len an, ließ dieses aber dann, als das deiite Klingelzeichen ertönte, in der Ecke liegen und stiekvin ein Konpe dritter Klasse des nach . absahrenden Zuges. Der Steuermann nahm die Zeitung an sich und bemerkte, daß unter Rubrik ,Schissiahrt« folgende Stelle mit Blau stist eingetlannnert war: ,Der »Dei khin« geht ani 9. Juli um sechs hr Abends von Bremerhaven nach New York ab.« Dieser Umstand läßt mit Sicherheit darauf schließen, daß der Mensch sich einzuschifsen gedenkt. Ich hosse demnach ganz bestimmt, ed wird elingen, ihn festzunehnien. Sein Aeui gered lsoll ehr aussallend sein, und was die Keidung anbelangt, gibt es auch verschiedene Merkmale. Könnte man seiner habhaft werden, so ließe sich leicht ermitteln, ob er derselbe ist, der in den Garten der Billa trat nnd ob er vielleicht auch in den Anlagen oder in der Nähe des geöffneten Fenstekd gescheit wurde. Es sind deshalb bereits die nöthi en Vorsi tsmaßregeln getroffen, um Zein Entwe chen zu verhindern.« »Die Polizei in Bremerhaven wurde wohl bena richtigt?« fragte Hortense mit möglich t ruhigem Tone. »Ja. Außerdem werden sich Geheim poli isten vott Hamburg und der be trecende Steuermann am Hafen be fin en. Hoffentlich wird jetzt das Ge heimnis auf ekiiirt. Mag die Enthül iung vielleåt auch eine bittere Krän kung iir mi enthalten, ich will dennoch Gewi heit haben. Dann erst kann ich meinen Gedanken eine andere Richtung geben und in rastloser Thittigteit Ver ges enheit fsuchen-· orten e wandte das Gesicht ab und ordnete mit großem Eifer die in einetn rei enden Körbchen aus dem Tische stehenden Rosen, welche die junge Frau vorher alle durcheinander geworfen atte, um die schönsten Knospen in iire urzen braunen Locken zu stecken. Miit kühlem Lgepreßtem Ton erwiderte sie einige orte, so dasz Brutto sie er staunt ansah. Solche Theilnahmlo ig keit mußte ihn iiberraschen. Jn die em Augenblicke vernahm man Schritte in dem angrenzenden Satan. Franziska sprang anf, ergriff so viel der schwellen den Purpurbliithen, als ihre Hündchen fassen konnten und verbarg sich hinter dem chinesischen Ofenschirm. Als gleich darauf Erhard iiber die Schwelle trat, begrüßte den stattlichcn Mann ein duf tender Rosenregen, den glockenhelled schelmisches Gelächter begleitete. Der; auf diese Weise Attackirte entdeckte balds die Uebeithiiterin, die sich ttiedergekauert ; hatte, und hob sie wie ein Kind hochi empor, was ihr Veranlassung gab, einem ! muthwilligeu Kobold gleich sein Haar-! zu zerzausetr Der heitere, lebenslustigel Hoffmann fand wenig Gefallen an deri Gesellschaft des triibgestinunten Becken j er zog es daher vor, noch ein wenig mitj feiner kleinen Frau zu scherzen, die aller-s lei anmuthige Spitzhubereien aussuhrtez und endlich in den Solon lief, wohins er ihr folgte, unt sie zuruekzuholetn l Hortense, die uiit gesenktem Haupte! an dein Tische stand, wollte sich jetzt mitS kühletn, scheue-u tsirusze entfernen, aber; der Rheder kam auf sie zu· . »Sie scheinen mir Ihre Freundschaft vollständig entzogen zu haben, tviihrendk ich Ihnen die meinige betvahrte,« sagtei er halb wehutiithig, halb gereizt. »Wasi ist zwischen nnd getreten? Sprechen; wir