Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, November 17, 1893, Image 1

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    Grand Island
szemem M IMM
Jahrgang 5. Grund Island chlnaskn Freitag, den 17 November 18()3. Nummer 10
Yochewgtundschauf
Dem Vernehmen nach beabsichtigt
Caprivi sofort nach der Umgestaltung
des MeKinleygesetzes einen Zollvertrag
mit den Ver. Staaten in Vorschlag zu
bringen.
Die mit der Abschließung eines Han
delsvertrages mit dern deutschen Reich
beauftragten Vertreter der rusflschen Re
gierung machten in einer stattgehabten
Sitzung so weitgehende Zugeständnisse,
daß die Abschließung des Vertrages ge
sichert ist. Die rufsischen Bevollmäch
tigten haben die weitere Befugniß ek
balten, die nebensächlichen Fragen nach
eigenem Gutdünlen zu erledigen.
Jtis Essen in der Rheinprovinz wurden
der Wirth Ubbelen und der Arbeiter
Metzger wegen eines an dem Viehhiind
ler Grünebaunr begangenen Rai-binar
des hingerichtet.
Jn einem Artikel über die Jagdlust
des deutschen Kaisers bringt das Tage
blatt die Beschreibung einer Wild
schweinsiagd in Hubertusstock aui vari
gen St. Hubertustage. Der betreffende
Keiler war für den Tod durch die Hand
des Kaisers aus’s Sorgfaltigsie vorbe
reitet worden· Die Spihen seiner
Hauer waren abgesägt und seine Zähne
gestutzt worden, um es dem Thiere un
möglich zu machen, irgend (weder Hunde
noch Menschen) zu verletzen. Der Kei
ler sei dann bis zum Erscheinen der
Jäger in einem Kasten eingesperrt ge
halten worden. Dann sei er plötzlich
losgelassen worden, verkrüppelt und
ohne sich mit den einzigen, ihm von
der Natur oerliehenen Waffen seiner
Paul wehren zu ronnerr, um dann
schließlich non dem im Galopp daher
reitenden Kaiser durch eine wohlgezielte
Kugel erlegt zu werden
Eine merkwürdige Entscheidung ist so
eben von dem Reichsgericht in Leipzig in
dem Prozesse eines gewissen Berthold ge
gen den Grafen von Redern abgegeben
worden. Berthold war als Förster
beim Grafen angestellt und als solcher
sein Untergebener. Er hatte eine An
stellung auf Lebenszeit. Eines Tages
zankte er sich mit dem Grafen, forderte
denselben zum Zweikampf heraus und
wurde entlassen. Berthold strengte eine
Klage aus Schadenersatz an, indem er
zu seiner Vertheidigung vor Gericht an
siihrte, daß als Neservelieutenant er nach
Offiziersbrauch gezwungen gewesen sei,
zNederm der ihn beleidigt habe, zu for
« dern. Das Gericht war der Ansicht,
daß Redern, da er gewußt habe,
daß Berthold foizier sei, tein
Recht gehabt habe, sich feine Stel
lung als Adeliger irgend wie dem Klager
gegenüber zu Nude zu machen. Die
Ehre verlange, daß er den Berthold
nicht entlasse und der Letztere wurde
demgemäß aus der Haft entlassen und
Nedern hat die sämmtlichen Gerichts
kosten zu zahlen.
Der Kaiser Wilhelm hat als König
von Preußen aus den 16. Januar den
preußischen Landtag einberufen.
Die Gerüchte betreffs des Standes
der deutsch-russischen Handelsvertrags
Verhandlung lauten widersprechend.
Eine Einigung scheint noch nicht erzielt
en fein.
Tag auswärtige Amt hat endlich von
den in den Hamburger Nachrichten, dctn
bekannten Bismarckfreundlichen Matte,
unablässig gebrachten Andeutungen Notiz
genommen, dase Italien einen geheimen
Vertrag mit Rußland abgeschlossen habe
Das Amt erklärt jem, daß es jene Be
hauptungen ntit aller Entschiedenheit in
Abrede zu stellen wünsche und fügt hin
zu, daß die deutsche Regierung nicht den
allerleiiesten Verdacht an König Hum
bert’6 Treue gegen den Dreibund hege.
Kaiser Franz Joseph von Leiter
reich ist in München eingetrof
ien. Der Prinz-Regent und sämmt
liche dayerische Prinzen waren zur Be
grüßung des Kaisers atn Central-Bahn
hoie anwesend. Das Militär bildete
ootn Bahnhofe bis zum Schlosse Spalier.
