Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, November 17, 1893, Page 2, Image 2

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    stand Island
Anzeiger und Herold.
stand Manch Nebraska.
cis-is un Weißen dasse.
Zur Zeit, da die Ermordung des
Bürgermeisters Harrison von Chicago
durch den Crank Prendergast gewisser
maßen noch in Aller Mund ist, dürften
die Ausführungen eines hervorragenden
westlichen Blattes iiber die sonderbaren
Menschenkinder, welche von Zeit zu Zeit
das Weiße Hans in Washington und
die Jnsassen desselben heiinsnchen und
durch ihr Gebahren ein unheiinliches
Interesse erwecken, am Platze sein.
Das Blatt schreibt: Das Uebel der
Crants ist nachgerade so schlimm ge
worden, daß die Person Grover Eime
lands mit Vorsichtsmaßregeln umgeben
werden mußte, wie man sie bisher im
Exekutive Mansion n.cht gekannt hat.
Im verflossenen September haben sich
im Durchschnitt wenigstens zwei Narren
tä lich in’s Weiße ans einzudräiigen
gesucht. Die große iehrzahl derselben
war harmlos, einige aber gehörten zur
unheimlichen Gattung, wie z. B. der
welcher behauptete, der Präsident sei ein
Usurpator und er wolle ihm das sissort
im Zweikampf mit Pistolen beweisen.
Die erwähnten Borsichtstnaßregeln sind
übrigens so strenge, daß es einem Ber
riickten so gut wie unmöglich gemacht
wird, in den Dunstkreis des Präsiden
ten zu gelangen. Die erste Prüfung
muß jeder Besucher beim T ürhiitet
passiren. Kommt diesem ein Uemder
verdächtig vor, so srägt er ihn nach sei
nem Begehr, und da der Verritckte sich
fast allemal durch sein ausgeregtes We
sen verräth, so gelingt es fast keinem
einzigen, das Innere des Weißen Hau
ses»zu«betretenz
- - - S-«
Wcllusl cV kluccu Bluts-» Uclul Chal
steher und beim Kapitän der Wache vor
beizukommen, der atn Fuße der Treppe
seinen Posten hat, und gelangt er bis
zur Thiir der Gemächer des Präsiden
ten, so hat er noch ein Rigorosuin zu
bestehen, den Blick des großen Lösslen
Wer ist Lössler? Lässler wiegt ein
ganzes Heer von Prätoriauern aus, to
geschickt, umsichti und energisch ist dieser
Leibgardist Sr. xeellenz. Er hat Aus
trag, nur Mitglieder des Kabinetts vor
ulas«en und darnach handelt er. Kommt
ihm emand verdächtig vor, dann weist
er den Besucher an Mr. Thurber, den
Prioatsekretär des Präsidenten. Neben
Lössler steht ein ersahrener Polizist
Namens Dann-, dessen spezielle Aus
gabe es ist, den Crants aus die Finger
zu sehen. Dieser ViseEerberus ist ge
"sährlich und konnte unter Umständen
losgehen, denn er trägt einen geladenen
Revolver bei sich und zwar nicht als
Spielzeug
Der Prioatsekretär Thurber hat an
manchem dem Präsidenten zugedachten
Besuch eine harte Nuß zu knacken, ent
ledigt sich aber seiner Aufgabe mit Kon
rage und Takt ; als letzte Rettung sieht
ihm die elektrische Klingel zu Gebote,
welche im Nothsalle im Nu ein halbes
Dutzend starker Arme herbeizaubert
Da kommt neulich ein Mann und will
Herrn Grover sehen. »Meine Nach
barn haben sich verschworen, mich um
zubringen,« sagte der Fremde. »Nur
wenn ich zum Posttneister meiner Stadt
ernannt werde, kann diese Verschtoärung
oereitelt werden« Mr. Thurber hat
eine glückliche Idee. »Ganz richtig,«
sagt er, »ich begreise Jhre Lage. Was
Sie jeyt thun müssen, ist, daß Sie Ihre
Papiere einreichen. Dann reisen Sie
nach ause und erzählen überall, daß
sich hr Gesnch in den Händen des
Generalpostmeisters befindet. Dann
werden Sie Ruhe habeu.« Der Crant
war entzückt und reiste ab.
