Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, July 21, 1893, Page 6, Image 6

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    Ruf us sehst
sue I. M
sie eisst ich fah als Mibe
Der Mutter ists Gesicht,
III sie efmgt dann habe
v Usk »mit- ichgu’ so licht?
ges mich w süßem Triebe
Mc »treu: Berg sie sacht:
Mein stud, das ist die Liebe.
Die mich so selig macht!
Angst weilt m höh’ket Sphäre,
Die eian mich fo beglückt;
MIM die heiße Zähre
Parnassus zerdrückt;
Doch in des Lebens Wogen
Blieb mir der Mutter Blick,
Er ist mit mir gezogen
Im Leide und im Glück.
Wenn heut’ in senkt Stunde
Ich ichau' der Liebsten Blick.
Wenn ich aus ihrem Munde
Bemehm’ mein mde Glück
Jst mit, als ob ich finde
Der Mutter Au enpacuy
Und wert-« aufs 9 en zum Kinde,
Das einst so selig war.
s- i
Etwa. I
st- era un Tricissrtsihuh 4
Mit dem Versprechen, am anderen1
Tage wieder-zukommen hatte sich derl
Arzt verabschiedet und Gabriele blieb;
allein am Bette ihres kranken Kindes-H
Es lag in heftigem Fieber-; aus den!
lieblich gerundetem vollen Wangen l
brannten hochrothe Flecken und die s onst
so fröhlichen dunkelblauen Augen blick- s
ten schmerzlich und wie lsilsesnchend auf
das kumrnervolle Antlitz der Mutter»
die sich zwang, es freundlich anzu- ;
lächeln. i
Der kleine Erich war während der;
fünf Jahre seines Daseins niemals ;
krank gewesen. Vor wenigen Tagen;
zeigte er eines Morgens Mattigkeit nnd E
Unlust, seinen gewohnten Spielen ob-;
zuliegen. Dann klagte er über Schmer- F
zen im Kopfe und in der rechten Seite
der Brust beim Atlteniholen Fieber-F
fymptome traten auf; er ward zu Bett ;
gebracht und der herbeigerufcne Llrth
konnte es den Eltern nicht verhehlen,
daß der Fall-—eine hochgradige Entziins .
dung des rechten Lungenstiigels ----- ein j
sehr bedenklicher sei. J
Jetzt saß die Mutter an dem kleinen E
Bettchen des Knaben und streichclte hin ,
und wieder uiit weicher Hand über sei- T
me blonden i«ockenlopf, den er unruhig j
ans dem Kissen hin und her wälzte»
Mit ängstlicher Aufmerksamkeit beob-"
achtete sie die nrfen, raschen Arbeitenng «
den fliegenden inls des Kindes und,
verfolgte zugleich den vorrückcnden Zei
ger an der gegenüber hängenden Wank
uhr, ntn den rechten Augenblick nicht zu
versäumen, ihm, der arztlichen Bor
schrift geniäsz, viertelstündlich die Arze
nei zu oerabreichen. ·
Wie ein dumpfes Brausen drang der
Lärm des großstädtischen Leben-z und;
Treibens durch die geschlossenen Top-«
pelsenster des strautenzimtners. Tie
Borhänge waren zugezogen und die mit
einein grünen Papierfchirtn bedeckte -
Lampe verbreitete eine milde Helle in s
dein weiten Gemache. «
Draußen lag noch das graue Licht der «
schwindenden Abenddiimcnernn iiber if
den Straßen. Es war ein unsreunds I
licher Märztag und ein rauher Nord
west wirbelte einen trockenen, hustens
reisenden Staub auf. Die Damen, die E
sich in leichten Frühlingstoiletten hin- ?
ausgewagt hatten, bedauerten es leb
ft. ihre warmen, winterlichen Unihiils
n en zu Haufe gelassen zu haben.
elegant gekleideter, noch «nnger
Mann schritt quer über die Straäe dein
nseåih in welchem der traute Knabe
. a war Otto ooa Braun-eh der
Vater des Kindes. Nachdem er an der
Einganthür geschellt und der Diener
at geöffnet hatte, trat er durch das
erzinnner in den Satan, nur in sein
neben demselben gelegenes Arbeitsin
Iner zu gelangen.
