Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, May 19, 1893, Image 7

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    «
wesene g ihm la vo am Ums
sonntag e t as Lehent gel ehen P«
»Woh( wohl, Herr, sa, das Leheiit,
sa, das half ich ihm schon geliehen, weli
— weil er halt gar so ein armer Hascher
litt-« stotterte der Bauer. »Wohl
wohl-— nnd — freilich, Herr, freilich
möcht' ich fragen, wiss ihm geht, dem
Wol rati« «
»Seht-ehe Egger-umk, chiechtl Dek!
Arme geht seinem letzten Mtiindlein ent- ;
gegen.« I
Der Bauer athmete aus ; denn einer, «
der vor dem lehren Schnanfer steht, so
dachte er, der redet nimmer!
Herr Heinrich blickte auf den Sattel
knans nnd schüttelte nachdenklich den
Kopf »Was mag der Wolfrat nur
gethan haben, daß Gott eine so schwere
Straf iiber ihn schickt? Er war· doch
allweil ein liravei-«redlicher Mensch.
Wenn er was liebles gethan hat
Herr Heinrich blickte anf, ,,da ninß ihn
völlig ein Anderer verhetzt haben!
Meinst nicht auch, Bauch
»Wohl wohl, Herr —-- allwcil .- ist
er ein braver Mensch gewesen —— der
Wolsrat —--- allweil. —--« Dem Egge
bauer trat der kalte Schweiß ans die
Stirn.
»Gelt, jal Wenn ich nnr den her
anofinden ionnt’, der den Wolfrat ans
dein Gewissen hat —— deni ivollt’ ich aber
warm niachen·« Das Pferd bilnmte
sich, denn Herr Heinrich hatte den Zügel
gar nnsanst angezogen.
Erschrocken trat der Bauer zurück
nnd snhr sich mit dein Arm über die
Stirn.
»Was hast denn, Eggebauer'.-« fragte
der Propst.
»Schwiii, Herr — fchwiil ist mir —
ich mein’, die Sonu’ wird heut’ noch
richtig brennen.«
»So? Meinst?« Herrn Heinrichs
Augen blickten hinüber nach dem benach
barten Gehoft. »Das ist ja das Hans
des Sitdrnariitd, gelt P«
«Wohi w hi, Herri«
»Jetzt liegt der arme Mensch verblu
teud in der Klause, nnd fein tranles
Weib liegt droben bei den frommen
Schwestern ——— ja wer behiitet deun «ctzt
das Leben? Wer schaut denn auf (« ras
nnd lileeP Wer sorgt denn siir die
Frauen, fiir die Bienen und fiir die
ißen?« «
»Das lönnn ja ich besorgen,« fiel
der Bauer mit hastigen stotteruden
Worten ein. »Ich hab’ ja Leut» gering
im Haus !«
»Brav, E gebauerl Das willich dem
Wolfrat gleich erzählen, wenn ich in die
illaufe lonini’.«
»Ja, Herr, ja saget ihm nur, was
ich ihm siir ein guter Freund bin,«
sprudelte ea iiber die bleichen Lippen
ded Bauern »Und schaltet, Herr
— weil sich die armen Leut’ halt gar so
fretteu mirser ja s- — da hab’ ich
schau oft so gemeint man iount’ ja
auch au das Haus-i einen Stall an
danen — nnd —- und ich lonnt’ ihm
eine sit-h hiniibersteileni lind ich thn’6
ruch, meiner Seei’. . Za, Herr -—— und
—- und faget es ihm nur gleich, was ich
alles fiir ihn thu’.«
»Der Wolfrat wird freilich nimmer
oiel davon haben. aber doch sein armes
Weib -——- und das wird dem Mann ein
Trost fein in der letzten Stund’! Ia,
Bauer, thue nur und damit Deine
Kuh nicht einschichtig steht, stell’ ich eine
andere dazu! lind weil ed doch Klo
stergut ist, das Du verbesserst, so will
ich auch mein Theil dazu eben. Das
Holz, das Du nöthig hat zum Bau,
kannst Du in meinen Wäldern schlagen,
und dat- Eisenwerk, das Du brauchst,
magst Du in der Qilosterfchmiede holen.
