Mein Freund Bcllamy Kriminal-Rovclle. Nach dem Ungljschcn des N. W. Wilh-m frei den-html onn Vertha Kutschen «.«. Kapitel. lfrvrtsetiiiiigJ »Sehen Sie, ich arbeite seit Iahren an einem literarischen Werte, von dem ich hoffe, daf; es von sich reden machen und auch von der Nachwelt gewürdigt werden wird. Es hat nichts niit den ephemeren Stribeleien gemein, die site den Tag geschrieben werden. Durch einen Zufall hat einer meiner intiineii Freunde einen längst vers ollenen und in keiner Bibliothel au iutreibenden Band von Gedichten der Minneseinger an sich gebracht, die ich übersetzt und mit Kommentaren versehen habe. Das Werk soll, iii prächtiger Auestattiing mit den Originalsiichen nnd Bignetten gedruckt werden. Wegen dieser letzte ren möchte ich mir eben Ihren Rath er bitten-« ,,Soweit ich Ihnen von Nutzen sein kann, stelle ich mich Ihnen zur Verfli gung,« ent egnete ich lebhaft. »Aber i fürchte, Sie werden bald finden, daß ich zu jenen Menschen ge höre, die gleich die ganze Hand wollen, wenn man ihnen den Finger reicht. Doch bevor ich fortfahre, will ich Ihnen offen gestehen, daß ich der Hilfe Ihrer geschickten Finger bedarf. Ich habe nämlich die Platten aller Anfanggbuch stabeii bereits selbst fertig gestochen, nur eine einzige—die schönste von allen-— will mir durchaus nicht gelingen ; ed ist eine Arbeit, die weit über meine Kräfte reicht, aber siir Ihre lunstfertige Hand wäre es ein Kinderspiel-« »Ich fürchte, daß Sie meine Geschick lichkeit erheblich itbersehätzeii.« »Nein, durchaus nicht. Sind Sie Mittwoch Abend frei?« »Ja ! »Nun, so wollen wir uns wieder hier treffen, Sie begleiten mich dann in meine Wohnung, wo ich Ihnen nach einein ge miithlichen Plauderstiindrheii meine Mappe mit allen bereits fertigen Stichen eigen will. Was meinen Sie zu dem vrschlag ?« Bellaiiih kam niir bereits wie ein lie ber, alter Freund vor, dem ich nichts abschlagen konnte und daher beeilte ich inich mit der Antwort : »Ich werde mich glücklich schönem den Abend in Ihrer Gesellschaft ·n;iibrin gen iiiid Ihnen einen kleinen Dienst er weisen zu dürfen-· » Ich möchte Sie auch meinem Freunde, detii glücklichen Besitzer des Original MaiiiislripteS, vorstellen; Sie werden iii ihm einen gleichgefinnten und hoch begabten Menschen kennen lernen-« Diese Aussicht schmeichelte niir sehr; im Geiste stellte ich iuir die Wohnung Bellainhd lebhaft vor, ein solch' auszers gewohnlicher Mann mußte auch eine außergewohuliche Umgebung haben. — Nach meiner Meinung mochte er in einein alten, veriouiischeiieii Schlosse wohnen uiid vielleicht labbalistische Studien be treiben. Ich war dein Zufall sehr dank bar dafiir, daß er mich in den »Cireas sischeii Divan« gefiihri und mir zur in teressaiitesteu Bekanntschaft meines Le bens verhelfen hatte. Tie ganze Nacht träumte ich von Bellainh und seinem Hause 3.iiapitel. Trotzdem ich tnich sehr sriih in den «Circassischen Tivan« begab, sattd ich Bellaniy schon dort. Wir plauderten ein Weilchen miteinander und ich saß wie aus diladeltr isndltch mahnte er But Anspruch- Wir bestiegett eitte roschte und er sagte dein Kutscher die Adresse in so leisem Tone, daß ich sie nicht zu verstehen vermochte. Lich weiß nur, daß wir durch ein Labyrinth von ».»eugen, schntuttigcu Straßen fuhren, bis wir vor dein Bogengang eines Hauses anlangten. Cu- bezahlte den Mann, nach dessen Tauf zu nrtheileu, sehr sreigeliig, datttt