Schlimmer war der Fall, wo ein
Schwarzer spät Abends im Weißen
Hause erschien und dort erklärte, er habe
alle möglichen schrecklichen Dinge in sei
nen Stiefeln, speziell Ratten, Eidechsen
und Schlangen und der Präsident sei
die einzige Person, die ihm helfen konne ;
deshalb mässeerihn sofort ehen. Diese
Geschichte erzählte er dem Stapitän der
Nache, der ihn an die srische Lust setzen
wollte. Da machte aber der Wolltops
einen solchen Lärm, daß es der Arme
von sechs starken Männern bedurfte
um ihn ans die Polizei zu bringen. Ein
weißer Narr ersYen kürzlich Abends
zegi Uhr, riß die hüte aus und schrie:
» as ist mein Haus, hinaus mit Euch«
Diese Leistung wiederholte er nnd dann
wurde er gefaßt. Er sitzt se t in einem
eigentll en Narrenhanse. ine hübsche
Ueberra chung wurde eines Abends
Perrn Harrison zu Theil. Ein Crant
letterte über das eiserne Parkgitter,
ging nach der Veranda, auf welcher der
Prnsident inGesellschast eine-J Freun
des saß und setzte sich in einen Lehn
stuhl neben den ersten Beamten der
Republit. »Er habe mit dem Präsiden
ten über wichtige Geschäfte sprechen wol
len," sagte er später.
Gibt es im Weißen Hause einen Em
pfang oder ein Fest, so stehen stets sechs
starke Männer bereit, um unwillkom
mene Eindringlinge abzuhalten. , wei
derselben halten sich in nächster stäh
des Präsidenten und fassen Jeden it«
Unge, der Herrn Grover die Hand
schütteln will; nnd sollte der Betref
ende die leiseste verdächtige Bewegung
machen, so würde er sofort gesaszt wer
den. Eines Abends-, als ein glänzendes
Fest Schenken von erren in prachtvol
len Unisorwen nnd « sarnen in Ballaw
ägen versammelt hatte, bemerkten die
» " n eine «Frau,« die sich verdächtig
benahm. Aus die Section gebracht und
nntetfuchh stellte es sich heran-, daß die
Me« eigentlich dem stärkeren Ge
.- Mem-We Unter them Set
-; Ochse-. -
Wiss-wess
l; 1
steht ans religiöe liebergeschnappten.
So brachte neulich einer eine große
Schachtel in’6 Weiße Haue-. Gefragt,
was dieselbe enthalte, erklärte er, sie
berge die beste Religion, die,«es bisher
gegeben habe. Andere kommen wieder
um großartigen war-en uno Vyenrnns
en. So kam einmal zum Präsidenten
rant eine Frau Namens Thurston
mit einer Schenkungelurknnde die dem
General den ganzen Staat Maine als
Eigenthum verschrieb. Er sollte der
Geberin nur eine kleine Jahresrente
auszahlen. Später schenkte sie tem
Präsidenten die ganzen Ber. Staaten
egen eine Rente von 8300,000 per
ahr nnd seit dem Amtsantritte Giebe
lands bemiiht sie fich vergebens um eine
Andien; bei ihm.
Neulich wollte ein Narr den Präsi
denten veranlassen, eine Hypothek von
850,000,000 sür ihn einzutassirem
welche die Northern Pacifiebahn ihm
schulde. Auch Bettler ohne Zahl mel
den sich; die einen wollen Kapitalien
sür den Bau einer Eisenbahn, anderen
soll Grover ein Haus bauen und die
Beseheidensten wol en mit einem Paar
abge egter Unansspreehlieher vor-lieb neh
: men.
dahmtänepfe in Spanien.