»Was m das? sind noch gar keine
Vorbereitungen getroffen ?« srug er
den Diener, indem er an der Schwelle
stehen blieb und einen überraschenden
Blick durch den unerleuchteten Raum
schickte. «:3n längstens einer Stunde
werden die Gäste erntre«·en nnd noch ist
nichts in Ordnung ge racht. Sollte
meine Fran keine Anordnungen getros
sen haben ?«
»Die gnädige Frau meinte, der Ern
psang würde hear nicht stattfinden,«
erklärte der Diener.
»Und worum nicht ?«
·Jch glaube-des Kranken wegen.«
»Ach, das Kind wird in seiner Ruhe
nicht gestört werden. Schlagen Sie den
Spieltisch in meinem Zimmer aus statt
im Solon und besorgen Sie rasch
alles Nothigr. Kaltes Biifset—einige
laschen Bordeaux aus dem Keller-—
, nehmen Sie l«
Mit diesen Worten reichte Brauneck
dem Diener eine Bantnote und trat in
n Zimmer. Nachdem der Diener
Ker angeziiudet nnd sich entfernt
hatte, chloß Brauneck seinen Schreib
tisch ans, entnahm demselben ein Spiel
Mdkriiste sie nnd steckte sie zu sich.
Einige iinnten später trat er in das
Zimmer seines Söhnchens.
. Gabriele hob den Kopf empor und
wars einen traurigen Blick ans ihren
Gatten, der sich mit langsamen und aus
den schweren»Teppichen geräuschiosen
Schreiten näherte.
·Wie geht es dem Kleinen ?« srng er
leise, indem er seine Frau mit leichtem
Kopf-zielen begräßtr.
Um nichts besser,« erwiderte »Go
le noch leiser-. .Dos Fieber steigert
s
« M M Donat hier-W
« « Modus-Mc Gabriele die
" M W. Im Lnufe der
-.-.· et si geäußert wär-de
« ;·. .-. III-Heiter
la möge man ihn unbedingtnochmals
holen lassen.
Beauneck machte eine Bewegung mit
der Zaun
J ege Dich nicht so anf,« sagte er,
als er bemerkte, wie ibre Augen sich mit
Thränen füllten. »Er-ich ist ein kräfti
ger Zunge; ed liegt kein Grund zu so
großer Sorge vor.« .
Gabriele antwortete nicht. Der
Knabe aber, der die flüsternden Stim
« men gehört, schlug die Augen auf. Ein
Ausdruck von Freude glitt über sein
Gesichtchen.
»Ach, Papa, bist Du endlich gekom
men,«« jagte er. »Ich glaubte schon,
Du lämst nicht met-«
Der Vater beugte sich zu dem Kinde
herab nnd drückte einen Kuß auf feine
brennende Stirn. "
»Warum hätte ich denn nicht kommen
sollen P« erwiderte er lächelnd. »Jen
lich bin icli gekommen nnd habe Dir
auch etwas mitgebracht: einen wunder
schönen Wald und allerlei Gethiek darin :
Bären, Wolfe, Füchse. Wenn Du wie
der gesund bist, dann gehen wir mit
sammen auf die Ming
»Za, dann spielen wir Jagd mitein
ander.« beträftigte der Kleine, »Matna.
Du und ich, alle drei. Ich bin der
Jäger, Du und Martia, Ihr müßt das
Wild vor mir zu verstecken suchen-«
»Du wirst alle Thiere todtschteßen
nnd atn anderen Ta e werden sie trotz
deut wieder lebendig ein, damit Du ste
wieder erschießen kannst,« ergöitzte
Brauneck.
Erich lachte. aber ein heftiger Hustem
anfall unterbrach seine Heiterkeit und
die hübschen Züge seines Gesichtchens
verzogen sich schmerzhaft.
»Jetzt aber tnuszt Tit still liegen
nicht sprechen,« fuhr Branneck fort, als
der Anfall vorüber war. .Zottft wirst
Du nicht gesund und wir konnen nicht
zusammen Wild und Jäger fpielen.«
Der Knabe war erschöpft in die Kis
sen zttriiekgesunlen und schloß die An
eu. läiabriele tränfelte ihnt einen Löf
fel voll Medizin zwischen die trockenen
heißen Lippen; dann fasten die beiden
Gatten eine Weile schweigend an seinem
Lager. Da schlug die Uhr Acht nnd
Brautteck schneltte Von seinem Sitze ein
por.
