Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, July 28, 1893, Page 6, Image 6

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    Ein Konirnieivtuch.
von ce- v. Ton-.
»Ich habe das Ihnen schon zehn Mal
esagt, Frau Klinkebiihi. die Fenster
fallen nicht offen stehen, wenn ich in’s
Zimmer trete. Haben Sie denn gar
ein Einsehen? Und dort! Schauen
Sie nur an, wie es auf meinem Tische
Inssieim Die Papiere durcheinander
geworsen, das Tintenfaß links in der
Ecke, während es rechts. hier rechte-—
genau aus dem Ledcrnnteriatz stehen soll
Jch bin sehr unzufrieden mit Ihnen,
Frau siliniebiilih und wenn dass dem
nächst nicht anders wird. dann-«
»Dann?« Dieses fragende Echo
klang wie ein banger Seufzer-. .
»Dann verbinde ich Ihnen aus fünf
Minuten die Augen« damit Sie mich
nicht so ansehen können-— utid dann
sage ich Ihnen ’nial gehörig die Wahr
heit und dann-nun, dann warte ich
eben ab, ob’6 was genützt hat-Lächeln
sie nicht, Frau Klintebiihll Die Sache
ist sehr ernst. Sie haben sich kontrast
lich verpflichtet, meinen kleinen Haus
stand genau nach den von mir ertheitteii
Anordnungen zu führen;—gefchieht
dad? Nein, dae geschieht nicht. Sie
haben sich ferner verpflichtet, von der
üblichen-Praxis aller bei Junggesellen
bediensteteii Wirthschasterinnen abzu
ehen und mit keinem auch nur der leis
festen Heiratlsegedanten die Beeinträch
tigun meiner bürgerlichen Freiheit an
zustre en ;——geschieht das? Rein, das"
geschieht nicht, denn dann würden Sie
mir nicht so geflissentlich das Herz warm
machen mit den zwei Augen, die Ihnen
der liebe Herrgott akkurat zu meinem
Unheil in’d Gesicht gesteckt hat« Bitte
Frau Klintebiihl—— unterbrechen Sie
mich nicht. Nur unter diesen beidenj
wohlüberlegten Bedingungen habe ich, "
Paul Adalbert Blasins, Privatdozent
am Polhtechnilutn, die verwittwete
Frau Anna Anialie Kliuieblihh geb."
Hoffmann, zur Leitung der inneren Lin- «
gelegenheiten meines Hauses berufen-«
Herr Blasitis hatte inzwischen seinen .
Hut aus jenen Knan des Kleiderspiip
des gehiitigt, den er seit liinger als
zwanzig Jahren zu diesem Zwecke be
nutzte, hatte sich seines Ueberziehera
entledigt, das Futter vorsorglich nacht
Aussen gekehrt und ihn ebenfalls aqu
seinen von Alters her bestimmten Platz
gehängt; dann fuhr er sich, wie er es
immer zu thun pflegte, zweimal mit bei
den Händen über das etwas gelichtete,
aber noch immer unmelirte braune
«·aupthaar und ließ dann langsam
« rau Anna Amalie Kliuleliiihl init
einem verwundernd-en Blicke messend,
die Hände sinken.
Es war auch merkwürdig. Während
sie sonst nach derartigen Zurechtweisuw
gen das Gesicht mit der bliithenweißeu
Sxchiirze zu verhüllen und schlitchieud
das Feld zu räumen pflegte, hatte sie
heute beide Hände trainpfhast ineinan
,«’der geschlungen, mit dein Absatz eines
ihrer gefährlich kleinen Fäßchen einen
s lebhaften Marsch getrommelt, die wun
derhiibschen blauen Augen ’zornsprü- «
hend aus ihren Herrn gerichtet und hef- «
. tig geschluckt, ale wenn sie die Zeit nicht
serwarten könnte, um ihrerseits loszu
brechen.
Und es brach los: ein Gewitter, wie
eleaul Adalbert Blasins noch nicht
er e t.
