Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, April 28, 1893, Image 11

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    c Weflccche Kamme-dies I
« sen s. I.
Obglei aus der in unabsehbare
Weiten si verlierenden, unbegreneteii
Freier geboren, bin ich doch eit ine nes
ebens ein se r beschränkter en ch ge
wesen. Esitmir nie gelun en, ndas
Berstiindniß ener Stelle in en Sprü
gen Salomonis einzudringen, an wel
er es heißt: »Der Reiche herrscht über
die Armen, und wer borget, ist des
Darlehn-es Knecht.«—Nach meiner An
sicht sollte der zweite Theil dieses Spru
ches lauten: »Und wer darlehneh ist
des Bor ers Knecht.« Meine rüheren
Lebensersahruiigen lassen mich ver
muthen, daß das die richtige Ueber-l
setzung des hebriiischen Urtextes ist.
Ich wuchs aus der Ansiedlnng meines
Vaters fröhlich mit meinen Geschwigeru s
geran, und nie hatten irgendwelche ro- s
lerne der Lebensphilozophie meine Ge- !
nilithsruhe gestört. a, ich wußte noch I
nicht einma, daß es über anpt solcher
goblematische Dinge gab, a s eine aus
hie kommende Familie, wel e die an
un er Besihthum grenzende zarni ges »
lauft hatte, ihren Einzug hielt, eins
epochemachendes Ereigniß nicht nur für
uns Kinder der Prairie, sondern auch
siir die Erwackkfenem
Noch am age seiner Ankunft er
schien der neue Nachbar in nnserenis
use, nm ein Handbeil zu borgen, da s
as seinige, wie er sagte, sich in einer!
der zugenagelten Kisten befande. Die.
Leute wollten aber aiispacken, nnd das
ließ fich ohne Handbeil schlechterdiiigs
nicht bewerkstelligen, weshalb wir igicn
das unseri e bereitwilligst liehen. as
war cganlz elbstverstiiiid ich, aber weniger
verst« nd ich war es mir, wie jene ihr
Beil in eine der zugenagelten Kisten
verpackt haben könnten. Endlich am
ich auf den Gedanken, einer der Knaben
müsse beim Einpacken mit dem Hand
beil in die letzte Kiste geschlüpft fein
und diese dann von innen vernagelt
haben. Das war die einzige Lösung,
die sieh meinem besckriinlten Verstande
fiir diese überaus wichtige Frage darbot.
Zu respektvoller Entfernung mich
haltend, beobachtete ich daher den gan
an Tag iiber die neuen Nachbarn beim
uspaeten, und jedes Mal, wenn sie
eine Kiste mittelst unseres Beiles öffne
ten, hoffte ich einen kleinen Jungen her
auskrabbelii zu sehen, allerdings etwas
gusammengäpreßt nnd Ferdriictn wie das
ie weite eifc einma mit sich bringen
mußte, aber doch in jenem Glanze
cheinbarer Neuheit, wie ihn Kleidiin s
tücke, die längere Zeit verpackt gewesen
sind, zu besitzen pflegen. Allein, ich
ah mich in meinen Hoffnungen ent
tiiuscht. Kisten und Kasten waren leer,
und die schon sehr beträchtliche Zahl der
Nachbarstinder war um keinen einer der
Kisten entsteigenden Knaben vergrö·ert
worden. Auch das angeblich in ener
der Kisten befindliche Handbeil kam nicht
um Vorschein, und die Bernagelungsi
sra e blieb flir mich ungelosi·
ie neuen Ankömmlinge—-ihr Fami
lienname war Grabbin—schirnen sehr
umgiingliche Leute zu sein, und meine
Mutter meinte, wir wlirden sie mit der
Zeit gern gaben. Selbverxtiindlich
konnten Gra bins am Ta ei rer An
kunft noch nicht backen; sie orgten des
halb von niis fast alles Brod. das wir
im Hause hatten, und meine Mutter
gab ihnen den ganzen Buttervorrath
noch dazu. Das war auch ganz in der
Ordnung, denn nach der ainals ans
der Prairie herrschenden Linschaunizgss
weise gehörte das Haus des älteren i n
siedlers mit Allein, was darin war, deni
neuen Anlöniiiiliiig, bis dieser sich völ
lig eingerichtet hatte. lind wenn Ie
niand ain Essen sich etwas abzuzwacken
hatte, so irar es wiederum nicht der
neue, sondern der alte Anfiedlen lind z
dieser siigte sich auch stillschweigend da- s
rein, in der Erinnerung, daß auch er;
einst von diesen Anloniinlingsidiiechtens
Gebrauch gemacht hatte. Wir stinders
jedoch, die iuir ans der Prairie geboren
waren, theilten diese Zelbstlosigicit der
Eltern nicht; wenigstens erinnere ich;
inich sehr lebhaft, ivie peinlich mir anl
jenem Tage beini Albericrsiiut der Ge
daiile war, das; tiirabbins sich unsere
gute Butter fiiigerdiit aufs Brod strei
chen sollten, iviihreiid wir uns mit tro
ckenem Brode begnügen mußten, eine
liest, fiir die ich mich bis auf den heu
tigen Tag niemals habe recht begeisterii
loiiiieii. .
