Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, July 28, 1893, Page 7, Image 7

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    flffmfci Hochzeit-steifem T
Sfizzeaslaft— von Mcharp March.
Der heute so allgemein verbreiteten
Sitte oder Mode, unmittelbar nach der
Hochzeit eine Reife zu unternehmen.
wird gemeinigllich eiu verhältuißmiißi
sugendli es lter ngemessen. Nog
unsere roßeltern haben, so heißt es,
dergleichen ni t gekannt und das neue
Leben, das mt dem Eintritte in den
Eheftand anfängt, blos mit irgend einer
mehr oder minder getäuscht-allen Fest
lichkeit, dem Hochzeitsfchmause nnd
daranfsol endein Ton e, eingeleitet.
War d eses Bergn gen vorüber, be
gann sofort die Arbeit. Der Mann,
wirkte iu seinem Berufe, die Frau im«
Pause. Erst in den dreißiger Jahren
oll in Deutschland eine Aendernng
eingetreten fein, woran indefz nicht ders
eigene Antrieb, sondern das Beispiels
Schuld war, das die Engländer gaben. i
Diese kamen nämlich immer saht-s
reicher ans das Festlaud herüber, und»
man konnte deutli bemerken, daß sich
unter ihnen viele 9 euvermiihlte befausi
den, welche, wie alsbald offenbar wurde, s
einen doppelten fiveek verfolgten. Vor
Allem wollten ’
ie nämlich die Futter-T
wochen, nudehelligt von nen ieri eu!
Blicken nnd Besuchen, ganz site csich
allein verieden und dann neue, schone»
Eindrücke siir ihr künstiges Leben sam- «
melu, weshalb ie denn auch znineist die
Rhein- nnd S wei.zerlande, sowie Ita- ;
iien besuchten. i
Den Deutschen efiel dieses Reisen?
nach der Hochzeit sle wohl, sie ahmtcn ;
es also nach nnd glaubten damit einer»
funkelua elneueu Mode zu huldigen. I
Doch siege da, bei uiiherer Betrachtung "
erwies sich diese Mode ais eine einhei-.
mische, der wir schon im sriihen Mittel- »
alter unter der Bezeichnung »Ah-aut
sahrt«« begegnen. solch eine Braut
fahrt, die von den Großen nnd Mäch
tigen gewöhnlich mit glänzendem Gefolge
unternommen wurde—ilaiser Maxim
lian l. »zum Beispiel hatte 900 Ritter
und mindestens ebenso viele linappen
bei sich-zersiel allerdings in zweiTheiie:
die Reise des Bräutigams an den Ort,
wo die Braut weilte. nnd die Riickreise
der Neuvermählten an sene Stätte, wo
sie künftig hausen sollten.
Da nun die Riiekreise iu der Regel
ohne jeden Prnnk mit weniger Gefolge
nnd abseits vom gewöhnlichen Weges
inrz so, wie es den Tiieuvermiihlten eben
gefiel, von Statteu ging, diirfen wir
tvohl in ihr das erblicken. was heute»
unter Hochzeitsreise verstanden wird· !
