Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, September 22, 1893, Page 7, Image 7

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    » Jesus-hu
« In Mir un Rettig-sites
stklcheide mml Dei-i bleich-e mich-u ruht
n meiner Brust und deine thritnen fließen.
Zum lesen-male sprichst du: bleib mir gut.
Zum lebten-not darf ich den Traum ge
nießen.
Zum letztenmal? So bang dein Auge
i hscheints ck
a den li bei angeichoss'lieci Reben
OPddchem hättest dn mir nie getraut,
O bätt’ ich nie den stillen Wald gesehen.
Du hättest deinen Frieden nicht verloren,
Du warst jetzt eines braven Mannes Weit-.
Was zog dich, Mädchen, nn die Brust des
The-rein
Der keine Heiniath hat, der deinen Leib
Nicht betten tann, wie er in Ehren sollte, i
Der tranken Oirnes feine Straße zieht, i
Dein ungeboren schon das Schicksal rollte- «
Der einen Neichtlium nur besitzt-— ein Lied. i
Und dennoch, gäbii du hin, was m dir tönt,
Wenn sich in Liebe unier Wesen eint,
Den Zauber, der iin Lächeln dich verschönt,
Die Thräne i)ciligt, die dein Auge weint, »
Der dir in späten seiten noch wird jagen i
Von Seligkeit, o rein wie Himmelslicht? !
Ich fühl-d an deines Herzens heißem Schla- J
gen:
Tit giidit dein Leben. doch die Liebe nicht. »
O- sprich ein Wort, daß ich dich ganz verstehe, ;
Nicht Dornen wuchern, wo die Rosen sind. !
Im letzten ttuß sprich ans. was ich erfleht:
Berglb—derqib—nnd lebe wohl, mein Rind. !
drisFiInzFEkotn
Eine Tiroler-Geschichte von sen-i Woll.
Am Waldweg steht ein mächtigeri
Tannenbauni· Der breitet seine Aeste!
dem Wanderer entgegen, als wollte er«
agen: Halt, Freund, stehe still nnd
chau, was man fiir Bilder an meinen
leih enagelt· lind wie selten kommt
ein landerer da vorüber-. Der Weg
ist weit abgelegen nnd slihrt nur in
wilde, nnwegfaine Schluchten, an Ali
itn en vortiber, wo niederrollende
teine das Leben gefährden. Der
Wildhener zieht im Winter diesen Pfad
entlang seinen schweren beladenen
S litten, oder der Jagdartfselser,sucht
na den Spuren der Wilderer, nnd der
rauhe schweigst-me Hotfknecht wandert
am Sonntag ans ihm zu Thale, um am
Abend wieder fröhlich heimzukehren in
seine Einsamkeit, denn er hat ja schon
längst verlernt, unter Menschen zu woh
nen.
Auch ich wandere jeden Sommer ein
trat diesen Wer und raste unter der
Tanne. ist- ist dies eine Wallfahrt fiir
net .
gle beiden Mutterlei, welche man an
die Tanne getragelt hat« erzählen dem
Wanderer zwei Geschichten:
An dieser Stelle fand man den ehr
und tugendsninen Jüngling
Hand Trautner,
sltnfundnoanzig Jahre alt und der
einzige Sohn des unteren Grill-let
Bauern, am 2«. August lu. . erschaf
fen anf. Wanderer u. s. w.
Darunter ist eine Zweite Tafel ange
bracht nnd auf dieser steht
Filaizig Schritt hier unter dieser
Stelle stutzte der Jagdaufseher
Jofes Buchner,
21 Jahre alt, ain l. «".Ecnecmls--s: let«
nberente tlxurnileoife Wand. Maus-i
seiner Seele gute-U
O Mensch, Ter weis-J nnd-: Ta-; nnd Stund«
Wenn Tich ruft Gott«-s Mund.
Hans Trantner nnd Jofef Buchner
waren iueine vsit-runde. Wie oft zogen
wir drei zufannnen durch die Schluch
ten, utn einer Gemse nachzuspüren, oder
kletterten hinaus ut die Schlosse-u um
das erfte Edelweisz zu pflintein ali- die
Ersten diesen Schmuck ans dein Hute zu
tragen und freilich auch nin die Ersten
zu sein, einein frischen Tirndl dieses
Verglsztneinnicht der Alpenwelt an das
Miederleibchen zu stecken
Aus dein tsinaer war es, da kletter
ten wir drei einen Grat entlang, alts
ans unmittelbar vor inir schliipfte
clang mir durch einen raschen
Grif, nnd Beide vor einein gräß
lichen Abstuf; zu r.etten Uns Beide,
denn hatte mich die iirast int ent
scheidenden Augenblick int Stich ge
lassen, wiiren wir nnrettbar verloren
gewesen. Als wir aus einer Stelle
anlangten die Nanin genug bot, unt
stehen zu tonnen, reichte niir Hans, der
allerdings noch etwas blafz aussah,
die Tand und sagte treuherzig:
Iyergeltcz Gottl Und der Teufel,
wenn er Ti a nial packt, aus seinen
Klauen reifz i Ti. «
Und i halt schon a« sagte der
sitzen mir ebenfalls die Hand drückend.