offen und ohne Rittihalti Habe; ich Sie uttabsichtlich getränkt, oder zur-; nett Sie ntir vielleicht itntner noch, daß; ich Sie niit meiner knabenhastenE Schtviirmerci belustigte? Seitdem bins ich ein Mann geworden, der den gan-; zen furchtbaren Ernst deo Lebens kennen gelernt hat« « .Wie sollte ich dieser Thorheit geden ken, die ich stets nnr als Scherz betrach-E lele l« erwiderte sie. »Ich will aber anZ das kindische Spiel nicht mehr erinnert! werden, deshalb vergessen wir, das; sich; unsere Wege schon einmal krenztem Wir wollen niemals wieder anf die Ber gangenheit zurücklotnmen !« Sie ging einige Schritte anf dic Thiire zu, blieb dann aber stehen nnd sagte mit einer Weichheit, die seltsam gegen den, früheren schroffen Ton abstach. «Flir kalt nnd theilnahnilos diirfen Sie mich nicht halten. Jch bin es ges E wifz nicht! Aber ich habe so früh schon ; lernen müssen, alle meine Enipfindunsk gen zurückzudrängrn und zu verbergen, Z daß ich je l nicht mehr den richtigen; Ausdruck iir sie finde. Feindschaft, s aß, alles Leidenschastliche vermöchtes ch zu ertragen, aber das Allliigliche, s Konventionelle legt sich wie eine Eis-s tinde utn das Herz nnd läßt es nicht niehr warm werden« Ohne eine Antwort abzuwarten, glitt ; sie ans dem Zimmer. Er blickte ihrl innend nach. Sein erstes jugendlichedj nfslaunnen hatte dein ungewöhnlich ; schönen Mädchen gegolten, aber es war» m t das Feuer echter Leidenschaft ge-z we en, sondern nur ein kurze-s, trilgerig I sches Emporflaetern, das gar bald wies . der erlosch nnd setzt kaum noch in seinerj Erinnerung lebte. ESinn ersten Male karn der Gedanke, da sie vielleicht ern- I ster und tiefer empfunden und eine herbe » Täuschung erlitten halle. f In ifrem einsamen Zimmer schwand i i orten ed erzwungene Nahe. Die Luft 2 ilukte he erstlaend. Sie trat an dar-; ensier und drückte die fieberheifzel anqe an die Scheiben. Der Augen blick, he Bergangenes in das Gedacht nis zurückzurufem war schleazt gewählt wesen. Wie unheimliche «iachtvögel residierten die Eriilnerungen um sie her, hr abwechselnd Bilder seligen, unschuld oollen Glückes und freventlich ver nichteten Seelensriedene vorspiegelnd. «iknabenhafte Schwärmerei l« Welche. Demnthigung la in diesen Wortenl - leedenn der iann das nlchtselbste ihn der Schmerz um die Todte inan gemacht? Also-nicht ein« mal ein silieer Urania-endet Irrt inn - stehen«-It messen-it — , s Wonneschanee"znrüekdenkt, war es ge-F wesen-nichts als das erste, alberne lindische Schwärmen eines Jünglinge, welches ebenso gnt jedem anderen weib lichen Wesen, einem hübschen Dienst miid en, einer kleinen Nähterin, einer Chor tin hätte gelten können-Und sie, die tolze, Heißempsindende, konnte damals so thöricht, so unglaublich harm los sein, den iiberspannten Phrasen, die er vielleicht aus irgend einem Buche abgelesen nnd sich gemerkt hatte, mit heiliger Rührung, mit Entzücken, mit nnbeschreiblichem Aussauchch ihrer gan zen Seele zu tauschen !