»Sie sind fertig, gut-nun win ich
Ihnen etwa-:- iageu, Herr Blaiinit
Lb ich den Jtdtitratt gebrochen, das ist
erst noch festzustellen, aber daisx Zie
nicht nur uber die selbstverstandtichiten
Bestimmungen desselben, sondern auch
iiber die einfachsten Regeln der Arrig
keit laxe Begriffe haben, das ergibt sich
aue demJoaS Zie inir eben zu sagen
wagten. Wenn Zie den athenibetleni
ntendeu Luft Ihrer Flaschem Tosen
und Probirgliijcr partout itn Zimmer
behalten wollen, dann werde ich mich in
Zukunft darnach richten. Und wenn
Sie ersticken, ich ruht-e nicht eine Hand.
Auch anf dem Zchtcibtifch mag Alles-,
liegen bleiben, bis Zie festwachsen in
Staub nnd Schmutz. Tann aber bitte
ich mir aud, daß Sie Ihrerseits sieh der
tontraktlith zugesicherten ,guten Bei
handlung« befleißigen. Lder ist das
etwa gute Behandlung, wenn Sie mir
oorwerien, ich—-ich——wisfen Sie, ich
finde keine Worte !——Wenn ich heirathen
wollte, Herr Blafius, heirathen, das
heißt, mein jun es Leben zutn zweiten
Male an einen Mann leiten, der-nun
ich will meinen Seligen vor Ihnen nicht
f lecht machen-dann hätte ich das
f on thun können, einmal, keinmal-—
ehnrnall Aber auf Sie, Herr Blo
Fius bin ich mein Lebtag nicht gekom
men. Schauen Sie doch, bitte, einmal
in Ihren Spiegel, unterziehen Sie sich
einer unparteiischen Prüfung und fagen
Sie mir irgend einen Vorzug Jhres
augenblicklich fehr oerbliifften äußeren
Menschen, der mir gefährlich werden
könnte. Und innen sieht es bei Ihnen
noch fchrulliger aus. Sie haben vor
jetzt drei Wochen Ihren achtundvierzigi
ften Geburtstag feierlich mit Stillschwei
gen übergangen. Ich werde morgen
einein-d vanzig Jahre alt. Mir genügt
tiefen eine Unterfchied, um Jhre bür
gerliche Selbftftändigkeit ohne auch unl
dje geringste Ueberroindnng zu respek
ljren. Hoffentlich gereicht Ihnen das
Pr- Hernhigunx und Sie verschonen
« strich nonhnun a rnit dergleichen alber
"-M——ps .« .
Falk-acht Die Thüeefl rennt-Herr
M shall-erst Blasini,ePKMdSZeUt
ein Meisterin war allein.
A rnicht auf lange. Seine Rechte
le ihre beliebte then-reife
Zierde-Schädel noch ni t Hauswi
" «», A Ich die Thitr aber-unn
:-’ f «- "MEit
MMMDUILT
lUhr vier ig Minuten. Da hockst noch
noch ni t an Deinem Schreibtische?