Aehniich haben es andere Fürsten, »
Ritter und Edle, sowie zuweilenauch
gewöhnliche Menschenkinder gehalten,
nur daß die Brautsahrten der Leuteren "
wegen der Beschweriichkeit und Unsicher- ’
heil des Neiseus seltener voriamcu und i
keineswegs nach entfernten Zielen geil
richtet waren. Auch wogen sie inmeist
blos den Zweck gehabt haben, sich mit
den beiderseitigeu Verwandten bekannt
zu machen. Dies durfte wohl auch
heute noch häufig der Fall sein· Allein i
im Grunde genommen streben Nennen s
mahlte nur deshalb in die Ferne, ums
ähnlich wie Emauuel Geibel auf seiner-;
nach Wien gerichtet gewesenen Hoch-«
zeitsreise ausrufen zu konuen: I
»Ein Mgrgsen dauchi es uns, ein Traumge
i. i , i
Sonst ruhlos itberwacht in Wort und Blick,
lind vlbniich nun un bunten Lioltsgetriebe i
Der großen Stadt, allein mit unsrer kiebe.«
Damals wurden Hochzeitsreifen noch
znmeist in der Postkutsche gemacht, heute
fahren die Neubermiihlten mit der Eisen
bahn. Daher erregte denn auch die·
Pochzeitsreise zu Wagen, die ein Eng
ändrr mit seiner jungen Gattin vor ein
paar Jahren unternahm, das allge
meine Jnteresse.s Tieselbe begann in
Calais und ging in einem wie ein Wohn
zimmer eingerichteten Gesahrte von der
Art, wie es hernmziehenden Schau»
budenbesiuern und Seiltiinzern zum
Aufenthalte zu dienen pflegt, durch ganz
Frankreich, die Schweiz. nach Italin
und wieder zurück. l
Wahr-end der ganzen niehrnionais
lichen Reise bewohnten die Neuveri
mäh n den Wa en, der gewöhnlich in
der iiiihe von Lasthosen nnd, wo es
anging, im Schatten eines Baumes ans
gesahren und, wie natürlich, stets von
einer neugierigen Menge umlagert
wurde. Das junge Ehepaar erreichte
somit den Zweck der iiieisieii Hoch eite
rrisenden, nnbeachtet nnr seinem — llicke
zu leben, nur höchst unvollkommen.
Dasselbe gilt von den Neuveriniihli
ten, die vor iturzem erst ihre Hoch eite
reise and Bahreuth nach Paris au dein
Dreirade machten, denn die Barte Ar
beit, die sie wiihrend der ahrt zu
leisten hatten, dilrste ihnen wohl die
süße Schwärmerei und nnitberwindliche
Neigung zum Rosen-beides sichere
Kennzeichen Hochzeitareisender»gänz
lich oerleidet haben.
Zin Lustballoii ist dies gewöhnlich
nicht der Fall nnd deshalb haben denn
auch Charlecz ENPoweland und Loltie
Andersoii, die si ) im Jahre 1890 in
Lowell, Mass» verniiihlten, von den
Mode ewordeneii Hochzeitbreisen zu
Rad Abtaiid genommen nnd sind nn
inittelbar nach ihrer ini Ballon vollzoge
nen Trauung zu längerer Fahrt in die
Lüste gestie en
ES war ie erste Hochzeitoreise dieser
Art, aber obwogt sie Aussehen erregte
und sehr angene in verlies. hat derglei
chen seither in Amerika nicht wieder
stattgefunden. In Europa jedoch ist
dat- gegebene Beispiel ciachgeahint wor
den. liid zwar trat der Lustchisser
Thiel im Jahre 1892 vom Ho e deo
Rathhaused iu Britssel and seine Hoch
eitsreise im Lustbalton an. Er soll ein
iernes Ziel gehabt haben, altem dei
Wuns des Bürgermeisters-, er mng
reinen Ottirinen begegnen, erslillte sieh
nicht, und so uinszte denn Herr Thiel
dao Reich der ttiiste alsbald wieder
verlassen nnd ans die Erde nriicktehrein
Einstweilen niii«sen si Hochzeits
reisende schon no mit den iibichen
Berlehrsinitteln begnügen, wobei jedoch
nicht nnterlakssen werden dars, sie ans
den wenig be annten Umstand aufmerk
sam n machen, daß sie ihre Eigenschaft
sorgsöani zn verleugnen haben, falle sie
etwa einen Ozeandainpser bcniitzen
Die Matrosen hegen nämlich den
öchst seltsamen Aberglauben, daß das
Kiss, we cheez ein ans der Hochzeitskeise
be ndliches junges Ehepaar trägt, unter
allen Umständen von einem schweren
Unwetter überrascht werden, wohl gar
untergehen müsse. Dieser Wahn wurde
hieher nur siir lächerlich gehalten, neu
lich aber hat es sich gezeigt, daß er ge
gebenen Falle sogar lebensgefiihrlich
werden konne.