-—Wie jetzt jeder Nerv in ihr zuckt! Wie das Blut tobt. um Herzen dringt und in den Kopf steigtl Wie die Gedanken durcheinander lvirdeln und rasen, daß sie hinaus stiir en möchte, alle Bande von sich werfen, alle Rücksicht mit Füßen treten nnd ans dieser Atmosphäre der Ber lassenheit nnd Melancholie dorthin iehen, wo es am tollsten und lustigsten ist, wo man alles abschiitteln, alles ver gessen lernt Die Erinnerung, daß es jetzt Wichti geres zu thun gab, als die eigene Leicht orten e plötzlich mit jähem Schreck. enn s tax an seiner Flucht verhindert, wenn er verhastet wurde, dann konnte das Furchtbargtle daraus hervorgehen: Untersuchung, nllage——Vernrtheilnng. Das mußte verhindert werden um jeden Preis. Aber nochmals auf längere Zeit aus dem Hause zu gehen, wagte sie ni t. Es würde ja auch in dem Ga ho e ausgesallen sein, wenn sie abermals eingetreten wäre. Sie mußte also schreiben. Doch wenn der Brief in an dere Hände fallen sollte?—Bielleicht war es ihr möglich, die Schrift zu ver stellen. Sie machte den Versuch; er mißlang. Angstvoll, gierig, sich immer mehr und mehr erregend, wars sie stets wieder neue Zeilen aus das Papier. Thriinen des ornes und der bittersten Ralhlosigkeit telen aus die Buchstaben, die durchaus nicht nach Wunsch gerie then; aber endlich war das schwere Werk doch vollbracht. In ganz verän derten Schriftziigen standen die Worte da: »Man weiß, daß Du mit dem ,Delphiii« abreisen willst. Geheim polizisten werden sich an Bord desselben nnd an dem Hasen befinden. Halte Dich noch länger hier verborgen, oder "llichte nach einer anderen Jiichtung.. ie Rückkehr nach New ork ist gegen wärtig nicht möglich. as aber auch Vschehen möge: erinnere Dich Deines ersprechensl Ich gebe LDir das em pfangene Wort nicht zurück. Niemands dars ersahren, in welchen Beziehungen wir n einander stehen. Du weißt,s daß »du mir, als Dank siir die Bereit- J willi leit. mit welcher ich Dir ver-s schasszth was Du bedurftesh tiefstes Schweigen gelobt has : Prüsend betrachtete sie noch einnialI das Resultat ihrer iniihevollen Arbeit und fliisterte mit bitterem Lächeln : »Es ; treibt ntich willenlos immer weiter nnd « weiter. Aus jeder Liige geht eine neue hervor-« Behnlsam öffnete sie je t die; Thüre. Niemand war in der «iähe.1 Es gelang ihr, unbemerkt die Treppe? hinab zu hnschen. An der Straßen-» ecke besand sich ein Brieskasten, in. wel- s chen sie das Schreiben wars. Nunk war wenigstens die tnomentane Gefaler beseitigt. Max mußte die Nachricht’ in still-er Morgenstnnde des nächsten Tages erhalten und eine Gelegenheit ihni später Geld zukommen in lassen« würde sich auch finden. Aber wie ent: I schlich das alles war! Sie kam sich vor wie an einen Stein geschuiirdet, der jeden Angenbliitin den Grund zu rollen ’ drohte. »Die gnädigc Frau hat schon zweimal nach Ihnen geschickt, Fräulein Branth sagte das Dienstmädchen, an ihr vor-— iibereilend. I ääubigkeit zn verhöhnen, durchbebte I »Ich touune!