Erlaube mal: Punkt vier Uhr Schluß
des Nepetitorinmß. Bier Uhr zwols
jMinuten zu ause; vier Uhr dreißi is
Minuten Sch nß der Kasseeponse und
Beginn des Nachmittagestudiumis
Sapperlot, was bat Dich dennans dem
Geleise gebracht? Da steht der staff e
jnngetruuten nnd kalt und lIier stel«
Du, wievoni Blis getroffen!? Und
Frau Kliniebiihh die mich draußen bei
nahe zu Fall gebracht hätte-darf teil
nicht wissen. «
Herr Blasing hatte beide Hände in
die Taschen gesteckt nnd ging, ohne sei
nen Neffen weiter zu beachten, nachdenk
lich auf und ab; Dieser vergaß, Hin
und Stock abzulegen nnd folgte mit Irr
endet Verwunderung dein seltsamen
ebahren seines sonst so ruhig gleich
mütlsigen Llscimek Endlich blieb ei
stehen, beugte sich nieder und zog mit
peinlicher Sorgfalt und Umständlichtcit
den reinste gerade, welcher sich bei dem
form-ten Spaziergange etwas verscho
ben lIatte. Dann stellte er sich vor
seinen Neffen, steckte die ände wieder
in dis« Tasche und sagte in rnlIigstetn
Tone:
.Gnck mich mal an, Fri .«
»Ist geschehen, lieber -ntel,« ant
wortete der junge Mann, ihn scherzbait
scharf sixirend. «
»Wie sehe ich and l?«:
»Wie Du anssiebst?——8a, verehren
Baterobrnder, ich sinde nichts an Dir,
was mir besonders ausfallen könnte. -
Bitte, dreli' Dich mal nm. Nein, ;
wahrhaftig, Du siehst ans wie iminer.« s
»Ich möchte eben wissen, wie ich nn- ·
merhin anssehe ji« I
»Na, hor’ ’mal, Onkel. Das ist doch
aber komisch. Was hast Da denn
eigentlich ?«
»Das ist ar nicht komisch. mein
Junge; ich, Lein Onkel, will von Dir
wissen, ob ich alt aussehe, oder sonst wie
abstoszend bin.«
Der junge Mann lachte hell ans,
zwang sich aber mit Mühe zn einigem
Ernst, als sich Herr Blasius in ans
wallendem Zorne anschickte, die Zim
nierproenenade in beschleunigtetn Tempo
fortzusetzen.
»Halt, lieber Onkel, ·ver3eih’! Auf
Deine anscheinend tiefernste Frage
sollst Du eine nicht minder ernste Anc
wort haben. Ein hübscher Kerls-weißt
Du, ich meine so im landläufigen
Sinne-bist Du nun gerade nie-ti.
Deine Haare sind Dir bedenklich in due
Genick gemischt-Dein an und siir sich ;
beneidenswerther Bari ist itnaepslegi,j
Nase, Mund nnd Augen sind höchstens s
Hemdbnlichs in den Detailo also reichen j
eine äußeren Vorzüge an keinen der!
mir als Bildhauer bekannten llassischcn j
Torsos heran. Ter Gesamnneindrncts
aber ist nicht schlecht, wirllich nicht j
schlecht, lieber Onlelz Du hast etwaaj
Festes-, männlich Energischeö in Deinen-.
Wesen, und vor allen Dingen: ab
stoßend bist Du nicht, nein, lieber LU
tel. Jm GegentheiL Ich möchte nur
wissen, wer Dir das eingeredet hat-«
»Hm-·
»Wer ?«
,.-ie. izfoch lauen wir das-« »Herr
Paul Tlldalbert Blasinö schob einen
Hosten Bücher ans der Zophaeite,
setzte sich brdiichtig nieder nnd schim.
nachdem er noch einige Zeit in Nach
denken versunken ans einen Fleck Fie
s:arrt, endlich über etwas sehr leoinpli s
zirtes iin Klaren zn sein. J
Zeine Ziige erdenken sich nnd er lud
mit einer lebhaften Bewegung seinen
Neffen zutn Platznehnien ein. Dieser;
setzte sich ans den Stuhl ain Schreib-»
tisch, nahm die Papierscheere nnd’
schnitzelte an einem alten Konven, das -
er dem Papierlorb entnommen hatte·
»Weder Onkel. . . .
»Lieber Fritz. . . .«
»Du wolltest mir etwas mittheilen,
lieber Lnlel, oder irre ich mich ?«
»Nun ja, hin-aber das hat leine
Eile. —Zag’ mir ’1nal erst, was Dich zu
mir führt.'·
Terjunge Mann legte die Papier
scheere gerauschvoll aus den Tisch.
rausperte sich nnd lockerte seinen hohen,
glänzendweißen Halstragem indem er
init dem Finger an deni inneren Rande
desselben entlang fuhr. Dann fragte
er init dein harnilosesten Gesicht:
»Wie bist Dn mit Deiner Haushal
ternålsnsrieden ?«
,, —a——s?——Zusrieden?-—« Herr
Blasiud hatte sich bei dieser Gegensrage
langsam und rnckweise erhoben, knickte
aber bald wieder in seiner Sophaecke
zusammen, als er ans dein Antlitze eines
Neffen auch ntcht die Spur eines roni
sirenden Hintergedanlens zu entdecken
- vermochte. Der junge Mann hatte die
;Elleubogen aus die Knie gestim, die
HHilade gesaltet und sah seinem Oheim
Zinit gutmüthiger Offen eit in’s Gesicht.