wanderten toir durch einen sitr Londoner Verhältnisse großen Fes, an dessen entgegengesetztem Ende tch eine Thitr befand. Hier setzte Bel lamh deu telopser ietnlich euer-Fisch in Bewegung Ein zwei-g mit urzen, plumpen Weinen nnd ungeheurem Kopfe öffnete. Ohne ein Wort zu verlieren, schritt mein isiesiihrte itt ein Zimmer, welches rechte dont Eingange lag; ich solgte ihm aus dem Fuße und konnte uur schwer einen Ausruf det- Erstau nenS unterdrücken. Wie ganz anders hatte ich mir das Herrn dieses Mannes vorgestelltl Statt einer alttnodischen Einrichtung und talibaliitischer Geräthe sah ich eine mit dent höchsten ieoinsort ein gerichtete, ntodertte Studirstube, deren etäseite Wände ringsum mit hohen ge gxnitzteu Büchergestellen bedeckt waren. chwere, altgenuesische Sammetvors hänge, dicke persis e Teppiche und Decken, allerlei zierlche Nippee ver liehen dein Gemach einen überaus att heintelnden, getriitthlichen Anstrich. Ueber dein herrlich geschitiyten Mar moriainiusitnd hing etn werthvoller, alter tiupserstichz rechts und linla von diesem sah ich wunderbare Kopien Bau Dycks. Wohin das Auge streiste, wurde es von Kunstge enstiinden aller Art erfreut. Jn der eitte des Zim mer-C stand ein tnassiver Eichentisch und aus diesem tagen allerlei Bücher und Zeitschriften Die Beleuchtung wurde t eils durch das lustig stackerttde Feuer im Kantin, theils durch eine Studie lant aus Bron.e—ein kleines Kunst wer —dewerlstelt ge. »Sie sehen, da ich armer Krüppel Itir meine audli keit so angene in ais sei-glich getalte,« sa te Mr. Be amti das Feuer ut Kaminschüreud. «Wenn nan, ioie ich, aus seine vier Wände au aeuieieu ist. stimmt mit nitwiilliirlich die Gewohnheit an, dieseler hnosch uno behaglich augzustatten ; inan wird form lich zum Sammler. Mein Gott, was habe ich nicht Alles schon gesatnmeltl Gelegentlich sollen Sie Manched davon sehen, aber heute wollen wir bei den Minnesiingern und den darin enthalte nen Bignetten bleiben, wenn es Ihnen recht ist. Möchten Sie nicht die Güte haben, die große Lederniappe dort auf den Tisch zu heben ’.-«« Ich that dies nnd riicfte dann einen Sessel fiic Bellainh heran. Er öffnete die verschlossene Mappe init einem Gold schliisselchen, das er an seiner llhrkette trng nnd leerte den Inhalt derselben mit verziicftcn Blicken ans den Tisch. »Viel! sind meine Schätze, die ich wie meinen Angapfcl hine. Sind das nicht wunderbar awgesiihrte Arbeiten ?« Ich nahm eines der Blätter ans nnd blickte ans eine Photographie »Ich dachte, ed seien die Originale !« bemerkte ich etwas enttänscht. ,,Glanbten Sie wirklich, der Besitzer würde sie and seinen Händen geben? Nicht nni Allei- m der Welt! Ich innßte mich gliicklich schätzen, daß er mir wenigstens die photo kophischeAnfi nahme gestattete. Mit L rgneangen be obachtete er jede Bewegung des Pho tographen. Tie Sammler sind meist egoistisch und ncißtranisch wie Geizhalse. Ich weiß das aus eigener Erfahrung.« Dann siigte er in plötzlich verändertem Tone hinznt »Bitte, fegen Sie sich ge sälligst diese Photograp ien an, deren Vfiachbildnng inir vollständig gelungen it.