Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, December 01, 1893, Page 2, Image 2

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    - , Denn Jst-in
Anzeiger und Herold.
Oft-ed bitt-Ich Bedenk-. —
W.
Wie vor jedem Wahltage, so sind
such vor dem diesjiihrigen eine anze
Unzahl unsinniger, verrückter etteu
abgeschlossen worden, abgesehen van den
direkten Geldwetten, die um größere
oder tieineee Summen sich handelten.
So hatte der Verlier-er einer Wette ein
Pfund Talglichter nach der alten Art
nnd Weise des Lichter-ziehend zu bereiten
und dann zu essen. ein zweiter in den
Straßen seiner Vaterstadt zu promeni
ren, während die eine Seite seines Ge
sichte roth, die andere grün angestrichen
war, ein dritter hatte mit der Aug
riistung eines Stiefelwichserd über der
Schulter in den Straßen ans- nnd ab
Zuwandern und jedem Neger das Aner
ieten zu machen, dessen Schnhensiir
drei Cents den gewünschten Glanz z-.
verleihen.
Bei einer anderen Wette war der
Verlier-er verpflichtet, in den Raum
zu kriechen, der sich zwischen dem Boden
eines Eisenbahnsrachtwagend und dessen
Rädern befindet, und so, in der Jlrt
eines Traun-T 100 Meilen u reifen.
Mit dem Gewinner einer Wette hatte
der Berlierer derselben den Weg nin
eine Rennbahn zweimal zurückzulegen
nnd zwar eilte der erstere hierbei aus
einem einsitzigen Bienele dahin, während
der zweite zu Fuß ihn begleiten mußte-.
In einem weiteren Falle war man über
eingeiornmen, daß der verlierende Theil
die sämmtlichen jiber die Silberfrage
im Bundeesenate vorgekommenen Te
batten las nnd eine lieber-ficht darüber
schrieb, die dein literarischen Klub in
dem betreffenden Liteeingeliefert wurde -
Von nicht geringem desinn zeugt
endlich auch die Wette, nacii welcher von
dem Verlier-er die znni i. Januar JHM
1,(,-W,U(tl) Ilepfelkcrne zn sammeln nnd-«
zu zählen sind.
So abjnrd die angefiihrren :i»’·ciiviele«l
auch klingen miigem so lsinn man dorkil
getrost behaupten, daß die ermahnte-si
Wetten keineswegs-s nen, sondern eisi
wcder in derselben Form oder mit ein-:
grn iUiodifikntionen schen Jan-meist
sind. Das Werten liegt dem keiner-Ein
iier eben gleichsam un Blute ist-d die-c
Thatsnche iowohi, als die Zinsn, weis-,
lichst etwas Außer-gernuhnlislxeks sit lex
sten, treibt ihn zu derart-Hin Unze E
reimtheiten.
Ess
Einen gewissen Sinn kann man nun Z
zwar den Wetten um Geld, die anlaßsj
lich unserer Wahlen auch allemal ai:s:cr- E
ordentlich zur Blüthe gelangen, nickt
abspeechem doch sind diese Weitem urer
bekannt, in mehr als einer Beziehung»
sonst gefährlich. Uebrigens hat dick
Geldwettsncht vor den Wahlen in dcnz
Ver. Staaten hier und da eigetithiim å
liche Erwerbszweige gezeitigt. l
So begann vor acht oder zehn Jah- I
ten ein gewisser Billy Edwawes in »Jer
ott damit, die Vermittlung zwischenz
ldwetteuden zu überneymen Er;
nimmt die von einem Mttlnfrigcn rig- H
sit-te Summe in Verwahrung uadi
stellte diesem eine Quittnng darüberI
aud. Von der Summe fließen sünsj
Prozent in seine Tasche-. Der Wettaw f
träger schreibt seine Bedingungen aus«
ein Fermaten-, das er mit seiner Na-?
mensnntetschrist versieht. Jst ein Ge-I
enpart sür die beabsichtigte Wette ges s
Unden, so wird derselbe angehalten, dies
Bedingungen aufmerksam durchzulesenj
nnd dann ebenfalls seinen Namen un- !
tee dieselben zu setzen nnd zwar in der «
Weise, daß derselbe unter »den Namen
des Wettanteäsets zu stehen kommt.
Na? erfolgter Wahl überliefert der
Einayhsalter dem Gewinner dann die
" Summe.