Mit dent Dampser ,,Caiiadian,«
einein mächtigen Schiffe der Initiati
Linie, das am 28. September 1892 von
New York nach Liverpool abging, reiste
auch ein junger engiigcher Diploniat tnit
seiner ihni eben ert angetrautenGe
mablin nach Europa. Beide wußten
nichts« von jenem Aber lanben nnd
machten daher dem Schiszssstetvard ge
enüber gar iein Hehl daraus, daß sie
Pich auf der Hochzeitsreise befanden
, wei Tage lang, während welcher das
chifs bei schönstein Wetter seinem Ziele
zudainpfte, verschwieg der Steward das
große Geheiinniß. Endlich aber ver
rieth er es einem guten Freunde, nnd
dieser wieder sagte es weiter. Eine
Weile später wußte es die ganze Be
tnannung, daß Hochzeitsreisende an
Bord seien, nnd allseits wurde ein ent
setzliches Unglück prophezeit.
Thatsächllch brach am 3. Oktober ein
ewaltiger Sturm los, als dessen Ur
fache natürlich sofort das junge Che
paar bezeichnet wurde. Aber wenn es
nnr dabei geblieben wäre, das hätte sich
belächeln nnd ertragen lassen.
So aber besprachen sich, Angesichts
der ininter höher gehenden Wogen, die
Matrosen, und das Resultat war der
Beschluß, die Hochzeitsreisenden der
See zu opsern, damit sie sich beruhigt-—
init anderen Worten, sie in’s Meer u
werfen. Zun- Gliicke erhielt der Schiffs
tointnandant, tiapitän Smhtsen, noch
recht eitig stnnde von dein entsetzlichen
Vorhaben der Biatisosen nnd ließ das
jnnze Ehepaar in Sicherheit bringen.
Jn olge dessen brach eine Menterei ans,
die der itavittin nnr init bewaffneter
Hand däinpsen lonnte. Schließlich
innsite er sogar ein volles Dutzend der
Mateosen in Hast nehmen und bei der
Landung in Liverpool dem RichteriiberJ
geben, wo sie jedenfalls strenge bestraft
worden sein durften
Der Aberglaube, der den ganzen
trankigen Vorfall heransbeschworen,
konnte natürlich nicht besonders ge
ahndet werden. lind wenn dies anch
geschehen wäre, niit seiner Ansrottung
hätte es doch gute Wege, weil den
Matrosen itniner Fälle bekannt werden,
die nicht nur jenen, sondern anch den
Wahn zu bestätigen scheinen, jeder
Seemann, der nicht daran glaube. daf;
Hochzeitsreisende an Bord llngliick
bringen, iniisse ein schlitnnies Ende
nehmen.
In dieser Beziehung lebt insbeson
dere der Name des Rheders la Baeques
rke aus Villeqnier bei Havre im Munde
der Mattosen fort. Auch er spottet-:
als alter Kapitän jenes Glaubens, uttd
siehe da! er endetetraiirig ans der Hoch
zeitsreise seines Neffen, der sich im
Herbste list-'s init der Tochter Biitor
Vugos vermählt hatte.
Tas junge Paar hatte sich nach det
inerlwiirdiger Weise um Mitternacht in
der IliotreDamesttirche stat gefundenen
Trauung zu dein vor-erwähnten la
Baequerie begeben und sollte von die
sent itt einein neuen Segelboote nach
Eanbebec gebracht werden, tun dort
einen Theil seiner lkFlitterwochen zu ver
leben. Mehrere Zerleute riechen
Vaequeeie von dieser Fahrt ntit Ruck
sicht anf jenen Aberglauben ab, allein
er lachte ihrer nnd ging in seiner Ver
achtung dicjer Vächerliehieit sogar so
weit, dafz er anszer dein jungen Ehe
paare nun noch seinen Sohn ttiit au
Bord nahm. Anfangs ging auch die
Fahrt ganz gut von Stamm allein plötz
lich erhob sich ein arger Wind, wars
das Fahrzeug uni, ttnd die Insafsen
fanden ihren Tod in den Wogen.
