Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, November 24, 1893, Page 12, Image 12

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    schrecklicher stetem.
Dem zahlreiche Menschenle
ben u. viel Eigenthum zum I
Opfer fielen. i
Der Sturm, der Samstag während
des ganzen Tages in ganz Großbritanien i
wüthete, hatte Sonntag noch nicht aus
getobi. Es trafen ununterbrochen Nach- ;
richten von Schiffbrüchen ein. Der;
»Vulture« und die »Bessin« kleine Dam- s
pser, welche irn Hasen von St. Jveg ans
der Cornischkiiste Zuflucht suchten fingen
an ihre Anker zu schleppen. Beide ga
ben ein Nothsignal, allein es war un
möglich, in dem schrecklichen Wetter ihnen
Hilfe zu schaffen. Sie wurden ans
Ufer gebracht und nach rweiftündiger
hattet Arbeit wurden die Mannschasten
durch Nettungsseile von der Küftenbe
wachung und einigen Fischern gerettet.
Die Dampfer wurden von dem ungeheu
ren Seegang zertrümmert, der die ganze
Samstag Nacht und Sonntag Morgen
über sie hinwegging. Jede Spur der
beiden Dampfe-: ist verschwunden
Die Bewohner der Dritten-Inseln bei
der Nordkiiste von Schottland ha
ben schrecklich ausgestanden Es wur
den zahlreiche Häuser ihrer Dächer be
raubt, Mauern und Scheunen wurden
umgeweht und Heuschober wurden von
den Feldern weggeboben und in’s Meer
Ohinausgeblafem Das Packetboot »Dis
pony« riß sich von seinem Landungsplatze
los und wurde seewärts getrieben. Es
ist seitdem verschwunden. Die ganze
Pflanzung von Dunbrath Castle in
Caithreß, der nördlichften Grasschaft
Schottlands, wurde ganz zerstört.
Sonntag Morgen bemerkte man Noth
signale an einem Schiffe auf den Gnad
win Sandbanken an der Küste von
Kent. Die dortigen Fischer machten
wiederholte Anstrengungen, das Schiffs
mit Rettungsbooten zu erreichen, jedochi
ohne Erfolg. Bei Holyhead, an der
Küste von Wales, waren sechs Schiffe!
auf den Strand. Vier derselben gingen «
in Trümmer-. Sechs andere Schifiei
hatten Nothsignale aufgehißt. Fiel
Küste von Yorkshire ist ganz mit Schiffs-: l
trümmern bedeckt. Bei Whitdy stram I
deten während der Nacht drei Schiffes
nnd gingen in Trümmer Die Leutei
wurden gerettet Die Etmrsionsdani
err Tern und Schwan, Ielche in Win
den-er Lake m der Grafschaft Lancafter
vor Anker lagen, als der Sturm los
brach, rissen sich vor Tagesanbruch los
nnd sanken beide. Auf der Höhe von
Winterton, in der Grafschaft Not-foll,
sank ein Schoaner und fünf von der Be
niannnng ertranken. Depefchen aus
Hacke melden, daß die Küste der Nor
mandie schlimmer als seit Jahren gelitten
hat. Viele Menschenleben sind verloren
gegangen. Der Dienst der Cum-warn
pser ist gänzlich eingestellt. An mehre
ren Punkten der Küste ist das That-w
meter rasch gefallen und die Sturmwind
haben ungeheuere Schneemassen zusam
mengethütmt. Jn einem Schneehaufen
bei Portsmonth wurden zwei Soldaten
erfroren gefunden.
Eine Depesche aus Milford bestätigt
den Bericht des Kapitäns des Dampfers
Killarney, daß es der Dampfer Helvetia
von der Nationallinie war,den er Sams
tag zehn Meilen von Milford in’s
Schleppian zu nehmen versuchte. Auf
die Nothsignale der Helvetia kam das
Regierungs-Taglia« Sturm Cock herbei,
welches sie in’s Schlepptau nahm nnd
nach Milfard in den Faer bugsirte.
Dort liegt sie jetzt vor nker mit ihren
500 Zwischendeckspassagieren an Bord.
Die Ueberlebenden der amerikanische-i
Barke I. C. Bean, welche an der Küste
von Danegaleya scheiterte, sind die Ma
trosen Farnwps nnd Halsirom Der
amerikanische Conful in Belfast wird
flch ihrer annehmen.