Laut den Mittheilnngen Edtvnetss
haben sich diese Einsätze seit dem Beginn
dieses seine-d eigenartigen Unternehmen-I
im Durchschnitt von Jahr zu Jahr ver
mehrt, wol-ei die alle vier Jahre vor-—
kommenden Präsidenlettmahlen höhere
Einsätze als die Wahlen der anderen
Jahre aufwiesen. Der größte Einfatz,
welcher jemals in Edwa1-ds’ Hände ge
langte, rührte von dem New Untier
Ztaatsfenator Murphy her nnd ettng
T45,000, die auf den Präsidenten Cleves
land gesetzt waren. Man hielt es da
mals allerdings für unwahrscheinlich,
daß der ungewöhnlich hohe Einsatz
Mutphys alleinige-s Geld bedeute, viel
mehr wurde angenommen, die Summe
stamtne von einem Snnditate, an dessen
Spitze der Etaatssenator stehe.
Bemerkt sei. daß unter den Geld
wettenden Leute jeden Standes ver
treten sind, wenn auch die profeffianellen
Spieler das Grog dieser Wettenden bil
den. Die Spieler nehmen überhaupt
jede Geldwette an, die ihnen einiger
maßen günstige Chancen bietet, und ver
bringen einen guten Theil chrer Zeit
damit, die Sie-essen zu snidiren, welche
Fie gewinnen machen, ntag die Wahl so
oder so gehen. Nach den Spielern
liefern nntet den Geldwettenden das
größte Kontingent die Politik-D denen
Geschäftsleute nnd andere folgen.
Große Summen in Wahtwetten jenen
akjährlich auch gewisse junge Leute um,
TI- M m e Geld und Begeiftetnng.
M sz en.
a l-.Wgtktauf dem Lehrter Bahn
« «- iät Berlin Als sieh der Zug in
Feste- öffnete plötzlich ein
Iknfeegend war ein Bee
e
W see W
Ueber das rosen, ganz Sachsen niit
Ielektrischen tr ed von einer einzigen
Centrale ans zu versehen, bringen die
.Dresdeieee Nachrichten« folgende Ins
Iährnngeiy die jedenfalls auch bei uns,
eigentlichen Lande der Elektrizitiit,
Interesse erwecken dürften :
Die sach einiiße Ausnutzung der Er
rungenscha ten der Elektrotechnik waren
bisher sast ausschließlich Privileg der
eoßen Städte, die in kleineren Ort
fchasten eine eigene Kontrolle nicht ren
tiren würde. Nunmehr schickt inan sich
in Sachsen an, unterstützt durch das
IEntgegenkommen der Regierung, eine
große Centrale zu errichten, von welcher
aus eine ganze Reihe von Städten und
Ortschaften mit elektrischein Lichte ver
isehen werden foll. Nach den machten
sErsahriingen liegt es aus der and, daß
eine wirklich eatonelle Erzeugung nnd
Leitung von Elektrizitiit nur von einer
gemeinschaftlichen geizen Centrale denk
bar ist. Einen ortheil müssen sich
jedoch die elektrischen Centralen zu eigen
machen: das ist die Herstellung eines
dauernden, gleichmäßig belaftrten Be
triebes. Jetzt, bei der fast ausschließ
lichen Verwendung der Elektrizitiit zur
Lichter eugiing, sind diese sehr kostspie
ligen Lentraiaiilagen nur wenige Stun
den des Tages in wirklich vollem Be
triebe. Diesem Uebelstande suchte man
durch Gleichstroiiiinaschinen- unter An
wendung von Elektrizitäts-Samnilern
zu begegnen, wie die siädtische Beleuch
tungsanlage in Breiiien zeigt
Die Anschasfung solcher Elektrizitäts
Sammler verursacht jedoch außerge
wijhnlich hohe Kosten nnd man wird
daher ein weiteres Absatzgebiet sur Elek
trizität ausfindig machen müssen, und
dieses findet sich in der Abgabe der Elek
trizität zu rnoioriichen Zwecken; n. a.
