I WWTMU Io- s. me sann-. dach, wie hell die Töne per-len, Sinnberanfchend nnd entzückendl Wie die Gipfel jener Erlen Menschen süß nnd etzerqnickend. Doch nun tönet eine eile. Erst mit Zagen, leise, leiie, Scilin t sie dann die Zanberlreife l m en Hörer-. allbestrickend. hin and wieder, Uns nnd nieder, z—f«’- « Wog» benign. In das Neu en, In den Reigen Leg» den einm Doch tiefer wird des Spieles Glanz Und wilder wird der Töne Macht, Es gleicht dem Meeres-brausen ganz, Es ichluckm nnd jubelt, weint nnd last-. Die Liedestdne nntergingen Am Sturme, der voeiibenanscht; Die zarte Weise nian verklingen Wo athemlos der Hörer lauscht. Doch horch, da ist sie. ist sie wieder Wie zitternd noch die Saite schwirrt. Dem Irrlicht gleich, das auf nnd nieder Durch Moor nnd inmpfge Wiesen irrt. Es hüpft nnd tanzen leise. leise, « Bis llar noch einmal tönt die Weis-, Anmuthig, hell, im alten Gieri Bis sie in leisem Flüstern stirtxtk »Funkti thuareste non Ed. Balger. Ein halbes Jahr war ntttt vergangen, ein volles halbes Jahr, seitdem berr iiebrecht Römer, derzeit besoldeter Assesi sor am ikandgericht, sein iiber alles ge liebtes Mädchen heitngestihrt hatte und wie ein schonet-, durch nichts gestorter Traum war diese Spanne Zeit verflo gen, bis-bis gestern der Sturm durch sein selbstgeschaffened Cden gebraust war, herbeigeführt durch ihn selbst, dem llnbesonttenen. Ia, was hatte ihn nur dazu veran laßt, diesett Gliicteörausch so ··cih zu stören nttd steh einen Tag der ual zu bereiten, noch dasn an ihretn Geburts tage. den »sie« uiit so lindlicher Freude lserbeigesehttt nitd diesen Festtag mit Allein, was nur die Liebe ersinnen kann zu berherrlitlieu dachte. War es das spottische Lächeln ded Doktor Werner gewesen, der ihtn gestern, als er vom Litttte gekommen, begegnet war und mit der erstaunten Frage, ob er norli lebe, begrüßt; er uttd die gesatnmte Tafel-· runde int Rathekeller lutldigten der Meinung, daß er das Paradies der Ehe schon längst mit dent der Abgesehe denen vertauscht haben utiisie, da tnan ihn nie und nirgends sähe, oder war ed die hohnisrhe Bemerkung des diesen be- . gleitenden Ingenieure Bergmann ge wesen, der ihn mit den Worten fortge: zogen: »Las; ihn, er ist siir diese Welt verloren, der Ehrfurcht-« Lder waren es jene kleinere starten gewesen, welche ihn, als er einen :)lngenbli(t daraus nachdenklich an einent Zihansenster ge standen, in die Augen gefallen waren ttnd den Entschluß in ihm reisten, dent er die schrecklichsten Stunden seines Le bend verdauttek Wie von einer un-« sichtbaren Macht getrieben, so hatte er plötzlich im Laden gestanden nnd ein Päctchen jener« oerlockenden Karten er worben, dann war er tnit verdoppelt schnellen Schritten nach Hause geeilt, wo »sie« am tsiebnrtetagetische schon seiner wartete. O, es war schon gewesen, zu schdnl Wie viel Liebe wurde ihm doch entgegen ’ gebracht, aus ihren Augen strahlte ihm dieses siisze Bekenntnisz heller noch denn i sonst entgegen, und seht-jetzt! J Er hatte lächelnd itt die Brusttasche gegriffen, uttd jenes getattfte Packchens in ihre Hand gedrückt, mit der tvohll nur irrthiimlith nutergelanienen Bemer kung, daßer dies ans seinetn Bitteau vorgefunden, sedensalld ein tsieseheuti seiner Freunde ans der Junggesellen zeit, die sich mit ihut einen Scherz ma chen wollten« aber da die Karten nun einmal da wären—eine, wie er fande ganz allerliebste Neulseit—-so würde er es gern, sehr gern sehen, wenn sie hin und wieder einmal Gebrauch davon ina chen wollte und ihm solche ausgefüllt übergebe. « Lii lud hatte ie ihm zugehort, dann s schne den Ums ag entfernt, eines der ; Körtcheu hervorgezo en und langsatu4 mit einer toekeudeu timute gelesen: » »Dein hemann,Herrn ...... wohn-i hast ............ ist aus seiu Ansucheu und in Berücksichtigung seiner guten Führung siir heute ........... Urlaub bis nach 10 Uhr gewahrt worden. Die Ebesrauf i Zchrecfeusbleich halie sie zu ihm auf gesehen nnd dann——--ia dann tte Gott Kupido, der so lange diese — tatie hei mis uiufchwebt, trauernb fein Haupt verh ·llt und war enteilt-—-Grauien hatte s ihn erfaßt, wie Herrn Lebeecht Römer-. Tief seufzte der Affessok auf, ais er soeben die Erlebnisse des estrigeuTuged an feinem Geiste vorli er ziehen ließ. gedankenvoll blickte er den blauen Wölk chen seiner Eigarre nach. i »Ich Thor, ich unfeligee Thon murmelte er dann leise vor sich Pin nickend, während er in die lun am heteinbeeehende Dämmerung fah. »gute ieh denn bis zu jenem Augenblick auch nur einmal das Bedürfniß empfunden, unter den alten Kameraden zu weilen, machte sie michnicht die ganzeCWelt ver essen und kannte ich bis hin etwas Seligeres als ihre Nähe-und nun mit einein Mute dieser Einfall, diese geen zenlod hartnäckige Vertheidigun , daß ein Mann auch frühere Bezie un en nicht fiir alle Ewigkeit bei feinem Lin teiit in die Ehe aufgeben wann-Was habe ich denn,« la spann eeöein Selbst gespräch fort, »das habe " denn auch Grunde davon, mit den alten Sumpf hlihnern«—vvrsiehtig sah er sich um« ob der ihm entichllipfte Ausdruck unbe ineekt geblieben-»eines Abend zu ver llse i « M « « MWT WHAT-»F l Leben. das vie Nacht zum Tage machte, entwöhnt.—-—Ach. aber s im was es doch, wundetf önl« sen zte er nach einer Weile an nnd strich sinnend die Asche von feiner Ei arre, »und wenn Ella nicht so entsetzli ) unglücklich dar über wäre, ich möchte doch-J »Lehrecht, lieber, lieber Lebrcchtp tönte es von der geöffncten Thlire her. ,,Ella, Dnl?« Mit einem Zanch zerwarf der Assessor den glimmenden Rest seiner Cigarre zum Fenster hinaus nnd eilte in die Arme seiner Fran, die sie ihm sehnsüchtig entgegen breitete. »O, Du liebcö Weib -Dn kommst zu erst?!« ,,zzurne nur nicht, t«ebrechr,« flehte sie iii angstvoll behenden Tönen, ihr Han t fest, fest an seine Brust drückend » s, wie war ich namenler unglücklich, und was fltr ein böses, dummes Ding war ich, Dir diese harmlose Bitte zu ver tveigern. Aber hier, hier, nimm Schatz,« fuhr sie fort nnd holte and ihrer Kleidertasche schnell das bewußte Päckchen gewor, »alle fünfniidzwanzig Karten ha e ich ausgefüllt, es fehlt nnr das Datum-nnd nuii sei wieder gut Herzensmanm ver-gib nnd vergiß !« »Nein, nein, nicht doch,« wehrte Herr Römer das ihm in die Hand gedruckte Pack en ab, aber ebenso plötzlich uni schlafen es seine Finger wieder, denn ihm war, als stieg der verlockende Ge ruch getritsselter Pastetchen daraus zu ihm auf und mit einein verbessernden: »Nicht doch, mein Liebling ich habe nichts zu vergeben, tiiir »Du-« unter brach er ihr hiinmelhoch jaitclszeiides, »Du willst Sie nicht?« und driielte sie zärtlich, innig an sich. »Diese Karten aber,« fuhr er datttt in die plotzlich wie der verschleierten Augen seiner Frau blickend fort, »nehme ich als einen Be weis Deines Vertrauens und verspreche Tir einen sehr weisen, iniisiigen Ge brauch von ihnen zu inachen.