staunt hatte ich meinen Acrger ver- i
schlaiett, atsi am sriihcn Morgen anchT
ichcn eins der lsitsabliiisschen Kinder er- ;
cl;ien, nnt une Zenit tu bargen· Edk
war bereite ipat im Herbst, nnd cdi
gab nichts nicht« zu inahen, natnentlich ,
nicht ans du« von lsjrabbind in Besihk
gcnoninmiin Farin. »ich dachte langes
data-her nach, want sie wohl die Sense i
ebmnchen lanntcn, nnd gelangte,
schließlich zu der lieberzeugnng, daß sie
dat- oon nnd geborgte Brod damit
schneiden wollten. Aber wir liehen
ihnen nniete Zenit ans das Bereit
willigste, ohne sie ntit irgend welchen
Fragen zu ticlustigen Einige Stunden
später sahen wir ein ander-ed der Grab
bni’schen Kinder einen vorn Nachbar-«
Gregg geborgten liiibel nach ·ause
Lehle pen, und am Nachmittage essel
en » aged sprach der ans der entgegen
gesehten Seite von Grabbind Farin
wohnende John Blond bei uns vor und s
erwähnte so nebenbei, daß er nach ber«
Stadt gehe, nm Tatgliehter zu tausen, i
da Grabbiuts alle in seinem Hause be- ;
kindlichen Lant en ebor thätten s
Die neuen nk mmlnge hatten sich
bald völlig mgelebt nnd hielten gute
Nachbarschaft mit uns und allen übri
åeqn in nächster Um egend vorhandenen
tnilien,v das hei , in ihrer Weise.
he nach die erste ihres Ausents
Ell-O in unserer Gegen vergangen war,
einer der Knaben nas, unt inei
na· Bruders Ipr ten In bar-I
am, das in un eree egend vor itte
ezentbee elten Yo viel Schnee falle,
nat das S litten ahren zu ermöglichen.
Aber er erwiderte, er könne warten, und
ch in gednld fassend, ging er fort,
ruder ohne Schlitten hinter sich her
gesend. Dieses vorzeitige Burgen des
littens beunruhigte uns etwas, und
mein Vater meins-e, er könne jeht be
greifen, weshalb sie neulich unsere
Sense geiielqi hätten; ohne Zweifel
wollten sie d eselbe siir die nächstjährige
Ernte rechtzeitig zur Hand haben.
Meine Mutter aber sagte, man müsse
nicht voreilig iiber Andere urtheilen,
sondern erst ihre Sitten nnd Gernon
gn. Wir Ina teni ndarausan erk
eiten kennen zn lernen suchen. »u
gleich bemerkte sie, Frau Grabbin m« sse
eine gute, freundliche Frau sein, denn
sie hatte eine iibcrans sanfte, wohlkliw
gende Stimme.
»Bei was fiir einer Gelegenheit hast
Du denn das wahrgenommen ?« fragte
eine meiner Schwestern.
Meine Mutter beu te ihr liebes Ge
sicht tiefer über i re il öharbeit, und ich
ehe noch heute hr leichtes Errötleem
als sie zu gestehen sich genöthigt ah,
sie ei zugegen ewesein als die neue
Na barin Frau hilips gebeten habe,
ihr hren Stezoprahmen zu leihen, zus
g eich sich..,er undigend, wo .. sie wohl
einige Wäscheklammern nebst ein paar
BügelYen or are-könnte- llnsere lau
ten eifalls· ußerungen iiberhoben
meine Mutter des Gestiiiidnisses, daß
sie selbst ihre Klammern nnd Biigeleisen
zur Verxügung gestellt habe.