wurde sich ein recht noriiieilliasics Ab
satzgediet siir Eiektriziiiit in den Beig
werkcn, in dem Betriebe von Ziegeleien
und anderen äizniicheii Etabiissenientd
finden. Während inan jetzt vornehmlich
die Eieitisizität zur Erzeugung non Licht
herstellt nnd Eieitiiziiiit zu inoioiisiiirn
Zwecken nnr in iinteisgcordiicter Weise
abgibt, kann spiitcisliin in niiadsehbarcr
Zeit dad Uingetclsite stattfinden. Ge
nau so war es init den Eisenbnlznen
Man baute sie sur den Perseiieiinerkeisi«;
die Rentaisiinlit ergibt sich aber vor
nehmlich aus dein isiiitcrueitciin Tas;
man eine Ecntiale doriuin verlegt, wo
sich die Brcnnstofse an Lrt und Stolze
vorfinden, so das: aiie weiteren Trans
portkoslen siit diese wegsallen, ist eine
iiainrgcnidsze Folge. Auf .ieseii(8iriind
lagen wurden Unterhandlungen zur Ei
laiizniig einer itoiizciiidii angeknüpft
wciiiie jsiiiicsxiich zu crgcdixåsieii kiesuijrt
hauen- die Zank dein weitgehendsten
Liliikicgcnieirixneii der koiiigiidiin LUiinis
siericn ein gute-:- isiedrilsen M Unter
neiiuiens in Aussicht fielien
Es wird beabsichtigt, zunächst eine
große Centrale bei den sikdlich von
Dresden gelegenen Hijnirlienet stehlen
wetten zu errichten. Die dort erzeugte
Eleftrizittit still llss Ortschaften die an
«i-:«lnliirb.en Ztretsen und Eiseubabnlijrs
per-u und Wasserlunseu liegen, mittelst
hochgespanuter Wechselströme zugeführt
werden. Die große Centralanlage wiirde
in den Mittelpunkt eines Kreises zu
liegen kommen, an dessen Peripherie
etwa Meißen, Freiberg Pietra, Zeitau
dau, Schnitz, Radeberg liegen. Un
glückssiille, wie sie mit hochgeipannteu
Strömen in New York mehrfach verge
totnntett, sind durch die Vorschriften der
Regierung als ausgeschlossen zu betrach
ten. An kleineren Orten, bei denen es
sich nicht lohnt, durch die Ortsbehördcn
Elektrizität ein Konsuinenten abgeben zu
lassen, soll dies von den Unternehmern
selbst besorgt werden« Für größere
Orte soll je nach Höhe des Verbrauchs,
wenn irgend möglich. die Elektri itiit zu
einem denkbar niedrigsten Preise, nie
driger als sie sich die betreffende Orts
behorde selbst erzeugen inmi, abgegeben
werden. Es ist aus diese Weise nicht
allein möglich-, daß Lch auch solche Orte
mit Vorttseil der Steltrizitiit bedienen
können, bei denen eine lediglich site den
Ort angelegte Centrale sicher nicht ren
tiren würde, sondern selbst die cgrößeren
Orte sind der Anlage eigener Lentealen
und der damit vertnlipsten hohen An
lage- und Erhaltnugdkostem owie des
Hauptmagnissed übel-hoben. benso wie
zunächst nur ein kleinerer Theil des Lan
des mit einein Keil-einen zur Vertheilung
der Eleterizitett versehen wird, soll spit
ter das gesammte Königreich Sa sen
mit einem solchen Netz belegt wer n.
Mit dein beabsichti ten Unterne men
wird sich ein weiteskeld site die rbeii
ten der kleine-technischen Werkstätten
und Justaltationogeschåste eröffnen.
äzmn Schlusse bleibe nicht nuertviihnt,
da mit diesem Unternehmen-— leicht-sie
in den 30er Jahren mit dein n der
Leipzig-Dresden« Eisenbahn-Sachsen
des anderen deutschen Staaten voran
ge t.
Die Ernteberichte, welche
bisher dem Ackerbanniinisterium in
Washington iiherinitteit wurden, weisen
ans eine geringere Ernte in diesem Jahre
im Vergleich zur vorjährigen hin. Die
Hauptursache ist einerseits in der großen
rockenheit, die während dieses Som
mers herrschte, andererseits auch in den
zahlreichen Friihsahrsiiberxchwemmun
en in den meisten Fln thiiiern zu
suchen. Oertliche Schätzungen schwan
en zwischen z nnd Z einer vollen Ernte.