« »Du willst also doch geben«-« flü sterte die ileine Frau tonlos3, aber nur einen Moment dauerte diese Schwache, heroisch liiinpste sie die aufsteigenden Thraneii nieder nnd sagte: »Ver zeihutig, Du sollst «a gehen-—sieh, hier ist eine Einladung site Dich zu heute, Banineister Wendel ladet Dich zur Feier seiner glücklich bestandeneii Staate-sprit suiig in den Rathsleller.« »Ei was, das ist ja hübsch von Wen del,« sagte der Assessor, die ihm über reichte tiarte stndirend, »das heißt, daß er nun endlich die gefiirchtete Prüfung bestanden, denn die Einladiing,« ver besserte er schnell nnd eifrig, »die Ein ladung -- offen gestanden, ich bliebe ain liebsten heute bei Dir.« »Liebe sich denn da gar keine passende Entschuldigung finden, liebes Mann cheii L-« »Beioahre, Gott bewahre,« erwiderte Herr djioiiier niit IiachdrncL »das hieße Wendel beleidigen. wenn ich nicht komme. Also, da ed denn einmal sein iiins;,« fuhr er mit eiiietn leichten Zeus zer fort, eines der Freiheit verkünden den startchen hervorziehend, »so bist Du wohl so gut, hier auf dieser ersten starte das Datum auszufüllen Es ist der Form wegen, lleiiier tecrleriiieisier,« scherzte er. ,,lsseivisi,·« lachte sie nnd lain seinem Wunsche nach »Wie lange willst Tu denn blei ben «.-«« »Ich —oh — nicht lange, ich bin so bald wie inoglich wieder bei Tir· « Aber sieh’ da, es ist schon recht sptii,« setzte er schnell hinzu, nach der llhr sehend, »ich werde Toilette machen niltsseii.« »Du hast ro ja init einem Male sehr eilig, Lebrecht.« »tiind, Du weißt, ich liebe die Pünkt lichteit; die Einladung lautet ans Acht und da es ietzt bereite sieben llhr ist« so —also Du verzeihst, Schätzchen,« int terbrach er sich plö lich, ihren zuni Sprechen gedsfneteii kund mit eineiit linsse schliejzend, dann verschwand er blitzschnell hinter der Thüre des Schlaf tininiers. — Merltviirdiger Weise ivarHerr Bisses ior Rainer-, der sonst irniner geraume Heil rur Herstellung seiner allerdings net-Z tadellosen Toilctte brauchte-, heute dasnit ungemein schnell zu Stande ge lonnnen, schneller noch war cr, den kurzen Abschied von seiner Frau durch die vorgeschrittene Zeit entschuldigend, zur Thiir hinaus und wanderte nun dein Natholeller zu. Durch-seine Seele zog ein wonniges-, deseliqen o Gesiihh er war frei, srei siir einen ganzen Abend. zuin ersten Male seit langer Zeit sollte er wieder, niit den alten Freunden ver eint, die Wonnen der Kneipe kosten. Jubelnd wurde er irn Meile der be reits versammelte-i Genossen deckt-ißt stiirrnisch weihte man dem Wie ge wonnenen ein volles Glas, nach kurzer v--3eit war es versprochen nnd durch Hand schlag besie eit, daß inan ifn von nun an wochent ich mindestens e mnal wieder an der Tafel-arm der «Unverdesser lichen« haben werde. »Die Botschaft hort« ich wohl, allein niir se lt der Glaube.« citirte nach die ser soe en abgegebenen ErlliieunP No ineko, der alo spottluftig allgeme n be kannte Jngenienr Bergmanm »wir willst Du denn das machen, alter Freund, tvochentlich einmal aus Deinem —-Paradiese zu entwische-i P« ».Hohol« lachte Römer, »das wird, ioie heute, Init hoher obri leitlicher Be willigung geschehen. Se ther,« ries ei nnd wars seine Freiheitslarte ans den Tisch, »benklanbt bis naäp Zehni Von diesem Nachtzeiaöen slir hemiinner be liye ich ein wo lgeziihlteo Viertethqs der-t, alle anogesiillt die ans das - ium.