Grab ins gehörten, ivie meine
Eltern,(zur Baptifieii-si«irche, und aus
diesem runde erklärte es sich, daß sie
sich behufs Befriedignn ihrer unzäh
ligen alltäglichen Bedürfnisse vor Allem
an .Hub’ und Gut meines Vaters hiel
ten. Denn derselbe war Dialon, und
von dem Pflichtgefühl eines solchen
hatten sie eine sehr hohe Meinung.
Als sie zum ersten Male die leirche be
suchen wollten, baten sie meinen Vater
urn Erlaubniß, unseren Fiirchenstuhl be
nii en zn dürfen, was ihnen bereitwil
ligt gestattet wurde. Am nächsten
Sonntag erschienen sie vollständig:
Herr nnd Frau Grabbin nebst ihrer
ans vier Söhnen und sechs Töchtern
bestehenden Na konimenschaft und
einein Dienstmiid en. Unser Kirchen
stuhl vermochte die ganze S aar nicht
Zu fassen, weshalb auch un ere Nach
arn ihre Platze ihnen einrönmten.
Da saßen sie nun n ihrem stolzen
Selb tbewußtsein und ihrer Glaubens
freudigjeih während wir Anderen. wie
arme Hunder, uns in den Ecken und
Winkeln des Gotteshauses ein bescheide
nes Plötzchen suchen mußten.
« Diese »Deposedirung« machte auf
meinen Vater einen so tiefen Eindruck,
daß er am Abend, ehe er sich zur Ruhe
legte, seine Stiefel am Fußboden des
Schlafzimmers festnagelte, damit sie
ihm vor Tagesanbruch nicht auch noch
ab ebor twiirden.
er olgende Tag verlies jedoch ru
hig, ohne daß ein Mitglied der viel nnd
vielerlei bedürfenden Nachbarsfamilie
sich hätte blicken lassen. Dagegen er
chienen ain Dienstag wei Söhne der
selben, um unseren und iir einen
Jagdausflug zu bargen. Wir will
fahrten ihrem Verlangen nur ungern,
aber meine Mutter sagte: »t-af:"sie doch
den Hund mitnehmen; ,Zach« wird
schon von selbst iviederkoiiimeii.« Das
tlang vernünftig; aber—- da ich That
sacheii erzähle, darf ich wisientlich sich
nichts auslassen ---,Zach« lehiie nie wie
der zu uns ziiriiit. Er kam Abends itit
den Gradbiii’schen Söhnen voii der
Jagd heim,aber zu une tain er nicht
wieder, obgleich sie ihn nicht anbanden.
Er schien zii wissen, daß er ein bei-borg
ter Hund sei, und das wollte er iii sei
nein gekränlten Ehrgesiihl nnn auch
bleiben. Mitnntee lam er freilich an
unseren Gartenzann und wars wehmü
thige Blicke ans die einst seinem Zehntze
anvertrante Stätte. Aber wenn wir
ihn riefen nnd ihm die zartliehsten
Schineichelnainen iabetn driirtte er die
Ohren an den Zions, tvedelte einen An
genblict mit dem Schweiie, klecninte
dann denselben ein itnd trabte nachdem
Grabbirt’sehetr Hause zur-litt. Eines
Tage-J kam Frau Grabbin zn nnd nnd
bat meine Mutter mit der janstesten
Stimme, ja alte ttnochen ansznbeniahi
ren, sie wolle dieselben dnreh die icindcr
sitr ,Zaeh« abholen lassen, da sie die
ileischabsalle in ihrem Haushalte ge
ranche, nm Ieise darand zu kochen.
Nicht lange daraus machte die flir
sorglitheskran die Entdeckung, dass sich
m ihrer Borrathoiamnter Miinse ange
sicdett hatten. Sie iain deshalb eiligst
heriiber nnd lieh unsere Katze. Wir
sahen dieselbe niemals wieder. Tiinr
mitnnter hinten wir sie in der Stille
der ,anibroiischen« Nacht laute itlagen
anostosxein alt- ob sie ain tiefsten Heim-»
weh litte, und daran litt sie auch; aber
ihr Ehrgcsiihl war noch starker. Es
ging ihr wie dem alten «Zaeh« wir
hatten sie verborgt, und deshalb wollte
sie bid nn das Ende ihrer Tage eine
verborgte Starke bleiben.
