Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, August 04, 1893, Page 5, Image 5
Zelmgenk Beträgen sc o m a n o o n Reinholv cum-nun tei. K apircL (.Kmtfrtjun«u »Zum Henker-, was treibst Tu mitten in der Nacht?« klang es mit gedätnpfter Stimme herab. Itomns herunter, mein Freunds« bat Ernesto in einem Ton, der seinem sonst an eine wenig freundliche Behandlung gewöhnteu Kameraden so befremdend klang, daß er kanm noch daran zweifeln konnte, esrs müsse etwas ganz Besonderes mit drin jungen Manne vorgegangen sein. »Kvmm’ herunter, und ich will Dir Alles sagen! Aber ich beschwöre Dich, auch keine einzige Minute zu verlieren!« »Was ist denn in aller Welt gesche hen?« fragte Schiele halb erschreckt nnd halb ärgerlich zurück. »Siehst Du denn schon wieder Gespeiister?« ,,.ttoinin’ herab!« flehte der Andere wieder, »tomm’ herab, oder ich schwöre Tir, es nimmt ein schlimmes Ende mit uns Beiden!« Eine unverständliche iserwünschiing murmelnd zog sich Schiele in sein Zim mer znrück, nnd wenige Minuten später stand er in vollenr Anzuge unten, neben seinem Bundesgenosse-L isrst seht bemerkte er das furchtbar veränderte Aussehen desselben, nud die Bermuthung daß inzwischen etwas sehr Unliebsameg geschehen sei, mußte ihm nun wohl zur Gewißheit werden. Er richtete eine hastige Frage an isrnesto, aber dieser gab ihm keine Antwort, fon dern ergriff feinen Arm und bemühte sich, ihn hastig mit sich fort zu ziehen (sinige hundert Schritt weit war ihm Schreie geduldig gefolgt. Er mochte wohl glauben, dass Ernesto nur von dem Wunsche ersiillt sei, sich soweit als mög lich von einer menschlichen Wohnung und von dcr Gefahr des Belauschtwerdeno zu entfernen. Als sie aber bereits der Part mauer ganz nahe gekommen waren, ohne daß jener das Schweigen gebrochen hatte, verlies; ihu doch seine Geduld nnd er ver langte energisch zu wissen, was diese rin ieitige Störung und dieser nächtliche Spaziergang zu bedeuten hätte ,,Wir müssen fliehen, Schiele!« war die rasch hervorgestoßene Antwort, »und ich wollte nicht gehen ohne Dich. « Der Andere blieb stehen und starrte den Spre chenden zornig an. »Fliehen«t Ietzt — wie zwei Verbre cher, mitten in der Nacht? Und ohne alle Vorbereitung? Tamit Inan uns in drei oder vier Stunden aus den Fersen sei? Bist Du denn oon Sinnen?« »Nein, nein! Alles ist oorbereitei! Ich habe Geld — viel Geld! Tie gan ze Welt steht uns offen!« ·Schiele’s Gesicht nahm einen Aus druck an, als sei ihm plötzlich die Befürch tung ausgestiegen, daß es im Kopfe des andern nicht ganz-richtig sei. »Du hast Gelt-? wiederholte er mit eigenthürnlicher Betonung. »Willst Du nicht die Güte haben, mir mitzutheilen, wie Tit in den Besitz desselben gekommen bist?« »Ich habe es aus dem Bondoir der Fürstin genommen! Und viele Schmuck sachen dazu! Es ist kein fürstliches Ber mügen, aber es wird ausreichen, uns vor Mangel zu schützen« ,,Unglürksoliger! Wahnwihigeri « rief Schiele im höchsten Zorn aus, indem er Eruesto an der Schulter packte und ihn heftig schüttelte. »Machst Du mir zum zweiten Mal all’ meine Arbeit zu schan den? Wer hat Dich geheißen, unt eines armselige-i Bettelpsennigs willen zum Diebe zu werden, wo uns ein enormer Reichtbuin in den Schooß fallen mußte, ohne daß wir auch noch einen Finger hät ten zu rühren brauchen?