amit war un ser Freundschastsdund
geschlossen
Und nun will ich erzählen wie ed
kam, daß an die Tanne te zwei Mar
terln an nenagelt wurden.
auernhos» beim untern Grüb
ler« steht aus einent sonnigen Vor
prung, welcher weit in die Masels
chlucht hineinragt
I plitteel sieht oben auf sonnigen Hinun,
Mit Gchindeln ists deckt und gschwaet ist's
mitstuam
Das der Wind, wenn er gach vorn Thal lurer
wulst,
Dds Häuserl am End nit Vom Egg oder
droht.
Der Dichter die es Lied ens muß
iti den Grübler Hof ein nt haben
us dein ose wokutennM einfache,
schlich lichte Leute, ie vrn Mor en
s in die spate Na t lkrer rdelt n
en und zu Kurzwei nicht viel Ze t
n. Das Haus war sauber und
eeiusehalten und die Felder ut be
stellt, was bei dein Umstand, da alles
seit der band eaebeitet werden ant,
deute der oabschitjsiee oden tatnr n t
seit dem Gut sa een werden nnd
die auze Een e istsalu den ulteen
KLEMM , an ve asen w
M due lebten der Bauer und
die Dol rein eineiuzth Sohne.
Inst waren no echte und
de da alle adecs sa
nennen-ca «- We
..----.-«-««·.«
mitte. Der Bauer arbeitete schon
Ingeee eit eijri an einem Anban
zum Haue. Ein tiibchen, eine Kam
mer und eine kleine Kiiehr. Er hatte
recht gut bemerkt, wie sein Weib in der
kieinen Dorsiirche an Sonn- und Feier
tagen sleis;ig liiusehau hielt nach einem
TirndL dat- tangeu thiit als junge
Bäuerin aus den Griible1·hos. Ders
kleine Ruban sollte das »Auögediug«;
siir die alten Leute abgeben, wenn der
Sohn «va Hochzeit tuacheu wollte»
Die alte Mutter würde dann im war
men Stiibcheu spinnen und nähen, und T
er hiitte ja auch Arbeit in Fülle. Er
verstand vorzüglich, allerlei Hausgeräthe
zu machen, er konnte schmieden und:
tischleru, ja ganz heimlich bei sich hatte
er sogar schon daran gedacht, eine neu
artige Wiege zu fertigen. Auf diesen
Gedanken war er gekommen, weil er die
Bäuerin einmal beobachtete, wie sie in
einer Mächtigen, mit Rosen bemalten
Schachtel kramte. nnd da waren stin
derhiiubehen und Zacken und die alte,
schau gestickte Tauswindel darinnen.
Aber der Mensch denkt und Gott lenkt.
Auf dem Hofe war vor einem Jahre
eine junge Magd eingetreten. Christi
nannte man sie, und dass war ein Mad
chen, ganz verschieden von den anderen
die da aus den Berghösen herntn wohn
teu.
Ein schönes, schlank und darl, stark
gebauted Meid en mit eiuetu frischen,
munteren Gesi tcheu, die groszen Zöpfe
rund utu den Kopf gewunden nuo
zwei Griibchen iu den Wangen, eine
wahre Alpenrose. Ihr ganzes Wesen
war ungezwungen, heiter, und wenn
matt scherzen wollte uiit deut Dirudh
mußte matt sich vorsehen, denn sie war
witzig und schlagfertig.
Josef, der Jäger, fand an dem Mäd
chen viel Gefallen nnd war nun ein ost
Ifehener Gast beim Grübler Bauern.
er Jäger war auch ein munterer
Bursche, nnd wenn er mitten Unter den
Leuten im thibehen fase, da langte er
ost die »anfgeige« (Gnitarre) von dei
Waud uud sang allerlei anziigliehe
»Bierzeilige.« Die Christi aber ver
stand ihm Antwort zu geben zum Gau
dinm aller.
Einmal sang er:
»Nein Traut, der mir schmeckt,
Kein Eii'n, des mi gfreun
L utein Gott, so sein halt
D« verli-.1l»st«iii«eut.«
Da winkte mir Hand uud ging lang
sam aus der Stube. Jeh folgte ihm.