« Jch wars einen prllsendell Blick aus die Blätter nnd sand, daß-es stopiett Albrecht Tut-ers oder eitles seiner Zeitgenossen seien. Doch liesz tllich mein Gastsreund nicht zu Worte kom men. »Ich kann, ohne unbescheiden zu sein, behaupten, daß ich all’ diese Dinge, die Sie da vor sich haben, nlit Leichtigkeit nnd genau kopiete, llnr bei dem Einen-— wir sprachen bereits darüber-verläßt mich meine Kunst vollständig- Sie sollen dett Schwerenöther, der nlir be reits lnallche schlaslo«e Nacht verursacht hat und tuir«-ich gcsjtehe es ossett——-das Leben verbittel·t, sofort zu Gesicht be kommen. Ah! hier ist er! Ich hoffe nur, daß Sie lnehr Glück damit ha ben!« Er szog mit vertleirten Mienen aus einer Seitentasche das vielbespros chelle Objekt hervor nnd reichte es nlir mit liebenden Fingern. »Nicht so, mein Freund, das ist nicht das richtige Licht. Bitte, stellen Sie das Bildchen dort alls die iillszerste Ecke des dlalninsintses So ist’s trank-Sehen Sie es ganz genau an und danll sagen Sie lnlr ossen Ihre Ansicht.·« Bereits alls den ersten flüchtigen Blick erkannte ich, daß es ans eitlem gant an derelt Zeitalter nnd von einein gan; an derelt Künstler stamme, als die bereits besichtigten Bilder-. Ein italienischer stiiustler des l7. Jahrhunderts mochte es gestochen haben, aber tloell viel wahr scheinlicher dlilllte es mir, daß es das Wert eitles bedeutenden Zeitgenossen sei. Es stellte ein schönes, stattliches Weib vor, das, alls eitlem Felsen siuend, in eitler Hand eilten Speer, ilt der anderen einen Zweig trug llnd mit sinnettdelt Augen aus’s Meer starrte. Die ruhige Schönheit der Züge utld die Will-de der altllllg erinnerte lnich atl die bekannte c-tatue der Gernlallia Ich llahm eine der anderen Photographien aus lltld stellte sie neben diese, unt geualle Ber gleiche allstellen zu können Während ich aufmerksam beobachtelld dastand, Bärte ich eilt Geräusch iltl Nebellzinnner. ch blickte aus utld betuerlte, daß Bel latny ltlich mit ängstlicher Spannung anstarrte. Sein Gesicht schien plsqlich utu zehn Jahre gealtert. Als sich unsere Blicke begegneten. husehte sosort eilt Lächeln uln seine Lip pen ulld er sagte in seinem gewöhnli chen, herzgewinnenden Tone: »Ich sehe, daß auch Sie vor einein Rittljsel stehen, welches Sie verblnlst. Nun frage ich Sie als Künstler, ob sie es siir ntoglich halten, daß jene beiden Bilder Einer Hand nnd einein Zeitalter entstammen «.-« »Um über eine so schwierige Frage urtheilen zn tonnen, mii te ich die Blätter einer enanen Prii ung unter ziehen und selb t dann wäre mein Ur theil nicht maßgebend, da ich nicht sach verständig genug bin. Aus den sliichs tigen Blick hin mochte ich jedoch Ihre » Frage verneinen.« »Ganz meine Meinung!« rief der Alte erregt. »Wie geriethen Sie aber itt ein und dasselbe Manuskript ?« »Das ist eine Frage, die mich mit meinem Freunde, dem Besitzer, sast ent brenne, als ich ihm den Schlüssel zu dem äthsel liesern wollte. Ich behaupte nämlich-nnd Jeder, der nur einen Funken Verstand hat, muß mir Reckt geben-»daß der ganze Bogen gestils t ist. Er tnuß wohl ursprünglich die schönsten Vignetten enthalten haben, die von irgend einem geschickten Sannnler entwendet worden sind, der die jetzigen an ihre Stelle einsügte.· »Wenn Sie überzeugt find, daß es eine Falschnng ist, weshalb wollen Sie dieselbe Ihrem Werke einverleiben? Dieser Stich bringt entschieden einen Mißton in dasselbe.« »Vielleichtl Aber der Wunsch- eine genaue Kopie des Wertes zu besitzen, ist ei tnir sast zur Manie eworden,« ent egnete er lachelnd. » och wie denlen re über den Stich selbst 'A« »Er ist das Werk eines echten Künst lere, etwas stets, etwa in der David’ schen Manier gehalten, aber wahrschein lich weit alter als dieser.