« Noch wenige Stunden früher würde Ernesto eine so brutale Behandlung ohne jeden Zweifel mit einem Faustschlage beantwortet ha ben; seht aber beugte er sich in sklaoischer Unterwürfigkeit der Ueberlegenheit seines Meisters und sa te in demüthigem Tone, als sei ihm unen lich viet daran gelegen, den Andern zu versöhnen: »Unser Plan war gescheitert, Schiele! Es gab kein anderes Mittel, uns zu ret ten! heute Nachmittag schon waren Polizisten im Schlosse. Ich habe sie ge sehen! « »Wirtiich«.-« höhute schreie. »Welch’ ein ScharsblirU Nun, mein Lieber, auch tch habe sie gesehen; aber ich habe es doch siir gut befunden, mich zuvor nach der Ursache ihres Erscheinens zu er kundigen, ehe ich aus bloßer-« kindischer Furcht zu irgend einein unsinnigen Ent schlusse sank Und wenn es Dir Ver gnügen macht, es zu hören, so ver nimm, daß sie gekommen waren, um iich bei der Dienerschast zu erkundigety ob vielleicht einem von ihnen ein Mensch begegnet sei, den sie wegen Mordes zu oersolgen hatten.« »Sprich das Wort nicht aus, Schiele!« schrie Ernesto aus, indem er dem Genossen beide Hände abwehrend entgegenstreckte. »Ich kann es nicht hören-und ich will es auch nicht hören!« »Bist Du verrückt geworden? Es handelte sich ja nicht um Dich oder um mich, sondern, wenn ich nicht irre, um einen Schuster aus Siena, der int Streit oder aus Eifersucht seine Geliebte er stochen hatte. Eine Stunde nachher haben sie ihn denn auch da unten vor beigetührt. Du hattest also sehr wenig Ursache, Dich wegen der Polizisten zu beunruhigen, wie Du nun wohl ein sehen wirst Ernesto hatte mit gesenktem Haupte zugebökt »Und es ging doch nicht anders, Schiele,« sagte er. »Wenn sie heute nicht unseketwegen kamen, so konnten sie es doch morgen thun, und dann wäre es zu spät gewesen, uns in Sicherheit zu bringen« · »Albernez Gefchwätzk Habe ich Dir denn nicht gesagt —« »Daß uns nicht streiten, mein ,Frennd!« flehte Ernesto angstvoll, in dem er jenen immer wieder mit sich fort ,kuziehen suchte. .,Ob es recht oder un recht war, wag ich gethan, genug, das ist nicht mehr Fu ändern, und Du darfst mich nicht im Stich lassen —- hörst Tu, Du darfst nicht!« »So erzähle mir wenigstens, wie Alles zugegangen ist, und was Du in Deine Hände gebracht hast. Hoffent lich wird es ja noch nicht zu spät sein, Deine Dummheit wieder gut zu ma chele Ich —« Er konnte nicht vollenden, denn Er nesto hatte ihn mit einem gräßlichen Aufschrei unterbrochen, der nicht mehr aus der Brust eines Menschen, sondern aus der Kehle eines gehetzten Thieres zu kommen schien. Mit ausgestrecktemArm hattte er dabei auf das Schloß gedeutet, nnd Schiele bedukfte auch keiner weiteren Erklärung, als er mit den Augen jener Richtung folgte. Während das Gebäude bis dahin ein Bild ungestörter Tltuhe und tiefsten Frie deng geboten hatte, und während nur wenige Fenster ditrch einen matten Licht sihiminer erhellt gewesen waren, mußte seht ein einziger Blick lehren, daß drin nen eine außergewöhnliche Erregung und Bewegung entstanden sei. Lichter be wegten sich hin und her; ein Zimmer nach dem anderen wurde erhellt, nnd aus den geöffneten Fenstern schien es gar iwie ein oerworrenes Geräusch non ru eruden und sammernden Stimmen in die Stimme der Nacht hinaus zu drin gen. » »Alle-J ist entdeckt! Alles ist verlocs srenk« stöhnte Ernesto, und ein konoulsi isivischeg Zittern schüttelte seinen Körper. s Da erschienen einige dunkle Gestaltens mit Windlichtern in den Händen aus der Terrasse des Schlosses, und dieser Aus-( blick schien dem von Gewissensangst ge solterten Verbrecher die Herrschaft iiber seine Glieder wieder zu geben. Mit wilden Sätzen sprang er auf die Part mauer zu und schwang sich über dieselbe schnell