« »Kostlich,« lachte der Beranstalier des Festgelageo, das «Nachtzeichen« herum reichend. »Nöiner, Du lnsi aus dein besten Wege, Deine Freiheit zurückzuer obern, ich geatulire l« »Und der nennt sich Mensch,« vat tete der Meinem-, die Karte le end. .O, der immel bat es doch ginan Trnir gemeint. daß er den Kelch ,L-iebe,« dieses Paradieses Glück, an mir vorüber ehen ließ. Hahahal Das wäre Was i ür uns, Löwe-« lachte er und schüttelte den neben ihm ans seinem Sitz einge ntckten Literaten. »Mensch, so werde doch munter und schau, wie tief der Herr der Schöpfung u sinken vermag: beur » lanbt bis nach « hu !« s »Donner und Doria,« lachte der JAngeeedeth sich den Schlaf ans den s An en teil-end nnd die Karte nehmend. »A er——aber das ist doch immerhin etwas——ich—-ich tcnne einen Mann,« subr er mit schwerer Zunge fort, »Gott schlitze ihn, es ist mein Schwager --—der füberlsaupt nicht weiß, wie es Abends unter Menschen aus-sieht nnd der, wenn sich ihn Nachmittags nicht manclnnal, F wie heute, zu einer gemiithlichen Bier j reife ans seinem Burean abholte « ’ »Na, Gott schiitze Deinen Ednvnger,« J Persiflirte Ingenienr Bei-genann, seinen ; dicken Freund auf den wolnlonfewirten f Spitzbanch tlopsend, »wenn er so, wie EDU, seiner Tulcinea vor die Augen l tritt.« »Er? Beikeibe nicht-frisch wie »ein iFisch war cr, habe ihm ja immer die älftc weggetrunten, aus reiner Meli cheuliebc. Hahaha !« stimmte er in das Gelächter der Anderen ein. »De6halb bin ich auch so-—so müde-und wenn Wendel nicht gerufen hatte, iclgaber ich bin da, immer da, wenn es gilt, alte l Freunde zu sehen,« fuhr er fort, sich ge waltsam ausrasfend, »Und vor Allem sreue ich mich, heute hier unseren Römer wieder zu sehen. Werden sich schon s wieder ’rautz machen, Römer-, wahr Ihaftig«8hre Frau scheint auch ganz L vernünftig zu sein——« »Seht« verbunden,« lachte der Ange i redete. . »Ohne Scherz,« betheuerte der- Lite srat, ,,eine Fran, die so weit geht, ist s noch zu kuriren, nur ein bischen Schick l sal spielen, und Sie sind frei. Wollte i Gott, ich könnte Ihnen helfen, Sie lEhekneel)t,« lachte er in seiner wein ! seligen Stimmung ans, »aber-»aber ldazn würde es der Bekanntschaft mit s Ihrer Frau bedürfen und-—--« ; ,,Dakann Rath werden,« fiel ihm der ; Jn enieur irre Wort, indem es seltsam ; in Peinen Augen aufleuchtete, dabei zu ; gleich unbemerkt von den Uebrigen etwas ; mit schnellem Griff in seine Tasche prak s tizirend, »Rölner gibt ein großes Fest ; und damit unserem Freund Löwe Ber ianlassung, eine seiner großen Reden Wider Menschenrechte und Freiheit des LJndividnnmel vom Slapel lassen zu l können-« ! »Jawohl. das wlirde ich,« rief dieser, ! sich schwankend erhebend. »Es lebe die « Freiheit, Kinderl« ; »Vorh! Hochl« erscholl writigelnu j und die Glaser trafen sich. l »Und noch einmal-—- hochl« lallte ! Löwe, sein liilas leerend, dann sank er - in feinen Zessel zurück, der Wein hatte l sein schon start umnebelteö Tentam-nö 3 gen vollends nmnachtet. ’ II i so · ! Mitternacht war laugst vorüber-, als « ein Theil der Zechgenossen sich vor dein I Rath eller von den Anderen, dem l Heim Zuitrebenden, verabschiedete, um deu Abend in«eiuem nahen teafe durch einen Zchlnmmerschoppen zu beschlie ßen ; gar mancher wanderte im Zu stande zwischen Wachen und Schlafen, gleich einem steuerlosen, von Wind und « fiellen dahingefiihrten Schiffe seines . Weges. An der Ecke der nächsten Quer-: s straße blieb plöhlich einer der nächtlichen s Wanderer nach hörbareln Anprall stehen lind betrachtete mit großer Aufmerksam keit einen Gegenstand, der ihm im Wege gestanden haben mußte. »Aha, eine Troschke,« dälnmerte es in ihm ans· Zustinltmiifzig kletterte er hinein und sant in die Rissen. »Wohiu W rief der· Kutscher, der ans feinem Halbschlmnmer emporgeschreckt wurde. »Noch— — nach Haus« knurrte der Wageninsasse und legte das miide Haupt zurück an die Lehne. »F Gott bewal re jeden Menschen,« brummte der No selenter, sich verwun dert nach seinem Fagrgast umsehend. »Welche Straße und ausnuminer?