Tiefen Fall hat man itt der Welt der
Theerjacketn wie schon erwähnt, nicht
ver essen, und da n allein Ueberflusse
au in neuester Heit, vor etwa flinf
Jahren, die Hambur er Yacht »Auto
troß,·· welche von enem ungarichen
Sportsmanne unt Zwecke seiner ochi
zeitsreise due die Nordsee, das kit
telllindische nnd Schtvarze Meer, die
Donau aufwärts bis nach Budapest
gekauft und ausgerüstet wurde, spurlos
verschwunden ist, so steht natürlich sest,
daß Ovchzeitsreisende jedem Schiffe Un
glück bringen müssen
Eiue Statistik würde natürlich das
Gegentheil beweisen, darthun, day die
meisten Schiffe, welche Hochzeitsrei ettde
tragen, mit heilen Planken davonkom
nten, die ovrerwiihnten Unglücksfiille
also nur Ausnahmen sind. Allein was
würde dieser Nachweis sruchten·r Die
Matrogn blieben doch bei ihrent Glau
ben. arum ist es gerathen, sich ihnen
gegenüber niemals als-Hochzeitsreisende
zu bekennen, im Uebrigen aber eine
Pochzeitsretse zur See ja nicht zu
chenen, denn daß das Meer Neuvers
mahlte selbst aus die Dauer hin gewo
gen bleibt, dasiir ist unter Andereni
auch nachstehende Geschichte ein sprechen
der Beweis.
Jut Jahre 1882 vermählte sich
George Sigourney mit Fräulein Hemi
auezaus Busfalo und beschloß, deren
schwankende Gesundheit durch eine län
gere Hochzeitsreise zur See zu starken
Er rustete also ein Schiff ans und be
gab sich mit seiner jungen Frau unmit
telbar nach der Trauung und nachdem
er Freunde und Bekannte stir den 10.
Mai 1888 zu sich nach Sacramento ein
geladen hatte, an Bord. Nunmehr
wurden die Anker gelichtet, und fort
gitägD euerst nach England, Jrland nnd
S solt and, dann nach Dänemart und
von dort nach Havrr. « Hier wurde das
Schiff verlassen und willst-end es nach
Brindisi dampste, tun dort seiner Passa
giere zu harren, bereisten diese ganz
Europa, Ruszlaud mit eingeschlossen.
Ju Brindisi angelangt, bestiegeu sie
: wieder das Schiff, dessen liiel nunmehr
- das Mittelländische Meer dnrchfnrchte,
:wobei die wichtigsten Hascnpltitze, so
iwohl enropäische als auch asrilanische
i angelaufen, sowie Griechenland nnd die
l Türkei besucht wurden. Vom goldenen
! Horn reisten Herr nnd Frau Sigonrney
i zu Lande nach leleinasietn machten einen
sAbstecher nach Persien und wandten
s sich dann nach Egypten, wo sie in Suez
Eihr Schiff wieder bestiegeu, unt nach
andiem Llsina, Japan nnd Simonie
E rika zu reisen.
; Daselbst angelangt, zeigte es sich,
kdasz den Neisenden noch Zeit genug
xbliebe, ihnen Wunsch, England noch
.einu1al zu besuchen, zu erfüllen. Sie
l schifften also hiniiber nnd liefen endlich
; im März 1888 von Liverpool in der
ausgesprochenen Absicht aus, nach Hause
sznrlictzukelsren Am lu. Mai 1888
trafen sie denn auch richtig, mit vier
Hans der Reise geboreuen diiudein in
. Sacramento im besten Wolslsein ein nnd
Elsarrten der fiir diesen Tag geladenen
J Freunde nnd Bekannten.
Und siehe da, Alle kamen, iirir das
« »jiinge Ehepaar-« zu beglückwün chen,
( also das u thun, wozu ihnen im « ahre
1882 nach der Trauung die Gelegenheit
sbeiioiiinien worden war. Natürlich
I wurde dabei auch von der· eben vollen
deten Hoch eitsreise gesprochen und fest
i gestellt, dasä dieselbe iiber viele Tausende
von Meilen gegangen war und die Klei
snigteit von 8100000 oder .,14i)i)()0
Mart gekostet habe. Sie war also ivohl
glie längste und theuerste Reise dieser
rt.