hinweg. Dann setzte er iu ra schestem Lauf seinen Weg gegen dag Meeresnfer hin fort, das nur um eine kleine Strecke entsernt war. Ohne sich lange zu bedenken, folgte ihm Schiele nach. Zwar kostete es ihm erheblich größere Mühe, die Mauer zu überm-t tern, aber die Spannung des kritischen Augenblicks gab doch auch ihm Kraft und Gewandtheit genug dazu, und nun keuchte er hinter dem Anderen drein, fortwährend durch halblaute Zurufe versuchend, ihn noch zum Stehen zu bringen. Ob nun diese Zuruse zuletzt eine ge wisse Wirkung auf (frnesto ausübten, ob ihm der Athem zur Fortsetzung seines rasenden Laufes versagte, oder ob er seht, wo er fast am Meeresufer stand, unschlüssig war, welchen Weg er weiter einschlagen solle — genug, auf einer überhangenden Felsenklippe, an deren Fuß mit einem leisen Rauschen die Wo gen des tyrrhenischen Meeres anschla gen, blieb er dann stehest und erwartete das Näher-kommen des mühsam heran keuchenden Schiele. — »Hast Du denn Deinen Verstand gaan und gar verlorene-« war das Erste,s was dieser ächzend und iu nngebroche-i nen Worten über die Lippen drachtr.J »Das also war die Geschicklichkeit, mits welcher Du unsere an und für sich schons fo überflüssige und unsinnige Flucht vor- s bereitet hast? Und das ist der Dank fürl all’ die ungeheuerlichen Opfer-, welches ich Dir gebracht — für all’ die schwere; Verantwortung, welche ich um Deinet willen auf mich geladen habe? Wahr haftig, in dieser Stunde erhalte ich meine Strafe fiir die Gutmüthigkeit, mit der ich damals bei unserem ersten Wiedersehen dein alten Weißberger jenes Tränklein mischte, das ihn von allem irdischen Jammer befreien und Dirj Deine alte Entfchlossenheit wiedergeben sollte. Der Teufel wollte, daß ich mirs damals keinen brauchbareren Menscheni ausgesucht hatte, als Dich!« —- J Ernesto hatte ihn erst angestarrt, als ab es eine fremde Sprache sei, die Jener da tn ihm redete; dann aber brach er in ein geliendes Lachen ang, in ein Lachen, aus dem es schon wie der Beginn deg Wahnsinns klang. l »Also auch das hättest Du gethan,; Du edler, Du wackerer Freund? « ries’ er aus« »Mit einem Morde haben wiri unsere gemeinsame Thätigteit degonnenl —- mit einem Morde mußte sie enden! . Und meinen eigenen Vater-! Toeh warum nicht ihn so gut wie jene-! Auch sie hielt mich ja sür ihren Schul« Schiele sprang aus ihn zu und packte ihn mit beiden Händen an den Schul tern. Sein Gesicht war demjenigen iErnesta’s ganz nahe, und die Nacht war hell genug, um dem jungen Manne die verzerrten Züge und die blutunterlan senen Augen seines Sündengenossen zu zeigen. »Was redest Du da, Unglücks mensch?« kam ei in zischenden Lauten ans dein Munde des ehemaligen Zucht hänslers. »Was hast Du gethanlli Weshalb packte Dith die An st, als Du da drinnen die Lichter sa st? Rede,. Dir’s —- eg ist um uns Beide ge schehenl« Aber seine Drohung schien keine Wir kung mehr aus den Anderen auszuüben, und sein Entsetzen schien Ernesto sogar eine gewisse Genugthuung zu bereiten. ,,Meinst Du wirklich, daß es um uns geschehen sei?« fragte er mit schneiden dem Hohne zurück- ,,Nun, Du könntest vielleicht Recht haben, mein Freund! Aber nach dem Geständniß, das Du mir da soeben gemacht hast, kann ich’s nicht gerade bedauern, daß Du tnein Schicksal theilen wirft. Sollte ich die Beute mit Dir theilen, nun« so ist es wohl billig, daß Du auch Deinen An theil an der Strafe empfängst. Gleiche Brüder —- gleiche Kappe-W »Was phantasierst Du da? Von welchem Schicksal redest Du? Was stände uns denn bevor, wenn nmn uns ergrisseW »Nun, ich denke ungefähr dasselbe cvie dem Schuster ans Siena, den Du heute hier vorbeisühren sahst, wenn schon ich freilich fürchte, daß man uns nach Lage der Dinge etwas härter beur theilen wird als ihn.