Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, September 29, 1893, Page 2, Image 2
Orts-d Island sit-zeiget und Herold. Stand Mand. Neben-lea. Muts-pausie- tu Deutschlands Der englixfeäe Pumorist Jerotne K. Strome vers tlcht eine Satire über das Eisenbahnreisen in Deutschland, Der das Folgende entnommen sei : Wann immer ein deutscher Eisenbahn vKnudukteue sich verein amt sithlt und nicht weiß, was er mit sich anfangen oll, unternimmt er einen Rund ang im raiu nnd läßt sich von den Pas agieren ihre Billets zeigen, worauf er erheitert und ersrischt aus seinen Platz zurück kehrt. Aber zuweilen kann man doch nicht den Wunsch unterdrücken, daß die deutschenEisenbahnbeainten ihrer Leiden schast fiir Billete einige Schranken setzen möchten. Selbst der gutherzigste Mensch wird es müde, Tag und Nacht seine Fahrkarten vorzulveisen, und die Mitte einer herber-etlichen Reise ist nicht die richtige «- eit für einen Mann, zu einem Waggonsenster zu kommen und Fahr Zotten zu beaugenscheinigen. Sie sind müde und schläfrig. Sie wissen nicht« wo Sie Ihr Billet haben. Zie haben es sorgfältig verwahrt, in der Meinung, daß Sie es für Stunden nicht benothigen würden, und haben Sie vergessen, wo ses ist. In dem Rock, den ch anhaben, sind elf Taschen, Und süus mehr in dein Ueberrock, der itn Netz liegt. Vielleicht befindet es sich in einer dieser Taschen. Wenn nicht, so ist es möglicherweise in einem der Handtoffer, oder in Ihrem Taschenbuch fwenn Sie wissen, wo Zie dieses aufgehoben halten« oder in Ihrer Börse. Sie beginnen zu suchen, Sie stehen aus und schütteln sich. Sie be sithlen sich iiber nnd über. Zie blicken im Verlauf-: dieser Prozedur uni sich und der Anblick der neugierigen Ge sichter, die Sie beobachten, und des Mannes in Unisorm mit den ernst ans Sie gerichteten Augen bringt Sie in Ihrem Zustande der Konsusion aus die plötzliche Idee, daß dies eine Gerichts saal-Seene sei und daß Sie, wenn das Billet nicht bei Ihnen gefunden wird, sicherlich mindestens siins Jahre bekom men würden. Während dieser erschütternden Seene hat der Kondukteur nicht aufgehört, draußen aus dem Lausbrette des Wag gons aus und ab zu gehen. Ter Train rast mit einer Geschwindigkeit von 70 Kilometer in der Stunde dahin, und eine Brücke kommt in Sicht. Als der Kondukteur die Brücke ersicht, lehnt er seinen Körper, sich mit den Händen an dem Fenster haltend, soweit zurück, als es nur möglich ist. Sie blicken aus ihn nnd dann aus die sich rapid nährende Brücke und kalkuliren, daß der erst-e eiserne Bogen gerade seinen Kopf weg nehmen wird, ohne irgend einen ande ren Theil seines Körpers nur im Ge ringsten zu beschädigen, und Sie denken «dariiber nach, ob der Kopf in den Wag gon oder außerhalb desselben fallen wird. Und wenn der Kondukteur drei Zoll von der Brücke entfernt ist, richtet er sich kerzengrade ans, und im nächsten Mo mente sahrt der Train wie der Blitz über die Brücke und das Eisenwerk tod tet eine Fliege, welche aus dem oberen Theil von des Konduiteurd rechtem Ohre gesessen hat. Die erste Bedin gnis sür komsortables Eisenbahnreisen en eut chland ist, daß matt sich nicht einen P sserling darum scheeren dars, ob der Konduiteur im Verlause der Reise getödtet wird oder nicht. Sehr hübsch und praktisch sind die Waschvorrichtungen aus den Traind der deutschen Eisenbahnen. Es ist schwie ti , ftch in diesen kleinen « ellen