Bekanntlich will der Kaiser der Vermah
lung seiner Enkelin, der Prinzeisin
Auguste von Bayern, der Tochter der
Großherzogin Gisela von Oesterreich,
mit dem Erzherzog Joseph Augustin von
Oesierreich beiwohnen.
Der Kaiser hat die comniandirenden
Generale in Uebereinstirncnung mit dem
militarischen Reseript von 1874 ange
wiesen, daß alle Qssiziere, welche in
Spiel- oder Wuchergesehichten oerwickelt
sind, durch Ehrengerithte prozeisirt wer
den müssen.
Diejenigen Offiziere, welche etwaiger
Verstöße gegen die Ehre ihres Standes
überführt sind, werden ihren Abschied
nehmen mliisen. Der Kaiser ersucht die
Generale ferner, ihm die Ae linentseami
mandeure namhaft zu machen, welche
feine Rat ichls e zu Gunsten einer ein
fachen u sparsames Lebensweise in dem
» ...«---·
Ossizierseorps unbeachtet gelassen haben.
Des Kaisers Erwartung, daß seine
Aeußerungen gegen iippiges Leben in der
Armee eine Besserung in den Gepflogen
heiten der Ossiziere anbahnen werde, ist
nicht in Erfüllung gegangen.
Reichskanzler Caprivi gab den Ab
geordneten des Bundesrathes im Con
zertsaale des Reichskanzleramtes ein
Diner. 45 Gäste waren zugegen.
Aus Santander, Spanien, wird ge
meldet, daß daselbst aus dem gesunkenen
Dampser ,,Capo Machieaea« viele Kisten
Dynamit entfernt worden sind. Die
Stadt kann thatsächlich als zersiört be
trachtet werden. Erst nachdem das
Militär begonnen hat, die schadhast ge
wordenen Gebäude niederzureißen, läßt
sich ermessen, wie ungeheuer groß der
durch die Erplosion angerichtete Schaden
ist. Polizei und Militär sind Tag und
Nacht beschäftigt, die wenigen stehen ge
bliebenen Laden und Häuser vor Plün
derung zu bewahren· Mehr als 20,000
Bürger sind in Dörsern in der Umge
gend von Santander untergebracht.
Es heißt, daß das Schwesterschisf des
,,Cabo Machieaea« auf der Höhe des
Lazeretto mit einer Ladung Dynamit an
gekommen ist.
Eine Anzahl russifcher Arbeiter fand
in Dobraja Nadeschade bei Tagonrog am
Asowschen Meere eine Bombe, von der
sie oermutheten, daß sie aus dem Krimuk
kriege herrühre. Einer der Arbeiter
schlug mit einem Hammer gegen die
Bombe, um zu sehen, was darin sei, als
dieselbe plötzlich erplodirte. Durch die
umherfliegenden Stücke wurden t- Arbei
ter getödtet und oiele andere schwer ver
wundet.
Der Plenarausschuß für die Veran
staltung einer im Jahr 1900 in Paris,
abzuhaltenden Weltausstellung bestätigte
in seiner Montag Sitzung den vom Un
terausschusse bezüglich des Platzes gemach
ten Vorschag. Dieser Platz wird das
Massen-, den Platz des Trocaderopala
stes, den Qnai d’Orsay, die Esplanade
des Jnvalides, den· Quni de la Con
ference, den ,,Cours de la Reine und den
Jndustriepalast umfassen. Der Han
dels-Minister Terrier führte in der
Sitzung des Plenarausschusfes den
Vorsitz.
Tser Pariser serbische Spezialgesandte
Georgewich, wurde Montag Abend in
einein Restaurant in der Avenue de l’
Opera durch einen Messerstich verwundet·
Der Attentiiter ließ das Messer zu Boden
sallen und floh, ehe Jemand die Geistes
gegentoart hatte, ihn festzuhalten. Der
Gesandte sank vom Stuhle und die
übrigen imjkokale Besindlicheu eilten er
schreckt aus.die Straße. Der Verwun
dete wurde nach einem Hospital geschafft,
wo seine Verwundung als schwer, jedoch
nicht als gefährlich erklärt wurde. Der
Angreiser ist noch nicht oerhastet. Das
Motiv der That ist in Dunkel gehüllt.