Der Gebrauch der Hahnenkämpse in
Spanien besteht in Andalnsien und in
den baskisehen Provinzen seit mehr als
vier Jahrhunderten. Hier, wo Polizei
verordnungen über Thierquälereien nicht
erlassen werden und ein Thiersehutzoerein
bislang nicht gegründet worden ist, wo
die Wett- und Spielwuth einen Haupt
qug des Nationalcharakters bildet, sin
" den die Hahnencämpfe ein überaus
günstiges Terrain. Wenn in Madrid
die »Saison« der Stiergefechte beginnt,
das ist zu Ostern, geht in Bilbao, der
Hauptstadt Biskayend, die Zeit der
Vahnenkämpse an. Das Schauspiel
findet jeden Sonntag von 10 bis 12
Uhr Vormittags statt, und die gewöhn
liche Zahl der Kämpfe ist vier. Der
åirkud ist ein eigenthiimlicher Bau, eine
rt hölzerner Thurm, dessen Hohe
etwa 15 und dessen Durchmesser etwa 8
Meter beträgt. Im Mittelpunkt be
findet sich die kreisförmige Arena, deren
Durchmesser kaum 3 Meter beträgt.
Der Boden dieser kleinen Arena ist von
glattem Eifenblech, und rings herum
läuft ein 80 Centimeter hoher Flaum
Das Gebäude enthält flinf Sto erke
Gallerieu fiir die Zuschauer-. Das
Licht strömt von oben herein, da der
Thurm kein Dach hat. Die Besitzer
der Hähne kommen gegen 10 Uhr auf die
TT »Wahlstätte«, ein Jeder sein Federvieh
«unter’m Arm; sie nehmen auf einer
E Bank dicht an der Arena Platz. Drei
bis vier Hundert Zuschauer be
setzen die Gauerien und starren lautlos
hinunter, dein Beginne des Schauspiels
entgegensehend. Auf einem etwas er
j höhten Sitze neben der Arena befinden
ssich die fünf Kampsrichter. Tiefe be
H sehen sich die Fahne nach allen Seiten,
Ebetasten sie. teeken ihnen die Sporne
! ein paar Mal in- frische Citronen, für
tz den Fall, daß dieselben vergiftet wären
E—denn die Hahnenbesitzer haben eine
Menge von Finten, um den Sieg ihrer
Kainpfhähne zu erzielen——reiben dann
Schnabel und Füße mit Baumöl ein
kund händigen die Hahne ihren bezw.
k Eigenthümern wieder aus. Nun wer
den die Thiere Schnabel gegen Schnabel
eines dein anderen gegenübergestellt und
's dann aus ein mit einer Klingel gegebenes
Zeichen losgelassen. Mit unsäglicher
Wuth ftiirzen die Hähne auf einander,
Frupfen sich mit dem Schnabel Feder
; büschel und Fleifchfetzen aud, reißen sich
; die Brust mit den spitzen Spornen auf.
- Athemlos, schwtigsam sehen Besitzer und
; Zuschauer dem Kampfe zu. Das Schau
spiel ist wenig erquicklich. Bald sind
die Höhne fast ganz ihrer Federn bar,
Bals- und Schädellnochen kommen zum
i orschein, die Flügel hängen blut
trtesend zur Erde, und dennoch ist die
»Wuth der Kämpfer nicht gekühlt; so
; lange ihnen ein Athemzug bleibt, kämpfen
- die grimmeu Todseinde fort, suchen dem
z Gegner die Augen auszustechen oder den
fSporn in’s Herz zu bohren. Plötzlich
; sinkt einer der Hähne wie vom Blitz ge
7 treffen zu Boden. Beifall erschallt aus
i
l
Z
den Reihen derjenigen, die gegen ihn ge
wettet, aber plotzlich ändeit sich die Scenr.
» In deni Augenblick, ivo der verineiiitliche
s Sieger sich anschickt, seinen Sieg in die
»We« hinansziikriihem erhebt sich der
jGefcillene, der nur betäubt gewesen,
» senkt dem nichts ahnenden Gegner den
« Sporn iii die Brust und tödtet ihn auf
der Stelle Dann vezkiindet ei niit
sterbendeni Kiliriki seinen Sieg Auch
vinkzåilbcio besteht, was die Engleinder
wels- niziiii nennen, das ist dei Königs
kampf. Hier die Beschreibung dieser
Schliiehterei. Ziveiniiddreißig .Hiihne,
welche zwei nampfichoaien von je 16
Sireitern bilden, werden in einer gro
ßen aiif einein freien Platze eingerichte
ten Arena zu gleicher Zeit auf einander
-losgehetzt. Wasscnfiiusiand tritt eesi
niit dein Tode von 16 Gleidiatoren ein.