« »Da artigen Sie Recht haben, bog seht will ich Ihnen verrathen, was mi quillt und miZ schon schlan e Nächte gekostet hat. ch kann den danken nicht lob werden, daß bereite Jemand vor mir dieses Gesicht und dieie Gestalt vervielfältigt hat. Sehen Sie staj das Bild en genau ati ttttd sagen Sie mir anfri tig, ob Sie sich tiicht erinnern können, es bereits irgendwo gescheit zu haben P« Dabei sah er ttiich wieder ttiit ängstlicher Spannung an. Ich prüste es ganz genau ttnd antwortete dann: »Ich tann mich absolut nicht besinnen, es irgendwo gescheit zu haben. Uebri gens ist es eine vorzügliche Photographie jede Linie ist scharf ausgeprägt-« »Sie ist ini Auslande gemacht; in der nebeligeti Atmosphäre Londotis ver möchte tttati gar nicht ein solches Nega tiv herzustellen Glauben Sie, daß Sie ittt Staiioe waren darnach einen bedeutend vei«lleiiter:eit Stich herzustel len, der Z. B. das leere Lvai eines gro ßen i-) ausfüllen würde I« »Ich habe noch tiictualsJ eine ähnliche Arbeit gemacht, aber ich glaube schon, daß ich sie übernehmen tottnte—-d. h. wenn Ihnen iiithtd daran läge, daß ich eine oder anch zwei Platten verpfiische." »Eine oder zweit Ein Dutzend wenn Sie wollen! Habe ich selbst doch ntehr als zwei Dutzend verdorben. Aber Sie, mein Herr, werden wenigstens um Ziele koininen,« sagte er in väterli eni - one. »Und Sie fragen nicht eittnial nach der Bezahlung? Das kennzeich net Sie als wahren siünstleri Auf diese Art werden Sie aber niemals Reichthümer ansanitnelti,« siigte er · lächelnd hinzu. ; »Ich bitt überzeugt, nicht zu kurz zu z kommen, wenn ich es Ihnen überlasse, i mich nach Gutdüuien zu honoriren. I Ich möchte atn liebsten die Photographie Zgleich heute mitnehmen tittd ich hoffe, Zghucti übermorgen die fertige Platte J bringen zu contien.« « 4. Kapitel. Das Lächeln aus den Lippen des alten Herrn wurde noch süßer als gewöhnlich und ein seltsanier Blick leuchtete in seinen Augen auf, während er fast stammelnd sagte: »Beurtheilen Zie die Launen eines armen Kriippele uieht gar zu streng. Jch hoffe mit Zuversicht, daß Sie ihnen dieses eine Mal Rechnng tragen wer den, denn Sie sind der liebenswiirdigste junge Mensch, der mir je begegnet ist.« Eine Pause entstand. Es schien mit-, als ob der Alte meiner Liebenswiirdiip . ieit doch nicht so recht traute nnd des halb ermunterte ich ihn, indem ich sagte, daß er iiber mich verfügen könne. »Nun denn. ich wiiide mir lieber den I Hals abschneiden lassen, ald eine dieser - i Photographien auch nnr fiir eine Stunde aus den Händen in geben. Wenn Sie nur wußten, welche Miihe ed mich ge kostet, bis sie in meinen Besitz gelangt sind! »ich bitte Eie, Ihre Arbeit in meinem Hause anzufangen nnd auch zu beeiidigeii.« Es entstand wieder eine Pause. Der Vorschlag war wohl etwas absonderlich, » aber schließlich verfallen ja newdse « Menschen oft auf seltsame Ideen. gzch ließ meine Blicke in deni elegant aus gestatteten Raume schweifen und sagte " mir, daß es sich in einer solchen Werk Istiitte gar nicht schlecht arbeiten lassen smiisitc Mein Entschluß war rasch OWN ,,(-sieslehen Sie ed nur, Herr-Beunruh, Sie halten mich siit einen beriappteu Sanunler, der Ihnen Ihr theuree Nut veruntreuen konnte,« begann ich lachend »Tainit Sie ganz beruhigt seien, will J ich auf Jhren Vorschlag eingehen.