Das beiderseitige Verhätniif zwischen
nnd und Grabbind blieb das elbe, doch
verddete unser ·eini dabei immer mehr
nnd mehr. lnwiederbringlich wurde
and unserem Hause ein Ding nach dein
anderen nach dein Grabbiirsehen ent
führt, und eines schönen Tages ersnehte
err Grabbin meinen Vater um seine
iamendunterschrist sllr einen in drei ig
Tagen zahlt-arm nnd aus die itleini eit
von sünsz g Dollard lantenden We sel
Selbstverständlich er iillte mein Vater
diesen bescheidenen unsch- der Wech
kel wurde sitllig und der Eigenthümer
es verborgten Namens hatte ihn zu
besetzten
« eliistigaderrn Grabbin nur nicht
wegen der che,« sagte meine Mutter.
«er wird das Geld gewiß sobald wie
möglich ntiickzaislen.«
Jch those noch sein Wort darüber
gesagt,« antwortete mein Baterz »aber
eeit do Geschöftsmann genug, uin
fol eGe dangelegenheiten zu kennen.« I
No an demse ben Abend kam err
Grabb n u uns; er schien sehr übe ge
launt zu fein- Ich abegehört,« sagte
er zu meinem Daten »daß Sie heute
den Wechsel eingelöst haben.«
»Ja, allerdings habe ich das gethan,«
antwortete mein Vater. »Sie können
mir ja das Geld zurückbezahlem sobald
es Ihnen möglich ist, und-«
Herr Grad-bin unterbrach ihn, indem
er mit dem Ausdruck des auf's Tiefste
gkränkten Ehrgefiihls und des rößten
chmerzes iiber die Schlechtig eit der
Menschen« und meines Vaters im Be
sonderen ausrief: »Das hätte ich nicht
von Ihnen erwartet--—nein, niemals!«
Und damit ginz er in der grö«teu
Aufregung fort. - r erzählte den teu
ten, er habe sich oft in den Menschen
getäuscht, aber niemals in einer so
empfindlichen Weise wie in Diakon B»
meinem Vater. Ein solch’ niederträch
tiges Benehmen eines Nachbarn gegen
den anderen hötte er nicht fiir möglich
gehalten. Fu Ohio hätte er auch von
emeinen i keuschen gehört, aber er
götte erst in unsere Ge end kommen
mlissen, um die Menf en in ihrer
größten Geineinheit persönlich kennen
zu lernen.
Und dabei handelte es sich noch oben
drein um ein Mitglied feiner Kirche!
Die Kirchengemeinschaft mit meinem
Vater schien ihm besonders einlich zu
sein, denn er trat bald daran aus und
schloß sich der neuen Seite der »Feinder
des Lichts-« an.
Jn der folgenden Woche packten die
Grabbins ihre Siebensachen und zogen
von dannen. Vorher aber ließen sie
uns sagen, sie wollten uns nichts schul
dig bleiben und schickten deshalb alle
unsere alten Sachen zurück. Dein
Worte ließen sie insofern die That fol
gen, als sie eine Menge Sachen, die
uns nicht gehörten, iiber unseren Gar
tenzanu warfen, darunter Greggs Kü
bel, Llot ds Lampen, Knowltons Schied
karren, arncrs Spaten, Frau Richard
xons ClumachekesseL Browns Schöpf
elle, Millers Eimer, Frau Ri ardsons
Ste Frahmen und was sie son i in der
Nach, arschaft zufammengeborgt hatten.
Nur das, was wir ihnen geliehen hat
ten, befand sich nicht darunter. Wir
sahen es nie wieder; auch Grabbins
m t.
käiiein Vater aber meinte : »Wenn der
.arme Richard· sagt: »Borgen bringt
Sorgen,« o hat er gewiß vorausgese t,
daß der Eine das Borgen und der L n
dere die Sorgen übernimmt-«
»ein pim ceile
Ein galizifcher Bauer hat sechs Jl
tisse gefangen und getödtet. Da er
den Wert ihrer Felle nicht kennt, so
hängt er eine Beute als Jagdtrophiie
über den artenzaum
Zuxällig kommt ein Hausirer vorüber
und emertt die kostbaren Pelzthiere.