So bleibt Dir nur die Arbeit zu leisten
—und wenn Du schon gerade daran
bist. magst Da auch gleich das ganze
gäuschen eiu wenig nachbesfern, neue
ielen iegeu, im Dach die Liicken schin
delu —- was halt nöthi ist« Gelt '.««
»Wohl wohl, Herr iind -— fa et
es ihym nur gleich, was ich alles siir i fn
klle .«
»Das will ich« ihm freilich sagen.
Fang’ nur gleich an in schaffen —- nnd
alles fest und gut, Eggebaueri Gelt?
Ich will schon nachfchauen, jede
Woch’.«
Lächelnd, doch ohne Gruß, ritt Herr
Heinrich davon.
Es schien, als wäre dem Eggebauer
Lchwindelig geworden, denn er griff mit
eiden Armen in die Hecke. Mit star
ren Augen blickte er dem Prapste nach,
und ais er ihn zwischen den Bäumen
oer«chiviuden sah, wischte er sich den
Schweiß vom-Gesicht, trocknete die nas
sen Hände an der Hiiste und murmelte
,,Da hab’ ich mir eine schöne Supp’
ein ebrockti Jetzt friß, Bauer, friß!«
u frischem Trab ritt Herr Heinrich
durch dud frühliugsbiühende Thal.
tslla er den See erreichte, sah er neben
einer der Fischer-hätten die mit Stangen
ansgespreizte Barenhant zum Trocknen
in der Sonne stehen.
-DCV PIcTO Milch UclIUlHl IUIU clll
Knecht endet-te den Propst iin Einbanxn
nakn der Bannoloiniicr zelansr.
Stiller Friede atlnnete nni das stei
nerne Kirchlein, das den schwindeind
ho gethiinnten Wänden ded Watz
ma n zn Füßen lag: ein Bröfeicin
Menschemveri neben dein ewigen Nie
seubau des Sel)opserd. Das Sonnen
licht glitzerie iibcr dein weißen seies
grnnd, aber vin nahen Gletscher der
,,Eiskapelle« wehte eine tiihte Luft.
Weit draußen in der Wiese iang ein
Knecht, der am hohen Hag das von den
Lasninen sei-drückte Fiechnvert beTmr.
Nat-e bei dem Kirchlein stand ie aus
Blinken erbaute Klause. in welcher Pa
ter Eufebins mit einem Laienbruder
und zwei Kne ten hauste. Etsfediitd,
der das Boot-i ou hatte tonnnen schen,
erwartete den Pro it am Ufer. »
»Nun-, wie set es ikm ?« fragte
. HM Handsch- wäshrend ie zur Klause
neika -
KO
Seine Rileiennatur wehrt Iich gegen den
anstiiktnenden Tod wie un Bett des
Wildbaches ein Felsblock gegen das
anIliirzende Wasser —— aber das Wasser
läßt nimmer nach, der Block muß wei-'
chen. Bis vor einer Stunde lag der
Mann in wildem Fieber -——« EuIebiuö
blieb ItelIen »WiII’et Ihn Herr, daß
der Mann eine schwere Schuld anI dem
Gewissen hat. ««
»Was nieiiiItT u -«
List lIat es im Fieber ausgeredet « er
wat es, dei den Hayuio gestochen hat«
»Ich weißes. lind Tu, Eltsebius,
bewahre, wac- der Mann Du im Fieber
gebeichtet l)at! Jst er Ietzt bei Zinne112«
»Ein Weilchen iuuneI, bis die
Schwäche wieder kommt. «
»Und daII er das Fiebei iibetstnud
»das gibt keine hoIInunsI «
EuIebino Ichiittette den weißen Kopf
»Es wiid tviedeI louIIueu. Und die
IIroIzte GeIalIi liegt dritt, wo ich nicht
lIiu kann mit meinen blindem in der
Btust. kzaItalle Rippen Iiud gebrochen
nnd in die Lunge gedruckt Tie äußer
lichen Wunden, die hätte Ieine Natur
vielleicht noch iiberItelIen sonnen. Frei
lich, die rechte Schulter, du mein Gott,
die IielIt bijö aus: alle Tiieeveustriinge
Iind zerrissen, der Arm iIt todt nnd-die
Schulter talIIn·« ,
»Tie1«echte Schulter ? -— Jn die rechte
Schulter lIat ei« dein Haumo das MeIIek
gestoßen !«
»Ha, sa,« sagte Unschuld während
ein feines Lächeln seine weilen Lippen
umspielte, »der liebe Gott schickt mit
unter merkwürdige Zufälle.«
Herr Heinrich that, als hiitte er das
Wort itberhort.