zu wa s en, weil der Waggon o ehrschiiti rett. Und wenn Sie Ihre ’nde und Ihren halben Kopf in das Lavoir ge - kriegt haben und nun unfähig sind, sich zu vertheidigen, so benühen die Seiten wltnbe des Raumes, die Wassereanne, die Seisenschale nnd andere miserable Dinge Ihre Hil osigkeit, unt Sie zu stoßen und zu pu en, so gut als sie es tönnenz und wenn Sieben Seitenwäni den« der Wasserkanne, der Seisenschale nnd den anderen miserablen Dingen ausweichen, so geht die T ür aus und gtbåg neu von rückwärts neu Klar-Q. l ich brachte iches aber doch zu wege, mich über und über naß zu ma ge- »in-. des-s preise-ten gis Hast lllllj. UUUJ Ulcc gllU IV cclll Pallolllllh Das ist der Trick. Die große Idee der deutschen Eisenbahn-Autoritäten ist die, harmlose Passagiere zu fodern, indem man sie mit Seise und Wasser nnd La ooie versieht. »und nachdem sie sich ge hörig eingemässett haben, dämmert es iknen aus, daß kein Handtuch vorhanden it. Das halten die deutschen Eisen bahn-Autoritäten dann süt einen Spaß ! Jch dachte an die Taschentücher in mei nem Heini-soffen ich hätte aber, mn sie zurzolem Coupes passiren müssen, in we en sich Damen befanden, und ich war noch in früher Morgentoilette. So war ich denn gezwungen, mich mit einer Zeitnn ab utrocknen, weiche ich in mei ner Tasche sond, und ich muß sagen, daß es kein unbeseiedigenderes Din zum Ab trocknen gibt, als eine alte Mange nnmmer. Als ich in meinen Waggon zu rückkam, weckte ch Bill und überreden ihn, sich zu waschen. Und als ich aus »der Entfernung den Worten tat-schie, die er bei der Entdeckung, daß kein ndtuch da sei, von sich gab, ent chmd sanft die Erinnerung an meine eigene Unbeqnemlichteit. Von Selbstettenntniß nnd seht-lichem Besserungsbestreben zeugt sol gmdes List-at in der »Zum. »tg.«: Me. - amit ans mir viell ' t doch M ein ’ndentiicher Mensch werden M, so ersucht ich alte Wirthe Kronachs M m Umgegend dringendst, mir nichts III-Es boe Mäusollbcunnk Peter -«-I ; Oe- MIIMI der IM. « Ueber eine merkwürdige religiöse Ce remonie der Hopi. eines Jndlanerstami meo in dem trockenen Tafellande, dem ödesien Theils Arizonas, berichtet ein ’ Au enzenge: edeo Jahr, Ende Februar, führen die Hopi den Schwarzwasserschlangens tanz auf, eine Ceremonie, durch die der ; große Wasser-galt um hinreichende Feuch Z tigkeit siir den Boden des ackerbautrei ebenden Stammes gebeten wird. Das JFest dauert 15 Tage nnd Nächte, drei ZTage vor dem Haupttheile der Feier « werden die Schlangen in der Kiva, dem J unterirdischen Zimmer der Priester, ge « füttert. Die Kan bestand bei der von ihm beobachteten Gele enheit ans einer Art Grotte, die 25 riß lang in einen Felsen gehauen war. In der Mitte des Raan brannte ein kleines Ruchen feuer, während an einem weiteren Ende der Riva eine Art niedriger Bühne mit dein heiligen Mais und den heiligen Bohnen sich befand, welche Früchte zwölf Tage vorher unter feierlichen Ber anstaltungen gepflanzt worden waren. Quer über den Boden vor der Bühne lag eine lange Strenge Die Wände , und die ans Baumstämmen hergestellten Dachsparren waren mit ihm olischen IFignrcn in Grün, Gelb, Schwarz und Rath bedeckt. Dieselben stellten die Wolken, den Regen, den Blitz und die f Regengötter oder Schlangen dar. Eine gemalte Schlange nahm die ganze Länge l eines Dachspartens ein. E Die in enormer Große nnd mit s tänschender Natürlichleit her-gestellten