Ist
Eine große Menschen-nenge versam
melte sich an den Docks in Liverpool, um
die Ankunft des Dampferg »Lucania«
zn erwarten. Der Dampser traf jedoch
erst Sonntag Morgen ein· Die letzten
Passagiere verließen den Dampser um 2
Uhr Nachmittags-. Mehrere derselben
waren schwer verletzt. Die ,,Lucania«
war in der Mersey geschleppt worden,
der voll von Schifsstrümmern ist
Der britische Dampsek ,,Sagamor,«
der am 7. November von Besten abfuhr,
befindet sich im Mersey. Er ist hart
mitgenommen Die Osfiziere sagen,
daß eine Menge des an Bord befindlichen
Viehs verendet ist oder während des
Sturmes geschlachtet werden mußte.
Das Schiff, welches in der Freitag Nacht
bei Sand End Bansshire angeblich un
tergegangen ist, war wahrscheinlich der
Dampser ,,Marneh. « Die aus 15
Köpfen bestehende Bemannung ist wahr
scheinlich ertrunken.
Ein 40 Tonnen schwerer Krahn, der
zur Vollendung des Hasens von There
menth benuyt wurde umgeweht und die
Hasen-Heere zu einem Betrage von Böo
000 beschädigt
Der Canaldampser «Faam« fuhr von
Ddser nach Calnts ab, ehe die Company
die einstweilige Einstellung des Camil
dienstes angeordnet hatte
Der Faam erreichte den Hasen von
Caceis nur mit äußerster Schwierigkeit
Die Ossiztere zä lten 29 Wrackz, zuweist
biete, an der 12 Meilen langen
Graselines und Tale-it
W Mk npihe des Pier-s und der
incalaii see weggespült
M sehr als M Fuß des Viert waren
etc IesV-Of strich-Indem Der
sah ani, als M er von einem
seht Ieise-. Ueier
l
VIII-faktisch salais nnd Uni
Wes-Ma- Las-s
«-,—q-»«
ZU
Die Beniamrnng der Barke Johanna
Marie, welche bei Dungeneß sank, ret
tete sich, als das Schiff unterging, in
die Takelage. Sie waren der vollen
Wuth des Sturmes ausgesetzt, und ihre
Lage war eine schreckliche Das Leben-B
rettnngsboot von Diver, obgleich die
Befatzung desselben den ganzen Tag ihr
Bestes gethan hatte, um gefährdeten
Fahrzeugen beizustehen, machte den Ver
such, die Leute ans der Takelage zu ret
ten; aber es gelang ihnen erst eine nach
Dunkeln-erden, die Unglücksfcene zu er
reichen. Die See ging fo hoch, daß es
für das Rettungsboot eine Unmöglichkeit(
war, dem gefunkenen Schiffe nahe zu
kommen, und deshalb wartete die Mann-f
fchaft den Anbruch des Morgens ab, zu(
welcher Zeit sich der hohe Seegang etwas
gelegt hatte. Dann wurden siebeni
Schiffbrüchige, welche vor Erschöpfung!
dem Tode nahe waren, in das Boot gest
notnnienz viere derselben waren währendj
ver Nacht aus der Takelage in die Seel
gefallen und ertrunien. Als das Ret- I
tungsbooi nach Dauer zurückkehrte, !
wurde es von der Menge, welche die
Rückkehr desselben erwartet hatte, mit
enthufiastifchem Jubel empfangen. ;
Von allen Theilen wurden Helden-J
thaten der Befatzungen von Rettungs-s
bsoten und der Küstenwächter genieldet,»
und nur ihnen ift es zu verdanken, daß
dem furchtbaren Sturm nicht noch viel
mehr Menschenleben zum Opfer fielen.
Pollttsche siebenten-tm
Zu den merkwürdigsten Erscheinungen
in der amerikanischen Politik zählen die
sogenannten »Oss Years,« die man
wohl am passendsien mit »Nebenjahren"
bezeichnen kann· Unvermeidlich, roie
Tag nnd Nacht, folgt ans einen großen
Sieg einer der Parteien im nächsten
Jahre eine entschiedene Reaktion. Tie
Wagschale, welche in einem Jahre stark
niedersinkt, steigt im nächsten wieder.