Für die Bannnvouenernte war jedoch
die Witterung sehr günstig, und ein
großer Theil dei- Ertrages ist bereits in
den Handel gebracht- Das Durch
schnittsettriigniß war 148.8 Pfund per
Am, and zwar über die verschiedenen
Staaten vertheilt wie folgt: Virginia
» täti, Nord-Carolina 174, Süd- Carolina
un, Geprsia MS, Florida R, Ala
· ins Ists, Mississippi us, LoaÆa
Ub, » Jena-z wi, Arkansas Ni, -
lDin e ausführen, die oft an Roh
Wie die Musensbhne des alten Vater
landss . der Jugendiust ost in tollen
Streichen die Zügel schießen lassen, so
Megt auch der amerikanische Student
von der Freiheit« die ihtn ans den Uni
oerfitiiten zugestanden wird, möglichst
anegiebigeu Gebrauch zn machen. Lei
der überschreiten die Musensbhne der
Bei-. Staaten hierbei aber n cht seiten
die Grenze des Maße-allem indem sie
eit
strei en. So bildet eine der beliebtepten
Unterhaltungen der amerikanischeu Stu
denten dao sogenannte »Hazen,« d.
das Kujoniren nnd Maltreitiren siin
rer Studenten durch die älteren.
einer Untersuchung in Prineeton, N.
I» wo ich bekanntlich eine der berühm
testen niversitiiten dieses Landes be
findet, wurden aus dieses »Hazen« be
ziigliche Ansschreitungen festgestellt, die
den Staatsanwalt, obgleich derselbe
selbst aus dieser Hochschule seine Aus
bildung genoß, veranlaßten, die Auge
legenheit vor die Großgeschworeuen zu
bringen.
Unter anderem war ein junger Stu
dent Namens Leopold Nachts von sei
nen Quälgeistern aus dem Bett geholt
und, nachdem man ihn ans das Bru
talste gepriigelt hatte, in’s Wasser ge
h.
e
ei
worsen worden. Der arme Teufel zog
sich bei diesem nächtlichen Abenteuer
eine bestige Lungenentziindung zu, die
ihn hart am Rande det- Grabeo vorbei
sührte. Und dabei hatte er absolut
nichts gethan, was den Unwilien seiner
Angreiier hatte erregen können. Led
tere liieiteu die Taufe siir nöthig, um
ihm die »Nimm-« auszutreiben
Naeli der Erklärung eines älteren
Studenten will man durch das »Ha;en«
lden »Freilnnen« das Gefühl volliger
Wurstigieit beibrinssem zu welchem
Zwecke die Letzteren so lange geztviebeit
werden, bis sie sich ihren Qualgeistern
blindiinnss unterwerfen und diese als
eine Jlit höhererWesen betrachten. So
Zwingst ninn die ,,Fiiciiie,« bei Tischeniit
farbigen Sieklnern gnsannncn ansznwars
ten. während des Jesuiten-J Neben iiber
irgend ein nusinnigeo Thema zu halten
nnd sinnt-Fisch den Tiiegetn den Bruder
ins; zn geben« Auch Pnckt man sie an
Handen nnd Füßen und stiifxt sie mit dein
tiorper gen-en Besinne nnd Steine, txt-I
sie kein trilieo mein ruhten sonnen
Der oben eileninite nirere Etudent, des
sen Mittizexlnngcn diese erbaulichen
Ciiixelntieiten entnommen sind, meinte,
er sei tcin Freund dco heftigen »Ha
3enrs,« aitein, saß nian einen »Stein
inan« zwinge, ani alten Vieren zu krie
tiien nnd nsic eine sinls Nie-s zu fresse-!s
oder in tin Rai-. net-le nnd- einen Beisp:
binnnteirolla tax heilt er siir einen
ebenso imniieiicn txsie nåizslielieu Beiwer
t:«eib. Zenit einem sinnen Fuchs niiijie
eben eipeit vor einein benioosten
beixxeisrarkit werden.
i
E)i
c
Daß derartige »Studeutenftreiche«
nichx gerade von einer besonders geisti- «
gen Reife der Musenföyne dieses Laus-J
des engem ist ersichuich. Wie daher-T
die iorderuug eines höheren Maß-Hi
von Vorbildung für die Mission-H
ten unserer Hochschulen, weiche ietz-;
teken der Mepublii ihre großen Juristem »
Staatsmänncr, Predigcr und Amte
geben sollen, nur noch eine Frage der
Zeit sein wird, so sollten die Universi-»
täwbehökden, die den genannten Aus-;
wächsen gegenwärtig thqlsächlich macht
los geseuübct zu stehen scheinen, vollste
Befugniß zur Unterdrückung dieser Aus
fchreitungeu besitzen.