«3ch gehe, meine Gäste zu empfan
gen,« flüsterte er, zu Gabriele geneigt. -
»Wir werden heut’ unser Spielchen in
meinem Zimmer abhalten nnd ich will
den Herren beim Kommen und Gehen
die größttnögliche Behutsantkeit anein
pfehlen, dantit nttser Erich nicht bean
ruhigt tverde.«
Gabriele schaute attf und der Aus
druck peinlichften Staunens malte sich
in ihren Gefichtoziigetn
«Wie,« sagte sie, «Du hast Deinen
Herren fiir heute nicht abgesaat? Du
find-est ein Vergnügen daran, Dich dein
teartenipiel zu widmen, während Dein
deind hier schwer trank liegt«·-«
Brenners zuckte die Achseln.
»Liebe Gabriele, Tit hast eine pessi
mistifche Neigung, das Leben furchtbar
tragisch aufzufassen-«
Ein halbnnterdrüetter Seufzer ent
rang ftch Gabrieles Lippen
,,ES wäre ja vielleicht besser gewesen,
siir hear eine Absage ergehen zn la ert,«
fuhr Brauneck fort, »aber ich g tehe,
ich habe vergessen, es rechtzeitig zu
thun. Und jetzt Abends wäre es hierzu
doch jedenfalls zu spät gewesen. Aber,
wie gesagt, ich werde dafür Sor e tra
E ,daß der kleine Patient in sseinem
chltnntner nicht gestört wird.«
Gabriele erhob sich und entfernte sich
einige Schritte vorn Bette des Knaben.
Sie wollte nicht, daß er ihre Worte zu
hören vermöchte. Branneck folgte ihr.
»Ein schwerer itcanthcitesctli in der
Famitie,« erlliirte sie, .,gnbe Tit wohl
hinreichend-In Rechtfertigungelgrund,
Deine Einladung noch in letzter Stunde
zurückzuziehen Selbst jetzt noch müß
ten Deine Freunde Deine Entschuldi
gung annehmen. Ich bitte Dich, Otto,
thue es doch, schicke sie sort, bleibe bei
Deinem Kinde! Wenn Tit es niir n
Liebe nicht tynn willst, so tlme es Erich
zu Liebe. Er schläft nicht; er sengt
immer nach Dir. Bieie ilstn die Er
leichterung in seinen Leiden, daß er Dich
bei sich sieht, wenn er die Augen aus
schliigt und nach Dir verlangt-«
Brauneck machte eine Bewegung.
.Aber liebe Gabriele,« sagte er unge
duldig« »das geht doch nicht on, daß ich
meine Gäste, die ich geladen, nun, do
sie kommen, wieder ge n heiße, weil
mein kleiner Sohn kran liegt. Solche
Sentinientalitiit würde tnem allenfalls
der Frau, der Mutter zu gnte halten,
aber einem Manne nicht.«
Born Bette her tönte ein leises Stöh
.nen.
s Gabriele soltete die Hände nnd
streckte sie bittend dem Gatten entgegen.
Er aber schüttelte verneinend den Kopf.
»Otto, bleibe bei uns, bleibe bei Dei
nem Kinde! Ich bitte Dich i«
»Aber ich gehe ja nicht sortt Ezch
bei-lasse doch weder das Haus, noch se bst
nur d e Wohnung.«
.Bleibe hier, bei Erich i«
«Dos kann ich nicht.«
»Und was soll ich dem Kinde sagen
ivenn es nach seinem Vater skitgt T«
«Sag’ ihm was Du willst!«
Gabriele nckte zusammen; dann
richtete sie si hoch aus.
»So gehe denn! Geh’ zn Deinen
Genossen« gety dein entsetzlichen-Ver
gnügen noch, das Du nicht entbehren
konnt! So mächtä bot der Dämon
des pielee Deine eete umstrickt, daß
Du ihm ein Vermögen zum Opfer
brachtest, weiches Du Deinem So ne
Ittest erboime Mit-. est siehst n
bog-Windes TIenDkechbst bedrohtäizs
des ’ t n· sur .
Hä- Dein Weib und Kind ist , in z
ers-stet; mer die Stamme jener un eli
Iso Wchorzge ein
Einen Augenblick lang begegneten sich
die Blicke der beiden Gatten. Dann
Enkte Otto den Kopf- wendete sich
ugfani uin und verließ geräuichtoe
dat- Zimmer.