J Schlangenbilder, welche bei diesem An - lasse gebraucht werden sollten, waren in J einem Hansen por das wachsende Korn elegt. pure Panier, etwa Zu an oer Zahl, waren nackt bis auf das Lenden tnch, an ihrem rechten Bein waren Klappern aus Schildkrötenschalen ange bracht. Der Tanz wurde n- langsa mem Tempo geführt, wobei die Midia ner in doppelter Reihe und imIiallp treise von einer Seite der Kan nach der anderen und wieder zurück sich beweg ten. Den Tanz begleiteten die Roth häute mit einem langsamen, eintonigen und ost wiederholten Gesange. In Folge der Bewegungen der Tänzer schlugen die Schildkrötenschalen an ein ander, so daß ein Klappern entstand. Den Inhalt des Gesanges bildete ein Gebet zu den Wassergottern, sowie eine Anrufung der Geister des Regens. Nahe um Mitternacht ergriffen zwei Roth häute die vor der Bühne befindliche Stange, befestigten Stricke an den bei den Enden derselben und zogen sie rasch zu den Dachsparren hinauf. Hierbei war zu bemerken, daß die Stange mit einem Vorhange in Verbindung stand, der· in künstlerischer Ausführung mythis sche Gottheiten darstellende Figur-In in verschiedenen Farben zeigte. Rings des unteren Theile-I des Vorhangs befanden sich sechs große Lacher, die von beweg lichen Lappen bedeckt waren. Ebenso viele nackte Jndianer nahmen dann jeder ; eine Schlange, mit denen si« hinter dem »Borhange verschwanden, während ein anderer Darsteller, ebenfalls unbekleis det, an seiner Schulter eine Art Rohre oder Band befestigte, durch das er eine ; der größten Schlangen zog. Tie « Schlange faßte er beim Genick und hielt sie unter dem rechten Arme fest. Ein ; weiterer nackter alter Jndianer, dem ein ;lleiner Beutel von der Schulter hing, sversab fein Gesicht mit einer weißen Maske, die mit Federn geschmückt war Plötzlich erschollen hinter dem Vor k hange Laute, als ob eine ganze Mena lgerie auf einmal ihr wildes Geschrei iausstieszr. Gleich eitig sah man durch s jedes der sechs Löcher in dem Borhange feine Schlange ihren Kopf stecken nnd nahezu bis zur Hälfte ihres Körpers sich I heranswiuden. Die Schlangen schaffen mit ihren Köpfen hin und her, öffneten fund s lassen den Rachen, wobei man z die wei en Zähne und die fortwährend « sich bewegende gabelstlrmige Zun e sehen konnte. Der Judicium wel er die Schlange unter dem Arme hielt, wurde durch dte Bewegungen derselben cheini bar nashe u überwälti t. DieS lange wand H mit ihrem gößllchen ls um neu , stieß mit ihrer nngeln ein Gesicht, ringelte sich mit ihrem Schwäge empor nnd versuchte mit milch tigera prun esi zu befreien. so daß der Mann te m beiden Armen um« fassen und fest an feinen nackten Busen preisen mußte. s In mischen lies der alte Jndianer, so ! schue er konnte, von einer der Schlan ; gen in den Vorhanglochern zur anderen Hund streute ihr aus seinem Beutel hei jliges Mehl aus den Kopf. Sobald er ;erschien, reckten die Schlangen die Köpfe nach ihtn und streckten die Zungen her ! raus« scheinbar aus Gier nach dem . Mehle. Wenn immer ein sion heraus I schoß, schlang der Alte den rechten Arm J um den schleimigen Hals der Schlange, i hielt sie sest an seine Seite und ließ sie aus seiner linken Hand Mehl lecken. sWiihrend des ganzen Vorgaan hörte zdas entsetzliche Brüllen und schreien I hinter der Bühne nicht aus, ebenso » dauerte der Singtanz die ganze · eit an. z Die Bewegungen der imitirten schlan -gen aber rührten von Federn her, die J von den Dar tellern so geschickt gehand habt wurden, daß die Täuschung eine vollkommene war. s Von d» Dukchschcagsthft der Jnsanteriegeschosse be richten banerijche Blätter-: Bei einer Uebung int Ocharsschießen am Kugel «sang bei Frottmaning zog ein Soldat tdes bayerischen Insanterie -Leibregi mentd salsch aus und brachte die Mün dung seines Gewehrd gegen den Laus des Gen-ehrt- seines Nebeniiiannes. Die Kugel schlug an des letzteren Laus, durchbohrte denUnthiillungslauL drückte den inneren ge ogenen Laus an einer — Stelle ein und chlitzte den äußeren Laus wi; eine Baumrinde der Lang-e nach All . ————I sisuune m sei-. So stan der Wunder-trieb senes rath selhafteu Volkes, der Roma oder Figur ner, ausge ragt ist. so groß it bre Liebe zur S usik. Ihr Hauptinstrni ment bildet die Geige, auf der sich schon die Kinder im Alter von fünf bis sechs Jahren ohne jede Unterweisung seitens der nächsten oder mittelbaren Umge bun versuchen. In Rumiinien, wo die Zigeuner die beträchtliche Zahl von 300,000 Seelen aufweisen, laufen die Kinder der Roma, mit kleinen Geigen versehen, haufenweise in den den Zigeu nern zugewiesenen Borstitdten oder Straßen umher, und nicht selten bietet ich dem Fremden das sonderbare Schan piel eines im Freien von nackten und Ferzausten Kindern gegebenen Streich s onzerts, das in mehr oder minder ; harmonischer Weise ein den alten Spiel sleuten abgelauschtes Lied zur Ausfüh 3 rnng bringt. So wächst das Fiind mit ; der Geige aus, dein Freunde, dem spit zteren Ernährer nnd Tröster in böser k Zeit. f Die Geige ist bei den Zigeunern aber Hauch die Vermittlerin in Herzenssachetn zja sie übt sogar Zaubermacht ano, wo ssiir das nachsfolgrnde schöne Märchen gbezeichnend it. Ein sinnig nnd eine Königin wünschten sehnlichft, ein Kind "zu bekommen. Aber vergebens. Da i ging die Königin ein-nat zu einer alten ! Frau, die allerlei Kauberstücke verstand, Hund bat sie unt « ath. Die Zauberin Eetnpfahl der Königin, am Eharfreitag jin der Nacht kurz vor der zwölften Z Stunde auf den Friedhof zu gehen. das sBein eines Gehenkten auszugrabem es Hain ersten Ostertage zu Pulver zu ver brennen, dann ein Madchenhaar zu nehmen, beides in einein neuen Topf zu kochen nnd dann zu genießen. Tie Fio nigcn that so, wie die Wie ihr vorge schrieben, und gebar eine wunderschöne Rose, die dtirch«s ossene Fenster in’s Freie schwebte und an einem Rosen strauch hängen blieb. Der König und die Dienerschast boten Alles aus« uin die Rose vom Strauch zu pflücken, aber die Rose war so sest an den Strauch ge wachsen, daß alle Mühe vergeblich war. Ta eilte der König erzürnt zu seiner Frau: »Ein ordentliched Weib erzeugt Kinder-, nicht aber Rosen,« schrie cr, »Du bist eine Hexe, und mit einer sol chen mag ich nicht zusammenleben.« Die kranke Königin mußte aus dein Bette ausstehen und sich aus deni Lande entfernen. Ja re kamen und vergin en, und die « ose blühte Jahr and ahr ein, im Winter und Herbst ebenso wie itn Sommer und Frühling. So ost aber der liönig an die Rose heran trat, schloß sie ihren Kelch nnd hing well . an ihrem Stengei. Das bekümmerto den König, nnd leise murmelte er vor sich hin: »Wenn ich nur wüßte, warum 'die Rose welkwird, wenn ich mich ihr nähere-« Da hörte er eine Stimme sagen: »Musi: meine Mutter in’d Haus zurück, so werde ich bei Deinem Anblick H nicht mehr welk.