Jn den Jahren gleich nach dem Kriege,
als der Süden sich noch unter der Melan
struktion befand, und daselbst keine freien
Wahlen stattfinden konnten, war der
Rückschlag weniger augenfällig Aber»
selbst damals schon schwankten die Mehr
heiten der herrschenden Partei ganz be
deutend. ;
Beginnen wir mit der Mitte des Jahr
hunderts, so finden wir, daß in 1848
die Whigs den Präsidenten Taylor er
wählten. Jn 1850 erlangten die Demo
kraten eine Mehrheit im Congressr. Jn
1852 erwählten die Demokraten den
Präsidenten Piercez aber zwei Jahre da
raus besand sich die nämliche Partei im
Congreß in der Minderheit gegenüber
einer ans verschiedenen Schattirungen
gebildeten Opposition. Jn 1856 er
wählten die Demokraten den Präsiden
ten Buchanan, und in 1858 hatten die
Republikaner zum ersten Male eine
"Mehrheit im Repräsentantenhansr.
Jn 1860 wurde Lineoln, der erste re
pnblikanische Präsident gewählt, aber
zwei Jahre daraus, bei den nächsten
Nationalwahlem zeigte sich schon, trotz
»der Kriegsftimmung, eine sehr starke
Reaktion. Jn den folgenden Jahren des
Krieges nnd während der Rekonstrukiion
trat der Rückschlag ans bekannten Grün
den woniger schroff hervor.
Jn1872 wurde Grant zum zweiten
Male zum Präsidenten gewählt, aber
1874 erlangten die Demokraten einen
Sieg in den Congreßwahlen. Tilden
wurde 1876 von den Demokraten als
Präsident gekühlt, aber bekanntlich
Iwnrde er nicht inangnrirt. Zu gleicher
jZeit hatten die Demokraten eine Mehr
heit im Hause Jn 1878 dagegen er
irangen wieder die Repnblikaner entschie
sdene Siege.
Und so ist es, wie den meisten unserer
’Leser noch persönlich bekannt sein wird,
auch seither immer aus und nieder gegan
gen. Thatsächlich ist, mit Ausnahme
weniger Staaten, das Wahlresultat
tüberall im Vorauiunberechenbar. Viele
jder Staaten mahen sogar gan; riesige
Schwenkungen M rechts oder links.
TSo erhielt dekanW 1880 Garsield im
Staate N e w Y ork eine Mehrheit
von 21,000 Stimmen, während zwei
Jahre darauf daselbst Cleveland mit
193,000 Stimmen Mehrheit zum
Governor gewählt wurde. Dagegen er
hielt derselbe in New York 1884 als
PräsidentsehaftS-Kandidat nur 1047
Stimmen Majorität. Jn 1888 gab
New York für den republikani
sch e n Präsidenten 21,000 u n d für
den demokratischen Governor
lkt,000 Mehrheit. Jn 1892 belief sich
die demokratische Mehrheit auf 43,000
Stimmen und heuer liegen dort die
Demokraten unter einein Erdrutsch be
graben.
Aehnlieh haben die Majoritäten der
Parteien in New Jersey geschwankt, und
in den letzten Jahren auch in Pennsyl
oanien, in einigen Neu England Staa
ten, Wisconsin, Jllinoig und Joioa.
Eine die Verhältnisse im einzelnen
vollkommen deckende Erklärung dürfte
sich für diese Erscheinungen kaum finden
lassen. Einem augenblicklichen Impulse
folgend, reißt die Volkskraft das Beste
hende nieder, um eine Aenderung herbei
zuführen, und dabei wird auch das be
stehende Gute nicht gesehont, wie die
jüngste Wahl in Jan-a gezeigt hat.
(Daoenport Demokrat.)
Jin Schmerz.
»Aber, Freund, toie kommt ei denn,s
daß Du betrunken distfl Du lebst doeh
sonst so Inaßlsf —- «B-ll meine Frau!
krank geworden ist, suche ich unseren
Doktor-, nd da Hin ich seht schon iin
We gesess- nnd hak
WW ..
f sie-use onna-emai- see
J Meisters Landen in
presst-.