Jni Gegeiisa dazu wurde die kürzeste
Fund billigste ochzeitdieise ebenfalls
von Amerikaiiern ausgeführt Ein
;!«iieuvermiihltes Paar in Spriiigsield
Eiiiirnlieh, welches seiner Verwandten nnd
ihrer gesellschaftlichen Stellung halber
znni jeden Preis eine Hochzeitsreise
inacherr mußte, aber nicht das dazu
ziröthige Geld hatte, ließ sich nach der
.rrrir sieben Uhr Abend-J vollzogenen
i Trauung von seinen Freunden arif die
; Eisenbahn bringen, stieg aiif der einen
; Seite iii den eben zuiii Avgeheii bereiten
Hing ein, verließ ihn aber, von der
jxurikelhcit besihith, sofort auf der
jzaiideren Seite wieder, nnd schliipfte
iunbemerkt nach seiner Wohnung hin
I über. Wäre die junge Frau nicht ani
; dritten Tage ihres Aufenthalts daselbst
« irr etwas nirvorsiihtiger Weise an dao
Fenster getreten rrrrd von dei· Straße
her gescheit worden, so wäre dieo iieiieste
Rezept zu einer ebenso sashionableii,
wie billigere Hochzeitoreise fiir iirriiier
, ein Geheiiiiiiisi des erfinderischen Paareo
geblieben. Zo ist eo leider Gemeingut
geworden, ohne daß indesz die Betref
fenden bis seht tMieiie gemacht hattet-»
ein Patcnt darauf zii nehmen.
Sie sind also ohne Zweifel bereits
nachgeahnit worden; jener Berliner
,(s)ewerbetreibeiide aber, der das Qlunst
ksiiiit zu Wege brachte, eine Hochzeit-J
; reise irrit Zwei Frauen, seiner gegenwär
« tigen niid ehemaligen, d h geschiedeiren
; zninachen, Iiehteriizrg da und wird wohl
ziioeh lange einzig dastehen Denn die
4sWeiber sind glücklicherweise doch noch
Zdiinii esilet, die, wie dies iir vorlie en
Fdein salle geschah, ihren Mann frei
sgebern dainit er eine reiche Partie
,niacheii konne, nnd die sich fiir diesen
iriebetsdiensr, nebst eiiiei entsprechenden
» materiellen Entschädigung auch die Mit
snahine auf die Hochzeitoreise niit der
»Llirderen« aritsbedingen
In Sicrra Leone (»:llsrika) durIten
sie indessen wohl iatnn daraus bestehen
weil dort die Ho zeitsreisen weder zn
Wagen, noch zu iIetde, noch zu SchiIs,
noch zu Ijisenbahtn sondern ans dem
Rücken einer beIahrten Frau gemacht
I weiden und den einzigen Zweck haben
die Jienvermählte ans dein Elternhause
in das Hans ihres Gatten zu schaffen
Irgend ein Vergnügen ist damit, selbst
ttach :llegekbegrtssen, entschieden nicht
Iverbunden, nnd ebenso ntnß es sich
onhl anch tnit den Hochzeitøreisen zu
Fug verhalten welche eine iiberspannte
I Euglandeiin III Mode zIt bringen suchte,
dann sind sie ans einige wenige Fälle
» beschränkt geblieben.
i Natürlich gingen sie sämintlich durch
I die Schweiz, welche überhaupt das ge
Jlobte Land der bemittelten Hochzeita
reisenden genannt weiden dars. Es
gibt dort, wie jiingst bekannt wurde,
sogar Orte, die einzig nnd allein siir
Reisende dieser Art berechnet sind.
Derartige Gasthofe sind sitnttntlich ele
gant, in leiuecu Zimmer fehlt Amor
der holde linabe, and Gtwo natürlich,
nnd die Wände bedecken hochpoetische
Bilder. An die Gasthofe schließen sieh,
wie ein Eingeweihter schreibt, Gärten
ntit zahlreichen oerschtoiegeuen Landen
an, wo man nur zu Zweien speist, nnd
wo die Speisen alte and zar,teni nekta
tischen Hiihuetsleisch zubereitet nnd utit
Rosen tunltitnzt weiden. « Selbst die
Speiselatten enthalten Anspielungen
ans den Zustand der Reisendew die
denn anch dct ,,:)lntorsnppe« nnd
»Jsoldenpaitete« alte Ehre anznthun
pflegen. Teu ganzen Tag iiber hört
man in diesen tsiaIthosen nichts wie.
scheues izswliistetn lIatdtante holde Watte «
nnd von unzähligen tilaviereu ganz
laute »Weder ohne Worte-«
Pessimistlsche Unsicht. Erster
Gast: »Gutes! Morgen Herr Fischer. l .
