Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, December 01, 1893, Page 6, Image 6

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U « « 75 »
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. »J
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-—.—..-— --
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mit angroechleldaren EtsbLMusitichetbenx
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SeitsationS-Rotnan »T- i e T o cht e r
des Freiherrn,« von Albert von
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ist derartig, daß man daraus durch Ein
schalinng der betreffenden Notenscheiben
sialt der bisher beschränkten Zahl T a n
sende verschiedene populäre
St ü ck e spielen kann, wie: Tanztnusil,
Ouoertüren, Volkslieder, Kirchentnusik
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Man verlange ein Heft zur Ansicht in
der Erst-edition des »Anzeiger. «
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wenn TeWitsg Wiustt Huml Salbe prompt
ebtqucht wird. Diese Flug-jage ist wohr
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geiptungene Hände und Lippen nnd verfehlt
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Den tret-en nahe lie se du ds,
pas-L lichtutntlo en, . - F
Du Schmuck von Pol etc-, -
Dem Oeesn enttpro en. I
sen sonnigen Gestade glänzt
Das Meer mit blauen Wogen,
Die Bergesstirnen sind bekränzt
Von Iris Farbenbogen.
Die laue Luft raufckt durch das Grün.
Wann strömt herab der Regen,
Und Blumen allerorten bluh’n
Zu Gärten und Gebegem
Es schmücken Männer sich und staune
Das haupt, die Brust mit Kränzen-·
Daraus die Roten leuchtend schaun
Uud wilde Blumen glänzen.
Iu Manna Loas Gipfel webt
on seiner eif«·gen Warte
Wenn blutroth er im Feuer sieht,
Des Jnlelreichd Standorte ;
Und unablässig wogt empor
Die Glulh an Kraterwänden
Ins Kilaueas Höllentdor
Von Peles Flammenbänden.
hier Waldesqrün nnd Blumenraith
Und ringsum Palmenbllume,
Und Lebensluft und Sonnenschein,
Musik und heitre Träume ;
Dort in der Erde tiefem Schooß
Der Lava rotber Schrecken,
Bereit, mit donnerndent Getos
Den Riefenleib zu retten.
So prangsi du, schönes Inseln-nd
Voll gold’nen Lichts und Wonne
Ein Paradies otn höllenrond
Jtn Glanz der Tropenlonne.
Laut ist dein Lob, du Feuerballen
Jn alle Welt erllungen.
such mir, der deine Pracht geschaut,
Dust du das Herz bezwungen.
Dir Pfändnng.
Erzählung oon Dorn Milch.
Er war groß, weit über Mittelgriiße.
und erschien noch größer durch seine ler
zengerade Haltung.
»Als wenn er einen Stock verschluckt !
hätte,« spotteten die Dienstmädchen, so- s
bald er außer Horiveite war, und schnit
ten Griniafsen hinter ihm her. Aber
mochten sie ihre frischen, lustigen Ge
sichter auch in die verzweifeltsien Falten
Sie en, Herrn Fehrrnanns finstern-, ver
is ener Miene wurden sie nicht ansj
nii ernd gerecht. Sein Blick haftete an s
nichts nnd an Niemand, er schaute ge
radeaus in die Luft, mochte vor oder
neben ihm gehen, wer wollte·
Es war pnnlt Eins. Der finstere
Mann hatte die Thür, an welcher ein
kleines Porzellantiifelchen mit seinemi
Namen: »Friedrich Fehrmann, Geij
richtsvollzieher,« befestigt war, geöffnet
und stand nun in dem leeren eisigkalten
Vor-kaum Langsam zog er seinen
Ueberroet aus, hing ihn nebst dein ute
an einen großen Nagel, blieb enen
Augenblick, in Gedanken verloren. davor
stehen und schritt hierauf in sein Wohn
zinuner. Wohnlich war dieses Gemach
nun eben auch nicht. aber es enthielt
wenigstens Möbel. Am Fenster ein
wackeliger Lehnfessel aus Rohrg echt,
an der linken Wand ein schinales Leder
sopha mit einein roszen Tisch davor,
und neben dem sen, der eine nur
mäßige Wärme ausstrahlte, ein alter
Vatikan-. Die Hälfte der rechten
Wand nahm ein Ochreibsekretitr ein,
geroß genug, um die Geheimnisse und
apitalien sämmtlicher Familien der
nächsten wanzig Häuser zu verwahren.