Bussalo, N. Y» 17. Not-. Jn dem
sensationellen Klagesall der Trusteeg der
Empire State Sovings Bank gegen die
gewesenen Trustees der zu Grunde ge
gangenen National Saoings Bank we
gen Erlangung von 8438,000, welche
Summe durch den Kassier der letzteren
Bank, Edward T· Dann, unterschlagen
worden ist, hat Richter Lambert in der
Supreme Court eine Entscheidung abge
geben, die in allen Punkten zu Gan-.
sten des klagenden Theiles lautet. I
Dann, der bekanntlich gestorben istJ
ehe er wegen seiner llnterschlagungeni
prozessirt werden konnte, stand seiner!
Zeit in großem Ansehen und war eins
prominentes Kirchenlicht, bis im Junis
d. J. die Entdeckung gemacht wurde,daß;
er nicht nur Unterschlagungen begangen
hatte, sondern auch daß diese sich uuss
fast eine halbe Million Dollars bezisfenj
ten und sich über einen Zeitraum von 201
Jahren erstreckten. Nach seiner Verhaf-!
tung lieferte er Licio-Wo wieder aqu
und starb bald nachher-. Der Buchhabs
ter der Bank, W. N. McCredie, der
auch 225,000 gestohlen hatte, wurde zu
fünf Jahren Gefängniß verurtheilt
Nach dem Zusammenbruch der Bank kam
mit Genehmigung des Bank-Departe
ments des Staate-I ein Arrangement zus
Stande, durch welches die Bank reorga-’
nisirt wurde und neue Beamte erhielt. ;
Die neuen Trusiees machten dann Na-j
mens der Depositoren eine Klage anhört-;
gig, um von den alten Trusteeg diel
Summe der unterschlagenen Gelder wie
derzuerlangen, auf den Grund hin, daß
die llnterschlagung nicht möglich geme
sen wäre, wenn die alten Trustees ihre
Augen geöffnet und sich um den Ge
schäftsstand der Bank bekümmert bät-L
ten.
RichterLambert hat nun eine Entschei
dung abgegeben, wodurch die verzögern
de tsinrede der Beklagten abgewiesen undi
die alten Trustees sür den Betrag der
Unterschlagungen Tantr’s haftbar ge
macht werden« Er stellt sich dabei aus
den Standpunkt, daß die Truftees sür
die Folgen ihrer Nachlässigkeit finan
ziell verantwortlich sind. Den Antrag,
die Hinterlassenschzst Dann s als die»
eines Mitbetlagten zu behandeln, hat er
abgewiesen. Die Beklagten haben die
Kosten des Verfahrens zu tragen. i
i
l
(
i
i
Das Ende des schienst-aber
Ausstandeo ln England.
i
i
i
Endlich ist durch die Vermittelung desi
Carl Roseberry, des englischen Ministerj
des Auswärtigen, zwischen den englischen
Kohlengrubenbesitzern und Kohlengräz
i bern ein Friede zu Stande gekommen,
unter dessen Bedingungen die Arbeit in;
allen Gruben sofort wieder ausgenomH
men werden wird.
Diese Bedingungen sind, daß die Koh
lengräber bis zum l. März den vor demj
Ausstande gültigen Lohn erhalten. Ein
iaus se vierzehn Grubenbesihern und Ar
beitern bestehendes Schiedsgericht soll ams
M. December zusammentreten, um dies
Lohnscola festzustellen, welche nach dem»
1. März 1894 gelten soll. Das Schieds
gericht soll einen Vorsiher wählen, dem
Iim Falle von Stimmengleichheit die aus-«
kschlaggebende Stimme zustehen wird, ist
ses aber nicht tm Stande, sich über ihn zu
einigen, so soll der Sprecher des Hauses
der Gemeinen den Vorsiyer nennen.
Dieses Schiedsgericht soll nicht nur über-«
die zunächst zu vereinbarende Lohnscala,
i
i
i
sondern auch in Zukunft über Lohn
s Streitigkeiten zwischen den Besitzern und
Arbeitern entscheidet-.
» So endet dieser Riesenausstand, wel
’cher dem englischen Volke wahrscheinlich
mehr gekostet hat, als seine Verluste in
ssrgentinien und Australien, und der je
kdensalls über einen großen Theil seiner
Bevölkerung entsehliche Noth gebracht
hat. Gesiegi haben zwar die Arbeiter
und ihrer Standhastigkeit troh aller
Qualen, welche der eigene Hunger und
der Jammer ihrer Familien ihnen be
ireitete, gebührte der Erfolg; aber die
iVerluste, die sie selbst erlitten, werden
s sie nie wieder einholen können.
i Wie oiel Noth, wie viel Elend hätte
serspart werden können, wenn gleich zu
dem Schiedsgerichte gegrissen wäre.