« Ich erwartete, das; seine Augen wie-— jber freudig aufleuchten und seine ewig zliicheluden Lippen uiit iigeiid eine ) Schmeichelei sagen wurden, aber nicht-J ; von alledem geschah. Er fah mich peit send an, als ob er ineiue geheiinsten Ge " danken errathen wollte, endlich benierilc » er zögernd. »Ja) glllllllc lllcl)l, Dass clc llllcls l"l’c1)c verstanden haben. Wenn ich sagte, dasz Sie die Platte in tueinem Hause an » fangen nnd beenden muntern so meinte ; ich damit, daft Sie als mein Mast diesed ; nicht verlassen diirften, bie- der letzte l Strich Ihrer Arbeit vollendet wäre.« Während ded Sprechend wurde er immer verlegener. Solche Bedingun » gen war mir noch niemalo gestellt wor " den und sie verbliifsten mich dermaßen-, daß ich die Antwort schuldig blieb. FBellamh wandte keinen Blick von mir E nnd in seinen Augen loderte ein wildes I Feuer, als er erregt alte-rief: . ».tlommen wie zu einem raschelt Ende. « Ich biete Ihnen fiinfzig Pfund Ster ling siir die Platte unter det· Bediu -guug, das; sie sich ald tadellos erweist. « Sie verweilen so lange in meinem J Hause, bid Ihnen dieselbe gelingt und s ich gebe Lehnen mein Manneswort, das; z eet Ihnen während dieser Zeit an nichts fehlen soll.« l Tie Summe, die Bellalnh nannte. ; wäre damals fiir mich ein kleines ! Vermögen gewesen und dennoch zögerte i ich noch immer mit meiner Zusage, denn ein noch unbestimmter Verdacht begann sich itt meiner Seele in regen. »Sie brauchen nicht zu flirchten, daf; Ihnen etwas geschleht,« fuhr er fort. »Wir sind in der t«age, unsere Geiste But bewirthen zu können; nicht wahr, ntouh ?« Bei deu letzten Worten drehte ich mich rasch mu und bemerkte erst jetzt, daß sich der krummbeinige Zwerg im Tin mer befand. Er stated dicht neben el lamh, antwortete ihm jedoch nicht, son dern blickte nur sragettd auf die Thüre. Der Alte nickte kaum merklich mit dein - Kopfe, woraus der lleinellnhold unhör bae aus dem Zimmer schlüpste. Ein hö st unbehagliched Gefühl beschlich m , von dem ich mir selbst keine Re chenschaft zu geben vermochte. Das pldsliche Kommen nnd Bei-schwinden des wer-ged, dad sremdartige Verlan gen ellauitsdz sein Haue nicht zu ver lassen, ehe ich den Stich fertig gemacht, was wohl drei bis vier Tage dauern konnte; die Erregung ded alten Man ier-. die name Umaebuna. alles erweckte mir Bedenken und ten einschloß mich, rie Arbeit jemand Auderem zu über l.:1sen. So schmeichelhaft und verlockend mir auch Ihr Anerbieten ist,« stam tnelte ich verlegen, »mus; ich doch darauf verzichten, da zu Hause dringende Arbeit ans mich wartet, die ich unmöglich ans schieben kamt. Sonst hiitte ich mich in Ihre letzte Bedingung gefügt. Jeh kenne mehrere Kollegen, die ebenso gut arbeiten wic ich und es soll mir eine Freude sein, Ihnen ans Wunsch deren Adressen tnitzutheileu. Jetzt ist’s an dcr Zeit, daß ich mich eutpfehle,« schloß ich, mich erhebend und nach meinem Hure greifend. »Bitte, bleiben Sie « nur, ich werde schon allein den Weg hin ausfinden,« siigte ich hinzu. Das liebenswürdige Lächeln, das z sonst seine Zuge verklärte, war ver i schwanden und hatte einem harten, sin j steren Ausdruck Platz gemacht. ! »Wartet! sie noch eine Minute,« ries er erregt aus, während seine zit terndcn Finger unbewußt ein Stückchen iPapier zerkniillten. »Ich fürchte, An totty wird die Thüre Versperrt haben.