Er läßt sich mit dem Bauer in ein Ge
spräch ein und erfährt daraus, da der
Elbe von dem ei entlicheii Wert eines
anges keine hnung hat. Zieran
baut er feinen Plan, um billig in den
Besih der Felle zu gelangen.
»Bertauft mir die Thiere l« sagte er
zu dem Bauern. »Ich leide an einer
Leberkranlheit und der Arzt hat mir
empfohlen, dagegen Jltisfleisch zu
essen i«
Der Bauer reißt vor Erstaunen
Mund und Ohren auf.
»Das Fleisch wollen Sie esseu?«
ruft er. »Aber das ist ja gar nicht
mehr frisch. Eil hängt schon seit vier
Tagen hier !«
»Beste besser ist eo für die Leberl«
erwidert der Schlauberger. »Berkanft
mir die Thiere, ich gebe Euch einenGiik
den dafür !«
Der Bauer ist damit einverstanden,
der aufirerzahlt das Geld und ver
spri st, die Thiere auf dem Rückweg ab
zuholen. Taun eiitferut er sich. wah
reud sich dei« geprellte Vertiiufer über
das gute Geschäft freut.
Nach kurzer Zeit kommt ein anderer
Bausirer an dein Gehoft vorüber.
Auch ihm entgehen die sltisfelle nicht,
und er erbietet sich sofort, sie zu laufen.
»Thut mir leid,« erklärt der Bauer,
»aber eben war ein Kollege von Euch
hier und hat alle sechs fiir einen Gul
oen getauft !«
»l.in Gulden, das ist viel i« ruft der
Haufirer mit gut gefpielteni Erstaunein
»Es geht ihm auch nur uiu dao
Fleisch,« nieiut der Bauer, »ei« ist leder
teideud und will eg als Mittel dazu ge
braucheu.«
Der Hündler, der den stuiff feines
Konkurrenten durchschnitt, macht sich.
ebenfalls sogleich die Dummheit des«
Bauern zu Nutze.
,,:)llso, das Fleisch låat er Euch abge- s
lauft ?« fragte er. »8 Tab hindert Euch
daran, mir die Felle zu verkaufen Ich
leide an Gicht und Jltisfelle sollen gut
datzlegen sein l«
is der Haufirer ihm einen Gulden
zeigt, überwindet der kluge Maria feine
Bedenken, er streift den Thierchen die
Felle ab iiud verkauft fie dem »Gicht
leideiideii,« der sich schleunigst entfernt.
Natürlich hat sich bald heisausgestellh
wer der am meisten Betrogeue war.
Eiu guter Patient.
A r it: Sie müssen solider lebeut
Jn Instit vm"»c1csc1)1«jttcuen Alter soll
man sich Wein, Weib und Gesang abge
wdlmcu!« Pa tie u t: »Wissen S’
was, Herr Doktor, da Iverd’ ich mir
vorldusig den Gesang abgewvhnen !«
Blickst-kuns
Gast: .,Fräulein Resi, seitdem ich
Sie kenne, habe ich keine ruhige Stunde
mehk....«——zkellnerin: ,, chauch
net, Hm von Wink-erl, beben en Sie
nur-Am Sie mir alles schuldig sind1«
si- —s-- sys- sc.—- ts
Deutsche Apotheke
Ein ausseftorbemö Ceethier.
Dr. Barton W. Evermann, Assiftent
bei der »Fiseh-Commifsion« der Ber.
Staaten, hat im vergangenen ahre aus
der Beringsinsel ein fast vol ftändi es
Stelett des merkwürdigen Borkent ie
reo oder der Steller’schen Seeknh shac
tina stelle-O aufgefunden. Be annt
lich wurde dieses Thier erst 1741 ent
deckt, und war schon 17 Jahre später
Last vollständig ausgerottet Die Ent
ecker waren die Angehörigen der letzten s
ExpeditionVitns Beringd, desLen Schiff s
an die Insel Atoatscha (sp ter Be- s
ringsinfel genannt) ver chlagen wurde, s
wo er selbst nebst 30 feiner Gefährten s
starb. Seine Genossen kamen nach
zehn Monate langem Harren auf selbst
Bebautem Schiffe nach Kamt chatka.
nter ihnen befand fi auch der deut- I
sehe Ai t Georg Wil elm Steller, ein;
vortrefflicher Natur-for eher, der Einzige
von den Schiffbrüchigen, der inmitteni
der Leiden und Entbehrungen in dem
arltifrhen Hilima stets gesund und hei- s
teren Sinne-V blieb. Von seiner unbe- i
Qwingbaten Schaffensfreude gibt seinet
i
l
bhandiung iiber die ,,,«Meerluh wiel
er selbst das von ihm entdeckte Thier
nannte. lebendiaes Reuanin
Aus dieser Beschreibung ist zu ent
nehmen, daß die Seekuh die stattliche.