Sie traten in die Stube, in welcher
Wolfrat gesettet lag; er ruhte aus
blutigen heissem die « ruft mit tvulstigen
Verbanden umfrhniirt, die Arme ge
schiudelt nnd gebunden, damit er sie
nicht rühren konnte, das Gesicht mit
Leinwand über-klebt, so dasz man kaum
die Augen und den Mund erkannte «
ein Bild des Jammers zum Erbarmen
» ' Er war bei Bewußtsein und erkannte
»den Propst. »Herr guter Herrl«
klang es mit leisem Stöhnen von seinen
; starren Lippen.
F »Geh, Enfebinsy lasz mich allein mit
ilhm !« sagte Herr Heinrich.
i Eusebins verließ die Stube uud setzte
ssich vor der stlanfe auf die sonntge
lBanL Drinnen klang in Zwischen
sriinmen die Stimme des Pt·opstecl, er
sschien Frage tritt Frage zu stellen, ans
Idie Wolfrat mit matten Lauten Antwort
sgab Eusebins lauschte nicht. Mit
Zoerschraniten Armen saß er an die Wand
igelehut, und seine klugen, forschendeu
sAugen schauten -.uit langsam gleitenden
Blicken umher alsliige die Natur vor
Eihm wie ein aufgerolltes Pergamqu
Lieder Baum ern Buchstabe, jeder Freie
Lein Wett.
« Da fuhlte er ein leises ltriVbeln auf
Eder Hand; eine Ameise lief iiber seine
« Finger; er blickte sich nnd lies; das ver
, rrte Thierchen von seiner lHand auf die
isrde kriechen ; hier fand ee lssesellschafn
itenn eine zweite Ameise kam eilig til-er
Iden Fiics gehnscht ——— ans einem stachelt
lSteinchen trafen sich die beiden; sie
«·tntzten vor einander, hielten erregte
Iswiesprach mit den Fühlern, liefen ein
venig zurück, dann wieder vor, und
plötzlich fielen sie sich tämpfend au.
»Es ist doch allweil das Weiche»
lächelte Pater Eusebiuez nnd tippte die
Streitenden mit dem Finger an. daf:
Isie erschrocken auseinander fuhren. » So
Igrosz ist die Welt —- ed könut’ doch eines
.an«t andern vorbeigehen in Ruh« und
IFried’. Aber nein, just nicht rauseu
Intiissen sie, beißen, schlagen und
Istechen!« ·
s Herr Heinrich trat and der Atlausr.
lEine tiefe Errcgung sprach and seinen
Ziigen lind Angen. Mit ciudringlichen
zWorten empfahl er den Sudniaun der
sPslege dee Patereh »Und was ich Dir
«fageu will - Du brauchst den Mann
nicht mehr zu fragen wegen seiner
Schwesterl« Mit raschen Schritten
ging der Propst dem Ufer zu, mn die
peimfahrt einzutreten.
» Als er eine Stunde später am Haue
sdes Sudmannd voriiberritt, sah er den
lEggebaner schon im verlasscuen Nehmt
Inmherspazieretn die Hände aus dem
iRilelem mit verdrossencn Augen das
sDach nnd die Mauern musternd.