Ah, was leisten Sie sich heute zuin
zweiten Frühstück-« Zweiter
; s)ast: »Einem Vasenb aten!«——Er
Itter Gan (ironisthI: »Also ein —
I llatersriihstnå !«
i
Spiritu- aies Tot-b «
Seitdem die Chemie gezeigt hat, daß
die Substanz der Holzfaser in ihrer Zu
samruen etzuug in sehr inniger-- Bezie
hung zum Stärkemehl und damit zum
Zucker steht, Er man gesucht, die Holz
f«aser auch in c-tiirke nnd Zucker zu ver
wandelte Bis jetzt ist die Uebersiihs
rung der Holzfaser en Tranbengtcker ge
lungen. Da nun dieser« Zucker durch
die Gährun in Alkohol und Kohlen
siinre getheit wird, so kann man ans
Holz ebensogut Branntwein bereiten,
wie aus Korn oder Kartoffeln Schon
friiher sind mit Erfolg Versuche an
gestellt worden, ans Holz Zucker
nnd damit Alkohol darznstellen, nnd eiJ
war bereits in den fünfziger Jahren eine
derartige Fabrik in Paris errichtet.
Aber in Folge der sehr dichten Besehafs
senheit der Holzcellnlose waren die Oto
sten der Verarbeituug zu hoch, die Aue
beute an Zucker nnd Alkohol zu gering,
als das; dieses Unternehmen lebensfiihig
gewesen wiire Nach einem neuen Eber
fahren wird jetzt statt der dichten Holz
s cellnlose eine feinere Cellulose e, neirnrirh
s die leichter chemischen Einwirkungen en
i tiugliche Torssa ser als Ausgangspunkt
! Piir die Spirituszubereitnng genommen
Zu diesem Zwecke wird der Torf mit
’ verdünnter Schwefelsäure bei 11 » bie
s 1«)» Grad Celsind l bisb Stunden ge
s kocht, wodurch die Cellulose des Torsed
durch Wasserausnahme und Spaltung
J des Cellniofeneolekiils in die einfacher
: ioustrnirten Zuckermolckiilo zerfällt
’ Nach beendigter Koehung wird die zacker
« haltige Brühe mittelst Filterprcssen vorn
- Rückstande getrennt, die sitckerhaltige
- Lösung konzentrirt, mit Hefe vergohren
’ und der« so gebildete Aliohol abdestillir«t.
Nach den bekannt gewordenen Ergeb
nissen ergaben 1000 teilogramm trocke
- ner Tor-s 62 bis 653 Wer absoluten Al
»kohol, während aan 500 zeilograrnm
Kartoffeln mit 20 PHo ent Stärkenrehl
; ej« bio til Liter absoluten Alkoholo ge
wonnen wurden.
Die Macht der Eitebilduiig.
Bucklaiid, der ausgezeichnete amerika
nische Naturforscher, gab eines-Tages,
nachdem er kurz zuvor einen Missis
sippi-tilltigator zerlegt, ein Essen, zu deiii
er eine zahlreiche nnd angesehene Gesell
schaft geladen hatte. Sein Haus nird
alleo in demselben zeichnete sich durch
Feinheit iiird Geschmack aus. Seine
lsiiisie kamen. Die Tafel sah köstlich
ans und schimmerte von Silber, Firistall
nrrd China- Porzellan, nrid das Mahl
begann mit einer ausgezeichneten Sappe.
»Wie finden Sie diese Suppe '-« fragte
der IT oitor, nachdem ei« mit seinem eige
nen Teller zu Ende war, einen neben
ihm siheriden bekannten Feinschmecken
«’Li’-ahrhaftig sehr« gut, « war die Arrt
wart, »Schildkrdtensuppe, iricht ivahr .