Er saf; auf der Bank neben dem rau
schenden Brunnen und sah stumm
hinaus in die mondbeschicuene Land-—
schnit· . ,
»Was willst, Hausk« So war
meine Frage.
Er liess mich nicht lange auf Antwort
warten.
»Meinst, dasz der Jager ernstli um
die Christi wirbt, oder meinst, es tnaeht
ihut lei tinrzweih mit ihr anzubaudelu ?
»Na na, red uit, Freund, red tein
Wortl Kurzweil darf er uit treiben
mit der Christi, sell dnld i und leid i trit.
Ernstli man er um die rieb von dem
Dirndl werden, sonst sein wir zwei die
längste Zeit Freund gwest·«
Lieh hatte genug gehört. Mein ar
mer -Ft«euttd liebte das Mädchen und
war edeltnlithii genug, uieht uni sie zu
werben, da er fah, wie gerne sie mit dem
Jäger verkehrte, wie heiter und fröh
lich sie ihn begrüßte, weint er sann und
wie sie schmollte, weint er langer fort
blieb.
Und doch war ed inir iioi«getoiiiiiieii,
alo wendete sie oit ihre Blicke aiissoi
deriid aus Hand-, wenn er stiinini nnd
still in einer Ecke der Stube hoitte.
Und wie ieuchteteii ihre Lliigein wenn
dane- die Zither auf den Tisch stellte
nnd seine Lieder nnd Weisen spielte.
kjreilich, wie hätte ei ed auch bemerken
ioniieii; wenn er spielte, vergaß er
die aiize Welt nnd was daraus lebte
Eaö sollte ich ans seine Frage ant
wortenr Seinen ro mir doch selber,
als hatte der Zeiger dieNniist des Mad
cheno voll erworben.
So verflossen Wochen nnd Monate.
Der Jäger kam osi in dao s and,
scherzte nnd iiectie mit dein irndl
herum, nnd Hand wiiide immer stiller
und siiisteiwer Lin Zoniiiagen nach der
ersten Messe, die schon mit deiti Morgen
grauen gelesen wurde, verschwand ei
regelmäßig, iini ohne Ruh nnd Rast in
den Bergen heriiinziisteigen, nnd an den
Wochenlagen arbeitete er uiwerdiossen,
ohne sich auch nur eine Minute Zeit
tut Ruhe gn gönnen. Zwischen den
eiden Rivalen war eine Spannung
eingetreten, die Freundschaft bekam
einen argen Riß
Ter Bauer und die Bäuerin, sie
merkten beide, wie die Sachen standen,
und eiiiniai, an einein Sonntag war ed,
da saß der Jäger wieder in der Stube
und beschagtigte sich eisiigst mit der ani
Fenster iiii enden Christl
Der Bäuerin war dad Verhältniss
schon lange ein Dorn iin Ange, uin so
mehr, als sie niei«,lte wie schwer ihr ein
Lg ger Sohn an den Qualen brennender
Gisersucht litt.
»Jeyt, :ioses, sagte sie, »laß die
Christi in Ruh. J leid olchene Ge
tchichtn nit ans ineiin no Verstan
enkM
,,,Oha « entgegnete der Jäger häniich ,
da konnt vielleicht gar der Hansa
hinter eln. Muß er si schon hinter
die We ber stecken, daß ihm Platz ge
macht wird, wo er si sonst iiit hin
traut.«
Diese Watte hatte nur der höchste
orn dein üger eingesliisterh dein die
lebe des anernsohnee gn seiner Er
wählten nicht entgangen sein konnte.
Kaum waren sie heraus, so s rang
Reis s röietfid vbor Wnitlkmau sein
rit a er war mut g
en beide Kein Wort wurde
lot-o en. zülsnetiiirschend standen eh
gner geg eiillber, einst zwei Män
nee, durch lang reuad chat verbun
den, nun Feinde b e in den od. —
Os--«
Einige Ta e nachher fand man bei
der großen anne den armen ans,
mit einer Schnßwnnde in der tust,
todt aus. Wer war der Mörder-?
Selbstverständlich der Jäger-. Diesi
konnte man von allen Seiten hören,!
und die Beschnldigung fand nm so mehr
Glauben als derselbe spurlos ver
schwunden war.