« Mit einem Satz war ich an derselben und fand zu meinem Einsetzen seine. Voraussetzung bestätigt· ! » Ich ahnte, das; es der Fall sei; Au- i touh ist ein PrachtierL aber ein Freund lvon tollen Epäßen « Um aus unsers · vorige-Z Gespräch zurückzukommen: wol-’ leu Zie wirklich die Arbeit nicht über nehmen, Herr-. . . .·.- Nebenbeisbemerkt, ifällt mir eben ein, das; ich noch nicht s einmal jiltren Namen weise.« »Ich heiße Costello i« »Wiirden Sie, Herr Eostello, sich durch nichts bewegen lassen-doch halt, ich harre l« Mit diesen Worten sprang Bellarnh ans nnd humpelte, so rasch es seine Krücken erlaubten, aus dem Ge mach. Ich war der Meinung, daß er den Zwerg wegen des fehlenden Schlüs sels aiissucheu wolle, ließ mich daher wieder beruhigt nieder und blätterte in der Mappe. Ich til-erzeugte mich im mer mehr, das; das Frauenbild, welches Bellamy iii solche Unruhe versetzte, un möglich demselben Zeitalter entstammen konnte wie all’ die übrigen Photogra phien, die vor mir lagen. Meine Ans niertsainieit war durch die« Vergleichung so sehr iti Anspruch genommen, daß ich s gar nicht den Eintritt eines Wesens be-; merkt hatte, welches plötzlich an meiner Seite stand-seines Wesens-, das in sei ner eigenartigen Schönheit bei Weitem ; anziehender war alel das Bild, welches kinirh tiiiii schon seit Stunden beschäf tigte. Das niattc Licht der Studie lanipe siel aus ein lsotlsiietvaclssetied, I schlaiikestiiidrlien mit goldblondeinHaar "nnd großen, schwarzen, träumerischen Angen, die iiiau nie wieder vergessen konnte, ivenn man sie einmal gescheit Mir tuat«’e, als nli ein-; iriibliche vFigur dein Rahmen eines regi«od·seheii Bildes entstiegen ware. La ich sofort be zinerkte, das; sie mich zii sprechen ; tviitischte, aber mit groszer Verlegenheit kainpste, erhob ich mich und stellte mich vin »Sie haden meinen Vater gesehen » nnd er hat unt Jlinen wegen eines Sti ched gesprochen, mein Heri·?« fragte sie iuit leiser Ztiniine und zu Boden geschlagenen Blicken. »Ja, niein -3«i·anlcin. »Ihr Herr Papa hat mir einen sehr ehreiiden Aus trag ertheilt; nur ist derselbe niit Be dingungen verknüpft, die zu ersiillen ich leider außer Staude bin.« l »Mein Nott, Zie wollen also seineni Bot-schlag ablehnen?« rief sie uudl blickte mich mit angstersiillten Angen( , Ali »;ich mit-f» Wollten Sie vielleichtl s die Niite hanc-i, mir eiiieiiaiidet·eiiAiitF-( igaug zn zeigen, da gihr Diener diese - Llsiir verschlossen hat?« Lat- Mcidchen stand zwischen dieser .iind mir, machte jedoch nicht die ge , ringste Ausialt, meinem Wunsche Folge. zii leisten ; sie versuchte sogar-, mich zwi! T rnckiiihaltein »Ja) hoffe noch ininier, daf; cie nichts fortgehen werden, oliiie den Wunsch( - ineineö Vaters in erfüllen. Sie habetti ohne Zweifel bereite- benierkt, daß er liber manche Tinge eigenartige Ansich ten hat. Wenn nur erst dieses Brich fertig ist, wird er wohl wieder riihigerl Iwerden. Tag und Nacht denkt er an niehtd anderes. klrli bitte Eie, geben Sie seinen Schrnlteii iiach.« Bei die-» lsen Worten trat sie nni einen Schritt« « tinher ati inieh heran nnd fiihr dann niit - bewegter Stininie fort: »Sie werden ; sich darüber wundern. mein Herr-, dafii aneli ich Sie bestiirnie aber ieh lebe in einer fortwährenden Angst-, das; mein armer Vater ninii feinen Verstand ver liert, wenn diio nngtiiefielige Bild nicht gestochen wird. sie tonnen sich garl nicht vorstellen, wie nervoö er in der lebten Zeit geworden er hat siir niclits - anderes mehr Linn nnd lstedaiikeii.