Aber so sind einmal die Menschen; sie
müssen immer ersi durch Schaden klug
werden
Lobenswerth.
Wir theilen dem Publikum crgebenst
mit, daß wir seit Jahren De. Rings
New ljiscmerz Tr Rings Lebenspik
ten und Bucklens Aniica Salbe und;
Electrie Bitterg verkauft haben· Keinei
anderen Medikamente haben so reißenden
Abgang gefunden und so vollständige Zu
friedenheit gegeben, als diese. Wir zö
gern keinen Augenblick, diese Waaren zu
garnniiren; falls sie nicht zufriedensiel
lende Resultate ergeben, zahlen wir den
Kauspreis zurück. Diese Medikamente
empfehlen sich durch ihren eigenen Werth
II. Wileor, Apotheke
W
Unsere Zeit kennzeichnet steh da
durch,daß stekeine Zeit hat.
I- s
O
i
!
l
i
Sommce Erfahrungen, solange du
sie nicht nöthig hast.
I
I
Man iß nie unzufrieden-: seit Unde
m, als W mir mit sich felbfl unzu
Mssss ist
·
· - «—--—
Mel Darin sent sum.
, .
F Washington, ts. Nov. Es ist merk
würdig, mit welcher Sorglosigkeit Re
dakteure großer Zeitungen manchmal in’s
Blaue hinein schreiben, und dies zeigt
sich besonders häufig in Dingen, welche
national-ökonomische oder Finanzsragen
betreffen. Da weiden mit großer Ge
müthsruhe Behauptungen aufgestellt,
sür welche nicht die geringste Begründung
vorliegt, uud das Publikum, welches na
türlich not-aussetzt, daß der Verfasser
des Artikels mit dem oon ihm behandel
ten Gegenstande völlig vertraut ist, wird
dadurch in wichtigen Fragen irregeführt.
Ein Beispiel dafür bietet ein Artikel
über »Unser Silbergeld-« in der »N. Y
World« vom lö. November. Der Ber
fasser giebt da eine Uebersichi über die
Silberprägung unter den verschiedenen
Münzgesetzen seit 1794 und erklärt im
Palain seines ArtikelsI »Die meisten
Exlbczrsclla:5 sind geschlicheg Zahlung-?
mittel (Legal Tender), aber die unter den
Gesetzen von 1887 und 1890 geprägten
sind es nicht. «
Wäre diese Behauptung wahr, so wür
den alle seit 1887 geprägten Silberdol
lars kein gesehliches Zahlungsutittel sein«
insgesatnmt also etwa 8168,000,000
von den überhaupt geprägten 8427,000,
000. Das ist absurd, und der Schrei
ber jenes Artikels hätte sich leicht genug
davon überzeugen können, wenn er sich
nur die betreffenden Gesetze angeschaut
hätte. Zunächst giebt es gar kein Prä
gungsgesetz von 1887, und es können
also unte« einein solchen auch keine Sil
berdollars geprägt worden sein. Das
Vland-Allison-Gesetz von 187A, welches
die Prägung von Standard-Silber-Dol
lase- wieder anordnete, nachdem deren
Tetnonetisirnng in l873 dekretirt war,
verleiht diesen. nicht aber den Trade
Dallars, die eine Zeit lang gesetzlicher-l
Zahlunggniittel gewesen nnd welchen die
se Eigenschaft durch das Gesetz vom 22.
Juli 1876 ausdrücklich abgesprochen wor
den« den Charakter als Legal-under
Geld Es heißt in jenem Gesetz-: Die
se Münzen (die Standard-Silberdollars
von 412-.!- Gran Standard-Silber), so
wie alle zuvor geprägten Dollars von
gleichem Gewicht und Feingehalt sollen
zum Betrage ihres Nominalwerthes für
alle Schulden und öffentlichen Abgaben
gesetzliches Zahlungeinittel sein, wenn
nicht kontraktlich andere Bestimmungen
getroffen sind. « Diese gesetzliche Anord
nung ist niemals widerrufen worden.