Ieh frage nur, weit ich kein grünes ssett
? darin finde.« Der Doktor schüttelte
den stopf. »Ich finde, sie hat einen
Geschmack, der smich fast an Moschus
erinnert,« sagte ein anderer, ,,nirht un
angenehm, aber eigeiiartig.« —»Atle
Alligatoreu habeir diesen Geruch-· er
widerte Leinwand-»der diainian beson
ders-den ich diesen Morgen sezirte urrd z
von welchem Sie eben gegessen haben.« s
Alle Gäste geriethen in Bewegnirilz alle
erbleichten. Ein halbe-J Dutzend er-;
hoben sich sofort von dei« Tafel, zweit
oder drei stiirzten ans deiii Ziniinerzi
und nur jene, die einen besonders
»guten« Magen hatten, blieben biö zum ,
Ende der ausgezeichneten Tafel. »Ze- s
heir Sie wird die Eiubildnng vermag«
sagte Biiitland »Ohne ich Ihnen be
merkt, dasiee Zehildiriitesei. oderFtuß
schiidkröte oder Bogeliiesteisrippe, Siei
würden sie alle ausgezeichnet gesunden. I
haben nnd Jhie Verdauung wäre die
beste gewesen. So mächtig ist das
Bot-Urtheil « ,Abei war ed wirklich
ein Alligaioi ·.-«« fragte schüchtern einei
Dame. »Ach nicht doch, ein gaiiigutei
Kalbskopf war es, nichts weiter, « ant I
wartete der berühmte Gelehrte
i
Q nito. In gewisser Hinsicht steht ,
Quito, die Hauptstadt von Eerradon
einzig auf der Erde da: sie liegt nun.
Theil auf der nördlichen zum Theil
auf der südlicheir Halbkugel—-—-ein Nor- l
zug, den ihr kein anderer Lrt stieitigi
machen kann. Zu Qnito geht dies
Zonne das ganze Jahr iiber Piiiilt
sechs Uhr aiif riird Punkt sechs Uhr rin
ter. Man kann dort getrost vergessen,
seine Uhr aufzuziehen und braucht deri
noch nach keinem Regulator zii sehen,
denn diesen ersetzt die Sonne dirrch
ihren unverändert abschließenden Him
nielsbo en. Außerdem erkennt man an
dem angel jedes Schattens eines
lothrecht stehenden Stach, daß es ge
nau Mittag ist« Tod stimmt freilich
alles nur dann, wenn die guten Quito
irer nichts von der mittleren bürger
lichen « eit wi·seri; denn diese trifft nur
incran ·m LEahre niit der Soiinenzeit
iibereinz Sitzt Tage irii Jahre aber ist
sie dei« letzteren stete- mehr oder weniger
vor oder nach.
Wegen Berlcnindnng er
fchoß in Keh, Ja» Frau Evans einen
Einwohner Naman Mond, der in sic
verliebt war nnd die Trennung von
ihrem Gatten wünschte. Durch Lügen,
welche er sowohl Frau Evano als deren
Manne zutrng, verursachte er wirklich
die S eidung dri- beiden Eheleute. Als
Frau vanS feinem Liebcdwcrben kein
Gehör schenkte, redete er ihr noch aller
hand lichtes nach. Letztere söhnte sich
wieder mit ihrem Gatten ans, der den
Berleuinder in den Wald lockte, wo die
erziirnte Schone Lloyd fiinf dingeln in
den Leib jagte Die Mördcrin sowohl
als ihrs Mann befinden sich jetzt im Gci »
stingnisz
Im Alter von 117 Jahren
gestorben ist vor Kurzem Zames
McMulliu in Bardwcll, der älteste
Mann in Kentucky. Derselbe war von
Geburt ein Birginicn
— »
H. P Zucker E (Co., leothcketx Z
Die Weltausstclluiig.
Jn 50 Jahren von jetzt weiden sich
die Leute noch erzählen, was sie in Shi
cago in lskitz gesehen haben. Und was
sie erzählen, wirdiveith sein, angehört
zu werden Die Zeit, hohe-J Jlttei und
Schwäche wird nichts ausmachen; ihr
Gedächtnis; ivird keine angenehmeren
Erinnerungen aiifzuiveisen haben, als
diejenigen von der großen Ansstellung.