Jn ber Sitzung des englischen Unter
hauses erklärte der Generalsisral Sir
lsharles Nussell in Erwiderung auf eine
diesbezügliche Frage, daß der Herzog von
Edinburgh, bekanntlich der jetzige regie
rende Herzog von Sachsen-isoburg und
Gotha, der vordem den Rang eines Ad
mirals der britischen Flotte bekleidete,
seht nicht mehr zur Ausübung irgend
rrekcher Funktionen in der Flotte berech
tigt sei und deshalb auch kein Ge
halt mehr beziehe. Ei- habe auch
bis seht keinen Anspruch aus Gehalt
erhoben. Gladstone bemerkte seinerseits,
daß dem Herzog gestattet werden würde,
seinen Platz in dem Beamtenoerzeichnisse
der Flotte auch fernerhin einzunehmen
als Zeichen der Anerkennung sür seine
langen und ausgezeichneten Dienste.
Der Herzog sei stets mit ganzer Seele
sür sein Amt eingenommen gewesen, und
es würde sehr zu bedauern sein, wenn
eine Aenderung einträte, welche in irgend
einer Weise seine Beziehungen zu Groß
britannien lockern würde. ’
Franc Floyd und Philipp Scheig,
welche genieinschastlich niit Louis Floyd
die Bank von Minneapolig um Situxjon
beraubten, sind mit dein Dampfer Saale
in Southanipton eingetroffen. Ge
heimpolizisten, welche dent Dampser aus
dein sogenannten »Tender « entgegenge
sahren waren, nahmen Floyd und Scheig,
welche sich an Bord dcö »Tendeks« be
geben hatten, unt sich and Land zu bege
ben, in Hast. Die beiden Spidbuben
ergaben sich jedoch erst nach heftiger Ge
gen-Uhu
Die Pall Mall Gazette sagt bezüglich
der Aussichten Dr. Nansen’s, den Nord
pol zu erreichen, daß notwegische See
hunddjilger, welche soeben nach Hammer
fest zurück ekehtt sind, berichteten, daß
Nansen’s Erz-edition gerade in die Kart
stkaße (zwilehen Nowaja Semlja) einge
sabken sei, als fie dort eweien wären.
Dies war im August un die Rodbens
jagek konnten damals ungehindert in den
nördlichen Theilen um Novaia Semlia,
needbfilieh, dstlieh und westlich kratzen.
Die-Jäger sage-, auf einer Fläche von
20 bis 30 Quadrattneilen sei gar kein
Eis gewesen und außerdem hätten sie ans
dein Zustande der Wellen ersehen können,
daß weiter nördlich das Meer völlig eis
irei sei. Sie glauben deshalb, daß jede
Wahrscheinlichkeit vorhanden gewesen sei,
daß der Fram in einigen Tagen nach der
Anssahrt aus derJugarmeerenge durch die
Katastr. gefahren sei u. daß keine Nord
polerpedition jemals so günstigeAnSsichten
aus Erfolg gehabt habe, wie diese. Bis
zum SO. Sept. seien Robbenjäger aus
dein 77·15 Gr. nördlicher Breite ge
wesen, ohne Eis zu bemerken. Ein
Schiff sei dicht an die nordösiliche Spitze
von Spitzbergen gefahren, wo nur venig
tfis gewesen sei. Dr· Nansen schreibt
in einem vom Z. August datirten Briefe:
Morgen gehen wir westlich. Es scheint
wirklich, daß die Winde uns günstig
sind, da wir weit ossene Durchsahrten
finden. Hier weht augenblicklich ein
tüchtiger Südwind, der das Eis weit
nördlich in die Karasee treiben muß.
I- I
Freitag Nachmittag um ein Uhr be
trat ein Mann die Bank der Spargefell
schaft am »Publie Square« in Clem
land, O., und verlangte den Schaf-mei
ster Myron T. Herrick tu sehen. Matt
wies ihn in dessen Zimmer und sofort
nach seinem Eintritt verlangte er von
demselben die Summe von sit50,000 in
Baar mit der Drohung, daß, wenn das
Geld nicht sofort überliefert würde, er
das Institut in die Luft sprengen werde.
Der Mann trug einen Gegenstand in
seiner rechten Hand, theilweise versteckt,
und errick, der befürchtete, daß es eine
Vom e fei, stürzte sich auf den Menschen
und versuchte ihm das Packet zu entreißen
nnd in dem Ringen wurde der Crank zu
Boden geworfen. Schnell indessen
sprang er wieder auf seine Füße, zog
einen Revoloer und feuerte auf Herrick.
