Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, October 06, 1893, Image 1

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    Grand Island
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Jahrgangä
GdelIHdNbrastItgd()r.Oktocb1893.
Yochewziundsehaw
Der sranzösische Minister des Angst-är
tigen, Develle, hat sich mit Anstand der
Erfüllung einer peinlichen Pflicht unter
zogen, indem er in den Palästen der ita
lienischen und deutschen Botschast in Pa
ris oarsprach und sich im Namen der
französischen Regierung wegen der Fle
geleien, die eine Menge Gesindel gele
gentlich der Parade des 2. und 3. fran
zösischen Armeeeorps bei Beanoais im
Departement Oise oeriibte, in aller Form
entschuldigte. Während Präsident Car
not und Kriegzminister General Loizillonl
die Parade über die beiden erwähnten
Corpg abnahmen, mischte sich in die Hoch
rnse aus den Präsidenten das oon einer
Menge Gesindel anggestoßene Gebrüll:
«A das Pkusso et Italie!« (Nieder mit
Preußen und Italien!) Dieses Gebrül
les wegen drückte Herr Develle den
diplomatischen Vertretern Deutsch
lands und Jtalieng gegenüber sein tie
fes Bedauern von Amtes wegen aus.
Jn Weißenseis in der Provinz Sach
sen, wo sie seit vielen Jahren gelebt hat,
ist am Samstag die bekannte Roman
schriftstellerin Fri. Marie Louise von
Franeoies ans dem Leben geschieden.
(Frl. v. Francois war im Juni 1817 in;
Herzberg geboren, hat also ein Alter von
76 Jahren erreicht. Aus ihrer Feder
stammen u. a. die Romanu »Frau Erd
muthens Zwillingssöhne«; »Stusenjah
re einer Glücklichen«; »Der Katzenjuin
ker«; »Der Posten der Frau-J «Jndith«
u. s. w. A. d. Red.
Durch eine furchtbare Feuersbrunst ist
das ist der Provinz Posen gelegene Torf
Starolenka fast vollständig vernichtet
worden. Ueber drei Viertel der Wohn
häuser des Dorfes und fast sämmtliche
Wirthschastsgebäude desselben sind abge
drannt und die früheren Bewohner des
selben befinden sich angesichts des bevor
stehenden Winters in schltmnister Noth
lage. Der Oberpräsident hat die Brand
stätte bereits besucht und den Abgebranm
ten aus Provinzialinitteln Hülfe zuge
sagt.
Eine der »Erchange ·«celegrapy Co.«
zugegangene Depesche meldet, daß
Testerro, die Hauptstadt des Staates;
sich am Samstag den NebellewKriegsH
schiffen ergab, die von Admiral Mello
abgesandt worden, um diesen wichtigen
Punkt zu nehmen« Desterro, an der
Westlüfte der Jnsel Santa Catharinm
gelegen, wird der Nebellenflotte von nun
an als Stützpunkt für die weiteren
Operationen dienen. Das Arsenal in
Desterro liefert den Nebellen Wasser und
Munition.
Aus Montevideo wird berichtet: In
hiesigen, über brasilianische Verhältnisse
gut informirten streifen wird behauptet,
Präsident Peiroto von Brasilien versüge
über eine wohlbewafsnete, 5000 Mann
starke Truppe, die in Nin de Janeiro
selbst garnifvnire, und die ihm treue er
gåben sei. Man glaubt, daß diese
» acht genüge, um von der Nebellenflvtte
an’g Land geworfene Truppenkörper aus
der Stadt sernzuhalten, selbst wenn diese
den Versuch machen sollten, dort festen
Fuß zu fassen.
Die Jagd aus Anarchisten in Wien
dauert fort. Am Samstag wurden vier
Arbeiter verhaften die im Verdachte
stehen, einer anarchisiischen Verbindung
anzugehörekn Zahlreiche Anarchisten
verließen unmittelbar nach der kürzlich
erfolgten Entdeckung eines weitverzweig
ten Komplotts die Stadt. Viele von
ihnen halten sich, wie man glaubt, in
entlegenen Ortschaften aus« wo sie sich
zu verbergen gedenken-; bis der Sturm
si gelegt hat. Das energische Vor
ge n der Polizei wird vermuthlich zur
Folge haben, daß die Anarchisten, wenig
stens für eine Zeitlang, sich miluschenstill
verhalten.