Das ShertnamGeseh vom l4. Juli
1890 widerruft nur sooiell vom deni
Bland-Allison-Gesen, ,,wie den wonni
lichen Anlauf oon Barren - Silber
und dessen Prägung in Silberdol
lara« anordnet. Mithin bleibt die Ve
stimrnnng, welche den unter denr Gesetz
oon 1878 geprägten Silberdollars die
Eigenschaft als gesetzliches Zahlungä
mittel verleiht, in Kraft. Der jüngst
passirte Widerruf des Sherinan-Ge
seyes endlich bezieht sich lediglich auf die
Silberankäufe unter diesem Gesetz und
berührt die geprägten Silberdollars ab
solut nicht. Die Silber-(5ertifikate sind
kein gesetzliches Zahlunggntittel, da man
aber nur an’s Schahamt zu gehen braucht,
um sich Silberberdollars dafür einzu
rvechseln, so sind die Certifikate für alle
praktischen Zwecke natürlich gerade fo
gut, wie die Dollars selbst, und dabei
viel bequemer im Verkehr. Also, alle
Standard-Silberdollarz sind gesetzliches
Zahlungsuiittel in allen Beträgen; Sil
berscheidernünzen bis zu Beträgen von
fünf Dollars und Mittel-, sowie Kupfer
münzen bis zum Betrage oon 25 Cents.
Möge sich also Niemand durch solche
»Jinanz-Autoritiiten«, wie den Schreiber
des erwähnten »World«-Artikels, irre
leiten lassen, jeder Silberdollar, gleich
gültig, wann er geprägt (Trade-Dollars
natürlich ausgenommen), ist gesehliches
Zahlungsinittei. (N. Y. Staatsztg.)
Eingehen-h
Servard, Neb., H, Nov. litt-Iz.
Geehrter Herr Redakteur!
Erlaube mir etliche Zeilen an
Sie zu richten, —- wir sprechen eben ge
rade von den Correspondenzen des
Seward’er S ch u l z.
Da nun Alle gerade wie ich Ihre
werthe Zeitung, seitdem genannter Herr
Schulz nichts mehr von sich hören läßt,
nicht mehr so interessant finden, so möchte
ich Jhnen rathen, dasz Sie Schutz be
wegen werden, weitere Correspondenzen
einzuschickem denn von Cleveland, Vis
marck und Kaiser Carl V. war sehr in
teressant zu lesen.
In der Umgegend von Seward sind
noch viele, die mit dein Aberglauben be
haftet sind, daß die alten Weiber noch
das Hexen verstehen.
Was meint unser Schutz dazu? Wei
den selbige noch geröstet2
Mit dein besten Wohlbesinden grüßt
unsern hochlöblichen Schuster, (sollte bei
seinem Leisten bleiben) ·
Euer
C a r l M o o r e.
Ein neues Fest.
A: » hr Nachbar, der Schnittwaeu
renhäsd er, hat wohl schon unzählige
Male Pleite gemacht?«
B: »Gut-ist« Wenn der noch ein
paar Mal tin-wirst, dann seiest er seinen
silbernen BankeeotW
Höchstes Zaetgesiihl.
«.. ·Jth sage Ihnen, meine Frau hat
soelnseichei Oemtlth, daß sie
niOt ein-tat its sie-de ist, ein Ei
hart II siehe-il
-·. ---...
t- ——1
sie m m- mm ein«-im per-W
Sie hat doch onfl ein gutes Herz,
Das ungern anden verlehtz
Doch furchtbar grausam wird sie stets,
Wenn Lie sieh Yam Piano seg.
Dann aut m t wüthendek ewalt
Sie aus die armen Taste-i ein,
Und immer stärker l lügt sie zu, «
Je lauter die vor S met-sen schret’n;
Und undartn e ig, ohne Grund,
Tritt te mit z ii en das Pedal,
Die s wa en Saiten stöhnen dumpf,
Sie a tet och nicht ihrer Qual.
Sie la t nicht nach, sie drückt noch mehr,
Sie gönnt den Tafien keine Ruh’.
Das Jammern, Stöhnen rührt sie nicht
Jtn Gegentheil: Sie singt dazu.