« erwiderte lVorn-nie eine zornige Aufwalluug gewaltsam unter-drückend- Nun hieß ed wieder die Larve vornehmen nnd den Latinen eines Verzogenen lilliickekinded schmei cheln. Auenalnnoweise soupirte man dieenial en inmitten Hoffmann son. nnd der von Heidelberg gekommene Walter wa- - ren anwesend. Beiter hatte sich bereite ] entfernt. Fräuzchen befand sich in hei- « terster Laune. Ihre Augen blitztcu nnd . ein schönes siarrninroth schtttiiifte ihre ewöhnlich etwas blassen Wangen. Mit fprudelnder Lebhaftigleit sprach nnd er- . zählte sie von Diesem und Jenem, machte allerlei iibermiithige Scherze und klatschte einmal freudig in die seinen Hände, als ed ihr gelungen war, dein; alten Herrn ein gleich wieder verschwin- : dendeo Lächeln nnt die diinnen, sarb-J losen Lippen zu zaubern. Ein Lächeln, J das freilich so ialt nnd griesgrämig aussah, wie die mit Schneewolten kam- , psende Wintersonue. Walter unter hielt sich mit seiner Schwägerin und machte ihr in brüderlich unbefangcner Weise ein wenig den Hof, während Er hard ntit Fräulein Brandt sprach. Plötzlich richtete Franziska eine Frage an den Letzteren, welche er überhort’ haben mochte nnd unbeantwortet ließ-· Sie wiederholte dieselbe nochmale, wandte sich zu ihm und bemerkte nun, T daß sein Blick mit dem Aue-trinke seu- - rigster Bewunderung an Hortense hing. ; Die junge Frau neigte nicht zurj Eifersucht, sie konnte von fremder-; Schönheit sprechen hören, ohne daß eine ; ntißinnthige Regung in ihrer Seele ersj wachte, aber seht durchzuckte sie mit elnetn Male ahnungsvoller Schmerzs Ein solches Auslenchten hatte sie nie-— I auch als Braut nicht, in Erhards Au en wahrgenommen nnd nun verglichk sie unwillkürlich die herrl , königliche " Geätalt des Mädchens mit hrem Ripp iig tchen, diese klassischea Zitge mit Eisen annntth gen, aber unregelmäßigen lebte, nnd die reichen Talente nnd » sie-gaben. durch welche Jene zu M Des-O- Ms W- see-Leise I— G lauder, das dein Hereisten Manne vie eicht hLehsi tindis und lächerlich vorkam. neue fühlte sich aus der trüge rischen Sicherheit ihres Glückes aufge rilttelt und girh zum ersten Male tief in ; rz. ’ ihr eigenes - Man war so gewöhnt daran, Franz- . chens Stimme wie die eines fortwäh rend zwitscheriiden Vogels zu hören, daß ihrem unerwarteten Verstummen eine allgemeine Gesprächspause folgte. Diese klar-lich eingetretene Ruhe hatte etwas iiiiieimliches. Sie glich jener todähw lichem beiiugstigendeu Stille, die oft einein uerheerenden Gewitter vorangeht und uns ahnen laßt, daß die wie im nskauberbaune des Schweigenö und der biibeweglichkeit liegende Natur bald eine Ottitte des wildesten Aufruhr-S sein wird. »Walter nahm endlich den so jäh abge rinciien Faden der Unterhaltung wieder aus« aber die unbefangene Heiterkeit wollte»si·ch nicht mehr einstellen. Als Herr Volsinaiiu scn. sich erhob, sol ten die-Uebrigen seinem Beispiel. Franz sta lieg» es geschehen, daß Erhard sie auf die vCotirne tiißte, aber das liebliche Lä eln, welches sonst uiu ihre Lippen sp elte, zeigte sich nicht. Es war etwas Frem des iii dem jungen Gesicht, vielleicht weil der warme, innige Ausdruck fehlte niid die braunen Augen so kühl und ernst blickten. Er bemerkte die Verän derung, ohne über den Grund derselben nachzudenken und schob sie ans Rech nung der uiomeutaueii Ermüdung. Parteuse war zu sehr uiit ihren Gedan en und Befürchtungen beschäftigt, um aus den etwas kühlen Gruß zu achten, mit welchem sie an diesem Abende ent lassen wurde· Ju ihr Zimmer zurück gekehrt, sann sie