Was eine Sängerin genie
ßen dars. Tit Sängerin Marie
Roze, der man über solche Dinge wohl
ein Urtheil zutranen dars, schreibt dar
liber: »Torteu, Nüsse, Mandeln,
Nosineu, Nie-klei- und gewürzie Saucen
sind siir eine Sängerin das reinste Gift.
Tiefe Dinge sind alle schwer verdanlich,
und mehr als andere Leute sollte eine
Sangerin ans ausschließlich nichtver
dauliche Speisen halten, auch niemals
weniger als zwei Stunden vor dein
Singen etwas zu sich nehmen. Ich
selbst gehe noch weiter: wenn ich nm
acht Uhr Abends singen muß, nehmeich
schon um vier Uhr mein Abenddrad ein.
Was die Getränte betrifft, sind in zu
großen Mengen genossen alle schädlich.
Milch ist empfehlenewerth, ain Beten
in der Mischung mit Soda- oder »Hel
terttvasser. Wein jeder Art ist schädlich,
und ich kann junge Mädchen, die sich
dem Gesange tvidinen wallen, gar nicht
ernst genug vor dessen Genuß warnen.
Ich habe mehrere vielversprechende
Stimmen gelannt, die durch eine nur
mäßige Liebhaberei sür Wein-völlig ver
dorben wurden. Frische nnd reise
Frü te, besonders Weinlieerem bilden
siir esängermnen die besten Genusnnits
tel. Die Stimmentwickelnng steht in
geradeni Verhältnisse zur Gesundheit
des ganzen start-erg, nnd wer letztere
vernachlässigt, hat kein Recht, sich lider
einen Mißerfolg (beziehungoweise der
Schönheit seiner Stimme) zu beklagen.
Eine gute Stimme kann aus keinem
-tränttichen Organismus kommen -——
sgnter Gesundheitözustand und gute
»Es-stimme sind nnteennbar miteinander
Gewanden
Ostasritanische Militiiemte
ssih In DariessSalaam ist seit eini
ger eit ans den schwarzen Soldaten
sper « chutztruppe eine Masittapelle er
Jrlchtet, die nnter der Direktion eined
s preu ischen Lazarethgehilsen steht. Die
san« entschland Vieltausemmenden der
Schn trnppe werden vom Schiffe ant
dokt dieser Musikiapelle am Hasen abge
olennd wenn es auch nur ein ein igee
tann ist« neit, Musik bis zur tka eene
Weiten Fast Jeden der diese Mit-tat
spm »e- »n» Miete hört, macht sofort
usw- IWF " . »s» Mii- 4691
Jan-Mes- -i:-ssxs»is eis- -( s
FMGMT g Wiss vie
In Wo swlentnem
Ein Redakteur der zu Rom erschei
nenden .Tribuna« hat ans Anlaß der
mehr und mehr sich ausbreitenden Gäh
rung unter der Arbeiterbeodlkerung Si
gilieuh welcher die italienische Regierung
urch die sinnreiche Einrichümg von
einer Art Belagerungszustand abhelsen
zu können glaubt, eine höchst werthvolle
Prioatenqnete über die Leiden der Ar
beiter angestellt und davon eiu Bild
entworfen, das in tiefster Seele erschüt
teru muß. So sagt er tu seiner Schil
derung einer der Schweselgruben bei
Canipobello in der Provinz Girgenti:
»Ich habe in meiner sourualistischen
Laufbahn entsetzlichen Szenen aller Art
in Jtalien wie im Ausland beigewohnt:
Erschicßuugen. Ausinlipsungen, Lhueh
Massacree, allen möglichen Todeeartcn
in Lazarethen und sonstwo. Aber kein
Schauspiel hat niich je so tics bewegt,
wie das gestrige. Diese barbaris e Ar
beit, die so zarten Knaben au erlegt
wird, schreit utn Rache, und ist die Ne
gatiou der elementarsten Forderung det
Menschlichkeit. Man muß sich schämen,
in einem Lande geboren zu sein, wo der
artige Barbareicn noch e istiren.··
Die Arbeit in den Ochweselgruben
wird vornehmlich von den sogenannten
picoonieri geleistet, welche mit ihren
Packetisdas Mineral aus dem Gestein
eraugholecr Jeder von diesen Hauern
hat einen oder zwei Knaben, gewöhnlich
itn Alter von 8 bis 15 Jahren, welche
das Mineral and den tiefen Gallerien
durch enge Schachte an die Oberfläche
tragen, ku jeiner Verfügung. Diese
Knaben aust er sich, indem er je nack
ihrer straft und Leistungsfähigkeit ihrer
Eltern 100 bis 150 Le. in Getreide oder
Mehl gibt. So lange diese Summe
uicht abgetrageu ist, verfiigt er über dic
I Kinder-, wie iiber Sklaven, und es ist
’ Niemand da, dem es einsiele, ihm dieser
Recht streitig zu machen. Da die armen
Kinder bei zwölfstiindiger Tagesarbeit
nnr etwa 50 Centitneo verdienen, die
ihnen noeh obenein in schlechtestem
Mehl, zn einein unverschämt hohen
Preise bxrethnet, verckbsolat werden, so
vergehen natürlich viele Jahre, ehe sit
dieser beispietloien Sllaverei entgehen.