Beim Griibler Bauern hatte der
Jammer seinen Einan gehalten. Jn
der Stube stand ans zwei Stühlen ein
schwarz gesttichener Sarg, zwei Lichter
brannten am Kopfende vol einem klei
nen Kruzifix. Am Ans: ende eine tleine
liaffeeschale mit Liseilzdtnnn nnd ein
Buchezweiglcin zum Ansiptitzcn dessel
ben. Von allen Zeiten kamen die
Leute, nnt en beten, nnd ans der Stadt
gar eine Gerichtetotnmission, um den
Mordsall ansznnelnnen nnd die Leute
um jede Kleinigkeit ausknsraqen
Als man den erschossenen Sohn des
Hofes heimbraclne nnd die arme Mut
ter int wortlosen Schiner-Je zusammen
brach, kam die Christel herein, bleich wie
die Wand.
»F hab rnt dafur konnen, Muttei«,«
so sa te sie, »das; i den Hans gern ge
habt ab, gern, wie lei a Dir-um seinen
Scha gern haben kann.« Laut auf
fchln zend warf sie sich iiber den Leich
nam. »O mein Hans, schan, wenn Du
lei einmal noch mein Stimin hören könn
test, wenn i Dir lei einmal noch sagen
könnt, wie gern i Di hab, iibcr alles,
liber mein Leben gern. Schan, i hasz
sa nit gewußt, mein Lieb ist ja zu tief
drinnen versteckt gwest im F erzen und sie
hat sieh nit außer traut an die Zungen,
daß i Dir hätt sa en können: Du bist
mein alles, mein ginnneh meiu Selig
keit. Glaubst, Hans, i mag noch leben,
jetzt ohne Di? O na, sell nit. J mus;
bei Tir sein, und wenn i den lieben
Herrgott im Himmel nnd die Jungfrau
iaria recht bitt und bettel, so nehuien’d
mi schon a bald fort von der Welt, die
i gar nimmer mag, weil Du nit drauf
bist, na schon gar nimmer mag i sie!«
Tief beugte sie sich zum Ohr dec- Ber
nnaliieften. »Weißt, Hans. so lang
mus; i schon noch da bleiben,« fliisterte
fie, »so lang. biö i den Jäger finden
thu. lind i sind ihn, sell sag i Dir, i
sind ihn. Lille Berg nnd Schluchten
such i ab, alle Almen und Mabder.
lind i thue ihm heimzainein ehrlich
heimzahleik Weißt, das mus; i ja, denn
Du bist ja erschaffen, Txn kannst ja ni,r
thun. Ha ha,« lachte sie nun unheim
lich ans, »die Gernhteherren fratschlen
nnd fragen die Leut and nnd möchten
heraneliringeih wer-XI than hat! Nar
rische Leut,« sliisterte sie dein Todten
in’d Ohr, ,,narrisehe Leutl Seil weiß
schon i, were than hat, und abrechnen
werd schon i, ialleini, ja, ja, i alleini.«
Tsen Uinsiehcnden wurde lalt nnd
warm bei dein unheimlichen Gerede des
Mädchens, und der Bezirlgarzt, wel
eher niit der Kommission gekommen war,
beauftragte die Leute, auf dasselbe genau
Acht zu geben, denn ohne Zweifel hatte
der lingiiiilösall ihren GeistverwirrL
Sie blieb aber in der Folge ganz ruhig,
ja sie half sogar emsig im Handweer
mit, welche-I durch das hereingedrochene
ilngiiick eine große Störung erlitten
hatte.
Der arme Hans wurde unter großem
Geleite begraben und ein kleines, hol
zernea terenz schmückte den Hügel. Fast
täglich am Abend stieg die Chrisll hin
auf zum Friedhof und brachte immer
frische Blumen mit zum Schmuck des
Grabes. Fleing nnd still besorgte sie
ihre Arbeiter-, nur hier lind da lant ein
Tag, an welchem nichts niit ihr anzu
fangen war.
La verschwand sie schon lange vor
Sonnenaufgang und strich durch die
Wälder, llettertein der Zehlncht herum,
ohne Ziel, ohne Rast. »Es treibt
nii ausn, den Jager zu sucheu,« pflegte
sie sich zu entsehnldigen, »i mufz fa Ab
rechnung halten.« Da sie znmeist schon
am,solgenden Tage wiederkam, schwand
mit der Zeit alle Besorgnis3, nnd die
Bäuerin selbst hatte dat- arme Wesen
fest in ihr Herz geschlossen, scholl ded
roegen, weil sie stundenlang ruhig neben
ihr hockte, wenn die LUintter von ihrem
Sohne erzählte.