E »Zusriedeu? Mit an Kliulebiihl
LGsriedeUP Mein « unge, die Frau
! ärgert mich systemati ch unter die Erde.
« Die Frau hat den Satan im Leibe, die
Meine-«
Aber liebster Onkel, da ig( ed doch
ohe Zeit, daß Du Dir die an vom
se schafsst.« Der junge Mann be
trachtete mit scheinbar größtem Inte
resse seine Fingernitgel und se te dann
nach einer kleinen Pause in chaellem
Tempo hinzu, als wennein mschlnß
plötzlich in ihm gereist wäre: »Si h"
mal-»ich habe schon wiederholt zu e
metceu ge laabt, daß Deine so minntiös
kengelte aus-lichten unter dieser Frau
erdu- -s.-ee paßt nicht llir Dich, sie
kann sich in die-wie all ich glech
sagen-Ja die eit zwei zennien be
wit eten Tra tlonen Deine-J Haus
tveead nicht hinein finden Außerdem
» sie mir iir eineuzogefiolz e
llhelkch Jana even-i weiß wagt
ein suchet ducke wäre ja lächerlich,
alter W Die. » die Leute«-« us tnez
heit, Die eiu Zeichen meiner aufopferu
dett, verwandt ehaftliehen Neigung geben
äu können. åch will Frau Klintebühl
«bernehnien.«
»???i!!«
.Js- ich!«
"»Aber——erlanbe mal-—Dn bist ja
annähernd zwanziksahr jünger als im.
Ich brauche uur seine eigenen Worte
zu wiebetsholeux die Leute-J
»Das ist etwas Anderes, lieber
Onkel.«
»Du-as Anderes ?—Da hört doch
aber Alles auf.« H
,,Neiu, Geliebten die Geschichte fängt ;
ja eben erst an. Ich werde Fran(
Kliulebiihl zu mir nehmen als Haut-J
hinterm-«
,Juuge, Du bist orrrlickt!«
»So laß mich doch wenden-»als
; Haushalteriu nicht, sondern-«
! .Soudern P«
»Ich will sie heiratheu.«
Vor etwa drei Jahren war Herrn
Paul Adalbert Blaiius einmal im poln
technijcheu Laboratorium eine große
Retorte mit Wafferftoffgas explodirt.
Er hatte einen großen Schreck acht-be .
Dieser aber war noch gt·bßer." Die
Augenbrauenwlzoch emporgezogen, mit
weit offenem unde starrte er in das
lachende Gesicht seines Neffen, der sich
alsbald erhob, ihm eine Hand aus den
Kopf, die andere unter das Kinn legte
und so mit komischer Umständlichkeit
dån ßgeisssneten Mund seines Ohennb
o .
Ylasiud athmete tief aus« Die Ver
bliissung aus seinen Zügen machte einem
nachdenklichen Ernste Pia . Er erhob
sichz steckte wieder beide Hände in die
Taschen und stellte sich na einer kurzen
Promenade vor seinen Neffen.
.Weisz sie schon ?
»:itein. sie weiß noch gar nichts. Tie
Sache ist mir gestern ganz plötzlich bei
gekommen, ald mir die gräßltche Er
tenntnisz ausdiimmerte, daß ich bereits
die·MittagSzettel sämmtlicher hiesiger
Nestauranto unbefriedigt durchprobit«t.
sch« habe dan Alter, bin auch, wie Tu
weißt, nicht ohne Mittel nnd sehe also
nicht ein, weshalb ich mich nicht lieber
zu Pause von einem hiibschen Weibchen
als in der tlneipc -oon den Kellnern
ärgern lassen soll. Mein Plan ist der:
Du russt Frau Klinkebiihh kiitidigit
ihr, und dann trete ich ans, um ihr ,als
Retter willlommem zu erscheinen. sie
stillt tuir geriihrt um den Hals-Zu
hast Deine Ruhe und ich eine Frau
,Lb sie Dich nehmen wird ?«
»Aber, ich bitte Dich
,.Nun. dann meinetwegen.«
Herr Blasiud zerrte mit einem kurzen
Ruck am itlingelzngr. Tab Glocke-bin
hatte noch nicht ausgebimmelt, alk
Frau ttlinlebiihl in’s Zimmer trat.