Tie herrliche Pracht der Aiisstellieiigs
gebände — die Mengen fremden, ano
ländisch aussehenden Volkes — das Ter
gniigen einer Reise nach Chicago über
die »Biiilingtoii Route « Alles dieses
und tausend andere gleich angenehme
Themata iverden immer nnd immer wie
der besprochen werden. I--4.
Weltausstellunasraten über
die Burlingtom
Heute, den Zösteu April beginnend,
macht die Vurlington eine Rate von
th- tiö von Oirand Island mich ishix -
ciigo nnd »Zurück« 822 m nach St »
Lonio und zurück; gut fiir die Nückiahr
am oder voi dem 1.') November Mit-L
Thos. Coiinor.
Etwas Außergewohnliches.
T as reiieiide tsiibliknm ist jetzt völlig Zii der
Ueber izeiigiing gelangt, dasi die ( hieago,
Union taciiic d- JEorihivestein Linie den Rei
senden die besten Jlttozinnodationen von und
an niaha, tshicago nnd den daiiviichentie
genden Stationen oiierirt nnd das nicht niii
während der Iliigiteuiing sondern das- ganze
Jahr hindurch.
Buckleu’5 Arnica Salbe.
Tie beste Salbe in der Welt süss
,Schnitte, Quetschungeu, Wunden, Ge
:schwüre, Salrflusy Ausschlag, gesprun-.,"
igeue Hände, Frostbeuleu, Flechten, Hüh
neraugen uud alle Hnntkrankheiten und
heilt sicher Häinorrhoiden oder braucht
nicht bezahlt zu werden« Garantirt,
Zufriedenheit zu geben oder keine Bezah
lung verlangt. 25 Cents die Schachtel.
Verkauft bei H. T. Bande-L
Eine aute Heimath unter leichten
edtugungeu zu erstehen.
Ein andermallu·töckiges, noch ganz
neue-Z Haus nebst ("Sirundftück, au. lstek
Straße, uur Ivenige Block von der Post
Lffiee, ist xu verreuteu oder billig
zu verkaufen gegen inonat
lich e Abzahlung e u. Man frage
nach in der Erpedition des »Anzeiger.«
Alle-J ivng listirlichkeiu Ciriahrung 1uid·(9«e
ichicklidileu thun können. uiu eine per-fette
Wille liei«;1titelleci, ist gethan ivordeu bei De
2:1111««I«1«itil·3Ein-Li- Ris(et-s. Ins Ergeb
nis: in ein Speqiiituni gegen frankhaites
nnpiivelk tkinllenlecden und »Lierftopfuug. ,
A. W. BuchhekL
Weltausftellungsreifeude werd-u es
so bat-ein
Tas Publikum verlangt Durchreise. Es
iit altviiteriich »Ah-Wen zu wechselu.« Auf
den Turm ,,Zolid:-Beiubule«- Zügen der
(Tl)ieago, lluion er zlionhwesteru Linie von
oder ;u Uhieagv Linaha und den zwischen
1iegendeu Smtionen giebt es kein Umsteigen.
Tiesz in die ieinite und ichuellite Beförderung
iiviichrn den genannten Punkten
1. T. ums s- co.. Eig««h.
Grabsteine und Monumente
von Marmor Und G1«anit,
aller Arten.
lsllk In das Such schlaqmdul sllbkitcn weiden
von unt-» lnlllgu kxkliciul als voll irgend
ejnu Zum a in ( enrlal zllclsmskm
GRAM lsLANll, NEBRASM—
h AK nia Wm fils-an Mc AOibeuit Wubcscdds
.: utsz sca si.rer
Die ,,Ltttzetts Ooiational Bank. «
CFrüher
Tlint cin allgemeine-J VankgcichäfL Collcctioncn cinc Spezialität
Promptc Bcf01«guiig, mäßige Bedingungen
Raunen du« Hnnibinqcrs, Braun-, Nrd Eint-, Aniciicnn:, .HOUijtidischcii,
Bilkiiidickis, Unniifchcns und Täniichcn TniinfscnsinhrtsziGesellschaft.
Tircstoicni
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