« Die Königin wurde J uesiickgebracht, und die Rose blühte nun . schöner als se. : Unterdessen hatte sich die Kunde von - des Königs Tochter, der Rose, durch alle Lande verbreitet, und viele Leute kamen, um die Wunderblume zu sehen. « Man brachte wunderbare Geschenke in der Hossaun , diese würden dazu bei tragen, der ose die menschliche Gestalt zu geben; aber die Rose blieb am Strauche und verwandelte sich nicht in ein Mädchen. Auch Zauberer versuch ten vergebens ihre Kunst. Da kam einmal ein junger Musikant in den Garten des Rom s und küßte die Rose. Dann sehte er si aus den Rasen und begann aus einer Gei e ein so trauri ges Lied zu ielen, da der König und die Königin aut weinten und aus dein Kelch der Rose litnzende Perlen aus die Erde fielen. a aus einmal såriang ans dee Rose ein wunderschönes ad chen hervor, umarmte den Musikanten, küßte ihn und s each: «.diitte Jemand lrühec aus der ige åes ielt, so hätte eh meine menschliche esgalt auch stü er erlangt-· Daß der Musikant die önigstochter sodann heirathete, hat » wo lseder errathen. ’ teresiant ist auch die Sage von der Er chafsun der Geige: Im s duen Walde wo nte in einein kleinen use ein Mädchen mit seinen oiee seinem Vater und s einer Mutter. Ein E Jäger hatte bald, ohne sein Oinznthum sdas erz der schonen Mars erobert. Ei Der arte Mann aber blieb gegen all’ ; ihr Flehen nnd ihre Thrtinen unerbitt -lich. Da wandte sich die Maid in i ihrem Heäzzeleid an den TeuseL Dieser gab das ersprechen, ihr den Geliebten Be verschaffen, wenn sie igm ihre vier rüder vpiern wollte. Vie willigte ein. Abends lallte der Teufel die vier Brüder des W adchens und sehns aus ihnen vier Stricke. Das waren die Saiten der Geige. Dann holte er den Vater Mem-, aus dem er den Kasten verfertigte, und schließlich die Mutter, aus der er einen Bioiinbogen machte. Dann spielte der Teusel nnd agte zu Mam: »Wenn nun Dein ieiiebter kommt, so fpiele aus der Gei e, und Du lockst ihn an, und er et nicht mehr von dannen.·« Der s öne sil M hörte das Geigenspiei und blieb bei arg, bis Beide eines schönen Ta es der-Teufel holte. Die Geige a er blieb im Walde liegen, bis sie eines Ta ges ein Zigeuner sand Größer als die Geburts rate ist die Sterberate in St. Peters burg. Von 1764 bis 1888 verzeichnen man dort 1,539,000 Gedurren und 1,772,000 Todesfälle. Die meisie Butter unterden Unions-stauen liescrt Iowa. Schan. im Jahre 1890 produziert es 100,000, 000 und und dieser Betrag ist seither ieden alle bedenkend vermehrt worden. III WO« WIM Wo immer in Eaitsotnien sich mexb tanische Niederlassungen befinden, nn terscheidet sich ein bestimmtes Haus von allen andern der Nachbarschaft durch zweiFlaggenmasten im vorderen Hos. Diese bleiben kahl und unbeachtet, bis wann am Abend des 15. Septembers, dem Nationalfeiertag der Mexitaner, das Sternenbanner und die National flagge Mexikos an ihnen gehiszt werden. Auch heuer hat die gewohnte Festlichkeit allerorts an diesem Tage wieder statt gefunden, mit der Entfaltung jenes Glanzes und Treibens, das der lateini schen Rasse bei großen Gelegenheiten eigenthiimlich ist. Denjenigen unserer Leser, welche noch nicht mit jener Be völkerung in Berührung kamen, diirste eine Beschreibung deo Gebrauches nicht unwillkommen sein. Jn dem Ranchhause, welches alt Mittelpunkt der Festlichieiten dient nnd dessen Besitzer der politische und gesell schastliche