! Der Bauer schien mit seiner Freund
pxasaft fiir Wolsrat große Eile zu haben ;
enn schon am folgenden Morgen be
gann er die Arbeit, zum keifenden Ver
druß seines Weibes-, auf dessen schel
tende Fragen der Bauer nur immer
dte ileinlaute Antwort wußte : »Es, mus;
sein ---— der Herr wilW haben! Frag«
ihn, warum l«
Tag nnt Tag verging.
Bei Zepba war eine schwere »in-ant
cpeit nun Aue-brach gekommen. Tie
Nacht-innen ans der Bartholomiier
silanse laute-ten innner gleich: ein zahm
doch nutzloses Ringen wider den Tod.
Mit den Zalzfnlnen aber aineLalltäglich
die freundliche Botschaft nach Zalzbnrm
tsiittti möge fieb trostetn ed stehe bester
bei alten.
Nach der zweiten Woche war Hamno
so weit genesen, daß er seinen Hegedienft
wieder antreten konnte-· Aber seine
Wangen wollten sich nicbt wieder rinnen,
Heim Augen btieben triib nnd tniide.
Aus dem heitere-n, iebenssfrohen Bursch
war ein stiller, in sich versunkener Mann
geworden. ZU it eiserne-n Fleiß versah
er feinen Dien . Das Bieiben in der.
Hütte aber war ihm eine Qual; nnd
als die Nächte wiirmer wurden, legte er
sich, wo bcr Abend ihn nberraschte, nn-«
ter"""freiem . immel schlafen- Lange
Stunden zu ers oft dem etrenz in der
Nittty zu llßen nnd starrte die Nägel
an, »von denen der Fehnsturmi Ginne
Schnee-roten hinausgeweyt Zone tu die
brausenden Lüfte. Wohin« «Wohtn?
- ämt weitere Wochen ,—-"— uad es war
U M wer : Messen-gelitten
. C
Voehalmen - ·
An einem onnigen Morgen war im
Gehöst des ggebauern alles Leben nnd
Bewegung. Ue freigelassenen Kühe
rannten mit gestreckten Sehweisen um
ler nnd brüllten — aber noch lange nicht
aut genug, nm die kreisehende- Stimme
der Eggeliiiuerin zu iibertönen, welche
seit Tagen schon das Krankenbett ver
lassen hatte und wieder in Hans nnd
Hof innhersnhr wie -—— der Bauer pflegte
zu sagen: ivic der ledige Teufel. Zwei
zeneehte standen vor einem Ziehkarren
bereit, ans den dac- Almengeräth geladen
war. Linkh Zeiten hatte sieh schon zur
Bergsahrt geriistet, Hut nnd Griesbeil
mit Blumen geschmückt.
Der Eggebaner schlich brninmend uni
her, liio ihm Zenza znries: »Was ist
denn, Vater, wo bleibt denn der .Hiiter? .
Tn wirst doch einen eingedingt haben!« .
»Woh( wohl ! Vor vier Wochen schon
hat sich einer angetragen. Und nur die «
Hehrnng hat er verlangt, leinen Heller
Lohn. Da half ich ihn freilich gleich
genonnnen. vSichan, dort ionnnt er.«
Zenza blickte ans nnd sah den ieropsens
jörgi das (s.iehdst betreten. Ein zornich
Gelächter klang von ihren Lippen ; aber
sie sagte kein Wort.
Die Bergsahrer saninielten sich ums
die Bäuerin, welche den Almensegen
sprach nnd Menschen nnd Vieh mit ge
weihteni Wasser besprengte Dann vthe
ann die seumsahrh nur isarln nnd Ge
schrei, mit Brüllen nnd Läutein
Spät am Abend wurde die Semi
hütte in der Rath erreicht; am Mor
gen zogen die ilnechte wieder ab, und
am folgenden Tag war alles im Ge
leise. Mit sahriger Verdrossenheit that
Lenza ihre Arbeit; über ihrem ganzen
« iesen lag eine brennende llm·uhe, die
sich steigerte von Tag zu Tag.