Einige Minuten blieb Gubriele
regungslos stehen und starrte auf die
Thür, durch welche er sich entfernt hatte ;
dann wandte auch sie cxich urn und kehrte
an Erichs Lager zurü .
Nach einer Weile schlug der Knabe
die Augen anf. Ein heißer Tropfen
, war ihm auf die Stirn gefallen.
; »Warum-· sagte er und streichelte mit
zseinem Hündchen aber ihre Hand, die
'uuf feinem Bette ruhte, »meine nicht
iMamm mir thut nichts weh, gewiß
Erricht, weitre nur nicht, Medium liebe
E Maine !«
E Erichlog. Er log,umseiner geliebten
i Mutter, die er traurig fah, zu verheim
Ilichen, daß er litt. Der Glückliche
E wußte noch nicht, daß ed einen Kummer
« gibt, heißer, bitterer, trosiloser als selbst
der eines Muttrrherzend ain Schmer
zenslager des Kindes; der Kummer um
eine verlorene Seele, die und theuer ist.
Brunneck war in sein Zimmer ge
ringen, hatte aber noch keinen seiner
L äer vorgefunden. Er atlunete erleich
tert aus, als er sich ailein sub; aber
was niihie es ihm? In wenigen
Minuten mußten sie ja doch kommen
und er mußte zu den Karten greifen;
zu den starren, dies-er wußte es wohl-—
den Fluch seines Lebens bildeten, die er
waluiwiyig liebte nnd die er in diesem
Augenblicke zu fürchten und zu hassen
vermeinte.
Er seufze tief aus, wars sich in einen
Fauteuil und die Aruie aus die Seiten- »
lehnen gestützt, verbarg er den Kopf iii
seine Hande. »
Tie Worte seiner Frau halten ihn»
mächtig erschüttert. Sie hatten sein iin i
Grunde leicht bewegliched und weiche-ex
Geitiiitls iiii Tiefsten aufgerolltle Blitz- ?
artig zog das Bild seines eigenen Selbst
vor seineni geistigen Auge vorüber. J
Tiiaelt nnd aller lieschanigenden Ent
schuldigiingsgriinde bar, schaute er seine
Seele ini Banne sener surchdaren Leidens -
schnit, deren Zitaoe er geworden. Ja, :
isladriele hatte Recht, ali« seinen Besitz T
hatte er dein Dainon Spiel in denE
Rachen geworfen. Drei große Ver-;
inogen lsatte er sich von ihm raubens
lassen: sein eigenes, das seiner Mut- -
ter das iliin wenige Jahre nach seiner :
kiseilseiratliung zugefallen war-, nnd .
jened eines L neiind den ei beerdt hatte.
Tie noch iidrigen Reste betragen laiim
inelir als einige tausend Gulden. Er ·
hatte seinen Zahn zum Bettler gespielt.
Aber nicht das allein! Er war noch
weit tiefer gesunken als Gabriele alinte.;
Nicht iiiir das :«aster—dae Verdreel en
hatte seine Hände besudelt. Als sasii
sein ganzes Kapital vergeudet weit-nnd -
er sich ain Rande vollständigen Ruind ,
sah. da war eine entsetzliche Lersnchung
an ihn herangetreten, schleichenden
Schrittes erst, in silichtigen llnirissen, ?
wie ein Phantom, dann nahm sie deut- .;
lichere Formen an und lockte inimerl
lauter und dringender-. Ein heiser Ziii i
sail der ihni einen Genossen zusiihrte, Z
welcher unentdeckt und ersolgreich dies
Bahn des Verbrechenel schon betretenl
tie. gab den Ausschlag Seine le ten s
chwindendeii Skrupel waren b iegt «
nnd-— er erlag. s
Das war es, was er, in sein Jnneres i
schauend, gewahrte. Er wußte, daß es
keine Unilehr. keine Rettung sur ihn gab.
Ein schmerzliches Stöhnen entrang
sich Ottod gequälter Brust. —Da schellte
die Mingel an der Eingangstliiirz iin i
Borziininer wurden Stimmen laut nnd «
et sprang empor. Seine Gaste traten
ein; seht war nicht die Zeit dazu, sich i
diisteren Betrachlun nen hinzugeben. .