Der Jager blieb verschwunden. T a
nnd dort behauptete man allerdings,
er ware aus einer einsamen Alpe
esehen- worden, oder man hatte
feine Spuren in einem Heusehuppen
jgesundeu, aber wenn dann ans eine
solche Nachricht ein Gendarnl mit
» Gewehr und Tasche, nlit ntngehiingtenl
Mantel nnd fest geschlosseuem Waffen
rock, den sd wesen Federhnt aus dein
Kopfe, die selfigen Bergwege hinauf
jkeuszth du lieber Himmel, wo war da
" der Flüchtling schon wieder. Ich selbst
kam ini Laufe des Sommers einmal
zum Griibler Bauern, itni nachzusehen,
ob meine Freunde den schweren Schlag
überwunden hatten. Da trat mir die
; ChristL schöner denn je, unter der Hans
thiire entgegen nnd reichte mir, mir
l freundlich zulächelud, die Hand.
s «Grüsz Gott,« sagte sie. »Na-must
« a wieder zu und aufer? Zell ist schön
lvon Dir. Aber der Haue ist nit da
Izeitm der ist ausgezogen, weißt, und
i at a teannnerl sur sieh selber oben
saunt Friedhof. Magst aBiischerlaus
lDein Hinz-« lsleh tonnn einer, l steck
» Dir eines auf.- «
! »Gutes won, Christo Wie geht-e
· Dir alleiveil nnd was treibst ?«
Da legte sie ihren Arm nni meinen
Nacken und sliisterte mir iu’s Ohr
»Dir sag i’e, aber sonst keinl Meigchem
Reue gewiß keiner lebenden eele.
se ßt, den Jager thn i suchen, Tag
und Nacht. die dummen Leut meinen,
sei da nnd arbeit, und schaff. Wie
narrisch daß«e sein! Das ist lei mein
Leib. J selber bin Tag und Na t
aus, den Jager zu suchen. J muß
abeechnen unt ihm. Sell wird lustg
werden, wennithu slndl Iuhel u
lsnll« sattchåte die Unglückliche hell h n
Mslupci hal. .
Der September war in das Land e
kammen und schmückte Wald und Busch
mit seinen prächtigen Farben. Dies
Welt ist am schönsten im beginnendeni
Zerbsn Die Vögel singen noch allcnt-’
alben, das Laub nnd die Nadeln der
änme nehmen gar prächtige Farben
an. Rath und gelb schimmert es durch
das Grün, die Alpenrosen treiben noch
ihre Blüthen, und manch’ andere Blu
men.
Weit drinnen in der Schlucht haben
die Bauern den aus den Gletschern nie
derstiirzenden Bach abgedämmt und
durch den Wald eine Wasserleitnng ge
baut, nm ihre Felder nnd Wiesen trän
ken zu können.
Stundenrveit fiihrt ein solcher Bau
ost durch ein Thal, mitten durch den
Wald, über Schntthalden und über
schwindclnde Abgriinde. Ein kleine-s
Stiids nnter der Tanne, wo heute die
zwei Marterln angenagelt sind, führt
eine solche Wasserleitnng um eine weit
vorspringende Ecke; senkrecht und
thnrinhoch fallt der Felsen ab, und wenn
man sich iiberbengt. sieht man weit
unten die Spitzen der Tannen nnd Fich
teu.
Ein schmaler Weg siihrt neben der
Wa«errinne, knapp am Abgrund über
die cke. Jn der Rinne selbst ist ein
kleines Rad angebracht, welches einen
Pammer in Bewegung setzt, der in
angsamem Tempo aus eine Schelle
schlagt und so ankiindet, daß bis zu
dieser Stelle das Wasser noch fließt,
somit die Leitung in Ordnung ist. Eine
leine, schmale Bank ist daneben aus
gestellt, denn hier pflegt der »»Waal
hirt,« das ist der Aufseher iiber
die Leitung, zu rasten. Man hat
von hier aus auch einen herrlichen Aus
blick in das Etschthal, in die von Gott
gesegnete Ebene Von Meinu, mit den
zahlreichen Burgen und Schlosserm mit
den Obstangern, Rebenhiigeln und Ka
stanieiuvaldungeu.
Heute sitzt ein Mann ans der kleinen
Bank, mit abgerissenen Zeleidern und
Schuhen, daet wirre Haar in die son
netwerbranute Stirne hängend, und
schaut diister in den Abgrund vor ihm.
linbewegliih sitzt er da, schon stunden
. lang, und horcht ans das Klopfen des
Wasserliaiiiinei·ö. Es ziehen Bilder
voll Sonnenschein und hitiick ans seiner
Seele vorüber. Er sieht sich aus dem
Griiblerhose ini heitereu lsieplauder uiit
- der El)i·isil, die er von ganzer Seele
liebt, und sie ihn ja wieder-. Es ninsi
ja sein, ed laun gar nicht anders sein«
Wie oit hatte sie seinen Hut mit Blu
men gescluuiickt, wie herzlich hatte sie-in
Hseiuen Zeherzen gelacht, wie frisch
« hatte sie auf seine Bierzeiligen geant
« wartet. -- Vorbei, alles vorbei.