Die Kugel schlug durch die Kleidung des
Schahmeisters und verursachte eine leichte
Wunde, indem ein Stück Haut dicht über
dem Magen weggerisfen und verbrannt
wurde.
Jn der Aufregung, die der Schießerei
folgte, rannte der Bursche nach einent
Fenster-, riß den Rahmen auf, sprang
hinaus und enttam.
Der Nationalabgeordnete Hall von
Missouri, ein Mitglied des Ausschusses
für Banlwesen, legte dem Finanzaus
schuß seinen Plan für eine Einkommen
steuer vor. Er wies auf die verschiede
nen Formen dieser Steuer in anderen Län
dern hin und führte Stellen aus Büchern,
die über den Gegenstand geschrieben sind,
an, um die gegen Einführung einer fol
chen Steuer in den Ver-· Staaten er
habenen Einwände zu entkräften. Er
sagte, die Einkünfte aller Personen
kämen von Renten, Profiten oder Löh
nen und daß diese besteuert werden
tn«lißten.
Außer Mitgliedern des Ausschusses
waren anwesend Senator Blackburn und
die Abgeordneten Kilgore, Geary,Bland,
Heard, Culberson und Cobb.
Eine der tühnsten Raubthaten, die je
mals im Staate Indiana verübt wur
den, trug sich in Prineeton, zwischen 12
und 1 Uhr Mittags am Montag zu.
Seit dem kürzlichen Feuer benutzte die
hiesige Farmer:Bank einen Theil der
Räumlichkeiten von William Wades
Juweliergeschäft. Während sämmtliche
Angestellte sich tutn Mittagessen begeben
hatten, kamen Diebe durch die Alley an
das hintere Ende des Gebäudes heran,
brachen die Scheiben in der Glasthür
ein, öffneten dann die Thür und betraten
das Lokal. Nachdem sie fanden, daß
das Gewölbe der Bank verschlossen war,
widmeten sie ihre ganze Aufmerksamkeit
den Schmucksachen uttd nahmen von den
selben mit, was irgend einen Werth
hatte und fortzuschaffen war. Sämmt
liche Dimanten, goldene Uhren te. wur
den fortgeschleppt und der Verlust wird
weit in die Tausende gehen. Von denJ
Räubern hat man keine Spur.
TerPräsident hat am Dienstag den
Zolleinnehmer Thomas V. Cooper in
Philadelphia seines Amtes entscyL
Der Präsident änderteDienstag schnell
und unerwartet seine Pläne betreffs sei
nes Ausenthaltes in Woadley und siedel
te mit seiner Familie und der ganzen
Haushaltung wieder nach dem »Weißen
Hause« über. Er selbst tkas um 10 Uhr
45 Minuten, eine Viertelstunde var Ka
binetssihung, daselbst ein. Frau Cle
veland und die Kinder solgten im Lause
des Nachmittags nach. Dann kam die
Dienersrhast in Wagen mit dem Haus
halt und den persönlichen Essektem Wie
es heißt, haben sich der Präsident und
seine Gemahlin nun dauernd sür die
Wintersaison im «Weißen Hause-« einge
richtet. Seinem Aussehen nach ersreut
sich der Präsident guter Gesundheit, troh
der ahlreirhen Berichte, die das Ge en
theik melden. Als er vor ein
»Weißen Hause-« die Kutsche veLieß, sah
Die Nebraska Schuh Co.
sind die Leutc, die den Baden aus den hohen Preisen an Schuhen und
Stiefeln geschlagen haben und jetzt kommen sie zur Front mit der Ankun
dignng, dasz sie für die nächsten 30 Tage Stiefel und Schuhe billiger ver
kaufen werden, als sie jemals in Grund Islandjverkauft wurden.
Wir verkaufen schwere Männer-Stiefel fiir .. ....T««l.25, andere verlangen 8:3.00.
Wir verkaufen Kalbleder Männer-Stiefel für-. . . . l.;30, andere verlangen :3.50.
Wir verkaufen Männerschuhe für« .. ....· .... 1.00, ein paar gute.
Wir verkaufen folide Frauenfchuhe für. . . . .... .. 1.00, billig für l.75.
Wir verkaufen feine Frauenschnhe für» . . . . .. .. 1.50, regnläre 82.50 Waare.