« .Knurr,« tönte es ihm entgegen, .knurr.« ! »Sie da, hier ist keine Zchiassteilr. · werden Sie munter, Sie, Sie i« ruttette der Troschienkutscher an dem Schlafen «den hcrnin. »Meine Möglichkeit,« irefleitirte er dann, »et· schläft den J Schlaf der braven Männer die Zorte ienn’ ich; vor morgen sriih ist er nicht wieder en sprechen-Aber was fange ich nun mt«dem Menschen an,« setzte er sein Selbtgespräch fort, »was-setzen mag ich i u nicht, dasn thut er mir zu jieid—-also nach der iHain-ei-9.i.3at·-he, da ; ist er ant besten ausgeht-ben « Er rückte den müden Mann, der ob seines energischen Schütteind ein wenig ans seiner b ueinen La e gekommen war, wieder hö er in die K ssen und war eben im Begri , zum Wagen hinaus zu klettern. ais ihm ein aus der Brust tasche seines Fahrgastes blickended Pa pier in die Augen siei. »Hm,« brummte er. .viellei t ein Brief an ihn mit seiner Adees ———da könnte ich ihm ia die heilige Herrnandad chenten.« Ohne Weiteres dem S lasenden das Papier aue der Ta ehe zie end, trat er damit der trübe reanenden Laterne seines Wagens näher und las: »Decn Ehewann, Herrn Lebte tRömer, wohn hast Winterklrtenstra e 13 Parterre, st aus sein nsuehen und in Berück sichtigung seiner guten Führung siir heute den tu. August Urlaub bis nach f10 Uhr gewährt worden. Die Ehe wu.« Einen Augenblick starrte der biedere Rosseienker wie verduht aus seinen Wagminsasen, dann wieder aus das Papier in s ner Hand. ,J Du Jam meemann,« knurrte er dann, einen uatnenioe geringschtizigen Misqu den also- Titnlirten end. »Ein Kerl! wie der nnd fürchtet ich vor so einem-— ! na, immerhin gut, daß ich weiß, wo Du - wohnft——Deine Alte soll bald ihre Freude an Dir haben.«—— Rasselnd setzte sich das Fuhrwerk in Bewegung, nur nach Verlauf weniger Minuten vor einem stattlichen Hause der Wintergartenstraße anzuhalten, im Moment darauf öffnete sich auch eines der Parteitrefenster in iiummer drei ehu und der Kopf einer weiblichen Ge stalt wurde in der Umrahmung sichtbar. »Aha schon auf dem Posten,« reflek tirte unser Freund, um dann, vorn Bocke steigend, hinüber zu fragen: »Hier wohnt ja wohl . err Römer? Ja? Na, dann helsen Sie mir ’mal; ich habe den Herrn geladen.« ,,Meincn-«--tneinen Mann?« ertönte es angitersullt vom Fenster her. »Um Gotteswilleiu was ist ihm passirt?« »O. nicht viel,« tröstete schmnnzelrxd der Branc, ,,er hat’c3 nur ein bischen in die Beine nnd da wird ihm das Gehen sauer.—s-«Jia, verstehen Sie denn nicht,« s setzte er dann lauter hinw, zu der hän »deringcnd am Fenster Stehenden hin Iaufblietend, »er hat ’n bischen zuviel ge frii stückt.« » j »Im Gotteswilleu, verstehe ich Sie recht, mein Mann ist-— ?« »Na, nnd ob!« tönte ed zurück. s»t«enchten Sie Inan, ich werde ihn Ihnen ’rein tragen« ; »Nic, nie, ich will ihn nicht mehr jsehen, das ist ja entsetzlich!« schrie die junge Frau auf nnd streckte abwehrend sbeide Hände nun Fenster hinaus. »Mit einein Menschen unter einem Da e, der—--« ,,«ia, dann werde ich ihn an die» Hausthüre setzen,« erwiderte phlegniai i tisch der Kutscher nnd fing an, seine! schwere Last aufzniadm »in dem Wa gen kann er nicht sitzen bleiben.