; Dann bilden sich die Kämpfer in zwei
? neue Haufen von je H, bis nor noch die
kHiiiite von ihnen bleibt, woieiuf 4 gegen
;,4 daitn.- ) gegenx liiinpfen nnd schließ
« lich 1 gegen l sich inißt. Dust-entnim
i lebende erhebt ein Siegeeirähem über die
331 Leichen seiner Gefährten schreitend.
»Ein gewöhnlicher Kampfhahn kostet
etwa 40 Matt Besonders gute Mini
Zfer, welche schon viele Siege davonge
tragen, können einen Preis von iiber
f2000 Mark eri·.eichen Die Hähne wer
en überaus gut ver egt nnd wie
k Scheu-blinder oerhiitse eit, denn ihre
Eigenthümer erzielen mit ihnen ganz er
i kleckliche EinnohineM
Wohl der schwerste König
der Erde ist der Beherrscher M Breta
s » see-neulich ro teflisFtinmk Meng-«
» WITH-tm Missis
Mhunssssmaiuk
Gleich dein prosnnen Proletarier
haben auch die Parlamentarier ab und
zu das Bedürfniß, sich irgend etwas zu
Gemüth zu führen. In richtiger Er
kenntniß solcher Thatsache ist denn auch
in den Berathungdgebiiudem welche
zivilisirte Nationen ihren Bolldvertres
tern bestimmen, auch dafür gesorgt,
daß besagte Volksvertreter in allernäch
ster Nähe finden, was sie zur Stärkung
ihres im Dienste der Allgemeinheit an
gestrengten leiblichen Menschen nöthig
haben.
Jm Kapital in Washington bestehen
zwei Restauruntd, das eine sitt die Mit
glieder des Hauses der Repräsentativem
das andere sur die Senutoten Freilich
machen beide keinerlei Anspruch aus die
Küche und Ausstuttung eines ,,Delino
nico , «ja das Restaurunt des »Hm-setz«
dürfte sogar von vielen derartigen
Etablissemente, welche von den Parla
meutariern in anderen Städten nicht
besucht würden, übertroffen werden.
Die Wirthe der beiden Restauruutd
haben slir die Räumlichkeiten und die
Einrichtung derselben keine Miethe zu
entrichten, müssen aber als Ge enleistung
siir gute Bedienung und knä ge Preise
sorgen. Geld in diesen Loknlen ans
zugebem erscheint »den«K-ong·reßleuten
gewissermasru ais ein Orte-lernen. »
Das »Haus«-Restaurant liegt direits
unter der nordöftlichen Ecke des Man-s
delganges. Ursprunglich be tand es aus
einein kaum 20 bei 40 uß großen
,Rauut, doch ist es mit der Zeit erwei
tert worden, allerdings jeweils nach
. barter Opposition seitens gugaler Mit
Igliedey deren wildeste sriiutne von
.Schleminerei nie über Bohnenkafsee
und Pie hinausgingen. Jetzt besteht
es aus einer Gruppe von vier durch
Bogeugänge verbundenen Räumen, in
denen eine schwere, im Sommer durch
liihende Hitze, im Winter durch feuchte
uglust modifizirte Stick - Atmosphäre
herrscht. Leer, wenn man nichts will,
vollgepfropft, wenn man hungrig ist,
bietet dieses Lokal gleichwohl so viel des
Jnteressanten, daß inan daselbst einein
Sandwich und einer Flasche Bier mehr
Genuß abgewinuen kann, als einem Fa
san mit Burgunder anderswo.
Zu gewissen Zeiten übrigens herrschte
auch hier der Temperenzzwang, und
selbst die schlaue Berlleidung des Whiskh
in Theetafsen unter der Bezeichnung
»lalter Thre« gab zu mancher heftigen
Scene unter den stottgreßleuten Anlaß,
so daß, wer einen scharfen Zug in Rahel
zu thun wünschte, nach dem Zimmeri
des Hausloinites fiir den Handel mit;
alloholischen Getränken gehen mußte.