Leiter der Niederlassung ist, wird ein großer Raum ais Ballsaal her gerichtet. Derselbe hat meist Platz für 50 tanzende Paare, nnd tin s an den Wänden sind Bänie siir die uschanei an ebracht. Jm Laufe deti Nachmittags des gro ßen Tages beginnen die Feittheiluehmec sich einzustellen. Sie kommen Zu Esel, ·u Roß, in Lchsenwagen, aus altmodii schen Gefährten, zu dritt nnd zu viert, mit Bündetn, Kisten und itassern Ihr Reisegepäct enthält die alten, schon etwas verblichenen iiostiime ihrer Vorfahren von zwei oder drei Generationen. Tie Gäste werden von dem Hausherrn und dessen Gattin mit der großten Höflich teit empfangen. und den Nachnuttag s hindurch plaudern die Damen im Saal s darauf log, während die denen iin s Schatten der Baume rau end nnd ’ träumend sich die «-’,eit vertreiben Erst uni elf Uhr Nachts beginnt das eigent liche Fest. Die Meriianer lialten die - seit Zeitpunkt aus die Minute genau ein. Dann aber gebt der Spetiakei los. Die Flaggen flattern an den Masten iii die Hohe, Schiifie knallen, Musik er tönt und die jungen Leute stiirnien vor das Haus init den Museu: »Es lebe? Mexico!« »Ei- lebe die Freiheit!«« Der Gastgeber uiid seine Frau betreten nun den großen Saal, um die Versam inelteii nochmals zu begrüßen und ibnenj den ossiziellen Beginn der Feier anzus zeigen. Daraus begibt sich die ganze Gesellschaft nach der Piaza und der Kaueherr zieht seinen egen und schiveiitt ihn unter Hochrusen aus i l i Mexico, die Freiheit und die Brüder E Er bält eine kurze Begiusiungeansvrachej und stellt dann den eigentlichen Redneri des Abends vor. Nachdem auch dieser sich seiner Aufgabe entledigt bat nndi das Finale eines erneuteu .t«·)olleiiliii-inetv verklungen ist, reiben sich die cssaare zuni Tanz, der von deni Hausherrn und der Hausfrau angeführt wird. Tod Lrchesier besteht gewöhnlich ans einer Violinr. einer Flote und zwei Guitarreii. Die Musik ist sanft und ansprecheiid, der Tanz langsam und graziiis, nicht-I von dein wilden Hausen und Springen, das anderwärts geübt wird. Ein Reisender behauptet, er habe Leute gesehen, welchen man scheinbar keine andere sinnst zutrauen inochte als die des Biehiiiitens, bei denen aber noch manche unserer renomuiirtesien Tanz mei·ter in die Schule geben konnten er Eereinoiiiennieisier, welcher, ini Gegensa zu dein in schwarzer, goldver erter, fpauischer Tra terscheinenden Zauoherrm ein mehr unted Kosiiitn tragt, geleitet die jungen erren ein ein durch den Saal und sie tsie den uien vor. Er trägt in der and eine Schachtel in welcher sich vers ieden be malte Eier befinden Die Eier find Iaudgeblasen und mit bunten Papier chn,tzeln Gips, Bronzepulver und IParstiui gestillt. Ist während der Vor sstellung die Dame geneigt, den Einen l oder Anderen als Kavalier anzunehmen, Wo ergreift sie eines der Eier und zer richt ed dem Vorgestellten, während er eine Verbeugung macht, aus deui Kopf, o mdag das schwarze dichte gaar uiit nhalt bestreut wird. er also gusge eichnete bittet nun unt die Gunst eines anzee und sie darf ihin nicht ver weigert werden. irruhek rouroe ca als eine Beleidigung s betrachtet, wenn der Herr den Scherz; des Eizerbrechens ni t erwiderte, aber da ed so beschwerli ist, die kleinen Dinker ans dem langen wogenden Paar der arnen sortzuwaschen oder zu am- « men, so kam dikler Gebrauch nach und nach in Wegsa . Ab und zu sreilich kömmt ed vor, daß