Die hübsche Frau mit den blauen sein
deraugen wurde von dem jungen Manne
mit unverhohlen bewundernden Blicken
gemustert ; Herr Blasins dagegen hatte
sich abgewandt und beobachtete mit
rößter Aufmerksamkeit durch das
k» enster ein paar Spatzem die sich dran
szen fürchterlich sanften. Erst als dir
sunge Frau ziemlich indignirt nach seinen
Wünschen fragte, drehte er sich um,
ietzte sich halb aus das Fensterbrett und
kagte in gerungen ruhigem Tone:
»Frau linkediihl——ich bin heute zu
der Ueberzeugung gekommen, daß-«
»Daß Sie ungezogen gewesen sind
und ed gemäß nicht wieder thun werden.
Es ist gut, Herr Blasius, ·die Sache ist
nun abgethan und tvtr sind nun wieder
gute Freunde, gelt«.«« Damit hielt sie
hnt die kleine wohlgerundetePats hand
mit einem so treuherzi en Bli hin
daß er die Hand unwi kiirlich ergriff
ja noch mehr-daß er sie sogar in der
seinen behielt und leise drückte.
»sa, Frau Klinkeblihl,« fuhr er nach
einer Pause mit leicht itternder Stimme
sort, «wir sind nte » eunde, das heißt
wir wollen als ol e scheiden. Ich btn
ein alter, unaudst licher Querkops, ein
Mensch, der Ihnen Ihr junges Leben
verbittern der—na, machen wir die
Sache kurz: i, will Sie entlassen-Ja
Ihrem Jateret e eutlaisen—«
Tie junge Frau zog langiain ihre
Pand aus der seinen. Als sie dann itzt
iopschen ansrichtete, zuckte esJ seltsam
um die vollen rothen Lippen nnd ihre
Augen schwanirnen in einein feuchten
Schimmer, der sich alsbald zu zwei
dicken Thriinen verdichtete, die ztsr lang
sam über die Wangen liefen.
Herr Blasiuo wandte sich wieder zu
den Speisen: ob die Scheiben inzwischen
angelausen waren, oder ob gar-Jeden
sallo sah er nicht deutlich· —
s Der junge Mann hielt nun seine
Zeit siir gekommen. Er stand auf, zog ;
mit einem energischen Ruck seine Weste J
herab, lie mit routiuirterGeste ein-. s
weint-il einen Schnurrbart zwischen
atmen-, Zeige- und Mittelfinger hin
durchgleiten und schritt lächelnd aus die
jnnFtWittive zu.
. an Klinteblihl—die schroffe lklindii
gung seitens meines Oheinio überrascht
inich ebenso seht-, als sie mich tnit N it
leid sür Sie erfüllt. Jch—«
»Schw"ei en Sie, Heer, Sie sind ein
—ein—:)ie«e des errn Blasius, und
das ist Jhr Glis , sonst würde ich
Ihnen auz anders heimleuchten.
Glauben sie denn, ich wüßte nicht, daß
Sie Ihren Ontel ausgebetzt ben?
Glauben Sie denn-aber ioao oll i
überhaupt noch Worte verlieren: i
will nicht Ihre Haushalterin werden
und Ihre-Frau erst recht nicht.«
Nun war die Reihe, verbliisst zu
sein« an deni «ungen Manne, der sent
Selbstbewußtsein sehr schnell eingebüßt
und sich verlegen nach rückwärts konzen
teirt hatte.