Gegenwärtig ist der alte, ursprüng
liche Bauch-Raum eine Kombination
von Bar, Austernstand,.Cigarrennieder- »
lage nnd Pie-Biiffet· Dieses letztere
s bezeichnet eigentlich eine Neuerung in
dem nationalen legislativenLeben Vor
; noch nicht zu langer Zeit befanden sich
Aepfel- und Pie-:-tiinde in den oberen
Gängen des Kapitols. Da sah man
denn ar man en Bollsvertreter ein
paar ents iu epfeln, Gingerschnaps
. oder Pie-Vterteln anlegen und mit dein
TTascheninefser oder den Fingern den
;spartanisch-aineriianischen Intbiß zer
stheilcn, zwischen zwei Happen einein
i Wähler oder einem Reporter Rede ste
I hend. Judeß der Abbruch, welcher da
durch dem Restaurant unten geschah,
verursachte laute dringende Beschwer
den und führte endlich zu einer »New
lution,« welche die Aepfel- nnd Kuchen
toeiber aus den Hallen des amerikani
fcheu Kapitals vertrieb·
Freilich war die Siegesfreude der
Restaurateurs nur von kurzer Dauer·
Der allgemeine Schrei nach Aepfel.
Milch nnd Pie zwang sie. nun ihrer
seits diese Artikel zu halten, welche sie
iinzlich aus dein Haus verbannt zu
gaben glaubten, und so entstand das
Pie-Biiffet.
Glücklicherwcise find es nur Wenige,
welche den Anspruch erheben, in dein
»Speisesaal« des Haus-Restaurants
veine reguleire Mahlzeit einzunehmen
i denn sonst mußten, angesichts der meh
I reren Hunderte von Mitgliedern, Be
amten u. s. w» welche in diesem Flügel
des Kapitals zu thun haben, die größ
ten Schwierigteiten entstehen: das Ne
staurant bietet nämlich nur fiir etwa 60
Personen Sitzgelegenhein Gemüthlich
ist’s aber selbst bei einer geringeren An
zahl von Essenden noch lange nicht.
- Lck gkohlc Ullllllll Ocö Uclllls Vlclll
Z hauptsächlich den Mitgliedern des Hau
I see. Hier versammeln sie sich zu ge en
7 seitiger Aussprache; hier auch empsani
. gen sie nnt Vorliebe die Reporter.
· Der dritte Raum ist dein schönen Ge
F schlecht gewidmet, respektive denjenigen
, Herren, weiche in Begleitung von ver
; wandten oder befreundcten Damen kom
«rnen, um denselben diese Merkwürdig
« leit des teapitole zu zeigen.
Der vierte Raum, zu welchem man
i direkt vorn Hanptlorridor ans gelangt,
enthält das ofters genannte Pie-Bii·set
und ein privates Speisezininiersiirtll it
z gliedcr des Hauses, die legislative Ge
« heimnisse zu besprechen wünschen.
: Das Restanrant im Senatsfliigel ist
! im Ganzen mehr ,,select« nnd seine
i Rundschast mehr seßhaft,tctihl und ari
inokkatisch. Auch dieses siegt im Erd
E esehoß, eingeteilt in die massiven Grund
E teinmanern des Gebäudes. Gewölb
F gänge in der reichen Dekoration des
S friihitalienischen Stils führen dorthin.
i Urspkiinglich ein einzelner Raum, hat
? es mit der « eit sich vergrößert, so daß
i ed jetzt aus ar und Lnnchrantm einem
Z für die Allgemeinheit bestimmten Saal
i und einein Privatranme für die Sena
« toten besteht. Der letztere ist groß nnd
vvn guter Beleuchtung. , Die Senat-)
ren zeigen sieh« iir genuihuliax1 bei-n
Lnnch ebenso extlnsiv wie son , nnd
Mitglieder m set der Repräsen
tanten werdend-» PMwa.
»al- lkinbrtnglinge betrachten " -
H
I nnd die bessere Bedienung haben schon
Manchen von drüben an ezo en, einel
Tages sogar so Viele, daqk si die Sei
s natoren della ten. Sie onnten zwar
; die nnlieben äfte nicht beim Kragen
! packen nnd vor die T iie setzen, aber sie
; behandelten sie schlie lich mit so eisigei
» Kalte, daß dieselben den Mißbrauch wie
s der einstellten.