« Schiele ließ nun die Arme schlaff am Körper niedersinken. Das Entsetzen hatte ihn mit seiner ganzen Gewalt ge oder «- bei allen Teufeln schwör ch nackt. i »Was hast Du gethan?« wiederholte; er mit tonloser Stimme seine Frage. s »Die Fürstin ———?« ; »Sie hatte daH Unglück, mich zu über-s raschen, als ich mir einen Zehrpfennig mitnehmen wollte. Es schien mir, als» sei sie willens-, um Hilfe zu rufen, nnds da —- nun, da habe ich sie eben erwürgt. ; Was sagst Du dazu, Meister? Findesti Du nicht, daß Dir Dein Schüler lihrei gemacht hatW i Wieder waren seine letzten Worte von? einem weithin schallenden, gellendeni Lachen begleitet. Es mußte währendJ der letzten Minuten eine seltsame Wand-J lung in seinem Jnnern vorgegangeni sein. Statt der verzweifelten Angst,» die er noch soeben empfunden, schien ihn nur ein Wunsch zu erfüllen, sein Schick sal trotzig herauszusordern Aber in seinem ganzen Gebahren lag etwa-J, das einem Dritten unbedingt sehr ernste Zweifel an seiner Zurechnungeisähigleit erwecken mußte. Nur Schiele zweifelte nicht, daß das Fürchterliche, was er da soeben vertiin inen, vollste Wahrhaftigkeit sei, und jetzt erst gab auch er Alles verloren. »So hätten wir denn das (C«Iide!« sagte er mit einer Ruhe, die unheimlicher war, als der vorige Wuthausbruch »Aber Du irrst Dich, wenn Du glaubst, daß wir mit gleichem Maße gemessen wer den könnten. Mag ich auch in den Au gen der Pharisäer und Tugendhenchler hundertmal ein Schurke gewesen sein, mag es mir auch von jeher ein Vergnügen gemacht haben, all’ diese lächerlichen Vorurtheile, welche sie Gesetz und Sitte nennen, unter meine Füße zu treten ich kann doch mit erhobener Rechte schwö ien, daß nichts von dem, was ich gethan, auch nur entfernt heranreicht an die fluch würdigeSchändlichteit DeinesBeginnens. Daß ich einem Sterbenden seine Leiden gutmüthig um ein paar Tage oder Wo chen ablürzte, das war bei Licht besehen nur eine ver-dienstliche Handlung und je denfalls eine viel größere Wohlthat, als sie der alte Hallnnte von einem Wuche rer verdiente. Tof; ich dem kahlen Pur iel in einem anderen Falle behilflch war, bei dem ebenfalls ein Menschenleben da ranfging — nun, das war vielleicht nicht so ganz in der Ordnung; aber es ließ sich eben nicht anders machen, nnd meine Hände waren dabei auch rein geblieben von Blut. Was ist das Alles gegen Teine That — die schändlichste, die man unter Menschen kennt; denn Deine eige Mutter war es, gegen die Du Deine Hand zu erheben wagtest!« Ernesto stierte ihn wortloS« an. Er hatte ihn nicht begriffen, oder er meinte doch wenigstens, ihn noch nicht begriffen zu haben. » a, Deine Mutterl« fuhr Schiele mit erhobener Stimme fort, mit voller Absichtlichkeit und Ueberlegung den fürch terlichen Schlag führend, dessen Wucht den Andern zermalmen mußte. «Ersahre denn, daß bei dem ganzen Spiel Du allein der Betrogene gewesen bist, daß Du den Namen, welchen Tu seht führst, mit vollem Recht getragen hast, daß jene Tokumente, in deren Be sitz mich ein Zufall gesetzt, vollkommen echt waren, daß Tn in Wahrheit der Sohn jener Frau bist, die Du jetzt er inordet hast!» Ernesto taumelte; aber mit einer ge waltigen Anstrengung raffte er sich noch einmal zusammen, und wenn seine Stim me auch snit einem Male ganz