Vor dieszem unförmlichen Möbel ließ
sich Herr Fehrinann nieder, zog die
Schreibplatte hervor und begann Geld
Zu zählen. Er holte dasselbe aus einer
edernen Geldta che heraus, welche an
einem Riemen um seine Schulter hing.
Viel Geld! Aber es war leider nicht
das seine. Ja, wenn alles ihm gehört
litte, alles, was er eintassirt, ja dann !
ber so mn te er zusammensparen,
Thaler um haler, nnd es ging so
langsam, trotz des gefährlichen Ver
leihens , nnd der noch gesahrlicheren
trotz der vielen Strafgeider, die in
seine Tasche flossen. und die er un-v
barmherzig eintassirte. Ja, langsamj
ing etl, aber sicher. Herr Fehrtnann i
ächelte ingrimmig, als er die Staats
elder wieder in die Ledertasche ver
schloß und zu rechnen be ann. Schon
hatte er sechstausend Tha er beisammen, ·
und jetnehres wurden, um so mehri
konnte er dazu verdienen. Er war erst ;
siinsundvierzig Jahre alt und ein rüstiger l
Mann. Er konnte noch viel zusammen· i
bringen, wenn er targte und sparte nnd-— l
hart war. Er geizte an sich, an seinen ·
Bedürfnissen, er hatte nur ein Ziel-—
ein Kapital zusammen zu bringen. !
Aus Rachel »Sie« sollte sich noch im «
Grabe umdrehen, weiii r der Streich,
mit dem sie ihn vorn terbebette andi
hatte treffen wollen, mißgliickt war«
weil er nun, auch ohneihr vermaledeites :
Geld, utn dessentwillen er sein Leben;
verpfuscht hatte, dennoch nicht arm?
blieb, weil er nicht untergink wie sie;
gehofft, als sie vor ihrem ode ihr;
ganzes Verniö en weitläufigen Ver-i
wandten vernia te. i
Sein Gesichtsousdruck veränderte sich «
allmälig während des Nechnens. Sein
Mund verzerrte sich, und die kalten«
rauen Augen schauten wie in Bergweisi j
ung vor sich hin. So sa er jeden
Mittag während seines rholungas
stündcheno und stets eschiistigte ihn das
flbr. Der Haß gegen seine verstorbene
hohen Hinten. die er mititnter nahm, ,
i
rau. die Wart-, hr i ren letzten haari
chen Streich nicht tne r heimzahlen n
Innen. Zwölf hre war er niit ihr
verheirathet gewe en. zwölf Jahre des
daders und des Widerwillen-C Und
er tte so glücklich sein können, wenn
ne Wortha, ein liebes, braves
»Wind , das ihn geliebt nnd ihm ver
;traat tte-——zu sehr geliebt nnd zu ehe
;vertraut——sie hatte er oerla en. er
ilasseneju einer eit, wo sie einer Liebe
Fonds net nyes do pelt dedltrstlg
spat-. Er ethrdie verspi- ,
ists-r »ersten vi»
, —
heirat en- sie wollten nur warten, bis
altes idthige zum ansstand gekauzt
snnd verdient war. a, eines ungtit «
stichen Tages lernte er eine Andere ten
snen. Nicht schön, nicht sanft wie seine
Braut, sondern stvl , herrisch aber-—
reich. Sie verliebte sich ini n, und er
nahm sie unt ihres Geldes willen. Er
tonnte der Versuchung nicht wider-—
stehen. Ein ita ital zu haben, Zinsen.
von denen man eben konnte, es war zu
verführerisch für ihn, der stets von der
Hand in den Mund lebte. So nahm
er sie denn zur Frau. Martha befand
sich zur selben Zeit in einer iiblen Lage,
und er, den es mächtig zu dein unglück
lichen Mädchen zog. schickte ihr Geld. Er
hatte es ja nun und machte es im Uebri
gen, wie der Vogel Strauß. Er wollte
nichts mehr sehen und nichts mehr
hören. Der entscheidende Schritt war
gethan, er konnte nicht mehr Zurück.