Jnt Zustande des Fürsten Bismam ist
keine Veränderung eingetreten. Er liegt
während des größeren Theiles dcg Tage-z
aus dem Sopha nnd liest Novellen und
Zeitungen. Seinem Leibarzt, dein Dr
Schrveninger, gegenüber bemerkte der
Fürst, daß ihm die Zeitungen bei diesen
faulen Zeiten eigentlich dafür zu Dank
verpflichtet sein müßten, weil er ihnen so
viel Stoss liesere. Dr. Schweninger ist
äußerst ärgerlich über die Leute, weiche
mit aller Gewalt versuchen, ihn zum
Sündenbock für Bismarckks Krankheit
zu machen.
Director Schulz von der rheinischen
Kreditbank in Karlsruhe schoß sich Diens
tag Abend mit einem Nevaloer und starb
bald daraus. Ja den Büchern der Bank
wurde ein gewaltiges Defizit entdeckt
Der Hosoptiser Pobl in dannover
pergistete am Sonntag seine Frau mit
Blatisöurr. Ills er gestern Abend auf
Verdacht des Mordes hin oerbastet
wurde, erschoß er sich Init einem Revol
M.
Die mancherlei susinerksainkeitem «
welche der Zur in Schloß Faden-borg«
wo et z. Zt. zum Besuche bei seinen
Schwiegereltern weilt, dem Herzog von
Orleans erwies, bilden den Gegenstand
vielseitiger Besprechung. Nsmentlich
von Seite des Berliner Auswärtigen
Amt-Z sind sie besonder sorgfältig beo
bachtet worden· Hier hältrnan sie näm
lich sür nichts Anderes, als für ein Mit
tel, zu dem der Zar absichtlich, gegriffen
hat, um dein allzu hoch gehenden Enthu
siasmus der russophilen Repudlikaner in
Frankreich einen Dämpfer. ausznsetzem
Man versichert, daß der Zar die Wieder
herstellung der Monarchie in Frankreich
mit Freunden begrüßen würde. Er soll
ganz offen ausgesprochen haben, es sei
sein Wunsch, daß die Familie Orleans
wieder aus den französischen Thron ge
sedt werd-. Der Zar sowohl, wie der
König und die Königin von Dänernarck
gedenken in nächster Zeit dem Kronprim
gen von Schweden einen Besuch abzu
stauen
Ver nachsre Goctauftemuongrejz wird
am 22. Oktober eröffnet werden. Die
zu diesem Kongreß entsendeten Delega
ten werden den Bericht des Etekutiw
Ausschusses über die letzten Wahlen ent
gegennehnten und dann die Pläne für
Begehung des Maifeiertages im kommen
den Jahre berathen. Außerdem werden
das Verhältnis des Socialismus zum
Antifemetismus, sowie die Strikefrage
den Gegenstand eingehender Erörterungen
bilden. Redakteur Landauer, Führer
der Berliner Anarchisten, giebt den »Ge
nossen« den Rath, sich mit den Sachli
ften zu vereinigen, um diese im anat
chiftifchen Sinne zu »refoi·miren«. Tie
Führer der Socialisten dagegen halten
sorgfältig Umschau und werden jeden
Anarchisten, der es versuchen sollte, ih
rem Kvngreß beiwohnen zu wollen, ein
fach an die Luft sehen. Zu diesem Zweck
werden die Beglaudigungsschreiben der
einzelnen Delegaten ganz genau geprüft
und alle einigermaßen verdächtig erschei
nenden ohne Weiter-es abgewiesen werden·
Den Anarchisten wird daher nichts an
deres übrig bleiben, als ihre beabsichtig
te Reformirung außerhalb der soeiali
ftischen Organisation auszuführen.