Lange von 24 Fuß und ein Gewigt von s
So Centnern erreichte. Der örpers
war spindelförmig, die Vorderfüße hat
ten melr die Natur der Flossen, die
Hinteråße wurden dnrch eine wage
rechte chwanzslosse ersetzt, wie sie der
Walfis hat. Die dunkle Haut war
einen oll dick nnd glich der Barke
alter Ei en; kaum ür eine A t war
Lie durch ringbar. ie Hülle sgiitzte
as Thier vornehmlich vor dem ruck ;
der Eidmassen und beim An rall anj
Felsen und Klippen. Die See ühe weis
deten in ganzen Zeerden die Meeres
pflanzen an der iiste ab, wobei siei
·als und Kon nach Art der Rinders
ewe ten. Sie zei ten eine unersätt-s
liche - reßbegierde, die freilich nicht sehr s
verwunderlich ist, wenn man vernimmt, !
i
l
daß ihr Magen an 6 Fuß lang und 5
Fuß breit war. Steller fand einen sol
chen Magen dergestalt von Steinen·
und Meerkriintern atigefiillt, dasz ihnl
vier starke Männer, nachdem sie einen !
i
l
(
Strick daran gebunden hatten, nicht
von der Stelle bewegen konnten. Unter
einander zeigten die Thiere große An
hänglichkeit; wenn eines "harpunirt
war, so suchten sie es zu befreien, indem
sie den Kahn ntnznstoßen oder den
Strick der Harpnne zu zerreißen trach
teten. Ein Männchen folgte seinem»
getodteten Weibchen an das Ufer nach «
nnd blieb dort noch drei Tage lang im s
Wasser stehet-, nachdem das Weibchens
schon verschnitten nnd ansgenommens
war. i
Das Fleisch der Seeliihe wurde and- z
gezeichnet befunden; es mußte zwar-»
lange gekocht werden. war aber danach «
von Rindflcisch kaum zn unterscheiden.
Auch das Fett war vortrefflich, nnd
man hielt ed sogar schmackhafter ald
Butter. DieseangenehmeBerpflegiing,
welche die Seetuhe boten, war die
Ursache zu ihrer Liludrottnng Nicht
nur, daß die sitzen die ans die Runde T
von den Thierlchiitzen der Insel in
Scham-en dahin zogen, ntn Seeotterin
nnd Polarfiichse zn jagen idenn anle
diese iatnen in Menge dort vors, auch J
die nach den Inseln fahrenden —chsisfe, ;
Walfischfiinger u. s. w. legten an ders
Beringdinsel an, nin sich mit Seelnhs ;
sleiich zn versorgen. Jnsolge dieses
Liertilgnngskrieged reichten die Seelnhe :
schon 1757 nicht mehr zur «Terprovian- s
tirnng ans, nnd nach einer lange Zeit
herrschend gebliebenen Annahme solt im ,
Jahre 1768 dao letzte Vorlemhier er- J
legt worden sein. Ein Jahrhunderd
lang blieben dann ein chsiideibrnchstiick s
nnd eine iranplatte in der St. Peters- !
bnrger Sannnlnng die einzigen greis
baren Beweiestiickc von dem einst-« !
mutigen Vorkommen des merkwürdigen s
-Zectisieres. s
T ic Damen nnd der Tal)al.«
Man liest in der ,,Ziiddentsihen Tabak- i
zeitling«: In einem Büchlein ,,l»»uk ou »
Contri- le Tal-zus, Paris« wird killc Akt
Vlvslnnmnng iiber die Vortheilc oder
Nachtheile des Rauchenø veranstaltet.