Er war iiberrutnpelt, betäubt, ha b wil
lenlos. Die Behaglichteit rings um
ihn, die elegante Einrichtung der hüb
schen Wohnung und nicht zum Minde
ten die glühende Leidenschaft seiner
Frau verivirrtett ihn und ließen ihn
n t zum Nachdenken kommen.
ls er aber endlich doch zur Besin
nung kam, siel ihm zuerst eins ans.
Seine Frau hielt ihr Geld in festen
Händen. Das Vermögen gehörte nach
wie vor ihr, sie war der Kapitalist, sie
konnte geben oder verweigern. Und sie
pochte daraus; schon nach dem ersten,
leidlich glücklich vergangenen Jahre.
Sie hätte es vielleicht nicht gethan, aber
ge that es aus Trotz, aus Kränkung
enn sie fühlte, daß ihr Mann sie nicht
liebte, daß ihre Leidenschaft keinen
Widerhall tu seinem Herzen fand. Ein
anstes Weib würde versucht haben, ihn
angsam uerobernz aber sie war eine
heftige, talze Frau nnd fühlte sich in
ihrem Rechte—getriinlt. So gebrauchte
sie denn ihre ksasfe und ließ ihn seine
Armuth empfinden. Sein Gehalt war
klein geblieben und seine Ansprüche
waren größer. Die Kollegen wußten,
daß er Geld erheirathet hatte, beglück
wünschten und beneideten ihn darum.
Wie konnte er sich von ihnen auslachen
lassenl Ihnen zeigen, daß er der Tol
vatsch gewesen, der dumme Junge in
seinem eigenen Hause, der Taschengeld
erhielt, weint er artig, und keines, wenn
er unartig, d. h. tiihl und gleich iltig
war. Und so war er artig mit grau
im Herzen, schmeichelte und biß dabei
die Zahne zusammen.
Die nachsten paar Jahre gingen aus
diese Weise vorüber-, und es gab Zeiten
darunter, wo die Eheleute beinahe glück
lich lebten, denn die Frau war sung,
und manchmal rührte ihn ihre Liebe.
Um diese Zeit ersuhr die Frau eines
Tages von der Liebes escbichte mit der
verlassenen Martin-, sorschte der Zeit
nach uttd wußte nun, was sie längst
geahnt: daß sie nur ihres Geldes wegen
geheirathet worden war.
War die uhe bis zu diesem Zeitpunkt
nicht glücklich gewesen, so wurde sie nun
unglücklich. Ein stamps entspann sich,
der erbitterte, grausame, unbarmherzige
Kampf zweier Ehelentr. die sich hassen.
Hohn und Gehässigicit von ihrer
Seite, nur halb unterdrückte Wirth von
der seinen. Von ihrem Geld nahm er
nichts mehr; aber sie siihrte den Haus
halt in der alten iostspieligen Weise
fort, zu welcher sein Gehalt nicht an
nähernd gereicht hätte, und er ließ es
eschehen. Eines Tages aber stand
ehrmann doch vor seiner Frau und
flehte sie an, in die Scheidung zu wil
ligen. Nein, niemals-l
Und eines anderen Tages, Jahre
später, stand der Arzt vor ihm und
theilte ihm ichonend mit, daß seine-Frau
ihre schwere Krankheit wohl kaum liber
stehen dürfte, das er sich aus das
Schlimmste gefaßt machen müsse. Das
Schlimmste trat ein, und der Wittwer
stand gerührt und mit schwerem Herzen
an der Bahre.
Schließlich war doch auch sie unglück
lich gewesen, zwölf lan e Jahre.