Den Zeitun sieuten ganz speziell it
das Betreten d eses senatoriellen asent
verboten. Früher gab es einige Be
günstigte, welche ab nnd zu mit einem
Senatoe beim Lunch plaudern durften
Eines schönen Ta ed aber vergaß ein
böser Zeitungzemencizch ganz und gar die
Regeln des lnstandes nnd machte dir
Entdeckung daß einige Senatoren dae
Getniise'mit dem Messer aßen nnd wae
dergleichen Dinge sind, die große Geister
nicht geniren. nnd ließ Solches gar
drucken. Seit jener Zeit ist das Genus
Reporter von dem Allerheiligsten aus
geschlossen.
Gelegentlich mag man wohl von dem
allgemeinen Saal aus, zwischen dein
Pie- nnd Milchbiiffet hindurch einen
Blick hineinwerfen; dann gewinnt man
wohl den Eindruck, als ob die Gesell
chast da drinnen eine recht langweilige
ei, anyhoatz und kaum da u angethau,
jugendliche Einbildnngstrait zu faulen
ipriihender Schilderung zu erwärmen
Intelligens bei den niederen Thieren.
Eine junge Dame machte unliingst
eine Erfahrung bei einem Käfer, welche
von einem hohen Grade von Intelligenz
bei diesem Inselte zeugte itnd die wir
umsomehr an dieser Stelle mitzutheilen
uns veranlaßt finden, als matt im All
gemeinen eine gewisse geiftige Veran
lagung außer dem thierischen Justinkie
bis setzt bei so kleinen Thieren nicht
vorauszusetzen pflegte. Die erwähnte
Dame erhielt den Käfer. ein Exemplar
der Pelidciotn print-tara voll Linne, im
Monate September. Anfangs hielt sie
denselben in einer kleinen Schachtel ttnd
sütterte ihn ntit Gras, Blättern nnd
kleinen Obststiickchen, wie z. B. von
Pfirsichen, Birnen te.; auch gab sie
ihm gelegentlich einen Tropfen Wasser
zu nippen. Zuweilen biß er ein Stück
n aus einein der Blätter. fraß das
lfst und sog das Wasser mit Begierde
uu .
Gleich am Anfang pflegte die Dante
das Jn elt mehrmals des Tages in die
Hand zu nehmen, es zu streicheln, zu
liebkosett und es selbst an ihre Lippen zu
legen, während sie fortwährend zu ihm
sprach. Kaum hatte sie den Käferart
ihre Lippen gehalten, als er auch schon
begann, itt einer sanften, liebiosenden
Art seine Fühllwruer darüber hingleiteu
zu lassen. Beim Verlassen ihres Zim
mers pflegte sie ihren »Buggie«--sso
nannte sie das Thierchen -—- in seine
Schachtel einzusperren; eines Tages
aber, ungefähr zwei Wochen nachdem sie
den Käfer erhalten, wurde dte Dante
plötzlich herausgerufen, und vergaß diese
Vorsicht. Sie war lange abwesend und
bei ihrer Rückkehr war die Schachtel
leer und unser guter Käfer war nirgends
zu sehen.
Aus Furcht, auf ihn zu treten, blieb
sie ruhig stehen und rief: »Buggie,
Buggie,« aus«-siehe da, der Käfer katn
aus seinem Versteck hervor nnd krab
belte auf sie zu. Daß das Thier ihrem
Ruf folgte, gefiel der Dante begreiflicher
weise so sehr, daß sie das Experiment
häufig wiederholte und den itiifer frei
im Zimmer ließ, wenn sie ausging. Bei
ihrer Rückkehr brauchte sie ihn blos zu
rufen und das Thierchen lam irabbelnd
oder fliegend auf sie zu. In der Folge
näherte es sich ihr, wenn es gerufen
wurde, mehr fliegend als kriechend, bis
es schließlich dem Rufe seiner Herrin
stets fliegend folgte. Sie pflegte es so
dann an ihre Lippen oder an ihre Nase
zu halten, was dem kleinen Geschöpfe,
wie es schien, sehr gesiel; denn es fuhr
dann mit seinen Fühlhornern schmei
chelttd über ihre Lippen oder nahm die
Spitze ihrer Nase zwischen dieselben ttnd
liebioste sie. Als die Nächte kahl-zu
werden begannen, erstarrte der dritter
und lebte erst Na mittags wieder auf,
gewann aber ttie eine frühere Lebhaf
ti leit wieder und fraß auch wetti .