Sämmtliche Damen, die ihr Urtheil der
»Enquele« Anrelien Scholl-S mitge
theilt, find vom Nanehcn mehr oder
minder entzückt. Wir entnehmen dein
Büchlein folgende drei Willen-: »Sie
verlangten meine Meinung für oder ge
en den Tabak. Jch beeile mich,
hnen diese initzutheilen. ch bin we
der für noch gegen den Ta at, da er
mir zu viel Annehmlichkeiten bereitet,
als daß leh gegen ihn sprechen möchte,
und u viel — Unannehmlichlelten, um
fllri n sprechen u können. Inseker
« Mehl-Mund
«
ich glaube sogarfdistTsCi arm-ten
recht gerne rauche. Es amiissirt mich
überdies, die Leute zu beobachten, welche
in einen Salon eintreten und es übel
nehmen, wenn man darin raucht. Her
zogin d’U eo.« — »Ich tauche während
meiner cschäftigun ein hübsches
Quantum orientaliscger Cigarretten,
Bade aber noch nicht bemerkt, daß das
auchen lägmend aus den Geist gewirkt
hätte. So ald ich etwas davon bemer
en sollte, werde ich mich beeilen-nicht
etwa mich zu bessern, indem ich dieser o
angenehmen Gewohnheit entsage, Zon
dern meine " eitgenossen nnd Geno sin
nen durch Lshre Zeitung darauf aus«
merksam zu machen. Louise Abbema.«
EinAluminium-Kutter von
1() Tonnen Gehalt und 2500 Kilo
gramm Gewicht wird gegenwärtig im
Vom-Departement in Frankrei her e
stellt. Ein aus gewöhnlichems aterial
gebautes derart ges Fahrzeug würde
4500 Kiligramm wiegen- Der Kutter
it das erste aus Aluminium ver erti te
z ahrzeug. welches ein Gewäs er e
fährt.
Die atheniensischen Frauen
trugen gleichsam die Riechfläsch en im
O r, nämlich große hohle er en als
O rglocken, in denen wo lriechende
Es engen enthalten waren; an der un
teren Seite der Perlen waren gani seine
Oeffnungen, durch welche die Füssig
icit kaum merklich hervorsickerte.
Nicht weniger als 714,032
Arme empfingen in England und
Wales während der letzten Woche des
Zanuar staatliche Unterstützungen
on den Unterstützten waren 198,446
sogenannte ,,in-dook,«- 515,683 »oui«-—
door«-Arme. Der Prozentsa an,
Armen betrug 24.3 vorn Tausen der
Gesammtbevölterung. MitAuSnahme
des letzten Jvhres weist trotzdem die
Statistik seit 1857 eine stetige Besie
rung der Armenverhtiltnisse nglan s
aus.
.
Schlechte Wesichtssarbe ist der Beweis eines
ungesunden Systems. De Witt’s ,,Little
lsarly innere-« sind Willen, welche das System
wieder iu Ordnung bringen; sie wirken wohl
thuend ans die Leber, aus den Magen und die
Gedärmr. A. W. Buchheit.
Weltauöstellunqsreiseude werden es
so haben.
Tas Publikum verlangt Durchreise. Es
ist altväterisch »Wagen zu wechseln.« Aus
den Turch« ,.Solid -« Vesiibule«- Zügen der
(-5l)iengo, llniouöp Northivestern Linie von
oder in (il)ieugo, Oniaba und den zwischen
liegeuden Ztntionen giebt es kein UmsteigetL
Dies ist die seinste und schnellste Beförderung
zwilchen den genannten Punkten.
Eine gute Heimath unter leichten
Bedingungen zu erstehen.
Hin gndertlmllistöckigeci, noch ganz
nenecsk Linn-s nebst Oirundstiich an lster
—.Eti«us-:e, nur wenige Block von der Post
Ostia-, ist Fu verrenteu oder b i l l i g
in verkaufen gegen nionnt:
l i il) e A b ; n l) l u n g e n. Man frage
nach in der Irr-edition dess- »":Iln;eigei«. «
Etwas Außergcivobnlicheo.
Tag reiieude Publikum ist jeut völlig Zu der
llelierzeugnng gelangt, dusi die (il)iengo,
lliiion Pariiie C zltortlnveitern Linie den Nei
ienden die besten Altoxiiinodulimien von nnd
in Liiial)u, Chiroin und den diiziuijclienlie
geuden sZiationeu oneiiri und duc- nicht unt
während der Linsitetluug sondern dac- ganze
suilyi hindiucljf
— Oel-it nach
Glanz Eggng 8a1m1n.