Ihre :!ial«n«nn·n besteht in Brod nnd
Zwiebeln. Wein ist ihnen ein ganz unbe
tannted Getntsxinittel nnd selbst Trink
tvasser müssen sie iirh von ioeit het
holen. Es erscheint sast nnmogtich, das;
Knaben in diesen Jahren nnd bei solcher
Nahrung Lönial deo Tages init einer
Last von sti- dis 50 iiilogratnnt den
mehr als 100 Meter tiesen Betracht ans
schlecht-en Zinsen liinanstlintrnen Alter
ttttser Gewaltrsinann lzat sich dnreh An
genscizkin davon iiderzengh ist selbst den
engen Schacht hinabgestiegen und hat
an sich die unter schwerer rast gebeug
ten, vor lieberanstrengnng zitterndens
istinder stizluchzend vor-überstehen sehen,3
so dasz er. libertviiltigt von dein Ents-«
setzen, der ihn umgab, selbst in Thra-;
nen ausbrechen mußte
llnd nach solcher Arbeit winkt denn
einersei— so heißen die jugendlichen«
Stiaven-——nicht etwa ein ordentlicheoi
Nachtlager-; aus dein Boden einerj
Grotte darf er seine zerschttndenen Gliesj
der onst-then. Es ist degreislieh, daßi
die armen caknsi in physischer Beil
ziehnng jämmerliche Gesehopie sind»
Der Rücken ist gekrümmt, die Beine ge-;
bogen, die Augen liegen ties in denj
Höhlen und die Stirn des ötnaben ist
von tiesen Falten durchsurcht. Alle
tragen die Zeichen gestörter Entwicklung
—wa re Bilder ver nngerter Sklaven.
Von Schulter und litten hat sich die
Haut gelüst, nnd Schwielen nnd Wund
tnale-bedecken den Leib. Damit sind die
Leiden der nngliickliehen carnsi ni t bei
endet; sie sind den rohesten Miß and
lnngen der pioesonieri ausgesetzt; bald
wird einer wie ein toller Hund mit dem
Stock erschlagen oder durch Fußtrittel
getödtet, und nicht einmal ihren Tod
rächt die Gesell chast. Welay ein Mens!
scheaschictsall lo Kind von den eigenen
Eltern wie ein Lastthier verschachert,
chlnnmer alo ein Lolched mißhandeln
i sämmerlicher Na rung zn unmöglich
sehen-enden Arbeiten angehalten nnd zu»
widerwiirtigen Laster-n von ihren Herren
gewannen-was slir ein Wunder dann,
wenn ein so unglückseligee Menschen
kind sich an der Gesellschaft rächt, die
ihn oor einem solchen Geschick nicht be
wa et. indem es die Sahungen dieser
Geellsthast mit Füßen tritt und ihren
B tand bedroht? Die Aussicht aus
dte Galeere kann es nicht schrecken, denn
der Tausch wäre Gewinn. Der »Ga
leotto,« der ein Menschenleben ausge
ldstht hat, hungert nicht nnd braucht
nicht zu arbeitet-, wie der achtjdhrige
est-so in den Schwefelgrnhen von
Giraeatlt
Sonderbar ist eine Räu
bergefchichte, welche die»Eftafette«
erzählt. Das große Gehölz bei Mey
ruz. Schweiz, diente seit einiger Zeit
einer Bande von etwa einein halben
Dutzend Vagabunden zntn Aufenthalt,
welche die Umgegend durch Tiebltähle
von Obst, Kleidern, Kartoffeln n. s. w
forlwiihrend bennrnhigtenz besondere
beliebt waren bei diesen Leuten Hühner
nnd Kaninchetn Mit den Beutestlicken
wurden dann in einer verrufenen eineipe
am Rande des Gehölzeo große Essereien
nnd Trinkgelqge abgehalten. Rtirzlich
zogen vor diesem Raubwirtbdhauo zwölf
ttandjiiger uns, von denen einer die
Wirthin fragte, ob nicht die Herren
Banditen bei ihr verkehrten. »Gewiß,«
antwortete die brave Frau, »ich bade
sogar die Gewohnbeit, meine Geiste
durch einen Pfiff herbeiznkuien, nnd
wenn Sie es wünschen«.« Ohne eine
Antwort abzuwarten, ließ die wackere
Wirtbin dnech’s Fenster eitlen eigen
tbiimtichen Pfiff ertönen nnd—--die Po
M konnte rn ig. wieder abziehen; dte
te der Ethik-— wen-en get-neu
»Ein« Tage nachher gelang es- emen
idee. schanden zu fangen.