Tot-t· aber an der Tanne war er sei
nein eiiersiichtigen Nebenbuhler begeg
net, alg er damals die Bemerkung
machte aus die Einwenduug der Bäue
-" rin.
»Lt’-iltsi mir abbitten in Gegenwart
der vEhristl·.-«· hatteHans ihn damals
angesehrien, zitternd nnd bebend vor
Wirth. »Willst die Wort zuriicknehs
men, In Hundlittg, oder soll i Ti er
wiirgen·.-« und ohne weiter ein Wort
zu verlieren, war er ihm an den Hals
. gesprungen. CI begann nnn ein Rin«
gen aus Leben nnd Tod. Der Jager
wurde non sent-un ·«·».-«1ner gegen die
Tanne zu gedruc· :, ;—.: s Neweltr rntsehte
ihm von der Zehntel-; un einent vor
. stehenden Ast, an eint-r Linirzel vielleicht
tnag sich der Hahn ausgezogen haben,
der Zehns; tracht, die ant Halse der-Ja
« gers zttsannnengelinllten Finger lassen
itach--gt«aßlith weit reigt Hans die Au
gen aus die sinke sinien ihm ein-«
vorniiber stiith er nieder undist todt.—-—
Lange stand der Jus-setz beide blinde an
die Zehlase gedruckt, wie erstarrt da.
Endlich buttte er sithnnd wendete den
(S.iei(hoisenen ntn. Las Leben war ent
slohen. Da otnite ihn wilde Furcht.
Voll Entsetzen suchte der Jäger seine
Wohnung unten im Thale anf, dort
raffte er Munition zusammen, was er
gerade sand, nahm sein weniges Baar
geld, nnd von dieser Stunde an war er
verschwunden. Weit im Lande schwiirnite
er herum ans den Ahnen, wohin die
Kunde des geschehenen llngliickes in der
Masulschlucht noch nicht gedrungen
war-. Jiur wenn ihn der Hunger dazu
trieb, suchte er eine einzelne Ecnnhiitte
aus und erschreckte durch sein wilder-,
scheues Wesen die Zennerin nicht wes
nig.
Aber eine nuerlltirliche Macht trieb
; ihtt immer wieder znriick in das hei
smathliche Thal, nnd nie sand er den
Muth, sieh selbstcfin stellen nnd zu ver
)
l
s suchen, eine Uns nld an dem Tode sei
nes srii eren Freundes zu beweisen.
l So saß er denn da ans der kleinen
iBank und schaute diisteren Sinnes in
sdie Tiefe. Plötzlich horte er leichte
lSehritte aus dein schmalen Steig nnd
; eine Stimme sprach: »3elian, der so
sxefl Grüß Di lslottl Wo kommst
- enu her? Bist denn ooni Grab aus
I erstattdett?«
Die Christi stand vor den: Jäger nnd
scharrte ihn lächelnd an.
In der ersten Ueberraschung sprang
Joses von dem Sitze aus, als wollte er
Fliehen, wie er aber das lächelnde Ge
icht des Mädchens sah, das er so nn
endlich liebte, sank er vor ihr itt die
Knie und weinte bitterlieh. Er be
merkte nicht das wilde Flackern der
Augen des wahnsinnigen Mädchens, er
sah nur ihre Gestalt, ihr liebes Gesicht,
er glaubte einen Engel zu schauen, den
der Himmel gesendet, thut Trost zu
spenden.
Christi se te sich ausdic kleinc, niedere
Bank am ande des Abgrundes und
beru igte den Jäger mit herzlichen, lie
ben orten.
»Hast tnt gern, Joses, sag’s, hast mi
recht gern? -
«Ueber alles, Christl, lieb i Di, mehr
als mein Leben,« entgegnete Joses.
»Du mußt mi noch viel mehr gern
habenl«
is
»Gewiß, Christl,« entgegnete Io e
und ah verwundert zu ihr an . »Viel
Lieb st rdßer als die ganze elt.«
»No mehr-, noch viel mehr,« schrie
das Mädchen.
»Wie Himmel und Erd, wie Stern,
Mond Und Sonn. Es gibt nix so gro
ßes, wie mein Lieb zu Dir, Christl.«
Leise hatte das Mädchen mit beiden
ändeu über das Haar des Jägers ge
trichen. Ihre Lippen bebten vor Auf
regung, die Augen funkelten wie die einer
Katze, und ihre Stimme klang heiser·
Langsam liesz sie beide Hände über das
Hinterhanpt des Burschen gleiten, dann
krallten sich die Finger nm seinen als,
ties bohrte sie beide Daumen in einen
Kelslkops es war, als hätte sie ii erna
tiirliche dir-aft.