sich Herren und Damen im Scherz ganze Schlangen mit diesen Eierschalen liefern. ie Damen geben hierzu selbst das Signal, indem sie stimmt ich ihr Haar tosen. Die srohliche Szene erhält dann eine eigenartige Beigabe vorn Pittoretztem Gleich F ocken fliegen die Schalen durch den Saal nnd über den lachenden Ge sichtern erglitzern die dunklen Haare im Lampenschein gar selt am. Wenn dann der anz zu Ende ist, sieht der Fußboden aus, als wäre eine ganze Ladung von Ostereiern ans ihm n die Brüche gegangen. Die Bedingungen einer Heitathsvermittlerin erregten neulich gelegentlich einer Brootlnncr (Ui· .) Gerichtoverhaltdlung, wobei sie zur prache lamen, nicht geringe Hel terleit. Es bestand nämlich die Taxe der in dem benachbarten Städtchen Browndoille so segensrei wirtenden Dame in 815 siir Heirat slusti e mit blondecn und 810 für solche mit s war ern Hamburle Den anscheinend un illigen Unter chled begründete die edle Menschen reundin damit, daß Blonde beiderlei chlechts in Brownovllle sehr selten seien. » Unseren Åbonnenten Gelegenheit zu gelten, M Vka Abnsbkldsts Uhr zn erhalten nnd zwar umsonst. lmnen nnespnm der mwrtk ein Ueberejntommen getroffen, wonach nnr eine LIMle Allsllhl derselben In einem niedrigen Preise erhalten« Abs-— S- LIS ZEISS Unsere Lfferte an die Leser des ,,3nzeiger Und Eier-old« ist nun folgende: Zeigt Eueren Nachbarn und Freunden die Zeitung, macht sie darauf aufmerksam, welch« ein gutes Blatt esz ist und sie werden wünschen, auf dasselbe zu abonuireu. Offcrtc No; 1: Für drei neue gllmnuentrm die Ihr uns einseudet, [siir ein Jahr im Voraus hezahlts, erhaltet Ihr die ,,Vietory« Uhr portofrei und registrirt zugesandt. Ihr habt auf diese Weise eine schöne und gntgehende Uhr, die Euch nichts kostet alr- nnr ein paar Worte zu Gunsten Eurer Faniilienzeitung. Offcrtc No. 2: Jemand, der vielleicht nur zwei Altonnenten erhalten kann, sendet dieselben ein, sowie 50 Cents extra nnd erhält die Uhr. Offcrte No. 3: Wer nur einen Tilbonneuten einsendet, hat LIM- extra zu senden. Of Otfcrtc No. 4: Wer seine eigene ..·"—3eitnng auf ein Intu- jnt Woran-J bezahlt nnd sendet z ns e i neue Abtmnenten ein, erhält die·1ll)r. Woh l gemc r k t, nnser Prätnienlntcls, das- wir bisher gaben, erhile ands fernerhin J ed e r, der ans esn Ialsr im Vo rang- bemhlt, sowohl der Entsender setlsst, ulsJ nncls die neuen Abou :enten. Tsese Prsjnnenbinlser enthalten, nne ja die meisten nnserrr Leser wissen, spannende Rtnnnne nnd Nonellen nnd werden von Al len gern gelesen. Neid sendet nmn atn besten per Mut-q- ()n1(-1-. lässt-J Nun-, oder Exprtcss Blum-)- Uns-»in Man adressire: Anzeiger und Herold, 305 W. 2. Str.. crand lsiand. Neb. Das Buch fiik Auc; Jllustrirte Familicnzeitung zur Unterhaltung und Belehrung. Iiåihriich 28 Tigeka («- 15 Eenk5,. oder pro Hast, in Bornnsbezahkung, B:3.50. L-?«Eine prachtvoll ausgestattete Zeitschrift und sollte die selbe m keiner Familie fehlen. Su beziehen durch Aus Heimath und Fremde, « Jllustrirtc Romanc aller Nationen. Erscheint in 28 chfken jähriich. Preis 1()c. pro Heft od. 3250 pro Jahr. Tag-« erste Heft ist erschienen und sehr schön ausgestattet Es Lbeginnen darin die Roma-u- »Lin Xzagurssohn« u. »Swölf Ä I s C FIUiiliouan Visftrllungcn richti- man an I i 1.P.WINDOLPH, « 305 westl. 2te str» - - Grund Island. L ( El ) l t L I J. P. WINDOLPH, 305 W. 2te Str., - Grand Island.