Sein Erstaunen erreichte jedoch den
thepunkt, als die junge Fean sich
aut ausschlnchzend zun- Fenster wandte :
«Hekr Bla us—bitte——ich werde-—
den Scheeibti ais-nnd das Fenster-—
nnd sites-sich werde-sen bessern-—
Indien-« Sie sank an ihre Knie
bedeckte m W mit beiden Händ-I
-««·
Kot rerbe
? er Privatdozent eilte aaf sie zu
Zoll sie ans nnd legte das glühende
iipschen der jungen Frau an seinen
Hals. Wie verhallener Jubel klang ee
ans seinen Worten, als er sagte
te.
seid weinte ;- beitla, das sie aai ganzes
.Weinen Sie.nicht; die Kündigung «
kann ich nicht gut znriieknehmen, aber
—wenn Sie wollen« seit einer Stunde
erst weiß ich, was Sie mir sind, was»
Sie mir werden müssen; nnd die Sache
wiire beigelegt nnd ich wäre glücklich. so
glücklich. wie ich in meinen achtundoiers l
zig Jahren-verstehen Sie wohl, Frau
silinlebiihl-—achtunbvierzig Jahren noch J
ni l gewesen bin.«
ie beiden stontraitbriichigen hielten
sich umarmt, selig, weltvergessen, bie
sie durch ein Ränspern gestort wurden
Der junge Mann näherte sich ihnen
mit einer halb verlegenen, halb ironi
schen Verbeugung.
»Ich darf-ich bin wohl überflüssig
lieber Onkel. Nimm meinen herzlichen
Gliickwnnsch; auch Sie, Frau-Taute!
Zier meine Hand, nnd über’s Jahr-«
itte. Jhr ladet mich doch ein«-—
Ein nialitiöses Lächeln-nnd weg
war er.
Frau Blasino jedoch war nicht nach
tragend; Herr Blasino anch nicht
also thaten sie ihm den Gefallen
Wrangel nnd der »Musik«-Korea
spondent.
Der alte Wran el, so erzählt die
«Deiitsche Roman- eitung,« hatte gro
ßen Widerwillengegen alle »Jeder—
suchser,« insbesondere gegen Kriege
berichterstatter. Er that alles Mog
liche, um ihnen das Dasein schwer zu
machen und freute sich königlich, wenn
er wieder einmal einen «rausseelelt«
tte.——Wiihrend des Feldzuges gegen
shaneniark (186.l) weilte der sonst in
Berlin ansassige Rorrespondent der
«Tiiiied« auch iin preußischen Lager
Kaum hatte die-«- Wraiigel eriahreii, ale
er den Mann unbarmherzig daraus
entfernen ließ. Jener lani aber, niii
dringenden Berliner Eiiipsehlungen ver
sehen, bald zurück. Wrangel wies ihn
ab. Allein der Sohn Albionö erschien
mit echt englischer Beharrlichkeit ein
drittes Mal, seht mit einem Empfeh
lungeschreibeii Bieniarcktz versehen.
Dies uiiißte allerdings Papa Wrangci
respektiren, insgeheim schwur er ober,
dein Zeitungsinenschen den Auseiithali
gründlich zu verleideii. Nachdem ei
den Enipsehlungsbries schweigend ge
lesen hatte, lud er init grosser Artigleii
den Gentlenian zur Tafel ein. Als ci
erschien, eilte Wiaiigel ans ihn zu, sasite
ihn bei der Hand nnd siihrte ihn zniii
Prinzen Friedrich Karl. Hier stellte ei
ihn mit solgendeii, illierlaiit gesproches
nen, aber iin Tone äusserst artig ge·
halteneii Worten vor: »Moiiigliche Ho
heit, ich habe die Ehre. Ihnen den stor
respondenten der ,Tirned« vorzustellen; "
es ist derselbe, der jahrelang die iiisaineii
Artikel über preußische Politik schrieb;
wir sollen ihn gut behandeln, läßt Bio
marck mir sagen, dann wird er wohl
besser über uns schreiben.« Der stor—
respondent hielt sich von da an in stiller
änrlickgezo eiiheit iin Lager ans-— bei
krangelo aset ließ er sich nicht wieder
sehen.