Eines Abends ging Halsan nahe bei
der F iittc vorüber- Zeuza erblickte ihn
dur ) das Fenster, nnd mit brennendecn
Gesichte sprang sie zur «Thiir’. »Heru
mol Willst denn nicht ein liitzel ein
kehren?«
»Vergelt’s3 Gott, Sennerin, aber ich
hab’ keine Zeitl« Er rlickte die Kappe
und stieg seines Weges weiter.
Erblassend trat sie in die Hiilte zu
rück. Ihre Fauste ballten sich. »Das
war das letzte Wortl, das ich ihm gege
ben hab’.«
« Der slropscnjörgi tam; er erschrak,
als er Zenzaes Gesicht erblickte. »Was
hast denn, -Seriiieriii?« fragte er stot
ternd. »Bist ietz?«
»Lasz mich in Ruh’, Ttu Tapp !«
Er setzte sich in den Herdwinlel nnd
starrte sie unverwaudt mit seinen glatten
den Augen an, bis sie ihn and der Hutte
jagte
Tag um Tag verging, nnd Zeuza
wurde immer stiller und verdrossener.
Der scropsensörgi hatte viel mit der
F eerde zu schaffen, aber in jeder freien
« iinute lies er hinter dein Mädchen her
tote ein Hund hinter seinem Herrn.
Mit dein Spiirsinn der Eifersucht fand
er bald herang, wo die llrsach’ ihrer
schlimmen Laune zu suchen tviirc. Zen
zav Augen blickten ja nie so finster, als
wenn Hahmo ans seinem Hegergaug in
die Nähe des Almseldes kam.
»Senneein! Hat Dir der Jäger
was angethan P« so sragte der siropiru
sdrgi zu dutzendmalen.
Tuch Zenza hatte nur immer die
leiche Antwort: »i«as; mich in :)knl)’,
u Tapp!«
Eines Abends aber trat ihr der ber
schlossene Zorn doch aus die Lippen
Da saßen He am Hei-dsener. Draußen
ging ein schritt vor-liber, den sie alle
beide konnten. Zenzas Augen slamm
ten, nnd ihre Hände zitterten.
Jörgi schlich and dem Winkel hervor-.
,,"Sennerin?« fragte er init heiser-er
Stimme. »Sag’mir’s! HatTirder
Jäger was angethan P«
»Ja! Einen Schimpf hat er mir
augethan, an dein ich erstick’. lind setzt
laß mich in Nan und srag«’ nimmer !«
Jlirgi trat vor die Hutte. Ringe
umher, mit leise klingenden Glocken,
lagen die tviederkiiuenden Riuder im
Gras. Sie hatten alle den Zions uaisb
dem Jäger gewendet, der in der sinleu
den Dämmerung iiber den Almenhang
empor-stieg. Järgi ballte die kraus-e
»Wart’, Du -— wir zwei, wir wachsen
zusammen l« zischte er durch seine Zutun-,
und seine sunlelnden Blicke folgten dci
Gestalt des Jägers, bis- sie im schwarzen
Schatten des Waldes verschwand.
Est. Kapitel.
Zwei Monate waren seit dem Lsnsr
tag vergangen, nnd ed kam det« Abend
vor dein Sonmoendsestc. Wann der
dem Jäger frische Zelsrnng gebrann.
hatte am Morgen die Hütte verlassen
Ans die Botschaft, das; Heer Heian
dein Zeiger gestatte, am Tag nariI E unn
wend, satn Feonleichnantsfestr. in das
lKloster zu kommen, nm dem seiest-innen
lhnzug beiznwolsnem hatte Hals-no tdps
schüttelnd erwidert: »Ich kann nicht
fort, das Hochwild ist in der See-kein
ich mus; aus die snnxsen Sealber acht
haben, das; neir keiner daeiiber konnt-t,
der Vier Ziff bat oder weniger.« Dann
hatte er die Annbri "t auf den Nin-sen
genonnnen, hatte die LHütte gesperrt nnd
war hinaus gewandert in die vmn
Sonnendnst ded Morgens nmflnnmee
ten Berge.
