch hierfür die Worte. Sie konnte nichts als immer wieder die zit ternden Hände auf die Brust drücken, um sich zu überzeugen, daß sie wache, daß kein holder Traum sie tausche Dann meinte sie, die letzte itlage sei aus immer verstummt, ein neuer Horizont ossne sich ihrem Blicke und lasse ihr das Bild der kommenden Tage nur in dem Sternenschimmer ungetrübter Wonne sehen. Aber mitunter erwachte sie auch säh aus diesem FreudentaumeL Dann machte nicht bräutliche Erwar tung, sondern ein anderes Gefühl ihre Wangen glühen, dann war es ihr, als fasse eine eherne Faust in ihr Gewissen, alo rufe eine zürnende Stimme: Be trügerin, was stiehist Du Dich mit heuchlerischer Larve unter Menschen, die no Ehrgefühl besitzen und aus eine enloe Vergangenheit zurückblicken iirsenP Bruno, der Ehrliche, verzeiht die Lüge niemals! Was wird aus Dir, wenn er sie entdeckt? Was bleibt Dir in diesem Falle anderes übrig, ale aus dein warmen, instit-ruhenden üppigen Leben in Todeonacht gu sliichs ten: Bemächti ten sich Hortenseo solche Gedanken, fo sank sie förmlich in lsich selbst zusammen und ihre Züge sa en beinahe alt und verfallen aus« aber im nächsten Augenblicke schon schnelite sie mit der ihr eigenen Widersiandotrast empor und preßte, ais stehe ein strenger Untitiger vor ihr, trauipshost die Lippen zusammen. Gortsehungs solgt.) l« IÆ JO» BUT »Es « H. P. Tucer « Co» symmet. XTCMIIC klbss known d- not-tust Imy person-now unu- Imsasi Its-u wiss-a Ists-· This tot-m satt su ULIIDIUG or kMIUDlII ksscbts kk cscs 70 Die beste Manier-, ln Erfahrung is bringen, ob Dobbiks Eleklrlfche Stils wirklich so gut ist, als es gesagt wirs- «· besteht darin, die Seife zu prahlt-In Es Ewird Euch nicht täuschen. Hütet Euch aber vor Nachahmungen Es giebt eine Menge von Elektrischen nnd Magnelis schen Seifen, welche darauf berechnet — ,sind, dass Publikum zu täuschen und es jglanbcn zn machen, daß es Tobbin’ö Zlflcktrifchc Scifcn sind, oder wenigstens Hso gin. Wir fabriziren diese fest IMM. Eis ist dir ..Lx·iqxnal lslcktrifche« und Ist qnmntnt, ntcrcnnl soviel als irgend cxnc andere Iris-.- wcrtlj zu sein. Zum ««L:"snscl»1rn since- .’lmkcls, non den feinsten thihen bis Zum schwersten Planken Wde sie nicht ihn-S Gleichen. Befolgt znnr die «.Ilmveifnng. L Jlllcs nmo nnf den beiden Um « .. . schmal-» da Ieise gesagt ist« sorgfalng nnd jagt dann selbst, ob Ihr chri fertig btntgenlönnt, je eine andere-, als ldtcfe Seite Zu brauchen, nachdem Jht sie jvcrincht nnd Ihren Wenn erfahren habt. ; . , » . z Dobbm S Sessenfabrtk Co., ? NmbL von J. l«. Umkqu sk- Ro» ; · . « 's: lslnladclplna, Pa. ! --—.-—.--«——-«-»«--- » . ...—........· E -—« Brandwunden nnd absolut ichcnekzloå, Jwenn TIWUUJ Winsh llnzssl Sale prompt Incbkattcht was-« Tiefe Jlnszsaqe ist wahr. »in prtseltcg pulnnttel für bantkmnlhenen, gesprungeinVnnde nnd sinnen nnd verfehlt 1ncstnals, .s)a1nokrhoidcn in lnriren. Il. W. »2«ncl)hest. ,.«—«. —- » .— .-..-.,-. . ,,. - -..-... . ,-.....».»--..-.— J Die Opernhaus Grocery fift der Platz-, wo Ihr die besten FGroceriesJ n. f. m. taufen könnt Tuud zwar zu den niedrigsten Preisen. Alle Arten Farner «dulte stets an Haud. Freundlichc und rcclle : Bedienung i findet daselbst ein Jeder. I Former, bringt Eure Produkte Edorthity Ihr erhaltet stets den Zhöchsten Marttpreiø nnd die Waaren die Ihr erl)altet, find die i ibesteu, auch könnt Ihr Euch da rauf verlassen, volles Maß und Gewicht zu erhalten Um Eure werthe Rundschaft bittet S. F. Haar-k, l. Eigenthümer. v f l ) gottteu gute Zusamt, JOHN KUHLSEN. 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