Woz u auch? Viellei t wurde endlich .
das Glück ihm hold nnd-wer »
vielleicht ließ sich, wenn nicht alles,
doch ein Theil des Verlorenen zurück
ierodeeii. Nicht alles Unrecht, das in «
idek Welt Ischiehh gelan nt zur Ent
ils.lillnng ee oieleSchii enundBers
l
l
i
i
i
i
brether, schlimmer als er. bleiben unent
deckt nnd erfreuen sich ungeitort der
goldenen Früchte ihrer Gannerstreiche.———
, Otto trat den Ankömmlingen grü
.ßend entge«en; bald folgten andere,
sund eine iertelftunde fpater faß die
vGesellschaft vollzählig beim S iel.
Drüben aber lehnte Gabriele am ette
des kleinen Erieh nnd fandte aus gläu
jbtger Seele ein inbriinftiged Gebet Zu
FGott empor, daß er ihe Kind vom To e
»und ihren Gatten vom Untergang in
gLaftee nnd Verkommenheit, dem schlim
Jmeren Tode, erretten möge.
k Die Stunden verrannen. Tiefe
j Stille herrschte im Zimmer deo Kranken.
ZOtto hatte Wort gehalten; ed drang
klein Laut herüber von der htfti en
;Spielgefellfchaft, den Schlummer es
Titeanten zu stören Aber Erich schlief
sni t. Wohl hatte der Huften nachge
Tlaf en, aber der Athern drang in kurzen
hafti en Stoßen aus der Lunge und
kdao - ieber steigerte sich stetig. Einige
—Male hatte der Kleine nach dem Vater
fgefragt nnd Gabriele ihm geantwortet,
Edaß er zu Haufe fei, in seinem Zimmer;
Hob sie ihn herbeirufen solle? Eri?
gfchlitielte den Kopf. Er lanbte, dn
Zder Vater schlief nnd wo te ihn nicht
ifeinetwegen wecken lassen. Mama weilte
"deiihm, er war ja nicht allein. Und
immer weiter rückten die Zei er der
Wandnhr vor, nnd Stunde um«- tunde
floß in den Schooß der Unendlichkeit.
.- Mit unermüdlichee Piinitliehkeit
reichte Gabriele dein Feinde die Ae nei,
tränfelte einen kühlenden Trunk zwifeheet
die heißen Lippen, lackerte feine Kissen.
Von Zeit zu Zeit durchmaß sie mit
leichten, unhörbaren Schritten das Ge
mach. Eine analvolte Unruhe hatte fie
erfaßt. Sie wußte nnd fie fühlte es.
daß die Stunde nahte der Entscheidung
über Tod nnd Leben.
Mitternacht war vorüber. Mit
tan eiserne-wegr
» . eugt net n e.
« « « »et- ssi ne
kstoßweisen Athemziige des Kranken von
«einem leise, röchelnden Geräusch be
; leitet würden, nnd eine furchtbare
; n st hatte sie an der Kehle gepackt.
s a machte Erich eine Bewegung nnd
setzte sich im Bette ans.
i «Matna,« sagte er mit ungewöhnlich
I lauter und deutlicher Stimme, .Mama,
! seht hatte ich einen wunderschönen
sTrantm den möchte ich Dir erzählen.
z Aber Papa soll ihn auch hören. Bitte
liebe Martia, ruf ihn ein wenig zn mir.«
»Gleich, mein Kind, ich hole ihn
; sogleich,« erwiderte Gabrielr. »Aber
, wie siihlst Du Dich? Besser P«
»Za, Maine-, viel besser,« antwortete
der Wabe »Mir so sonderbar ist mir
zu Muthe, nnd hier innen (Erich deutete
mit der Hand ans seine Brust) hier
innen ist mir ans einmal so heiß. Aber
das thut nichts, Martia,« snhrt er fort.
«Denn ich siihie gar keine Schmerzen
mehr. Bitte, gehe Papa holen, damit
ich anch meinen schönen Traum erzählen
lann.«
Gtabriele nickte und verließ das Zim
mer. Als sie, die Reihe der Gemächer
durchschreitend. sich dem ihres Gatten
näherte, scholl ihr daraus lautes Stint
mengewirr entgegen. Ein heftiger
Wortwechsel schien dort stattzufinden.