-- —--—«.. ·».- -— —-—·
IUnferen Abonnenten
Gelegenheit zu geben,
jdie hier abqeliildete Uhr zu erhalten nnd zioai umsonst, nahen
wir mit der ,z·eil)rik ein Uesliereintonnnm getroffen, wonach ivii eine
Zarosze Anzahl derselben zu einem niedriqen Pieife erhalten
Z- LIS
ZEISS
Unsere Osserte an die Leser des
l ,,3n2eiger und Yeroldts
l ist nun folgende:
I Zeigt Eucken Nachbarn nnd Freunden die Zeitung, macht sie
darauf aufmerksam, tvelch’ ein gutes Blatt es ist und sie werden
wünschen, auf dasselbe zu adonniren
Osferte No. l:
xsiir drei neue Zoomtentem die Ihr uns einsendet,
ssiir ein Jahr int Voraus hezahltl erhaltet Ihr die »Bittory«
Uhr portosrei nnd registrirt zugesandt Ihr habt ans
dies e Weise eine schöne und autaehende Uhr, die Euch nichts kostet
sals nur ein paar Worte zu Gunsten Eurer Fainilienzeitnna
Offcrtc No. 2:
Jemand, der vielleicht nur zwei Altonnenteu erhalten kann,
sendet dieselben ein, sowie ö« Centsz extra nnd erhält die Uhr.
Osserte No. 3:
Wer nur einen Abonnenten einiendet, hat sinnt etjtra zu
senden. .
Ostertc No. t:
Wer seine eigene Zeitnna ans ein Jahr iin Veranst- bezahlt
nnd sendet z w e i neue Ahonueuten ein, erhält die Uhr.
Woh lgemcrk l, unser Pratnienlntth dag- wir liither
galten, erhält auch fernerhin J ed e r, der ans ein Jahr iut Vo
raus bezahlt, sowohl der Einsender selbst, alcs auch die neuen Ahon
nente.u Diese Präniienhiithet enthalte,n ivie ia die meisten nniitit
Leser wissen, spannende Roman-e und Novellen und wetdtn non Al
len aern gelesen.
Geld sendet man am4 besten per Money Order-, Post-d Nun-,
Oder Bxpress Money Orden-.
Man adrkisiru
Das Buch für Alle.
Jllustrirtc Familicsizeitung
zur Unterhaltung und Belehrung.
Ilåihrlich 28 leeftkz (-j-,«» 15 Gent-By
oder pro Hab-r, iu. Botausbezaijkung, J:I.50.
TLPEine prachtvoll ausgestattete Zeitschrift und sollte die
selbe in keiner Familie fehlen.
Zu beziehen durch
Aus Heimath und Fremde,
Jllustrirtc Rom-me aller Nationen.
Erscheink in 28 Hoffen jäihriich.
Preis 1()k- pro Hrft od. Tzön pro Jahr.
Tag erste Heft ist erschienen nnd sein« schön nnsznsstnttct Es
beginnen darin die Ronmnr »Ein Dagarzsohnss u, »Zwökf
PUCK-Inan Brftrllnngen richte man an
395 westl. 2te Str» - - Grund Isinnd. Anzeiger und Herold,
305 W. 2- Str„ Grand Island. Neb.
J. P. WINDOLPH,
305 W. 2te Str-, - Grand Island.
J. P. WINDOLPH,