Einem Gerüchte nach hat der Siebel
lenadrniral das Bombardement von kliio
Janeirv wieder aufgenommen. Der Cor
respondent in Nio- meldet, daß Peirvtvs
Regierung von Tag zu Tag unbeliebter
wird. Derselbe will sein Amt nicht nie
derlegen und hält sieh nur noch durch die
Truppen, welche aug 5000 Mann beste
hen. Davon gehört jedoch nur eine ge
ringe Anzahl deu regulären Truppen an
und die Mehrzahl besteht aus Milizen,
Polizisten und Feuerwehrleuten. Jn Rio
Janeiro herrscht Mangel an Lebensunt
teln aller Art, und eine Menge Menschen
leiden Noth. Es liegt die Gefahr eines
allgemeinen Aufstandeg vor und derselbe .
kann jeden Augenblick seinen Anfang sieh-i
men. Mello erwartet vom Süden Ver-s
ftarkungen, außerdem rechnet er auf ei-j
nen Ausstand in der Stadt. s
Tie Stadt Votu, Hauptstadt deg
gleichnamigen Gouvernements, an der»
Westkiiste des Caspifchen Meeres gelegen,
ist in Folge der auf Veranlassung der Re-!
gierung getroffenen Vorsichtstnaßregeln
gegen die Cholera bankerott geworden.
Baku ist der hauptsächlichste rufsische Ha
fen für den Erport von Petroleuni, das
auf der Halbinsel Apihern, auf welcher
die Stadt liegt, in Menge gewonnen
wird.
Als ein förmlicher Kalttvasserstrahl
auf den Nusfenjubel wirkt in Paris der
in diplomatischen Kreisen nicht bestrittene
Umstand, daß Nußland die Dreihund
mächte in aller Form davon in Kenntnis
gesetzt habe, der Besuch des russischen
Geschwaders in Toulon bedeute lediglich
die Erfüllung einer Höflichkeitgpslicht,
eine Erwiderung des Besuche- der fran
zösischen Flotte in teronstadL Alle wei
tergehenden Deutungen schössen über das
Ziel hinaus und würden von maßgebend
ster Seite, d. h. also vorn Zaren, höch
lichst mißbilligt.
Zur Ablühlung der Bevölkerung Ton
lons wird der Umstand beitragen, daß
der Maire von Toulon dorthin von Pa
rig aus, wo er tnit dem Minister des
Auswärtigem Develle, tonferirte, eine
Depesche des Inhalts richtete, daß die
seitens der Stadt in Angriss genas-une
nen Vorbereitungen für den Empfang des
russifchen Gefchwaders sofort eingestellt
werden müßten, da neueren Bestimmun
gen zufolge die dortige Hafenkornmam
dantur den Empfang der rnfsifchen Gä
ste allein in die Hand nehmen werde.
Die am ts. Oktober in den Hafen von
Toulon einlausende russischen cFlotte wird
dort bis zum 28. do. Mto. verweilens
Laut des nunmehr bekannt gegebenen of
sieiellen Programms werden die rufsi-"
schen Marineoffteiere in diesen Tagen von
Amüseutent zu Amüsement zu eilen ha-;
ben. s
In Bangkok, der hauptstadt Simo,
eirkulirt das Gerücht, rankreich wolle
Ausland die Insel Saum tin Golf von
Siena als Kohlenstatioa überlassen.
Frankreich ergriff von der Jnsel im letz
ten Juni Besitz.
Kaum weniger als mit den bevor
stehenden sranco-rnsfischen Verbrüde
rungsdemonstrationen in Toulon hat sich
in den letzten acht Tagen die sranzösische
Presse mit der angeblich oder wirklich zu
Stande gekommenen Aussöhnung zwi
schen dem Kaiser Wilhelm und den Für
sten Bismarck beschäftigt. Bei Bekannt
werden, daß der Kaiser von Mohaeg aus
ein theilnahnisvolleö Telegranim an den
Fürsten gerichtet habe, konnte sie sich bäng
licher Patriotischer Veklemmungen nicht
erwehren. Mit der ihr eigenen Ober
flächlichkeit und vollständigen Verkennung
der deutschen politischen Verhältnisse
glaubte sie in der That, das votn Kaiser
dein kranken Altkanzler bewiesene Ent
gegenkomrnen bedeute nichts weniger als
die baldige Rückkehr Bismarck’s, wenn
nicht in seine srühere Machtstellung, so
doch in den engeren politischen Rath des
Kaisers, und gab sich den sinstersten Be
fürchtungen hin, es möchte der Bismarcks
’schen Diplomatie gelingen, Frankreich
den nordischen Freund zu entsremden·
Erst seitdem der Wortlaut der zwischen
Mohacs und Kissingen gewechselten
Depeschen bekannt geworden ist, athrnet
sie erleichtert aus und beginnt sich der
gehegten Befürchtungen zu entschlagen.