i. »
T H E A R K
und Jln werdet ein frische-o Nlaes Viel-,
vouiikxlnkycn Wlxisxpmk sowie feine Weim
und Liqmärc und Auch die besten Ngarx
rcn crhajtciL
Yorziiglirljcu Ymuij
jeden Lug. m
F. W. PRIBNOVL
Evatralktor
und Yaumeiftexn
USE-(Ltitpstcl)lt sich sur Ausführung von
Bauten aller Akt. Alle Schreinerakbett be
stens ausgeführt jz
Kostenanschläge kostenfrei gemacht!
xoos N. Pine Str., Grund Island.
i
DaukkäFTFatieut
Mein Arzt konnte ihm helfen)
der feinen Name-. nicht enannt haben will und der
eine vollständiqe jedeehetstellun von
chwerem Leiden einer, in einem Do torbuch
an egebenen Arznei verdankt, läßt durch uns has
el c tostenftei an feine leideaden Mitmenschen ver
chieten. Dieies große Bu bekchkeibtausführlich alle
Krankheiten in klarer verst nd icher Weise und giebt
un nnd AltbeiderleiGeschlechtsf ä easy-erth
u Hilf-Ue über Alles, was sie in ere firen könnte,
außerdem enthält dasselbe eine reiche Anzahl der
besten Recepte, welche in jeder Apotheke gemacht
werten können. Schickt Euere Adresse mitBriefmarce
an : .
Privat Kiinik unel Dispensaty,
W West 11 stk., New fort-, Nr f
IOBKESSTHELUIJOMLssssss
WZI
»Hm tue-u ’ «
Die magisch
Taschen-Lampe.
Nun drückt auf dcn Knopf, sie II
net und entzündet sich.
»3o1’5 d e r H e n k e r!«ittde1- oielgebrauchte Ausruf
der let-schen, wenn sie jeden Streichhol behälter leer fin
den. Hat man je gesehen, dasi nur ein I ehiilter zur Zelt
» leer ist ? Einer Leer, alle leer — das ist die Regel und Pia
-
großem Dank verpflichtet sind wir Dem. der ein so nüs
"cheS Ding erfand wie eine Westetttuschenletmph
Die Idee ist vollständig ausgeführt; die M a gi sche
Ta fch e n l a m p e ist genau wag der Name an iebt —
eine vollkommene und vollständige leitte
L a m s e —- eingeschloffen in ein niedlicheg und starkes
Nickel-(stchäuse, welche in Jedermann’g Westentafche ge
tragen werden kann. Sie ist kaum so gross als eln e
wöbnliches Zündholzbiichschen und entzündet .
selbst. Indem man auf einen Knopf drückt, ftiägt der
Deckel auf und der Docht wird im selben Augenbli durch
einen Perlujfionsfunken entzündet. Letzteres geschieht so
oft, wie der Knopf gedrückt wird.
Das ticht wird erhalten durch einen kleinen runden
Docht, welcher in mit Oel etrilnkte Baumwolle ltn Ju
nern der Lampe gewickelt ist« Mk kann kein Oel heraus
fliesiem da die Baumwolle nur damit getränkt ist, aber
der Dacht absorbirt genug unt die kleine Lampe eine
Stunde lang brennen zu lassen. Das Oel ist fle
ruthlos und es wird genug mit der Lampe geschickt, um
für mehrere Monate auggitreichem .
Habt Ihr jemals ein Streichholz angezündet und nach
dem Gebrauch nach einem Kohlenetmer oder der« l. gesucht
um das get-tauchte Zündholz hineinzuwerfent wo etwas
paffirt nicht bei der Iaicheulainpe; wenn ebrauebt, bliifl
man sie aus, schließt den Deckel und steckt ae ln die Tasche.
Wenn wieder gebraucht, driickt man den Knopf und siebel
Sie öffnet sich und brennt augenblicklichl
Als Staunen-Unwahre- iit fie unübektreffttchx
aber die Wunde ist mehr als dieses; sie kann gebraucht
werden, andere Lampen oder das Gasz anåuzlindcm oder
um herumzuleuchtcm wenn ein Licht schne , aber nur für
. den Augenblick gebraucht wird; Abend-I beim Judensc
ben, oder Nacht-) beim zeitweiligen Aufstehen.
Sie ift die Gefellschaftcriu der Hausfrau und die Freude
deo Junggesellen und jeden Rau erg.
Kreis ijk lMagische Taschenlatnpe, BLO an
»Hm c Lebst LI Flasche Oel, s ir end etne
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