Unser kalbleder nnd sit-sein Frauenschuh für« .. .. l.2."-, ist ganz solid.
Wir halten das grösste Lager von Stiefeln und Schuhen in Grund
Island. Nehmt unser Wort nicht dafür, sondern sprecht vor und über
zeugt Euch!
Gebr. Knatter alter Platz.
NEBRASKA sHOE GO»
106 Dsk Dritte Dir., - Grand Island, Neb.
er so wohl und munter aug, wie seine
Freunde es nur wünschest können.
Jn Nord Dakota wurde P. J. Woods
von Der-ils Lake, welcher früher mehre
re Jahre lang HiilfH-Biindesiiiarschall
gewesen war, nach einer Jagd von über
5300 Meilen, vom Hülfsniarschall
Schindler verhaftet, um sich wegen einer
schweren Anklage vor dein Bundesrin
rnissiir Montgomery zu verantworten.
tsg heißt, daß es sich Woods seit gerau
iner Zeit zum Geschäft gemacht hat, Per
sonen, welche mit Schnaps handeln, zu
verhaften, oder mit Verhaftung zu dro
hen, und dieselben nach Zahlung von
VIOO bis Also wieder freizulassen. Bis
jetzt sind acht seiner Opfer aufgefunden,
welche ihm im Ganzen beinahe 8l000
bezahlt haben.
Die hawaii’sche Frage.
Es ist sicher, dass-as Staatsdeparte
ment aus San Fr« jeo telegraphische
Nachrichten vom G? andten Willis erhal
ten hat, denn man erfährt, daß die Mon
tag im Departement eingelaufcuen De
peschen die Zeitungsberichte von der An
kunft des Gesandten Willis und ande
ren Ereignisse-r bis zur Abfahrt der
»China« bestätigen.
Der haivaii’sche Gesandte, That-stan,
sprach Dienstag Vormittag im Staat-Ide
partement vor und befand sich in priva
ter Unterredung mit dem Staatgseci«etär,
bis die sür den Beginn der Ruhme-tast
hung festgesetzte Stunde herannahte.
Grefham weigert sich beharrlich, irgend
welche Mittheilnngen über hawaii’sche
Angelegenheiten zu machen und man
glaubt, daß, wenn er wirklich die Ab
sicht gehabt hat, jetzt den Bericht Blounth
und die Jnstructionen des Gesandten
Willis zu veröffentlichen, dieser Gedanke
aufgeg en worden ist und daß die näch
ste amtliche, an die Oeffentlichkeit gelan
gende Darlegung der hawaii’schcn Fra
ge erst in der Mittheilung der gesamm
ten, auf Hawaii bezüglichen Correspon
denz, die seit Präsident Harrifon den
Annerionsvertrag an den Senat schickte,
gewechselt worden ist, an den Congreß
erscheinen wird.
Montag Abend ging das Gerücht, daß
im Kabinet des Präsidenten Meinungs
verschiedenheiten betreffs der hawaiischen
Frage bestanden. Die Minister Vase
Snnth und Morton wurden als diejeni
en namhaft gemacht, die mit dein Prit
denten nicht übereinstimmen und es
hieß sogar, dieselben hätten bereits in ei
tter Kadmus-Sitzung ihre Resignation
eingereicht oder würden es bald thun.
Ackerbanminister Morton sagte nun
Montag Abend, daf; er nicht im Traume
daran gedacht habe, Zu resigniren und
daß er sich mit der Politik des Präsiden
ten beziiglich Hawaii’-J vollkommen im
Eint-lange befinde. Das Gleiche kann
vom Minister des Jnnern, Hofe Sinith,
gesagt werden.
Der hatvaii’sche Gesandte Thurston
Zhatte Tienstag, kurz nach der Rabinetsc
ssitzung eine abermalige Besprechung mit
EStaatssecretär Gresham iiber die Lage
iin Hawaii Dieselbe dauerte etwa drei
soiertel Stunde. Thurston sagte, es sei
Inichts Neue-J dabei zur Sprache gekom
men und die besprochenen Dinge seien be
jreits bekannt.