Ggegen Mitte Dezember fiel er unglii -
licherweise aus ansehnlicher Hohe auf
den Fußboden hera und schien sich hier
durch verletzt zu haben ; denn von diåjer
Zeit ab wollte er nichts mehr fre en
und erkannte auch die junge Dame nicht
mehr. Es war dies der Anfang vom
Ende; denn eine Woche später verendete
das intelligente, interessante Insekt, von
seiner Besitzer-in betrauerl und sogar be
weint·
Mit dem Schrecken kamen die
ser Tage in Chicago 13 Personen da
von, die rnit dein Fahrftnlzle von der
Plattform unter dem großen Dache des
Mannfaltnrpalaftes auf dem Weltalls
ftellungsplatze l)erniedec·snl)ren· Ter
Elevatorfiihtcr hatte die Kontrolle ver
loren und der Falprstnhl fuhr tnit rosen
der Geschwindigkeit 200 Fuß hinab,
blieb oder dann 30 Fuß iiber dem Bo
den feftfiven nnd konnte nicht mehr wei
. ter bewegt werden. Mit einer Feuer
wehrleiter wurden schließlich die er
i schrecken Passagiere herunter befördert.
Es wird vermuthet, daß der Fahrstnlzl
I weils Berhinderung Zn großer Ge
kfchwindigseit eine selbstthatige Bretnse
!defaß, die erft in der erwähnten Hohe
; von ZU Fuß zu fungiren begann
, M—»»
Wie lich an der Fenerdei
sta thing in den Ver. Staaten die
verschiedenen Nationalitäten detPeiligoy
geht ans der nachfolgenden Au itellnng
ewor: Von 1038 Leichen, welche in
, refh Born-, N. Y» verbrannt wurden,
waren 526 die von Deutscher-, 347 von
Imeriloneru, 37 von Engländerm 22
von Oesterreiszeren 22 von Schweizerrr.
21 von Bisenzio-im 10 von Ungarn nnd
. »Mein- s
ww
IUnseren Abonnenten
Gelegenheit zu geben,
die liier nbgebildete Uhr Fn erhalten und Zwar mirs-sum haben
wir mit der Fabrik ein U iinriinfoninien qetroffe,n wonach mir eine
Hiikvfzt Anzahl derselben Zu einem niedrigen Preise e.1i)altin
AM
SZ »Zw
ZEIT-«
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T ,,-3mzeiger nnd Yerold"
s ist nuu folgende:
Zeigt Eueren Nachbarn nnd syrenndeu die zeitung, macht sie
Idarauf aufmerksam, welch ein gutes Blatt ec- Ist und sie werden
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Offcrtc No. 2:
Jemand, der Vielleicht uut zwei Abonuenten erhalten tann,
sendet dieselben ein, sowie J» Ceiitz extra nnd erhält die Uhr.
Osfcrtc No. 3:
, Wer nur einen Abonnenten einsendet, hat Lin-« extra u
d . z
.te en en.
« Oifcrtc No. i
. Wer seine eigene Zeitlqu aus ein Jahr iin Voraus bezahlt
nnd sendet zw e i neue Alionnenten ein, erhält die Uhr.
. Weh lgem e r k t, unser Priiiiiieiibiicls, dacs wir higher
;gaben, erhält auih fernerhin Jeder, der auf ein Jahr iin Vo
Erausz bezahlt, sowohl der Einseuder selbst, als auch die neuen Alton
;neuteu. Diese Präniieubiieher enthalten, wie ja die meisten unserer
HLeser wissen, soaunende Rouiaue und Novelleu und werden von Ali
jleu aeru aeleseu
Geld sendet inan ain besten ner Mmuz ()i·--,(lii l usile »ti
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