I I
Ueber die kirchlich-e Stellung des Erz
bischofs Kenrick von St. Louis, worüber
widersprechende Gerüchte veröffentlicht
wurden, wird soeben folgende amtliche
Mittheilung gemacht: Mgr. Satalli hat
erklärt, daß der Erzbischof nicht abge
setzt worden ist, und daß die Ernennung
des Bischofs Kain als Coadjutor mit der
Zustimmung des Erzbischofs Kenrick
selbst und im Einklang mit den Anord
nungen des dritten Plenareonzils von
Baltimore gemacht wurde.
Obwohl der Tag noch nicht bestimmt
festgeseht ist, gilt es doch für ausge
macht, daß der Präsident mit den Seinen
in etlichen Tagen seine Wohnung in dem
Landsitze an Woodley Lane Road neh
men wird. Die Vorbereitungen zur
Aufnahme der Familie sind in vollem
Gange. Der Präsident und seine Ge
mahlin freuen sich darauf, die Herbfttage
in Woodleh zu oerleben.
Aus zuverlässige-i Berichten aus allen
f Theilen des südwestlichen Texas geht her
vor, daß dreiviertel der Baumwollem
ernte eingeheimst ist, und ungefähr die
Bälfte davon bereits auf den Markt ge
bracht wurde. Tie Ernte wurde säh
rend der letzten zehn Tage in aller Eile
eingeheimst, dieselbe beträgt vierzig v.
H. weniger als die Ernte des letzten
Jahres im südwestliehen Texas
JmH aus wurde die Debatte über die
Zucku- Bill wieder aufgenommen
Linsmore von Arkansas sprach für
dieselbe. Er nannte die Bandes-Wahl
gefetze ungerecht, untveise und falsch, ein
Hinderniß, um die Wünsche des Volkes
auszuführen. und erwarte, daß die demo
kratische Partei ihr Versprechen halten
und die Gesetze widerrusen werde, welche
von der republilanischen Partei erlassen
worden wären. Die republitanische Partei
hätte die Staatsgesetze mit Füßen getre
ten und das Staatsbiirgerthuni entehrt.
Denson folgte mit einer Rede, die in
demselben Tone gehalten war. Er leug
nete nicht, daß Verletzungen der Bundes
Wahlgesehe im Süden ovrtänien, aber
es gebe lein Gesey, das nicht im Norden
so gut wie im Süden übertreten würde
Tie Nötdlichen könnten nicht zu den
Siidlichen sagen: »Ihr habt den Ballen
in eurem Auge und wir haben nur den
Splitter in unserem.« (Gelächter)
Manche Leute sagten, es gebe wieder
einen Krieg. Er gehöre nicht zu denen.
Er habe genug davon gehabt. Er habe
gegen seinen ausgezeichneten Freunde
General Hendersom gelämpst und er
wolle jenen Kampf nicht wieder sehen
Er bekämpste dann die Bundes-Wahl
gesetze auf verfassungsmäßige Gründe
hin und schloß mit den Worten, daß freie
und unabhängige Staaten die Behälter
der Rechte und Freiheiten des Volkes
seien.
liooper von Florida sprach gegen die
Bundeg-Wahlgesehe, die nichts als Uebel
hervorgebracht hätten und so schnell als
möglich abgethau werden sollten.
Clarl sagte, einer der Gründe, wes
halb das Voll die republikanische Partei
der Macht enthoben hätte, sei, weil sie
eine Feindin der freien Wahlen sei. Der
Durchschnittsbürger liebe die Gerechtig
keit· Das Volk wolle frei bleiben und
sich nicht von Bundesrnarschällen oder
Militür vorschreiben lassen, wer stim
men solle und wer nicht. Nach einer er
göylichen Episode zwischen Clark und
Wilson von Washington sprach Ersterer
über die Negersrage und zog eine Paral
lele zwischen dern Verhalten der republi
kanischen Partei gegen die Neger und
der demokratischen. Die Republikaner
hätten den Negern »Tassy«, die Demo
kraten die einfachen Bequemlichkeiten des
Lebens gegeben.