»Es gibt nin so großes, sagst, wie
Dein Lieb, es gibt nix so großes. Lug
nerl Lngneri Mein Haß ist hunderttau
send mal röszerl«
»Hans Hans! jetzt thun wir-Ab
rechnung halten !« Mit der tirast des
Wahnfinnes risz sie den Mann in die
Höhe, ein Stoß, die Finger krallten sich
auf, mit einem rochelnden Laut wars
der Halt-erwürgte beide Arme in die
Höhe, taumelte und stürzte rücklings in
die Tiefe.
Weit vorniibcr gebeugt stand die
Wahnsinnige nnd lauschte lange, lange.
Der Wasserhammcr klang wie eine
—Sterbcglocke dazu. Dann warf sie
beide Arme wie f1«ol)lockeiid in die Höhe
und ein geliendcr Juchschrei tönte iiber
die Schlucht hinaus-—
Das Mädchen wurde tobsüchtig nnd
starb bald darauf.——
An die Tanne aber nagelte man die
zwei Marteer nnd jedes Jahr mache
ich eine Wallfahrt in die einsame Schlucht
und versuche-, den alten Griiblerbauet
nnd sein braves Weib zn trösten-. so gut
ich es vermag.
Als-s J. »i. Wizzmms,
Lyiiii, Mosk.
Für das Beste Anderer.
Rev. Mr. Williamä indossirt herzlich
Hund« Sarsaquilla.
Wie sind erfreut, dieses von Rev. A. A. Wis
!iiiin-I, der Sillobec Stkert christlichen Kirche-, Lvnn,
Manc, zii prdfeinirent »Ich Jede seinen Grund,
warniii ein Geistlicher inein- ivic ein Laie-, welcher
weiß, wovon ei spricht, zdgein sollic. einen
Artikel von Verdienst
nnd Wenn anzuerkennen von weichem cis ins-iß, daß
ihm und seiner Familie damitGiitec gethan wurde.
und dessen Beifall dazu dienen könnte-, die
Wohlth«iieii ans Andere aiisziidehiiin durch Ek
liöiiuiig ihres Vertrauen-: Meine Frau war wäh
rend vieler Jahre ieioend an Mir-»ein
Nervöfem Kaufschillka
siik welchen sie wenig Lilllso hnisv Sie hat die-le
Sachen viobiit nie giii iii sein i»-i-iimich«sii, roch
weni hohen Letzt-n Dei-list gab ein Freund ihr
eine Flasche- voii hood’s Saksniunllix Ei- scheint
erstaunlich niiis einfach eini- Fiafiius thun konnte
und fiii fis that Tit Atmiteii von Knivffchniekz
vermindern-n M in Unzahl und mai-en weniger
heim in ihrer Gen-old wohn-no ihn- allgemeine
Gciundhkie vorbriner worin-n ist Nin- Avriktii iimk
besser-. Nach unserer Eifnhiunq bekennen inni. daß
linocks saisapaiilla heili,
unosbqere ich nicht, »seinc Verdienste-« zu iiioossikea.
A Il. Williains.«
Dinqu Pillkn find die besten Faiiiilienmittel«
uni- und wirksam. Vetiuchteine Schachtel
H
Jud-—
Opcruhaus Fleisch Laden
Gnth frisches Fleisch
aller Zuxtcm
den besten Schinkcm Speck, Schmalz, Sc.
sowie Geflügel und Fischk.
größte Wurst- Geschäft der Stadt!
P F. Fishek CWUM
Da
Da
Ue
Spart Geld,1v0?shr könnt!
und habt Ihr noch nicht
Ein Crrtifrtnt ruttcrschricbcn, tyut cs jetzt.
erlpaltet östlicch preise für all Euer Getreide und bezahlt Fa
brikpreise für Mehl Und Mill)len-Fabril’ate.
Jetzt ist die .«3cit, ehe Zhr Euer Getrcive verkauft habt!
ZE« Bedenkt, dars; rg Euch nichts kostet, zu unterschrrlbcn, bissi Euer Ge
treidc fertig für den Markt ist. Lettdct Hure Namen rln und vergrößert die
Zahl drr Hunderte, dirI schon zu uns gehören.
tcomtnt und erkundigt Such nach allen Einzelheiten. cranrinirt die Certlr
fitate und seht die Mitgliederliste durch; oder schreibt an Ungl, mir sind niemals
zu beschäftigt, um Anfragen zu beantworten.