verändert schien, so klang sie doch merkwürdig ru hig, als er sagte: Dein Leben ist voll Lüge und Ver-roth gewesen, daß Tut wohl auch an der Schwelle des Todes vor einer Lüge nicht zurück schrecken würdest. Aber wenn noch eine Regung von Menschlichleit in Dir ist, so gieb nur jetzt eine wahrhaftige Ant wort! Wer weiß, wie nahe wir unserer letzten Stunde sind! Und es wäre für wahr nicht gut, wenn Du um eines er bärmlichen Nachegelüstes willen versu chen wolltest, mich zu betrügen! Wenn Du jetzt —- in diesem Augenblick —— ster ben müßtest, Schiele, könntest Du mir auch dann noch bei dem Andenken an Deine Eltern, bei der Erinnerung an Deine Jugend schwören, daß Du eben die Wahrheit gesprochen, daß die Fürst in Beatrice wahrhaftig meine Mutter ge wesen ist?« »Ich schwbre es Dir bei meinem eige nen Lebenl Möge mir aus der Stelle fbie Zunge gelähmt werden, wenn ich Dir nicht diesmal die oolle Wahrheit gesagt habe! Darum begreifst Du wohl, daß ich nichts zu schaffen haben mag mit ei nem solchen Verbrechen, daß unsere We ge sich fortan trennen müssen, und daß ich nicht mehr thun cann, als Dich Dei nem Schicksal zu iiberlassen!« Er machte eine Bewegung nach dein Lande zu, als wenn er den mit seinen letzten Worten angedeuteten Entschluß ohne jeden weiteren Abschied ausführen wollte; aber ein halblanter, ruhiger, beinahe bitt nder Zuruf Ernestcks hielt ihn zurück: ,,Nur einen Augenblick noch, Schiele!« sagte er· »Wir haben so mancherlei miteinander durchgemacht, nnd ich habe Dir in der Gestaltung meines Lebens so viel zu verdanken, daß es recht ankame radfchastlich wäre, wenn wir fo kalt ang emander gehen wollten. Jch will Dich j« nicht zurückhalten, aber einen Hände drnck wenigstens solltest Tn mir doch ver gönnen. Wir werden uns ja doch nach dieser Nacht im Leben nicht mehr wieder sehen-« i er alte Huchthauejler lJaiie sich noch immer für einen ausgezeichneten Men schentenner gehalten, und noch niemals hatte er sich einem fo uiilöglichen Räch sel gegenüber gesehen, als in diesem Augenblick. Einen Ausbriich der wilde stiii Raserei und Verzweiflung, eine. Muth der heftigsteii Vorwürfe hatte ei eiwaitet, nnd statt d ssen legte der Mann, dein er soeben eine so furchtbare tfiiihiillung gemacht, eine ganz erstaun liche Jlinhe und Versöhnlichkeit an den Tag, die ihm vollkommen unbegreiflich waren. Zögernd trat er wieder auf ihn rn, denn lkriiesto stand noch immer hatt am äußersten slcande der nach dein Meere zu schroff abfalletiden Klippe; Zögernd legte er seine Hand in die dar gebotene Rechte des jungen Mannes und ein Schauer durchrieselte seinen abge hiiiieten Leib, als er die eisige tKälte derselben fühlte »T"ebe wohl, tfsrnestol Hoffentlich ge lingt eås Tir noch, Dich in Sicherheit tu bi«iiigeti!« Ter Aiigeredete legte die linke Hand auf die Schulter des vor ihm Stehenden nnd iliisterte dicht an seinem Ohr: »sich hab« mir’el anders überlegt, mein fireundl Wir haben’s zu lange? miteinander gehalten, als dasi wir uns setzt noch trennen sollten! Und ich habe einen vffluchtplan ausgemacht, der so vortrefflich ist, daß keine Polizei der Welt uns in ihre Gewalt bringen, daß kein dliichter der ganzen Erde unH vor seinen Schranken sehen soll. Aber ich must Ding leise sagen, ganz leise, damit uns Keiner hört und damit Keiner uns verrathen kann!« llnd ob auch jener, von einer plötz lichen Angst ergriffen, sich zu sträuben suchte, legte doch Ernesio, dessen rechte Hand noch immer init eisernem Druck festhaltend, seinen linken Arm um Schieles Schulter und zog ihn dicht an sich heran. »Weißt Tu, Bruder, wohin wir mit einander gehen wollen?