Einen Augenblick zögerte sie, einzutre
ten. Doch nach kurzer lieberlegung
ging ie vorwärts und wurde, als sie
die s were Partiere zurückschlug, die
jenes Gemach vom Solon trennte, Zen
gin eines Austritt-L der, sie mit todt
lichent Entsetzen erfüllend, ihre Schritte
hemmte. ·
Sie sah Folgendes:
Mehrere Perren waren von ihren
Sitzen ausge prangen und sprachen wild
und verworren durcheinander. Einer
derselben hielt mehrere starren in der
Hand, die er den anderen triumnhirend
vorwieo.
»Da seht i« rief er. »Da habt Ihr
den Beweiot Die llarten sind mar
iirtl«
Und in der nächsten Sekunde schleu
derte er die starten ihrem Gatten in’s
Angesicht.
«Elender Zchurte2«
Otto snhr vom Ztulsleans. Asch
sahle Blässe bedeckte seine Wangen·
Seine Lippen zackern
Dumpses Schweigen lagerte sich
plötzlich iiber die Gesellschaft
»Die Pflichten der Hoslichteit als
Hausherr- verbieten mir. gegen Sie so
vorzusehen. tote ich an jedem anderen
Orte vorgehen wilrde,« stammelte
Branneck nach einigen Augenblicken
»:iiichtodestoweniger werden Sie-gegen
den strittiger gewendetwsiir Ihre mir
zugesiigte Beschimpfung mir Genugthui
ung zu geben haben. Jch werde Ihnen
morgen meine Zeugen schicken-«
Ein Holsngetächter war die Antwort
aus Braunecks Worte.
»Mit einem Falschspieler schlagt man
sich nichts«
Und alle Anwesenden erhoben sich
von ihren Plätzen.
Gabriele stand noch immer an der
Thürschwelle. Ein dunkler Schatten
legte sich ihr über die Augen« aber sie
schrie nicht aus; sie brach nicht zusam
men. Unbentertt wandte fie sich zurück
nnd, ehe die Gaste sich zum Weggehen
gerüstet, erreichte sie das Zimmer ihres
Kindes.
Dort sant sie lautlos an Erichs Bett
chen nieder.
Der Knabe hatte sich wieder in die
Kissen zurückgelegt Er schien zu schlum
mern. Die ifieberrilthe war von sei
nen Wangen gewichen. Nur die Rhein
zilge lklangen noch immer so tnrz und.
r nd.
tzt regte er sich und schaute mit
ihn-steil gesssneten Augen im Zimmer um
»Moma,« iagte er nnd ein gliickss
liches Lächeln flog über sein Gesichtchen, I
»mein schöner Traum! Wir waren in I
einein wunderpriichtigen Garten. Eine
berrliche Musik tönte von fernher und
eine Schnur hübscher Kinder tanzte rnit
mir nach ihren Kleingen. Du und
Papa . . .
Erich vollendete den Satz nicht. Ein
tiefer, raiselnder Atheinzug hob seine
Brust. Dann gin ein plötzliches Z -
Hcken durch seine lieder. Deine e
sichtsziige veränderten sich; seine Lip
sven bebten und bedeckten sich mit blu
,tigem Schaum.
. Er war verschieden.
Eine Lungenblntung hatte sein jun
kges Leben dobingero .
« Gobriele wischte n Schaum von
seinem Munde und bedeckteEseine Stirn
nnd Kinde mit Küssen. in konvuls
sivis s Schlnchzen durchschütterte sie.
Aber unter den brennenden Thriinen,
die nnonsbalt am ihr Gesicht überström
ten, listerte ie:
» n bist erlöst, mein Kind! erlöst
von der Schmach Teinev entehrten No
niens, von dein furchtbaren Geschick, der J
Sohn eines Vaters zu sein, den Du ge- «
liebt und den Du verachten müßtest.
Erlost——erlost !«——
stunka Zeit. Mo n n (vor dein
Ball in s Bondoir seiner Gattin tre
tend): »Nim, bist Du fertig 'r» —
Fron: «Sosort, Männchen — ich
brou e nur noch meine ttzknbpsigen
Band chube on uzie en.« —- M a n n :
Dennoch da ho e i noch eine Stunde
zum Arbeiten Zeit l
pi sie sei-streut eit. Ein alter
rose sor, der sich bis er stets eines ge
imben S leises ersreut hat, kann eines
tochtsn teinschlasen. Er wochtbis
gegen Morgen-do stillt ikin endlich
er Grund seiner Schloflp igteit ein:
er hatte vergessen, die Augen zuzu
machen.