Treibjsgden ans Zi einer. Bei
den Treibja den älterer ; eiteii wurden
nicht nur Zirschr. Rehe und Hasen«
Dachse, Luchse nnd Füchse, sondern
auch Zigeuiierbanden iin Waldrevieie
ausgeschencht und mit den thierischen
Wkaldbewohnerii in die Schützentette
getrieben nnd gleich diesen .znr strecke
ebracht.«———J-n einein alten Jagdbuche
esen wir: .Geschossen 1 starker Hirsch
d Schmalthiere, Z grobeSanem tu
geringere Sauen. 2 Zågeunen I Zigeu
nerin und 1 Lind.«—— uch die damalige
Gesetz ebnng ging recht grausam init
den igennern um. Lin deutscher
Mittelstaat verordnete noch Anfangs
des ts. Jahrhunderts be liglich der
Zigeuner-, einerlei, ob die e niit oder
o ne Paß betroffen wurden- .T«ie
cannespersonen sind aus der Stelle
niederznschießen, die Weiber zu peitschen
nnd inil dem Galgenäichen an der Stirn
zu beandmarten.«— ’n preußischer Er
lagane dein Jahre 1725 sagt: Jeder
eitnee nnd sedefsigenuerim über ls j
re alt, find osort abznthun.«—
ach in Württeinberg wurde durch eine I
Mordnnng vorn 12. Oktober 1736 das
einfache Niederschießea der Zigeuner an
geordnet.
siel verlangt. Herr: »Wisseu
Sie, ich verlange von meiner Zukünf
tigen, das sie kocht und den aushalt
versteht, mehrere moderne opractten
Frichh Klavier spielt, gut tanzt, hübsch
ingt nnd sich elegant bewegt-«—D a in e
(einictllend« : sticht auch, daß sie mit
dem Pinfe umzugehen versteht ?«
sie Isrtlih genommen-. Erste
Dame: »Mein Bräutigam ist schon
gehrdiirtlimqr hat gestern während
es esåkijchs zweimal feinen Arm um
meine aille gelegt l« —- Zweite
Dante: »Wohl, weil er met einem
»Viel nicht fertig geworden ist«
. Die Einfalt sitt Lasse. Dame
»Aber, ich bitt’ Sie, gehen Sie doch
mit so einem kleinen Kinde ni tan die
Straße; die Temperatur it ja zu
niedrig heut’.« « Kindertniidchern
»Ach, was versteht so’n tleined Ting
von der Temperatur.«
Gedankenspäne.
Der Eraminetor isi ein lebendig geworde
nes Fragezeichen. der Prüfling ein erstarrte
Oedoslensttich.
Sagen, was man denit, ist leichter-. als
thun, was man inge.
trat-e den starrem nur wenn da fte let-tin
Wie trage ihnen niemals.
-
geht«-. Z— svergs
eim der sehe-truste- costksktmu m
sum-ita- iu Minist.
30 Jahre hetkteidcnd.
Gram- Island, Reh-» R. Aprilva
Dr. sites Reste-l co» cis-am Jud.
Met ne verken: Ich war du lqten sc
Zahn von e Imu het- le de- sevls t, und ov
woblnb nnd-unter der edanrlun M tmesAeme
betundkm und viele Makel vers t hatte, so ver
schltmnzene sich doch mein Zustand so mit, das ich
vollsqadik bekahlam uns permis-ei ward-,
pha- ie« d s sitt-site Aussicht aus In ais-.
Jemvein wurdeich von einer solchen Schw- e de
sqllem ka mein un nichlagen aufs-one und « nur
um großm- Ill e eilt gelang, mein Blut
iullmlkmf tu »Den e und mid- sum Be
wußtsein zu bringen- Ju diesem Zustande versuwie
ich Juk ste- idnkt Cim- das eme Monm- iseb -
set-um beim-fu« und est Inn ich im Stande, eine sitt -
wem Alm- von 68 got-ten tüchtige Tagesarbeit m
mme FOR-reibt meine Genesug -
einzig und allein T . . se .- · Ok. U i I eysq
Um istku cur- Iu. Ei M über se Monate, daß
M time Mermis mehr genommen ha e, o Mo Ich
tmk alle Falle bkftdndig eine Flasche tm Bau e halt-. .