« raunte er ihm zu, um dann mit erhobener Stimme, rasch und gelleud hinzuzufügen: »Ja den Zool-« ,,Zu Hilfe! Zu Hilft-l« tönte es zweimal iu halb ersiickten Lauten ooin Meereöufer her-. Aus dem überhäu genden Felsen kämpfien zwei dunkle Gestalten fetiiiidenlang einen furchtba ren Ringkampf; dann fchrillte ein ver zweifelter Aufschrei durch die Nacht, ein Geräusch folgte, wie wenn etwas Schweres ans beträchtlicher Höhe in’s Wasser geschleudert würde; dann aber wurde es iodteiistill. Wieder iiinfpiilten die Wellen mit leisem Rauschen den Fuß der einsamen Klippe und die klaren Fluthen des tyrrhenischen Meeres spiegelten die sil berne Scheibe des Mondes unbewegt und friedlich zurück· Die ganze Naiui war ein Bild der heiligsten Ruhe. Ter einsame Wande rer, welcher jetzt des Weges gezogen wäre, er hätte sicherlich nicht geahnt, wie viel heiße Leidenschaft und wie viel wahnwiyige Verzweiflung da auf dem kühlen Meeresgrunde soeben für ewig zum Schweigen gebracht worden waren. :")U. n n p i t e l. Nicht lange hatte Professor Dernbcrg nnf die Ueberraschung zu warten brau chen, welche ihm Elfn in Aussicht ge stellt hatte. Sie nIar non einer Art ge wesen, auf die er gewis; am allerwenig sten gefaßt gewesen wäre. nnd es hatte damit folgende Bewandtnifc gehabt: Schon vom ersten Tage feines Aufritt lsaltes in der Gtöbersdorfcr Heilanstalt war in feinem Befinden eine ganz ent schiedene Wendung zum Vesferen einge treten. Wenn er während der ersten Tage die köstliche, reine Gebirggluft nnd den Anblick der entziickenden Land schaft, die ihn rings umgab, nur oon der kleinen Terraffe vor feinem Zimmer aus hatte genießen können, fo war er bald genug im Stande gewesen, Spa ziergänge von insmer größerer Ausdeh nung zu unternehmen. Selbstverständlich war die sjomteffe des Professors unzertrennliche Beglei terin, und das junge Paar, welches trotz des angegriffenen Ausfehens des Maler-s so schön und vornehm erschien, hatte bald genug die Aufmerksamkeit der übri gen Kurgefellfchaft in nicht geringem Grade auf sich gezogen. Die strenge Zurückgezogenheit und Absonderung, in welcher ste sich hielten, konnte nur dazu ’beitra en, die all emeine Neugierde zu verwest-en, und ost genug bemerkte der Professor, daß man verwunderte nnd und sorschende Blicke aus ihn und seine schöne Begleiterin richtete. ! Die Vermuthung, daß ihr Verhältniss ’zu ihm allerlei boshasten Mißdeuten ausgesetzt sein könnte, und daß Dieser oder Jener es wagen dürfte, den Namen des von ihm so heißgeliebten Mädchens anders als mit dem Ausdruck unbeding ter Hochachtung nnd Verehrung zu nen nen, petnigte den setnsühligen Künstler ans’s Aeußerste Jn jedem Antlitz, das sich ihnen zuwendete, glaubte er einen spöttischen oder geringschätzenden Zug zu erblicken, und die Sorge um Elsa und ihren guten Ruf war der einzige trübe Schatten, der aus diesen liebevollen und sonstigen Gröbersdorser Tagen lastete. Trotzdem kam er nicht aus den Gegen stand zurück, welcher gleich nach ihrer Ankunft den Jnhatt ihres Gesprächs ge bildet hatte. Er wußte, daß sie sich dieses Gespräches ebenso wohl erinnerte, als er selbst, und wartete geditldig aus den Augenblick, in welchem sie ihm eine Erklärung über ihre damaligen Andeu tungen geben würde. Und dieser Au genblick kam denn auch schneller, als er es zu hoffen gewagt. Schluß forgt.) 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