Aber die Uiiihrnn chwand, als am
Morgen nach der eerdigung ihr Te
stament eröffnet wurde. Sie hatte all
ihr Geld Verwandten oermacht. Nichts
blieb ihm als die Wohnungseinrichtung :
»Zur Erinnerung an ie glücklichen
Tage, die sie darin verlebt hatten-«
Als er allein in dem behaglichen
Wohnzintmer stand, dad nnn sein aus
schließliches Eigenthum war, lachte tr
wie ein Wahnsinni ek. »Zur Erinne
rung an die glückli en Tage-—- es war
köstlich! Das sah ihr ähnlich. Dieser
letzte Streich war ihr gelungen. Aber
doch nicht ganz. Er rannte davon und
holte einen Händler. »Alle6, was da
liegtund hängt, wollen Sie ed laufen «r«
Der Händler war einverstanden und
ahlte einen anständigen Preis. Als
Fegrtnann die Goldstücke ——ed war eine
hii che Menge-in der Hand hielt,
ma te er einen Plan. Das war der
Grundstein, unt darauf weiter Zu bauen,
wenn ed ihm gelänge, selbst ein »Kopi
tal« zusammen zu ringen, durch Fleiß
und Klugheit und Sparnnnteir Sie
hatte ihn arm haben wo en, sie sollte
ich geirrt haben. Wohlhabend wollte
er werden, ihr zum Trotz.
Er miethete zwei leere, billige Stuben
itn vierten Stock, erstand von einem
Trödlek die nothwendigsten Möbel und
drehte dabei ·eden Pfennig zweimal um,
e e er einen Äckoudgab Die Handvoll
oldstlicke von der Wohnungoeinrichi
tung verlieh er, die Zinsen davon legte
er uriick.
ein Gehalt war gerade so groß, daß
er davon leben konnte, nnd Anfangs
brauchte er es auch vollständig anf.
sllmiilig aber ent og er sich das Ueber
iisxigh Bald d d, bald sened. So
lie zuleht nur das Nothwendi ste.
Dadurch onnte er denn au old
von einem Gehalt etwas zu ckle en
nnd ieo zusammen tnit den Zinsen
wiederum verleihen. Er wurde hart
in seinem Berufe und freute sieh
innigst, wenn irgend ein armer
»--··-«-- - »v
Teufet verklagt wurde. um die Straf
gelder in seine Tasche zu bekommen, ee
klebte die Siegel oft noch aus die Sa
chen der Paylungssaumigem wenn sie
das Geld n wenigen Minuten herbeizu
schaffen versprochen. An Bergnilgun
gn dachte er nicht mehr, sie kosteten
- eld; allem Weiblichen wich er aus, er
hatte enug davon. Hingegen wuchs
seine reude am Erwerb, und ersah
mit Wonne, wie sein Vermögen sich ver
mehrte. Aber er fühlte auch, wie er
aus einem stattlichen, rllhertro Allem
noch lebensfreudi en Manne en ein
ainer, menschenscheuey verbissener Ge
elle wurde, von Niemand geliebt, von
ielen gehaßt» und an manchen Tagen
überlan ihn eine wahnsinnige Verzweif
lung über seine grenzenlose Einsamkeit ;
er empfand dann mit einein bitteren
Weh, daß er nicht eine Menschenseele
besaß, die zu ihm e bete, un an zol
chen Tagen fru er Hi , ob es nicht ef
fer wäre, ein solches Leben von si zu
schleudern. Das war auch seine eu
.ti e Stimmung. Er erhob sich und
fxloß den Schieibseiretär sorgfältig u.
k ierauf trat er an’a Fenster und fah
)inaus. Es ichneite und regnete durch
einander. Ein richtises Februarwetter,
in das man keinen und hinaus jagen
sollte. Er wandte ich vom Fenster ab
und ließ seine Augen über das Zimmer
, leiten. Ein erbärmlicher Aufenthalt.
J Bier war ed nicht viel gemiithlicher als
I draußen.
i »Wozu auch ?« murmelte er höhnisch
Hund fuhr sich mit der Hand liber die
) Auge-. Und als er in dem kalten Vor
k zimmer seinen Ueberrock angog, wieder
! holte er dieses ,,Wozu auch .« noch wei
mal mit bitterer Ironie. Er be a sich
uniichft nach dem Gerichtsgebiiu e und
stattete dort Rapport ab. Sein Vorge
Jsetztey ein milder, jovialer Mann, be
J trachtete ihn· dabei aufmerksam. Er
» kannte ihn schon lange nnd wunderte
" sich über den Ausdruck von so viel
Strenge in des Mannes Zügen.
»Die Leute beklagen sich über Sie,
err Fehrmann,« sagte er, nachdem das
Leschiiftliche erledigt war.
Es erfolgte keine Antwort.