M have auch sum Its-kom- nud kehrt-bitten Ac
bmucht und hanc sie m hohem Ansehen.
s. Init
dektinft mun- suidkücknchek Gomit-.
Dr. Ruck Ase-, 50 Dosen 25 cui-.
Zu haben bei Mord-send
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Niedeiqe Nundlahetsslateu «
nach Colorado und dem j
Weiter-. -
(
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Niedrige Roten für Rundfaltheu
nach Lenden l50lorado Springs«
Pueblo, Maulwu, Trinidad und andess
ren Punkten in lkolarado sind angesichts
worden und diejenigen, welche eine Er
holung-» »der Geschäfte-laue nach Colo
rado oder einem westlichen Staat Fu
machen beabsichtige-L werden aufgefor
dert, »für illustrirteg Pacnpl)let, Rate-U
oder andere Auskunft an den nächsteni
St. Joseph E Nrand Island Agenteni
oder an S. M. Adsit, General Basis
Vlgenn Et. Joseph G Grund Islandl
Ill. N , St. Joseph, Mo» W schreiben.
H z
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Cer große Begebenheit
. Tie Et. Joseph Isair wird diese-z4
Jahr vom 18.-—---.-1-. September abge-;
halten werden, n Tage, nnd wird gis-I
ßer und besser sei-I als letztes Jahr- .
lsrcurslongraten werden gegeben werden«
an allen nach St. Joseph führende-II
Eisenbahnen Ier Anstrengungen wer
den von der Leitung gemacht werden,
um den Besuchern die bestenAeeommoqu
tionen Zu gewähren und ihnen Unterhal
tung bester Art zu geben« Tiejenigen,
welche letztes Jahr da waren, wissen,
daß die Leitung alle dem Publikum ge
machten Versprechungen hält, und die-l
fes Jahr wird seine Ausnahme von derll
festgesetzten Regel machen.
Alles Sprechen m der Welt überzeugilsusp
nicht to schnell als ein Versuch von Les
Wind Lan-l Salbe iiir VerbrühungemI
Brandwunden, Quetschungen, Haut Anchi
onen und LIätnocrholdeIr A. W. Blick-heit»
Durchgehende Wagen nach l
Chleaaeh ;
Tie St. Joseph ös- Grand Jetandi
Bahn hat Vorkehrungen getroffen für;
durchgehende Wagen nach Ehicaga von?
Punkten au der Hauptlinie. NiedrigeI
Raten für einen Weg oder Rundfahrtf
sind ietzt in Kraft. Schnellere Zeit als
irgend eine andere Bahn. Wegen Nä- i
herein wende man sieh an den nächsten
Agenten oder an S M. Adsit, General!
Pass. Ag»k., St. Joseph, Mo. l
l
W
hinwinkte-nahenden —- llo. t.
Tas Garten-Gebäude.
Höhe des Ton-es 132 Jus-. Baukosten
M.),000. Die Chieago Union Paetflc se
North-seitens Linie psietitt Reiten la billig
als die billiaften und unübertrpssene serv
modaiionen nach Chiea o. Kein Wagen
Ivechlel unterwegs. Se ib. L. Meloe-ans,
den I enten des U. H. Systems m Grund
Jalan . 42.
Ueltaushelltmsisedöttde —- Ui. 2.
Tas Ftttnengedändr. «
Eben südlich vom tfittgat det ävsten
:Sttaer. Wtdfte MUUW zgast- Kosten
III-wollt Jede Dame sollte dasselbe besu
schen. Vergeßt nicht, daß die Uhtcago,
Uncon tactkte und Nottbweftetn den besten
Ikiensi und dte antedttgften Ratt-n nach Ghi
eago bietet. nein Wechsel Wegen Nähe
tent wendet Euch an den Agenten der Unten
Pattsie tn Nmnd Wand H. .Mc
Meatm 42.
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verkauft Itckets immer In den mökltchit
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