« Waffen Sie, ich-ich leuchte,« ries es angstvoll zurück, »aber sehen will ich ihn nie wieder, nie!——Warten Zie, ich konnnc.« « »Vin, das scheint das erstemal Zu .sein,« lachte unser Freund in sich hin ein, seine Last fester umsrannend. j,,Na, lomm man, alter Sohn fu«-— hupp !- Zehen will sie Zieh nicht mehr, sagt sie na, ich biu blos ;ufrieden, das; ,mir nicht die liiardinenpredigt bliiht, die sie Tit morgen halten wird-« schon wird sie Tith ansehen, sehon!-—So, da wä ren wir ja,« fuhr er fort, mit seinem Zehutzbefohlenen iu das soeben geöff nete Haus tretend, wo die junge Frau, mit hinter dem Taschentnche abgewand ten lsiesiaw die Lampe in der Hand, stand. »Na, wo denn nuu hin, Ma darnchen L« »Hier--—reeht«3,« schluchzte eö hinter dein Taschentneh hervor-; »legen Sie ihn dort in dem geoffncteu Zimmer auf das Bett.« — Hinter dem Droschkeukut scher her wankend driickte sie im tiefen Weh die Hand ans die Brust, dann sauk sie, vom Schmerz iiberwiiltigt, mit thriiueniiberstrdintem Angesicht auf das Sopha ded zilebetiziiiiittero. »F du meine (siiite,« drang da die rauhe Stimme des Eliosselenlerd an ihr Ohr, »warnm denn so dariiber weinen, die Geschichte ist doch nichts so schlimm; morgen sriilz haben Sie ihn ja wieder gesund und munter. :lla, ua, na,« meinte er ans die abwehreude Bewegung der jungen Fran, »re« wird sich schow wieder machen. Aber hie1·,« fuhr er fort nnd ein gutuiiithiger Spott blickte . ans den alten ehrlichen ringen. ,,hierl haben Sie auch die llrlaubotarte siirs Jhren Mann wieder. Sie hat zwarius sofern ihre Zehrtldigkeit gethan, daß ich den Herrn richtig nach Hause bringen konnte, aber sonst— sonst taugt so ’ns Ding nicth Glauben Sie nur«-ichs bin ein alter Mann und Sie eine junge ; Frau, da können Sie schon einen Rath von mir annehmen-- wenn ich meiner riese, was sonst ein gutes Pferd ist, nicht genug Lust lasse, sondern halte sie fest im Zügel, versetze ihr wohl auch einmal eins rechts und links, dann schlägt sie iiber die Stränge, au wohl ’mal hinten and und geht unt inir durch, wenn ich nicht auspasse; lasse ich ihr aber Luft, freie Bewegung, dann zieht sie den starren geduldig von früh bis spät. So ist ’e"3 auch mit den Man- ; neen, Madamchen. Wenn einer seinen ; starren zieht, so muß ihni auch Lust ge- l lassen werden und je freiere Bewegung einer hat, um so weniger schlägt er über s die Stränge nnd-J et deutete mit dein . Daumen über der Schulter nach dem J Schlaszitntner—»und so was komtnts nicht vor. Aber nun nichtsfiir ungut,« ? brach er ab nnb schritt der Thüre zu, s »wer-gen komme ich und hole mir mein H Fahrgeld.« l »O, hier, hier, nehmen Sie-« rief Frau Römer nnd öffnete ihre Börse. »Aber nicht wahr, ich darf niich darauf verlassen, Sie schweigen-« « «Selbstverstand1ich,« schmunzelte der Alle und ließ das einpfangene Zehn niarkftitck in die Tasche gleiten, »das gehört bei und zuui Geschäft, Madam chen. Wenn wir Troschtentutscher er zählen wollten, so aber stille, reden wir nicht dariibcr. Uebrigens scheint mir aber der Herr munter geworden n ’ sein,« fuhr er fort, auf ein Geräusch un Nebenziniuier horchend, »es war niir doch vorhin schon fo, als ob er wieder ; zu Verstand kame, als ich ihn aus das : Bett brachte.« «Metn Gatt,« hauchte erbleichend die junge Frau, ebenfalls gespannt auf das herüberdringende Geräusch achtend, ,,er wird doch nicht hierher kommen, hierger zu mir ? !