Schube! . Schube! sp
Wir haben das gefammte Lager von Stiefeln nnd Schuhen, welches
friiher Mannes chber, 16. Straße, Omaya, gehörte, fiir 40 Cents am
Dollar gekauft und beabsichtigen, Euch den Profit daran zukommen zu
laffen.
Dies ift ein dis5000 Lager guter ehrlicher Waaren und wird in nn
fercm Geschäft am Samstag, den 3l). September 1893 für gerade den
halben Preis. den Weltlier dafiir verlangtez verkauft. Wir haben das
Messer in Weblicr’s Preifc gesetzt nnd letztere halbirt.
Dies wird der grofzartigftc Schuh-Verkauf der je in Grund Island
vor fikh gegangen ift, fein. Haltet es im Gedächtiiifz, dafz diefer Verkauf
Am Samstag, den 30. Sept.
beginnt.
1061Dst59rikkc Skr» - Gra dJH fand Reh
Wir sprechen dentfcm
Ueber Mobile fuhr Sonntag Morgen
um vier Uhr ein vereehrender Wirbel
sturm her, welcher mit einer Geschwin
digkeit von wenigstens 50 Meilen in der;
Stunde das Wasser vom Golf in den"
Fluß trieb, bis es zur Royal Straße,
vier Häusergevierte vom Fluß, fünfzehn
Fuß über den gewöhnlichen Wasserstand
des-selben hinaufgetrieben wurde. Der
ganze Geschäftgtheil der Stadt stand fast
vier Fuß tief unter Wasser, und Waaren
im Werthe von tausenden von Dollars
wurde zerstört. Der Schifsfahrt wurde
ein beträchtlicher Schaden zugefügt, und
mehrere große Dampfer wurden an den
Werften fast gänzlich zertrümmert. Die
Louisville und Nafhville-Bahn steht der
Küste entlang auf eine Strecke von 50
Meilen unter Wasser, und die Bilorie
brücke wurde fortgerissen. Von den
Gärtnern in den tiefer gelegenen Gegen- -
den ösilich von der Stadt hat man noch
nichts gehört, und es wird für dieselben
das Schlimmste befürchtet Gestern
Abend, gegen zehn Uhr, ließ der Sturm
nach, und das Wasser sing an zu fallen.
Die Drähte der Western Union sind
sämmtlich zerstört, und die Verbindung
mit der Außencvelt ist vorläufig abge-«
schnitten. l
Es verlautetc am Montag, die Main- ·
rität des Comites siik Mittel und Wegel
habe sich in Bezug auf die tsiiibertchtungi
einer die Verdoppelung der Biersteuer be: J
fiikwokteuden Bitt, sowie hinsichtlich dckt
Einberichtung verschiedener anderer Vor
lage-i, darunter eine die Besteueruan von ,
Verntächtnissen betreffende, gecinigt. Ter!
Vorsitzende besagten Ausschusses-, Herr-l
Wilson, stellt es jedoch auf das bestimm: i
teste in Abrede. Ebenso ließ Herr Wil
son durchblicken, daß eine Tarif-Bill
aller Wahrscheinlichkeit noch nicht vor
dem 1. Not-. einberichtet werden würde-,
zumal ein solches seitens des im Dezem
ber ernannten Comites des st. Congreis
ses hinsichtlich der MeKinley-Vill auch
nicht vor Mitte April geschehen sei.
Betreffs des Widerrussdes Shermam
Gesetzes sind allerlei Gerüchte im Um
laus, aber etwas Bestimmte-s läßt sich
nicht in Erfahrung bringen. Es heißt, I
die Silber- Senatorcn würden inner
halb zweier oder dreier Tage Maßregeln
treffen, um ihre Gegern zu zwingen, ein
Quornin aufrecht zu halten, um die.