Mitbe, aber mit Angen, die sieh nach
keinem Schlunnnee setsntcn, kehrte er
Abends in die» Hütte zurück. Er be
reitete sieh den Inibisn löschte das Feuer
nnd zog, gctvassnet, wie er gewonnen,
wieder hinan-Z in die intende Nacht.
Nicht allzusern von der. iitte, ans einer
Felsknppa die das weiteStcintbal be
herrschte, ließ er sich nieder-. Das war
ein Lieblingspiätzchen seiner schlummer
ioseu Nächte. » «
Tausend Sterne sitnkelten über ihm, .
aber ihr Glan. erblaßte · anzvor dein.
Schimmer des steigenden-H »He-idee- del-I
« n-«,·SM· ineinander- .r«.(
I
Meeres.« In zartem Grau, als Ist-en
sie nicht körperlich, sondern gebildet ans
erstarrtem Nebel, hoben sieh alle Gfate,
Zinnen nnd Klippen der Berge smit
dusiverschwommenen Linien in den
mondbleichen Himmel, und über sie alle
hinaus ragte der Watzniann mit seinem
schneebedeckten Haupt wie ein greiser
thn inmitten seiner Kinder-.
Hayino saß, die Arme um die ausge
zogenen Kniee geschlungen, das Haupt
an den kühlen Fels gelehnt. Mit hei
ßen Augen blickte er hinweg über alle
Berge-, weit, weit in die verschleierte
Ferne, wo lZwischen Göhl und Unters
berg das sinstere Thal gegen das ebcne
Land hinanokroch wie eine schwarze rie
sige Schlange. Dort draußen konnte
lHahmo, wenn es Tag und reiner Him
tnel war, die Thürnie von Salz nrg
blinken sehen. Jetzt ber zeigte ihm die
Ferne nichts als ei· nnentwirrbareö«
eintonich Gran, in das der steigendes
Mond weder Helle noch Schatteni
brachte. Doch nein —- je länger Hayino !
in die Ferne starrte, desto deutlicher sah«
er ein sanftes Leuchten, wie von zwei.
Sternen, die ein dünner Nebel umflos
sen hiilt —- und immer näher schienen
sie zu kommen, immer heller wurde ihr
Glanz, nnd nnn standen sie vor ihm,
zum Greifen nahe: zwei große, schöne,
räthselhaste Augen in einem schmalen,
blassen Gesichtchetn das ihn anlücheltes
selig nnd traurig Zugleich
..Nittli! Nittli!« Er schrie den
Namen mit schlnchzenden Lauten in die
Nacht hinaus und barg das Gesicht in
den zitternden Haudcn
Stunde nin Stunde verging. Es
mochte Mitternacht vorüber sein, als?
ein lsieränsch den Jäger lauschen machte. .
Aus dem Steinthal klangen Schritte«
welche immer andsetzten und ttach einer «
Weile, gedijmpft und näher, sich wieder
hören ließen. Da kam einer emporge
stiegen, der slir seine Schritte die grast
gen Stellen des Pfades zu suchen schien
—-— er mußte also Gründe haben, nicht
gehört zu werden.
Lautlos glitt lHahmo iiber den Hang
herab uitd barg sich im schwarzen Schat
ten eines sGebiisches. Da sah er einen
dnntlen nnformlichen tiluinpen lang
sam durch das Thal empor schwanken.