«· » ca, warum soll er denn nicht,« ent- ; gegnete der Biedere, »in feinem Hause wird er doch thun und lassen können, was er will. Sind Sie nur hübsch freundlich und nachgiebig zu ihm, mor gen-morgen können Sie ja, wenn Sie etwa mein Gleichniß von der Liese und dein Karten nicht gelten lassen, deut licher mit ihm reden, aber bei Leibe heute nicht. Und nun gute Nacht i«· . »Er kommt, wahrhaftig er konntet,a flüsterte Frau Ella, als der Nofselenker gegangen und nnn erneut ein Gepolter, wie von nmgeworfenen Stühlen zu ihr drang, »was fange ich an? l« »Dort! Mohren-Donnerwetter, wo ist denn der Stiefeltnecht ?« schallte es da plötzlich rauh und laut zu ihr her über und liest sie mit Windeseile der Verbindung-sehne zufliegen und den Schlüssel ixn Schlos; herum drehen. ,,Doris! sircirz-2).Iiilliouen, wo steckt das Fr«auen;iunner l« ,,Allmächtigcr, diese Sprache!« kam es bebend von den Lippen der jungen Frau. »Und Doris nennt er mich-— wie er nur darauf kommt !——Aber frei lich, er ist ja berauscht,« schluchitc sie, ,,dahcr auch diese tiefe, rauhe Stimme die mir ganz fremd an ihm ist. Ha l« fuhr sie zurück nnd streckte erschrocken abweist-end beide Hände nach der Thür aus, an deren Klinke es lastend faßte. »Er will heraus-wie gut, daf; ich-« »Tonner und Doria,« ertönte es wieder von draußen und der Zimmer insasfe trounnelte mit beiden Fäusten Gewalt-Marsch an der Thür, »ich will Licht haben, Licht und den Stiefel tnecht! Hört denn das infame Weib nicht!« » »Ich muß ihn zu beruhigen suchen,« dachte die arme Frau, die bei den letz ten, zu ihr dringenden Worten schmerz lich zusammen gezuckt war, »ich soll ja freundlich und nachgiebig sein, ich will also die Thür öffnen, und——« Ein furchtbares Gepolter und Ge klirr, wie von umstijrzenden Möbeln und zufannnenbrechendem Geschirr nn terbrarh ihren (8)edarikerigaiig, zwischen durch drang wjedcr dass fürchterliche Wettern uno machen. »National Weib, kriege ich Dich, mit diesen Hän den erwürgc ich Dich !« hörte sie. »Nichts ist zu finden, nichts, die ganze Wirthfchast ist umgedreht——ich will Licht haben, Lichtl« nnd erneut donnerten die Fäuste gegen die Thitr, dasz sie iu ihren Angeln erbebte. Einen Augenblick drückte Frau Ella die Hand auf das heftig llopfende Herz, dann ergriff sie mit einem »Ich komme schon !« das Licht und öffnete die Thür, aber im nächsten Augenblick taumelte sie auch mit einem entsetzlichen Angstsehrei zurück-nor ihr stand, nur mit dem Nothdiirftigsten bekleidet, ein fremder Mann. »Alltnöchtiger Gott, Hilfe, Hilfe!« treischte sie auf und stürzte, wie von Furien gejagt, gefolgt von dem tau meluden Manne, durch die Zimmer reihe. »Den Ztiefeltnecht, den Stiefel tneeht !« tönte es hinter ihr her, als die wilde Jagd jetzt wieder zurück und auf den matt durch eine Ampel erleuchteten storridor ging, immer näher kam ihr der Verfolger, schon hörte sie das Keu chen seines Atheins dicht hinter sich, da mit einem Male tauchte vor ihr in der sich öffnendeu Korridorthiir eine Gestalt auf und im nächsten Moment hörte sie den dumpfen Fall des sie ver-folgenden Mannes. »l«ebt·echt, lieber, lieber Lebrecht l« kam es auch im selben Augenblick wie Ju belrus von den Lippen der jungen Frau, die in dein auf ihren Bersolger ttnieew den ihren Gatten erkannte. »Rette mich, Lebt-echt !