eifrig über den Inhalt des von ihr abgesendeteii Schreibens nach und sank dann beruhigt aus ihr Lager. Max war gewann. Am nächsten Morgen, zn ziemlich sriiher Stunde, erschien der Briestriigcr denn auch wirklich iu dein Hotel garni in der F, . . «straße. »Für Herrn Ar thur Kleiiisil)iiiidt,« sagte er, in die Gaststube ti·etend, zu einem dort mit Anstaunten beschästigten Diener. »Der ist gestern Abend mit deni leh teii « iige schon abgereist,« erwiderte der Bursche; »aber lassen Sie den Brief unr da. Unser Herr wird schon wissen, wohin er nachgeschickt werden soll.« Horleiises Warnung war zii spät ge kommen. 3. Ka p i te l. Während der Spätuachmittagsstnns den des nennten Juli konnte man ein geschästi es Durcheinander an dem Pa sen der Nachbar-todt Bremens beobach ten. Tie geräumigen Lagcrhänser waren geossnet, Tonnen, Ballen, Ros ser nnd andere Gepackstiicke, die nach New York befördert werden sollte-, wurden verladen. Die Passagiere hat ten sich bereits versammelt· Liele der selben befanden sich schon an Bord des Daiupsers »Simson,« welcher die Rei senden nach dem großen Seeschisfe »Delplsiu« bringen mußte. Ergrei sende Seenen spielten sich ab. Neben hoffnungssrohem oder gleichgiltigen Ge sichtern gewahrte tuan die Miene düste rer Schwerniuth nnd Sorge. Zwei Männer gingen, seit länger als einer Stunde, auf und ab, nnd tauschteu zu weilen niit einigen Bekannten, dieilsneu entgegen kamen, kurze Bemerkungen and, jedoch unr ini Bot-übergehen nnd so unauffällig als möglich. »Er ist nicht zu entdeckeu,«« sagte der Eine zu seinem Gefährten, der etwas vierschro· tig andsals und dessen tiefgebrannte Hantsarbe daraus schließen liefe, daß er sich viel im Freien aushielt. »Die leu ten Passagiere sind jetzt, wie ed scheint, angelangt. Entweder liat er seinen Plan geändert, oder sich durch eine ge schickte Verkleiduug unkenntlich gemacht. Wir müssen nun — « ,,Still, dort kommt er l« »Welcher ist ed ’.-« »Der große schlanke Mann mit dein schwarzen Bart und dem breitrandigen Hut. Ler hat den armen Steplsan nieder-geschlagen« Lemnng welcher zuerst gesprochen hatte, ging jetzt ans den Fremden in legitimirte sich als iiriminalkotnmissar Braun nnd forderte ihn auf, sich gut willig en siigen, da er im Namen des Gesetzes oerhastet fei. »Da inusz ein Jrrthnin walten,« wandte Max erbleichend ein. ,,.Haltcn Sie mich nicht zurück! Meine ganze Existenz hängt von dein rechtzeitigen Cintreffeu in New York ab. Wessen beschuldigt man mich denn ?« «Erstens: den Matt-osen Stephan Hiller mittelst eines Schlagringeö so schwer verwundet zu haben, daß er an den Folgen der Verletzung starb. Ver suchen Sie nicht zu leugnen! Der Steuermann hier erkennt Sie mit vol ler Bestinnntheit.« »Ich kann beschwören, daß es kein Anderer war!« bestätigte dieser. »Ich befand mich im Zustande der Vorhwehr und wurde zuerst angegrif fen.« »Das wird als Milderungögrnnd be trachtet werden. lie- ist aber nicht meine Sache, Ihre Vertheidigung anzuhören. Folgen Sie ung, ohne Aussehen zu er regen. Wir miissen Sie nach Hamburg zuriickbriugen.