Dannio vermochte lange nicht zu erken
nen, was das wäre; endlich sah er: es
war ein Mensch, der einen gewaltigen
Pack von diirrem Reisig auf dem Kopfe
trug. Nun erreichtc der Fremde den
freien Platz, auf welchem die Hütten
standen, und legte vorsichtig den Pack
zu Liodein Da erkannte Haymo im
zbiondlicht den nächtlichen Befucher —
es war Zenzas Hiiter, der diropsetp
ifoigi
»Was will denn der Unverstand V«
siuuimelte Harima und schaute kopfschüt
zielnd zu, w: e Zijigi die Schuhe von den
Ziiswn streifte nnd ans die Zägerhiitte
zuglitt. Tei Bursche lauschte an Thiir
innd Finster, dann scljleppte er einen
l
i Felsblock herbei, holte einen zweiten,
l einen dritten- -- nnd so thiiimte er laut
los einen dicken Zieinwallvor der Thiir
empor Tod Reisig vertlseilte er um
’ die Blockivand ntid kaneite sich mit lei
sem tiichern aus die Erde niede1. Ein
» Schwefelsaden leuchtete bläulich auf,
und aus dein Reisig ziingelte eine helle
i.Flamme Jorgi schlich davon und rief
mit häßlicheui lsseliichter gegen die Hütte
zuriickx »Du wirst der Zenza keinen
Schimpf mehr anthun !«
To traf ihn ein Fansischleig·, das:
erbewnßtloszusannneustiirite Vaynto
eilte auf die Hütte zu, ris; das bien
nende Reisig auseinandr nnd zer«ttat die
Flammen.
Jorgi kam zur Besinnung; er wollte
sich erheben, aber der Jäger wars sich
über ihn, nnd da half es dein Burschen
nichts, ob er auch um sich schlug, bis;
und kratzte wie ein wildes Thier — eiu
kurzer stampf, und er lag wehrlos mit
geknebelten Handeln
»Sieh ans !« sagte Haymo.
Jorgi erhob sich.
»Geh’ voran !«
Der Bursche schoß and seinen schie
lenden Augen noch einen Blick deo Has
setz auf den Jäger-, dann trottete er mit
gesenktem Kopf auf dein Steig dahin.
Mit geschultcrtem Grieebeil ging Hah
mo hinter ihm her.
Es war Eliiorgen geworden, als sie die
Almen erreichten. Die teiihe zogen
schon läutcnd iiber das -s·eld; aber an
Zenzas Hutte war die Thiir noch ge
schlossen..sn1muo stieg das Grieebeit
gegen die Boh·len »3ennerin! Mach
aus
Man hörte in der Hiittc eine stam
melnde Stimme, ein tsicriinsch —— dann
wurde die Thiir ausgerissen, nnd Zenza
erschien mit nnaeordnrtetn Haar nnd
nackten Schultern, den Jäger anstar
rendeit ersehraaenrm Blick.
»Da br«ing’ ich Lir Deinen Hiiter !«
sagte Hahino. »Er hat mich in meiner
.8J)iitt’ verbrennen motten —-—- damit ich
Dir keinen Schimpf mehr anthn’ !«
Zenza ivnrdr ircidelneich, dann wie
der sehoß ihr brennende Zornröthe in
die Wangen, mit heiser-km Schrei stürzte
sie aus Jijrai zn nnd schlug ihm, eh’ es
Hahmo verhindern konnte, die Faust
in’d Gesicht. Inrai wankte, sein Me
ficht verzerrte sich, aber kein Laut kam
über seine Lippen, nnd mit gliisrrncm
Blick hingen seine Augen an dem Mäd
chen. "
Hahmo hatte sichabgcwandt nnd war
davongegangen Da kam ihm Zenza
nachgemnnt nnd umklammerte seinen
Arm mit zitternden Händen. »Hahmoi
Haymoi« siotterte sie. »Ich thn’ Dir
schwören bei altem, was heilig ist im
Himmel nnd ans der Welt, ich haW
ihm-nicht geschafft —« ich hab’ nicht-s ge
wußt davon ——« ·
»Das wei ich, Zenza.«
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nnd Bade Einrichtunng gemacht nnd kann jetzt Handette von Gästen bestens ac
cmnaditen nnd war w nnißigen Preisen. Neue Badezitnnter tnit feinen Porzel
lan-2:1annen find der Bade-Ill)tl)eilntth des alten botels Welches unt Vieles ver
größert and verbessert wurde-) Fuge-fügt worden, ohne das elegante und schöne
Jttöckige Hin-Zweit lieh-Ich Badelmng neben dem .t)otel, welches jetzt errichtet wird.
Kommende Naer werden, fallci sie Nacht-Hin gelten, am Tepot in Empfang ge
nommen und nach dem Nabliffement gebracht. sumgszkz
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