Zum Fortkommen in der Welt ge
hört viel Beherztheitund noch
mehrHerzlosigkeiL
I
s
I
K i n d li ch.
»Vater, rathe ’tnal, was wir heute zu
Mittag bekommen —- es fängt mit einem
»R« an! « —- ,,Rindfleisch?« —- ,,Nein! «
— »Riiben?« —— »Nein!" — »Nati
ilade?« —- «Nein!« —- ,»’(a, dann weiß
sich-s- uichm — »Es-new
1 . -
’ «
Q u it t?
i Herr Kandig, ein reich gewordener
;Kolonialwaaren-, nebst Wein-, Tabak
Tund Cigarren-Händler, hat an den Ne
jftaurateur Panfchmann eine Forderung
svon 70 Mark, die er aber troh eifrigen
Wiahnens nicht beitreihen kann. Schließ
Llich kommt er auf den Gedanken: Wol
Hlen’s absausen! Mit ein paar Freunden
geht er zu Panschmann in die ,,süße
Hei-noth« nnd läßt Seit ansahren, eine
Flasche nach der andern. Als er merk
te, daß die 70 Mark voll sind, rust er:
»Du, Panschknann!« —«Jawohl!« .
,,Wie viel hab’ ich?« —- »Siebzig Mark! «
— »So viel bisi Du mir ja schuldig!«
—- »Jawohl!« —- ,,Dann sind wir also
quitt!« —- ,,Jawohl!« — »Der Seit
war aber gut!·.. Sag« ’mal, wo hast
Du den her?« — »Den half ich von
D i r ’rüberholen lassen!« —- ,,Wo’. .?
A n seh reiben lassen?!!« —- »Ja
wohlf«
Oeffentliche Auktiom
Ich werde aus öffentlicher Aultion
auf der Neufrer Rauch, it Meilen nörd
lich von Toniphan, an der Road zwischen
Grund ngand und Toniphan, am Mitt
woch den 29. November 1893 das sol
gende Vieh verlaufen:
25 Milchlühe, lO zwei Jahre alte
Heisa-Z, 15 ein Jahr alte Hetsers,
15 einjährige Stiere, zwei Shim
bornVullen,l Galloivay Balle, 17
Kälber-, 20 Wallache und Stuten, im
Gewicht von Hm bis 1200 Pfd., I
cflyde Hengst, 4 Jahre alt, l Zucht
Traber-Hengst, sl Jahre alt. Ferner l
Heustacker, 1 Henrechen, beinahe neu; l
Grasniäher, beinahe nen; 2 »Hm-»F
Nechen; l Epringwagen, ts Buggieg,
2 Heizöfen, l Kochofem 75 TonnenHen
(wird in kleinen Partien verkauft), nnd
viele andere Artikel, zu zahlreich um an
zuführen
Ter Verkauf beginnt unt to Uhr Vor
mittasz
Freilunch Mittags.
Bedingungen: Ein Jahr Zeit gegen
gute Sicherheit sür alle Summen über
Pto. Jakob Wintemute,
Eigenthümer
Dumoristisches
—
findet Ihr nirgends mehr und besser als
in dein
Fliegendc Blätter
Kalender für 1894.
Derselbe kostet nur 30 Cents und ist zu
haben in der Osfiee dieser Zeitung.
warnt-gericht.
Grund Jölmtp.
Wetzen. . Ort-Du .................. BUT-Hm
Hafer. . .. « ................... si.18
Uom . . .. « Igeichält ............ 0.23
RoggesL . » ............... CAN-Lin
Werer » ............. ».25——4).:30
Vuchsveieen » ................... 0.40
Kaktofje n , .................. 0.t40
Butter · .pe1«11sd .................. 0.22j
Schinken ,, ................... 0.174
Speck « ......... . ......... 0.17j
Met» .per J. hd .................... 0. 20
büht1er.,, ..................... 2 .00
ggweineU pro 100 Pfd ....... 4.2-5— 4 50
lachtvieh. ,, ...... 1.50—· L. 50
Kälber fette, pro psd ................. Z
C h i c a g o.