« »Was ging hier vor P« keuchte dieser und seine Finger schlossen sich mit feste rem Druck um den Hals seines Opfers. Mit fliegenden Worten erzählte Frau Ella den Hergang, schon bei den ersten Worten lösten sich seine Hände immer mehr lind mehr von dem Halse des Halberiviirgtein .,.Zöwe,« flüsterte er dann, einen preisenden Blick in das Antlitz des Daliegenden weisend, »armer, alter Freund, so solltest Du mir helfen? l -—Gehe jetzt, Elta,« fuhr er fort, ein eigenartiges Löcheiin das bei ihren letzten Worten in seinen Zü gen erschienen war, niedertiimpsend, »ich werde den Herrn in unser Frem denziinnter bringen ; die Sache ist unge fährlich. Nicht mucksen,« rannte er dann, als sich die Thlir hinter Frau Ella geschlossen hatte, dem Freunde zu, und drückte ihm die Hand auf den Mund, »meine Frau darf nichts erfah ren.« »Aber weßhalb haben Sie mich denn fu«-« gluckste Herr Löwe unter der breiten and Römers hervor und deu tete au seinen Hals, »so fürchter lich ?«—— »Wer-gen, morgen davon," beschwich tigte der Asse for und dirigirtc den Wil lenlosen na dem- Fremdenzimmer, Jetzt nur in’s Bett l« »Ja, aber der Stiefelknecht,« kam es da wieder hinter der Hand Römers her vor, »der Otiesellnecht ist iiicht——« ,,Wird alles beso t werden, kommen Sie n « zischelte ömer und bugsirte den kreund gliicklich zur Thür des Zimmerd hinein. »Aha,« brummte ek dann, nachdem er denselben nach vielem Wideextreben endlich nnd Bett gebracht nnd is an die Nasenspitze eingepackt hatte, »das war also die ind· lichelleberta chung, die mir Bergmann Für heute no angebun digt hatte; ee hat ihm meine Karte in die Tasche spedikt, deshalb machte er ich auch um den armen belneipten -«rennd so viel zu schaffen, er sollte Schicksal spielen. Nun, jetzt heißw diesen Teufelsstreich auch anenlitzeiu ich bin zn sehr mit meiner Freiheits larte, die ich in einem Ansall von Gei stesstörung hervorholte, gehänselt wor den.·« Noch einen Blick aus den achon schnar enden Freund iversend, chritt er zur « hiir hinaus nnd nach dem gemein schaftlichen Schlaszimmer5 händerin gend sand er dort sein Franchen inmit tcn der griiulichen Verwüstung, die der nächtliche Gast angerichtet hatte; wie der »Waschtisch, so streckten sammtli e Stuhle des Z mmerd ihre Beine in d e« Lust und zwischen den Scherben des Porzellans irrte aus der Wasserflnth s eine blonde Locke einer Elle. s ,,Siehst Du, B chen, was aus einem unüberlegten erä alles werden« kann,« sagte er, einen Llrm um ihre Taille le end. » ch verlor auf dem Wege na dem Rathskeller meine Frei heitskarte, die jener Menfch gesunden haben muß und uns- desha b in’6 Haus« ebracht wurde. Laß uns dies zuri· nennug dienen und den Rest der Kar ten vernichten; ich gehe nie-« »Du gehst nie, nie wieder ans,« rief die junge Frau, ihr Dankt an seine Brust bergend, »Du verspi« chst es mir, nicht wahr- nie wieder-« « »Wie wieder mit einer solchen Karte,« schnitt Herr Römer-, ihr geschickt in die Rede fallend, dass Wort ab, ,,getviß nicht, Schätzchen; ein zweites Mal wol len wir die Götter nicht versuchen, ich gehe von uun an stets- ohne Karte« »Aber nicht so oft, Miinncheu,« sagte nach einer langen Pause Frau Ella nnd blickte bittend zu ihm auf. »Bewahre,« rief er jubelnd und drückte einen Kuß auf ihre sehwellenden Lippen, nm dann fliisternd, wie siir sich, hinzuzufügen : »kut·i1·t I« .L«. »P. Juckt-r A- (-·O., ApothckcL 3 Dr. Sumner Das-is aniallst fikr Augen- u. Ohrcnkrankhcitcm Hmdcpkndcnr OWbändQ Nmnd Island. Mehl- EFuttcryandlung gdam åkxmbadp Alle Zorn-n Wehen-, Noggcns Rornk und sssncljxvcmn MchL Mem Schrot unv. Alle Arten frischen Garten-Samen! 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