« Einen Blick, in dein sich Zorn nnd Verzweiflung spiegelte-n warf der Ber laftete noch auf den eben abgehenden Hauipfer »«Siinson,« dann fiigte er sieh, die Nutzlosigteit des Widerstandes er kennend. Stunden der fnrchtbarsten Aufregung zasen während der erzwnns eneu Riickreike an ihm vorüber-. Ost tand er im Begriffe, von feiner ster pertra t Gebrauch zu machen, in heißem Kamp e um die Freiheit zu eingen, oder bei erster Gelegenheit aus dein Koupe zu eingennnd das Heil in der Flucht vix nchem aber-seine ftinf Begleiter W en ledertspderartiaen Versuch ser L Jst-« « - . . - . « . »so-W eitelt haben. Er sah die Machtlougcen seines von Minute zu Minute steigen den Grimmes ein nnd versank endlich tu dumpfes Dahinbrilten, aus welchem er erst emporfuhr, als der Rus: »Dam bntæps ertönte. ine halbe Stunde später schloß sich die Pforte des Untersuchungsgefäng nisses hinter ihm und nun kam die ganze Leidenschaftlichkeit seines Temperaments zum Aue-bruch. Obschon sich nicht über die Sinnlosigkeit dieses Beginnens tän ghend schuietterte er dennoch wuchtige austschllige gegen die Thüre und wilde Fläche nnd Schreie der Wuth nnd Ber zweifluug hallteu durch den einsamen Raum. Der Schließer, der ihn mehr mals vergebens zur Ruhe ermahnte, erstattete Bericht und man gewann die Uebetzeugung, daß man es mit einem äußern geivaltthätigen und gefährlichen Menschen zu thun habe. Das erste Bethr vor dem Untersuchungsrichter bei-lief sehr stiirmisch. Arthur Klein fchmidt gab zwar zu, den Matrosen durch einen heftigen Schlag verwundet zu haben, behauptete aber, er hätte in diesem Augenblick nicht an den Ring gedacht und die Absicht, seinem Au greifer eine gefährliche Verletzung zuzu fügen oder ihn gar zu todten, hätte ihm durchaus fern gelegen. Die Augen zeugen des Streites sagten indeß später sehr zu Ungunsten des Angeklagten aus. Sie versicherten, der alberne Scherz des Trunkenen hätte ihn schon leich in eine wahre Raserei versetzt. er ebenfalls vorgeladene Wirth be stätigte die Wahrheit dieser Worte nnd fügte hinzu: derartige Späsze kämen in einer Mattosentneipe häufig genug vor und wären in der Regel nicht so böse gemeint. Wer so iibelnehmisch sei, müsse eben solche Lokale nicht besuchen. Er habe sich überhaupt gewundert, als l er den Fremden, der doch ein vor nehmcs Aussehen hatte, eintreten nnd sich iu eine Ecke setzen sah. Derselbe machte damals den Eindruck, im höch sten Grade aufgeregt zu sein. Auf die Frage des Untersuchungs richters gab elieinschmidt zu, sich iu der That in sehr erregter Stimmung be funden zu haben, weigerte sich aber ent schieden, die Gründe derselben zu nennen. Unter den Zeugen, die nach nnd nach ausgeruer wurden, befanden sich auch Frau iiapitän Wickert nnd der Gärtner gehilfe itlaus. Dem Angeklagteu ge-s euiibergestellt, erkannte Erstere in ihm sofort Denjenigein welcher am Abende des zweiten Juli Frau Rot-berg voms iHasen ans nachgefolgt und später ini ;den Garten der Billa getreten war;1 ingegen schien der Gärtner-. seiner - " ache nicht ganz sicher zu sein. Ver schiedene Personen meinten den Frem ; den zu später Stunde iu den Anlagen i igesehen zu haben, welche sich dem von der jungen Wittwe bewohnten Hause E gegenüber befinden. Er leugnete auch , nicht, dort gewesen Zn sein, wies jedoch «den ans ihm ruhenden Verdacht mit " Entriistung zurück. Nach vielen deren-, und Querfragen, die indes; nichts Be istimintes ergaben, wurde das. Berhor »für beendet erilärt nnd zur-Heranzie Ihnng neuer Zeugen geschritten; unter ydenen, welche Vorladungeu erhielten, » waren auch Fräulein Brandt, die fru here Gesellschafteriu der Verstorbenen, nnd Viktor Engel, der Besitzer des Ho tel garni in B», wo icleiuschmidt einige Tage getheilt hatte. ; Aus ortense machte die Nachricht " von der « ’erhaftung det- Fliichtigen einen » erschiitternden Eindruck, den zu verber gen es ihrer ganzen Selbstbeherrsehung »bedurft:. Bitter bereute sie jetzt, ihm : die Warnum nicht persönlich iiberbracht Z zu haben. Ue Worte: »Er ist wirk " lich ergriffen worden,« drdhitteu wie die s Stimme des Weltgerichts in ihr Ohr. I Vergebens suchte sie gegen das quälende s Augstgesiihl anzniatnpsen, unt sich trittst « zu verrathen und ihr lsieheiinnisi preis J zugeben. Sie zwang sich zu einer ihr . unter diesen Verhältnissen unerträg lichen Heiterkeit, zu einer erkiiiistelteu, ; fast iibermiithigeu Laune, und dennoch drängte sich ihr wie ein gespeufiischer » Alp die Ueberzeugung auf, daß man sie durchschaue, das; man in ihren Mienen lesen konne, diese Ruhe und Fröhlichkeit 3 sei nur gehenchelt. Franziskus Augen; waren seht oft so forschend ans sie ge- i richtet, daß sie fühlte, wie eine Purpur- ; welle in ihre Wangen stie . linwilltiir- s lich senkte sich ihr sonst Yo stolzer Blicks zur Erde, oder irrte seitwärts· Ihr; graute vor der Lüge, zu der sie ver-H danirnt war, vor der Täuschung, die siej wider Willen fortsetzen mußte. Zhre bessere Natur sträubte sich dagegen;z aber wenn sie sich zur Schwester eines s mit so schweren Antlagen Belastcteu be kannte, dann war auch ihres Bleibens nicht länger in dein reichen Hunge, dann , durfte sie überhaupt nicht hosen, je-, inalö wieder eine ähnliche Stellung zu s finden. Die Welt des lsslanzets in deri allein ihr Gelegenheit geboten war, Ta- I lenle und ilenntnisfe zu vei«werthen,x blieb ihr dann verschlossen. Der alte Brandt hatte nichts als Schulden hin terlassen, sie stand aus sich selbst ange wiesen da nnd wiire gezwungen gewesen, zu ihrer einzigen Verwandtew der Schwester ded Verstorbenen, zurückzu kehren, die in Liibeck einen tleinen Weiß waareuladen hielt. Diese aber war eine mürrische, ungebildete, zanksiich tige Frau und Hortense dachte heftig erschauernd an die kleinen, niederen, dnuipfigen Zimmer init den abgeschab ten Möbelu und den geflickten Gardinen vor den schmalen, schlecht schließenden Fenster-u. Entsetzng solgt.) . H. P. Imm- öx Vo» Apotheken Do"bbin’g Elektrissche Seise ist, sallg Jhr der Anweisung folgt, billiger als irgend eine andere Seise, die Jhr ge schenkt erhalten Durch ihren Gebrauch spart Jhr Kleidungsstiickr. Diese kosten mehr als Seife. Jn 1869 kostete diese Seise 20 Cents das Stück, jetzt könnt Jhr sie für 9 Cents haben. Sie ist ans denselben Bestandtheilen jetzt, wie da mals zusammengesetzt nnd kostet weni ger, als die Hälfte· Kunst sie von Eurem Groeer, braucht sie und erhaltet Eure