Ist der höheren Lichter site.
Jkrilnleitt rinn- tvel war de be
deutendste obern-g lexondero des
Gust- ?«——«Stotiro,« die Tochter des
kb«spi«·«.»s.. ..«,j· - ..».., .
·Wst C. W. cum
Iihmd m solt-It m- Su
Ikuflich Mast-.
Ok. sites sein-I ci» stam, Jus-.
Ich nu- laqeu, Ins am dass-Konsis- set-tue
nah m nie-« uns Leder-isten ausgezeichnet gut
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sei-M ts- iihlkei Its sitt f· hist III
eg im Ismaci euer-I war tin Sonnen
den io tm der Sol« t M m das on, soc-Maas,
am u Jus-c um ers n V Ils- det hats to an
De. siltkthsiim ge n baue
Po kfmmä stut- thesm ums tät ers-, so
Wat w i Sonn-Maine. und warst-« isva
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Oder an Z« ’!.Ii. AdszL Nenrml Pasi.
«.’1s9-,E:1:,.E!. FORka Je Nmud »Es-kund
;Ii. N , It wir-st) "(1. , m Lin-abkn.
H
Mue große Besehen-heit.
» Tie St. Joseph Feine wird dieses
iJohe vom 18.—:eI-. September abge
khqlten werden, 0 Tage, nnd wird grö
ßer-und besser sein ais letztes Jahr.
Etrursionseaten werden gegeben werden
an allen nach St. Joseph führende-e
I(fijectbahnen. Alle Ansteengungen wet
’den von der Leitung gemacht werden,
um den Besuches-i die bestenAecommodm
tionen en gewähren and ihnen Unterhal
tung bester Art tu geben. Tiefenigen,
welche levtes Jahr da waren, wissen,
daß die Leitung alle dem Publikum ge
machten Versprechuagen hält, und die
ses Jahr wird lkeine Ausnahme von der
festgesetzten Regel machen.
Alles Sprechen m der Welt überzeugt Euch
nisst so schnell als em Versuch von Te
Wirst Haut Salbe für Beweise-usw«
Brandwunden, Quetichungem Haut-sämt
onen und Hämoeehoidm A. W. Bucht-etc
Denn-gehende Wagen mich
Ostean
Tik Ek. Joseph a- Gkand geisudj
Bahn hat Vorkehrungen getroffen füej
durchgehende Wagen nach 6hieago von;
Punkten an der Haus-kleine Niedrige
Rasen für einen Weg oder ziemet-fahrtl
sind jeyt in Kraft. Schnellere Zeit als»
irgend eine andere Bahn. Wegen Nö- !
herein wende nun-. sich an den nächstens
Agemen oder an S. M. Adfit, General!
Pass. Ag’t., St. Joseph, Mo. l
—-«-W—..·-.-«
seltssssfeesmesiseböue — si. t.
Ins Warten-Gebäude
Höhe des keines 132 Fuß. Bat-kosten
M),Wv. Die tshieago Union Poeesie G
Notihweftern Linie offenes Roten ip billig
als die billtgfien nnd unübeteeoiiene Acco
modativnen noch Ohno o. Rein Wagen
wechsel unten-est Text H. L. MeMeani,
den s emen des U. H. Systems in Grund
Jstan . 42.
seltouostellttttssseosttde — Fo. 2.
Das Frauengedändk
Oben südlich vom lsittgan der ältsten
Straße. Große Mit-IM) Hass- Kosten
QHOJIOIA Jede Tonne sollte o selbe besns
chen. Vergeßt nicht« dod die Ghin-Hm
llnion Poeer nnd Notlhwelletn den besten
Dienst nnd dte niedngften Roten nach Chl
eogo bietet. Kein WechleL Wegen Nähe
kem wendet lench on den Agenten dek llnion
weilte in Mond Heiland, H. r. Me
Meons. W.
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Tte St. Hoser öc lscond Island Both
oerlonlt letters nnmeknn den möglichst
ntedtt sten Roten nnd giebt delieten ienst
als on ete Linien. llnnnect Euch hterott,
wenn Ihr irgendwo hin wollt nnd fange
techton,mdem Ihr lknet Deckel vom St.
sWes-h se Grund Island Agenten kauft.
egen Auskunft über Roten. Ablobkt dek
Käse etc» wende man lich on den nä ften
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Ase-tu St. Joseph Mo. 41
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