Aufrichtig der Eure,
me ist mir —
Wir bieten einhundert Damm Beten nuna für tM
all von Karat-rh. der nicht durch Einn- mn von VIII -.
alarah- Kur geheilt werden kam-.
z. 6 Je n e y « Eo» Eigenth» Tollme
Wir, die lntetzcichnelem haben F. J. Clemey setxdeit
Lehren 15 Zahkenqekanntnnv halten hu ük ovllkdms «
men clnenhaft tu allen Gcfchäfwverhanblnngen and sin- F
ansieu befähigt. alle von seiner Firma eingegangenen s
Verbindlichkeiten zu erfülle-L
W c ft G I tn a 1, Großhaptde(9- Dtogniften Tom-m O
Tv u ldi ng, K innan 62 Matvin, Grashain
Ewig-T koguiftcm Tom-m L
Halb- KatakkkPAUI wird innrrxich Jena-unten nnd
wirkt direkt anf das Blut und dkc ich Hmigen Ober
shjkhen dass Fasten-Er Zengnisscfkei versank-L Preis 752
für dir Flasche. Bekkanft von allen Apvph«kern. (1)
HeimstättemSueher Excursion
s« Inadtesknxltngtow k«""1»
den 12. wSept. nnd10.Oktobe1-.1
Was-« NEW
Falls Ihr beabsichtigt Eneren Wohnort
Fu ändern, wir-« es für Unch von Vortheil
sein, die lHeims.:("1.tten-c--ncher chsknrsion über
die Vurljngton Linie am 12. Sept. und 10.
Oktober ;n nunman An diesen Tagen wer
den Hin nnn Nrtoanillette nach dem
westlichen :7i«("ln·asta, dem öftlichcn Solorado
nnd dem nördlichen Wyoming xn sehr niedri
gen Preisen verkauft werden. Fast 50 Pro
Wn erspart-.
Agenten derLsn1lingtonvinie werden auch
Vilchtc nach sndljchen Punkten ——- Texas,
Oclahoma eck. —- xn bedeutend I·edu;irten
Prciien verkauft-m
Fragt Euer-In Lokal Agenlen nm Ans
t«nnfl. 52—4n«1»l.
Die größte Kamme ver Welt
wird in der grosien Weltaiisstellung Neigt
Jhr solltet sie sehen. Dies ist der » ioiiat
aller Monate, iiin die Fair zii besuchen, an
genehme Tage, liihlc Nächte-, herrliche-s Nei
ietvetter.
Ihr siiidet den gisösiten Coinsort von hier
nach tshicago aiif den ,,Vestibuled Liinited«
Zügen der ((hicago, Union Paciiic nnd
Northmcstern Linie-. Fragt deii nächsten
Unioii Paciiii lIlgenteii um Aiiskiiiist.
52 Sini.
Die Weltausstellnng.
Berichte ans Stiicago stimmen darin liber
eiii, dasi esZ bewiesen ist, was Viele schon
iriilnsr versicherte-in das: Besiicher der Welt
aiiHsiellniig alle gewünschten Bequem
lichlen Zii sein« niiistigeii Preisen erhalten
.ld"iiiieii.
Thatsache in, dasi inan ohne Schwierigkeit
ein Zimmer sites-Um pro Tag iniethen t’ann.
:«e;iialicl) der til-Helenen nach tshimgo ivei·:
den lsiicli die quisiiieii der Burlingtoii Linie
alle gewünschten xsliiiztiiiift geben.
Blum-nachall011’litctkftcilch
Ostens-. Borsten-z- Yor
deus u. Hütten-I
oserkanft 11nd(83(spiick(nicht über 150 Pfin)
nach dem Beftinnnnngsorte ko
stcnfnsi befördert.
EIN-must Inm- ."(1l1n von Nmnd Island nach
E Chica go, St. Lunis-,
P c o- « ca, Kansas City, St.
Joseph, Omaha
nnd allen Punkten dec- s sich
TDcnvcn Cl)c1)cthte, Salt
Lake,Portland, Sau
Franckcsco
nndallcn«lTktill"tc11ch Westen-J
xkuudreiseTYiuette —:
n"n onunen nach sqden nnd Salt um
sonnt nach Isüdlxch qklcqcnen lunttcn
III zsecun llannnnubuNonn,’1111d)11ß
n. 1. 1v.,nnndt man sich an
Thomas Connoty
:’lgcnt, Nrand Jstand,:12rb.
«
ek G. I. Mill <& Elevator Co
Victor E. Peterson, P. S._
Burlington Route.