« Dienstag traf die Nachricht iiber die
tgräßliche Hinrichtung eines Regel-S, Na
smens T. T. Nelson in Varner, Arkan
3saS, ein und zwar durch einen nur aus
Negern bestehenden Mob. Llielson er
mordete letzte Woche einen Neger Na
mens Ben. Betts und er wurde seitdem
in dem kleinen Gefängnisse von Varner,
einer kleinen Station an der Jron
Mountain Eisenbahn, in einer spärlich
besiedeltetklkkegenh in Gewahrsatn ge
:halten. Die Freunde des Ermordeten
versammelten sich Nachts am Gefäng
niß, erbrachen die Thüren und zerrten
den zitternden Wicht hinaus in den Re
gen und die Dunkelheit« Sie befestig
ten sodann einen Strick um seinen Hals,
schleiften ihn nach einem nahen Baume
und zogen ihn schnell in die Höhe. Der
Verbrecher hatte in der Zwischenzeit nach
Gnade geschrieen und seine Unschuld be
theuert, aber die Beweise gegen ihn
waren zu start und die Rächer schenkten
ihm daher kein Gehör. Sobald sein
Körper an detn Baume hing, senerte der
Mob eine volle Salbe auf ihn ab. So
dann wurde Holz herzugetragen und die
ses in Brand gesetzt, sodaß die Flammen
bald den hängenden Körper erfaßten
nnd Kleider und Fleisch zum Brennen
brachten. Der Hausen verzog sich als
dann, nicht ohne allen Betheiligten ein
zuschärsen, die Flammen nicht zu löschen.
Der in Strömen fallende Regen besorgte
dies indessen und verhinderte das voll
ständige Verbrennen der Leiche. Am
frühen Morgen fand man Nelson’ö
Leiche im Gefängnißhose mit zum Theil
verbrannten Kleidern. Die Behörden
versuchen, die an dem Mob betheiligten
Personen festzustellen, vorausslchtltch in
dessen mit wenig Hoffnung auf Erfolg.
Frau Fricke, die bejaht-te Gattin eines
iFarmers bei Venice in Jllinois,« wurde
geschlagen, gestochen und am letzten
Sonntage, während dcr Abwesenheit der
Familie in der Kirche, von einem Neger
Jin anderer Weise gemißhandelt und ge
zwungen, das Versteck von 8400 anzu
geben, welche er sich aneignete und dann
zentfloh Charles Johnson, ein Neger
"und Spieler, wurde auf Verdacht hin
ioerhaftet und von Frau Fricke identi
ficirt.
»Madame« Donovan, eine bekannte
IModistin und ein Fräulein MeEnrve,
Idie ihre Gehiilfm sein soll, landeten am
gletzten Samstag mit dem Tampfer der
Tfranzösischen Linie »Ja Touraine« in
lNew York. Sie brachten fünf große
zztoffer mit, welche noch jetzt in Verwah
lirung der Zollbehörden unter dem Ver
sdacht des SchmuggelS gehalten werden.
iDiefelben sind mit Kleidern von Worth
iund Felir in Paris angefüllt ttnd haben
nach Schätzung des Zallinfpektors einen
iWerth von ettva 825,000. Miß Mc
iEnroe behauptet, daß die Kleider die
Ausstattung fiir ihre bevorstehende Hoch
-zeit bilden, sie sagt aber nicht, wer ihr
sgliicklicher Zukiinftiger sein wird. Der
;Hafeninfpektor hat Mittheilung erhal
1ten, daß feine Beschlagnahme bestritten
werden wird.
s T ie Geschworenen von Pol-ter(50untt),
Jud» brachten Dienstag einen Wahr
»im’nch auf schuldig ein in dein Falte von
xislairc Robinson und setzten das Straf
maß ani drei Jahre Gefängniß fest
’North Robinson und sein Bruder be
suchten die Normalichule für das nörd
sliche Indiana in Valparaifo und ersan
änen, während sie daselbst waren, einen
Plan, den Geldschrank der Anstalt zu
plündern, der, wie man wußte, über
Eis50,000 enthielt. Der Versuch schlug
fehl und bei dem Versuche, sich zu flüch
ten, wurde der jüngere Robinson ge
schossen und getödtet. Beide junge
Leute gehörten der Familie eines wohl
habenden Farmers des Staates an und
der Prozeß, der seit drei Tagen im
Gange war, erregte allgemeines Inte
resse.
—« Es ist eben so leicht, »Oui- Minute
Huftentur« zu ver neben, als irgend was An
dem-. Es tst let ter, eine schwere Erkättung
oder Huften damit n kurireir. Laßt Euren
nächsten Einkauf sitt einen often »Oui
Utnuto Hustentur« sein. Be ere Medizin;
besseren Erfolg; besser Ihr versucht es. I.
W. But-idem