« »Es gibt dinli so viele stiinstler in London, die ed ebenio giii niaehen konn ; ten wie ich,« warf ich ein. » ,.;3aivohl. Aber seit er Zie zuni ersten Mal gesehen, ist es bei ihtii fortn k lieb ziir sixen Jdee geworden, das; gerade sSie der Mann seien, den er brauche. s; Er will von niemand Aiidcreni böreti.« ; Moitsetznng solgt.) stumm nach Poeten-un i f Arn-Jll. Attgiiii werden die iieiieii Passa tgier ttiateti der Sit. Joseieph G Ost-and Jal land Bahn -—— « Akkw erster lKlasse-, tltltMtll zweiter ltlasse -—- nach Lgden nnd Salt rote isten, Utah; Helena, Mon.; Spolane, Wale Poetlaitd Tre» nnd allen zwischen liegenden Plänen in Kraft treten. Wegen Auskunft wende man sich an den nächsten Ageiiten der St. Jo- öe We. Jal» oder an S. M. Adsit, Gen. Pass. Agent, St. Joseph, Mo. Wir könnten die Qualität nicht verbessern, wenn Jlie das Doppelte bezahlten De WitM Wltsoh Basel Salbe ist die beste Salbe, welche Erfahrung herstellen kann, loder dieGeld taufen kam-. A. W. Buch « cit. ' .. .,..--,«-k-·-. .. . k-: Uns eren F Abonnenten Gelegenheit zu geben, die hier eIhqeshjldete Uhr In eIheIlten nnd zwar ItIIII«-:-nst- haben wie IIIII deI wahr-f ein lle--««leleinkoInnIen eIe«tIoffe«II, wonach wir eine qrosze Anzahl entselhen zn einem nie-miqu PIeisesI er h.eIlten »S- IS Läg-J — Unsere Ofserte an die Leser des ,,;Zlnzeiger Und Yeroldts ist nun folgende: Zeigt Enereu Nachbarn uud Freunden die Zeitung, macht sie darauf aufmerksam welch ein gutes Blatt ec- ist nnd sie werden wünschen, anf dasselbe zu abonniren. Offcrtc No. 1: Für drei neue Yvonncutem die Ihr uns einsendet, Isiir ein Jahr im Voraus bezahltj, erhaltet Jhr die »Victory«. Uhr p ortofrei und r egistrirt zugesandt. Ihr habt auf diese Weise eine schöne uud gntgeheude Uhr, die Euch nichts kostet als unr ein paar Worte zu Gunsten Eurer Familienzeitung Offertc No. 2: Jemand, der vielleicht nur zwei Abonneuten erhalten kann, sendet dieselben eiu, sowie 50 Cents extra nnd erhält die Uhr. 6 . Offcrtc No. z. . Wer nur einen Alnmnenten einsendet, hat Blum extra zu senden. - Offcrtc No. 4: twWer«seiue eigene Zeitung auf ein Jahr im Voraus bezahlt und sendet z we i neue Abonueuten eiu, erhält die Uhr. Woli lgcmc r k t, unser Prämienbnch, das wir bisher gaben, erhält auch fernerhin Jeder, der auf ein Jahr im Vo raus bezahlt, sowohl der Einsender selbst, als auch die neuen Abou nenten. Diese Prämienlnicher enthalten, wie ja die meisten unserer Leser wissen, spannende Romane und Novellen nnd werden von Al len gern gelesen. Geld sendet nu111ant—ch1?thwl« Muniszs Unless, Postitl Note, Obst lsxpnsss Muntsy ()I·(I(-I·. Man adrcssire: Anzeiger und Herold, 305 W. 2. str.. crand Island, Neb. Das Buch für Alle. Jllustrirtc Familiciizcitung zur Unterlmltung und Belehrung. Iiziipriich 28 Ichkpx ( 15 Wenig oder pro Jahr. in Porausbezaljkung, V:3.50. THET«'-Eiite pmchtvoll ausgestattete Zeitschrift und sollte die selbe in keiner Familie fehlen. Zu beziehen durch J. P. WlNDOLPH, 305 W. Ae sit-. - cranck lslantL 21115 Heinrath und Fremde, Jlluftrirtc Romnuc allcr Nationen. Erscheint in 28 Hoffen jäilxriiclx Preis 1()r. pro Heft od. JZJJU pro Jahr. Dac- rrftr Heft ist rrsrlijrum nnd sehr schrer ausgestattet Es brginnrn darin der Romaur »Ein PagurssohrW u. »Du-Bis RIiilioncn.« Brftrllmrgrn richte man an J. P. WINDOLPH 395 westl. 2te Str» - » - Grund Ist-Zyp