Weizen ....................... syle
Rossen ............ . .......... 464
Netste ........................ Bis-M
Hafer ......................... 27
Uokn ......................... 35
Flachsiamcn ................... UM
Aqrgoiieln ..................... 65
Butter ........................ 21—27
mer .......................... W
Gänse ........................ III-C
als ......................... Hi
Kühe und Helfer ............... 1. 25——2. 50
Stiere ....................... s. 50--z.00
Kälber ........................ 2 50—5. 35
S wein-, .................... ö.25—-5.50
S ass, ....................... 8.00—4.-30
Süd-Dittisha.
Kühe ........................ 1.25—-2.50
Stiere ....................... s. 00—-4.50
Kälber ....................... 2. 50—-4 50
S weine ..................... Toll-TM
cfe ........................ 1.7H 00
Lämmer ...................... s.00 400
Einsiedler-Kalender
20 Gent-.
m o. speis- eins-.
Der größte« Frachtdampfer
der Erde tief letzt in unter dein Namen
»Cevie« fllr die hite StariLmie vorn
Stapel. Das Schi besitzt bei einer
Länge von 500 Fu 14,089 Tonnen
Gehalt. AUÄ seinem Hauptdcck sollen
800 Stück ieh untergehen twerden,
während ans dem oberen De sich per
Imanente Stallungen siir 20 Pferde be
ksinden. Wenn der Dampfer, so er
Iwähut ein englisches Blatt, im Kriegs
sfalle emiethet würde; so könnte er durch
die esärderung von Pferden und
Kriegsmaterial unschääbare Dienste lei
sten. Die englischen rsolge im Arun
»kriege seien damals wesentlich von der
sTii tigteit der amerikanischen Clipperi
Ischi e abhängig gewesen, die man da
jma S zu gleichem Zwecke gemiethet.
! Einfluß des Waldes auf
’die Gesundheit. JnderFestung
JGermersheim in der Rhein falzwiit ete
Jfrüher dad Wechselfieber Po arg, aß
ivon einer Besatzung von 6000 Mann
jim Jahre 1859 volle 56 Prozent er
’kraukten und die Sterblichkeit wä rend
der Jahre 1854 bis 1863 durchs nitt
lich 35 Prozent betrug. Seitdem man
»aber angefangen hat, die Festung mit
einem lünstlichen Wald zu umgeben,
indem man Wälle, Glacis und edeclte
Gänge dicht mit Bäumen bepfanztr.
haben fich je t die Verhältnisse so be
deutend gebeskerh daß die Sterblichkeit
sich nur noch auf 1 Prozent beläust.
Die Unterschrift des ersten
M u w u m p « ist, wie die »Hutt
iord T mes« behauptet, in der Staats
iicherei von Connecticut unter einer
Besitziibertragungs-Uriunde von Jn
dianer-Ländercien zu finden. »Mitg
womp,«« wie das Wort dort zweifellos
richtig duchstabitt ist, bedeutete in der
Jndianrrspmchc »Grofzer Jndianer«——
tapferer ttricger, Anführer, höchstem
gesehener Wun- Der Eingangs er
wähnte »Mngwomp« war ein »Oaga
more,« d. h. sinnig oder Häuptling der
Connecticut-Judicium welcher eine be
sonders hervorragende Stellung ein
nahm.
Die To esi und Nachtlänge
tann man it leicht ohne alle anderen
Hilfsmittel als eine richtig gehende Uhr
jederzeit ausrechnen: wenn man die
Stunde des Sonnenaufgangs doppelt
nimmt, weiß tnan die Länge der Nacht,
während die Verdoppelung der Stunde
des SonnenunteFangs dte Tatiislttnge
ergibt. Also z. . Aufgang 7 de mal
2=14 Stunden Nachtlängez Unter
gang 5 Uhr mal 2=10 Stunden Tu
gestttnge ec.
Pudthalcnder
siir 1894.
i
:LZ-··«’Schöner als je ausgestattet und
wer lachen will, sollte diesen Kalender
kaufen. Nnt 25 lsentg im ,,Anzeiger
nnd Herold.«
Notions
und Fancy Waaren.
—.—-—
Wir eröffnen soeben unieJe Feiertags
Waaren hierin und da we en den schlechten
Zeiten diese Sachen sehr illig sind, müßt
schi- sie sehen.
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Ase» ie lör. Feine gestickteF3» Mc
schentü er, waren 4:tc., iehi M »
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dötidern mit goidenem silbernen und Peti
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hieriiir sind von 81 bis N.
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