Wäsche. Falls er sie nicht hat, weiß er, daß er sie von seinem En-Gros Händler bekommen kann. Die echte hat unseren Namen ant dem Unschlag. Hü tet Euch vor Nachahtnnngen, es giebt deren viele. Yic Ek- der Kleider durch den Gebrauch yaktung von Tobbnrstslettrischer Seise ist seit einer Generation eine wohl aner kannte Thatsache. Dies ist nicht blos Ge rede, sondern absolut wahr-. Ileberlegt (5sitcl), ob Ihr lieber einen oder ttvet lsents an Seise oder Dollars an Kleidern sparen wollt. Jhr könnt nichtBeideH thun· Kaust Dobbiit’s Elektrische Seite nnd sucht ans jedem Umschlag den Namen von Dobbin’s Seifenfabrik Co., Nachs. von J. L. lsraigin ör- Co» (4) Philadclphia, Pa. —Brandwnnden sind absolut schmerzlos, wenn TeWitt S W it( i1 Hkryel Salbe prompt gebraucht wird. Diese Aussage ist wahr. liin perfetteg Heilmittel siir Hautkrankheiten gesprnnqene Hände nnd Lippen nnd verfehlt niemals-, mämorrltoiden In inriten. Al. W. Vuchheit JOUCk-Imletider für 1894. NEWSchötter als je ausgestattet nnd tver lachen will, sollte diesen Kalender tausen. Nin 25 Gent-J im »Anzeiger nnd Herold.« —- Kalender für 1894 sind folgende bei uns eingetroffen und zu den nebenstehenden Preisen bei uns zu haben. Da wir von einigen nur eine beschränkte Anzahl haben, empfiehlt es sich, bald zu kaufen, ehe sie vergriffen sind: Der Lahrer hinkende Bote, .20 Derselbe, große Ausgabe, .35 Plattdiitscher Volkskalender, .25 PncksKalender, .25 Zictele Fainilienkalendeh .25 Fliegende Blätter Kalender, .3( RegeusburgerMarienkalender, s .25 stinsiedlerkalenden - katholisch .20 Fuldaer Vonifaciustalender, s .20 Wartenlaube Kalender igebuiiden,) .40 Miifitaliicher Hanskalender, .25 Der geinittliche Schläfinger Kalender-, .25 Vestellungen fiir andere Kalender wer den angenommen und, soweit als mög lich, ausgeführt —- Wi erleichtert nicht nur; es thut mehr, es turirt. Wir meinen ,,0ne Minute Hu stenknr«. Paifend site alle Alter, alle Zu stände, zu allen Zeiten. :Il. W. Bncl)l)eit. Wir brauchen Geld nm unsere Schulden zu bezahlen. Wir haben große Summen Geld ausstehen und Jedem ist es leicht, die paar Thaler-, die er schuldet, zu bezahlen. Wenn 2000 Abonneuten nur ein Jahr schul den, so ist das ein Kapital von 4000 Tsollars nnd cnir können nicht so viel Geld ausstehen haben, denn mir sind nicht reich und miifsen unsere Ausgaben regelmäßig besahleir Bedenkt, daß, wenn Alle pünktlich bezahlen, es Eurer Zeitung zu Nnie kommt, die dann im mer besser wird Darum sendet Euere Iliiickstiinde ein und auch auf ein Jahr im Voraus; Ihr erhaltet dann eine Prämie TeWIttS Vcitwh Unze-l Sale reinigt undhein. Sie wurde tu dein Zweck ge macht. Braucht iie für-Brand und-Schnitt rvunden, Quecselsnngen, gesprungene Hände, Neichwiire jeder Art und wenn Hein- Häinor rhoiden habt, gebraucht sie dafür. :)l. W. Vuchlieir Der beliebte Lnyrcr Hinkcndc Bote Kalender für 1894 Ist cinqctrosscn WO» in du« Ossicc drei ,,«!ht;cige1« nnd .Hc1«old« zu haben Nur 20 Cents « Der wahre Jakob erscheint nllc ll Inst cjnnml nnd ist tin nuggcxrixlsnetw illustriitcssi «L:"«itzblntt, lsemlist-gegeben von Ox. A. W. 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