»Sie sollen allzu hart gegen die sau
migcn Zaisler fein,«· subr der Born-:
fetzte in etwas fchärferem Tone fort, da
ihn die fast ironische Ruhe des Getadel
ten verstimmte.
»Ich thue meine Pflicht.«
»Ganz recht, aber hin-thun Sie
Ihre Pflicht mit möglichster Schonung
und Milde —hm«—na, guten Abend !««
Fehtmann schritt aus dem Gerichte
gebiiudelsinaus und die Straße hinun
ter. was war denn heute sur ein
Tag? Zu Haufe, in seinem Zimmer
waren heute zum ersten Male wieder
Gedanken in ihm aufgestie en, Gedan
ken, mit denen er ein für a le Mal fer
tig u sein glaubte, und jetzt wieder der
Rii el über feine Harte. Was ging
ihn die ganze Welt, was gingen ihn
die faulen Zahler an'« Spalten fie
wie er, dann hatten sie Geld-wie er.
Mit noch finstererem Gesicht alo sonst
forderte er gleich daraus Zahlung bei
kleinen Handwerker-n fiir WechfeL Und
mit ebenso finsteretn Gesicht fchauten
ihn die Zahlenden an, efondero die
Frauen. Diese vermochten ihren Zorn
über ihn nur schwer zu unterdrücken.
Dafür pfandete er ein ander Mal um so
schneller.
Es ging schon gegen Abend, als er
ein großes, noch ganz neues Haue be
trat. Die Jnsassrn bestanden ans soge
nannten Troelenwohnern, also and Leu
ten, welche die Wohnungen um eine
billi e Miethe erhalten, bis die Wände
vollftilndiäansgetrocknet find. Er stieg
vier hohe reppen hinauf.
»Frau Schulz, Sticterin.« -
Das war fein Ziel. Die Frau war
erst vor llurzetn hergezogen« und von
auswarts verklagt. Zweimal hatte ee
schon gemahnn
Mutter ei nicht zu Haufe, entschul
digte sich jedesmal ein junges Mäd
chen. eute wurde nun gepfändet,
wenn B utter wieder ni t zu Haufe
war. Er griff nach der G ocke, besann
L aber wieder und holte aus seiner
e ertafche erst das runde Papiersiegel
hervor, dann tiingelte er. «
»Wer ist da ?«· frug eine sanfte kind
liche Stimme.
»Der Gerichtsoollzieher i«
«Ach!« Es war ein Schreckendrns,
der drinnen ausgestoßen wurde
«Mutter is nicht zu Pause-«
,,Machen Sie nur au !«
Die Thiir öffnete sich ein wenig, und
ein hübs ed, etwa vierzehnjilhriges
Mädchen chaute heran6.
»Mutter ist leider wieder nicht zu
Haus« sagte sie verlegen lächelnd,
»aber sie muß jeden Augenblick com
men.«
Er schaute in die Lust.
»Es macht siinsundzwanzig Mart und
fünfzig Pfennige. Können Sie bezah
ien?«
Das Mädchen wurde noch verle ener.
»Ich habe kein Geld da, aber W utter
Pat es, sie hat Arbeit sortgetragen,«
btlaännelte sie, »sie muß jeden Augen
t —
» Entsetzt hielt sie inne. Der Beamte
schob sie bei Seite und mats irte mit
’großen Schritten durch den orridor
i zur nächstliegenben Thür.
s »Was-was wollen Sie denn ? Mut
ster t mir verboten, Jemand in die
Wo nung zu lassen-«
Fehrmann rhritt, unbekümmert um
ihren angstvo en Ton, weiter und stand
nun, esolgt von der Kleinen, in einem
behagich durchwarmten, gemäthiiehen
Wogeimmer.
« e wollen warten, bis Mutter
kommt?« srng das Mädchen, mit ihren
etsehreckten Augen zu ihm anss nend.
Fehrmann ließ die seinen im immer
nmherschtveisen.
»Sie haben also das Geld nicht«-w
g er Ileichgiitig nnd sahe, o e die
twort ab erwarten, mit dem ·
sieqel iiber seine Zunge. #f M |/r- ITCHING PILES known by moisture
fl A u C. like perspiration, cause intense itching
when warm. This form and BLIND,
Yn/I BLEEDING or PROTRUDING PILES
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