Widerrufs- Bill vor dein Senate zu hal-1
ten. Zu diesem Zwecke müßten die »Re- «
porters« darauf schen, daß täglich etwa I
zwanzig mehr von ihrer Faktion den ;
täglichen Sitzungen beiwohntcn, als bis
her in der Regel zugegen waren. Sena- l
tör Frye von Mai soll sich dahin ausge- H
sprachen haben, daß ein unbedingtert
Widerruf in’S Bereich der Unmöglichkeiti
gehöre. Scnator Voorhees erklärt je
doch, er hosse einen solchen durchsehen zu
können.
l
i
Die Weltausstellung schalt-entrei.I
Chicago, 28. Sept. Amt-. Oktober, »
dem Chicago-Tage, wird die WeltausJH
stellung schuldenfrei dastehen, ausgenom- E
men natürlich was die gezeichncten Aktien
anbetrisst, die keine gesetzliche Verbind-s
lichkeit sind. Tag Finanzkonnnittee hat F
die voraussichtlichen Einnahmen biH zum
t). Oktober sorgfältig abgeschätzt undj
dein Erekutivlommittee einstimmig ein-I
psohlen, die noch restirenden Korporation- I
Bands am genannten Tage einzulöseni
Die lausenden Schulden aus Kann-altes
und die Zahllisten sollen am ti. Oktoberi
ebenfalls bezahlt werden. Das Rom-;
mitte glaubt, daß zu diesem Zweck ist-l
900,000 erforderlich sein werden. ;
Das Erekutivkonimittee hat sich ins
seiner gestrigen Sitzung mit den Var- E
schlägen des Finanzkontmittees Hauer-f
standen erklärt.
Das selbe Fieber scheint lich weiter
zu verbreiten.
Jessup, Ga» l. Okt. Dr. Murray
vom Marinehospitaldienst tras heute von
Brunswick hier ein und hielt im Verein
mit hiesigen Aerzten eine Autopsie über
den Tod des angeblich am gelben Fieber
gestorbenen Deputy-Sherisss C. J.
War-en ab, deren Resultat war, daß
der Fall in der That für gelbes Fieber-v
erklärt wurde. Die Aerzte ordneten so
fort die Desinsizirung des Hauses etc.
an. Verschiedene Familien haben aus
Furcht vor einer Epidemie die Stadt ver
lassen.
Brunswich l. Okt. Zwölf weitere
Personen sind heute am gelben Fieber er
krankt, zehn Weiße und zwei Farbigc.
Als geheilt entlassen wurden sechs und
unter Behandlang befinden sich noch 65
Patienten. Alles wartet sehnlichft auf
kältere Witterung, die, wie man hofft,
der Epidemie ein Ende bereiten wird.
Jm Detentionscamp find setzt 199 Weiße
und Farbige, die vor der Epidemie ge
flüehtet sind, einqartiert.
Demokratifcher Staats-Courant.
Die in Lineoln am —t. nnd 5. Okt
tagcndc Staats-Konvention der Demo
kraten nominirte das folgende Ticket:
Fiir Staatsobeericl)ter, Frani Terminen
» Regenten der Univ» Milton Toolittle«
» » » » J. M- Pole,
» ,, » ,, ..:’l Deloinan
Ter Versuch Br’,nans die lsonvention
zu kio«ntrolliien und der Adminiftration
eine Niederlage Fu bereiten, niißlang
vollkommen und Bryan mnszte die Er
fahrung machen, daß die Demokratic
Nebr«a-3ka’5 noch nicht so weit gekommen
ist, sich seiner T-iktatoremHerrschaft nn
bedingt zu fügen
Die vom Conoent aufgestellte Plat
form spricht sich gan und gar einver
standen mit der Politik des Präsidenten
aus-, eiidossi1·tCleveland’s Botschaft und
ist für den unbedingten Widerruf des
Sherinan-Gefelzes.
Um vie Wahrheit zu erfahren
in Bezug auf Hood’S Sarsaparilla, frage
man Diejenigen, die diese Medizin brau
chen, oder lese die oft in diesem Blatt
abgedruckten Zeugnisse; sie werden Euch
überzeugen, daß H o o d’ S ku r i r t.
Hood’g Pillen kuriren Ver
stopfung. (251)» NEBRASKA SHOE CO.,